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Das Buch der Zeit

Ein Leben, jenseits von Eden (Highlander im Crossover mit gaaaaaaanz viel anderem)
von

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Alex bringt Leben ins Spiel

Warum sie angefangen hatte zu weinen wusste sie nicht mehr. Sie musste stark sein, durfte sich keine Schwächen anmerken lassen - all die Jahre. Wahrscheinlich sammelte sich mit der Zeit genügend an, was sich irgendwann einen Weg nach draußen bahnen musste. Im Grunde war sie ja nicht mehr als ein Mensch. Da gab es zwar Unterschiede, bei denen viele einen eindeutige Artunterschied gemacht hätten, aber kaum jemand wusste, dass es diese Unterschiede überhaupt gab, was wiederum dafür sprach, dass es keine so offensichtlichen Unterschiede sein konnten. Dafür sorgte Jenny - Selen - schon. Jenny - besser gesagt Selen - wusste, Menschen fürchten alles, was sie nicht kennen oder verstehen. Allem, was sie fürchten, begegnen sie mit Hass und Zerstörung, bis sie es nicht mehr fürchten müssen. Es war früher so, es ist immer noch so und so wird es wohl auch bleiben, solange es noch Menschen gibt.
 

Nicht nur ihr Charakter war schizophren, auch Verstand, ihr Körper, ihre Seele. Womöglich litt sie am meisten unter sich selbst. Nicht unter Kriegen, Feinden, Katastrophen, Toden oder irgendwelchen anderen Problemen.
 

Im Laufe der Zeit wollte oder konnte sie sich selbst gegenüber keine Schwächen zeigen - geschweige denn eingestehen - wie sie es anderen gegenüber nicht vermochte. Das war selbstzerstörerisch. In einsamen Stunden - und solche waren nicht zu knapp - erfasste sie immer eine eiserne Melancholie. Mit der Zeit hielt sie es für erwiesen, je älter ich oder auch andere Unsterbliche werden, desto suizidgefährdeter sind wir. Vielleicht sind der menschliche Körper - und der Verstand vielleicht noch viel weniger - nicht für das ewige Leben geeignet.
 

Sie reizte ihren Verstand jedes Mal geradezu bis an das Äußerste. Es war schon fast eine Art Zwang. Sie hatte als Wächterin eine ausgeprägten Beschützerinstinkt, der sie dazu zwang sich gerade von den Menschen fernzuhalten, die ihr etwas bedeuteten. Sie lebte einfach zu gefährlich... Warum eigentlich? Es müsste mir doch möglich sein, das zu ändern. Gerade ich.... wo sich nie jemand an mich erinnert. Sie können es ja gar nicht. Sie machte es sich das jedes mal mit Wehmut klar. Ihr Herz wurde ihr schwer, da auch Methos sich nie an sie erinnern konnte. Nur Darius... er ist irgendwie anders...Oder ist unser Verhältnis nur anders? Er war mir immer ein guter Freund, eine Art großer Bruder, manchmal auch fast schon so etwas wie ein Vater - obwohl ich doch viel älter bin als er... Sie konnte es sich selbst nicht erklären. Aber er war wirklich anders, das stand außer Frage. Er vermochte genau wie sie mit Hilfe von Visionen in die Zukunft zu sehen. Darius war zwar als Medium bei weitem nicht so empfänglich wie Selen, aber es war trotzdem bemerkenswert. Er hatte die Visionen ausschließlich in seinen Träumen, wo die Menschen normalerweise auch am empfänglichsten für so etwas waren. Jedoch im Zuge der Neuzeit wurden sie immer beschäftigter und plagten sich mit Alltagsproblemen im Schlaf, was ihnen den Zugang zu dieser Fähigkeit verwehrte. Selen wäre dafür dankbar gewesen. Eine Weile konnte sie sich selbst vor den erschreckenden Visionen bewahren, jedoch bahnten sie sich im Laufe der Zeit immer wieder mit grausamer Gewalt einen Weg an die Oberfläche ihres Bewusstseins.
 

Ihren Geburtstag mochte sie am aller wenigsten. Kein Unsterblicher kennt seinen genauen Geburtstag.... ja das stimmt, aber woher wusste sie es? Weil sie keine Unsterbliche war? Nein gewiss nicht. Ein bisschen unsterblich musste sie ja sein. Kein Mensch würde so alt werden. Bei ihrem nächsten Geburtstag würde sie 11 998 Menschen Jahre zählen. Alt? Bei weitem nicht. Sie wurde von den Wächterinnen immer noch wie ein Kind behandelt. Ihre Mutter zählte 38 002 Menschenjahre bei ihrem Tod. Selen erschauderte schon bei dem Gedanken. Sie empfand ihr Leben bis jetzt schon als lang - zu lang - aber noch mal doppelt so alt zu werden, und dann noch SO zu sterben? Nein, das will ich auf gar keinen Fall. Und doch... was bleibt mir übrig? Ich kann nicht sterben, nicht einmal, wenn ich es wirklich wollte. Es ist, als müsste es so sein... Als müsste mir das Glück verwehrt bleiben... Bei diesen Gedanken zog sie die Beine an den Körper. Sie saß alleine auf dem Boden in dem kleinen Gästezimmer ihres Hauses, mit dem Rücken zur Wand und lauschte leise schluchzend dem prasselnden Regen.
 

Sie war ohne Grund einfach zusammengebrochen und mit diesem Beweis der Schwäche drangen noch mehr unliebsame Gedanken in ihr Bewusstsein. In diesem Dämmerzustand spielte Zeit keine Rolle mehr für sie. Irgendwann drehten sich ihre Gedanken nur noch im Kreis und sie hätte sich einfach nur jemandem in die Arme schmeißen wollen, doch dieser jemand war nicht da. Sie rief sich selbst wieder zur Ordnung und konzentrierte sich auf das monotone, aber trotzdem beruhigende Prasseln des Regens.

Mit nicht wenig Selbstironie musste sie bei diesem kindlichen Ausbruch an die 10 älteren Wächterinnen denken. Nein, es sind nur noch 8 Wächterinnen... Bei der Erinnerung an die beiden übrigen durchzuckte sie ein heftiger Schmerz. Kyra und En... Kyra wurde noch immer vermisst. Schon so lange, dass man die Hoffnung aufgegeben hatte. Aber En war unwiderruflich tot. Ich habe es mit eigenen Augen gesehen, wie Darius sie enthauptet hat... Darius... ob es daran liegt? Eigentlich - so sagte sie sich manchmal - müsste ich ihn doch hassen... Und immer halte das Wort ,hassen' in ihren Ohren nach. Meinen besten und vielleicht einzigen Freund hassen. Könnte ich das? Sie konnte es nicht.

Sie konnte nicht einmal Kronos hassen. Ihr ganzer Hass war für etwas anderes - eigentlich jemand anderes - aufgebraucht worden. Sie hasste diejenigen, die ihre Welt zerstört hatten. Sie hasste diejenigen, die ihre Mutter getötet hatten. Sie hasste diejenigen, die damit - ihrer Meinung nach - ihr Schicksal verbrochen hatten. Sie hasste sie, weil sie gnadenlos und grausam vorgegangen waren. Sie hasste sie, weil sie es taten im Namen ihres ,Herrn', um seiner Liebe Willen. Sie hasste sie, weil sie durch deren Hand ihren ersten Tod fand. Sie konnte sich noch genau an diesen Schmerz erinnern. Er war furchtbar. Sie hatte bis dahin nicht einmal erahnen können, was das Wort Schmerz wirklich bedeutete. Natürlich hatte sie wie jedes Kind mal ein aufgeschlagenes Knie gehabt oder sich bei den Übungen verletzt - bei der Ausbildung kam so etwas häufiger vor - aber das war nichts im Vergleich zu dem Schmerz, den ein brutal geführtes Schwert verursachen konnte und rein gar nichts, zu dem Schmerz, der blieb. Das was blieb war Entsetzen, Einsamkeit, Verzweiflung und Hilflosigkeit. Im Geiste sah sie ihre zerstörte Heimat vor sich, auch wenn sie Tausende von Kilometern entfernt war.
 

Um ein Haar wäre sie dem blinden Hass erlegen. Sie hatte sich selbst nicht mehr unter Kontrolle und das machte sie wütend. Die Tränen, die zuerst aus Verzweiflung kamen, dann aus Trauer, kamen nun aus Wut. Dieses Gemisch aus Gefühlen kratzte an ihrer Substanz. In ihrem Inneren brodelte es, sie hasste es. Also hatte sie sich selbst bewiesen, dass es noch etwas gab, das sie hasste. Sie war verwirrt. Ihre Sicht war durch Tränen getrübt. Ihr Blick streifte die Uhr und sie erschrak. Sie wollte doch eigentlich das Gästezimmer fertig machen.

Sie wusste nicht, wie Darius sie dazu gebracht hatte diesen fremden Jungen aufzunehmen. Er war ein Fremder und es bereitete ihr Unbehagen so jemanden unter ihrem Dach zu haben. Darius hatte ihr keinen genauen Grund genannt, weshalb es so notwendig war, dass er gerade bei ihr blieb. Sie wusste rein gar nichts über ihn. Es war widersprüchlich. Sie sperrte jeden aus ihrem Leben aus soweit es eben möglich war und dann nahm sie einen fremden Jungen auf. Während sie ihr Arbeitstempo erhöhte, hing sie ihren Gedanken noch weiter nach. Sie war die letzte Zeit über ziemlich faul im haushalten gewesen. Alles hatte Staub angesetzt und war sogar noch teilweise mit Laken verhüllt.

Jedes Mal, wenn sie bei ihren Überlegungen auf Darius kam, sah sie wie er sich schluchzend über sie beugte und ihm dabei die Tränen nur so übers Gesicht kullerten. Das war gerade drei Wochen her. Wie war in dieser Zeit völlig in sich gegangen und musste über das, was sie von Marius erfahren hatte, nachdenken. Sie hatte es nicht gewagt bewusst nach Seren zu suchen, weil sie das Resultat fürchtete.
 

Sie beschlich ein komisches Gefühl. Sie wusste nicht, wo es herkam, warum und auch nicht was es bedeutete. Mit dem Saubermachen war sie fertig. Das letzte, was noch zu tun war, war das Bett zu beziehen. Nur noch die Bettdecke... dann bin ich fertig. Sie hatte eine unkonventionelle Art Bettdecken zu beziehen: Sie nahm die Decke an der kurzen Seite bei den Ecken und schlüpfte mit der Decke in den Bezug. Gerade vollkommen im Bezug eingehüllt, spürte sie, dass jemand im Raum war. Sie wusste es.

Ohne erkennbare Hast kam sie unter dem Bezug hervor. Sie musterte den Jungen, der dort in der Tür stand und warf ihm einen fragenden Blick zu. "Ich bin Alex." Kam die Antwort, auf die Frage, die sie nicht stellte. Sie konnte nur vermuten, dass das der Junge war, den Darius ihr ,geschickt' hatte. Sie bezog die Decke fertig und legte sie dann säuberlich gefaltet auf das Bett. Sie schwieg. Als sie das Zimmer verlassen wollte hielt sie inne und musterte Alex noch einmal genauer.

Er war etwa 1,80m groß und ganz in schwarz gekleidet. Die Hände steckten in den Hosentaschen. Sein schwarzes kurzes Haar hing ihm wirr ins Gesicht und rahmte es ein. Das Überwiegen von schwarz betonte seine Blässe und diese hellen grauen Augen. Er wirkte auf einen normalen Betrachter kalt, aber das war nur sein zur Schau getragene Verschlossenheit. Sie konnte durch ihn hindurch schauen, aber nicht in ihn hinein. Er besaß die Fähigkeit sein Innerstes abzuschotten.

In ihr spannte sich etwas an. Ihr Unbehagen wuchs. Er ist mir fremd und verschließt sich. Sie vermutete, dass er durchtrainiert war, auf jeden Fall war er schlank, aber nicht dürr. Er hatte auf Französisch geantwortet, seinen Namen aber fast schon betont englisch ausgesprochen. Als ihr das bewusst wurde, huschte ihr ein schwaches Lächeln über das Gesicht. Er ist sicher kein Franzose. Sein Gesicht, soweit man es sehen konnte, war eben. Sie konnte an seinem Gesicht nichts auffälliges - außer den steingrauen Augen - entdecken. Sein Auftreten war selbstsicher und für ihren Geschmack etwas zu dick aufgetragen. Sie hatte nicht den Eindruck ihn fürchten zu müssen, obwohl er irgendwie seltsam war... Sie konnte leider nicht sagen, woher sie diesen Eindruck hatte, aber war sich sicher, dass irgendwas nicht mit diesem Jungen stimmen konnte. Sie versuchte erst gar nicht sein Alter zu schätzen, wenn sie so jung sind, ist es schwierig.

Sie wollte das Zimmer nun wirklich verlassen, trat einen Schritt auf ihn zu. Als sie bemerkte, dass er keine Anstalten machte ihr aus dem Weg zu gehen, quetschte sie sich demonstrativ an ihm vorbei. Woraufhin er beinahe fluchtartig einen Schritt zur Seite machte. Er meidet Berührungen? Warum das? Sie gelangte auf den Flur und strebte die Treppe nach oben an, als er sie wieder unvermittelt auf Französisch ansprach "Ich suche Jennifer Montroes. Kannst du mir sagen, wo ich sie finde?" Er sprach nicht mehr als nötig. Jenny drehte sich um, blickte ihn etwas giftig an und gab ihm zur Antwort "Die steht vor dir. Was willst du?" - "Du... ähm, Sie sind.... sind Miss Montroes??" Mit Genugtuung sah sie die Verblüffung in seinem Gesicht. Auf ihrem Gesicht machte sich ein Grinsen breit und Alex Blick wandelte sich in Ungläubigkeit. "Ja, das bin ich wohl, aber sag, was du von mir willst." Er starrte sie mit seinen hellen, steingrauen Augen an. Eine Ponysträhne rutschte ihm vors Auge. "Darius schickt mich." - "Das war nicht meine Frage." Sie sah die Zufriedenheit von ihm weichen. "Was hattest du erwartet? Eine alte Frau?!" Sie war verärgert, was sie deutlicher zeigte, als sie wollte. Sie ärgerte sich deshalb noch mehr über sich selbst. Erst dieser Ausbruch - Einbruch? - und jetzt diese Unbeherrschtheit. Das sieht mir ja gar nicht ähnlich. "Bring' deine Sachen in das Zimmer." Gab sie ihm im Umdrehen zu verstehen. Sie gab sich einen kühlen Unterton.

Sie ging die Treppe hoch und wollte nur noch ihre Ruhe haben. Die paar Minuten, die er bisher nur da war, störten ihren Rhythmus vehement. Sie konnte ihn geradezu als Fremdkörper wahrnehmen, sogar spüren. Sie betrat den Trainingsraum. Als sie dieses Haus hat erbauen lassen, hatte sie diesen Raum extra mit eingeplant. Es war eigentlich nicht mehr als ein leerer Raum, mit Parkettboden und einer kleinen Garderobe nahe der Tür. Sie zog sich um, machte sich keine weiteren Gedanken um Alex. Sie machte die kleine Anlage an, die in einer Nische in der Wand stand. Sie musste sich einfach austoben. Sie hatte das Gefühl, ihren Körper genauso zum Kochen bringen zu müssen, so wie ihr Innerstes es tat. Sie gab sich der Musik hin und Bewegte sich mit dem Takt. Dabei kamen die abenteuerlichsten Figuren zustande. Teilweise ging sie buchstäblich die Wände hoch. Hochleistungssportler wären bei dieser Energie, mit der sie durch den Raum fegte, vor Neid erblasste.

Jenny bemerkte in diesem Zustand der Ekstase nicht, wie Alex sie beobachtete. Er beobachtete sie eine ganze Weile und was er sah, gefiel ihm. Warum sollte es mich stören, wenn Miss Montroes keine alte Lady, sondern eine hübsche junge Frau ist? Ihm huschte ein verschmitztes Grinsen über sein Gesicht. Sie ist zwar nicht groß, aber sie kann sich bewegen. Mit jeder Minute, die er ihr zusah, wuchs seine Bewunderung.

Sie turnte bis ihr die Beine versagten und sie zu Boden sank. Schwer atmend kniete sie da, passte ihren Atem der Musik an und legte sich auf den Rücken. Jetzt ist die Welt wieder ein Stückchen besser, meine Welt. Andere hätten vielleicht irgendetwas kaputt schlagen wollen, aber Jenny nicht. Ihr lag irgendwie viel daran, nichts von ihrer eigenen Hand zerstört zu wissen. Aber Manchmal - in sehr sehr seltenen Fällen - verlor sie sogar die Beherrschung und hatte ihre eigene Kraft nicht unter Kontrolle. Sicher, in der Hitze des Gefechts ging einiges zu Bruch. Aber nicht, weil sie es so wollte, sondern, weil es einfach passierte. Es war unvermeidlich.

Als Alex bemerkte, dass Jenny aufstehen wollte, wich er schnellst möglich aus der Tür um ihren Blicken zu entfliehen. Sie nahm zwar eine Bewegung wahr, aber sie störte sich nicht daran. Jetzt, wo sie sich bis zu einem normalen Grad ausgepowert hatte, kühlte sie sich wieder ab. Ihr Temperament ließ sich nicht unterdrücken, jedenfalls nicht lange. Sie lag noch immer am Boden, ihr Atem ging gleichmäßig, aber flach und schnell. Die Musik hörte auf und außer ihrem schnaufenden Atem war nur das gleichmäßig - monotone Geplätscher des Regens zu hören. So, dass vorerst wieder für eine Weile reichen, dachte sie bei sich und wendete ihren Blick aufs Fenster.
 

Draußen wurde es dunkel. Es war den ganzen Tag nicht besonders hell gewesen. Im eintönigen Grau war es schwer, die Tageszeit festzustellen. Jenny's Zeitgefühl war in den letzen drei Wochen so gut wie eingeschlafen. Es hatte für sie keine Rolle gespielt, Zeit ist bedeutungslos, hatte sie sich klar gemacht. Sie wusste es nicht genau, wie oft die Zeit bereits angehalten oder sogar ganz neu begonnen worden war. Zeit ist ein Spielzeug für die, die sich ihrer Möglichkeiten bewusst sind. Bin ich mir all meiner Möglichkeiten bewusst? Wohl kaum.... Es gab immer wieder Zeichen und Wunder.
 

Sie erhob sich. Auf dem dunklen Parkett hatten sich ihre schlanken Umrisse mit ihrem Schweiß abgezeichnet. Sie ging ohne Umwege ins Bad und ließ sich von der Dusche berieseln. Es war immer wieder erstaunlich, was Wasser für eine Macht hatte. Wasser vermochte Sorgen und Innere Unruhe fort zu waschen. Jenny kam sich wie neugeboren vor, auch wenn sie mit Gewissheit wusste, dass dieses Wohlbefinden nicht lange anhalten würde. Vielleicht nicht einmal bis zum ende dieses Tages. Und das würde nicht mehr all zu lange hin sein. Die Tageszeit war bereits weit fortgeschritten, als sie sich dieses Gedankens bewusst wurde. Nachdem sie aus der Dusche trat und sich dem Handtuch näherte, kam ihr erst wieder in den Sinn, dass sie einen ,Gast' hatte. Ihr kam das Wort so unpassend vor. Sie betrachtete einen Gast als eine Person, die eingeladen wurde, nicht als geschickt. Aber sie konnte es nicht ändern, sie hatte eingewilligt sich dieses Jungen anzunehmen und das würde sie auch tun. Darius Zuliebe.

Sie eilte zu Alex' Zimmer, sie machte sich gar nicht erst die Mühe anzuklopfen, sondern trat direkt ein. Sie hatte sich nur einen Bademantel übergeworfen und ihr langes nasses Haar hing schwer von ihrem Kopf herab, teilweise klebte es ihr am Gesicht. Er sah sie verdutzt an. Alex stand nur in Boxershorts bekleidet mitten im Zimmer. Selbst die Boxershorts ist schwarz, ging es ihr durch den Kopf. Sie ist unberechenbar, ihm missfiel das. Er sah nicht schlecht aus, so wie er da stand. Diese Blässe strahlte irgendwie etwas Majestätisches aus. "Was ..." Er wusste nicht mal genau, was er fragen wollte oder sollte. "Also, ..." Sie stoppte, sprudelte dann aber doch drauf los. "Das Bad ist am Ende des Flures. Die Küche ist unten..., gleich links von der Eingangshalle. Wenn du irgendwas leer machst, sorge bitte für Nachschub." Ihr war es peinlich, dass sie es versäumt hatte die nötige Gastfreundschaft walten zu lassen - und im Nachhinein - dass sie in diesem Aufzug, ohne anzuklopfen, einfach ins Zimmer gestürmt war. Sie konnte eine Röte auf seinem Gesicht erkennen. "Ja ... ehm." Er senkte verlegen den Blick. Unter ihren Blicken komme ich mir wieder wie ein Junge vor. Sie ist so wunderschön... Jenny strich sich eine nasse Strähne aus dem Gesicht. Sein Blick ruhte auf ihren Füßen, wo sich langsam eine kleine Pfütze bildete. Er hätte am liebsten laut angefangen zu lachen, verkniff es sich aber, lachte in sich hinein und lächelte nach außen. Jenny verstand erst nicht weshalb, dann folgte sie seinem Blick. "Oh shit!" Ich tropfe ja noch! Langsam wurde ihr die Situation noch peinlicher, als sie eh schon war. Das ist alles Darius Schuld! Da war sie sich sicher. Wenn er mir nur nicht DIESEN Jungen geschickt hätte...

Sie lebte hier, abseits von Paris, abseits jeglicher Zivilisation, zwar ziemlich friedlich aber trotzdem nicht friedlich genug, da immer wieder irgendwelche Verrückten kamen um ihren Kopf zu fordern. Das es sich nicht herum spricht, dass es nicht lohnt.... Wahrscheinlich reizt sie es ja gerade deswegen. Jenny durchdachte ihr Schicksal, wie so oft und wie so oft, wusste sie, dass sie es nicht ändern konnte. Sie fluchte noch weiter leise vor sich hin, während sie sich umdrehte und den Flur volltropfte.

Jetzt ist es auch egal. Sie hätte am liebsten einfach drauf los geschrieen. Ihr war danach, aber sie beherrschte sich. Sie machte sich selbst klar, dass es nun alles egal war und beschloss, weiter so zu tun, als wäre Alex überhaupt nicht da. So kam es, dass sie - nur mit einem locker über die Schultern liegendendem Handtuch - aus dem Bad trat und direkt auf ihr ,Ankleidezimmer' zusteuerte. Ankleidezimmer deshalb, weil es zur Zeit der Erbauung üblich war für eine Frau von Welt eben solches zu besitzen. Alex erhaschte einen kurzen Blick auf Jenny und in ihm erwachte eine geheime Sehnsucht. Sie ist durchaus attraktiv... so ging es ihm durch den Kopf. Langsam fiel ihm selbst auf, dass er diesen Gedanken an diesem Tag schon des Öfteren hatte. Er betrachtete noch einmal die Pfütze in der Tür und schloss sie dann. Aber wie lange und warum soll ich denn hier bleiben? Er wusste es nicht. Aber er war mit diesem Umstand nicht unzufrieden.

Jenny dafür um so mehr. Sicher, er ist attraktiv, aber was soll ich denn mit so einem ,Jungen'? Jenny hatte sich noch keine Gedanken um Alex Alter gemacht. Aber ist das noch ein Junge? Ihr fiel auf, dass sie Alex als ,das' bezeichnet hatte. Vielleicht, weil er so unnahbar schien. Mittlerweile merkte sie, dass er das nicht durchhalten würde. Alleine sein Erröten, als sie in seinem Zimmer stand, hatte es ihr verraten. Und sie war froh um dieses Erkenntnis, denn sie hätte seine arrogante Art nicht geduldet, egal ob Darius ihn zu ihr geschickt hatte, oder auch nicht. Woher mögen sich die beiden kennen? Hmm, wenn er ihn zu mir hier her, abseits von allem schickt, muss der Knabe ja in Schwierigkeiten stecken.

Ganz gemächlich suchte sie ihre Kleider aus, wobei sie eigentlich nicht mal wählte. Sie wusste von vornherein, dass sie die dunkel - blaue, fast schwarze Hose anziehen würde und das etwas hellere, aber trotzdem dunkel - blaue Oberteil, was irgendwie an eine Hexe erinnerte. Sie trug nur selten Schwarz, weil sie das Gefühl hatte, die Farbe würde sie negativ beeinflussen. Als würde etwas fremdes, fast schon bösartiges Besitz von ihr ergreifen. Auf welcher Seite steh ich eigentlich? Wie oft habe ich mich das schon gefragt? Um ein Haar hätte sie wieder angefangen mit ihrer Geschichte und ihrem Schicksal zu hadern.

Als sie sich endlich angezogen hatte, wanderte sie runter in die Küche, blieb in der Tür stehen und wusste nicht so recht, was sie NUN von Alex halten sollte. Er hatte noch immer nur die Boxershorts an, stand vor dem Kühlschrank und kaute. Sie hatte es ihm zwar angeboten, aber irgendwie kam ihr der Junge dreist vor. Und doch.... von ihm ging etwas anziehendes aus. Wie er so da steht... Ob er eine Freundin hat? Sie stand still da, beobachtete ihn genau, unterzog seinen Körper einer ganz genauen Musterung. Sein Rücken war kräftig, seine ganze Gestalt strahlte so eine Überlegenheit aus. Er war nicht muskulös, jedenfalls nicht sehr. Es gab keine herausstehenden, störenden Muskelpakete. Sie packte eine seltsame Leidenschaft. Sie wollte ihn berühren. Wie kann das sein? Sie hatte schon lange ihr Verlangen unter Kontrolle. Sie hatte zu oft erlebt, dass SIE leiden musste, wenn sie nachgab. Sie hatte sich selbst mit eiserner Disziplin davon abgehalten. Eigentlich hatte sie sich von allem abgehalten, sogar vom Leben selbst.

Sie schlich sich leise an ihn heran, alleine durch das kindliche Bestreben getrieben ihn erschrecken zu wollen. "Und? Schmeckt 's?" Er zuckte heftig zusammen und machte ein zu Tode erschrecktes Gesicht. Das ihr ein angenehm zufriedenes Gefühl und verursachte ein übertrieben breites Grinsen auf ihrem Gesicht. Vielleicht wird es doch nicht ganz so unangenehm mit ihm. - Langsam will sie mich wohl in den Wahnsinn treiben. Das ist schon das zweite Mal, dass sie mich in Shorts an einem Tag überrascht. Wieder begann er nur zu stammeln "Ja, also..." - "Schon gut." Langsam wurde er ihr sympathisch. "Ja, es schmeckt gut." Und beide fingen an zu lachen. "Na dann ist es ja gut." Im Stillen nahm sie sich vor nicht mehr so abweisend zu ihm zu sein. "Ist es nicht etwas kalt, um die ganze Zeit nur in Boxershorts rum zu laufen? Nicht, dass ich was dagegen hätte..." Sie endete mit einem vielsagendem Lächeln. "Wahrscheinlich ist es wärmer , als nur mit einem feuchten Badetuch durchs Haus zu laufen." Diese Antwort hatte sie nicht erwartet. Sie hatte sich in dem Moment so darauf konzentriert Alex zu ignorieren, dass sie nicht einmal die Möglichkeit, er könnte sie beobachten, in Erwägung gezogen hatte. Alex war zufrieden mit sich selbst. Jenny war etwas aus dem Konzept gebracht, aber nicht geschockt. Er war nicht der erste Mann, der sie leicht bekleidet gesehen hatte. Genau, leicht bekleidet. Andere haben mich auch schon nackt gesehen. Das ist doch die natürlichste Sache der Welt. Aber Alex war ein Kind der Neuzeit, wo Nacktheit entweder ein absolutes Tabu, oder nur etwas für Exhibitionisten ist. "Hmm, find ich nicht" Sie wollte sich nicht aus ihrer NOCH überlegenen Position katapultieren lassen. "Es war immerhin ein warmes Handtuch." Wieder lachten sie gemeinsam. "Aber jetzt mach mal Platz, wegen dir hab ich heute noch nichts gegessen." - "Oh, wirklich? Entschuldige bitte, dass wusste ich nicht." Alex machte ein betroffenes Gesicht und ging sofort einen Schritt zur Seite. Fast wie zufällig berührte ihre Hand seinen Arm. Alex zuckte zusammen. "Mein Gott, was hast du nur für kalte Hände?!" Jenny zuckte mit den Schultern und gab ihm damit zu verstehen, dass das nichts besonderes war. "Och sooo kalt sind die doch gar nicht." Sie wand sich zum Herd und hantierte bald da, bald dort. "Na, soll ich für dich gleich mit kochen?" Sie schaute ihn mit gutmütigem Spott direkt ins Gesicht. Ihm direkt in die Augen zu schauen wollte sie nicht. Er wich ihr immer wieder dabei aus, also würde sie es - vorerst - lassen. "Hmm, ich weiß ja nicht." Er tat so, als überlege er sich dieses Angebot genau, dabei hatte er nur darauf gewartet. "Schon klar, dass du dir das ,so' genau überlegen musst, wenn du mich schon so genau beobachtest, was ich tue und wie." Eigentlich war es als Scherz gemeint, aber Alex fühlte sich ertappt. Sie weiß es? Er wollte erst mal so schnell es ging aus ihrem Blickfeld. "Natürlich, wer weiß, was du da fabrizierst? Nein, schon gut, wenn es dir nichts ausmacht, hab ich nichts dagegen, wenn du für mich mit kochst." - "Okay, dann gibt's in ungefähr 'ner halben Stunde Essen." Alex verschwand so schnell es möglich war, ohne dass es aussah, als ob er auf der Flucht wäre.

Jenny kochte und gab sich für sie untypischen Gedanken hin. Es ist fast wie das ,normale' leben, das ich mir so oft gewünscht hab. Es war so wenig emanzipiert, wie es nur ging, aber für einen Augenblick nur war es fast das Höchste, dass sie sich vorstellen konnte. Es sei denn, sie könnte es mit jemandem den sie liebt teilen. Schmerzlich machte sie sich klar, dass Alex nicht Methos war. Wie es ihm wohl geht? Tief in Gedanken rührte sie die Sauce und ließ sich treiben. Teilweise schwappte die Sauce über und lief ihr über die Hand. In Gedanke Kilometer entfernt blickte sie auf ihre Hände. Meine Hände sind rot! In Blut gebadet! Nein, nein, was habe ich nur getan?! Jenny war zu tiefst geschockt. "Aahhhhhhh....!!!" Sie schrie durchs ganze Haus.

Alex, der sich mittlerweile endlich angezogen hatte, stürzte die Treppe hinunter. "Was.., was ist passiert??" Er machte ein ernstlich besorgtes Gesicht. Jenny sah ihn an und sah ihn nicht, sah nur immer wieder auf ihre Hände. Die Tränen liefen ihr in Strömen über die Wangen. Alex sah ihre Hände, sah den Topf mit der kochenden Sauce und hielt ihren Schrei und die Tränen für das Resultat der Verbrennungen. Er konnte es aber auch nicht besser wissen. Mit fast väterlicher - Selen hätte so was nicht einmal im entferntesten gedacht - oder eher mit brüderlicher Fürsorge bugsierte er sie zum Waschbecken und hielt ihre Hände unter laufend kalt Wasser.

Auf ihrer verbrühten Haut fühlte sich das Wasser eisig an und kam ihrer inneren Kälte fast gleich. Doch der plötzliche Umschwung von heiß nach kalt war wie ein Schlag ins Gesicht und holte sie wieder in die Wirklichkeit zurück. Sie war durcheinander und der Schmerz verwirrte sie noch mehr. "Was...?" Sie konnte sich nicht daran erinnern, wie sie sich verbrannt hatte und sah Alex hilflos an. Sie fühlte sich überhaupt nicht wohl in ihrer Haut. Alex sah sie fragend an, aber er schien ihr ihre Verwirrung anzusehen, denn er fragte nicht.

Beide rochen etwas verbranntes und Jenny erinnerte sich daran, dass die Sauce noch auf dem Herd stand. Sie verfluchte sich stumm selbst. Eilig trat sie an Alex vorbei und nahm den Topf kurzerhand in beide Hände. Zu Alex Erstaunen benutze sie nicht nur nicht die Griffe des Topfes, sondern gab weder einen Laut von sich, noch verzog sie das Gesicht. Jenny stellte den Topf auf die Spüle und wollte sich wieder den Kochlöffel schnappen, doch Alex nahm ihre Hände und starrte ihre Handflächen ungläubig an. Nach einer unendlichen Sekunde ließ er ihre Hände wieder los und fasste den Topf an. "Aaahhhh..." Er hatte sich verbrannt. Zu mehr als das war er nicht fähig. Er stand nur da und grübelte darüber nach, warum er sich die Hände verbrannt hatte und sie diesmal nicht. Wie angewurzelt stand er da und starrte seine Hände an. Jenny zog seine Hände unter den Wasserhahn. Dann rührte sie seelenruhig die Sauce um, probierte und befand sie für genießbar. "Geht's wieder....?" Sie wand den Kopf in Alex Richtung. Hätte Alex braune Augen gehabt, hätte Jenny geschworen, er mache ein Gesicht wie ein gequälter Hund. Alex fing sich wieder.

Er ist stolz, ging es Jenny durch den Kopf. Sie wand sich ganz zu ihm um, nahm seine Hände ungefragt, hob sie an ihr Gesicht und vergrub es in ihnen. Alex schreckte leicht zurück, zog aber seine Hände nicht weg. Er überragte sie fast um einen Kopf und so sah er auf sie nieder, leicht verwundert - oder eher irritiert - , was sie da eigentlich tat. "So schlimm sind die Verbrennungen nicht." Jenny lächelte ihn an und ließ seine Hände los. Alex sah in dieser Situation seine Chance. Er nahm gleich ihre Hände, hob sie an sein Gesicht und tat es Jenny gleich. Er war überrascht, dass ihre Hände so kühl waren, jedenfalls zu kühl wenn man bedachte, dass sie sich vor nicht ganz 10 Minuten verbrannt, und dann noch mal den Topf angefasst hatte. Ihre Hände sind so weich. Jenny begann ihn leicht zu streicheln. Diese Situation hatte so etwas Vertrautes für sie. Wie alt mag er wohl sein? Als er wieder aufblickte, sah er ihr direkt in die Augen. Seine grauen Augen. Sie tauchte darin unter, denn er wollte es. Er wirkte einerseits so jung und verletzlich, aber seine Augen waren wissend. Sie schätzte ihn auf etwa 21 Jahre, aber sie war sich nicht sicher. Vielleicht auch jünger.

"Wir sollten essen, sonst wird es kalt." Sie lächelte ihn an, wollte sich umwenden, um die Teller aus dem Schrank zu holen. Doch Alex hinderte sie daran. Er war nicht dumm und undankbar schon gar nicht. "Wo stehen die Teller?" Er wollte sich zumindest dafür, dass sie für ihn mit gekocht hatte erkenntlich zeigen. Er lächelte. Jenny fand, dass er so unverschämt gut aussah. Er konnte es nicht durchhalten, seine Gefühle völlig zu verbergen. Sie wies ihn an, wo er Teller und Besteck finden würde und er deckte den Tisch. Es ist so normal, und im nächsten Moment schalt sie sich schon wieder selbst in Gedanken, da sie nicht ein mal wusste, warum Alex überhaupt hier war.

Aber dennoch hatte sie an diesem Tag wieder etwas dazugelernt; nämlich, dass man sich selbst das Leben schwer oder leicht machen kann mit der Art, wie man mit seinen Mitmenschen umging. Mitmenschen, ein sarkastisches Lächeln umspielte ihre Mundwinkel. Dieser Begriff hörte sich für sie merkwürdig an. Selen schätzte das Individuum sehr hoch und so tat Jenny es auch.

Während dem Essen verhielten sie sich wie Kinder. "Meine arme Küche." Dabei lachte Jenny schon wieder. Gemeinsam räumten sie wieder auf und spülten. Jenny kam es vor, als kenne sie Alex schon ewig, obwohl es vielleicht nur ein halber Tag war. "Ich trainiere noch was. Wenn was ist, ich bin im zweiten Stock." Sie hatte beschlossen, dass sie ihn mochte. Alex hingegen war überrascht. Diese kleine Person hat sich doch heute schon mal verausgabt. Und die Menge, die sie gegessen hat, das kann doch unmöglich reichen?! Alex hatte, als er das Haus von außen gesehen hatte, nicht vermutet, dass es so groß war.
 

Nach einer Weile war ihm langweilig und er konnte sich nicht mehr halten vor Neugier, oder was auch immer es sein mochte. Er ging hoch und beobachtete Jenny diesmal ganz offen. Als sie sich umdrehte und ihm überrascht ins Gesicht sah, schämte er sich nicht. "Ich war neugierig." Er lächelte sie an. "Du machst Kampfsport?" Jedenfalls meinte er es als Kampfsport identifiziert zu haben. Jenny nickte verlegen. "Allerdings nicht mehr diese verbreiteten Formen. Ich habe meinen eigenen Stil gefunden. Eigentlich ist es mehr ein Improvisieren." - " Ich habe auch Kampfsport gemacht, als Junge zumindest." Jenny konnte sich das durchaus vorstellen. Bis auf die Musik der Anlage herrschte Stille im Raum. "Könntest du's mir beibringen....?" Wie er die Frage stellte, gab ihr die Assoziation eines Schuljungen. "Sicher... Jetzt?" - "Wenn es keine Umstände macht..." - "Okay.... kannst du dich in den Klamotten denn richtig bewegen?" Er nickte überzeugt. "Und du hast schon mal Kampfsport gemacht? Erinnerst du dich da denn noch dran?" Wieder nickte er. "Dann greif mich an!" Er sah sie entsetzt an. "Aber ich will dir nicht weh tun..." Jenny machte eine abfällige Handbewegung. "Ich weiß schon, was ich tue. Nun greif mich an!" Nicht schlüssig, wie er handeln sollte, trat er ihr entgegen. Er griff nach ihrem Arm und versuchte zaghaft ihren Fuß beiseite zu schieben. Jenny hätte sich am liebsten freiwillig auf den Boden geworfen - vor Lachen. Mit dem freien Arm griff sie nach seinem Handgelenk des Armes, mit dem er sie festhielt. Fasste fest zu, wand ihren Arm aus seinem Griff und verdrehte ihm den Arm. "So geht das nicht. Du darfst nicht zimperlich sein. Sonst können wir es gleich lassen." Er schämte sich schon fast. "Du brauchst keine Angst haben, mir weh zutun." Er grinste fast schon gemein. Masochistin? Ging es ihm durch den Kopf. Jenny erahnte, was er dachte. "Nein." Sie wehrte sich vehement gegen diesen Gedanken. "Ich bin KEINE Masochistin!" Sein Grinsen wurde trotzdem breiter, denn er stellte sich das gerade bildlich vor. "Ich wollte damit nur sagen, dass ich mich schon verteidigen kann und es auch tue." - "Das sagt man dann!" Sein spöttischer Gesichtsausdruck gefiel ihr überhaupt nicht. Sie griff an. Mit einem Satz war sie neben ihm und trat ihm in die Kniekehle. Alex war so überrascht, dass er mit hoch gerissenen Armen und einem undefinierbarem Laut erst ein wenig einknickte, dann vollends vorn überkippte. "Sonst noch irgendwelche Bemerkungen?" Sie grinste breit, als sie ihm zusah, wie er sich hocharbeitete. "Sadistin" Murmelte Alex. Die Musik ging aus. "Wenn du das so sehen willst. - Das gehört dann eben zum Geschäft." Er kniete vor ihr und sah sie verständnislos an. Jenny jedoch hatte sich vorgenommen, nur auf Fragen zu antworten, die er auch wirklich an sie stellte. "Fangen wir nun richtig an, oder sollen wir's gleich bleiben lassen?" Alex überlegte. "Ich trainiere jedenfalls morgens und abends, und wenn mir danach ist, auch irgendwann dazwischen." Erwartungsvoll sah sie auf Alex, doch ehe er sich regte verging eine kleine Ewigkeit. "Verschieben wir das lieber auf morgen. Ich bin ziemlich müde von der langen Reise und träge vom Essen." Ausrede, ging es Jenny durch den Kopf, aber sie akzeptierte es. Alex stand ganz auf und hinkte zur Tür. "Oh, hast du dir was getan?" - "Ich mir nicht." Er lächelte böse. "Aber ich kann schon alleine auf mich Acht geben." Jenny war empört über diese Antwort. Schließlich sollte ich es ihm zeigen!Im Grunde wusste sie, das sie wieder überreagiert hatte. "Dann bis morgen früh." Murmelte sie vor sich hin.

Sie wurde wieder wütend. Sie ging zur Anlage und drehte auf, bis sie glaubte, Alex würde ihr Wutgeschrei nicht mehr hören können. Freilich schrie sie nicht wirklich, zumindest nicht laut. Während sie sich wiederholt verausgabte, lag Alex in seinem Bett.

Er starrte die Decke an und verspürte mit der Zeit eine wachsende Unrast. Schließlich stand er auf. Mit freiem Oberkörper trat er ans Fenster, öffnete es und schaute rauf zu den Sternen. Der kühle Nachtwind lockte ihn, rief ihn zu sich nach Draußen. Ohne weiter darüber nachzudenken schwang er sich aus dem Fenster und kletterte am Rosengitter runter. Als er unten ankam waren seine nackten Füße kaum verletzt. In seiner schwarzen Jeans steckten etliche Dornen, die von den Rosen abgebrochen und hängen geblieben waren. Er schritt langsam Richtung Wald. Irgendwas rief in, zog ihn an. Der Vollmond zeigte ihm den Weg, den er zu gehen haben würde. Selbst, wenn er es nicht gewollt hätte, er hätte sich nicht dagegen wehren können. An einer Waldlichtung kam er zu eine Steinkreis. Zuerst dachte er, der Vollmond würde die Steine anleuchten, dann aber bemerkte er, dass die Steine selber leuchteten, zwar nur schwach, aber aus dem Innersten.

Er umschritt den Kreis gegen den Uhrzeigersinn und betrat ihn, nachdem er ihn umrundet hatte. Im Inneren gab es noch einen Kreis. Dieser war aus etwas kleineren Findlingen als der äußere. Diesen umrundete er im Uhrzeigersinn und nach einer vollen Runde betrat er auch noch diesen Kreis. Er stand vor einem Stein, der an einen Altar erinnerte. Auf diesem länglichen Stein, der ihm etwa bis knapp übers Knie reichte, lag ein Dolch. Seine Klinge war etwa handlang und bestand aus so ebenem Stahl, wie Alex es noch nicht gesehen hatte. Er war sich nicht mal sicher, ob es überhaupt Stahl war. Der Griff schien aus Silber zu sein. Sein Parier wohl aus Gold. Am Ende des Griffes saß ein silberner Halbmond, der von so etwas wie einem goldenen Ring vom Griff getrennt wurde. Jedenfalls sah es so aus. Alex kam alles so vertraut vor, obwohl er sich sicher war, noch nie hier gewesen zu sein. In den Stein selber waren Muster eingeritzt, Symbole, die er vergessen zu haben schien, so kam es ihm vor. Für einen kurzen Augenblick wusste er, wofür das alles hier diente. Und weg war es wieder.

Plötzlich kam er sich so erschöpft vor, so unendlich müde. Mit schweren Schritten ging er wieder zurück, kletterte wieder in sein Zimmer - wieder über das Rosengitter - und fiel mehr ins Bett, als das er sich legte. In dieser Nacht schlief Alex sehr schlecht. Unruhig warf er sich von einer Seite zur anderen, wachte aber nicht auf.

Im Traum war er wieder auf der Lichtung. Auf den Steinen war weniger Moos und im ganzen wirkte es gepflegter. Er sah eine kleine Prozession sich nähern, alles junge Frauen. Er bemerkte ihre Schönheit. Vor der Prozession gingen zwei junge Frauen, die ihm sehr bekannt vorkamen. Sie sahen sich so ähnlich, dass er glaubte, es handle sich nur um eine. Als die beiden nahe genug waren, erkannte er sie und war überrascht. "Jenny?" Die beiden sahen aus wie Jenny, aber sie sahen sich auch gegenseitig so verdammt ähnlich. Die folgende Gruppe der Mädchen umkreisten mit den beiden an der Spitze den äußeren Kreis gegen den Uhrzeigersinn und nahmen nacheinander mit dem Rücken zu den Steinen Aufstellung. Nachdem sie den Kreis einmal umschritten hatten, betraten die beiden den inneren Kreis allein. Genau wie Alex umschritten sie den kleineren, den inneren Kreis im Uhrzeigersinn.

Alex war von ihrer Anmut fasziniert. Mittlerweile lag ein leichter Dunst auf der Lichtung, dessen sich Alex erst jetzt bewusst wurde. Anfangs herrschte Still, aber leise und wie, als hätten die Töne auf den Dunst gewartet, erklangen kleine Glöckchen, die jede der Frauen um die Fußgelenke trug. Er sah, dass die Mädchen - Frauen? Er war sich nicht sicher. - ihre Münder bewegten, aber er hörte erst nichts. Angestrengt lauschte er, bis er schließlich den nur gehauchten Gesang wahrnahm. Nicht nur, weil der Gesang so leise war, sondern auch der fremd klingenden Sprache wegen verstand er den Inhalt überhaupt nicht. Schließlich gab er es auf die vermeintlichen Worte mit Gewalt verstehen zu wollen. Statt dessen beobachtete er konzentriert diese beiden Mädchen - Frauen? Verdammt, wo liegt der Unterschied? - wie sie sich dem Stein näherten, den er für eine Art Altar hielt. Die Steine leuchteten viel stärker, als er sie gesehen hatte. Ihr Licht zeigte deutlich die Konturen der schlanken Körper. Der Stoff musste wohl so dünn gewesen sein, dass er genauso gut gar nicht hätte vorhanden sein müssen. Es hätte keinen Unterschied gemacht. Es lag nichts Schamhaftes an diesem Anblick, so dass Alex ohne das Gefühl ein Voyeur zu sein diese Szene weiter beobachten konnte. Mit dem steigenden Dunst bekam auch Alex eine andere Perspektive. Zuletzt schwebte er vogelgleich über dieser Szenerie. Er sah, wie die beiden sich gegenüber aufstellten, den Altar zwischen sich. Gleichzeitig gingen sie in die Knie, woraufhin die Glöckchen klingelten. Wie von Weitem hörte er einen Gesang, der gleichmäßig an und wieder abschwoll. Es erinnerte ihn ein wenig an Mönchsgesang nur viel lieblicher. In gleichbleibendem Rhythmus erschollen die Glöckchen der Mädchen, die über den äußeren Kreis verteilt waren.

"Mutter, die du über die Nacht wachst, gewährst uns dein Licht, deinen Schutz, deine Kraft..." Alex dachte über diese Worte nach, aber für ihn ergaben sie keinen Sinn. Sein Blick haftete gebannt auf den beiden Frauen am Altar. Er sah, dass die eine, die ihm den Rücken kehrte, etwas, das im hellen Licht des Vollmondes metallisch glänzte, in die Hand nahm. Ungeduldig versuchte er links und rechts an ihr vorbei zu schauen, was ihm jedoch nicht gelang. Aus Neugier manövrierte er sich an ein Kopfende des Altars, von wo aus er sie beide beobachten konnte. Er sah sie nun aus nächster Nähe. Er konnte ihre mit Blüten bedufteten Haare riechen, sah die kleinen Härchen, die sich auf ihren Armen aufgerichtet hatten, sah, wie sich ihr Brustkorb langsam und gleichmäßig unter dem dünnen Stoff hob uns senkte. Die, die ihm eben den Rücken zugewandt hatte, hatte in ihren Händen den Dolch, den sie mit gestreckten Armen und zum Himmel zeigender Klinge vor sich hielt. Die andere nickte leicht, dann löste sie die rechte Hand. Alex verstand nicht, was das sollte. Den Dolch führte sie mit der linken Hand, legte die Klinge in die rechte, schloss die Augen und zog sie mit einem Ruck über die Handfläche. Ihre Reaktion war nur ein leichtes Zucken, dass ihre Mundwinkel umspielte. Alex erschauderte bei dieser Beherrschung. Er hatte von so etwas gehört, es sogar gesehen, aber dieses Mädchen - Frau - sah so zerbrechlich aus, dass er es nicht glauben konnte.

Aus dem sauberen, geraden Schnitt quoll frisches rotes Blut. Einzelne Tropfen fielen auf den Stein. Sie öffnete die Augen wieder und lächelte ihre Gegenüber sanft an. Er war im Bann ihrer Augen.Sie sind so grün. Er konnte es nicht glauben. So grüne Augen hatte er noch nie gesehen. Mühevoll löste er sich von ihnen und warf der anderen einen Blick zu. Irgendwas war an ihr anders. Er hätte es schwören können, dass sie sich bis aufs Haar glichen. Und doch... Er sah genauer hin. Er bemerkte, dass diejenige, mit der verletzen Hand helleres Haar hatte und es leicht rötlich schimmerte im Mondlicht. Auch ihre Haut war heller. Dann erst sah er dem anderen Mädchen - Frau - in die Augen und bemerkte, dass diese blaue Augen hatte. Wie die ihrer Gegenüber hatten sie etwas unnatürliches, etwas wissendes. Ihre Augen waren so klar, wie das Meer, oder der Himmel: er fand keinen passenden Vergleich.

Die Verletze gab ihrem Ebenbild den Dolch. Diese tat es ihr gleich, hielt ihn vor sich, setzte ihn jedoch mit der rechten haltend an der linken Hand an und zog ohne die geringste Mine die Klinge durch ihre Handfläche. Behutsam legte sie den Dolch in eine Vertiefung an Alex' Ende des Altars. Auch von ihr fielen Blutstropfen auf den Stein. Schließlich legten die beiden die Handflächen der verletzten Hände gegeneinander. Das Blut mischte sich.

Alex, der zum ersten mal, seit er Zeuge dieser Szenerie wurde, etwas anfasste - ausgerechnet den blutigen Dolch vor sich - befühlte die Klinge vorsichtig. Nicht vorsichtig genug. In dem Moment, in dem der erste Tropfen des gemischten Blutes auf den Stein fiel, stach er sich an der Spitze des Dolches. Das gemischte Blut der beiden Frauen sammelte sich ausnahmslos in der Rinne, die die Muster bildeten, die Alex bereits beim ersten Besuch hier aufgefallen waren. Sie falteten die Finger, um sich gegenseitig mehr Halt zu geben, und beteten stumm mit geschlossenen Augen. Das Blut verteilte sich über den ganzen Stein, selbst an den senkrechten Wänden lief es hinab und folgte dem Muster wieder hinauf. Alex ließ vor Schreck den Dolch wieder fallen. Das Scheppern ließ die beiden hellhörig werden. Als sie den Tropfen, der von seiner Hand herab fiel sahen, weiteten sich ihre Augen. Mit einem Laut, der leiser als eine fallende Stecknadel war, traf der Tropfen in einer Rinne auf und wurde mit einem Schwall des Blutes davongetragen. Der Altar war nun vollständig eingenetzt mit ihrem Blut, welches das Muster zum leuchten brachte. Das Leuchten wurde immer stärker, bis es schließlich nur noch Licht da war.

In diesem Licht befanden sich Alex und die beiden Frauen. Er wusste nicht wann, nicht warum, aber er hatte sich für die Bezeichnung ,Frau' entschieden. Von den anderen Mädchen war keine Spur mehr und auch der Gesang war nicht mehr zu vernehmen. Alex war so aufgeregt, dass er sein Herz bis in den Hals klopfen fühlte. Sein Körper schien nichts zu wiegen und trotzdem unendlich schwer zu sein.

Der Blick der beiden jungen Frauen haftete an ihm, bis sie sein Unbehagen zu sehen schienen und endlich anfingen zu sprechen. "Wer oder was bist du?" Im ersten Moment hatte er Schwierigkeiten sie zu verstehen Sie bedienten sich einer Sprache, die ihm so unglaublich fremd vorkam, aber dennoch irgendwo in einem hintersten Winkel seines Innersten bekannt war. Er zögerte zu lange, ehe er sich versah, stand - schwebte?! - vor ihm nur noch eine der beiden. Die grün Äugige. Er hatte es irgendwie erwartet, dass die andere hinter ihm sein würde doch er zuckte trotzdem unter ihrer Berührung. Sie hatte etwas vertrautes. Obwohl sie einen guten Kopf kleiner war als er, schaute sie über seine Schulter. Bedächtig sog sie seinen Geruch an seinem Nacken ein und schlang die Arme um seinen Oberkörper. Dass er ihnen so hilflos ausgeliefert war, darauf kam er gar nicht. Nach dem sie sich eine Weile so verhalten hatte, gab sie der anderen Frau zu verstehen, dass er arglos sei.

"Wir sind die Reinkarnation der Mondseele," begann die grün Äugige "geteilt und doch eins." Schloss die blau Äugige neben ihrem grün äugigen Ebenbild stehend. Gleich darauf stellten sie sich vor. "Ich bin Selen, die Treue." Und mit einem Blick in ihre Augen, wusste Alex, wie sie zu diesem Namen kam und ehe ihr grün äugiger Zwilling seinen Namen nannte, wusste er es schon. "Ich bin die Hoffnung, Seren." Alex war sich sicher, er würde sie nie verwechseln, egal wie ähnlich sie sich sahen. "Nun? Wie ist Euer Name?" Er war mit einem glücklichen Lächeln tief in Gedanken gewesen und schreckte auf, als er bemerkte, dass die Frage ihm galt. "Ich bin Seven." Hörte er sich selbst sagen auf ihrer Sprach, aber woher der Name kam, war ihm ein Rätsel. Er kannte ihn bis dahin nicht. "Seven? ,Der Unbekannte' ..." Sinnierte Selen über seinen Namen. "Oder ,Der Verstoßene'!" fiel ihr Seren ins Wort.

Je länger er hier war, desto mehr begann sein Kopf zu schwirren. Das Licht schien zu flimmern. Die beiden tauschen anscheinend andauernd ihre Positionen, oder liegt es an mir? Alex fühlte sich, als zöge etwas unaufhaltsames an seinem Bein, tief hinab ins Nichts. "Es ist Zeit für dich zu gehen, Seven." Gab ihm Selen zu verstehen. "Du bist noch lange nicht bereit für so viel Wissen." Alex verstand nicht, was Seren damit sagen wollte, aber er spürte, dass sie Recht hatte. "Soll ich wirklich...? Meinst du, dass es notwendig ist?" Seren antwortete ihrer Schwester mit einem ausdruckslosen Nicken, woraufhin Selen sich vor Alex aufbaute.

Ihm fiel es schwer zu widerstehen, es wäre so einfach, nur loslassen und mit dem Unbekannten ins Nichts zu treiben. "Halt noch einen Moment durch, Selen wird dir helfen." Es war die Hoffnung, die aus Serens Mund sprach. Selen hauchte ihm ein Küsschen auf die Stirn. Sie selbst war davon überrascht - vielleicht sogar noch mehr als Alex oder Seren. Sie hatte das Gefühl, es dem Jungen schuldig zu sein, dann tat sie endlich, was sie sollte. "Vergiss, was du gesehen. Alles nur ein Traum...." Sie wiederholte es immer und immer wieder zwar mit sanfter, aber dennoch monotoner Stimme, die eine unwiderstehliche Autorität in sich barg. Während dessen streckte sie den Arm vor und berührte behutsam die Stelle, die sie zuvor geküsst hatte. Ehe sie sich versehen hatte, leuchtete dieser Punkt bei Alex, der bei ihr und Seren ein silberfarbenes Mal in Form eines Halbmondes war. Sie führte das Ritual so durch, wie sie es gelernt hatte, wie sie es schon duzende Male angewandt hatte, aber so etwas war noch nie passiert. Der Punkt dehnte sich explosionsartig lautlos um Alex aus, verschwand wieder und mit dem ungewöhnlichen Licht war Alex auch weg. "Was...?" Selen wie Seren waren ratlos über diese Erscheinung.

Alex versank in Dunkelheit. Er wälzte ich unruhig in seinem Bett und meinte immer noch Selens Stimme zu hören. "Vergiss..." wie ein unendliches Echo, das langsam in seinem Kopf mit der Dämmerung verhalte.



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