Some Christmas carols von Steinbock (Short stories rund um das Fest der Liebe) ================================================================================ Kapitel 5: Don't hate me for something, which I hadn't done ----------------------------------------------------------- So, hier haben wir wieder ein neues Kapitel. Dieses Mal begebe ich mich in die Gefilde von Naruto (wo ich, wie anfänglich vielleicht auffallen wird, noch ein ziemlicher Neuling bin)mit der Wunschparing von Yamini: Neji X Hinata. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und würde mich wie immer über Kommis freuen^^ Widmung: Yamini Pairing: Neji X Hinata Don’t hate me for something, which I hadn’t done Der Schnee fiel langsam auf die Erde herab. Schon längst war es dunkel geworden, in dieser kalten und düsteren Jahreszeit. Kaum jemand befand sich bei diesen Temperaturen und eben jener Dunkelheit noch draußen, wenn er nicht musste. Das war einfach zu gefährlich dieser Tage. Und trotzdem, zwischen den Bäumen, kaum erkennbar inmitten des Schnees und der dicken Stämme, bewegte sich etwas. Ein Mensch, den Umrissen nach zu erkennen, wanderte einsam durch die Dunkelheit. Der Name der Person war Hinata. Niemand hatte bemerkt, dass sie heimlich die Weihnachtsfeier, die für sie und die anderen von ihren Lehrern veranstaltet worden war, verlassen hatte. Ebenso wie niemand gemerkt hatte, dass eine andere Person gar nicht erst erschienen war: Neji. Eben jenen Jungen suchte Hinata nun. Warum vermochte sie selbst nicht zu sagen. Eigentlich wusste sie noch nicht einmal, wie es ihr aufgefallen war, dass er fehlte. Da war einfach ein tiefes Gefühl gewesen, dass jemand nicht da war. In ihrer besorgten Art hatte es Hinata keine Ruhe gelassen, wo er wohl steckte und weshalb er der gemütlichen Feier nicht beiwohnte. Im geheimen hatte das Mädchen gehofft Naruto, dem Jungen, dem ihr Herz vermeintlich gehörte, unter einem der Mistelzweige, die überall aufgehängt waren, zu begegnen. Doch vergebens. Er folgte nur Sakura. Und gegen sie, da war sich das Mädchen, mit dem merkwürdigen leeren Blick sicher, konnte sie nicht ankommen. Bei dieser Erkenntnis war ihr aufgefallen, dass sie Neji den ganzen Abend und generell seit geraumer Zeit nicht mehr gesehen hatte. Dies schien allerdings niemanden zu interessieren oder es merkte einfach nur niemand. Schließlich war auch er ziemlich unauffällig. Doch Hinata war es aufgefallen. Obgleich er ihr bei ihren Kampf alle möglichen Dinge an den Kopf geworfen hatte, die sie tief verletzten und verunsicherte, sorgte sie sich um ihn. Auf der Feier würde sie vermutlich kaum jemand vermissen, also konnte sie ihn auch suchen gehen. Vielleicht war ihm bei dem Wetter da draußen auch etwas geschehen. Was wäre dann, wenn es niemand bemerkte? Dieser Gedanke hatte dem Mädchen wahrhaftig keine Ruhe gelassen, sie musste ihn einfach suchen, egal aus welchen Gründen. Und nun stand sie hier, mitten im Wald, überall nur Schnee, vor ihr, neben ihr, unter ihr und auch über ihr. Ein innerer Instinkt ließ sie spüren, dass Neji hier irgendwo sein musste. Aber wo sollte sie ihm bei dem Wetter finden? Wie sollte sie das anstellen? Und was noch viel wichtiger war: Was sollte sie sagen, wenn sie ihn gefunden hatte? Augenblicklich blieb Hinata stehen. Darüber hatte sie sich noch gar keine Gedanken gemacht. Ohne Nachzudenken hatte sie sich auf die Suche nach ihm begeben, sie wusste noch nicht mal, warum sie das tat. Wie sollte sie denn dann antworten, wenn Neji wissen wollte, warum sie ihn gesucht habe? Weil es ihr einfach ein tiefes inneres Bedürfnis war, ihn an so einem Abend in Gesellschaft zu wissen? Dafür würde er sie auslachen und gewiss sagen, dass er auf ihre Gesellschaft getrost verzichten könnte. Hinata konnte diese Worte und sein Lachen schon regelrecht hören. Doch jetzt war sie einmal hier, da konnte sie nicht einfach so umdrehen. Heute würde sie ihn noch finden. Egal, was geschehen würde. Vielleicht konnte dadurch ja auch der alte Streit endlich besiegelt werden? Das dunkelhaarige Mädchen lief und lief ohne auch nur einen kleinen Hinweis auf Nejis Aufenthaltsort zu finden, jedoch mit der tiefen inneren Gewissheit, dass er nur hier zu finden war. Irgendwas in ihrem Herzen sagte ihr das. In meinem Herzen?, schoss es ihr auf einmal durch den Kopf. Hatte sie das gerade wirklich gedacht? Hatte sie wirklich gedacht, dass ihr Herz ihr zeigte, wo er zu finden war? Wenn ja, bedeutete das dann nicht auch, dass sie…na ja…dass sie ihn in gewisser Weise…mochte? Wenn nicht sogar mehr? Schließlich zeigte einem das Herz doch in den meisten Fällen zu gerade den besonderen geliebten Menschen, den es nur einmal im Leben zu finden gibt! Erschrocken über diese Erkenntnis blieb Hinata ein weiteres Mal stehen. Das konnte nicht sein! Das war doch völlig schwachsinnig! Wie konnte man einen Menschen lieben, der einen hasste? Ja, das war verrückt und eigentlich, nach Hinatas logischem Denken her, völlig unmöglich. Aber hieß es denn nicht umsonst: Es ist Unsinn, sagt der Verstand. Es ist, was es ist, sagt die Liebe? Natürlich war es Unsinn, Hinata verstand es ja selbst nicht! Aber es war auch ein Gefühl von tiefer Zuneigung, einer gewissen Wärme und eines gewissen Rasens im Herzen, wenn sie an ihn dachte. Er hatte sie vom ersten Moment an fasziniert, umso niederschmetternder seine Worte bei ihrem damaligen Kampf. Doch er hatte an diesem Reiz, den er auf sie ausübte, an dieser Anziehung, nichts verloren. Ein Grund mehr, ihn noch heute zu finden!, dachte Hinata im Stillen. So lief sie weiter und weiter, immer tiefer in Wald und Schnee hinein. Auf der Suche nach Neji und der Hoffnung im Herzen, dass er endlich aufhören könnte sie zu hassen, für etwas, was sie keine Schuld traf und er sie so akzeptieren würde, wie sie war. „Was machst du zu dieser Uhrzeit mitten im Wald?“, hörte Hinata auf einmal jemanden fragen. Die Stimme gehörte einem Jungen, war ihr nur all zu vertraut und brachte ihr Blut plötzlich in Wallung, was Hinata selbst überraschte. Augenblicklich drehte Hinata sich um. „Neji!“, brachte sie nur heraus. Zu mehr war sie auf einmal nicht mehr in der Lage. „Das ist keine Antwort auf meine Frage, Hinata!“, entgegnete er nur in seiner üblichen Art. „Also, warum bist du hier? Solltest du nicht eigentlich wie alle anderen auf dieser unnötigen Weihnachtsfeier sein?“ Das hätte ihr ja klar sein müssen. Kaum hatte sie ihn gefunden, musste sie sich schon vor ihm rechtfertigen, dass sie hier war. „Ich war ja auch da! Aber mir ist aufgefallen, dass du nicht da warst. Da hab ich mich auf die Suche nach dir begeben. Ich wollte nicht, dass du Weihnachten so allein verbringst!“ Hinatas Worte waren ehrlich gemeint, Neji hörte allerdings das übliche Zögern in ihrer Stimme. „Auf deine Gesellschaft verzichte ich nur zu gern. Was will ich mit einem Angsthasen, der nur deshalb hier ist, weil er in ein reiches Haus hinein geboren wurde?“ Diese Worte schmerzten. „Ich kann doch nichts dafür, Neji!“ In der Dunkelheit suchte Hinata nach Nejis Blick, fand diesen und hielt ihn fest. Das überraschte Neji schon etwas, er hätte gar nicht geglaubt, dass sie so standhaft sein würde. „Ich würde es ändern, wenn ich könnte! Aber das kann ich nicht. Niemand kann das! Du nicht, ich nicht und auch niemand anderes!“ Der Langhaarige blieb kühl, hielt Hinatas Blick allerdings weiterhin stand, dies war schließlich eine seiner leichtesten Übungen. Obwohl es schon merkwürdig war, wie viel Mut und Entschlossenheit es auf einmal in Hinatas Augen zu entdecken gab. „Bist du nur hier her gekommen, um mir so eine Predigt zu halten? Überhaupt, wie hast du mich gefunden?“ Diese Frage gab Neji wirklich Rätsel auf. Wie hatte sie das bei solchen Umständen geschafft? „Nein, ich bin hier, um dir Gesellschaft zu leisten! An so einem Abend, sollte doch niemand allein sein. Also hab ich dich gesucht. Und wie ich dich gefunden hab…weiß ich auch nicht genau. Es war wohl so, dass…dass…“ Hinata wagte nicht weiter zu sprechen, senkte den Blick. Sie ist immer noch schwach, war das Erste, was Neji dazu einfiel. Trotzdem ging er ein paar Schritte auf das Mädchen zu und hakte nach: „Dass was?“ Hinata schwieg. Es war ihr unangenehm so etwas gesagt. Sie sprach nur ungern mit anderen über ihre Gefühle. Das hatte sie sich in ihrer Kindheit abgewöhnt, in welcher sie in solchen Momenten in den Augen ihres Vaters doch nur als schwach galt. Irgendwann murmelte sie dann, mehr zu sich selbst, als zu Neji: „Es war wohl so, dass…dass mein Herz…dass es mir gezeigt hat, wo du bist. Anders kann ich es nicht erklären…“ Ihr Blick starrte in der Dunkelheit auf den Schnee zu ihren Füßen. Das Mädchen wagte es nicht, den Blick zu heben, um Nejis Reaktion zu sehen. Vermutlich würde es sie gleich auslachen. Doch Neji schwieg, genauso wie es in diesem Moment auch Hinata tat. Seine einzige Reaktion war, dass er verwundert eine Augenbraue anhob. Sollte das etwa jetzt eine kitschige Liebeserklärung werden oder was? Das konnte er beim besten Willen nicht gebrauchen. Schon gar nicht von ihr! Oder doch? Schließlich war sie aus reichem Haus, eine Verbindung mit ihr einzugehen, wäre nicht unbedingt zu seinem Nachteil. Doch auch bei seiner kalten Art, konnte er sich einfach nicht so benehmen, er war nicht der Typ, der mit Gefühlen spielte. „Willst du mir jetzt deine Gefühle gestehen? Was erhoffst du dir davon? Dass ich dich in den Arm nehme und dir sage, dass dem auch so ist? Da liegst du falsch! Ich werde dich niemals lieben können, Hinata! Merk dir das!“ Nejis Stimme war eiskalt, als er dies sagte. Abwertend sah er die in den Schnee starrende Hinata noch einmal an, dann wollte er sich zum Gehen wenden. Da hielt sie ihn auf einmal auf. Er hörte, wie sie im Schnee auf die Knie zu fallen schien. „Bitte, warte!“, bat sie ihn. „Ich weiß, dass du mich für meinen Stand hasst. Aber ich kann nichts dafür! Ich würde ihn dir liebend gern geben! Ich bitte dich nur darum, mich nicht für etwas zu hassen, wofür ich nichts kann. Bitte, akzeptiere mich so wie ich bin. Dann kannst du vielleicht irgendwann nicht mehr sagen, dass du mich niemals lieben kannst!“ Neji hielt inne, drehte sich zu Hinata um. Tatsächlich kniete sie im Schnee, die Hände in die kalte Masse gestützt. Irgendwie tat sie ihm fast schon Leid, wie sie dort kniete, zitternd, ob vor Angst oder vor Kälte wusste der Junge nicht. Doch anscheinend waren ihre Gefühle für ihn tiefer, als er selbst erwartet hatte. Dieser Anblick erweichte Nejis Herz sogar in gewisser Weise. Mit leisen Schritten ging er auf das Mädchen zu. Mit einem fast schon durchbohrenden Blick sah sie an. Als er sich ihr mit seiner Hand näherte, zuckte Hinata unweigerlich zusammen. „Wir werden sehen.“ Neji hielt ihr seine Hand immer noch hin. „Aber jetzt steh schon auf, oder willst du ewig hier rumhocken? Dann wirst du das nämlich nicht sehr lange tun.“ „Was hast du vor?“, wollte Hinata mit fragendem Blick wissen. „Dich zurückbringen oder weißt du noch, woher du gekommen bist? Bestimmt nicht. Also, jetzt komm endlich.“ Genervt schüttelte Neji leicht die Hand, die er ihr zum Aufstehen reichte und wandte seinen Blick schon immer in eine andere Richtung, in welche es zu gehen galt. Sofort hellte sich Hinatas Gesicht auf, ein Lächeln umspielte ihre Lippen. Neji erkannte es aus dem Augenwinkel heraus und irgendwie wurde ihm bei diesem Anblick merkwürdig zu mute. Was sollte das denn jetzt werden? Dankbar ergriff das Mädchen seine Hand und richtete sich auf. „Danke, Neji“, sagte sie und der Junge hörte in ihrer Stimme aufrichtige Dankbarkeit, wie nicht anders zu erwarten gewesen war. „Gehen wir endlich!“, meinte er nur rau. Doch als er losgehen wollte, spürte er, wie sie noch immer seine Hand hielt. Kurz stoppte er, wollte etwas sagen, spürte jedoch dann ihren flehenden Blick, umfasste schlicht mit seiner Hand die ihre, bevor er losging. Hinata folgte ihm schweigend. Nur für heute durfte es ausnahmsweise sein. Irgendwann würde er vielleicht auch aufhören können, sie zu hassen. Doch momentan war das, was geschehen war und noch geschehen würde, egal. Alles, was in diesen Augenblicken zählte, war Hinatas Hand in der seinen und das dankbare Schweigen beider Parteien, in der Dunkelheit der Wälder, mit dem leise fallendem Schnee als einzigem Zeugen, dieser Einigkeit. So, das soll's auch schon wieder gewesen sein. Ich hoffe, dass es euch gefallen hat und würde mich über Kommis von euch sehr freuen. Das nächste Kapi wird vermutlich wieder zu Ranma 1/2 sein, mit dem Pairing Ryoga X Ukyo. Vielleicht kommt aber vorher auch noch ein anderes, mal sehen. Bis dahin dann. Ciao Steinbock Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)