The Guardian von Jess_400 (Z&N) ================================================================================ Kapitel 20: Die Benefizgala --------------------------- Kapitel 20- Die Benefizgala Was möchtest du haben?" "Mh… ehm was?" "Bitte zwing mich nicht, das noch mal aufzusagen… alles in Ordnung?" Seine Stimme klang besorgt. "Was? Ehm ja, ich hab nur über etwas nachgedacht…" "Und was, wenn ich fragen darf?" "Ach unwichtig." "Wenn du meinst. Hast du alles?" "Ja, ich glaub schon. Lass uns bezahlen und dann schnell nach hause, ich glaube, es braut sich ein Unwetter an…" An der Kasse fühlte sich Nami plötzlich unheimlich beobachtet, doch als sie sich umsah, erblickte sie niemanden. Trotzdem blieb dieses Gefühl… Flashback ende Hier in ihrer Wohnung war dieses Gefühl, dass sie beobachtet wurde, verschwunden. Nami sah auf die Uhr, langsam musste sie sich für den Abend fertig machen, sie hatte noch knapp zwei Stunden. Pünktlich um halb Acht klingelte jemand an ihrer Tür und Nami öffnete sofort. Vor ihr stand Tom, Zorros Chauffeur, und lächelte sie freundlich an. "Ich soll Sie zur Party fahren, Mister Williams erwartet Sie dort." "Ich dachte, er holt mich persönlich ab?!" "Es ist ihm etwas dazwischen gekommen, er lässt sich deswegen entschuldigen." "In Ordnung." Nami schnappte sich ihre Stola und verließ ihre Wohnung. Gerade fuhren sie auf dem Broadway, als Tom plötzlich sagte: "Wenn ich das mal so sagen darf, Sie sehen heute abend besonders hübsch aus, Madame." "Danke, Tom.", sagte Nami etwas verlegen. Die Fahrt dauerte ca. 20 Minuten, bis Tom schließlich vor einem riesigen Gebäude hielt und ein Butler die Seitentüre des Wagens öffnete. Nami stieg aus dem Wagen und schritt die lange Stinetreppe zum Eingang empor, zwei Männer öffneten die riesigen Flügeltüren und Nami betrat das Foyer des Gebäudes. Ein Mann hinter einem Holzpult fragte sie nach ihrem Namen. "Nami Jones." "Ich dachte, du kommst in Begleitung heute abend, Zorro?" "Eigentlich schon, sie müsste eigentlich schon hier sein, mein Fahrer sollte sie abholen…" Zorro sah auf seine Armbanduhr. Er trug heute abend wie alle anderen einen schwarzen Anzug und eine rote Schlaufe war an seinem Revers befestigt. Er unterhielt sich gerade mit einem alten Freund John O'Sullivan, die beiden hatten in Irland auf der gleichen Straße gewohnt. "Wer hat hier was von einer Frau gesagt?… Hey, sieh mal!", meinte John plötzlich und deutete auf den Eingang. Dann sah Zorro sie, die schönste Frau des Abends… ihre orangen Haare waren kunstvoll hochgesteckt und sie trug ein atemberaubendes bordeauxrotes Knielanges Kleid und schwarze, schlichte Riemchensandaletten. Auch viele der anderen Leute sahen sie an. "Entschuldige mich bitte, ich muss meine Begleitung begrüßen." "Sie… sie ist deine Begleitung?", fragte John entgeistert. Zorro nickte grinsend und ging auf Nami zu, sie sah ihn lächelnd an. "Hallo." "Du siehst umwerfend aus, Liebling.", sagte Zorro. "Danke sehr, du bist aber auch nicht von schlechten Eltern." Er bot ihr seinen Arm, den sie dankend annahm, und Zorro führte sie zu seinem Freund John. "John, darf ich dir meine Freundin Nami Jones vorstellen?" "Freut mich sehr.", sagte Nami höflich und schüttelte John die Hand, dieser war ganz aus dem Häuschen. "Mich erst. Sie sehen sehr hübsch aus in dem Kleid, wenn ich das mal so sagen darf." "Danke sehr." "Ehm möchtest du etwas trinken?" "Ja, gerne." Zorro ging zur Bar, während sich Nami weiter mit John unterhielt. "Zorro erzählte mir, Sie haben in Princeton studiert?" "Das ist richtig. Ich habe Grafik im Hauptfach und Literatur im Nebenfach studiert, beides mit Auszeichnung." "Mit Auszeichnung? Das schafft nicht jeder! Und was haben Sie noch vor in naher Zukunft?" "Ich würde gerne bei der New York Times arbeiten als Grafikerin." "Oh ich kenne jemanden in der Chefabteilung, wenn Sie wollen, kann ich einen Termin vereinbaren." "Das wäre überaus freundlich von Ihnen!", strahlte Nami. "Hier.", meinte Zorro und reichte Nami ein Glas Champagner. "Oh da hinten ist mein Chef, wenn ihr mich mal entschuldigt… Mister Holmeson, welche Überraschung!" Und schon war John verschwunden, Nami sah ihm lächelnd hinterher. "Ich begrüße Sie alle herzlich zu meiner diesjährigen Benefizgala. Ich hoffe, Sie alle haben einen angenehmen Abend und wir werden Sie mit unserem kleinen Konzert und dem folgenden Dinner erfreuen können.", erklärte Maxwell Sheffield. "Und davor werden die Checks eingesammelt.", flüsterte Zorro, Nami konnte sich ein Lachen nur schwer verkneifen. "Ich geh mich mal eben frisch machen vor dem Konzert." "Ich geh schon mal zu unseren Plätzen.", meinte Zorro und Nami entfernte sich von ihm. Sie ging auf die Toilette, als plötzlich einige Damen den Raum betraten. "…Hast du sie gesehen?" "Ja, das Kleid sieht einfach klasse aus!" "Sie soll die Freundin von Zorro Williams sein, dieser Anwalt, der heute noch diesen Fall gewonnen hat." "Die werden wohl heute Abend nach dieser Feier noch eine veranstalten…", sagte eine der Frauen und die anderen fingen an zu kichern. "Aber Rose, sowas sagt man doch nicht! Wir sind hier bei Maxwell Sheffield!" "Na und? Der wäscht seine Wäsche auch nur mit Seife. Außerdem finde ich es gar nicht so schlimm, über Sex zu reden, es ist das natürlichste der Welt! Wieso nicht auch hier?" "Ganz einfach, man erwartet von uns, dass wir uns über Politik und Wirtschaftskurse und Golfen unterhalten. Niemals könnte uns etwas anderes interessieren!" Nami entschied sich, diese Frauen endlich mal von Angesicht zu Angesicht zu sehen und öffnete die Türe. Sofort verstummten die anderen Damen und sahen beschämend auf ihre Hände. Nami ging zum Waschbecken und wusch sich ihre Hände ab, doch innerlich lachte sie sich über diese Situation kaputt. Im Augenwinkel sah sie die anderen Frauen, die sich alle in einen kleinen Kreis gestellt hatten und aufgeregt flüsterten. Dann sagte eine plötzlich: "Ach ich mach es freiwillig!" Und langsam ging sie auf Nami zu. "Entschuldigung?", fragte sie freundlich. "Ja, bitte?" "Wir wurden uns noch nicht vorgestellt, mein Name lautet Fran Sheffield, ich bin die Frau des Gastgebers…" "Freut mich, Sie kennen zu lernen. Ich bin Nami Jones." "Entschuldigen Sie die Frage, aber sind Sie nicht die Freundin von Zorro Williams?" Nami grinste. "Ja, die bin ich." Sofort kamen auch die anderen auf Nami und Fran zu… Zorro saß bereits auf seinem Platz, das Konzert sollte in wenigen Minuten anfangen. Wieder sah er auf seine Uhr, Nami ließ sich ja wirklich viel Zeit. Nun gut, sie wollte perfekt aussehen, doch das tat sie doch schon den ganzen Abend, also warum dauerte das so lange? War ihr das alles zu viel geworden? War sie nach hause gefahren? War es zu viel gewesen mit ihr hier her zu kommen und die High Society auf sie loszulassen? Was hatte ihn da geritten, ihr so eine Bürde aufzuerlegen, schließlich konnte sie entweder durch gutes Benehmen, Bescheidenheit und Freundlichkeit sehr gute Kontakte knüpfen oder dafür sorgen, nie wieder in New York einen Job zu bekommen. Wollte sie je wieder etwas mit ihm zutun haben? War sie vielleicht schon bei irgend einem anderen Kerl? Zorros Gedankenstrom hielt inne. Was dachte er da eigentlich? All dies war überhaupt nicht Namis Art, sie würde niemals einfach so ohne ein Wort zu sagen nach hause fahren. Aber verdammt noch mal, warum dauerte das so lange? In drei Minuten würde das Konzert anfangen und seine Freundin saß nicht neben ihm, so wie es eigentlich sein sollte. Zorro stand auf, stellte sich in den Gang, der voller Leute war, und sah nach vorne und bemerkte, dass auch die Gastgeberin, Maxwell Sheffields Frau Fran, nicht da war. Der Broadwayproduzent sah auch immer wieder auf seine Armbanduhr und wurde langsam ungeduldig. Zorro setzte sich wieder auf seinen Platz und wartete. Dann wurde das Licht langsam gedämmt und Zorro seufzte, Nami war noch immer nicht da, als plötzlich… "Entschuldige bitte, Zorro." "Wo warst du?", flüsterte Zorro. "Na ja, ich habe die Gastgeberin kennen gelernt und sie ist eine wirklich nette und äußerst neugierige Person, sie freut sich schon aufs Dinner, weil wir ja an ihrem Tisch sitzen." "Wenigstens bist du jetzt ja hier." Wenige Sekunden später fing das Pianokonzert an. "Wissen Sie, was dann geschehen ist? Das erraten Sie nie! Ich habe doch tatsächlich mein Gedächtnis vergessen und natürlich wusste ich auch nicht mehr, wo der Shakespeare meines Mannes war. Damals war ich noch sein Kindermädchen. Jedenfalls ist mir später alles wieder eingefallen, als meine Ma mir erzählte, dass meine Cousine heiraten würde. Schlagartig wusste ich wieder alles und mir fiel auch wieder ein, wo der Shakespeare war." "Ja, der Mann, der meine Frau überfallen hatte, hatte das Dokument behalten und uns dann nachher zurück gegeben." "Übrigens meinen Lippenstift vermisse ich immer noch…", flüsterte Fran ihrem Mann zu (hoffe, ihr kennt die Folge aus "Die Nanny", wenn nicht: Habta Pesch jehabt!). Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)