Mehr als alles andere von SailorTerra ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Vorwort: Ich weiß, ich hab schon fast zwei Monate nichts mehr von mir hören lassen. Keine Zeit, keinen Bock, einfach keine ruhige Minute und irgendwie so was wie eine Fanfiktion auf die Beine zu stellen. Das hier ist eigentlich auch keine. Charaktere und Geschichte gehören mir. Also Finger weg. Ich bitte aber um viele Kommentare. Ich weiß nicht... ich brauch welche um genug Motivation zu haben auch weiterhin zu schreiben. Also danke schon mal im Voraus. (22.06.2002) Mehr als alles andere Es ist so hell. Das Licht blendet mich. Wo bin ich? Plötzlich nehme ich das leise Flüstern des Windes wahr. Von woher kommt es? Mein Blick wandert zur Seite. Das Licht wird schwächer. Ich strecke die Hand aus und bekomme etwas zu fassen. Ein Stoff umspielt meine Finger. Es sind Seidenvorhänge. Das Säuseln des Windes wird leiser, dafür höre ich etwas anderes. Leise und kaum hörbar, aber dennoch laut genug, dass es mir im Herzen wehtut. Dieses Schluchzen... so traurig. Ich streife die Vorhänge beiseite und trete ich den Raum ein. Es ist ein heller freundlicher Raum. Warme Farben, aber trotzdem bleibt dieses beklemmende Gefühl. Kaum zwei Schritte von mir entfernt sitzt dieses Mädchen. Sie beachtet mich gar nicht. Ihr Blick ist steif auf ihre Hände gerichtet, die sich fest in den Stoff ihres Kleides gekrallt haben. Warum weint sie nur so bitterlich? Ich mache einen Schritt auf sie zu. Der Holzfußboden knarrt unter meinen Füßen. Sie zuckt zusammen, sieht aber nicht auf. Ihr Schluchzen verstirbt, stattdessen beginnt sie zu zittern. Tränen rinnen über ihre Wangen und perlen auf ihr Kleid. Ich strecke meine Hand aus und berühre ihre Haare. Ihre seidigen braunen Haare... Plötzlich hebt sie den Kopf, sieht mich einen Augenblick mit einem Ausdruck so voller Schmerz an. Ich möchte sie etwas fragen, warum sie so weint, aber bevor ich etwas sagen kann, springt sie auf und packt mich an den Schultern. Sie schreit mich an... nein... ihr Mund bewegt sich, aber kein Ton kommt über ihre Lippen. Verzweiflung ist in ihr Gesicht geschrieben und Angst. Ich hab das Gefühl sie will mich vor etwas warnen, aber ich höre sie nicht. Ich höre gar nichts mehr... nur tödliche Stille. Ich möchte ihr helfen, sie trösten, aber sie beruhigt sich gar nicht mehr, vermutlich weil ich sie nicht verstehe. Wer ist sie überhaupt? Ich kenne sie nicht... oder doch? Vorsichtig lege ich meine Arme um sie. Ihr Körper erschlafft und sackt in sich zusammen.... Ich schrecke auf. Es war nur ein Traum... nur ein Traum. Trotzdem hab ich noch dieses merkwürdige Gefühl. So hilflos, ohnmächtig. Warum ist sie zusammengebrochen? Wer war sie? Ich schüttelte den Gedanken ab. Nie wieder Pepperonipizza direkt vorm einschlafen. Jedes mal hatte ich danach Alpträume. Die Sonne war gerade am aufgehen, es war also gerade so gegen fünf Uhr. Eigentlich hätte ich ja auf meinen Wecker sehen können, aber Sarah hatte die Freundlichkeit gehabt den Stecker raus zu ziehen. Da ich ihr alle Nase lang gesagt hatte wie spät es schon war und wir besser schlafen sollten. Ja... Sarah, mein geliebtes Wesen. Obwohl sie so darauf bedacht war, diese paar Stunden mit mir zu nutzen, war sie vor mir eingeschlafen. Aber das hatte auch nichts weiter gemacht. Schlafend sah sie richtig niedlich aus. So rein und unschuldig. Ganz anders wie im normalen Leben. Aufbrausend, rechthaberisch, dickköpfig, eben ein Mädchen mit einem riesengroßen Ego. Und trotzdem liebe ich sie, vielleicht sogar deswegen. Wahrscheinlich würde jeder es als bekloppt ansehen, deswegen mit ihre zusammen zu sei, aber es war etwas anderes. Sie war mein Engel, weil sie sich vor mir nicht versteckte. Selbst ihr großes Selbstbewusstsein änderte nichts daran, dass auch sie jemanden brauchte der einfach für sie da war. Kurz gesagt, sie vertraute mir bedienungslos. Und mal ehrlich; wie viele Menschen vertrauen einander wirklich? Verschlafen blinzelte sie zu mir rüber: "Warum guckst du mich so an?" "Du siehst zu süß aus, wenn du schläfst." Sie setzte sich auf. Sah mich an, als würde sie an meinen Verstand zweifeln. "Kleine müde Augen, Augenringe, zerzauste Harre und ein weites zerknittertes T-Shirt...", begann sie all die kleinen Mängel aufzuzählen, die sie ihrer Meinung nach entstellten. Das war halt ihre Art. Sie möchte es insgeheim Komplimente zubekommen, aber da sie mit ihnen nicht umgehen konnte wiederlegte sie alles Positive doppelt und dreifach. "Sarah...", unterbrach ich ihre Aufzählung. "Ja???" "Ich finde einfach das du hübsch bist. Niemand zwingt dich dazu es selbst so zu sehen." Sie sah mich noch einmal prüfend an. Dieser Blick gefiel mir nicht. Er verhieß nichts gutes. "Danke." Sie umarmte mich kurz. Ich ließ sie gewähren. Haltet mich für bescheuert, aber ich hatte sie die ganze Zeit noch nicht angerührt. Ich geb es zu... ich hatte Angst. Wovor genau wusste ich auch nicht. Vielleicht davor, dass sie wie eine Seifenblase zerplatzen würde. Trotzdem war es ein angenehmes Gefühl ihr nah zu sein. Auf eine gewisse Weise beruhigend. Ich wollte sie ebenfalls umarmen, aber stoppte mitten in der Bewegung. Das selbe wie in meinem Traum. Einen kurzen Augenblick meinte ich das Mädchen aus meinem Traum vor mir zu sehen. Und ihr tränennasses Gesicht. "Timo?" Langsam verschwamm das Bild vor meinen Augen und ich blickte wieder in Sarahs besorgtes Gesicht. "Alles in Ordnung mit dir?" "Ja... ich hab nur einen Alptraum gehabt." Überzeugt sah sie nicht aus. Ich konnte es ihr nicht verdenken. Aber wahrscheinlich hatte ich nur zu wenig geschlafen. Sie konnte gar nicht das Mädchen aus meinen Traum sein. Das ;ädcen hatte lange braune Haare. Sarah hingegen hatte relativ kurze blonde Haare. Auch von der Gesichtsform und vom Körperbau waren beide völlig verschieden... sie einzige Gemeinsamkeit war diese identische Szene. Nach der das Mädchen zusammenbrach. Ich schüttelte den Kopf um mich selbst aufzuwecken. Warum verwirrte mich ein einfacher Traum nur so? "Lass uns aufstehen.", ihre Stimme klang enttäuscht. "Nein." Verwundert sah sie mich an. "Komm noch mal her." Sie lächelte, da sie wusste was ich vor hatte. Ich umarmte sie... mit dem Wunsch sie nie wieder loszulassen. Denn mir war plötzlich wieder eingefallen wer das Mädchen war. Sarah löste sich wieder von mir um duschen zu gehen. Ich stand auch auf. Nachdem ich mich vergewissert hatte, dass sie unter der Dusche stand öffnete ich die mittlere Schreibtischschublade und kramte etwas von ganz unten hoch. Ein Bild... es war ein Selbstportrait. Ein Mädchen von vielleicht 15 oder 16 Jahren mit glatten langen braunen Haaren. Sie war das Mädchen was ich geliebt hatte. So sehr das ich immer angst davor hatte nur an sie zu denken. Die jenige die ich aus meinem Leben verbannte, weil ich sie liebte. Weil ich angst hatte dadurch alles zu zerstören. Aber jetzt... ich holte ein Feuerzeug hervor. Besah mir dieses Bild noch einmal genau. Nie hatte ich aufgehört an sie zu denken. Immer war sie etwas besonderes, was mein Herz erleuchtet hatte. Aber alles musste eines Tages enden. Ich hielt die Flamme an das Papier, das sofort Feuer fing. Langsam verschlangen die Flammen alles. Bis nur noch ein schwarzes Häufchen Asche im Aschenbecher glimmte. Das war das letzte... Sarah kam wieder rein. Sie roch scheinbar, dass hier irgendwas gebrannt hatte. "Was machst du da?" "Ich lösche die letzten schmerzvollen Erinnerungen." ... damit du nie das Mädchen siehst, das ich einfach zu sehr liebte um bei ihr zu sein. Nachwort: Ich tue mit dieser Geschichte das selbe wie die Hauptperson. Ich lösche schmerzvolle Erinnerungen... oder versuche einfach besser damit klar zu kommen. Was meint ihr... kann es sein das zwei Menschen einander so sehr lieben, dass sie sich aus Angst nie wieder sehen? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)