Augenblicke von Kokomiko ================================================================================ Kapitel 4: Doch jetzt war alles anders -------------------------------------- Ach kommt schon, so kurz sind die Kapitel nun auch wieder nicht. Ich schreib mir hier die Finger wund und ihr schimpft nur. *schnief* Was unsere beiden Hauptcharas angeht, wird der Krach noch eine Weile anhalten. Und was die beiden da noch durchzustehen haben, werdet ihr baldigst auch erleben. _______________________________________________________________________________ Ran überlegte. Sie beide schienen sich immer weiter voneinander zu entfernen. Weiter als zu dem Zeitpunkt, als er für einige Zeit einem Fall hinterherhetzte und er sie zurückgelassen hatte. Selbst zu diesem Zeitpunkt war er ihr näher als in diesem Augenblick. War es falsch gewesen sich von Sonoko zu dieser Aktion überreden zulassen? Was wenn Shin-ichi doch etwas für sie empfand? Was wenn sie ihn mit ihrem Verhalten gekränkt hatte? Was wenn es kein zurück mehr gab? Der Bus fuhr vor und riss Ran aus ihre Gedanken. Nein, eigentlich sollte er, wenn er was für sie fühlte, etwas dazu sagen. Denn raten konnte sie nicht. Sie musste also zwangsläufig davon ausgehen, das sie und Shin-ichi nur Freunde waren. "Shizue los komm.", sagte Shin-ichi trocken und ging auf den Bus zu. Diese sah verblüfft drein. Doch dann hob sie triumphierend ihren Kopf. Sie hatte es allen gezeigt. Sie war nun die Freundin von Shin-ichi Kudo. Alle bestiegen den Bus. Jeder suchte sich einen Platz. Shizue ließ sich sofort neben Shin-ichi nieder und Naohito zog Ran zu sich an die Seite. Sonoko saß neben Ryoe. "Das heißt nun, das wir beide zusammenarbeiten." Hidefumi half Yumiko in den Bus. "Sieht wohl so aus.", sagte diese deprimiert. Die Fahrt verlief ohne Zwischenfälle. Endlich waren sie am Ziel angekommen. Die Schüler kletterten aus dem Bus und holten ihr Gepäck. Nach und nach betraten sie das Hauptgebäude, das einzige Gebäude, welches bereits errichtet war. Dort trafen sie auch auf die Schüler der anderen Schulen. Sie versammelten sich in dem großen Schlafraum. Unter heftigen Diskussionen hatte sich dann jeder eine Matte ausgesucht und sein Gepäck verstaut. Anschließend wurden sie über das Gelände geführt und das Projekt ausführlich vorgestellt. Den Rest des Tages durften dann alle nach belieben selbst verbringen. Ran bummelte in Begleitung von Sonoko, Naohito und Ryoe über das weiträumige, mal weniger, mal stärker abfallende Gelände. Die Siedlung war am Waldrand gelegen, an den sich eine großzügige Wiese anschloss, auf der hin und wieder einige Bäume standen. Die Wiese endete dann am Ufer eines Sees, dessen Wasser kristallklar war. Am Abend fand man sich wieder zum Essen zusammen. Das Mahl war reichlich und mundete allen ausgezeichnet. "Shin-ichi hatte kein Wort mit mir gesprochen.", sagte Shizue zu Yumiko, die sich wieder vertragen hatten, als sich die Mädchen im einzigen Bad zusammengefunden hatten. "Was wieso das denn? Ich finde Shin-ichi redet einfach zuviel.", entgegnete Ran verwundert, die neben Shizue stand. "Ständig hat er mir die Ohren über Sherlock Holmes und Dr. Watson abgekaut. Für ihn gab es nichts anderes als die Bücher von Arthur Conan Doyle. Nicht zu vergessen seine eigenen Fälle, die er gelöst hat. Bis ins kleinste Detail hat er die wieder und immer wieder beschrieben. Jedenfalls war es bei mir immer so." Sie erinnerte sich noch genau daran, als dieser Holmes und sein Hang zu Detektiven bei Shin-ichi zur Manie wurde. "Weißt du ich habe ein neues Buch von Sir Arthur Conan Doyle gelesen." Shin-ichi erklomm einen Sitzplatz. "Ich finde die Fälle von Sherlock Holmes einfach gigantisch." "Wirklich?" Ran setze sich neben ihn. "Ich finde das das gar nicht schön. Mir reicht das, was du mir vom ersten Buch erzählt hast. Wie kann man so was nur spannend finden." "Ran es kommt nicht auf das Verbrechen an sondern darauf, wie die Indizien zusammensetzt werden. Es gibt noch ganz viele Bücher über Sherlock Holmes und ich werde sie alle lesen." Shin-ichi verschränkte zufrieden seine Arme hinter seinen Kopf. "Ich würde mich freuen, wenn er wenigstens über Sherlock Holmes mit mir reden würde." Shizue schien deprimiert. "Aber das kommt noch.", setzte sie schnippisch dazu. "Da bin ich mir sicher." "Ihr Selbstbewusstsein möchte ich haben.", murmelte Sonoko. "Ich verstehe nicht, ...", sagte Ran leise zu Sonoko. "..., warum Shin-ichi nicht über diesen Detektiv faselt, wo er es doch sonst immer tut. Bei mir hat er ständig geredet wie ein Wasserfall. Seine ewige Angeberei mit Sherlock Holmes." "Vielleicht wollte er dich nur beeindrucken." Ran schaute ihre Freundin erneut fragend an. "Schon mal daran gedacht, das er nur deine volle Aufmerksamkeit will?", fragte Sonoko Ran. "Jedenfalls spricht er mit dir über sein Lieblingsthema. Könnte es sein das er sich gerne mit dir unterhält und er nicht so richtig weiß vorüber? Das er dir ständig was zusagen hat und er andere Mädchen lieber anschweigt, weil es ihn nicht interessiert das sie ihm zuhören?" "Quatsch." Ran winkte ab. "Wozu geht er dann mit Shizue?" "Man Ran, nun überleg doch mal. Shin-ichi ist in der Zwickmühle. Du hast jetzt einen festen Freund und er steht allein da. Also hat er als Ersatz für dich die erste Beste genommen die ihm über den Weg gelaufen ist. Außerdem ist Shizue nur seine Baupartnerin und nicht seine Freundin. Auch wenn sie es annimmt. Er wird mir ihr nur dieses Haus bauen und wenn wir wieder in Tokyo sind, ist sie abgeschrieben. Glaub es mir." "Meinst du?" Ran trocknete sich zu Ende ab. "Meine ich. Hier wird sich noch einiges abspielen. Hast du es nicht mitbekommen? Hast du überhaupt nicht zugehört? Gestern und heute. Dieses Gezanke der beiden Mädchen um Shin-ichi. Das muss ihm mächtig auf die Nerven gegangen sein. Und damit Ruhe ist, hat er einfach die genommen, die ihn als erstes angesprochen hat. Und das was Shizue. Es hätte ebenso auch Yumiko sein können. Alles reiner Zufall. Ich denke mal, das er Shizue in dem Glauben lässt das er mit ihr geht, um sich die anderen Mädchen vom Hals zu halten. Du stehst ihm ja nicht mehr zur Verfügung. Er hat sich einfach eine Neue für diese Aufgabe gesucht. Denn wenn er wirklich mit Shizue gehen sollte, dann wäre sie seine allererste Freundin die ich kenne. Ein anderes Mädchen außer dir wurde nämlich noch nie an seiner Seite gesehen. Aber ihr beide streitet es ja ab das ihr euch liebt." Ran grübelte nach, während sie sich mit dem Handtuch trocken rubbelte. Gemeinsam mit Sonoko verließ sie dann das Bad und betrat den Gemeinschaftsschlafraum. Sie machte es sich auf ihrer Matte gemütlich. Nach und nach fanden sich alle Mädchen ein und nun verließen die Jungen den Raum in Richtung Bad. Nicht lange und die ersten kamen zurück. Ran warf noch einen Blick auf Shin-ichi der sich auf seinem Schlafplatz niederließ. Shizue hatte ihre Matte dicht an die von Shin-ichi geschoben. Fast sah es so aus, als würden sie sich einen Schlafplatz teilen. Und Shin-ichi schien nichts dagegen zuhaben. Shin-ichi und Shizue? Die beiden ein Paar? Bisher hatte ihn Shizue wirklich nicht interessiert. Oder hatte sie es nur nicht mitbekommen? Sonoko verwirrte sie immer mehr. Nicht nur das sie den Vorschlag gemacht hatte Shin-ichi Gefühle ihr gegenüber zuprüfen, nun erzählte sie freimütig, das Shin-ichi die Prüfung quasi bestanden hatte und er eigentlich nur Augen für sie hatte und andere nur als Mittel zum Zweck missbrauchte. War das wirklich so? Konnte sie sich da so sicher sein, dass das was Sonoko sagte, auch der Wahrheit entsprach? "Gute Nacht mein Schatz." Naohito war zu Ran getreten. Sie sah zu ihm empor und schob Shin-ichi in Gedanken zur Seite. Naohito sah ja so schlecht auch nicht aus. Er hatte einen sportlichen Körper. Außerdem war er auch nicht der Schlechteste der Klasse. Er kam aus gutem Haus. Alles in allem eine gute Partie eigentlich. Und er sprach über seine Gefühle zu ihr. Doch irgendwie wusste sie nun auf einmal nicht mehr was sie machen sollte. Shin-ichi oder Naohito? "Gute Nacht.", antwortete Ran nur und sah zu, wie sich Naohito neben ihr niederließ. Sie wickelte sich in die Decke ein. In Erwartung auf morgen, denn morgen würde es losgehen. "Gute Nacht allen." Die Betreuer löschten das Licht. Leises Getuschel war noch zu hören. "Ruhe jetzt.", murrte der Betreuer und schon verstummten alle. Der nächste Morgen begann sonnig. Alle stärkten sich und nach dem Frühstück versammelten sich alle vor dem Hauptgebäude. Kurze Zeit später wurden ihnen ihre Plätze zugewiesen. Unter Anleitung von professioneller Hilfe sollten sie unterschiedliche Häuser errichten. Vorwiegend aus Holz und nach dem alten Handwerk errichtet. Wasser und Strom zu den Hütten wurden zeitgleich verlegt. Wenn dann alles fertig war, würden Waisenkinder dieses Dorf beziehen. Sonoko und Ryoe bekamen ein Stück am Wasser zugewiesen. Yumiko und Hidefumi sollten ein Haus ebenerdig in der Nähe des Haupthauses errichten. Ran und Naohito erhielten ein Hangstück etwas weiter am Rand gelegen und Shizue und Shin-ichi wurden für ein Spielhaus in die Bäume verwiesen, die direkt am Waldrand standen. Alle standen an ihren 'Bauplätzen' und betrachteten diese. Shin-ichi und Shizue hatten ihre Nasen gegen den Himmel gehoben, während Ran einen skeptischen Blick auf den Hang warf. Sonoko fürchtete schon ständig nasse Füße zu haben. Die beiden die wohl am zufriedensten waren, waren Yumiko und Hidefumi. "Na was ist?" Naohito trat hinter Ran. "Ich finde das ziemlich schwer." Naohito nahm Ran bei der Hand. "Wir schaffen das. Und soll ich dir was sagen, wir beiden werden die schönste Hütte bauen. Und später wissen wir, wie wir unser Traumhaus selber errichten können." Ran kräuselte die Stirn. Naohito sprach von später. Man könnte fast meinen, für ihn stehe es jetzt schon fest, das sie seine Frau werden würde. Er war zwar keine schlechte Partie, aber wollte sie das wirklich? Wollte sie nicht eigentlich lieber zu Shin-ichi gehören? Viel Zeit zum nachdenken blieb ihr nicht. Ihre Aufmerksamkeit wurde nun Vollendens auf das Projekt gelenkt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)