Some Christmas carols von Steinbock (Short stories rund um das Fest der Liebe) ================================================================================ Kapitel 9: Christmas dreams --------------------------- So, hier ist auch wieder ein neues Kapitel. Vermutlich wird es das letzte sein, das rechtzeitig zu Weihnachten on geht, aber vielleicht schaff ich es auch noch, bis heute abend noch ein Kapitel hochzuladen. Trotz allem wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen! Pairing: Sei X Shimako Achtung! Shojo-ai Christmas dreams Still war es geworden auf dem Gelände der katholischen Mädchenschule. Eine friedliche Stille hatte sich über das Gelände gelegt, die jedem das Herz ruhig und warm werden ließ. Es war ein Gefühl, dass sich nicht beschreiben ließ. Trotz allem, trotz der Stille, trotz des Friedens, der in der Luft lag, nicht alle waren glücklich, waren bei ihren Lieben und genossen das Weihnachtsfest, das in Japan weit weniger Bedeutung hatte, als in unseren Kreisen. Allein schlich ein braunhaariges Mädchen zwischen den leicht verschneiten Bäumen umher. Sie trug einen Schal, um die Kälte abzuwehren, die sich um sie gebildet hatte, als sie sich auf den Heimweg machen wollte, längst war es dunkel geworden. Doch das Mädchen schien weder die Kälte, noch die Dunkelheit zu bemerken. Ihr Blick sah durch alles, was ihr auf dem Gelände begegnete hindurch. In Gedanken war sie nicht hier, nicht im jetzt, sondern im damals. Vor einem Jahr noch hatte sie diesen Weg hier mit ihrer „Schwester“ bestritten. Damals hatte sie ihre Hand gehalten und sie in ihrer Jackentasche mit ihrer eigenen gewärmt. Beide hatten darüber gesprochen, dass Sei, so ihr Name, bald ihren Abschluss machen wollte, doch die braunhaarige Shimako hatte davon nichts wissen wollen. Ihre O-nee-sama zu verlieren war für sie schon fast ein Ding der Unmöglichkeit geworden, so sehr hatte sie sich an Sei gewöhnt, sie ins Herz geschlossen. Nun stand sie schon seit einiger Zeit ohne sie da, hatte nun in Noriko eine suer gefunden, aber es war einfach nicht dasselbe, wie vor kurzem noch mit Sei. Seitdem hatte sie die Blonde eigentlich nicht mehr gesehen. Genau das schmerzte sie so. Sie besuchte nun die Universität der Schule, war quasi fast nebenan und doch hatte Shimako das unweigerliche Gefühl, Sei nicht sehen zu dürfen, fast schon, dass sie ihr aus dem Weg ging. Yumi hatte sie gesehen, öfter sogar, hatte sich von Sei helfen lassen, mit ihr geredet. Nach all diesen Dingen sehnte auch Shimako sich. Natürlich mochte sie Noriko, sie war stets freundlich und hilfsbereit, aber das damals bei Sei, das war mehr gewesen, eine tiefer gehende, kaum zu erklärende Wärme, die ihr Herz jedes Mal in ihrer Nähe erfasst hatte. „Was machst du hier so allein, um solch eine Uhrzeit, Shimako?“, riss eine Stimme die Braunhaarige auf einmal aus ihren Gedanken. Auch ohne sich umzudrehen hätte sie gewusst, wem sie gehörte. Diese Stimme würde sie überall erkennen. „O-nee-sama!“, kam es überrascht aus ihrem Mund. Tatsächlich war es Sei, die dort, in einigen Metern Entfernung vor ihr stand und sie, auf ihre ganz bestimmte Art lächelnd, ansah. Ein gewisser Hauch Wehmut schien in ihrem Blick zu liegen, wie Shimako fand. „So brauchst du mich nicht mehr nennen. Dass das vorbei ist, weißt du genauso gut wie ich.“ Es war wie ein Schlag in die Magengrube, als Sei das sagte. Augenblicklich spürte Shimako die Tränen in ihren Augen brennen. Aber sie würde jetzt nicht weinen! In ihrer jetzigen Stellung würde sie diese Schwäche nicht mehr zeigen. Sie würde sich beherrschen, würde jetzt stark sein, wie es sich für eine Rose gehörte. „Ich weiß…“, brachte sie mühsam heraus, Sei erkannte an ihrer Stimme, was los war. Sie kannte sie lange genug, um diese Seite an ihr zu kennen. Wusste, dass Shimako sich beherrschen würde, um nun keine Schwäche zeigen zu müssen. „Was hast du jetzt noch vor?“, fragte Sei, um das Thema in eine andere Richtung zu lenken. Der Blonden lag nichts daran, die Braunhaarige zu verletzen. Das wollte sie ganz und gar nicht, aber ihre Worte vorhin waren nun einmal die Tatsache gewesen. Diese Zeiten waren nun einmal endgültig vorbei. „Gar nichts“, gab Shimako nur zurück, den Blick zu Boden gerichtet. „Du wirst also einfach nach Hause gehen?“ „Hatte ich vor. Was soll ich schon anderes machen?“ Ein betrübter Klang lag in ihrer Stimme. „Auf alle Fälle nicht zu Hause versauern! Lass uns etwas unternehmen, der Abend ist schließlich noch jung!“ Sei schien ganz die Alte zu sein, als sie das sagte. Als Shimako aufsah, lag ein sonderbarer, dankbarer Glanz in ihrem Blick. Mit einem kurzen, zögernden Nicken willigte sie ein. Nicht lange danach saßen die beiden in Seis Auto, wobei Shimako, auf den Beifahrersitz sitzend, Sei unauffällig musterte. Sie schien ihre Haare noch ein Stück gekürzt zu haben, was ihrer Schönheit nicht geschadet zu haben schien. „Was hast du?“, fragte Sei, während sie fuhr. Shimakos Blick machte sie irgendwie nervös. „Gar nichts…“, die kurze Antwort. Nach einer kürzeren Fahrt hielt Sei an. Sie und Shimako stiegen aus und Sei meinte nur: „Lass uns erstmal was essen gehen!“ Beide waren still, während sie aßen. Shimako fühlte sich irgendwie fehl am Platze. Wenn sie sich so umsah, musste sie feststellen, dass man eindeutig merkte, dass Weihnachten war. Überall junge Paare, die, einander zulächelnd und leise Liebesschwüre von sich gebend, um sie herum saßen. Der Abend verlief recht still. Shimako sagte kaum etwas, wenn sie auf Seis Fragen antwortete, dann schien sie recht kurz angebunden. Generell wirkte sie ziemlich angespannt. Trotzdem war dieser Weihnachtsabend, den beide gemeinsam in der Stadt verbrachte, für bei sehr angenehm. Auch wenn keiner von beiden viel sagte, teilten sie sich an jenem Abend doch mehr mit, als je zuvor. Scheinbar zu schnell verstrich die Zeit, es war spät, als Shimako auf die Uhr sah. „Ich sollte nach Hause. Meine Eltern machen sich bestimmt schon Sorgen, wo ich bleibe.“, murmelte sie, wollte diesen Abend allerdings noch nicht beenden. „Dann komm, ich bring dich nach Hause. Von hier aus ist es ja nicht weit.“, entgegnete Sei nur, sie von der Seite ansehend. Den ganzen Abend über hatte keiner den anderen direkt angesehen. Es waren nur vorsichtige, unauffällige Blicke, de sie sich gegenseitig schenkten. Shimako schien verwundert, als Sei loslief. „Willst du gar nicht fahren?“ Sei drehte sich zu ihr um. „Findest du den Abend nicht auch zu schön, um ihn im Auto zu verbringen?“ Die Braunhaarige stimmte ihr zu. Wolken verdeckten die Sterne, sodass die Kälte nicht zu stark war, warum also nicht noch einen kleinen Abendspaziergang machen. Bis zu ihr war es ja wirklich nicht mehr all zu weit. Die beiden waren noch nicht weit gegangen, du fühlte Shimako plötzlich Seis Hand an der ihren, die kurz darauf in Seis Jackentasche verschwanden. Shimakos Herz begann augenblicklich zu rasen, ihr war alles andere als kalt. „Deine Hand ist eiskalt“, bemerkte Sei nur, während sie in der Jackentasche ihre Finger mit denen von Shimako sanft verhakte, einen leicht aufbauenden Druck damit ausübte, um Shimako klar zu machen, dass alles völlig okay sei. Und wie damals im letzten Jahr fühlte die Blonde, wie sich die Braunhaarige an ihre Schulter schmiegte. Keiner gab auch nur ein Wort von sich. Im stillen Einverständnis gingen sie weiter, bis Shimako plötzlich, kurz vor ihrem Haus, stehen blieb. „Was ist?“, wollte Sei wissen. Shimako antwortete nicht sofort. Irgendwie wagte sie es kaum, die Worte, die ihr auf der Seele lagen, auszusprechen. Schweigend sah die Blonde sie an, auf eine Antwort wartend. Die Braunhaarige senkte ihren Blick zu Boden. Es war schon spät, so gut wie Mitternacht. „Ich will nicht, dass der Abend schon vorbei ist…“, gab sie flüsternd von sich. „Denn nach diesen Abend, wirst du mir vielleicht wieder aus dem Weg gehen, O-nee-sama…“ Gerade wollte Sei etwas gegen die Betitelung einwenden, als sie diesen Gedanken verwarf, denn Shimakos Schultern hatten bedrohlich zu zittern begonnen und das nicht wegen der Kälte. Den ganzen Abend war es ihr gelungen, die Tränen, die so sehr in ihren Augen brannten, zurückzuhalten, doch nun fehlte ihr jegliche Kraft dafür. Zärtlich nahm Sei Shimako in die Arme, ließ sie still weinen, während sie ihr beruhigend über das Haar fuhr. „Ich hab das für uns beide getan, vor allem für dich. Ich dachte, wenn du mich jeden Tag sehen würdest, würde dir das nur noch mehr wehtun.“ „Außerdem würde es die Beziehung zu deiner suer nicht gerade stärken.“, fügte sie hinzu. Shimako war überrascht, stützte sich leicht von Sei ab und sah sie an. „Hat Yumi es dir erzählt.“ Ein Nicken Seis war die Antwort. In der Ferne schlug eine Uhr Zwölf. Der Abend war beendet. „Ich bin ziemlich egoistisch, findest du nicht?“, gab Sei in jenem Moment gedankenverloren von sich. „Wie meinst du das?“, wollte Shimako wissen. „Dieses Treffen hier, war nicht ganz uneigennützig. Ich wollte dir eine Art Weihnachtsgeschenk machen und mich selbst zu meinem Geburtstag mit deiner Anwesenheit beschenken.“, erklärte Sei, wandte ihren Blick zum Himmel, wo die dichte Wolkendecke langsam zerbrach und die vielen glänzenden Sterne frei gab. Da fiel es Shimako wieder ein, dass heute Seis Geburtstag war. Ohne lange zu zögern umarmte Shimako die Blonde erneut und flüsterte: „Alles Gute zum Geburtstag, O-nee-sama.“ Daraufhin spürte sie einen zärtlichen Kuss auf ihrer Stirn, fühlte dann Sies Atme an ihrem Ohr, als sie hauchte: „Ich wünsche dir für die Zukunft alles Gute, Shimako-chan. Werde glücklich…“ Erschrocken weiteten sich Shimakos Augen. Sie wollte fragen, was Sei damit meinte, aber sie erahnte es bereits, wollte die Wahrheit nicht wissen. Wollte sich lieber einer Lüge aufbauen und mit dieser leben, als mit der bitteren und vor allem schmerzhaften Realität konfrontiert zu werden. Es hieß nicht umsonst, dass es tausendmal leichter war, mit einer Lüge zu leben, die man schon oft gehört hatte, als mit der Wahrheit, die einen plötzlich auf so schmerzhafte Weise ereilte. Heiße Tränen liefen Shimakos Gesicht erneut herab, Sei blieb still, hielt sie nur fest an sich gedrückt und tat gar nichts, außer Shimako nahe zu sein. Diese kostbaren Abend, diesen so wertvollen Augenblick würden beide in ihrem Herzen behalten, bis sie ihren letzten Atemzug täten. Dann löste sich Sei von Shimako, deren Augen durch das Weinen schon leicht gerötet waren. Ein letztes Mal strich sie ihr zärtlich über den Kopf, gab ihr einen letzten Kuss auf die Wange, dann wandte sie sich von der Braunhaarigen ab und ging. Kein einziges Mal drehte sie sich ab, während Shimako ihr flehentlich nachsah und wusste, dass dies ein Weihnachtstraum gewesen sein musste. Ein Wunsch, der endlich in Erfüllung gegangen war, aber seinen Preis zu bezahlen hatte. So, das war es auch schon. Falls es niemandem aufgefallen ist: Das hier ist die erste von den Short stories, die traurig endet. Irgendwie merkwürdig, da Weihnachten ja eher das Fest der Liebe und der Freude und nicht das, der Trauer ist. Aber die ganze Weihnachtsstimmung macht mich immer so merkwürdig melancholisch und bei diesem Pairing hatte ich das Gefühl, dass es passend wäre, es so enden zu lassen. Deshalb interessiert mich wie immer eure Meinung dazu. Daher bitte, macht mir die Freude und schreibt mir nen Kommi (als kleines Weihnachtsgeschenk sozusagen^^) An der Stelle wünschen ich allen Lesern frohe Weihnachten, da dies, wie bereits oben erwähnt, ja anscheinend das letzte Kapitel sein wird, das rechtzeitig on kommen wird. Ciao Steinbock Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)