Was das Herz begehrt ..... von Mephistokles (Madley aus Zelda OoT und WW) ================================================================================ Kapitel 6: Kapitel 6 -------------------- Was das Herz begehrt..... ~ Kapitel 6 ~ Die Minuten und Stunden schienen endlos. Längst schon hatte die Sonne ihren Zenit überschritten und neigte sich langsam gen Horizont, doch noch immer waren der Häuptling der Orni und sein Sohn Komori nicht wieder zurückgekehrt. Ein paar Mal verließ der junge Herr der Winde das Quartier um herauszufinden warum der Häuptling noch immer abwesend war, doch niemand schien ihm eine klare Antwort geben zu können, oder zu wollen. Als der junge Link wieder in das Quartier zurückkehrte, stand der Herr der Zeiten noch immer auf dem Balkon und blickte mit trüben Augen auf das Meer. Eine Hand ruhte auf dem Geländer des Balkons, die Andere auf dem kleinen Lederbeutel, welcher an seinem Gürtel befestigt war. "Wenn er bei Sonnenuntergang nicht hier ist, werde ich ohne seine Erlaubnis zu dem Drachen gehen." Die Stimme des jungen Mannes klang weder scharf noch provokativ, sondern eher nach einer nüchternen Feststellung. "Was tust du, wenn der Drache dich nicht empfängt?" "Das werde ich mir überlegen, sollte es soweit kommen." Der junge Herr der Winde seufzte kurz. "Irgendwie habe ich befürchtet, dass du das sagen würdest." Er ging zum Balkon und stellte sich neben sein älteres Ebenbild. "Aber zum Glück hast du ja mich. Vielleicht überlegt es sich Valoo ja anders, wenn ich ein gutes Wort für dich einlege.", grinste er. "Du würdest riskieren, den Zorn der Orni auf dich zu ziehen." Wieder diese erschreckende Nüchternheit in der Stimme des Älteren. "Sie werden es verstehen, wenn ich es ihnen erkläre. Das erste Mal hatte ich ja auch nicht wirklich eine Erlaubnis und bin trotzdem in den Tempel und zu dem Drachen gegangen." "Ist es schon öfter vorgekommen, dass der Häuptling so lange ohne Nachricht weg geblieben ist?" Immer noch hing der Blick des Herren der Zeiten am Horizont. "Hm ..... eigentlich nicht. Ich hatte eher den Eindruck, dass er ein sehr pflichtbewusster und genauer Mann ist. Außerdem ist er der Chef über ein ganzes Volk voller Postboten, da kann man sich eigentlich nicht erlauben, hinter der Zeit zu sein. Zudem sind die Orni in der ganzen Welt als die pünktlichsten Wesen überhaupt bekannt." "Das hab ich mir gedacht.", seufzte der Herr der Zeiten. "Ich fürchte mein Erscheinen hier hat etwas Großes heraufbeschworen ....." "Wie meist du das?" Fragend schaute der junge Link zum Herren der Zeiten auf, doch dieser machte nicht die Anstalten auf die Frage des Jüngeren zu antworten. Die letzten Stahlen der Sonne verschwanden hinter dem Horizont. Vor einer Weile war eine Ornidame gekommen und brachte den Beiden ihr Abendmahl und entzündete die Lampen an den Wänden. Der Herr der Zeiten setzte sich zwar für einen Moment zu seinem jüngeren Ebenbild, doch essen konnte er nichts. Werder der Häuptling der Orni, noch sein Sohn Komori waren von ihrem Ausflug zurück gekehrt. Man konnte hören, dass vor den Türen immer wieder Orni vorbeiflogen, Befehle wurden gegeben und Soldaten in Suchtrupps eingeteilt. Auch die beiden Helden machten sich zum Aufbruch bereit. Während des geschäftigen Treibens, welches draußen herrschte, würde ihr Verschwinden nicht sobald bemerkt werden, und selbst wenn, die Orni hatten im Moment sicher keine Zeit zwei junge Menschen zu verfolgen, von denen sie wussten, wo sie zu finden waren. Sollte der Drache die beiden Helden tatsächlich nicht empfangen wollen, würde Dieser schon wissen, was zu tun war. Wie der Herr der Zeiten vermutet hatte, beachteten die Orni die beiden Helden nur flüchtig. Einige grüßten höflich, andere nickten ihnen im vorbeifliegen kurz zum Gruß, doch die meisten schienen sie gar nicht wahr zu nehmen. Der junge Link ging voran und führte den Herren der Zeiten zu dem Teich, welcher sich hinter der Höhle der Orni, umringt von hohen Felswänden befand. Wie bei seinem letzen Besuch auch, wechselte der Wind hier stetig seine Richtung, doch flaute er niemals ab. Komori hatte ihm einmal erzählt, dass viele der Ornijungen wenn sie ihre Flügel hatten, heimlich hier herkamen und sich vom Wind tragen ließen, um dann aus großer Höhe in den Teich zu springen. Die Holzbrücke zum Eingang des Drako Sanktuariums war wieder repariert worden und beide Helden machten sich auf den Weg in das Innere von Valoos Tempel. Schon am Eingang schlug ihnen eine immense Hitze entgegen. "Das hier ist also der Todesberg gewesen .....", flüsterte der Herr der Zeiten mit leiser Stimme, sodass sein junges Ebenbild ihn fast nicht verstanden hätte. "Todesberg?" Fragend schaute er zu dem jungen Mann auf. "Ein Vulkan im Reich der Goronen. In seinem Inneren lag der Tempel des Feuers. Er wurde bewacht von ..... ach, nicht so wichtig.", winkte der Ältere ab und ging weiter. Ein unmerkliches Zittern ging durch den Körper des Herren der Zeit, als er an seinen Kampf im Feuertempel dachte. Um einen Freund zu retten, musste er einen anderen töten. Auch wenn der Drache Volvagia von Ganondorf verhext wurde, konnte Link sich niemals verzeihen, dass er durch seine Hand, durch sein Schwert gestorben war. Einst hatte er den kleinen Drachen für seine letzen 70 Rubine auf dem Markt von Hyrule gekauft. Jedoch als er ihn freilassen wollte, folgte ihm dieser auf Schritt und tritt. Darunia hatte sich schließlich dazu bereit erklärt sich um den Kleinen zu kümmern, war doch die Reise, auf der sich der damals noch junge Link befand nicht leicht. Als er hörte, dass es sein alter Freund aus Kindertagen war, welcher jetzt unter Ganondorfs Einfluss stand und die Goronen einen nach dem Anderen tötete, füllten Wut und Verzweiflung sein Herz. Wieder einmal wurde ihm bewusst, dass wenn er nicht diese 7 Jahre im heiligen Reich gebannt worden wäre, er viele Schicksale hätte ändern können. Zwar passierte dies nur in der Zeit von Ganondorfs finsterer Herrschaft, doch die Tatsache, dass der Herr der Zeiten zu einer solchen Tat gezwungen wurde lastete schwer auf seiner Seele, auch wenn der Drache Volvagia selbst ihm immer wieder versicherte, dass er, sollte er sich in einer solchen Lage befinden nicht anders verhalten hätte und dem jungen Herren der Zeiten keinen Vorwurf ob seines Tun machte. Stetig war das Brodeln der Lava unter ihnen zu hören und das eine ums andere Mal schossen Fontainen aus Feuer und geschmolzenen Gestein an den jungen Helden vorbei, zur Decke hinauf. Nicht selten fehlte nur ein Stückchen und sie würden vom Feuer versenkt werden. Je höher sie den Berg hinaufstiegen, desto kühler wurde es. Die letzte Etappe des Weges mussten die Helden mit dem Greifhaken zurücklegen, denn die in die Felswand gehauene Treppe war einer klaffenden Schlucht gewichen. Der Drache Valoo schlief friedlich auf seinem Thron, als die Beiden Helden die Spitze des Berges erreichten. "Ehrenwerter Valoo, bitte wach auf. Wir brauchen deine Hilfe.", rief der junge Herr der Winde hinauf zu dem Drachen, doch dieser regte sich kein Stück. Sein gleichmäßiges Schnauben verriet, dass er noch immer im Reich des Schlafes verweilte. "Ehrenwerter Hüter der Lüfte ....", sprach nun der Herr der Zeiten in der alten Hylianischen Sprache. "...vor dir steht der Held aus alten Zeiten und bittet dich um Hilfe." Er kniete nieder und blickte zu dem Drachen auf. "Die Sprache der alten Welt." Ein Grollen erfüllte die Bergspitze und der Drache richtete sich auf. "Es ist schon eine Weile her, dass mich jemand in dieser Sprache um Hilfe gebeten hat." Sein Blick haftete an den Beiden Helden, welche vor seinem Thron knieten. "Und du bist der Held aus vergangener Zeit, sagst du? Das ist wahrlich schwer zu glauben." "Was hätte ich für einen Grund, euch zu belügen, ehrenwerter Hüter." "Dann sag mir, Held ...... wer war es, der den alten Tempel auf Geheiß des Anführers der Goronen bewachte? Bist du der Held, wirst du es mir sicherlich sagen können." Der Herr der Zeiten schluckte. Natürlich wusste er es, wie sollte er seinen Freund aus Kindertagen vergessen, den Drachen, welchen er in einer anderen Zeit hatte töten müssen um ein Volk zu retten. "Es war ein Drache wie ihr, Ehrenwerter Hüter des Himmels. Sein Name war Volvagia und er war ein guter Freund." Die Stimme des Helden wurde zum Schluss immer leiser. "Das war fast korrekt, junger Held.", grollte der Drache. "IHR Name war Volvagia, und SIE war meine Mutter." Erschrocken schaute der Herr der Zeiten auf. "Ich habe mir gedacht, dass du erstaunt sein wirst. Als ich noch ein Junges war erzählte sie mir viel von dir. Es ist mir eine Ehre, dich persönlich kennen zu lernen, Link, Herr der Zeit." Der Drache verbeugte sich. "Sie hat bis zu letzt an dich geglaubt." Der Held der Zeit schluckte hart. "Ich habe sie alle verraten, als ich aus Eigennutz meinen Schwur gebrochen habe." "Das mag durchaus wahr sein, doch kenne ich deine Beweggründe nicht. Ich möchte sie auch gar nicht erfahren, denn sie sind jetzt nicht von Belang. Der Wind hat mir von deinem Kommen gekündigt, Held der alten Zeit." Der Drache richtete sich zur vollen Größe auf und schnaubte einmal. Heißer Atem umfing die Jungen Helden, sodass sie ihre Gesichter schützen mussten um nicht versenkt zu werden. "Doch wird dein Kommen auch von einem unheilvollen Sturm begleitet. Die Vorboten sind überall, doch nur wenige verstehen ihre Zeichen zu deuten." Der Drache schaute eine Weile zwischen den Beiden Helden hin und her. "Es ist gut, dass du den Herren der Winde an deiner Seite hast, das verschafft dir einen Vorteil, denn wo ein Sturm wütet, muss dir jemand beistehen, der die Winde zu lenken vermag. Die Dunklen Mächte sammeln sich wieder einmal, doch nicht einmal ich weiß wo. Der Hüter des Wassers ist wie vom Erdboden verschluckt und auch der Häuptling der Orni und sein Sohn sind verschwunden. Das bedeutet nichts Gutes, ihr müsst schnell handeln. Geht zum höchsten Punkt dieser Welt, geht zum Turm der Götter. Dort, auf dessen Spitze, befindet sich eine bronzene Glocke. Leutet sie und lasst euch vom Echo leiten. Beeilt euch, denn die Zeit ist gegen euch." Der Drache erhob sich und breitete seine Flügel aus. "Mögen die guten Winde euch leiten ..." Tosend hob er ab und entschwand in den Wolken. Der Herr der Winde hatte sich während des Gespräches ein wenig ausgeschlossen gefühlt und schmollte leicht, als sein älteres Ebenbild sich endlich wieder ihm zuwandte. "Und? Was hat er dir nun wichtiges gesagt?" Er verschränkte die Arme und schaute den Größeren beleidigt an. "Wir sollen zum Turm der Götter, die Glocke leuten und dann in die Richtung des Echos.“ "Den Turm der Götter kenne ich, der ist genau in der Mitte des Meeres. Dort war auch das Portal das nach Hyrule geführt hat." Er zog den Herren der Zeiten mit sich zum Rand des Berges und zeigte in Richtung einer schmalen, nebligen Siluette am Horizont, welche selbst bei der herrschenden Dunkelheit zu sehen war, als schiene sie von selbst zu leuchten. "Siehst du, dass da hinten ist der Turm der Götter. Er ist so hoch, dass er von allen Inseln aus zu sehen ist." Die beiden Helden machten sich an den Abstieg. "Aber ich weiß nicht genau wie das mit dem Echo gehen soll. Ein Echo ist doch ein Ton, der von irgendwas zurückgeworfen wird. Hier auf dem Meer kann der Glockenschlag aber von nichts zurückgeworfen werden, denn es gibt nichts, dass den Turm der Götter überragt." "Wir werden auf jeden Fall zu dem Turm gehen und die Glocke läuten. Wer weiß, vielleicht hören wir ja tatsächlich ein Echo.", schloss der Herr der Winde, als sie dem Leukönig alles erzählt hatten. Die Beiden Helden waren nach ihrem Besuch bei dem Hüter des Himmels sofort zum Boot zurückgekehrt. Bei den Orni derweil sind Suchtrupps zusammengestellt und in alle Himmelsrichtungen und zu allen Inseln ausgeschickt worden. Es war nun allen bewusst, das dem Häuptling und seinem Sohn etwas zugestoßen sein musste, denn ansonsten wären sie längst zurück oder hätten eine Möwe mit einer Botschaft gesendet. Die Belange der beiden Helden waren für das stolze Volk jetzt zweitrangig, denn es galt ihren hochgeschätzten Anführer und dessen Nachfolger zu finden. "Der Ehrenwerte Valoo muss sich schon etwas dabei gedacht haben, also müssen wir es zumindest versuchen.", bestätigte der Leukönig das Vorhaben der beiden Helden. "Aber lasst uns bis zum Morgen hier rasten, die Nacht ist fast zur Hälfte um und heute war ein langer Tag. Ihr Beide braucht Schlaf." Milde lächelte das Boot den beiden Helden zu und legte direkt am Ufer an. ~ Ende Kapitel 6~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)