Sugarcube von RedSky ================================================================================ Kapitel 1: Silent Jealousy and yearning.... ------------------------------------------- Es war ein Massenspecktakel. Die Klänge von "Anarchy in the U.K." wurden von einer beeindruckenden Menge an Musikern gespielt und die gesammte Halle schien zu kochen, so positiv angetan waren die Fans. Yoshikis Zahnpastagrinsen konnte man selbst in diesem Tumult, Welcher auf der großen Bühne statt fand, deutlich wieder erkennen. Doch hinter einer lachenden Maske kann sich schnell ein weinendes Gesicht verbergen.... Er warf alle paar Sekunden seinen Blick auf seinen Wirbelwind-Bassisten. Dass Dieser alle Augenblicke seinen Arm um die Schultern Anderer legte und mit dem jeweiligem Partner lauthals den Text des Liedes in´s Mikro brüllte, störte ihn noch nicht einmal. Lediglich einzig und allein eine Person störte ihn im Moment: Diese unschuldig tuende Grinsebacke, der blonde Bassist von Sighs of Love Potion, auch genannt Hiroki. Sein Bruder. Wie Dieser Taiji schon wieder anlächelte - nein, anstarrte! Yoshiki hasste das. Er hatte es schon damals gehasst, damals als Hiroki noch mit bei X spielte, wenn auch nur für eine relativ kurze Zeit. Aber schon damals umwarb er Taiji....und schon damals ertrug Yoshiki das Tun seines Bruders nicht. Daher hatte er Hiroki auch gefeuert. Doch diesen Grund kannte damals niemand; und auch heute ahnte kein Mensch etwas von den Empfindungen, die der Boss für seinen jüngeren Bassisten pflegte. Bei dem Tempo, mit Welchem hide dauernd kreuz und quer über die Bühne fegte, musste man wirklich schon mächtig aufpassen, nicht von ihm umgerannt zu werden. Auch Hiroki musste ein Mal rasch ausweichen, als das Energiebündel in seine Richtung hoppelte. Durch dieses Ausweichmanöver stand der Blonde mit einem Mal dicht neben Taiji, was ihn natürlich augenblicklich erfreute. Er strahlte den Cowboybassisten mit einem Grinsen an, Welches Dem seines Bruders ziemlich ähnelte. Taiji grinste breit zurück - und legte nun auch dem jungen Kollegen seinen Arm um dessen Schultern, von Denen schon die unschuldsweiße Jeansjacke gerutscht war... Yoshiki erblickte dieses Schauspiel und sein Blick brannte sich einige Sekunden in dieses Bild ein. Warum ging Taiji auf seinen Bruder ein? Warum machte er das? Interessierte er sich letzten Endes tatsächlig ernsthaft für Hiroki? Energisch schüttelte Yoshiki seinen Kopf, um diesen Gedanken schnellstmöglich wieder los zu werden. Weder Taiji noch Hiroki realisierten die stumme Eifersucht des Bosses. Beide genossen die gute Stimmung, die herrschte, genossen die Musik...und genossen wohl auch die gegenseitige Nähe, wie es unübersehbar war. Denn beide Bassisten rückten sich gegenseitig immer mehr auf die Pelle. Dieser Typ hatte was, das musste Taiji sich selbst gegenüber schon zugestehen. Immerhin war Hiroki Yoshikis Bruder; ganz so entfernt war er ihm somit also nicht.... Unauffällig suchten Taijis Augen in dem Gewühl von Musikern den Leader. Da schlenderte er rum, die Gitarre fest im Griff; ob er Sie wirklich anschlug, konnte Taiji bei den ganzen Saiteninstrumenten, die gerade im Einsatz waren, nicht raushören. Aber Yoshiki hatte ihm den Rücken zugewandt.....und gab ihm damit eine wundervolle Aussicht auf seinen Hintern. - Wenn nicht andauernd irgendwelche vorbeiwuselnden Leute ihm die Sicht auf Yoshiki versperren würden...! Hatte der Boss heute mal wieder einen seiner Tage, an denen er ihn überhaupt nicht beachtete? Der Bassist mit dem Cowboyhut spührte wieder Frust in sich aufkeimen. Frust, den er schon mehrfach hatte - wegen Yoshiki. Frust den er jedes Mal verspührte, wenn er glaubte, dass zwischen ihm und Yoshiki eine tiefe Schlucht lag, die nicht zu überwinden war. Trotzig schlang er nun beide Arme um Hiroki und ließ seine Lippen bis an dessen Ohr wandern. "Hast nachher eigendlich schon was vor...?", flüsterte er ihm zu. Hiroki blickte ihm in´s Gesicht und sein Dauergrinsen nahm noch um Einiges zu. "Nein, sollte ich?", wisperte er in seinem gewohntem Unschuldston zurück. Als Antwort darauf ließ Taiji eine Hand hinab zu Hirokis Hintern rutschen und strich sanft darüber. In diesem Tumult fiel niemanden diese Aktion auf, zumal einige der Musiker auch schon engen Körperkontakt zu Anderen pflegten. Das Massenspektakel steckte einfach an und wollte niemanden verschonen..... "Die Hose hab ich jetzt auch schon eineinhalb Jahre und sie tut´s auch noch", erklärte Issay, bevor er einen weiteren Schluck seines Glases nahm. Yoshikis Blick war durch den bisher zu sich genommenem Alkohol schon einsetzend beeinträchtigt, langsam neigte sich sein Kopf immer näher Issays Hose um Selbige zu begutachten. "Aber........ich hab nach ein paar Monaten schon immer das Gefühl, meine Klamotten seien völlig abgenutzt.....", murmelte Yoshiki, während er immer noch auf die schwarze Lederhose seines Sitznachbarns glotzte. Das Glas in seiner Hand neigte sich unmerklich immer schräger. Issay lachte kurz auf. "Ich weiß ja nicht, was du mit deinen Kleidungsstücken alles anstellst. Aber der Normalfall ist das eigendlich nicht..." Allmählig erhob sich Yoshikis Kopf wieder und registrierte endlich auch mal, dass nicht mehr viel fehlte um sein Glas zu leeren - allerdings auf eine eher unfreiwillige Weise. Rasch brachte er sein Glas wieder in eine gefahrlose Position und um ganz sicher zu gehen, trank er den Inhalt in einem Zug gleich aus. "Was soll ich mit meinen Klamotten schon tun? Das Übliche halt, was jeder mit seinen Klamotten macht...." Yoshiki stellte das leere Glas ziemlich unkoordiniert auf den äussersten Rand des vor ihm stehenden Tisches - und verfehlte die ebene Fläche knapp. Ein kurzes Klirren verkündete den Bruch des Glases auf dem Fußboden. Etwas bedröbbelt blickte der Drummer, der wirklich schon einiges an Alkoholika in sich haben dürfte, gen Boden und erblickte die Scherben. Doch kümmerte er sich nicht großartig darum, ließ sich viel lieber auf dem kleinem Sofa zurücksinken. Wie durch Zufall sank er dabei etwas zur Seite und lehnte nun leicht gegen Issays Schulter. Seine Augenlider waren so schwer, dass er seine Augen zur Hälfte schloss. Etwas entfernt hörte er inmitten des ganzen Stimmgewirres irgendwo hides schrilles Gelächter. Diese Tonlage des Gitarristen war ziemlich durchdringend, stellte er mal wieder fest. Und Taiji wuschelte Hiroki durch die blondgeblichenen Haare... - Plötzlich waren Yoshikis Augen wieder hellwach. Wieso wuschelte sein Bassist seinem Bruder durch die Mähne? Warum machte Taiji das? Schon den ganzen Abend, seit das Konzert geendet hatte und alle Musiker sich im dafür zur Verfügung gestellten 'Party-Raum' vergnügten, sah er andauernd Taiji vor seiner Nase mit diesem dauergrinsendem Miststück rumturteln! Yoshikis Augen formten sich zu schmalen Schlitzen. Dieses Grinsen....dieses stetig andauernde Grinsen Hirokis....er spielte jedem die pure Unschuld vor. Als könne er niemandem ein Haar krümmen.... Doch Yoshiki wusste über das Wesen seines Bruders besser Bescheid. Er war ein elendes, hinterhältiges Mistviech. Gut dadrin, Leute auszunutzen und zu hintergehen. Mit Sicherheit wusste Hiroki auch, dass er immernoch scharf auf Taiji war.... Yoshiki richtete sich wieder auf und ließ seinen Blick über das Chaos auf dem Tisch gleiten. War da noch irgendwo brauchbarer Alk? Ja, da stand noch eine ungeöffnete Bierflasche. Wie passend. Er griff sich seine Beute und mühte sich vergebens mit der Öffnung des Verschlusses ab. Issay fiel Yoshikis hilflose Bemühung natürlich auf. Noch nicht ganz so benebelt vom Alkohol wand er sich wieder an den Drummer. "Komm, ich mach das für dich auf." Und mit den Worten hatte er Yoshiki auch schon die Flasche aus den Händen entnommen und öffnete sie problemlos. "Bitte." Sein Reaktionsvermögen war mitlerweile auch schon deutlich beeinträchtigt, so dauerte es ein paar Momente, bis Yoshiki die Flasche ergriff - nachdem er zwei Mal daneben gegriffen hatte - und die Flaschenöffnung an seine Lippen setzte. Dabei wand er seinen Blick erneut zu Taiji. Hiroki hatte ihm irgendwas in´s Ohr getuschelt und Taiji lachte.... Oh diese Lippen, verdammt. Wie gerne würde er sie an seinem Körper spühren dürfen? Wie lange sehnte er sich schon nach Taiji...? Wenn er ehrlich zu sich selbst war, tat er es schon von Anfang an. Der jüngere Bassist faszinierte ihn schon seit Dieser X beigetreten war. Und das waren mitlerweile auch schon ein paar Jahre. Wie oft hatte er ihn heimlich beobachtet? Wie oft hatte er jede noch so zufällige Berührung ihrer beider Körper genossen? Und wie oft hatte er sich nach mehr gesehnt? Aber es ihm zu offenbaren.....................dafür fehlte ihm der Mut. Wie viele Groupies hatte er schon flachgelegt? Und unter denen waren nicht immer nur Mädchen gewesen.... Doch seinen Bassisten auf das Thema anzusprechen, ihm zu gestehen, was für ein spezielles Interesse er an ihm hatte....nein, das hatte er sich nie getraut. Hatte er doch viel zu viel Angst vor Taijis möglicher Reaktion.... "Du kleckerst....", meldete sich Issay nach einiger Zeit wieder zu Wort. Yoshiki realisierte die Stimme in seiner unmittelbaren Nähe und nahm die Flasche von seinem Mund. Im selben Augenblick spührte er auch schon, was der Solosänger ihm mitteilen wollte. Eine ganze Menge des Bieres, welches er eigendlich in seinen Körper befördern wollte, war ihm aus den Mundwinkeln gelaufen, noch bevor er es schlucken konnte. Somit war die ganze Kleckerei auf seinem hellen Shirt gelandet. "Fuck...", nuschelte er nur leise. Doch wirklich interessieren tat ihn die Sauerei in Wirklichkeit gar nicht. Nachdem hide ihm in der Vergangenheit bei einer Party mitten in den Schoß gekotzt hatte, rechnete er jeder Zeit bei Feiern damit, seine Klamotten früher oder später eingesaut an sich vorzufinden. Issay hatte sich schon ein trockenes Tuch gegriffen und wendete sich wieder Yoshiki zu. Behutsam ergriff er dessen Kinn und drehte das Gesicht in seine Richtung. Fürsorglich wischte er Yoshiki das Bier vom Kinn als sei Dieser ein kleines Kind, Welches sich beim essen eingesaut hatte. Yoshiki ließ es kommentarlos geschehen. Fühlten sich die Finger an seinem Gesicht doch ganz angenehm an.... Wieder schloss er die Augen, diesmal ganz. Wären es doch nur Taijis Finger.... Taiji hatte mitlerweile den Überblick verloren, wie viel er diesen Abend eigendlich schon getrunken hatte. Doch war ihm das auch völlig egal. Heute konnte es nicht genug sein. Und irgendwomit musste er seinen Frust ja betäuben. Alk galt immernoch als bestes Mittel dafür.... Hiroki setzte sich in diesen Momenten auf Taijis Schoß und hielt ihm ein gefülltes Glas vor die Nase. In der anderen Hand hielt er ein zweites Glas, Welches demnach zufolge für ihn selbst bestimmt war. "Auch noch?", fragte er nur. Seinem verschleiertem Blick war der Alkoholpegel mitlerweile schon deutlich anzusehen. "Klar", willigte Taiji nur ein und nahm ihm das Glas aus der Hand um dessen Inhalt gleich mal zu kosten. Obwohl seine Geschmacksnerven mitlerweile schon viel zu betäubt waren, als dass er wirklich noch großartig den Unterschied hätte schmecken können, was er da eigendlich noch trank. Wie selbstverständlich schlang sich nun auch noch sein Arm um Hirokis Hüfte, um ihn näher an sich zu ziehen. Hiroki gefiel es, dass Taiji so sehr auf ihn einging. Sofort legte er ihm seinerseits einen Arm um die Schultern und schmiegte seinen, vom Alk schon ganz schwummarig anfühlenden, Kopf an den Kopf des Cowboys. Der Alkohol erhitzte ja schon das Blut beider, aber diese Kuschelei setzte dem Ganzen noch zusätzlich zu...... Yoshiki, immernoch neben dem recht gesprächigem Issay sitzend, ließ seinen glasigen Blick Stück für Stück durch den großen Raum gleiten. Womit Issay ihn jetzt schon wieder vollquatschte, registrierte er überhaupt nicht. Sein Blick fing Toshi ein. Der blonde Sänger unterhielt sich mit Zweien der Tokyo Yankees. Toshi selbst schien noch nicht so betrunken zu sein wie viele andere zum jetzigem Zeitpunkt schon waren. Typisch Toshi. Immer auf Nummer sicher...... Pata saß an einem der völlig überquillenden Tische und rauchte. Yoshiki hatte ihn diesen Abend, ausser beim Konzert selbst, bisher noch nicht ohne Glimmstengel erblickt. Die Gesprächspartner des wortkargen Gitarristen waren drei Mitglieder von Luna Sea. hide fackelte mit seinem Feuerzeug irgendjemandem die Nippel ab.....nun denn...wenn´s Spaß machte..... Taiji.....wo war Dieser, verdammt? Hatte er sich etwa schon frühzeitig aus dem Staub gemacht? War doch sonst nicht seine Art..... Angestrengt suchten Yoshikis Augen die schnatternde Menge nach seinem Bassisten ab. Doch ihm fiel nur irgendwann sein ungeliebter Bruder in´s Blickfeld. Hiroki, der bei irgendwem auf dem Schoß saß und mit dieser Person rumzüngelte...... Dieser Person...? Diese Person war Taiji! Yoshiki verschluckte sich in der Sekunde beinahe an seinem eigenem Speichel. Immernoch ungläubig starrte er auf die beiden Bassisten. Das konnte nicht wahr sein.... Das durfte nicht wahr sein! Der Drummer spührte wie sich Wut in ihm breit zu machen begann. Wut und Schmerz, den er bei diesem Anblick verspührte... Ruckartig stand Yoshiki von dem Sofa auf, taumelte fast wieder zurück, konnte sein Gleichgewicht aber gerade noch einfangen. Für die anderen scheinbar grundlos, ergriff Yoshiki ein leeres, auf dem Tisch vor sich stehendes Glas und donnerte es mit voller Wucht auf die Tischfläche. Das Klirren des zu Bruch gegangenem Gefäß ging in dem Gerede der Masse fast unter. Das reichte ihm nicht. Er torkelte ziemlich benommen zum nächsten Tisch, suchte Diesen nach weiteren Gläsern ab, die aktuell nicht mehr in Gebrauch zu sein schienen und fand auch ziemlich schnell Eins. Erneut zerschlug er den Gegenstand auf dem Tisch, kaum darauf achtend, wer sich alles um ihn herrum befand. Er hatte so eine unbändige Wut....! Wut auf seinen Bruder, dass Dieser sich so ungeniert an Taiji ranschmiss! Und Wut auf Taiji, dass dieser das bedingungslos zuließ.... Und irgendwie auch Wut auf sich selbst, dass er nicht den Mut besaß, Taiji endlich über seine Gefühlslage aufzuklären... Doch Letzteres wollte er sich selbst nicht eingestehen. Lieber nahm er noch ein drittes Glas und feuerte Selbiges diesmal mitten auf den Fußboden. Sein Gleichgewicht ging diesmal auch wieder halb bei flöten, sodas er halb um sich selbst torkelte. Doch dafür hatte er mit seiner Zerstörungswut mitlerweile die Aufmerksamkeit des halben Ladens auf sich gezogen. Irgendwodran musste er sich abreagieren, und das am nähesten Greifbare waren halt die Gläser. Also mussten Diese auch daran glauben. Yoshiki brachte noch so einige Gläser zu Bruch, bis ihm das Spiel irgendwann zu langweilig wurde und sich statt dessen in Rumblödeleien vertiefte, die er mit den Leuten trieb, die ihm gerade so vor die Füße torkelten. Wie von alleine steigerte sich der Körperkontakt zu den Kollegen, ob er jemandem im Genick packte oder mal wieder orientierungslos gegen jemanden torkelte, da er Entfernungen nicht mehr richtig abschätzen konnte.... Irgendwann aber führte ihn sein Weg doch wieder zurück zu Issay und er ließ sich ohne jegliches Nachdenken gegen ihn sinken. Fürsorglich wie der schwarzhaarige Sänger schon den ganzen Abend zu ihm war, hielt er Yoshiki sanft fest, presste ihn sogar plötzlich zärtlich an sich. "Lange scheinst du wohl nicht mehr zu machen, was?", klang dessen Stimme an Yoshikis Ohr. Yoshiki selber murrte nur leise. Er hatte die Augen geschlossen und wie ferngesteuert legten sich seine Arme um den Körper Issays. Sein Gegenüber fühlte sich so schön warm an......warm und geborgen....... Plötzlich hob Yoshiki seinen schweren Kopf. Mit seinem verschleiertem Blick sah er Issay in´s Gesicht. Musterte dessen Züge, dessen Lippen. Sie sahen so weich aus...... Sehnsüchtig kam er Issays Gesicht sachte immer näher, bis er seine Lippen auf Denen seines Gegenübers spührte. Seine Zunge begann ein Eigenleben zu starten und drang in den fremden Mund vor..... Kapitel 2: Night in white satin ------------------------------- Eng umschlungen stolperten die beiden Bassisten mehr zum Hotelzimmer, als dass man diese Fortbewegungsmethode noch als 'gehen' hätte bezeichnen können. Ihre Lippen wollten sich nicht mehr voneinander trennen und in so einem Zustand ließ sich nur schwer die gewollte Richtung beschreiten. Der Alkohol tat da den Rest. Seine Jacke musste Hiroki schon irgendwo auf dem Weg verlohren haben und wie lange sein dunkles Shirt sich noch an seinem Körper befinden würde, war mitlerweile auch schon ziemlich fraglich, da Taijis Hände immer wieder daran herrumfummelten, wenn sie nicht gerade Hirokis Oberkörper liebkosten. Inzwischen standen sie schon im Türrahmen von Taijis Hotelzimmer, nach wie vor eng umschlungen und dauerknutschend. Taiji schubste den Blonden entgültig in das Zimmer und stieß hinter sich die Zimmertür zu. Schon war seine Zunge wieder eifrig in Hirokis Mundhöhle auf Wanderschaft. Der Blonde gab unregelmäßige Seuftzer von sich. Doch ließ er bisher alles mit sich machen, hatte sich kein einziges Mal gegen Taiji zur Wehr gesetzt. Weshalb auch? Es war abzusehen, zu was diese Nacht beide verleiten würde und er wollte es genauso sehr wie Taiji. Tatsächlig...? Wollte Taiji es wirklich? Mit dem Bruder vom Boss rummachen? Zumindest gab es im Moment keinen Grund daran zu zweifeln. Der lockige Bassist knabberte wie besessen an der zarten Unterlippe Hirokis. "Mehr......mehr von dir...", nuschelte er in der Tonlage eines abhängigen Junkies. Hiroki gab daraufhin nur einen sehnsuchtsvollen Seuftzer von sich, sehnsuchtsvoll klingender als die übrigen Laute, die er schon die vorrige Zeit von sich gegeben hatte. Sanft und unregelmäßig kraulten seine Finger Taijis Hals und Nacken. Taiji gurrte zufrieden auf. Doch plötzlich packte er sein Gegenüber und stieß ihn bestimmend auf´s Bett. Hiroki landete mit dem Rücken auf dem reinem, weißen Laken, seine Beine waren, scheinbar unwillkührlich, leicht gespreizt. Taiji begab sich sofort auf allen Vieren über ihn und blinzelte ihn hungrig und verschleiert an, bevor er seine Lippen wieder an Hirokis Lippen entlangstreichen ließ. Hirokis verschleierter Blick schaute ihn hilflos an, als würde er nur auf den Moment warten, in dem ihm die Klamotten vom Leib gerissen wurden. Trotz seines alkoholisierten Zustandes fiel Taiji dieser Blick noch auf.....und er machte ihn scharf. "Du bist so eine kleine Schlampe..." Taiji realisierte nur am Rande, dass es soeben seine Lippen waren, Welche diese Worte aussprachen. "Ja.......aber ich bin deine kleine Schlampe..." Die blassen Hände des Blonden strichen Taijis Wangen zärtlich entlang. Der Cowboy grinste dreckig. "Ich mag kleine Schlampen wie dich", raunte er mit düsterer Stimme und schon im nächsten Moment schob er Hiroki das T-Shirt bis unter´s Kinn. Gierig bezüngelte er die weiche Brust unter sich. Zur gleichen Zeit wanderte seine Hand hinunter zu Hirokis Hosenbund und begann die weiße Jeans zu öffnen. Ihm war so schwindelig.... Leise seufzte Yoshiki. Lag dieses komische Gefühl an den heißen Küssen, die er schon die ganze Zeit mit Issay austauschte? Oder konnte es dafür noch einen anderen Grund geben? Der Alkohol vieleicht, den er diesen Abend getrunken hatte... Er hatte absolut keine Ahnung mehr, wieviel er eigendlich getrunken hatte. Er konnte sich auch nicht mehr einwandfrei daran erinnern, wie er mit Issay in diesen Raum gelangte. Was war das eigendlich für ein Raum? Issays Hotelzimmer? Wieder ein Seuftzer Yoshikis, diesmal unwillkührlich lauter. Seine Hände lagen auf irgendeiner Wölbung.....das musste wohl Issays Arsch sein. "Komm schon, Süßer...." Issays Stimme war dunkel, fast schon etwas rauh. Er bemühte sich, Yoshiki langsam in Richtung des großen Hotelbettes zu manövrieren. Der dürre Drummer brauchte mitlerweile allerdings recht lange, um etwas bis zu seinem vernebeltem Hirn durchdringen zu lassen. Der Körper, der ihn schon die ganze Zeit eng umschlungen hatte, war so weich......weich und angenehm warm. Er strahlte so eine große Geborgenheit aus..........Yoshiki wollte sich geborgen fühlen........ Issay hatte schon den Saum vom Shirt seines Gegenübers ergriffen und zog ihm behutsam das Kleidungsstück aus. Achtlos lies er es auf die Bettkante fallen. Sanft und verspielt wanderten seine Finger über die entblößte Haut. Wieder ein leises Seuftzen Yoshikis. Er hatte diese Laute schon längst nicht mehr unter Kontrolle. Und schon wieder registrierte er erst deutlich später, dass er halb nackt vor dem schwarzhaarigem Sänger stand. Er spührte die Berührungen des Anderen......von Issay....... Der Sänger verteilte bereits die ersten Küsse auf Yoshikis nackter Schulter, während seine Hände am Hosenknopf des Drummers rumhantierten. Das jedoch registrierte Yoshiki relativ schnell und in ihm regte sich etwas. Allerdings war es keine sexuelle Lust - vielmehr das Gegenteil...! War er hier gerade dabei, mit Issay in´s Bett zu hüpfen? Mit Issay....?? Er suchte Geborgenheit....doch wollte er Diese ursprünglich von jemand ganz Anderem haben....von seinem Bassisten.............von Taiji! Urplötzlich riss sich Yoshiki aus der sanften Zweisamkeit raus und keuchte laut auf. Vor Erschrockenheit der aktuellen Situation. "Nein.....nein, nicht....", stammelte er nur in einem gelalltem Ton, schwankte den knappen Meter bis zum Bettrand, griff sich hektisch sein Shirt und flüchtete mit torkelnden Bewegungen panisch aus dem Zimmer! Er wollte das hier doch gar nicht....! Er wollte es nicht........ Er wollte doch eigendlich nur Taiji.......... Ein lautes, lustschwangeres Stöhnen drang durch den Raum. Gefolgt vom Keuchen einer zweiten Person. Hiroki gab sich bedingungslos allem hin; seiner Geilheit, dem Alkohol, Taiji. Seine Finger krallten sich orientierungslos im weißen Satin des Bettbezuges fest. Seine Beine hatte er auf Taijis Schultern liegen, seine Füße hinter dessen Nacken verhakt, um ihn so dicht wie möglich bei sich zu behalten. Hirokis Körper nahm gierig die festen Stöße auf, die ihm Taiji verpasste. Mehr, mehr, immer mehr wollte er von dem wilden Cowboy, der sich selbst nicht mehr zügeln konnte. "Gib´s mir, Süßer.....mach mich fertig.....!", keuchte er ihm entgegen und wandte im nächsten Moment auch schon wieder stöhnend seinen Kopf zur Seite. Taiji stieß immer und immer wieder in den Körper des blonden Bassisten. Sein verschleierter Blick haftete auf Hirokis Gesicht wie Kaugummi unter der Schuhsohle. Er wollte jemand anderen.......sein Geist und sein Körper sehnten sich nach Yoshiki. Und er nahm dessen Bruder durch. Er hatte nicht den Mut, sich an Yoshiki ran zu schmeissen; noch nicht mal im betrunkenem Zustand. Was war er nur für ein Feigling! Aus Wut über sich selbst rammte er seinen Schwanz noch brutaler in die heisse Enge Hirokis. Dieser nahm es genüsslich hin, wie unschwer zu erkennen war. Taiji musterte die ganze Zeit über schon das Gesicht des Anderen. Diese erregten Züge; ob Yoshiki wohl genauso aussah, wenn er Sex hatte...? Ob aus dessen Mund genau solch verfürerisches Seuftzen und Gestöhne erklang? Taijis Augen blieben immer wieder an dem grellen, violettfarbenem Lippenstift Hirokis hängen. Yoshiki hatte genau den gleichen Lippenstift. Er hatte den Boss schon oft damit gesehen. Ob Hiroki sich von seinem Bruder die Schminke stibizte? Oder ob er einfach nur die gleiche Marke verwendete? Sein eigenes Stöhnen unterbrach seine Gedanken. Verdammt, der Typ fühlte sich aber auch geil an! Diese wahnsinns Enge.... Ob Yoshikis Körper sich auch so eng anfühlen würde....? Hiroki winselte verzweifelt zwischen seinen lustvollen Lauten. Das Laken unter seinem schweißnassem Körper war schon völlig zerwühlt. An seinen Gesichtszügen war deutlich abzulesen, dass er sich kurz vor´m Höhepunkt befand. Das erkannte auch Taiji. Seine Finger reizten im ungleichen Rythmus Hirokis Kuppe, massierte zwischenzeitlich immer wieder die ganze Länge. Der notgeile Körper unter ihm schien regelrecht zu glühen... Im nächsten Moment fuhr ein gellender Schrei durch das Zimmer. Hirokis Mund wurde weit aufgerissen, seine Finger verkrampften sich im Stoff der Bettlaken. Dann wurde er mit einemmal ganz ruhig. Taiji spührte etwas flüssiges in seiner Hand. Sein betäubtes Hirn konnte sich schon denken, was das war. Und ohne sich wirklich im Klaren darüber zu sein, begann auch ihn die Welle der Lust unter sich zu begraben. Er vernahm seinen eigenen Lustschrei kaum noch, sank im nächsten Augenblick auch schon auf Hirokis Körper zusammen. Alles drehte sich, alles um ihn herrum schien sich mehr und mehr von ihm zu entfernen. Er lag, nach Luft schnappend, mit dem Kopf auf Hirokis Brust und konnte in diesen Momenten noch nicht einmal diesen fremden Körper zuordnen. Als er jedoch ein leises und entspanntes Seuftzen Hirokis vernahm, ließ er sich von ihm runterkullern und landete in den kühlen Laken neben ihm. Sofort wendete er ihm den Rücken zu. Hiroki maunzte leise und schmiegte sich von hinten zärtlich an Taijis schutzlosen Körper. Er genoss die sanfte Stille nach dieser Aktion. Taiji spührte den warmen Körper des anderen. Doch er drehte sich nicht zu ihm um. Hiroki sollte die Träne nicht sehen, die über Taijis Gesicht floss. Kapitel 3: two sugarcubes and a cup of tea ------------------------------------------ Gedankenverlohren starrte er schon die ganze Zeit in seinen Tee. Yoshiki hatte die Nacht über ziemlich mies und wenig geschlafen, sodas er schon ziemlich früh den Frühstücksraum des Hotels aufgesucht hatte und sich eine Tasse Tee bringen ließ - die er immer noch nicht angerührt hatte. Die anderen waren noch nicht aufgetaucht - was bei den Schlafmützen Pata und hide sowieso noch dauern konnte - doch war ihm das ganz recht. Seine Augen starrten unentwegt den hellbraunen Tee in seiner Tasse an. Die Flüssigkeit war ganz ruhig. Stillstand. Aber auch bloß, ohne Zusatz. Auf der Untertasse lagen zwei entblößte Zuckerwürfel. Unberührt von seinen Fingern. Sie waren für den Tee gedacht. Doch hatte er sie noch nicht in das Getränk entlassen um sich aufzulösen und sich mit der Flüssigkeit zu vermischen. Eins zu werden. Eins....... Wenn die Zuckerwürfel in der flüssigen Wärme sich ihrer gepressten Form wiedersetzten und sich mit dem Tee vereinten..... Ein leises Seuftzen wich über Yoshikis Lippen. Wie sehr sehnte er sich, sich aus seiner Form zu lösen und sich mit Taiji zu vereinen.....mit ihm zusammen zu sein....ihn zu berühren, ihn zu spühren, ihn ganz ganz nah bei sich zu haben... Er schloss seine müden Augen. Wie lange, verflucht, betrieb er dieses Versteckspiel seiner Gefühle jetzt schon? Wie lange auch immer es sein mochte: es war schon viel zu lange. Doch trieb er seine Qualen immer weiter vorran. Wieso konnte er sich nicht einfach überwinden und dem Bassisten verdammt noch mal gestehen, wie ihm war?? Er hatte einen Mund, eine Zunge, funktionierende Sprachbänder - warum setzte er dies alles nicht sinnvoll ein? Er hatte selbst keine schlagkräftige Antwort darauf. Warscheinlich war er einfach nur ein ehlender Feigling. Irgendjemand hatte ihn mal als Drama Queen betitelt. Wer auch immer das war: Er schien Recht damit zu haben. "Morgen!!", rief jemand recht laut und schlug ihm im selben Moment die Hand auf den Rücken. Yoshiki schrak aus seinen Gedanken mit aufgerissenen Augen auf. Schon im nächsten Moment schob sich hides Grinsen in sein Blickfeld. "´nen netten Kater erwischt?", fragte er Yoshiki leicht amüsiert und setzte sich an dem Tisch ihm gegenüber. Bei aller Liebe, aber es gab Momente in denen würde er das Frettchen zu gerne in einen Wandschrank einschließen und den Schlüssel runterschlucken. Jetzt gerade war einer dieser Momente. "Kümmer dich um deinen eigenen Mist", maulte er bloß und schaute wieder in seinen immernoch unangerührten Tee. hide hob eine Augenbraue. "Was´n mit dir los? Hast deine Tage?" Yoshiki begann innerlich zu brodeln. Konnte man ihn nicht mal in Ruhe lassen? Musste man ihn bei augenblicklicher Erscheinung gleich dichtlabern? Er griff nach einer der Servietten, die auf dem Tisch lagen, knüllte sie mit einer Hand zu einer Kugel zusammen und warf mit seinem provisorischem Geschoss nach hide. Dieser wich jedoch mit dem Oberkörper geschickt zur Seite aus und streckte ihm nur die Zunge herraus. "Du warst auch schon mal zielsicherer", hörten die beiden plötzlich jemanden sagen. Es war Toshi der mit Pata und Taiji im Schlepptau den Frühstücksraum betreten hatte und auf den Gemeinschaftstisch der Band zusteuerte. "Yo-chan ist heute nicht gut drauf", meinte hide zu Toshi, als Dieser sich an den Tisch neben Yoshiki setzte. Auch Pata und Taiji begaben sich auf ihren Futterplatz. Toshi stupste den Boss am Arm an und schaute ihn interessiert an. "Wie kommt´s?" "Entweder er ist letzte Nacht nicht zum Schuss gekommen oder er hat zu tief in´s Glas geschaut!", schlug hide grinsend vor. "hide halt den Mund." Yoshikis Stimme war klar und deutlich, doch nicht auffallend laut. Nun schaute er von seinem Getränk wieder auf und in hides Gesicht. "Wenn´s darum geht zu viel zu saufen, bist du unser aller Vorbild Numero Uno." Die gereizte Stimmung, die von Yoshiki ausging, drohte, den ganzen Tisch einzunehmen. Das spührten die anderen sehr deutlich und so winkte Toshi rasch eine Kellnerin herbei, damit sie ihre Bestellungen aufgeben konnten. Taiji, der neben Pata auf hides Seite, und somit dem Boss gegenüber, saß, stüzte sich auf den Unterarmen auf der Tischfläche ab und beugte sich ein wenig zu Yoshiki vor. "Bliebe ja immernoch die Möglichkeit mit dem nicht zum Schuss gekommen sein..." Seine Tonlage war frech und provokativ. Wie so häufig. Genau diese Provokation ertrug Yoshiki heute nicht. Blitzschnell griff er nach seiner Teetasse, kippte den nicht mehr ganz so erhizten Inhalt in Taijis Gesicht, erhob sich und verließ rasch und ohne ein Wort zu verlieren den Frühstücksraum. Völlig bedäbbert saß Taiji da, mit Tee im Gesicht und in den Ponyspitzen. Die warme, hinuntertropfende Flüssigkeit fand ihr jehes Ende auf der Tischdecke oder dem Stoff vom Shirt des Bassisten. Seit wann war Yoshiki durch seine Scherze so schnell aus der Fassung zu bringen? Ohne zu wissen was los war, schauten die vier verbliebenden Bandmitglieder der Drama-Queen hinterher. "Nein, verdammt! Du bist zu schnell!", fauchte Yoshiki seinen Bassisten an. Taiji schaute ihn mitlerweile schon recht ungläubig an. Das war nun schon der dritte Durchgang hintereinander, bei Welchem Yoshiki seine Bassläufe kritisierte. Es waren mitlerweile zwei Tage seit dem Summit vergangen, es war Nachmittags und die gesammte Band befand sich im Proberaum, um zwei neue Stücke einzustudieren, die Yoshiki ihnen vorgelegt hatte. "Ich hab´s doch genau so gespielt, wie du es gesagt hast!", entgegnete der junge Bassist. "Wenn du den Part so gespielt hättest wie ich es dir gesagt habe, würde es nicht so scheiße klingen", knurrte er und durchwühlte auf chaotische Art und Weise einen Stapel vollgekritzelter Notitz- und Notenblätter. "So schlecht klang es doch gar nicht", mischte sich mitlerweile auch hide ein. Er erkannte sehr deutlich, dass heute wieder einer dieser Tage war, an denen Yoshiki besonders hart auf Taiji einhackte. Pata setzte sich derweil etwas abseits, frimelte eine Zigarette aus seiner Packung und zündete sich den Glimmstengel an. Er hatte keine Lust sich in die Zankereien der Diva und des Rebellen auch noch einzumischen. Yoshikis giftiger Blick sah hide scharf an. "Hast du hier das sagen oder ich?" Toshi schüttelte leicht den Kopf, begab sich lieber zu Pata. Wenn Yoshiki in so einer Stimmung war, konnte man ihn für den Rest des Tages vergessen, egal wie sehr man sich auch bemühte ihm alles recht zu machen. Das hatte er schon oft genug miterlebt. hide erwiederte auf Yoshikis Frage nichts, blickte statt dessen kurz zu Pata und Toshi rüber, dann zu Taiji, der schräg vor ihm stand. Schließlich legte auch er seine Gitarre ab. "Ich geh pissen", murmelte er und verließ den Raum. Etwas verlohren schien Taiji, wie er da nun mitlerweile wie verlassen mitten im Raum stand, seinen Blick immernoch auf Yoshiki gerichtet, Welcher am Piano saß und immernoch mit seiner Zettelwirtschaft herrumhandtierte. Langsam, und immer noch den Bass vor dem Körper hengend, trat er auf Yoshiki zu. "Sag mal...hast du irgendein Problem mit mir, oder wieso machst du mich in regelmäßigen Abständen fertig?" Seine Stimme war ruhig, aber dennoch sehr klar und deutlich. Yoshiki blickte wieder hoch zu ihm. "Offensichtlich kann man dir deine Fehler nicht anders vor´s Gesicht führen, als auf diese Art." Seine Stimme klang immer giftiger. Nun ging Taiji entgültig zum Frontalangriff über. "Du erklärst mir ja noch nicht mal genau, WAS für Fehler ich in deinen Augen mache! Du kreischst nur ständig rum alles sei falsch, was ich mache! Egal wie und was ich mache!" Mitlerweile stand er dicht vor dem sitzendem Pianisten. Yoshikis Augen verformten sich zu sehr engen Schlitzen, die seine Augenfarbe fast komplett verbargen. "Wenn du noch nicht mal im Stande bist deine eigenen Fehler zu bemerken und zu korrigieren, dann frag ich mich ernsthaft, was du eigendlich in einer Band wie Dieser hier verlohren hast." Er sprach in einer Tonlage die scharf wie die Klinge eines frisch geschliffenen Messers war. Der Bassist legte langsam sein Instrument ab, fixierte sein Gegenüber jedoch unentwegt. Auch die haselnussbraunen Augen des jungen Bassisten nahmen mitlerweile eine bedrohlich gefährliche Form an. "Soll das ´ne Drohung sein? Willst du mich rausschmeissen?" Er sprach seine Fragen sehr leise, aber dennoch sehr klar. Yoshikis Mörderblick schien sich tief in Taijis Augen reinbohren zu wollen. Er gab ihm keine mündliche Antwort, blickte ihn lediglich weiterhin stur und trotzig an. Sein Körper war angespannt. Sein Athem war flacher als gewöhnlich. Schließlich sprach er doch. "Niemand hindert dich daran, die Tür zu benutzen." Das war ein Satz zuviel gewesen. Taiji wendete sich vom Boss ab, legte seinen Bass auf einem Hocker ab, krallte sich seine Jacke und stampfte zur Tür des Proberaumes. Als er Selbige schwungvoll aufriss um hinaus zu stürmen, wäre er um ein Haar in hide reingerannt, der gerade von der Toilette wieder kam. Taiji stampfte wortlos an ihm vorbei und verließ den Raum. Ein völlig verwirrter hide blickte dem Jüngerem nach, stand vor lauter Ratlosigkeit noch immer in der Tür. Pata und Toshi blickten ebenfalls verunsichert auf die Tür, durch Welche Taiji soeben verschwunden war, schauten sich dann gegenseitig fragend an. Yoshiki war der Einzige, der der Tür seinen Rücken zugewand hatte und leicht gekrümmt immernoch über seinen Zettelmassen saß, als würde er nach wie vor nach irgendeiner bestimmten Notitz oder einem wichtigem Notenblatt suchen. Dabei warf er keinen einzigen Blick auf die weißen Blätter. Seine Augen starrten in´s Leere. Kapitel 4: week end ------------------- Was war er nur für ein Idiot! Er hätte sich selbst Eine reinhauen können vor Wut über seine eigene Feigheit. Es waren bereits vierundzwanzig Stunden seit dem Vorfall im Proberaum vergangen. Seit dem hatte Yoshiki nichts von seinem Bassisten gehört. Und er hatte sich auch nicht bemüht, sich bei Taiji zu melden. Die Proben ließ er für den heutigen Tag ausfallen. Statt dessen trottete er einsam durch eine ruhige Parkanlage. Ihm hingen die Regenwolken sprichwörtlich über´m Kopf, passend zu seiner Stimmung. Seine spitzen Stiefel streiften durch das feuchte Herbstlaub auf den Wegen. Das Laub war so bunt, so farbenfroh.... und der Himmel war so grau, so trüb.....wie Yoshikis Gemüt.... Wie groß musste seine Blödheit nur sein, dass er ausgerechnet der Person mit Rausschmiss drohte, die ihm insgeheim so wichtig war...? Alleine schon sein stetiges Rumhacken auf Taiji... Yoshiki war sich sehr wohl über diese Ungerechtigkeiten im Klaren, mit denen er den jungen Bassisten behandelte. Und es würde ihn noch nicht einmal wundern, sollte Taiji sich eines Tages tatsächlig zum Ausstieg entscheiden. Er behandelte ihn ja auch dementsprechend. Aber warum tat er das? Er kannte die Antwort. Yoshiki ließ den Kopf hängen. Es war alles nur wegen seiner Unsicherheit. Wegen seiner Angst. Einzig und allein aus Panik, irgend jemand könnte seine Zuneigung für Taiji herrausbekommen, motzte er ihn so oft an, wie es nur ging. Doch wusste er auch zeitgleich, dass das auf noch längere Sicht gesehen kein Arbeitsklima sein konnte. Er musste sich etwas Anderes einfallen lassen, wenn er die Band nicht komplett runterziehen wollte. Der schlanke Pianist ließ seinen Blick in die Ferne schweifen. Ein einziges Mal, ein allereinziges Mal war es vorgekommen, dass er Taiji in seinen Armen hielt. Damals war er voller Panik und Angst um seinen Bassisten gewesen. Und gleichzeitig war er ihm so nahe... Es war während der Dreharbeiten zum Video ihrer Single "week end" gewesen. Yoshiki hatte das Drehbuch zu dem Video geschrieben und als sollte das nicht schon genug sein, so spielte er auch noch zwei Rollen. Einmal sich selbst als völlig verzweifelte Diva, die keinen anderen Ausweg sah als darin, sich die Pulsadern zu zertrennen. Und einmal als Taijis Flamme, die sich weigern wollte, ihm zu folgen. Yoshiki hatte seine Zweitrolle natürlich nicht ohne Hintergedanken eingeplant. Natürlich war seine einzige Absicht gewesen, Taiji somit nahe sein zu können. Und natürlich war das auch die Szene, bei der es passierte. "Klappe...uuund action!", rief der Regisseur durch die nachtdunkle Straße auf der sich Taiji, Yoshiki und das gesammte Kamerateam befand. Yoshikis Gesicht wurde fast ausnahmslos im Schatten gehalten und seine Haare wurden für diese Rolle etwas anders frisiert, damit der Eindruck entstand, er sei irgendeine beliebige Schauspielerin. Die Szene war kurz: Taiji stand Yoshiki gegenüber, es sah so aus als würden die beiden Personen diskutieren. Taiji versuchte Yoshiki zum mitkommen aufzufordern, doch Yoshiki wehrte die Versuche des Bassisten ab. Plötzlich drehte sich Taiji in Richtung Kamera, ganz so, als hätte er ein Geräusch gehört. Kaum eine Sekunde später peitschte ein Schuss durch die Nacht, Welcher ihn im Bauch, gleich unter dem Brustkorb, traf. Yoshiki zuckte im Moment des Schusses zusammen. Taiji sank mit schmerzverzerrtem Gesicht zu Boden. "CUT!", brüllte der Regisseur. Er klatschte ein paar Mal in die Hände, bevor er die Crew und nicht zuletzt Yoshiki und Taiji für ihre gelungene Arbeit lobte. Taiji blieb regungslos auf der Straße liegen. "Hey, kannst aufstehen. Die Szene ist im Kasten", meinte Yoshiki zu seinem am Boden liegenden Bassisten. Doch Taiji reagierte nicht. Bewegte sich kein Stückchen, gab keinen Mucks von sich. "Taiji?" Yoshiki starrte auf den reglosen Körper zu seinen Füßen. In seiner Stimme schwang nun doch etwas Unsicherheit. "Hör auf mit dem Scheiß...." Doch der Bassist hörte nicht. Lag da wie tot. In Yoshiki stieg Panik auf. Er kniete sich zu ihm hinunter und rüttelte sanft an dessen Körper. "Taiji.....komm, sag was....", bat er mit einsetzender zitternder Stimme. Aber selbst auf das Rütteln und das Betteln reagierte Taiji nicht. "Taiji, verdammt! Sag was! Sag was zu mir!!" Der Boss zog den laschen Körper in seine Arme. Yoshikis Augen waren voller Panik. Seine Hände zitterten. Sollten die Patronen für den Revolver etwa vertauscht worden sein...? Sollte jemand die Waffe anstatt mit Platzpatronen, mit echten, tödlichen Patronen gefüttert haben.....?? Sollte er hier etwa einen toten Menschen in den Armen halten? Taiji...? "REDE MIT MIR!!!", kreischte Yoshiki mitlerweile völlig aufgelöst. Die ersten Tränen bildeten sich in seinen Augen. Sollte er nie mehr die Chance erhalten, Taiji über seine Gefühle zu ihm aufzuklären? Mit einem Mal passierte das Unglaubliche: Taijis jungenhafte Augen öffneten sich, blickten zielstrebig in Yoshikis angstvolles Gesicht. Die Lippen des Bassisten formten sich zu einem breitem und siegessicherem Grinsen. Im ersten Moment hatte Yoshiki gar nicht begriffen, was hier geschah. Doch dann konnte er es an dem rotzfrechem Grinsen Taijis ablesen. Er hatte ihn reingelegt. Sich ´nen Spaß draus gemacht, Yoshiki halb in den Wahnsinn zu treiben. Sofort blinzelte Yoshiki seine aufgekommenden Tränen mühevoll wieder weg. Sein eben noch verzweifeltes Gesicht wurde nun gezeichnet durch Wut. Er schimpfte Taiji lauthals aus, wollte gar nicht mehr aufhören damit..... Ein kalter Regentropfen fiel auf sein Gesicht. Yoshiki erwachte allmählig aus seinen Erinnerungen und blinzelte, durch den unerwarteten Tropfen, leicht irritiert gen Himmel. Dieser hatte sich tiefgrau verfärbt. Doch kein Lüftchen regte sich. Yoshiki zog den Mantel dennoch enger um sich, sein melancholischer Blick erreichte wieder den Boden. Er kam an zwei nicht allzu großen rot-gelb-belaubten Bäumen vorbei. Sie standen dicht beieinander und beide Baumkronen waren an der oberen Hälfte schon fast kahl, die untere, buschigere Hälfte hingegen trug noch volles, weinrotes Laub. Um die dünnen Stämme herrum hatten sich bereits die gefallenen Blätter auf dem Boden zur Ruhe gelegt und bildeten einen Augenschmaus aus goldgelbblitzenden und tiefdunkelroten Farben. Yoshiki seufzte ganz leise und unwillkührlich. Nun hatte ein leichter Regen eingesetzt, doch so wie der Himmel und die Wolken sich immer bedrohlicher verfärbten, würde sich wohl auch der Regen noch steigern. Er kam sich so alleine vor. Alleine und verlassen. Einsam. Er verspührte so ein großes Verlangen, sich in diesem herbstlichen Regen an einen warmen Körper kuscheln zu können. An einen lang vertrauten Körper. An Taiji. Er war ein erwachsener Mensch. Warum konnte er Taiji nicht seine Gefühle und Sehnsüchte beichten? Aber vieleicht war es gerade das..... weil er Erwachsen war. Sind Kinder nicht meißt viel ehrlicher mit dem was sie sagen? Tun sie sich oftmals nicht viel einfacher damit, ihre spontanen Gefühle anderen zu vermitteln? Und er...? Er war seid Anbeginn dieses Empfindens zu feige, sein Maul aufzureissen. Womit er sonst eigendlich nie Schwierigkeiten hatte...... Doch hatte er einen Riesenrespekt vor dem jüngerem Bassisten. Wenn es wirklich dieser Respekt war...und nicht vielmehr die unbändige Angst, von ihm ausgelacht zu werden. Bloßgestellt zu werden. Er wusste, Taiji war weiß Gott kein bösartiger Mensch, war er doch immer sehr hilfsbereit und um das Wohl seiner Mitmenschen bemüht. Doch wie lächerlich musste es auf ihn nur wirken, würde er, der Boss, auf einmal vor Taijis Tür stehen und ihm, trotz der immer zunehmenden Reibereien zwischen ihnen, seine Liebe gestehen?? Yoshiki schüttelte abwesend den Kopf. Er wollte sich diese Möglichkeit nicht weiter ausmahlen. Wollte sich nicht schon in seiner eigenen Fantasie blamieren. Der Regen wurde stärker. Yoshiki schaute hinauf. Zweite Etage, Altbauwohnung. Taijis Wohnung. Es brannte kein Licht im Fenster das zur Straße lag. Obwohl durch die dunklen Regenwolken schon eine frühe Dämmerung an diesem Nachmittag eingesetzt hatte. Ob er trotzdem zu Hause war, in der Dunkelheit der Räume saß? Ob er allein war? Sich nach jemandem sehnte? Ob er nachdachte oder mit einer Dose Bier vor dem Fernseher saß oder auf seiner Akkustikgitarre leise, verträumte Melodien spielte? Ob er es an diesem kalten Herbsttag schön gemütlich warm in seiner Wohnung hatte? Oder ob bei ihm ausgerechnet jetzt die Heizung ausgefallen war und er sich den Arsch abfrierte? Yoshiki stand mitten auf dem Bürgersteig, seinen Blick immer noch zum zweiten Stock gerichtet. Er rührte sich kein Stück. Kaum ein Mensch durchquerte die kleine Seitenstraße. Monoton prasselte der scheinbar immer kälter werdende Regen auf den bloßen Steinboden, da nach wie vor kein Wind eingesetzt hatte. Aber vieleicht war Taiji auch gar nicht zu Hause, saß in irgend einer Kneipe und amüsierte sich oder war bei Einem der anderen. Oder bei ganz anderen Freunden. Vieleicht hatte der Bassist gerade in diesen Momenten unheimlichen Spaß, vieleicht ging es ihm so gut wie schon lange nicht mehr. Vieleicht würde er zur nächsten Probe nicht mehr kommen, weil er die Schnauze voll von den Streitereien hatte. Yoshiki senkte den Kopf, schlang seinen Mantel abermals fester um seinen Körper und setzte seinen Weg durch die Straße fort. Kapitel 5: through a window --------------------------- Die großen Regentropfen donnerten gegen die Fensterscheibe. Das Glas war kalt. Taiji berührte es mit seinen Fingerkuppen. Sein Blick schweifte über die trübe graue Welt da draussen. Er fröstelte. Er war alleine. Alleine im Proberaum. Er wusste, dass für heute keine Probe angesetzt war. Und genau darum war er heute hier. Hier, wo sonst so oft Yoshiki war. Und auch wenn der Boss diesen Raum heute nicht beanspruchte, so fühlte Taiji sich ihm hier im Moment ziemlich nahe....irgendwie..... Leise seuftzend lies er seine Finger an der Fensterscheibe hinunter sinken. Ebenso seinen Kopf. Der junge Bassist schloss die Augen. Sofort hatte er das Gefühl, die Kälte des Glases würde über seinen, an´s Fenster gelehnten, Kopf in rascher Geschwindigkeit in sein tiefstes Inneres gelangen. Doch dass diese Kälte auch ohne das kühle Glas in ihm wuchs, wusste er. Das wusste er schon lange, denn diese Kälte schien Woche für Woche zu wachsen, mitlerweile schon Tag für Tag. Es war jedes Mal auf´s Neue merkwürdig: Kaum dass er in Yoshikis Nähe war spührte er sowohl ein aufregendes Kribbeln im ganzen Körper, als auch zeitgleich eine tiefe Angst, die manchmal fast schon zur Panik mutierte. Es war völlig absurd! So sehr er auch Yoshikis Nähe genoss, so sehr fürchtete er sie auch. Dabei wünschte er sich nichts sehnlicher, als ihm gegenüber ehrlich zu sein und ihm alles zu gestehen. Doch genau für diesen entscheidenden Schritt fehlte ihm etwas Wichtiges: Mut. Hart schlug Taiji mit der Faust auf die Fensterbank. Was war mit ihm nur los?? Er hatte schon immer eine viel zu große Klappe gehabt, riskierte desöfteren Prügeleien und ging immer seinen eigenen Weg. Warum also diesmal nicht auch....? Warum brachte er ausgerechnet in diesem Fall nicht genügend Mumm auf? Wie oft hatte er schon irgendwelche Groupies und andere Flittchen in´s Bett gelockt? Aber das hier war damit nicht zu vergleichen. Yoshiki war bei weitem nicht mit irgend einem billigem Flittchen zu vergleichen. Auch wenn er sich öfters gerne als Eines verkleidete. Taiji löste sich von dem kalten, glattem Glas und trat einige Schritte hinüber zu Yoshikis Drumkit. Die Drumsticks lagen dicht nebeneinander auf dem kleinen Hocker. Behutsam, fast schon ehrfürchtig streckte er seine Finger nach den dünnen Holzstöcken aus. Er nahm Beide in die Hand und betrachtete sie abwesend. Würde er Yoshiki mit einem Gegenstand asoziieren, wäre es ohne Zweifel ein Drumstick. Er war genauso dürr wie diese Holzstäbe.... Und er konnte genau so einen Krach machen und so eine Energie hervorbringen, wie es einem mit Drumsticks möglich war. Sanft strichen seine Finger über das Holzstück, Welches für gewöhnlich so viel aushalten musste... Sonst hielt Yoshiki sie immer in seinen Händen, nun war es Taiji, der sie anfasste. Ein plötzliches Kratzen und Schlagen vom Fenster durchbrach die monotone Klanglage der Regentropfen auf Selbige. Taiji drehte rasch seinen Kopf zum Fenster! Doch als er den Unruhestifter erkannte, athmete er wieder erleichtert aus. Es war ein kahler Zweig des großen Baumes, der nahe des Gebäudes Stand. Der immer stärker werdende Wind drückte den großen, nassen, dunklen Zweig an das Fensterglas. Taiji begab sich erneut zum Fenster und schaute dem Treiben zu. Beinahe wirkte es so, als versuche der Zweig als Einziger von seinen Artgenossen das dicke Fensterglas zu durchstoßen und wenigstens seine Spitzen im warmen und trockenem Inneren des Gebäudes zu heben. Als suche er verzweifelt einen Ausweg aus dem unaufhörlich niederprasselnden Regen... Unbewusst presste er seine Hände und seine Stirn gegen die Scheibe und starrte den Zweig an. Es sah regelrecht so aus, als würde der Bassist versuchen, das Glas unbeschadet zu durchdringen und dem nassen Zweig seine Hand zu reichen. Ihm zeigen, dass Dieser nicht der Einzige war, der einen Ausweg aus seiner derzeitigen Situation suchte. Dass es noch andere Wesen gab, die verzweifelt waren und nicht weiter wussten... Ein weiteres Mal seufzte er leise auf und lies diesmal das Glas vor seinem Gesicht dadurch beschlagen. Erst durch den nebligen Beschlag wurde ihm mit einem Mal bewusst, wie dicht er der Scheibe war. Er löste sich von ihr und setzte sich mit angewinkelten Beinen auf die Fensterbank. Die Drumsticks noch immer in der Hand, bettete er gedankenverlohren auf seinen Knien. Den Blick von der Aussenwelt wendete er nicht ab. Diesen Wunsch, den er schon so lange hatte und der immer stärker wurde, Yoshiki einfach ganz nahe zu sein, seinen warmen Körper zu spühren, dieser Wunsch war zwischenzeitlich ein Mal real geworden. Ein Mal war er Yoshiki so nahe, wie er jetzt seinen Drumsticks war..... Die Straßen waren dunkel und kalt. Ein leichter Windhauch wehte ihm durch die Haare. Ein leises Gemurmel trug sich durch die normalerweise sehr ruhige Seitenstraße. Seine Augen suchten Die seines Gegenübers. Dieser war Yoshiki und er nickte ihm knapp zu. Gottverflucht, diese Augen...als könnte er in Ihnen eintauchen... Taiji zwang sich zur Aufmerksamkeit. Er griff zielsicher nach Yoshikis Hand, als wollte er ihn zum mitkommen bewegen. Doch Yoshiki zog seine Finger sofort wieder aus Taijis Griff, blieb stur stehen und dachte offensichtlich nicht im Traum daran, ihm zu folgen. Taiji blickte ihn fragend an. Wollte, dass er ihm folgte. Gerade als er seinen Mund öffnete um etwas zu sagen, drehte er sich plötzlich halb um und wurde in der nächsten Sekunde von einem Schuss getroffen, der wie aus dem Nichts gekommen zu sein schien. Mit zusammengebissenen Zähnen sackte er in den Beinen sofort ein, fand nirgends Halt und sank ohne Umwege zu Boden. Sein Hut konnte sich nicht mehr auf seinem Kopf halten. Sein lascher Körper kam auf dem harten Boden auf und blieb dort regungslos liegen. "CUT!!!" Sofort setzte wieder hörbares Gerede am Set ein. Überall wuselten die Kameramänner, Tonassistenten und was noch alles für Helferchen herrum. Doch die ganze Lebhaftigkeit des Teams kümmerte ihn nicht. Er blieb regungslos auf dem harten Boden liegen, athmete nur sehr flach. Man hätte es kaum wahrnehmen dürfen, dass er überhaupt noch athmete. Plötzlich vernahm er Yoshikis Stimme. Er forderte ihn zum Aufstehen auf, die Szene, die sie soeben gedreht hatten, wäre im Kasten. Aber Taiji blieb liegen. Wenige Momente darauf spührte er, wie Yoshiki sich zu ihm hinunterbeugte, ihn vorsichtig mit den Fingern bestupste. Die Berührungen waren so sanft... Er konnte an Yoshikis zitternder Stimme vernehmen, dass Dieser zunehmends panischer wurde. Und auf einmal zog er ihn in seine Arme. In diesen Momenten hätte Taiji am liebsten seine Arme fest um den Körper des Drummers geschlungen und ihn leidenschaftlich geküsst. Am liebsten..... Doch er tat es nicht. Er konnte sich ausrechnen, dass er sich durch so eine Reaktion von Yoshiki allerhöchstens eine kräftige Backpfeife einfangen würde. Er wollte zwar von ihm berührt werden, aber wenn möglich liebevoller. Und genau so empfand der jüngere Bassist diese Situation gerade: Wie Yoshiki ihn in seinen Armen hielt, das fühlte sich sehr liebevoll an..... Es war wie im Traum, es war wunderschön. Und er fühlte sich unsagbar geborgen. Er stellte sich tot und Yoshiki machte sich ernsthafte Sorgen um ihn. Er war ihm also nicht völlig egal, wie er manchmal das Gefühl hatte. Er hörte die Angst, die in Yoshikis Stimme lag, jedes Mal wenn Dieser seinen Namen aussprach. Wie der Leader ihn berührte, als wolle er ihn schützen... Und dieser Duft..... Taiji genoss Yoshikis Geruch. Wie gerne hätte er sich in diesen Momenten an ihn gekuschelt? Es kostete ihn größte Überwindung, genau Dies nicht zu machen. Aber genauso wenig konnte er Yoshiki weiter Panik schieben lassen. So entschied er sich, das kleine Spiel zu beenden. Ruckartig schlug er seine Augen auf, grinste ihm frech mitten in´s Gesicht. Yoshikis erschrockenen und erstaunten Gesichtsausdruck, mit Dem er seinen Bassisten in dem Moment anstarrte, würde er nie vergessen. Genausowenig wie die Tränen, die er schon deutlich in den braunen Tiefen erkennen konnte. Yoshiki hatte versucht sie schnellstmöglich wegzublinzeln, bevor er damit begann, ihn lauthals und vor der ganzen Crew auszuschimpfen für seinen dummen Scherz. Doch Taiji hatte sie dennoch sehr deutlich erkennen können. Es waren Tränen in Yoshikis Augen gewesen..... Vereinzelte grünbraune Blätter wurden gegen das Fenster geschleudert. Der Wind hatte erneut deutlich zugenommen. Der hilflose Ast, der zuvor noch an das Glas gekratzt hatte, wurde mitlerweile in alle Richtungen gebogen. Mal schlug er noch gegen das Fenster, bevor er im nächsten Moment auch schon wieder in die entgegengesetzte Richtung gerissen wurde. Es hatte sich da draussen regelrecht ein kleiner Sturm zurechtgemausert. Taiji lief ein Schauer über den Rücken bei dem Gedanken, nachher wieder hinaus in dieses tosende, nasskalte Wetter zu müssen, wollte er nach Hause gelangen. Und den Weg durfte er auch noch alleine bestreiten...... Da war er wieder, der unbändige Wunsch nach Geborgenheit. Er kam einfach nicht gegenan. Aber vieleicht war diese Sehnsucht ganz einfach menschlich......... Urplötzlich ertönte ein leises Knarren. Taiji riss den Kopf in Richtung Tür. Selbige öffnete sich im gleichen Moment und Schritte setzten ein die ankündigten, dass jemand den Proberaum betrat... Kapitel 6: tears ´n´ tea ------------------------ Taijis Mund stand offen und seine Augen waren weit aufgerissen, als er hide vor sich erblickte. Er war so überrascht - vor Erleichterung. Aber auch hide staunte nicht schlecht, als er den Bassisten völlig alleine im Proberaum auf der Fensterbank sitzend vorfand. "Taiji", brachte er im ersten Moment nur erstaunt hervor. Er schloss die Tür und trat auf den Jüngeren zu. "Was machst du hier so ganz alleine? Heute ist doch gar keine Probe." Gleichzeitig war er jedoch sehr froh darüber, Taiji hier wieder zu sehen. Nach dem letzten Streit zwischen dem Bassisten und dem Leader wäre es nicht verwunderlich gewesen, Taiji hier erst mal eine Weile nicht anzutreffen. Doch dem war offensichtlich nicht so. "Ich.......wollte nur hier sein um...." Taiji drehte seinen Kopf wieder gen Fensterscheibe. "Ich wollte alleine sein." hide stutzte. "Kannst du das nicht auch in deiner Wohnung?" Taiji schwieg. Es war blödsinnig, hide irgendwelche großartigen Lügen auftischen zu wollen. Zum Einen wollte er das gar nicht und zum Anderen hätte das bei hide auch wenig Zweck gehabt. hide erkannte, dass sein Gegenüber auf diese Frage ganz offensichtlich nicht antworten wollte. Er lehnte sich an den Fensterrahmen, Taiji gegenüber. "Und was hast du mit Yo-chans Drumsticks vor?" "Hu?" Taiji schaute verdaddert auf. Im nächsten Moment fielen ihm dann aber wieder die Holzstäbe in seiner Hand ein, die er schon die ganze Zeit gedankenverlohren hielt. "Ach das!" Taiji grinste verlegen. "Du kennst doch diese berühmten Stellen am Rücken, die gerne mal jucken, man sie mit dem bloßen Arm aber nie erreicht." Andeutend wedelte er kurz mit den Sticks. "Die Dinger sind klasse zum kratzen geeignet." Auf hides Gesicht erschien ein schmales Lächeln. "Und was ist sonst noch los mit dir?" Das Grinsen verblasste langsam wieder aus seinem Gesicht, kaum dass hide seine Frage gestellt hatte. Langsam senkte er den Kopf. "Taiji. Wir kennen uns schon ´ne ganze Weile und ich bin nicht blind. Dir brennt was auf der Seele." Unwillkührlich seufzte der Bassist leise. "Hundert Punkte Sherlock Holmes..." Er schloss seine Augen. Er wollte doch einfach nur seine Ruhe haben... "Magst hide nix erzählen?" Seine Stimme hatte wieder diese typische kindliche Tonlage, wenn im Moment auch nicht so deutlich wie sonst. "Gegenfrage..." Taiji hob wieder seinen Kopf und blickte ihn an. "Was machst du hier so alleine? Wenn schon keine Probe ist..." "Ich wollt´mir meine eine Gitarre abholen. Die kann ich momentan zu Hause besser gebrauchen als hier." Er musterte Taiji deutlich. "Sicher, dass du mit deinem Kummer lieber ungestört hier weiter rumtrauern möchtest?", hakte er nochmal nach. Taiji blickte ihn an. hide war weiß Gott kein Plappermaul wenn es um Geheimnisse ging. Man konnte ihm ohne Weiteres vertrauen, das wusste er. Und vieleicht wäre es wirklich keine schlechte Idee, seinem Kummer mal etwas Luft zu machen. Schließlich schlug er sich schon lange genug ganz alleine damit herrum. "Es....." Wieder brach er seinen Satz mit einem Seuftzer ab. "Ach verflucht!" Mit der freien Hand fuhr er sich flüchtig durch´s Gesicht. Er schwieg eine kurze Weile, bevor er weitersprach. "Magst du mich mit nach Hause begleiten? Ich fühl mich zur Zeit etwas einsam....." Die letzten Worte wurden immer leiser. "Na wenn du dich auch in leeren Räumen verkriechst ist es kein Wunder, dass du dich einsam fühlst", fand hide, doch er lächelte warm, als er hinzufügte: "Aber ich komm gern mit zu dir nach Hause." Der Gitarrist holte sich sein Instrument, wegen Welchem er ursprünglich hierher gekommen war, bettete es in einen Gitarrenkoffer und verließ wenig später mit Taiji den Proberaum. Als Taiji seinen Haustürschlüssel aus der Jackentasche angelte, waren sowohl er als auch hide gut durchnässt. Obwohl sie sich ein Taxi bestellt hatten und von der Zentrale auch eine Bestätigung erhielten, traf das Taxi nie ein. Irgendwann war es Taiji zu blöde gewesen, noch länger auf das bestellte Taxi zu warten und so stiefelten die beiden Freunde zu Fuß bis zu Taijis Wohnung. Der Weg war nicht weit, aber der Regen wütete immernoch unaufhörlich und ihre Kleidung war nur ein sehr mickriger Schutz gegen die Nässe. Während sie die alten Treppenstufen hinauf in das zweite Stockwerk stiegen, hinterließen sie im gesammten Treppenhaus eine unübersehbare Regenspur. Kaum dass Taiji seine Wohnungstür aufgesperrt hatte, riss er sich sofort die durchnässte Jacke vom Körper, ebenso die Stiefel. "Du kannst deine nassen Klamotten ausziehen. Ich leih´ dir Welche von mir, wenn du magst!", rief er hide zu, als er schon schnurstracks auf dem Weg zur Küche war. hide stellte seinen wasserabweisenden Gitarrenkoffer am Rande des Flures ab und entledigte sich ebenfalls Schuhe und Jacke. "Wo soll ich meine nassen Sachen hinhängen?", erkundigte sich der Gitarrist. "Gib sie mir, ich häng sie gleich über die Heizung! Dann trocknen sie schnell!", rief er aus der Küche. hide verschwand daraufhin kommentarlos im Bad. Als er nach wenigen Minuten wieder herraustrat, hatte er ein großes, weißes Handtuch, Welches er in dem Schrank im Badezimmer gefunden hatte, um seinen halben Körper gewickelt. Seine nassen Klamotten hatte er sich unter den Arm geklemmt. Auf der Suche nach Taiji tapste er so erst mal Richtung Küche, wo er den Freund jedoch nicht vorfand. Erst im Wohnzimmer wurde er fündig. Taiji hatte sich offensichtlich schon umgezogen, trug ein völlig trockenes Shirt und ziemlich zerschlissene Jeans. Auf dem Tisch vor dem großen Sofa, auf Welchem er saß, stand bereits frisch bebrühter Tee bereit. Als Taiji hide in´s Zimmer stapfen sah, sprang er sofort wieder auf und nahm ihm die nassen Klamotten ab, um sie sorgfältig über die Heizung zum trocknen zu legen. "Ich kann dir nicht versprechen, dass dir die Sachen einwandfrei passen. Zu klein dürften sie dir aber eigendlich nicht sein", meinte er als er aus einem Schrank ein T-Shirt, Jeans und Boxershorts wühlte und sie kurz darauf seinem Gegenüber aushändigte. "Danke. Wird schon passen. Zur Not wird´s passend gemacht", meinte er grinsend - und verschwand wieder tapsend ins Bad um sich dort in Ruhe umzuziehen. Bei dieser Aktion pflegte er grundsätzlich unbeobachtet zu sein. Taiji begab sich inzwischen wieder zurück auf sein Sofa und begann die erste Tasse heißen Tee zu schlürfen. Das selbstgekochte Getränk war ein gutes Mittel zum Aufwärmen, das stellte er immer wieder fest. Nach kurzer Zeit saß auch hide endlich neben ihm, in den geborgenen Klamotten und mit einer Teetasse in Händen. "Sach ma´....der Streit letztens, mit Yo-chan...", hide blickte Taiji an, "...solche Stimmungsschwankungen zwischen euch treten in letzter Zeit immer häufiger auf, kann das sein?" Er sprach sehr ruhig und in keinster Weise vorwurfsvoll. "Das kann nicht nur sein, das ist so", seufzte Taiji und starrte in die dunkelbraune Flüssigkeit seiner Tasse. Mehr sagte er jedoch nicht zu hides Bemerkung. hide wartete auf eine Erklärung Taijis, die jedoch nicht kam. Also redete er weiter. "Glaubt ihr, dass es sich in so einem Arbeitsklima sonderlich gut arbeiten lässt? Das seit nicht nur ihr, die von euren eigenen Streitereien betroffen sind. Das sind auch wir." Er nahm zwei kleine Schlucke vom Tee und musste feststellen, dass Dieser ziemlich guter Qualität war. "Verdammt noch mal Taiji, was ist los mit euch beiden? Ihr ward doch mal so gut befreundet! Du kennst ihn schon mindestens solange wie du mich kennst! Ihr beide habt sogar zu Anfangszeiten eine Wohnung gemeinsam bewohnt! Was zum Teufel ist nur vorgefallen, dass ihr euch fast ununterbrochen nur noch angiftet?" Eine heiße Träne fiel in den Inhalt von Taijis Teetasse. Sein Blick war immernoch auf die braune Flüssigkeit gerichtet. Doch regen tat er sich in keinster Weise. Nur die Tränen flossen. hide schreckte innerlich zusammen, als er den jüngeren Freund lautlos weinen sah. "Taiji?" Er stellte seine Tasse auf dem Tisch ab. hide war mit einemmal ziemlich ratlos. Hatte er mit solch einer Reaktion doch nun überhaupt nicht gerechnet. Vorsichtig und mit Bedacht legte er eine Hand auf die Schulter des Freundes. "Ist irgendwas zwischen euch vorgefallen?" Plötzlich drang aus Taijis Kehle ein hilfloses Wimmern, Welches sich schnell in Schluchtzen verwandelte. Mit zitternden Händen stellte nun auch er seine Tasse vor sich ab. hide fühlte sich in diesen Momenten regelrecht hilflos. Hatte er Taiji jemals weinen gesehen? Ausser bei Einigen ihrer Auftritte, bei denen jedem von ihnen schonmal die Tränen gekommen waren? Als Taiji sich auch noch die Hände vor´s Gesicht hielt, konnte hide nicht mehr an sich halten und zog den Freund in seine Arme. Taijis Körper bebte und er schluchzte, weinte bitterlich. "Es ist wegen Yoshiki", presste er unter Tränen hervor. Sein tränengenässtes Gesicht verbarg er in hides Haaren. "Ich...ich werde wahnsinnig...! Ich kann es nicht sagen!" Das war Alles was er hervorbrachte, bevor er weiterheulte. hide strich tröstend Taijis Rücken. Wirklich schlauer war er jetzt auch nicht geworden. Was konnte es geben was mit Yoshiki in Verbindung stand und was er ihm nicht sagen konnte? Was für ein Geheimnis trug der Jüngere in sich, das ihn so dermaßen verzweifeln ließ? Plötzlich klingelte das Telefon. hide schrak regelrecht auf, hatte er mit dem Geräusch in der ruhigen Wohnung bei dem weinenden Taiji doch nun überhaupt nicht gerechnet. Taiji selbst löste sich von hide, wischte sich mit den Händen grob die Tränen aus dem Gesicht und erhob sich kurz darauf. Mit einem etwas wackeligem Gang begab er sich zum Telefon und nahm ab. Kapitel 7: secret thievery -------------------------- "Taiji?" Der soeben beim Namen Genannte erstarrte. Es war Yoshikis Stimme, die zu ihm aus dem Telefonhöhrer sprach. Er schluckte auf der Stelle alle Tränen hart herrunter und bemühte sich, so neutral wie irgendmöglich zu klingen. "Anwesend." Die Stimme am anderen Ende der Leitung schwieg kurz, bevor er erneut zu sprechen begann. "Ich ruf nur an um dir Bescheid zu geben, dass morgen um 12:00 Uhr Probe ist." Taijis Herz schlug ihm bis zum Hals. Er hoffte um Alles in der Welt, dass Yoshiki den pulsierenden Schlag nicht durch den Höhrer wahr nehmen konnte. War das alles weshalb er anrief? Eine simple Terminvergabe?? "Du lässt mich also noch zur Probe zu?", fragte er in einer ziemlich zynischen Tonlage. In der nächsten Sekunde hätte er sich selbst in den Arsch beissen können. Verdammt noch mal! Wieso musste er schon wieder anfangen zu provozieren? Wieso konnte er nicht einfach froh darüber sein, dass Yoshiki ihn noch nicht rausgeschmissen hatte? "Ja." Yoshikis Stimme klang trocken und rauh. Und mehr als diese einsilbige Antwort erhielt Taiji auch nicht auf seine Frage. Innerlich brach er in Tränen aus. Yoshikis Stimme war so kalt, so gefühlslos, ohne wirkliche Anteilnahme. Er hätte schreien können! Warum behandelte er ihn so? Warum? "Okay. Bin morgen da." Doch war seine eigene Stimme in Wirklichkeit auch nicht gefühlvoller, wie er sich eingestehen musste. Und wieder blieb es in der Leitung einige Momente still. Als ob Yoshiki noch etwas sagen wollte.... Doch das Einzige, wozu Dieser sich noch durchrang war ein knappes "Gut. Bye." Sein Gesprächspartner legte auf. Der nervtötende Piepton erklang. Taiji ließ den Hörer ganz langsam herabsinken. Erst jetzt bemerkte er, dass seine Hand den Hörer krampfhaft umklammert hielt. Manchmal hatte er das Gefühl, Yoshiki würde ihn nur den Anderen zuliebe nicht aus der Band schmeissen. "Okay, hört zu", bat Yoshiki die Band, als sie inmitten ihrer Proben eine Pause machten. "Wir haben morgen ´nen Auftritt bei 'Music Station'. Wir werden da 'Silent Jealousy' und 'Celebration' spielen." Taiji seufzte innerlich auf. Eine Fernsehshow. Das hieß in 85 Prozent der Fälle Playback. Und er hasste Playback. Er rümpfte leicht die Nase, aber er sagte nichts. "Anschließend findet noch so ´ne Art After-Show-Party statt. Die haben mal wieder ein Jubileum." Der knochige Drummer angelte sich eine Zigarette aus seiner Packung, platzierte den Glimmstängel zwischen seine Lippen und zündete ihn an. "Ihr seid morgen um 17:00 Uhr dort im Fernsehstudio." Sein Blick wanderte ein Mal prüfend durch die kleine Runde. Etwas länger als bei den anderen blieb sein Blick an Taiji haften. Der junge Bassist schaute Yoshiki direckt in die Augen, konnte dessen Blick jedoch nicht deuten. Doch schon im nächsten Moment löste der Leader seinen Blick von ihm und widmete sich größtenteils wieder seiner Zigarette. Am darauffolgendem Tag fanden sich alle Bandmitglieder von X zur besagten Uhrzeit im Fernsehstudio ein. Sie wurden von den Assistenten in die Garderoben geführt, zogen sich um und ließen sich von den Make-up-Artists vollpudern und anmalen. Eine Stunde später fand schon ihr Auftritt statt, gefolgt vom üblichem Interview der Moderatoren. Während dieses Interviews redete Yoshiki die meißte Zeit, wie es auch sonst immer üblich war. Zeitweilig redete er so viel, dass es schien, er könnte Angst vor möglicher einsetzender Stille haben. Die vier anderen Jungs gaben in der Zeit kaum was von sich, was auch nicht ungewöhnlich war. Jeder von ihnen wurde von dem einem Moderator reihum zu ihren persönlichen Erlebnissen in den vergangenden Sendungen gefragt. Als Taiji, als Letzter, an die Reihe kam, war seine Stimme ungewöhnlich leise, er räusperte sich mehrmals, da seine Stimme immer wieder drohte wegzukippen. War er mit seinen Gedanken doch überhaupt nicht bei dieser bekloppten Musiksendung! Viel lieber hätte er jetzt seine Ruhe gehabt. Statt dessen fuchtelte man ihm mit einem Mikrofon vor der Nase rum... Als Taiji so undeutlich und unkonzentriert auf die ihm gestellte Frage antwortete, blinzelte Yoshiki mehrfach möglichst unaufällig in die Richtung des Bassisten. Was hatte Dieser nur...? Lampenfieber im Fernsehen war doch sonst nicht seine Art... Was ihn wohl gerade so beschäftigte, dass er so unkonzentriert war...... Da es eine Jubileumssendung war, wurde Diese live ausgestrahlt. Da X ziemlich am Anfang der Sendung auftraten, dauerte es noch über eine Stunde, bis die komplette Sendung zu Ende war und man sie zur After Show-Party entließ. Genau das war der Moment, auf den Taiji seit des Betretens des Studios gewartet hatte. Bei dieser Art von Party floss immer mehr als reichlich Alkohol und genau damit würde er sich den übrigen Abend beschäftigen: sich zu betrinken. Er ging in der bunten Masse von Musikern und übrigen Partygästen schnell unter, was ihm nur zu Gute kam. Schnellstmöglich steuerte er auf die Massen von Alkohol zu und krallte sich sofort eins der Gläser, die dort in Fülle standen und nur auf ihren Verzehr warteten. Am Geruch erkannte er, dass es irgendein Mischgetränk mit etwas ziemlich Hochprozentigem sein musste. Umso besser! In einem Zug leerte er das Glas. Sofort spührte er, wie der Alkohol in sein Blut überging. Er zögerte kaum, schnappte sich ein zweites Glas und steuerte eine Ecke an, in der einige große Sofas platziert waren. Taiji kämpfte sich zielstrebig durch das Getümmel und lümmelte sich an den äussersten Rand des bequemen Möbelstücks. Sofort kippte er die Hälfte des Glases in sich rein, stellte das Glas auf den kleinen Tisch, Welcher von den Sofas eingekreist war, und fummelte sich eine Zigarette aus der Tasche. Wenige Augenblicke später glimmte das Ende der Zigarette matt auf und der junge Bassist genoss das Aroma des Nikotins, Welches seine Lungen durchflutete. Zum ersten Mal ließ er nun seinen Blick über das bunte Treiben schweifen. Wo kamen nur auf einmal diese ganzen Menschenmassen her? Hatte er die Hälfte der Bands im Studio verpennt? Nunja, aber es würden sich hier sicherlich auch so Einiges an Groupies und ähnliche Wesen herrumtreiben.....beziehungsweise es mit wem treiben.... Seine Augen suchten in der Masse angestrengt nach Yoshiki, auch wenn Taiji sich das in diesen Momenten selbst nicht zugestanden hätte. Wo war es, das Zahnpastagrinsen, Welches doch sonst immer alle anderen überstrahlte...? Wo war er, der Mensch, für den er heimlich schwärmte, mehr noch, wegen dem er mitlerweile kaum noch eine ruhige Minute besaß..... Er erkannte in einiger Entfernung einen wild herrumhampelnden hide. Was der wohl schon wieder genommen hatte...? Auch Toshi war in unmittelbarer Nähe auszumachen. Aber Yoshiki....? - Moment, wen sah er da? Taiji blinzelte. Da hatte er ja ein Zahnpastagrinsen - bloß nicht das, Welches er suchte. In der Ferne strahlten Hirokis geblichene Haare, genauso wie seine Zähne, die sich im Moment nur sehr seltend hinter den violettfarbenen Lippen verbargen. Taiji seufzte leise auf. Auf Hiroki hatte er im Moment sowas von überhaupt keine Lust...... Obwohl er noch beim Summit auffällig mit ihm geflirtet hatte und ihn letztenendes sogar flach gelegt hatte. Doch mehr aus Frust als aus Lust. Er schnappte sich wieder sein Glas vom Tisch - zumindest hoffte er, dass das sein Glas war; mitlerweile hatten sich nämlich schon einige weitere Gläser auf dem Tisch dazugesellt und die meißten sahen ziemlich gleich aus - versuchte sich hinter Diesem ein wenig zu verstecken und rutschte auf dem Sofa etwas tiefer. Doch es half nichts, Hiroki hatte ihn schon längst geortet und wackelte freudestrahlend auf ihn zu. Kaum hatte er den Bassisten von X erreicht, setzte er sich auch schon mit einer Pobacke auf die rote Sofalehne nebst Taiji und grinste ihn an. "Hey Süßer! Was versteckst du dich denn hier so scheu in der Ecke? Willst nicht mitfeiern?" Es war wirklich nicht zu übersehen, dass Yoshikis Bruder Taijis Nähe regelrecht willkommen war. Schon begannen seine dünnen Finger mit einer Locke Taijis zu spielen. "Nicht wirklich", entgegnete Dieser leicht genervt und nahm wieder einen großen Schluck. - Und das war der eindeutige Beweis dafür, dass es nicht sein Glas war, welches er sich geangelt hatte. Mit aufgerissenen Augen beäugte er das Glas in seiner Hand verständnislos. Hatte sich da jemand puren Wodka oder Korn eingeschüttet? "Du wirkst bedrückt. Liegt dir was auf dem Herzen? Hat mein Bruderherz dich mal wieder zu hart rangenommen bei den Proben?" In seiner Stimme schwang ein Hauch Ironie mit. Taiji stockte leicht. Wenn Hiroki wüsste, wie sehr er sich wünschte, diese scherzhaft gemeinte Aussage bestätigen zu können.... Er wand seinen Kopf zu Hiroki und blickte ihm in´s Gesicht. "Ich bin aktuell nicht in Small Talk-Stimmung." Der Blonde schaute etwas überrascht. Offensichtlich hatte er nicht mit so einer Antwort gerechnet. Doch so schnell ließ er sich auch nicht entmutigen und so glitt seine Hand schon sehr bald in Taijis warmen Nacken, um ihn dort sanft zu kraulen. "Och komm schon... Feiern kann mit dir solch einen Spaß machen...." Er lehnte sich noch etwas weiter vor und platzierte seine Lippen dicht vor Taijis Ohr. "Ich muss wissen, wovon ich rede. Schließlich durfte ich es schon am eigenem Leib spühren...." Seine Stimme klang ruhig und verführerisch. Taiji schloss die Augen als er Hirokis arbeitende Finger im Nacken spührte. Es war so ein angenehmes Gefühl.........doch wünschte er sich vom Herzen, jemand Anderes würde ihm dieses angenehme Gefühl verschaffen...... Hiroki erkannte, dass Taiji sich merklich entspannte. Mit der freien Hand schob er die Locken beiseite, die das Ohr seines 'Opfers' bedeckt hielten, und lies seine Zungenspitze über den äusseren Rand der Ohrmuschel gleiten. Sofort riss Taiji seine Augen auf. Ein mächtiger Schauer lief ihm über den Rücken. Seine Ohren gehörten mit zu seinen empfindlichsten Körperpartien... "Hiroki, lass das!" Taiji wurde energisch. Er griff hinter sich und hielt Hirokis Handgelenk fest, was Diesen am Weiterkraulen hinderte. Mit halb zusammengekniffenen Augen blickte er den jüngeren Bruder Yoshikis an. "Ich will jetzt nicht mit dir rummachen!" Seine Stimme war ein bestimmendes Zischen. Hiroki blickte Taiji in die Augen. Er erkannte, dass er es besser nicht riskieren sollte, sein Gegenüber zu sehr zu reitzen. Er las in dessen Blick die Entschlossenheit die Taiji zweifelsohne ausleben würde, würde er sich zu sehr von jemandem gestört fühlen. Von der ganzen Party bekam Yoshiki nur sehr wenig mit. Denn wie auch Taiji hatte er schon sehr früh damit begonnen, seine Gedanken in Alkohol zu ertränken. Da Hochprozentiges bei ihm meißt nicht lange brauchte um anzuschlagen, hatte auch er schon ziemlich schnell Einen inner Kante. Er hatte sich für die meißte Zeit in einem sesselähnlichem Gebilde breit gemacht und dort Glas für Glas, später Dose für Dose in sich reingeschüttet. Er ahnte in keinster Weise, dass er an diesem Abend im Grunde genau das Gleiche wie Taiji versuchte: Seinen Sorgen und seinem Kummer zu entkommen und zwar schnellstmöglich. Um die anderen hatte er sich diese Zeit über nicht mehr gekümmert. Er hatte sich noch nicht einmal die Mühe gemacht, nach Taiji Ausschau zu halten. Er war völlig in sich gekehrt und wollte das auch bleiben, bis der Alkohol ihn schleichend in´s Land der Träume verfrachtete. Es war mitlerweile schon mitten in der Nacht und man spührte deutlich, wie den Feiernden mehr und mehr die Kräfte verließen. Viele waren schon nach und nach in ihren Hotelzimmern verschwunden, eine Menge Menschen hatten es jedoch gar nicht mehr rechtzeitig geschafft bis zum Hotel sondern waren hier vor Ort eingeschlummert. Die Wenigsten befanden sich noch im wachem Zustand und die Wenigen die es doch taten, waren schon so abgefüllt, dass sie kaum noch etwas um sich herrum realisierten. Yoshiki schlug die Augen auf. Er blinzelte ein paar Mal, bis er sein Umfeld erkennen konnte. Er musste eingenickt sein. Für wie lange konnte er jedoch nicht abschätzen und es war ihm auch egal. Etwas wackelig erhob er sich von seinem gepolstertem Schlafplatz und ließ seinen Blick durch den ganzen Raum gleiten. Überall sah man schlafende Gestalten liegen oder sitzen... In einer hinteren Ecke auf einem großen rotem Sofa klebte sich sein Blick urplötzlich fest. Dort saß, oder besser lag sein Bassist, halb zusammengekrümelt, seinen Kopf auf Patas Schulter gelehnt, Welcher dicht neben ihm saß und ebenfalls tief und fest schlief. In einer Hand noch ein leeres Glas. Schwankend und mit etwas unsicherem Schritt stapfte Yoshiki durch den Raum, stieg über vereinzelte Leute die sich den Fußboden als Ruheplatz ausgesucht hatten, und erreichte schließlich die Sofaecke. Schon regelrecht zärtlich ließ er seinen leicht verschleierten Blick über den schlafenden Körper Taijis gleiten. Wie ruhig und entspannt er dort lag..... Wie gerne er ihn doch berühren würde......seine warme Haut spühren......seinen Duft einathmen........... Plötzlich blieb sein Blick an den bunten Tüchern hängen, Welche der Bassist an den Gürtelschlaufen seiner engen Hose befestigt hatte. Yoshiki starrte lange auf die Tücher. Irgendwann streckten sich seine Finger danach aus. Sie friemelten mit größter Vorsicht am Hosenbund des Jüngeren herrum und nach einigen Momenten löste er eines der Tücher von Taijis Kleidungsstück ab. Lautlos verließ er nun den Raum, das Tuch fest umklammert. Kapitel 8: ulterior motive -------------------------- Yoshikis Lippen entwich ein williges Seufzen als er die Lippen des Anderen an seinem Ohr spührte. Sehnsüchtig schlangen sich seine Arme um Taijis bloßen Körper. Es war so ein gutes Gefühl die Haut Taijis auf dem eigenem Körper zu spühren, die Hitze und jede Regung genau wahr nehmen zu können..... Yoshiki grub seine Nase in die krause Lockenmähne des Jüngeren und sog dessen Geruch ein. Ein erneutes Seufzen. Dieser Duft...dieser Duft nach unzähmbarer Wildheit und dennoch so viel Geborgenheit....... Seine Finger strichen über den nackten Rücken aufwärts, nahmen die Wirbelsäule deutlich war. "Taiji......." Er spührte dessen Lippen an seinem Hals, spührte wie er immer weiter gen Brust wanderte..... "TaiTai....." Sein Seufzen hatte sich zu einem leisen Stöhnen gemausert und klang zunehmends erregter. Taiji hob seinen Kopf, schaute mit seinen warmen, braunen Augen tief in Yoshikis. Ein paar kleine Locken fielen ihm in´s Gesicht. Er führte seinen Finger zu Yoshikis leicht geöffneten Lippen und fuhr behutsam mit der Fingerkuppe über die empfindsame Hautpartie. Yoshiki verlohr sich in den scheinbar endlosen Tiefen Taijis Augen. Er fühlte sich unsagbar wohl und beschützt, wusste dass ihm hier und jetzt nichts passieren konnte. "TaiTai.....mein kleiner Cowboy......." Seine Stimme war nur noch ein Flüstern vor lauter Überwältigung. Wie schön diese Momente doch waren...... "Yoshiki........." Auch Taijis Stimme war sehr leise, dunkel und warm. Yoshiki hätte in diese Stimme eintauchen können, so fühlte er sich zumindest. Wie konnte ein einzelner Mensch nur so eine ungeheure Wärme vermitteln? Diese Wärme, die seinen ganzen Körper durchströhmte bei jeder noch so kleinen Berührung vom Bassisten... Diese Wärme die ihn alles Negative schier vergessen lies.... "TaiTai....mit was für einer Macht verzauberst du mich bloß?" Der Angesprochene beantwortete ihm diese Frage nicht. Er entfernte statt dessen seinen Finger von Yoshikis Lippen und kam ihm mit seinen eigenen Lippen Stück für Stück näher... Yoshiki schloss seine Augen, wartete Sekunde für Sekunde auf das ersehnte Gefühl, Taijis warme Lippen auf seinen Eigenen spühren zu dürfen...... ......doch er spührte nichts....... Yoshiki schlug sachte die Augen auf..... .......sein Blick fiel auf das Fenster ihm gegenüber. Er sah einen tiefbedeckten Himmel. Keinen Taiji in seinen Armen. Wo war er? Yoshiki blinzelte mehrere Male. Wo war er und vor allem: Wo war Taiji? Er roch doch noch den angenehmen Duft des Jüngeren....so nah bei sich..... Sein Blick fiel auf seine Hände. In Diesen erblickte er ein lilarosagefärbtes Tuch mit schwarzem Fleckenmuster. Taijis Tuch. Der dünne Stoff hatte sich während des Schlafes halbwegs um seine Arme gewickelt. Der verwirrte Drummer zog seine Augenbrauen leicht zusammen. Langsam, ganz langsam und zögerlich kamen ihm Fetzen des vergangenden Abends wieder in den Sinn. Er hatte sich Taijis Tuch geklaut.......oder? Und der Bassist hatte davon nichts mitbekommen.....? Er war gar nicht in Yoshikis Hotelbett gewesen. Und sie hatten sich auch nie geküsst. Nie..... Er wusste nicht, wie sich Taijis Lippen auf Seinen anfühlten.... Traurigseufzend schloss er wieder die Augen, sichtlich enttäuscht. Ein Traum. Alles nur ein Traum... - Nein, halt, nicht alles was er vor wenigen Momenten noch wahr nahm, schien ein Traum zu sein. Dieser Duft.....er war real. Yoshiki nahm ihn ganz deutlich wahr. Zaghaft führte er den dünnen, weichen Stoff des Tuches zu seiner Nase. Fast schon ehrfürchtig roch er daran. Es war Taijis Duft. Er hatte also doch etwas Reales von ihm bei sich. Seinen Duft.... An diesem Morgen blieb Yoshiki sehr lange im Bett, bis in den späten Vormittag hinein. Er schlief kein einziges Mal erneut ein, er lag einfach nur da, nackt - wie es für gewöhnlich seine Art war wenn er im Bett lag - und starrte die meißte Zeit an die Decke. Wenn er seine Augen nicht wieder mal für längere Zeit geschlossen hielt. Zwischendurch streichelte er das bunte Tuch über seinen bloßen Körper, spührte den angenehmen Stoff, nahm durchgehend den Geruch des ursprünglichen Eigentümers war und stellte sich vor, wie Taiji ihn streicheln würde. Wie er seinen nackten Körper streicheln würde, überall. Diese Gedanken zauberten ein sanftes Lächeln auf Yoshikis Lippen. Diese Vorstellung war schön und angenehm......traumhaft schön...... Als Taiji aufwachte fand er sich auf einem Sofa wieder, halb verquert und seinen Kopf auf Patas Brust liegend. Völlig verdaddert blinzelte er um sich, gähnte herzhaft und hob seinen Kopf. Er krazte sich am Hinterkopf und schaute sich schlaftrunken um. Er sah einige sehr tief schlafende Menschen um sich herrum, inmitten der Überreste eines offensichtlichen Party-Chaoses. Sein Blick fiel auf Pata, Welcher neben ihm auf der Couch saß. Auch er schlief noch. War er vergangende Nacht tatsächlig hier eingeschlafen? Und wie spät war es jetzt eigendlich? Seine noch nicht ganz klaren Augen suchten in dem großen Raum vergeblich nach einer Wanduhr oder Ähnlichem. So beschloss er sich erst mal vom Sofa zu erheben und in sein Hotelzimmer zu schlendern, um Raum und Zeit wieder halbwegs zu ordnen. Als er über die langen Flure stiefelte, begegnete er keiner Menschenseele. Es war die meißte Zeit ungewohnt ruhig. Schienen wohl alle noch ihren Rausch auszuschlafen... In seinem Hotelzimmer angekommen warf er sofort einen Blick auf den Wecker, Welcher auf dem kleinem Nachttisch neben seinem Bett stand. Es ging schon langsam auf Mittag zu. Taiji grübelte kurz, was er mit dem angebrochenem Tag nun machen sollte. Soweit sein Hirn sich erinnerte, standen heute keine gottverdammten Termine irgendwelcher Auftritte, Proben oder Shootings an. Er entschloss erst einmal unter die Dusche zu hüpfen. Das war für gewöhnlich nie verkehrt. Später, als er im Hotelrestaurant eintraf um sich ´nen Happen zu gönnen, fand er dort auch schon Toshi vor. Allerdings war er auch der einzige Anwesende ihrer Band. Er begrüßte ihn und setzte sich zu ihm an den Tisch. "Wo stecken die anderen?", fragte er den blonden Sänger, winkte fast zeitgleich eine Bedienung herbei um sich sein Futter zu bestellen. Toshi zuckte mit den Schultern und schlürfte an seinem Kaffee. "Yoshiki wird noch schlafen, so wie ich ihn kenne. hide sicherlich auch und das schließt auch Pata mit ein." Der Bassist nannte der Bedienung zügig seinen Wunsch und lehnte sich anschließend auf seinem Stuhl zurück. "Pata dürfte noch immer im Chaosraum rumschnorcheln, wenn er nicht zwischenzeitlich schlafwandelnd sein Zimmer aufgesucht hat", grinste er. Toshi blickte ihn etwas verwundert an. "Hum? Hast ihm noch im Partyraum gesehen?" "Ich bin neben ihm aufgewacht", klärte er den Freund auf. "Hab´s letzte Nacht auch nicht mehr ganz bis nach oben in´s sichere Zimmer geschafft." Nun schien sein Grinsen fast schon eine Spur verlegen. "Zumindest scheinst du nicht so einen Kater davongetragen zu haben wie einige andere hier." - und er deutete mit einer ausschweifenden Handbewegung kurz im Raum rum. An mehreren Tischen hatten sich schon einige der anderen Musiker des gestrigen Auftrittes gesammelt, Vielen waren die Folgen von zu viel Alkoholgenuss deutlich anzusehen; aber keine Band schien vollzählig anwesend zu sein. Auch Hiroki konnten Taijis wachsame Augen nicht ausfindig machen. Zum Glück. Er seufzte unwillkührlich leise auf. Am frühen Nachmittag lief er hide über den Weg. Diesem war deutlich anzusehen, dass er seine persönliche Grenze des Alkohols vergangende Nacht mal wieder überschritten hatte. Mit blassem Gesicht und leicht gequältem Gesichtsausdruck teilte er dem Bassisten mit, dass Yoshiki ihn sprechen wollte. Taiji fragte zwar nach, ob hide wüsste worum es ging, doch der Gitarrist verneinte und zuckte bloß hilflos mit den Schultern. Der Jüngste der Bande bekam ein sehr mulmiges Gefühl in der Magengegend. Dennoch machte er sich auf zu Yoshikis Hotelzimmer. Er klopfte kurz an die Holztür. "Herrein", erklang es neutral aus dem Raum hinter der Tür. Taiji öffnete die Tür, trat etwas unsicher in das Zimmer ein. Sofort blickte er Yoshiki an, voller Erwartung, voller Neugier. Yoshiki, der an einem kleinem Tisch saß und irgendetwas auf einem Blatt Papier notierte - höchstwarscheinlich irgendwelche neuen Songideen - drehte sich zu seinem Besucher um, als er hörte dass Dieser in das Zimmer trat. Er blickte Taiji mehrere Momente schweigend in´s Gesicht, bevor er den Stift in seiner Hand auf die Tischfläche legte und Taiji flüchtig herbeiwinkte. "Wir müssen reden." Seine Stimme klang ziemlich gefühlslos. Taiji spührte einen leichten Schauer über seinen Rücken wandern. Zögerlich kam er dem Leader näher. "Worum geht´s?", versuchte er genauso gefühlslos zu erwiedern. Er verschränkte seine Arme vor der Brust. Er wollte ihm keinerlei Angriffsflächen bieten, sollte Yoshiki ihn jetzt wieder mit unzähligen Vorwürfen niederschmettern wollen. Yoshiki räusperte sich. Es klang verzweifelt und schwach. Einige Sekunden lang jagten seine Blicke ziellos über den Fußboden, als suche er irgendetwas, woran er sich hätte festhalten können. Doch offensichtlich fand er nichts und so schaute er wieder auf, geradewegs in das Gesicht vor ihm. "Das geht so nicht mehr weiter..." Seine Stimme klang tatsächlig rauh und heiser. Taiji wunderte sich innerlich etwas. "Wir beide bekommen uns immer öfter in die Wolle und letztenendes hat die ganze Band darunter zu leiden. Das möchte ich nicht mehr." Er blickte Taiji in die dunkelbraunen Augen. Der Bassist erkannte immernoch die offensichtliche Unsicherheit, wenn nicht sogar eine Spur Verletzlichkeit im Blick Yoshikis. Er schwieg kurz, bevor er meinte:"Und was schlägst du vor? Willst mich rausschmeissen?" Sofort riss Yoshiki seine Augen weit auf. Der Schock stand ihm in´s Gesicht geschrieben. "NEIN!" Seine Stimme war lauter als geplant. "Nein. Das würde ich nie tun....." Ohne dass Yoshiki es selbst wirklich mitbekam, klang deutliche Traurigkeit in seinen Worten mit. Sein Blick wurde leicht abwesend, als sei er mit den Gedanken ganz woanders. Taiji musterte ihn. Was war mit dem Boss nur los? Er wirkte so verletzlich.....so kannte er ihn gar nicht..... "Und was war dann deine Idee bezüglich unserer Problemlösung?", hakte er etwas vorsichtig nach. Dass sie nicht ewig so weiter machen konnten wie bisher, war dem Bassisten schon lange bewusst. Dass Yoshiki dieses Thema allerdings von sich aus ansprach, wunderte ihn schon ein wenig. Yoshiki richtete seinen Blick erneut auf den Jüngeren. Plötzlich stand er auf und ging mit sanften Schritten auf Taiji zu. Dicht vor ihm blieb er erst stehen. Taiji blickte ihn erwartungsvoll an. Was mochte nun wohl kommen? Der Drummer sah zuerst so aus, als wolle er was sagen. Doch seine Lippen blieben verschlossen. Vorerst. Er sah Taiji so tief in die Augen, als wollten Diese ihn aufsaugen, gnadenlos verschlingen. Wie konnte jemand nur so schöne Augen haben...? Fast wie in Trance hätte er um ein Haar seine Hand gehoben und seinem Gegenüber die Wange gestreichelt. Im letzten Moment hielt Yoshiki sich selbst davon zurück. Seine Hand blieb an Ort und Stelle, hing an seinem Körper herrab. Nur ein kurzes Zucken verriet ansatzweise dessen ursprüngliches Vorhaben. "Vieleicht sollten wir eine Weile getrennt proben." Taiji glaubte im ersten Augenblick, sich verhört zu haben. Ungläubig starrte er den Leader vor sich an. "Bitte was? Ist das dein Ernst?" Der Bassist konnte diesen absurden Vorschlag nicht glauben. "Wie zum Teufel stellst du dir denn das vor?" Trotz Taijis leicht überschlagender Stimme zuckte er nicht einmal mit der Wimper. Obwohl er wusste, dass sein Vorschlag wirklich ziemlich merkwürdig klang. "Ganz einfach: Ich leg die Proben so, dass wir beide uns schon treffen, bevor die anderen dazukommen. So können wir zu zweit proben und mögliche Auseinandersetzungen während dessen bekommen die anderen erst gar nicht mit." Yoshiki sah ihn nun ungerührt an. Ihm gefiel sein eigener Vorschlag sehr gut, mochte er auch noch so wahnwitzig klingen. Denn dieser Vorschlag würde bedeuten, dass er mit Taiji ungestört sein konnte. Immerhin war er der Boss. Kapitel 9: Somethin´ to hide ---------------------------- Taiji konnte es nicht fassen! Wie kam Yoshiki nur auf so eine irrsinnige Idee des getrennten Probens? Er glaubte an einen Scherz. Das konnte einfach nicht Yoshikis Ernst sein. Doch schon am darauffolgendem Tag sollte der junge Bassist begreiffen, dass dies kein Scherz war: Als er zur vereinbarten Uhrzeit den Proberaum betrat, war tatsächlig nur Yoshiki anwesend! Er trat langsam in den Raum und blickte sich ungläubig um. "Du meinst es also wirklich ernst", stellte er fest. Yoshiki, gerade einen großen Schluck Kaffee genommen, blickte auf, als sein Bassist den Raum betrat. Er stellte seinen Becher auf einer Ablage beiseite. "Hast du daran gezweifelt?" Neugierig musterte er Taiji. Dieser blickte den Leader nun an. "Wenn ich ehrlich sein soll: Ja." Er ging schlendernd quer durch den Raum, schälte sich dabei aus seiner Jacke und legte Diese beiseite. Yoshikis Blicke folgten ihm aufmerksam. Er hätte sich selbst treten können. Jetzt wurde er schon halb wahnsinnig und stierte wie ein Blöder, wenn er Taiji beim Jacke-ausziehen betrachtete! Gottverdammt, dieser junge Spund brachte ihn um den Verstand! Er hätte ihn am allerliebsten sofort gepackt und an sich gepresst....aber würde er das so einfach machen, könnte er sich wohl schon bald einen neuen Bassisten suchen. Taiji trat nun zu Yoshiki, blieb vor ihm stehen und stemmte die Hände erwartungsvoll in die Hüften. "Und wie genau soll das nun aussehen?" "Schnapp dir deinen Bass und setz dich her zu mir", antwortete Yoshiki gelassen, griff nach einer Akkustikgitarre und setzte sich auf einen Stuhl. Taiji tat wie ihm geheißen, griff sich sein Instrument, schob einen Stuhl in Yoshikis Ecke, setzte sich ihm gegenüber und stimmte kurz seinen Bass durch. Der Leader wartete geduldig bis sein Gegenüber fertig war. Dann blickte er ihm in´s Gesicht. "Der noch namenlose Song, den ich euch vor fünf Tagen presentiert habe, den kannst du, ne?" Taiji nickte kurz. "Spiel deinen Part komplett durch. Ich begleite dich in der Melodie", wies er ihn an und startete auch sogleich mit den ersten Gitarrenklängen. Taiji begann kommentarlos den von Yoshiki genannten Song zu spielen. Konzentriert schaute er dabei fast durchgehend auf seine Finger. Er musste seine Aufmerksamkeit auf irgendwas richten - nur nicht auf die Tatsache, wie dicht er Yoshiki gerade gegenüber sahs...! Dass Dieser sich beim spielen unauffällig immer mehr ihm entgegenbäugte, registrierte der Bassist gar nicht. Sie ließen ihre beiden Instrumente gemeinsam ausklingen. Für einen kurzen Moment herrschte vollkommene Stille im Raum, Welche Taiji regelrecht unwirklich vorkam. "Du bist im Mittelteil nicht fließend genug. Das klingt immer zu abgehackt", fand Yoshiki. Er stand auf und begab sich dicht hinter Taiji. Seine Finger berührten Taijis Finger, Welche immernoch am Basshals ruhten. Ein Schauer durchfuhr Taijis Körper. Ein angenehmer Schauer. Er saß plötzlich steif da, obwohl er sich bemühte, sich wieder zu entspannen. Aber Yoshiki war ihm so verflucht nahe.....er konnte dessen Athem an seinem Ohr spühren. Er wurde wahnsinnig. Innerlich. Er wollte so gerne mehr spühren, mehr Wärme von Yoshikis Körper empfangen... "Achte auf meine Finger." Yoshiki begann den Mittelteil auf Taijis Bass zu spielen, von hinten halbwegs über ihn gebäugt. Er spielte bei Weitem nicht so gut wie Taiji selbst, doch gelang es ihm die Klänge so fließend miteinander zu verbinden, wie er es sich vorstellte - zumindest fast. Der Jüngere jedoch bekam davon herzlichst wenig mit. Seine volle Aufmerksamkeit lag in den noch so geringsten Empfindungen Yoshikis Körperberührungen. Seine Arme lagen auf Taijis Schultern. Als würde er den Leader tragen, wenn Dieser sich auf seinem Bassisten abstützen musste. Wie gerne würde er Dies tatsächlig tun...Yoshiki tragen, seine Stütze sein, ihn beschützen . So nah, er war so verflucht nah...... Wenn Yoshiki sein monströses Herzklopfen in diesen Momenten nicht wahr genommen haben sollte, musste es sich eindeutig um ein Wunder gehandelt haben! Taiji spührte, wie seine Hände feucht wurden. Verräterisch. Hoffendlich bekam Yoshiki das nicht mit. In dem Kopf des jungen Bassisten überschlugen sich die Gedanken nur so! Am allerliebsten hätte er seinen Kopf zur Seite gewendet und Yoshiki hart aber innig geküsst. Ihn festgehalten, um ihn näher an sich zu drücken.... Sollten die Proben doch Proben sein! Wen interessierte jetzt noch dieser Song? Er konnte sich sowieso nicht mehr konzentrieren! Er wollte Yoshiki und er wollte ihn hier auf der Stelle, jetzt und sofort - aber er rührte sich nicht. Sein Körper war wie gelehmt. Obwohl er sich gleichzeitig so sehr danach sehnte... In diesen Augenblicken hätte er laut schreiend den Stuhl, auf dem er saß, zertrümmern können aus Wut über seine eigene Feigheit. Yoshiki nahm seine Finger vom Basshals und den Saiten. "Verstanden was ich meine?", fragte er und blickte Taijis Gesicht von der Seite an. Taiji schwieg im ersten Moment. Er hatte nichts von dem mitbekommen, was Yoshiki ihm vorgespielt hatte. "Ja", log er schließlich. Bewegen tat er sich jedoch immer noch nicht. Yoshiki musterte ihn unauffällig schräg von der Seite. Wie nah er dem Bassisten jetzt war......ihre Gesichter trennten nur wenige Zentimeter..... Plötzlich begann auch sein Herz zu rasen. Schnell erhob er sich wieder und trat mehrere Schritte von seinem Bassisten weg. "Ich bin mal kurz pissen", murmelte er nur und verließ hastig den Proberaum. Taiji wand seinen Kopf zur Tür, sah noch gerade, wie der Leader durch Selbige verschwand. Stolpernd begab Yoshiki sich über den Flur zur Toilette. Er stüzte sich am Waschbeckenrand ab und schaute in den Spiegel, Welcher über dem Waschbecken hing. Was war das jetzt für ´ne Nummer? Er hatte sich die getrennten Proben selbst ausgedacht und er hatte sie sich ja auch nicht umsonst ausgedacht! Natürlich ging es ihm in erster Linie darum, mit Taiji alleine und ungestört zu sein! Verdammt, wie viele Jahre kannte er ihn nun schon? Und plötzlich ließ er sich von Herzklopfen soweit bringen, noch nicht einmal eine simple Probe vernünftig durchzuziehen?? Yoshiki schüttelte den Kopf; er konnte es selbst nicht glauben. Er wollte es nicht glauben. Stur drehte er den Wasserhahn auf und warf sich eiskaltes klares Wasser in´s Gesicht. Das wiederholte er mehrfach, bevor er den Hahn wieder zudrehte und sein nasses Gesicht mit einem Handtuch trocknete. Wieder fiel sein Blick zu seinem Spiegelbild. "Reiss dich zusammen....das da drinnen ist Taiji und den kennst du nicht erst seit gestern. Also benimm dich nicht wie ein kleines Schulmädchen...!" Entschlossen verließ er wieder die Toilette, stapfte die paar Meter über den Flur und betrat wieder den Proberaum. Er erblickte Taiji auf der Fensterbank sitzen mit einer brennenden Zigarette zwischen den Fingern. Yoshiki trabte langsam auf ihn zu, lehnte sich mit dem Po gegen die Fensterbank sobald er Diese erreicht hatte und schaute Taiji an. Er zögerte kurz, bevor er fragte:"Hast auch Eine für mich?" Taiji nickte. "Klar", und geschwind fischte er eine weitere Zigarette aus seiner Packung, reichte sie dem Boss, hielt ihm sogar noch sein Feuerzeug entgegen und schob den Aschenbecher, Welcher zwischen seinen angewinkelten Beinen lag, in die Mitte der Fensterbank. Yoshiki nickte knapp zum Dank und zündete sich seine Droge an. Mehrere Minuten verweilten die zwei Männer stillschweigend am Fenster und pafften. Jeder hielt seinen Blick in eine andere Richtung. "Findest du es so in Ordnung?" Taiji wand seinen Blick vom Fenster zu Yoshiki und blickte ihn fragend an, als er dessen Worte vernahm. Yoshiki starrte nach wie vor unentwegt auf einen fiktiven Punkt, irgendwo weiter hinten im Raum. "So wie es jetzt zwischen uns beiden läuft?" Der Bassist senkte seinen Blick, als Yoshiki seine Frage spezifisierte. "Nicht wirklich....", gab er nach kurzem Zögern zu. "Mhm", kam es als leise Erkenntnis vom Drummer. Dann kam einige Zeit wieder erst mal gar nichts. Er aschte am dafür vorgesehenem Behälter ab. "Irgendwas ist zwischen uns......" Taijis Augen weiteten sich langsam aber stetig, als er diese Worte des Anderen vernahm. Vorsichtig hob er seinen Kopf. ".........irgendeine Spannung, die wir beide nicht mehr unter Kontrolle haben....." Das Herz des Jüngeren begann erneut seinen Wettlauf mit sich selbst. Sollte Yoshiki etwa ahnen, dass.......-? Der Drummer wendete seinen Blick zum Jüngerem. "Wir müssen das in den Griff kriegen. X darf darunter um keinen Preis leiden." Taiji sah seinem Gegenüber in die Augen. Ein schwaches Nicken. Yoshikis Einsatz für die Band in allen Ehren, schließlich war es ja auch Seine, aber.....hatte er wirklich nichts anderes mehr im Kopf...? War die Band wirklich das Einzige, was ihm im Kopf herrumspukte? Er drückte seine Zigarette aus. "Mhm", kam es nun von ihm. Yoshiki blickte ihn erwartungsvoll an. Als rechnete er noch mit einer Zusatzreaktion des Jüngeren auf sein eigenes Gesagtes. Doch er wartete vergebens. Als er das einsah, drückte auch er seine Zigarette aus. Ein kurzer Blick auf die Uhr. "In einer guten halben Stunde kommen die anderen." Taiji schwieg. Bis er plötzlich ruckartig aufstand. "Wenn wir bis zur Ankunft der Anderen nicht mehr proben, kann ich ja auch jetzt schon gehen", meinte er anteilnahmslos und steuerte schnurstracks seine Jacke an. Yoshiki sah ihn erschrocken an. Was war denn jetzt schon wieder? Warum wollte er abhauen? Taiji war schon im Begriff sich seine Jacke überzustreifen, als er plötzlich eine Hand um seinen Arm greifen spührte. Er drehte seinen Kopf zur Seite - und schaute Yoshiki direkt in die Augen. "Bitte..........bleib..." Die Stimme des sonst so dominanten Drummers war nur noch ein Flüstern. Taiji spührte die Kraft der Hand, die seinen Oberarm festhielt. Als wollte sie ihn am weggehen hindern, als wollte sie ihn hier behalten.... "Taiji.......bitte...bleib......" Sein Blick war bettelnd. Er stand so dicht bei Taiji, er wollte ihn nicht gehen lassen.... Der Jüngere blickte seinem Gegenüber noch tiefer in die bittenden Augen. Ihm war beinahe so, als würde er in Ihnen etwas sehen. Etwas, was er zuvor noch nie in Yoshikis Augen gesehen hatte...... Kapitel 10: Only My Heart Talkin´ --------------------------------- Es war totenstill im Proberaum. Keiner sagte ein Wort. Yoshiki hielt immernoch Taijis Oberarm fest. Jeder schien sich gerade in den Augen des jeweils anderen verlohren zu haben. Fast war es, als sei die Zeit stehen geblieben. Einfach so. Mitten drin. Die beiden Musiker waren von einer Atmosphäre umhüllt, Welche regelrecht irreal schien - und doch angenehm war. Taiji glaubte beinahe, in Yoshikis Augen sich selbst zu sehen. Nicht sich als Person, aber Etwas, was ihn umschrieb, wovon er stark betroffen war, was ihn nicht mehr los ließ. Yoshiki selbst ging es nicht anders. War das wirklich der Bassist, mit dem er seit Monaten immer heftiger stritt? Doch fast zeitgleich wendeten beide ihre Gesichter voneinander ab. Yoshiki lies den Arm des Jüngeren los, Taiji drehte sich ansatzweise von ihm weg. Yoshiki starrte betreten zu Boden. Was tat er hier? Er war soeben im Begriff gewesen die Kontrolle über sich völlig zu verlieren...! Was wäre geschehen, wäre es tatsächlig passiert....? Taiji spührte, wie der Druck um seinen Arm sich löste. Keine Finger mehr, die ihn festhielten. Wieder allein. In einem Raum, dicht neben einem anderem Menschen stehend. Aber allein. Als die Anderen später anwesend waren und sie zusammen probten, saß Taiji abseits von allem auf einem Stuhl und wirkte immernoch ziemlich abwesend. Was war das nur...? Wieso hatte er den Drummer so gesehen, wie er, Taiji, sich selbst fühlte ? Sollte.....Yoshiki etwa ähnliche Empfindungen für ihn hegen...............? Der Jüngste der Band verspührte ein gewaltiges Kribbeln im Bauch bei diesem Gedankengang. Er schloss vorrübergehend die Augen. Was für ein Gedanke! Wenn auch ein sehr Schöner, wie er zugeben musste... Doch nun ließ ihn dieser Gedankensprung nicht mehr los. Sollte es vieleicht tatsächlig möglich sein, dass der Leader ihn mochte? Mehr als nur mögen? Im Schnelldurchlauf versuchte er in seinem Gedächtnis nach Indizien zu suchen. War es wirklich immer nur Zufall gewesen, dass er und Yoshiki bei so vielen Fotoshootings direkt dicht nebeneinander standen oder saßen? Welche der unzähligen Berührungen in den vergangenen Jahren zwischen ihnen waren purer Zufall und Welche waren bloße Absicht? Ihm kamen auf einmal die Dreharbeiten zu ihrem Video "Xclamation" in den Sinn. Jetzt, im Nachhinein, sah er die damaligen Ereignisse in einem ganz anderem Licht.... Es waren keine fünf Meter, die Taiji auf dem Bike schlitterte. Als er vor der Markierung auf dem Boden mit seinem Gefährt stehen blieb, stieg er ab und warf seinen Blick in die Kulisse. Zu Gesicht bekam er eine mehr oder minder nackte Frau, die ihren Körper notdürftig mit der Bettdecke zu verhüllen versuchte. Er grinste breit. Im nächsten Augenblick ergriff er die für ihn bereitgestellte Flasche, nahm flüchtig ein paar Schlucke und warf die noch nicht mal geleerte Flasche achtlos beiseite, bevor er zielstrebig auf das Bett zustapfte, auf Welchem sich die Dame befand. "SCHNITT!" Der Regisseur hat auch ein Organ, dachte Taiji sich nur. Sofort kam ein Assistent angewackelt der dem jungen Bassisten aus dessen Jacke half. Taiji fand das zwar etwas übertrieben, schließlich konnte er das auch eigenständig, ohne Hilfe, bewärkstätigen, doch er ließ den Assistenten machen. Danach huschte er rasch hinter einige Vorhänge und zog sich Hose und Shirt aus. Die Unterwäche ließ er natürlich an, schließlich sollte das hier kein knallharter Porno werden, lediglich eine kleine, kurz angedeutete Bettszene. Rasch kam er hinter den Vorhängen wieder hervor und schlüpfte sogleich unter die schon angewärmte Bettdecke. Die Frau mit der er in der folgenden Szene rummachen sollte, lächelte ihn nur leicht verlegen an, sagen tat sie kein Wort. Taiji lächelte ihr aufmunternd zu. Aus den Augenwinkeln sah er jedoch Yoshiki....und dieser gaffte regelrecht zu ihnen. Flüchtig blickte er nun direkt in Yoshikis Richtung. Und tatsächlig: der Leader starrte leicht säuerlich auf ihn und seine 'Schauspielerkollegin'. Was war los? Hatte er unbewusst einen Fehler gemacht? Die Regie hatte bis jetzt doch noch gar nichts bemängelt! "Sawada-kun, bitte bereit machen!", hörte er es im nächsten Augenblick auch schon von Selbiger. "Uuuuund Action!" Kaum hörte er diese Worte, brach er seine Grübelei über Yoshiki schlagartig ab und widmete sich statt dessen seiner vorrübergehenden Partnerin. Sanft begann er erst mit einigen Streicheleien, bevor er Diese in ein ausgiebiges Kuscheln und Liebkosen vertiefte. Taiji schmiegte sich eng an den entblößten Körper der Frau, streichelte ihre Haut immer fordernder. Insgeheim hoffte er nur bei sich, nicht gerade jetzt Einen hochzukriegen. Das könnte von den Anderen dann doch leicht mißverstanden werden... Natürlich, die Frau neben ihm war atraktiv, aber dennoch war das hier ein Drehort und nicht der örtliche Puff! Und seine Partnerin war eine Schauspielerin und keine Affäre....... Doch noch bevor er sich durch seine Gedanken ernsthaft Sorgen machen konnte, hallte auch schon wieder das durchdringende Organ des Regisseurs durch den Raum. "SCHNITT!" Sogleich löste er sich von ihr und durfte erleichtert feststellen, dass seine Befürchtungen nicht eingetroffen waren. Rasch hüpfte er wieder in die Ecke, in Welcher seine Klamotten auf ihn warteten, und schlüpfte wieder in Selbige. Dabei blinzelte er mehrfach unauffällig in Yoshikis Richtung. Dieser hatte seine Augen mitlerweile zu ziemlich schmalen Schlitzen geformt und sein Gesichtsausdruck sah noch gehässiger aus als zuvor. Sein Blick haftete jedoch ununterbrochen an der Frau, Welche mitlerweile auch damit beschäftigt war, sich wieder anzukleiden. Taiji konnte Yoshikis Blick nicht wirklich einordnen. Hatte Diesem irgendwas nicht gepasst? Wieso sagte er dann nichts? Er saß die ganze Zeit nur reglos auf seinem Stuhl und hatte die Szene beobachtet... Ein paar darauffolgende Szenen später: Yoshiki stand der Frau aus der Bettszene gegenüber, fixierte sie und seufzte schwer. In seiner rechten Hand blitze Etwas auf. Ein spitzes, scharfes Messer. Die Frau stand vor ihm wie der Hase vor der Schlange. Starr und unfähig, sich zu rühren. Yoshiki kam langsam aber mit sicherem Schritt auf sie zu, immer dichter, bis er ihr schließlich in den Nacken griff und das Messer mit der anderen Hand hob. Nur wenige Augenblicke später ließ er es auf sie niederschnellen........! "SCHNITT!" War das alles Zufall? Allmählig häuften sich diese ganzen Zufälle....und allmählig verlohr er auch den Glauben an Ihnen. Plötzlich konnte er Yoshikis merkwürdigen, verbissenen Blick vom damahligem Dreh deuten: Eifersucht. Yoshiki war eifersüchtig gewesen, dass er mit der Schauspielerin die Bettszene gedreht hatte. Der lockige Bassist wand seinen Kopf hinüber zu Yoshiki und blickte ihn an. War die Szene, in der er die Frau abstach, ein bildlicher 'Rachefeldzug' von ihm? Nach den Proben hatte hide eine kleine Spontan-Party vorgeschlagen, einfach nur so, zum relaxen. Und er hatte Yoshiki überreden können, dieses Chaos in dessen Wohnung ausüben zu können. Zudem hatte er Taiji dazu überreden können mit zu kommen, da Dieser sich zu Anfang noch gesträubt hatte. Nun saß die Rasselbande in Yoshikis geopferter Wohnung, es tönten laute Klänge von Alice Cooper aus den Boxen und hide und Pata befanden sich längst schon wieder in ihren berühmt berüchtigten Wettsaufkämpfen. Toshi und Yoshiki saßen gemütlich auf dem großen Sofa - Toshi hatte mitlerweile auch schon ansatzweise Einen inner Krone. Mit Yoshiki philosofierte er über Käsesorten. Zwischen ihnen saß breitbeinig Taiji. Ununterbrochen klammerte er sich an seinem Glas fest. Wieder einmal, wie schon so oft in letzter Zeit, fühlte er sich hier deutlich Fehl am Platz. Er wusste noch nicht einmal, warum er direkt neben Yoshiki saß. Er hatte sich dort einfach hingesetzt, wenn sein Hirn ihn nicht schon täuschte. Oder war es Yoshiki, der sich später neben ihn gesetzt hatte? Oh der liebe Alkohol... Das wievielte Glas trank er jetzt eigendlich schon? Na auch egal. Er ließ seinen Kopf nach hinten sinken und schloss die Augen. Er versuchte das Klanggewirr um sich herrum zu ordnen, doch gelang es ihm nur Ansatzweise. Toshis dauerplappernde Stimme, Yoshikis unregelmäßiges Kichern und hides besoffenes Geschnattere vermischten sich immer wieder zu Eins. Die rauchige Stimme Coopers und die rockigen Gitarrenriffs passten wie die Faust auf´s Auge zu dem Qualmgeruch der hin und wieder in Benutzung tratenden Zigaretten. Im Grunde war es ein Abend wie schon so viele Andere, die er mit der Band erlebt hatte. Auch im Beisein des Bosses. Dieser schien sich jedoch gerade zu erheben, zumindest spührte Taiji, wie das Sofapolster auf der einen Seite neben ihm leichter wurde. Toshis Käsephilosofie fand jedoch ohne Unterbrechung weiterhin statt, ohne dass sich die Stimme von ihm entfernte. Der Jüngste von ihnen blinzelte mit einem Auge. Er sah Yoshiki in die Küche verschwinden. Ohne wirklich nachzudenken stand nun auch Taiji etwas wackelig auf und folgte dem Drummer in den benachbarten Raum, Welcher im Halbdunkeln lag und bei weitem in nicht so einem chaotischem Zustand war wie aktuell das Wohnzimmer. Yoshiki angelte sich gerade zwei neue Bierflaschen aus dem Kühlschrank und stand somit mit dem Rücken zur Tür, durch Welche Taiji soeben torkelte. Erst als der Bassist sein Glas nicht ganz ohne Geräusche auf einer Ablage platzierte, wurde der Hausherr auf den Jüngeren aufmerksam. Er drehte sich um und sah seinen Bassisten im Raum stehen. Seine glasigen Augen musterten den stummen, jungen Mann, der ihm offensichtlich gefolgt war. Taiji stand reglos da, sein Blick war verschleiert. Er sagte kein Wort. In diesen Momenten schien für ihn die Zeit stehen zu bleiben. Der Partykrach aus dem anderem Zimmer drang nicht mehr zu ihm durch. Yoshiki ging es ähnlich. Er stellte die beiden Flaschen Bier achtlos auf dem Küchentisch ab, ohne den Blick von seinem Gegenüber zu nehmen, und ging langsam einige Schritte auf ihn zu. Als hätte eine geheime Vereinbahrung statt gefunden, trat nun auch Taiji ein paar schlendernde Schritte vorwärts, bis beide Musiker dicht voreinander standen. Ohne auch nur einen Mucks von sich zu geben griff er seinem Boss in die Haare und drückte dessen Kopf mit sanfter Gewalt zu seinem Eigenem. Wollend setzte er seine Lippen auf Yoshikis und ließ seine Zunge langsam zum Einsatz kommen. Yoshiki, vom Alkohol völlig willenlos gemacht wie´s schien, öffnete ergeben seine Lippen und gewährte dem Jüngerem kommentarlos Einlass. Er schmeckte es, er schmeckte ihn! Ein leises, ersticktes Seufzen entfuhr ihm unbewusst und er legte eine Hand an Taijis Schulter. Dann erwiederte er den Kuss wohlwollend und genüsslich. Er schmeckte ihn, er schmeckte Taiji... Kapitel 11: Nothingness ----------------------- Es muss der Hunger gewesen sein, der ihn irgendwann weckte. Taiji öffnete seine Augen einen wintzigen Spalt weit, blinzelte schlaftrunken um sich. Was er sah, konnte er zuerst in keinster Weise zuordnen, er konnte es größtenteils noch nicht einmal erkennen. Müde rieb er sich die Augen. Dabei fiel ihm auf, dass er keinen Laut hörte. Alles war still. Er blinzelte nochmal. Nun sah er etwas klarer. Leere Flaschen. Gläser, Einige sogar noch mit einem Rest Inhalt. Leere Pizzakartons. Und dann sah er sein Bein. Es war quer über Yoshikis Bein platziert. Der Leader saß dicht neben ihm auf der Couch und schlief. Ungläubig starrte Taiji mehrere Momente regungslos auf sein Bein. Wie in Teufels Namen kam das nur dorthin? Er blickte in Yoshikis Gesicht, suchte Etwas. Aber was suchte er? Vieleicht Spuren und Antworten, die ihm eine logische Erklärung dafür gaben, warum sein Bein dort lag wo es lag...? Was war letzte Nacht eigendlich geschehen? Und.....wie spät war es eigendlich? Taiji suchte mit den Augen im Raum nach einer Uhr. Was er fand waren jedoch nur seine tief schlummernden Bandkollegen im ganzen Raum versträut. Aber eine Uhr? Fehlanzeige. Helles Sonnenlicht schien durch die Fenster, die von den Gardinen unverdeckt waren. Es musste irgendwann mitten am Tag sein... Taiji nahm sein Bein mit größter Vorsicht von Yoshiki herunter und stand leise auf. Er reckte sich leise gähnend, bevor er quer durch das Zimmer schritt, vorbei an dem großen Sessel, Welcher zu Patas Schlafplatz geworden war, hinüber zu den großen Fenstern. Er schaute hinaus in die Welt. Die Sonne schien ihm hell und freundlich entgegen. Nach langer Zeit des Regens und des tieftrüben Wetters, schien der heutige Tag wie im Bilderbuch. Unmerklich begann der junge Bassist ein wenig zu lächeln. Wie schön es doch wäre, wäre auch das ewige Verheimlichen seiner Gefühle endlich vorbei und könnte er genau so unbeschwert in den Tag gehen wie die Sonne es ihm schon fleißig vormachte. Leises Gähnen riss ihn aus den Gedanken. Er warf blitzartig seinen Kopf in die Richtung, aus der das Geräusch ertönte. Zu seiner großen Erleichterung war es Toshi, der soeben auf der Couch langsam aber sicher erwachte. Taiji musste schmunzeln als er den blonden Sänger beobachtete, wie Dieser Stück für Stück in´s Reich der Aufgewachten trat. Doch schon bald verließ er seinen Platz am Fenster und schlenderte statt dessen leise in die Küche, um zu schauen, ob der Hausherr noch was Essbares auf Lager hatte. Als er die Küche betrat und sich in Richtung Kühlschrank bewegte, fielen ihm zwei Bierflaschen in´s Auge, Welche scheinbar unberührt am Rande des Küchentisches standen. Er stellte fest, dass Beide völlig verschlossen waren. Warum standen die Flaschen hier? Wollte sich jemand bedienen und ließ das Bier aus unerfindlichen Gründen dann doch in Vergessenheit geraten? Musste wohl so sein, anders konnte er sich das Bild nicht erklären. Obwohl ihm der Anblick irgendwie vertraut vorkam..... Aber wahrscheinlich doch nur ein Déjà vu. Taiji riss die große Kühlschranktür weit auf und inspizierte neugierig das Fressmaterial, Welches zum Vorschein kam. Nunja, Yoshikis Kühlschrank bot auch schon mal wesentlich mehr Auswahl, doch das heutige Angebot würde schon ausreichen. Er nahm ein paar Eier und Tomaten aus dem Kühlschrank und stellte schonmal den Herd an. Innerhalb kürzester Zeit zauberte er mit gutem Können Omeletts für die ganze Band. Da er schon in seiner frühen Jugend sein Interesse für´s Kochen entdeckt hatte, hatte er im Laufe der Zeit immer mehr Können entwickelt und probierte mit Freude und viel Fantasie immer gerne neue Gerichte aus. Als er ganz zu Anfang ihrer Freundschaft noch mit Yoshiki zusammen wohnte, war es meißtens Taiji, der für sie beide das Essen kochte - wenn denn Geld und Zeit für Essen vorhanden waren. Taiji lächelte schwelgerisch vor sich hin, als er an die damaligen Zeiten zurück dachte. Er war gerade dabei Teller aus dem Schrank zu holen, als ein schlurfender Toshi die Bildfläche betrat. "Hmmm....riecht gut....unser Chefkoch wieder bei der Arbeit?", krächzte der Blonde etwas wehleidig klingend. Taiji grinste ihn zur Begrüßung an. "Wie du riechst, ja!" Er musterte den Kleineren vor sich kurz. "Und wie du ausschaust, bist´e verkatert." Leichte Schadenfreude war nicht zu überhören. Toshi rieb sich mit etwas quälendem Blick den Schädel. "Ja....scheint so. Fühlt sich zumindest danach an. Ich versteh das nicht, ich trink doch sonst auch nie viel", murmelte er und setzte sich auf einen der Stühle, Welche ringsherrum am Küchentisch standen. "Letzten Abend hast du ´ne deutliche Ausnahme gemacht." Taiji verteilte die Teller auf dem Tisch, gleich darauf folgte das Besteck. Fragend blickte er den Bassisten an. "Hast du etwa mitgezählt, wieviel ich getrunken habe?" "Ne!", lachte er auf. "Aber du warst deutlich mehr durch´n Wind als es sonst bei dir auf Partys üblich ist." Die Omeletts waren fertig und er verteilte die Stücke gerecht. Der Sänger schaute ihm dabei zu. Mit den Folgen von Alkoholgenuss, mit denen er offensichtlich noch nicht so ganz vertraut war, schien sein Hirn auch noch etwas langsamer zu arbeiten. Irgendwann meinte er jedoch:"Auf ein gemeinsames Mahl werden wir wohl verzichten müssen. Pata schläft tief und fest wie tausend Murmeltiere und hide scheint sich im Moment auch noch in einem ähnlichem Zustand zu befinden." "Bleibt ja noch der Boss", entgegnete Taiji mit einem hoffnungsvoll angehauchtem zuversichtlichem Lächeln. "Und wenn der auch streikt, lassen wir es uns eben alleine schmecken!" Er nickte Toshi zu. "Das sind Eierspeisen, die können zur Not von den anderen auch noch kalt gegessen werden." Da hide - wie üblich - an diesem Tag einen Kater hatte und Toshi, ungewöhnlicherweise, auch, entschied Yoshiki, dass heute keine Proben statt finden würden. Statt dessen verordnete er all seinen Bandmitgliedern für heute kräftiges Ausspannen. Ob er sich selbst jedoch daran halten würde, war fraglich. Zumindest lies er sich schonmal das Essen schmecken, Welches Taiji gemacht hatte. Auch er musste, während er das mitlerweile nur noch lauhwarme Omelett verspeiste, an alte Zeiten denken, Zeiten, die einerseits so schwer schienen und doch so leicht waren. Die Freundschaft innerhalb der Band hatte sich damals schon binnen kürzester Zeit zu einem festen Zusammenhalt gemausert. Sie gaben sich alle gegenseitig Sicherheit...viel Sicherheit... - genau Das, was ihm bei Taiji immer mehr fehlte. Sicherheit. Er fühlte sich nicht mehr sicher, fühlte sich nur stetig verwirrter......und verliebter. Und ängstlicher. Yoshiki realisierte überhaupt nicht, dass er Bissen für Bissen langsamer kaute. hide realisierte es schon und so lies er es sich nicht nehmen, trotz Kopfschmerzen, seinem Freund etwas Gesellschaft zu leisten. "Ey! Schaust so trübe... Was los? Sag nicht, das Essen unseres Meisterkochs schmeckt dir nicht?!" Kumpelhaft legte er dem Drummer einen Arm über die dürren Schultern. Yoshiki blickte völlig verwirrt auf. "Hm?", brachte er nur fragend herraus, während er noch kaute. "Hast du auch ein kostenloses Schmusetier abbekommen, oder was stimmt mit dir nicht?" Nun setzte sich der Gitarrist mit einem großem Glas Wasser Yoshiki gegenüber. "Kostenloses Schmusetier?" Der Boss schaltete heute nicht schnell. "Kater", half hide ihm auf die Sprünge und deutete mit dem Zeigefinger wehleidig grinsend auf seinen Brummschädel. "Ach so. Ne, mir geht´s gut. Mir graut es bloß, wenn ich an das Aufräumen nachher denke." "Na komm, so schlimm wird das schon nicht. Wir haben schließlich deine Bude nicht völlig verwüstet und das meißte Geschirr hat Toshi auch schon in die Küche geschleppt." "Mmh, und wer darf das ganze benutzte Geschirr in den Geschirrspühler einsortieren? Ich." hide schüttelte leise lachend den Kopf - und bereute es im nächsten Moment auch schon wieder. Die Schmerzen... "Einräumen ist doch kein Aufwand." Er nahm einen großen Schluck Wasser und die nächsten zwei Schmerztabletten. "Sei froh, dass du das Geschirr nicht selbst per Hand waschen musst." Schon alleine bei dieser Vorstellung winkte Yoshiki überlastet ab. "Oh Gott! Hör bloß auf!" Lieber widmete er sich wieder den Resten seines Omeletts, anstatt Gedanken an langweilige Hausarbeit zu verschwenden. Als hides Kopfschmerzen, dank der Tabletten, nach einiger Zeit allmählig abklangen, begab er sich auf die Suche nach dem Bassisten, den er schon seit seines eigenen Erwachens an diesem Tag bisher kaum zu Gesicht bekam. Pata war schon nach Hause gewandert und Toshi nahm sich in Yoshikis Badezimmer ein heisses und erholsames Entspannungsbad. Er hoffte inständig, damit seinen Kater schnellstmöglich in den Griff zu bekommen. Yoshiki hatte sich, fast schon untypisch für ihn, nach dem Essen vor die Glotzkiste gelümmelt und schaltete quer durch sämptliche Kanäle. hide machte sich auf den Weg in die Küche. Einen anderen Ort konnte er sich in Yoshikis Wohnung im Moment nicht für den jungen Bassisten vorstellen. Und wie Recht er doch hatte: Als er die Küche betrat hatte er die beste Aussicht auf Taijis Hintern. "Netter Arsch", grinste er breit. Taiji, vor dem Geschirrspühler gebückt und Diesen gerade füttern, wendete seinen Kopf in hides Richtung. "Danke, geb das Kompliment gerne zurück, wenn du Deinen auch mal zur Schau stellen würdest!" hide streckte ihm nur frech die Zunge entgegen und lehnte sich an die Arbeitsfläche, Welche sich neben den Geschirrspühler befand. "Ist Putzen jetzt dein neues Hobby? Mutiert unser Allround-Bassist jetzt schon zur Hausmutti?" "Wieso Putzen? Ich räum hier lediglich ´n paar Sachen weg. Kann ich ja wohl ruhig mal machen, wenn ich schon Yoshikis Küche benutze." Er stellte die letzten paar Gläser in die Halterung, dosierte das Pulver in das dafür vorgesehene Kästchen, schloss die Maschine und stellte sie an. "Und du?" Er stellte sich nun dicht neben hide und blickte ihn an. "Geht´s deinem Dröhnschädel schon besser?" "Yup. So einigermaßen. Könnt´ noch besser sein..." Er kramte aus seiner Hosentasche ein fast leeres Kaugummipäcken und entnahm Diesem einen Streifen Kaugummi, Welches sofort eifrig entkleidet und verschlungen wurde. "Dass du Keinen hast wundert mich. Wo du doch gestern ziemlich gut zugegriffen hast, was den Alk anging", meinte er und spielte auf den heute ja gut verteilten Kater hin. "Hättest du wohl gerne, was?" Er tippte hide frech auf die Nasenspitze. Dieser wackelte mit seiner Nase daraufhin wie ein Kaninchen. "Immerhin hast du dich bis zum Knutschen vorgesoffen." Taiji starrte den älteren Gitarristen entgeistert an. Er glaubte im ersten Moment an einen Hörfehler. "Knutschen? Sprichst du noch von mir?" hide nickte. "Ich hab.....geknutscht? Letzte Nacht?" Er konnte sich an soetwas überhaupt nicht mehr erinnern?! Wieder nickte hide. "Mit wem?", wollte er nun wissen. "Yo-chan", schmatzte er durch sein Kaugummi hindurch. Der Bassist erstarrte. Sein Körper schien auf einmal reglos wie Eis, seine Augen waren aufgerissen, sein Mund war geöffnet. Wollte hide ihn hier verarschen? Das konnte doch gar nicht sein! Yoshiki küssen.....warum hatte Dieser noch nichts gesagt, wenn es wirklich so gewesen wäre? Und warum konnte er sich an den angeblichen Kuss nicht erinnern? - Gut, zumindest für das Letzte gab es eine logische Erklärung. Dennoch fragte er hide:"Willst du mich verschaukeln, oder was? Was redest du da für´n Zeug?" Seiner aufgebrachten Stimme war die Unsicherheit anzuhören. "Ich hab mich auch gewundert, Taiji." Er blickte dem Freund direkt und ehrlich in die Augen. "Ihr habt hier rumgeknutscht. Hier in der Küche." Taiji lief auf einmal ein viel zu gewalltiger Schauer über den Rücken, Welcher sich kurz darauf auch in seiner Magengegend meldete. "Ich wollt´ für Nachschub sorgen, für Pata und mich. Da standet ihr zwei schon mitten in der Küche und habt wild rumgezüngelt. Und ihr schient eure Freude daran gehabt zu haben." Nun grinste er und das ziemlich dreckig. "Ob da noch mehr gelaufen ist, weiß ich nicht. Irgendwann muss ich wieder gegangen sein. Jedenfalls war ich irgendwann wieder bei den anderen." Taiji starrte immernoch in hides Augen. Dass der durchgeknallte Gitarrist öfters seine Späße trieb und andere gerne reinlegte, war allen wohlbekannt. Doch kaum hatte hide zu Ende gesprochen, kamen Taiji wieder die beiden Bierflaschen auf dem Küchentisch in den Sinn. Das Bild, Welches ihm vorhin selbst noch so vertraut vorkam. Mit einem Mal wusste er warum: Er hatte den Anblick schon mal gesehen. Vergangende Nacht. Als er im Halbdunkel die Küche betrat. Und plötzlich, als hätte jemand einen Schalter umgelegt, waren auch die folgenden Bilder wieder da. Er erinnerte sich. "Oh scheiße...", stöhnte er nur und fasste sich an die Stirn. Das alles war wirklich passiert.... Was hide erzählte war alles letzte Nacht geschehen! Und hide war auch noch Zeuge der ganzen Szene gewesen. Taiji wusste selbst nicht wie lange er in der Küche gestanden hatte und sich selbst Mut zuhesprochen hatte, bis er sich endlich überwand um in´s Wohnzimmer zu Yoshiki zu gehen. hide hatte er gebeten, ihn und Yoshiki vorerst alleine zu lassen und Toshi badete sowieso noch mit seinem Quietscheentchen. Nun steuerte der Bassist das große Sofa an, auf Welchem Yoshiki sich breit gemacht hatte und scheinbar mit wenig Interesse das Kulturprogramm verfolgte. Das Sofa, auf Welchem Taiji heute irgendwann aufgewacht war und ziemlich dicht an Yoshiki hing. Mit ineinander verhakten Beinen. Was mochte da bloß noch alles geschehen sein...? Er ließ sich neben seinem Boss auf die Polster nieder und warf nur einen flüchtigen Blick auf die Matschscheibe. Sein größeres Interesse widmete er jedoch der Person neben sich. "Erinnerst dich noch an die letzte Nacht?" Sein Herz raste, als er diese Frage einfach so stellte. "Hm? Klar. hide und Pata haben sich wieder gegenseitig übertrumpfen wollen mit ihrem Wettsaufen. Wie jedes Mal. Immerhin ist hide diesmal nicht ein Mal ausgerastet und hat meine Wohnung heile gelassen." Er wendete seinen Blick kein einziges Mal vom Fernseher ab. Taiji schluckte hart. "Ist das alles, woran du dich erinnern kannst?" Seine Stimme klang nun deutlich heiser und er musste sich krampfhaft zusammenreissen, um seinen Blick nicht von Yoshiki zu nehmen, auch wenn Dieser lieber den Fernseher anschaute als ihn. "Hum?" Nun wand er sein Gesicht doch Taiji zu - etwa für eine halbe Sekunde, um gleich darauf wieder die Matschscheibe zu begaffen. "Wieso? Ist was passiert wovon ich wissen sollte?" Seine Stimme klang regelrecht anteilnahmslos, desinteressiert, als ob er nur mit einem Ohr dem Zuhörte, was sein Gesprächspartner ihn fragte. Ist was passiert wovon ich wissen sollte? Dieser eine Satz hallte immer und immer wieder in Taijis Kopf. Er glaubte sein Herz eine Etage tiefer rutschen zu spühren. Er saß neben dem Mann, der dafür, wenn auch unbewusst, verantwortlich war, dass seine Hormone, sein Verstand und seine verdammten Gefühle völlig verrückt spielten. Er saß neben dem Mann, Welchen er vor einigen Stunden, wenn auch unter Alkoholeinfluss aber dennoch ernst gemeint, geküsst hatte. Und dieser Mann nahm ihn jetzt kaum noch wahr und widmete seine Aufmerksamkeit lieber dem scheiß Fernsehprogramm als seiner Person? Innerlich fiel Taiji. Fiel in eine unendliche, finstere Tiefe hinab. Kapitel 12: Give me something for the pain, Give me something for the blues --------------------------------------------------------------------------- Er schaffte es nicht. Es gelang ihm einfach nicht, eine vernünftige Tonfolge auf seinem Bass zu spielen. Er versuchte es nun schon eine gute halbe Stunde, doch seine Finger konnten sich nicht ausreichend auf das Spiel konzentrieren. Vieleicht war es aber in Wirklichkeit auch sein Kopf, Welcher die Konzentration störte. Oder sein Herz.... Taiji legte das Instrument beiseite und starrte quer durch den Raum seiner Wohnung. Wie konnte das nur wahr sein? Endlich, nach so langer Zeit hatte er Yoshikis Lippen spühren dürfen, seine Zunge schmecken..... - und kurz darauf behauptete dieser Dickschädel, er könne sich an Nichts mehr erinnern? An gar nichts mehr, was in dieser Nacht passiert war? Wie konnte er das alles einfach vergessen?? Der Alkohol sollte keine Entschuldigung dafür sein! Er sollte es nicht......und doch schien es so, als hätte die Volksdroge Nummer eins mal wieder volle Arbeit geleistet. Taiji schüttelte leicht abwesend seinen Kopf, zog seine Beine an den Körper und bettete sein Kinn auf seine Knie. In diesem Moment fühlte er sich auf seiner eigenen Couch einsam und im Stich gelassen. In seinem eigenem Zimmer. Es klingelte. Der junge Bassist realisierte nicht sofort, um was für ein Klingeln es sich handelte. Erst als sich das Klingeln in gleichmäßigen Abständen mehrfach wiederholte, hob er den Kopf. Das Telefon. Yoshiki? Bei dem Gedanken sprang er nun raketenartig hoch und hastete zum Telefon. "Ja?", keuchte er keine zwei Sekunden darauf in den Höhrer. "Hi, Süßer! Hörst dich so ausser Athem an; hab ich dich bei irgendetwas gestört?", erklang eine leicht laszive Stimme aus der Hörmuschel. Hiroki. Taiji stöhnte enttäuscht und genervt zugleich auf. "Was willst du, Hiroki? Warum rufst du an?" War er bescheuert? Warum fragte er auch noch, was Hirokis Anliegen war? In Wirklichkeit interessierte es ihn doch kein Stück! "Mmmh, du klingst angespannt, mein Lieber. Du solltest dich mal entspannen...kann wahre Wunder wirken......" Die Stimme von Yoshikis jüngerem Bruder wurde mit jedem Satz anzüglicher. "Hör zu, ich hab keinen Nerv auf dich! Ich hab zu tun!" "Ich komm zu dir und helfe dir, deine Arbeit etwas zu versüßen..." Taiji bekam bei diesem Gesäusel Zahnschmerzen. "Hiroki? Hey...-!" Doch da hörte er nur noch das penetrante Signal in der Leitung Welches mitteilte, dass sein Gesprächspartner schon längst aufgelegt hatte. "Hiroki!" Schnaubend knallte Taiji den Höhrer wieder auf den Apparat. Er schaute Selbigen noch einige Momente an. Er wollte zu ihm kommen, hatte er gesagt.... Wusste Hiroki eigendlich, wo er wohnte? Es war still. Totenstill. Yoshiki hatte seine Wohnung wieder für sich. Für sich alleine. Sich und seiner Einsamkeit. Bewegungslos saß er auf dem harten Fußboden. Er frohr. Obwohl die Heizung voll aufgedreht war. Doch dies nützte nichts. Sein Körper zitterte leicht und seine Arme umarmten sich schon selbst aus Schutz. Doch die Kälte blieb. Und Yoshiki wusste auch ganz genau warum. Er würde diese Kälte nie besiegen können, würde er immer weiter und weiter wegrennen, würde er immer wieder versuchen, vor seinen Gefühlen zu flüchten. Natürlich erinnerte er sich an den Kuss. An die wunderschöne Wärme, die plötzlich in seinen Mund gedrungen war. Ansatzweise leckte er sich vorsichtig über die Lippen. Doch er war nicht mehr da, der Geschmack von Taiji. Er schmeckte nur seine eigenen Lippen. Hätte er Taiji wieder schmecken können? Hätte er abermals in den Genuss dieser unsagbar weichen Lippen kommen können, hätte er auf Taijis letzte Frage anders reagiert? Hätte er ihm gestanden, dass er sich sehr wohl an den Kuss erinnern konnte? Yoshiki ersehnte nichts mehr als das. Doch seine Angst war größer. Was, wenn Taiji ihn in dieser besagten Nacht nur Dank des Alkohols geküsst hatte? Vieleicht hatte er in diesen Momenten gar nicht kapiert, was er da eigendlich tat! Vieleicht wollte er sich nur bei ihm entschuldigen, ihm schwören, es würde nie wieder vorkommen, als er Yoshiki auf die Nacht angesprochen hatte. Was hätte er tun sollen, wäre es so verlaufen? Nein, nein, er wollte diese Worte nicht aus Taijis Mund hören, er wollte nicht hören, dass der Kuss keine Bedeutung hatte! Er würde irrsinnig werden, würde er Taiji diese Worte aussprechen hören... Unwillkührlich leise seufzend bettete er sein Gesicht auf seine angezogenen Knie. Taiji starrte schon minutenlang regungslos in sein Teekännchen, als er mit einemmal die Türklingel hörte. Er wandte seinen Kopf langsam in die Richtung, aus Welcher das störende Geräusch ertönte. Sollte er es tatsächlig fertig gebracht haben? Sollte Hiroki da gerade vor seiner Wohnungstür stehen? Taiji erhob sich genervt seufzend von seinem Sofa und schlenderte zur Wohnungstür, nur um sie zu öffnen - und in das grinsende Gesichts Hirokis zu blicken. Das durfte nicht wahr sein... "Hi! Schöne Gegend, in der du wohnst. Darf ich rein kommen?", plapperte er ohne mit der Wimper zu zucken drauf los. "Nein", antwortete Taiji bloß mißmutig. "Ach hab dich nicht so", zwitscherte der weißblonde Bruder seines Bosses und trat eigenmächtig in den Flur ein. Flüchtig warf er kurz einen Blick durch Selbigen und steuerte dann zielstrebig auf das Wohnzimmer zu. Taiji schnaubte vor Wut, schloss jedoch unwillkührlich seine Wohnungstür und stampfte hinter dem ungebetenen Gast her. "Was willst du? Mir auf die Nerven gehen?" Er stand nun dicht neben Hiroki im Wohnzimmer. Seine Laune verschlechterte sich zusehends. "Hübsch hast du´s hier!" Ohne auch nur ansatzweise auf die ihm gestellte Frage einzugehen, bewegte Hiroki sich mit leicht lasziver Körperhaltung auf das Sofa zu um sich auf eben Dieses nieder zu lassen. Taiji seufzte, setzte sich ebenfalls auf die Couch neben Hiroki. Irgendwie fehlte ihm heute die Energie, um diesen Kerl aus seiner Wohnung zu prügeln. "Du bist echt schlimmer als so manches Groupie", nuschelte er nur und nahm einen Schluck Tee aus einer kleinen Tasse. Hirokis Grinsen wurde daraufhin nur noch breiter. "Ich nehm das mal als Kompliment an." "Tu, was du nicht lassen kannst...." Taiji stellte seine Teetasse wieder auf den kleinen Tisch vor ihnen. Sogleich rückte Yoshikis aufdringlicher Bruder dicht neben sein Opfer. "Das tu ich sowieso immer....", hauchte er ihm mit anzüglichem Unterton in´s Ohr. Taiji wendete langsam seinen Kopf in Hirokis Richtung, funkelte ihn gefährlich an. Das Funkeln in den rehbraunen Augen des lockigen Bassisten sprach stille Drohungen aus. Er verprügelte nie jemanden aus purem Spaß. Und er dachte genauer darüber nach, bevor er zuschlug, als die Meißten es ihm höchstwarscheinlich zutrauten. Doch wenn man ihm mächtig auf die Nerven ging und seine Warnungen ignorierte, konnte er innerhalb kürzester Zeit explodieren. Hiroki erwiederte den Blick, schloß seine Augen zur Hälfte und schnurrte wohlig. "Dieser wilde Blick macht mich so scharf...." Sachte und bedacht führte er seine Fingerspitzen zum Kinn seines Gegenübers und strich zärtlich darüber. "Erinnerst du dich noch an unsere gemeinsame Nacht....?", flüsterte er heiser. Seine vollen Lippen formten sich zu einem leichten Lächeln. "Ich erinnere mich noch sehr gerne daran......." Sein Zeigefinger begann eine Reise, von Taijis Kinn dessen Hals hinab, über die Brust, immer weiter abwerts bis er irgendwann den Hosenbund erreichte. Taiji war dieser Wanderpartie Hirokis Finger mit den Augen gefolgt, doch antworten tat er nicht. Hiroki wollte ihn schon wieder verführen; er ließ einfach nicht locker. Hiroki strich nun mit der selben Hand sanft Taijis Oberschenkel entlang. "Du strahlst so eine ungeheure Hitze aus......" Sein Seufzen hatte einen deutlich erkennbaren lustvollen Unterton. Und Taiji? Der rührte sich noch immer nicht! Er machte keine Anstalten, die blonde Grinsebacke bei seinen Taten zu unterbrechen. Er spührte das sanfte Streicheln seines Körpers........und er mochte es... So sehr sehnte er sich nach körperlichen Liebkosungen. So sehr.....nach Wärme, nach Geborgenheit, nach jemanden, an den er sich anlehnen konnte, dem er nicht andauernd irgendwas beweisen musste....jemand, bei dem er sich einfach fallen lassen konnte... Sein Blick wurde weicher, wärmer, verlohr das drohende Blitzen. Das realisierte auch Hiroki schon ziemlich bald. Er ließ sich vom Sofapolster hinab auf den Boden sinken, begab sich zwischen Taijis Beine und begann mit geschickten Fingern erst die Gürtelschnalle, und darauffolgend den Rest der Jeanshose zu öffnen. Es dauerte nur wenige Momente, dann hatte er auch schon den Schwanz seines Opfers frei gelegt und begann, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, genüsslich daran zu züngeln. Taiji warf seinen Kopf in den Nacken, keuchte deutlich hörbar auf, als er die warme, schlängelnde Zunge des Anderen spührte. Seine Augen schlossen sich und kurz darauf spührte er diesen herrlichen feuchten, warmen Mund um seinen Schwanz, der sich mitlerweile doch spührbar erhärtete. Was waren das nur für traumhaft angenehme Empfindungen.....?! Diese Wärme...... Dass es Hiroki war, der ihm im Moment diese körperliche Wärme spendete, blendete sein Hirn schon halb aus. Ein gedehntes und erregtes Stöhnen entrann seiner Kehle, Welches sich nach mehr sehnte. Mehr Wärme...mehr Zuneigung... Gottverflucht, der Typ hatte eine bemerkenswerte Zungenfertigkeit, das musste man Hiroki einfach lassen! Er wusste was er tat, und das offensichtlich auch nicht zum ersten Mal. Taiji wollte es, wollte sich in diese scheinbare Geborgenheit fallen lassen, selbst wenn sie nicht lange anhalten sollte. Leise stöhnend, mit geschlossenen Augen und völlig unschuldigen Gesichtszügen stieß der Bassist von X immer wieder sehnsüchtig in den wärmespendenden Mund des jüngeren Bruders seines Bosses. Fallen lassen...einfach nur fallen lassen.......... Kapitel 13: Cinderella ---------------------- Taiji blinzelte. Die spätnachmittagliche Sonne fiel ihm strahlenweise in´s Gesicht. Es war ruhig. Wo war er? Was für ein Tag war heute? Taiji hob seinen Kopf, schaute sich verschlafen im Raum um. Das Zimmer war getaucht in warmes, sanftes Sonnenlicht. Sein Wohnzimmer. Verschlafen krazte er sich am Kopf. Er bekam immer noch nicht so ganz auf die Reihe, warum er hier auf der Couch aufgewacht war. Doch er spührte, dass ihm an den Beinen kalt war. Er blickte auf Selbige - und durfte fest stellen, dass er halb nackt war. Wie kam das...? Sein Blick wanderte langsam von seinen nackten Beinen auf dem Sofapolster zu der Armlehne, die von ihm am weitesten entfernt war. Auf genau dieser Lehne saß, etwas schief, mucksmäuschenstill Hiroki. Taiji´s Erinnerungen traten ihre Rückkehr an. "Aufgewacht, mein Hübscher?" Hirokis Stimme war ruhig, klang beinahe schon sanft....wenn nicht dieses niemalsendende, penetrante Grinsen auf seinen Lippen wäre. Der lockige Bassist nickte nur knapp, senkte den Blick, krazte sich abermals am Kopf. Er hatte es schon wieder mit ihm getrieben. Warum machte er das eigendlich? Er wollte Yoshiki, sehnte sich nach Yoshiki...... - warum ließ er dann immer wieder die Übergriffe dessen jüngeren Bruders zu? Taiji seufzte kaum hörbar, bevor er sich erhob und Hiroki anblickte. "Du gehst jetzt besser." Hiroki verpflanzte seine Hände in den Hosentaschen. "Willst beim Duschen nicht gestört werden, was?" Er zwinkerte. Es war wieder dieses vieldeutige Zwinkern. Taiji ging auf diese Anspielung nicht ein. "Du weißt, wo die Tür ist", entgegnete er nur trocken. Hiroki stand auf und setzte sich schlendernd in Bewegung. Seine Jacke streifte er sich auf dem Weg zur Wohnungstür über. Als er Diese erreicht hatte und sie öffnete, drehte er sich noch einmal in Richtung Wohnzimmer, in Welchem sich nach wie vor Taiji befand. "Du schmeckst mir, Süßer", säuselte er lasziv durch die Wohnung, trat durch die Tür und schloss sie hinter sich. Taiji stapfte, nur mit Shorts und T-Shirt bekleidet, zum Fenster und blickte hinaus. Die Sonne schien. Sie strahlte ihm entgegen. Freundlich und aufmunternd? Oder höhnisch....? Es dauerte nur wenige Momente, dann sah er auch schon Hiroki das Haus verlassen und die Straße entlanggehen. Der Blonde blickte hinauf zu Taijis Wohnung, zu seinem Fenster, grinste ihm zu und warf ihm eine Kusshand hinauf. Taiji reagierte nicht auf diese Geste. Er blickte ihm nur stumm und regungslos nach. Bis er um die nächste Ecke verschwand. An diesem restlichen Tag konnte Taiji mit sich selbst nichts mehr anfangen. Egal was er auch machte um sich abzulenken - es gelang nicht. Als er hide anrufen wollte um sich mit ihm zu verabreden, durfte er lediglich feststellen, dass Dieser nicht an´s Telefon ging. Bei dem Versuch sich am frühen Abend in der Küche etwas zu Essen zu machen, landeten zwei rohe Eier auf dem Fußboden anstatt in der Schüssel und es stellte sich herraus, dass die Milch schlecht war. Fluchend wich er daraufhin auf den Pizza-Service aus. Dieser lieferte aber immerhin ziemlich rasch und so pflanzte sich der junge Bassist - immernoch lediglich mit Shorts und T-Shirt bekleidet - mit einem Bier, seiner Pizza und einer großen Flauschedecke auf das Sofa vor dem Fernseher. Er verspeiste sein Essen während er ziemlich anteilnahmslos eine Quizshow und eine Comedy-Show auf dem Bildschirm flackern sah. Irgendwann später, nachdem er schon drei Mal sämptliche ihm zur Verfügung stehenden Kanäle durchgezappt hatte, ließ er irgendeine Musiksendung laufen, kuschelte sich tiefer in die große, warme und weiche Decke und schlief langsam ein. Sein schlanker Körper ruhte friedlich auf dem Sofa, umhüllt vom dunklen, wärmespendendenem Stoff. Doch sein Geist befand sich auf dem direktesten und halsbrecherischsten Weg in´s Reich der Träume... Lachend begab sich der junge, lockige Bassist mit zwei weiteren Rockern auf ein verschnörkeltes Sofa zu und machte es sich dort gemütlich mit einigen Flaschen Bier. Es dauerte nicht lange, da bekamen sie auch schon Gesellschaft von einigen jungen Damen in Ballgarderobe. Natürlich erfreute das die drei Jungs sehr und so ließen sie es sich nicht nehmen die Mädels auf ihr Sofa einzuladen. Es wurde reichlig und viel gelacht und getrunken, die Flaschen wechselten ständig die Hände und Lippen, wer von wem trank war gar nicht mehr wichtig. Die ganze Zeit über wurde Taiji jedoch das Gefühl nicht los, sie würden von mehreren Personen beobachtet werden. Doch als er sich umsah, erblickte er nur weitere Partygäste die sich amüsierten. Diese blickten ihn zwar auch ab und zu an, doch spührte er, dass es nicht diese Augen waren, die ihn beobachteten. Die sie alle beobachteten. Es waren andere Augen.....größere Augen.... Auf einmal erkannte er aus dem Blickwinkel in der Luft etwas auf sich zubewegen. Schon im nächsten Moment war ein sehr leiser, dumpfer Aufprall zu hören. Taiji blickte zu seinen Füßen. Ein weißsilberner, verschnörkelter Damenschuh. Er hob ihn auf, drehte und wendete ihn in seinen Händen. An irgendwas erinnerte ihn dieser Gegenstand..... Mit einemmal vernahm er ein leises Rauhnen von seinen Kumpels. Er hob wieder seinen Kopf - und erblickte in einige Meter Entfernung ein Geschöpf in einem dunkelblauem, pompösem Kleid und einem vorderndem Lächeln auf den Lippen. Und es blickte ihn direkt an. Nicht nur Taijis Kumpels, auch die jungen Mädchen hatten ihre volle Aufmerksamkeit dem scheinbar fremden Geschöpf geschenkt, Welches langsam aber sicher auf die Gruppe zutrat. Und dicht vor Taiji stehen blieb. Mit funkelnden Augen blickte es ihn an. "Darf ich meinen Schuh wieder haben?" Taiji glaubte beinahe zu schmelzen, als er diese sanfte, warme Stimme wahr nahm. Fast wie in Trance reichte er seinem Gegenüber den hochhackigen Schuh, blickte ausnahmslos nur in dieses Gesicht, Welches ihn unentwegt anlächelte. Die Prinzessin, zumindest war es in Taijis Augen Eine, zog den Schuh unauffällig an. "Danke", wisperte es freundlich. Es dauerte noch einige Momente bis der Bassist sich seiner eigenen Trance entreissen konnte, doch dann fragte er:"Hast du mir den Schuh zugeworfen?" "Irgendwie musste ich ja deine Aufmerksamkeit erregen", entgegnete die Prinzessin. Erregen war der richtige Ausdruck, fand Taiji. Und als würden die Augen dieses scheinbar fremden Wesens eine unnatürliche Macht besitzen, fühlte er sich im wahrsten Sinne des Wortes angezogen, woraufhin er sich sanft erhob und nun angesicht zu angesicht mit diesem Wesen stand. Auf einmal schien alles um ihn herrum in den Hintergrund zu treten. Die Jungs, die Mädels, die Gäste, die beobachtenden Augen. Alles schien plötzlich wie aufgelöst. Nur noch dieses Zauberwesen stand vor ihm, schenkte ihm immernoch dieses süße Lächeln.... "Wie heißt du?", fragten seine Lippen wie von selbst. "Yoshiki, aber alle nennen mich Cinderella", antwortete das Zauberwesen. Es war faszinierend: Jede auch nur noch so geringe körperliche Bewegung Welche die Prinzessin machte, schien fließend und sanft, schien so viel Geborgenheit in sich zu tragen. Taiji grübelte. Kannte er diesen Namen nicht irgendwoher? Diese beiden Namen...? Doch sein Gedächtnis wollte ihm da nicht weiter helfen und so beschloss er kurzerhand auch sich selbst vorzustellen. "Ich bin Taiji...und so nennt mich auch jeder." Er lächelte unwillkührlich. Und ohne groß darüber nachzudenken nahm er Cinderellas Hand in Seine und hauchte einen zarten Kuss auf den Handrücken. Die Prinzessin schien geschmeichelt, deutete sogar einen kleinen Knicks an. Und als hätten sich beide stumm abgesprochen, verließen sie beide die Ecke des noch immer gut belegten Sofas und schlenderten gemeinsam etwas abseits des Partygetummels. Die ganze Zeit über hielt sich Taiji immer sehr dicht an Cinderella. Diese schien das jedoch in keinster Weise zu stören, im Gegenteil, offensichtlich hatte sie Gefallen daran. Mitlerweile hatten sich beide mit Cocktails eingedeckt und auch Taiji hatte wieder seine übliche Lockerheit erreicht. "Du...bist sehr schön, wenn ich das mal anmerken darf." Taiji lächelte etwas unsicher. Doch die Unsicherheit war nicht berechtigt, wie sich herrausstellte. "Danke...." Cinderella war noch geschmeichelter als bei dem Handkuss. "Dann erlaube ich mir, das Kompliment zurück zu geben." Aus Taijis Lächeln wurde ein verlegenes Grinsen und sein Blick wich für einige Momente Cinderellas. Dieses Wesen....er fühlte sich so unsagbar geborgen, ja regelrecht beschützt in ihrer Gegenwart. Er wollte diesen Engel am Ende der Party nicht wieder von Dannen ziehen lassen. Er wollte diesen Engel nicht wieder dem Unbekannten überlassen. Er wollte......... "Wirfst du immer mit Schuhen nach Leuten, derren Aufmerksamkeit du erhaschen willst?" Nun war es der Engel, der scheu lächelte. "Eine Lady nimmt nunmal das, was sie zur Hand hat....", entgegnete sie nur. "Verstehe...", schmunzelte Taiji und nahm einen erneuten Schluck des süßlichbitteren farbenfrohen Cocktails. Er fühlte sich, als würde er auf Wolken schweben..... Plötzlich spührte er, wie sich zwei Finger vorsichtig unter sein Kinn legten und sein Kopf zart zur Seite gedreht wurde. Als nächstes blickte er in das warme, braune Augenpaar des Engels. Cinderella führte seine Lippen sehr zaghaft und behutsam zu Taijis, um Sie im nächsten Augenblick schmecken zu dürfen. Die Wärme, die Sicherheit und die süßlichen Spuhren des Alkohols. Taiji bekam in rasender Geschwindigkeit das Gefühl, immer schwereloser zu werden. Diese weichen Lippen, diese zarte Zunge.....es schmeckte wie ein unvorstellbarer Traum. Wieder blickte er in die angenehmen Augen Cinderellas. Und diesmal erkannte er einen leichten 'Schleier' im Blick dieses Zauberwesens... "Bitte.....lass mich deine Cindy sein....." Der Engel strich dem Bassisten liebevoll über die Wange. "Lass mich deine Cindy sein...." Kapitel 14: Two Moon´s Night ---------------------------- Es war bereits später Abend, als Taiji an diesem Tag abermals auf seinem Sofa erwachte. Diesmal wusste er jedoch sofort, wo er sich befand. Vieleicht lag es an der vertrauten Kuscheldecke um seinen Körper. Lediglich die Tageszeit konnte er nicht einschätzen, weshalb ein flüchtiger Blick auf die Uhr von Nöten war. Im Fernsehen liefen Werbeclips für Sexhotlines. Taiji schlug die Decke beiseite und erhob sich, gähnte kurz und wanderte in´s Bad. Nachdem kurze Zeit später die Klospühlung zu hören war, torkelte der Bassist auch wieder hinaus und stand nun mitten in seinem Wohnzimmer. Der Fernseher lief immernoch nebenher. Der Lockige schnappte sich die Fernbedienung und schaltete das Gerät aus. In diesem Moment erlosch das Licht des Bildschirmes und der Raum wurde in seichte Dunkelheit gehüllt. Ein wenig Licht drang von den Straßenlaternen durch die Fenster hinein in die Wohnung. Taiji ließ seinen Blick ziellos durch die Dunkelheit gleiten. Was konnte er mit der angebrochenen Nacht noch machen? Sich auf Ewig in seiner Wohnung verkriechen wollte er nicht. Also hieß es raus auf die Straßen! Kurzerhand schnappte er sich seine Jeanshose, zog sich einen gemütlichen Pulli über, stieg in seine Stiefel, krallte sich Jacke und Schlüssel und verschwand aus seiner Wohnung. Seine Streifzüge hatten Taiji in´s 'ROSANNA' verschlagen, eine [éks]zellente Rock ´n´ Roll-Kneipe in Welcher überwiegend gute Rocksongs der 60er und 70er Jahre zu lauschen waren und in Welcher hochqualitative alkoholische Getränke zu genießen waren. Besonders für ihre aussergewöhnlich guten Cocktails war diese Kneipe in der ganzen Stadt bekannt. Taiji steuerte ohne Umwege die Theke an, krabbelte auf einen der Barhocker und bestellte sich sogleich einen Whiskey. Warum lange drum herrum tänzeln, wenn man sich auch schneller berauschen konnte? Und heute gönnte er sich das einfach mal. - Mal wieder. Warscheinlich sah man ihm seine Unentschlossenheit und seine Verwirrung deutlich an, denn der Barkeeper, der ihm nach wenigen Augenblicken das Glas Whiskey reichte, nickte ihm kurz aufmunternd zu. Ja, wenn es doch nur so leicht währe....... Ein kleines Nicken und heile sei die Welt. Oder zumindest seine eigene kleine Welt. Doch statt dessen saß er hier und goss Hochprozentiges in sich hinein... Taiji schwenkte das Glas seichte in seiner Hand, ließ seinen Blick in der goldbraunen Flüssigkeit verlieren.... Wie ein kleiner Schuljunge der seiner Klassenkameradin nicht sagen mochte, dass er heimlich für sie schwärmte und ihr Liebesbriefe schrieb. Genau das war er. Nichts anderes. Und obwohl er fast durchgehend seinen Schwarm, oder auch das Opfer seiner Verliebtheit, Yoshiki, im Kopf hatte, vögelte er immer wieder mit diesem aufdringlichen Kerl der schon beinahe einer Hure glich. Würde er es auch machen, wenn Hiroki nicht der Bruder seines Bosses wäre? Wenn Hiroki rein gar keine Verbindung zu Yoshiki hätte? Wenn Hiroki nicht dieses fast schon künstlich wirkende Dauergrinsen besäße, nicht diese lila angemalten Lippen die sein Grinsen wie ein Dublikat Dessen seines Bruders aussehen ließ? Taiji führte das Glas an seine Lippen und nahm zwei große Schlucke, die er sogleich seine Kehle hinunterfließen ließ ohne vorher großartig den Geschmack der Flüssigkeit aufzunehmen. Wenn er mit Hiroki so problemlos herrumficken konnte, wieso griff er sich dann nicht einfach Yoshiki? Der, dessen Körper er in Wirklichkeit bei sich wissen wollte! Nicht Hiroki, es ging nie um Hirokis Körper, nach Welchem er sich sehnte. Er wollte nicht Hirokis Küsse spühren, wollte nicht dessen Wärme auf seiner Haut spühren. Nein nein nein! Er wollte Yoshiki.......er sehnte sich nach ihm. Nicht nach dessen Verwanten. Plötzlich stellte er fest, dass sein Glas leer war. Wann hatte er das denn ausgetrunken? So schnell? Ungläubig beäugte er das leere Behältnis in seiner Hand. Doch dadurch füllte es sich auch nicht. Nunja...was könnte man als Nächstes kosten? Irgendwie reizten Taiji die bunten Farben der verschiedenen Cocktails.... Kurzerhand bestellte er bei einem der Barkeeper, Welcher ihm vorhin auch den Whiskey ausgehändigt hatte, einen "Summerbreeze". Unglaublich passend zur aktuellen Jahreszeit. Während Taiji auf seinen Cocktail wartete, betrat ein weiterer Gast das 'ROSANNA' . Yoshiki. Als dieser gerade durch die Tür trat und sein Blick unwillkührlich auf die Bar fiel, erstarrte er inmitten seinen Bewegungen. Dort saß Taiji, mit dem Rücken zu ihm. Scheinbar alleine. Der Leader von X zögerte. Sollte er nicht besser wieder rückwerts diese Lokalität verlassen? Flüchten solange er noch nicht gesichtet wurde? Andererseits....wie lange wollte er noch flüchten? Wollte er es überhaupt noch? War es wirklich der richtige Weg...? Immernoch unschlüssig stand er an der Tür und begriff in seiner Grübelei gar nicht, dass er anderen Gästen halbwegs, wenn auch unwollend, den Weg versperrte. Erst als er von einer Dame angetippt und freundlich darauf hingewiesen wurde, sah er leicht erschrocken in ihr Gesicht und rückte zur Seite, wo er hoffte niemanden zu stören. Er vergrub seine Hände tief in seinen Manteltaschen. Sein Blick klebte an Taijis Rücken. Dieser hatte ihn immer noch nicht bemerkt. - Wie sollte er auch? Es lief Musik, es waren viele Leute anwesend die alle durcheinander quatschten, der Bassist saß mit dem Rücken zur Tür....was hinter ihm passierte, registrierte er in keinster Weise. Ganz langsam setzte sich Yoshiki nun in Bewegung, auf die Bar zu. Den Blick ließ er nicht von Taiji ab....bis er neben ihm angelangt war und sich auf den unmittelbar neben ihn stehenden Barhocker raufschwang. Taiji hatte soeben seinen gelborangefarbenen Cocktail erhalten und schlürfte durch den Strohhalm die ersten genussvollen Schlucke. Wer sich da gerade neben ihn platziert hatte realisierte er überhaupt nicht - bis diese Person sich ebenfalls etwas zu trinken bestellte. Taiji´s Körper hielt mitten in der Bewegung inne als er diese so wohl vertraute Stimme hörte. Ganz langsam wendete er seinen Kopf zur Seite........und erblickte tatsächlig Yoshiki. Dieser blickte ihm nun ebenfalls in´s Gesicht, wenn auch nur kurz und ziemlich unsicher. Im nächsten Moment senkte er seinen Kopf auch schon wieder und suchte leicht nervös in seiner Manteltasche nach Zigaretten. Taiji zögerte etwas, bevor er ihn dann doch mit einem knappen "Hi" begrüßte. Yoshiki nickte ihm kurz zu, kramte weiter in seiner Tasche. Offensichtlich fand er nicht, wonach er suchte. Seine Taschen waren zwar groß, aber seit wann glichen sie dem Bermuda-Dreieck? Als er das nächste Mal seinen Kopf hob schwebte eine Packung Zigaretten vor seinen Augen. Er benötigte ein paar Sekunden um geistig auf die Reihe zu bekommen, dass es Taiji war, der ihm gerade einen Glimmstängel anbot. Dankend nahm er Einen aus der Schachtel und zündete ihn mit seinem eigenem Feuerzeug an, Welches glücklicherweise nicht verschollen blieb. Hastig inhallierte er daraufhin ein paar Züge und bemühte sich, eine möglichst neutrale Haltung zu wahren. Taiji nahm während dessen ein paar weitere Schlucke seiner "Summerbreeze". Das Zeuchs schmeckte richtig gut... Und so blieb es nicht aus, dass in dieser Nacht beide Musiker das ein oder andere Glas leerten. Wobei Taiji sich nie zwischen diversen Cocktails und dem Whiskey entscheiden konnte was zur Folge hatte, dass er immer abwechselnd ein Glas hiervon, und ein Glas davon trank. Die anfängliche Scheu der beiden sich gegenseitig zueinander war bald überwunden. Ab einem gewissen Alkoholpegel redeten sie völlig normal miteinander, wie sie es die Jahre über immer taten. Manchmal war von ihnen sogar vereinzeltes Lachen oder Kichern zu hören. Überwiegend jedoch von Taiji, was jedoch wirklich dem Alkohol zuzuschreiben war. Er hatte nach ein paar Stunden bei weitem Mehr intus als sein Boss. Ab und zu schwankte er bedrohlich auf seinem Hocker zur Seite, schaffte es aber immer noch, sein Gleichgewicht zu halten. Irgendwann legte Yoshiki Geld auf den Tresen und bezahlte. Taiji, wieder mit einer Zigarette zwischen den Fingern, blickte ihn an. Der Drummer erwiederte den Blick. Wortlos. Er sah seinem Bassisten direkt und ohne Umwege in die Augen und das anhaltend. In diesen Momenten fiel ihm gar nicht auf, dass er Dies schon seit Ewigkeiten nicht mehr gemacht hatte. Er sah nur diese rehbraunen Augen vor sich, sein Hirn blendete Raum und Zeit vollständig aus. Taiji ging es nicht viel anders. Seine Hemmungen waren schon lange mit Alkohol betäubt worden. Für ihn gab es nur noch diesen Mann neben ihn, der mit einemmal wie zum greifen nahe schien...... Dass Yoshiki dies im Grunde genommen schon immer war, ging noch nicht mal ansatzweise in den Kopf des Jüngeren. Er starrte nur wie gebannt dieses Gesicht an, diese Augen, diese Lippen............... "Au...!!" Erschrocken ließ Taiji seinen Zigarettenstummel auf die Tresenfläche fallen. Dieser war in der Zwischenzeit so weit runtergebrannt, dass er schon die Finger seines Besitzers erreicht hatte, was Selbigem natürlich erst zu spät auffiel. Yoshiki hob den Stummel rasch mit den Fingerspitzen vom Tresen auf und warf ihn in den nächstliegenden Aschenbecher. "Ich hab für dich mitbezahlt", meinte er plötzlich in gedämpfter Tonlage und sah ihn wieder an. Dann stand er von seinem Hocker auf. Gehen tat er jedoch noch nicht. Beinahe erwartungsvoll blieb sein Blick an dem Jüngerem haften. Dieser war mitlerweile ziemlich langsam im Kopf geworden, blickte noch immer auf den Aschenbecher, blickte auf das Geld, Welches Yoshiki dort hingelegt hatte, blickte erneut in dessen Gesicht. Schließlich rutschte auch er vom Barhocker herrunter. Eiskalter Wind schlug ihnen in´s Gesicht. "Fuck, ist das scheißkalt", fluchte Yoshiki leise als er gemeinsam mit Taiji, Arm in Arm gehakt, den Gehweg beschritt. Es war eine saukalte, aber zumindest trockene Nacht durch Welche sie torkelten. Der schmächtige Leader hatte einige Mühe den gut alkoholisierten Lockenkopf auf dem Gehweg zu halten wenn Dieser mal wieder einen starken Schwenker Richtung Fahrbahn startete. Von Taiji selbst war andauerndes Glugsen und Kichern zu vernehmen, ab und zu schmiegte er sich auch regelrecht an Yoshiki, wenn Dieser ihn mal wieder zur sicheren Seite des Gehweges zog. Ihn störte der kalte Nachtwind nur geringfügig. Sein Körper wurde vom Whiskey und diversen kunterbunten Cocktails warm gehalten. Und wenn gar nix mehr ging, hatte er zur Not ja immer noch seinen Aufpasser neben sich. So trabten und torkelten sie mehrere Straßenblocks entlang. Auf die Idee ein Taxi zu nehmen kam keiner von beiden. Schließlich erreichten sie eine Haustür, an Welcher Yoshiki halt machte um sie aufzuschließen. Taiji blinzelte mehrmals, doch einordnen konnte er diese Tür im Moment überhaupt nicht. Generell hatte er seit dem Verlassen der Kneipe nur ungefähr gut die Hälfte ihrer kleinen Reise hierher mitbekommen. So entging ihm auch der kurze Gang durch den Hausflur. Erst als er sich mit seinem Begleiter im warmen Inneren einer Wohnung befand, begann sein Hirn wieder allmählig seine Arbeit aufzunehmen. "Du........wir sin´ ja bei dir...", stellte er fast schon erstaunt lallend fest und blickte sich kurz um. "Glaubs´u, dassich dich jets noch allein´ lass?", erwiederte Yoshiki und ein leicht zweideutiger Unterton klang in seiner Stimme mit. Träge schlüpfte er aus seinem nachtschwarzem Mantel und pfefferte die Schuhe in irgendeine Ecke. Als er realisierte, dass Taiji eben mit genau dieser Tätigkeit größere Probleme hatte, half er ihm und befreite ihn ebenfalls aus seiner Jacke und den Cowboystiefeln. Anschließend manövrierte er ihn in sein Schlafzimmer und schaltete nebenbei ein schwaches Licht ein. Wie selbstverständlich ließ der Jüngere sich erschöpft auf das große Bett plumpsen und sank mit dem Rücken sogleich nach hinten, bis er zum liegen kam. Kurz darauf spührte er entfernt, wie sich die Matratze neben ihm ein Stück senkte. Yoshiki musste sich neben ihn gesetzt haben. Taijis müde Augen waren geschlossen, so konnte er nur vermuten. Doch er vermutete richtig. Yoshiki saß dicht neben dem schlanken Bassisten, welcher völlig wehrlos quer auf seinem Bett lag. Er ließ seinen leicht vernebelten Blick über den bekleideten Körper Taijis wandern, bis er schließlich wieder bei dessen Gesicht angelangt war. Langsam streckte er eine Hand aus und fuhr mit den Fingern ganz sachte über die warme Wange seines Gastes. So nah.....er war ihm so nah..... Der Alkohol zeigte seine beabsichtigte Wirkung. Alle Ängste und Befürchtungen waren dahin. Sämptliche Scheu hatte sich verflüchtigt. Er liebte diesen Kerl...er sehnte sich so sehr nach ihm, dass er sich wie ausgehungert vorkam. Taiji spührte die fremden Finger an seinem Gesicht, die nicht ihm gehören zu schienen. Doch wirklich einordnen konnte er sie im Moment auch nicht. Er öffnete seine Augen einen Spalt weit. Er konnte nichts erkennen. Alles schien verschwommen. Er öffnete sie etwas weiter.....seine Augen erblickten eine Hand und folgten dem Arm, an Welchem Selbige festgewachsen zu sein schien. Sein Blick landete schließlich bei Yoshiki. Yoshiki streichelte ihn. Es fühlte sich schön an - nur was kam ihm dabei so merkwürdig vor? Er bekam selbst gar nicht mit, wie sich seine Lippen zu einem seichtem Lächeln formten. Yoshiki erwiederte das Lächeln stumm. Er sah Taijis Lippen. Er erinnerte sich an den Kuss und an das Gefühl - und er wollte genau dieses Gefühl wieder spühren... Er wollte diese weichen Lippen an Seinen wissen und diese fremde Zunge verwöhnen und sich verwöhnen lassen. Langsam aber sicher senkte sich nun sein Kopf über Taijis Gesicht, bis sich ihre Lippen trafen. Kurz darauf durchdrang Yoshikis Zunge die letzte Barriere. Er spührte sie wieder, diese angenehme Wärme dieses sündigen Mundes.....und kurz darauf spührte er zwei muskulöse Arme, Welche sich behutsam um seinen Oberkörper schlangen. Ganz leises, fast schon zaghaftes Seufzen erfüllte nun den schwach erleuchteten Raum. Taiji bekam nur Bruchstücke davon mit, dass sein Sweatshirt und das darunterliegende T-Shirt hochgeschoben wurde und zwei warme Hände großzügig über seine entblößte Haut fuhren. Und das alles ohne Unterbrechung des Kusses. Was passierte hier? Durfte das passieren? War es in Ordnung? - Taiji warf schlagartig all die wenigen Gedanken, die sich noch in seinem schwummarigen Kopf befanden, über Bord und ließ sich fallen. Als er nun doch eine Unterbrechung des Kusses wahr nahm, spührte er auch schon im nächsten Moment, wie ihm seine Oberbekleidung in einem Gang entledigt wurde. Es fühlte sich mit einemmal so schutzlos an...wie er nun mit freiem Oberkörper auf dem Laken des Bettes lag. Kaum dass Yoshiki seinen Bassisten halb ausgezogen hatte, richtete er sich mit seinem eigenem Oberkörper schwankend auf und riss sich, teils etwas unbeholfen durch die eingeschränkte Kontrolle über seinen Körper, ebenfalls die halben Klamotten vom Leib. Achtlos landeten Diese gen Boden. Wie ein ausgehungertes Raubtier leckte seine Zunge gierig über die nun freigelegte Haut Taijis. "Yoshi......", stöhnte der Bassist leise und kehlig, als er die feuchten Spuhren auf seiner Haut wahr nahm. Seine Augen fielen ihm wieder wie von alleine zu und er räkelte sich genüsslich unter dem Boss. Geschickt ließ Dieser seine feuchte Zungenspitze um die Nippel tänzeln, die sich auch kurz darauf rasch erhärteten. Er war so rattig, so rattig und besoffen...er wollte sich nicht mehr zurück halten! Während seine Zunge weiterhin den oberen Bereich des ihm ausgelieferten Körpers bearbeitete, machten sich seine Finger ungeduldig an der Gürtelschnalle zu schaffen, um die restlichen und unnötigen Bekleidungsstücke auch noch beiseite zu schaffen. Taiji´s Hände reagierten verhältnismäßig schnell, taten es dem Boss nach, allerdings an dessem Körper. So waren nach wenigen Augenblicken beide Musiker völlig nackt. Wieder setzte heftiges Küssen ein, doch diesmal bäumte sich Taiji währenddessen ruckartig auf und tauschte bestimmend die Rollen aus! Es gelang ihm Yoshiki auf den Rücken zu befördern, womit Dieser wiederrum überhaupt nicht gerechnet hatte. Yoshiki riss seine Augen auf, schaute ihn überrascht an. Doch die Geilheit in seinem Blick konnte er nicht verstecken. Leise schnurrend setzte Taiji sich auf das knochige Becken vom Boss, erfasste dessen Handgelenke und hielt sie ihm über dem Kopf fest zusammen. "Ich will dich......", hauchte er Yoshiki tonlos in´s Gesicht und musterte dessen Gesichtszüge mit einem erregtem Schmunzeln. Der Drummer versuchte aus Taijis Griff frei zu kommen, wollte seine Arme ruckartig von ihm losreissen, doch der Andere hatte ihn gut im Griff. Schließlich erwiederte er den Blick und keuchte:"...ich dich auch.........TaiTai....." Unbewusst fuhr seine Zunge über die Lippen um sie zu befeuchten. Taiji löste vorsichtig eine Hand von Yoshikis Handgelenken und führte Diese sachte in dessen Schritt. Gottverflucht, was war das nur für ein herrliches Gefühl, diesen Schwanz anzufassen...?! Schon allein dieses Gefühl in seiner Hand machte ihn noch rattiger als er eh schon war und so schloß er kurz darauf genießerisch die Augen. Leises Schnurren war von ihm zu vernehmen. Auch Yoshiki seufzte geil auf, als er auf einmal die Finger seines Bassisten um seinen, sich mitlerweile deutlich erhärteten, Schwanz spührte. Diese zauberhaften Finger, nach denen er sich schon seit schier endlos langer Zeit gesehnt hatte.... Trotz allem nutzte er den Moment, in Welchem Taiji gedankenverlohren die Augen schloß. Urplötzlich riss sich nun Yoshiki aus dessem, unbewusst gelockertem, Griff und stieß ihn mit Wucht von sich herrunter. "Nein...!", keuchte Taiji, als er spührte, wie er herrunterkullerte und wieder in den Laken landete. Er wollte dem Drummer nicht die Genugtuung geben, zu dominieren! Das tat dieser doch schon in der Band zu genüge! Erneut versuchte der Jüngere, die Oberhand zu gewinnen. Yoshiki hatte allerdings genau die gleiche Idee und so entstand ein leicht schwankendes Gerangele. Ein Gerangele in Form von schwitzen, stöhnen, keuchen, kratzen und lecken. Keiner von ihnen wollte dem Anderem unterliegen. Nun zeigte sich mal wieder, wie stur doch in Wirklichkeit beide waren.... Doch inmitten dieses erhitzten Gerangeles gelang es Yoshiki, den Bassisten zu packen und mit dem Rücken an sich zu drücken. Noch bevor Taiji sich aus diesem Klammergriff befreien konnte, spührte er mit einemmal etwas in sich eindringen. Laut keuchend weiteten sich seine Augen, bevor sein Kopf sich in den Nacken senkte und er gedehnt aufstöhnte. Diese Härte in ihm, die versuchte, rythmisch in ihn zu stoßen........oh verflucht, es fühlte sich so unbeschreiblich an! "Yoshi!", keuchte er und wand seinen Kopf kompliziert nach hinten, um Yoshikis Gesicht in dieser Stellung so nahe wie möglich zu sein. Dieser begrüßte Taijis Lippen auch sogleich mit heißem Gezüngele, während er seine Stöße immer gieriger werden ließ. Er hatte ihn, er hatte ihn ganz nah bei sich.....er befand sich in dessen Körper... Yoshiki war in völliger Extase. Sein Körper steuerte sich von selbst, seine Gedanken versanken mehr und mehr in tiefem Nebel. Wie irreal wirkten schon die Laute, die er Taiji entlockte, das heisere Keuchen und lustvolle Stöhnen......wie irreal........ Kapitel 15: unspoken confession ------------------------------- Seine Brust hob und senkte sich gleichmäßig nach dem Takt seiner ruhigen Atmung. Wirr lagen seine rotbraunen Locken über das schiefliegende Kissen verteilt. Die Laken unter seinem nackten Körper waren völlig zerwühlt. Doch was ihn zum Aufwachen bewegte, war eine Haarsträhne, Welche ihn an der Nase kitzelte. Zuerst wackelte er noch mit Selbiger wie ein Kaninchen, schließlich hob er aber doch ganz träge ein Augenlid und blinzelte. Er schielte und erkannte, wenn auch stark verschwommen, den haarigen, gekreuselten Störenfried. Mit einer laschen Handbewegung schob er sich das Ding vom Gesicht - und seine Finger streiften etwas Hartes. Taiji stutzte. Nun schlug er beide Augen auf und hob ein Stückchen den Kopf. Auf seiner Brust ruhte seelenruhig nicht nur eine verirrte Haarlocke - nein, gleich ein ganzer Lockenkopf! Yoshiki lag völlig entspannt und im tiefem Schlaf mit Kopf und Oberkörper auf Taiji. Eine Hand befand sich auf des Bassisten Brust, nahe Yoshikis unschuldigem Gesicht. Taiji musste erst einmal seine wirren Gedankenfetzen ordnen. Das, was er gerade sah, schien völlig irreal...völlig unwirklich........aber war es nicht auch ein Bild, welches schon so lange in seiner Fantasie existierte...? Ein Stückchen Fantasie, welches nun tatsächlig Realität geworden war....? Ganz behutsam strich der Jüngere Yoshiki über die Haare. So weich waren sie... Er konnte sich nicht zurück halten und so fuhr seine Hand nicht nur über den Kopf des Bosses, sondern setzte ihre Reise ohne Unterbrechung fort über die Schulterblätter und den Rücken, hinunter bis zu seiner Taile, wo auch erst das obere Ende der Bettdecke anfing und die untere Hälfte Yoshikis Körper verdeckte. Doch Taijis Hand ließ sich davon nicht beirren und setzte ihren Weg ungebremmst fort..... Doch schon im nächsten Moment setzte leises Murren ein von der Person, dessen Körper zaghaft verwöhnt wurde. Yoshiki dämmerte ganz langsam aber allmählig wach. Seine verschlafenen Augen blinzelten, gefolgt von einem Gähnen. Der Drummer realisierte in den ersten Momenten seines Erwachens nicht viel; selbst die Hand, die nun sehr knapp vor seinem Po ruhte, spührte er nur am Rande. Schlaftrunken hob er den Kopf, sein Blick fiel nach dem nächsten Zwinkern auf Taijis Gesicht. Für einen Moment, vieleicht waren´s auch Zwei, schaute er seinen jüngeren Bandkollegen an als ob nichts sei - doch urplötzlich legte sich in seinem Hirn ein Schalter um und er rückte mit weit aufgerissenen Augen und einem lauten Quieken von Taiji weg! "Was-was...was.....was machst du hier? Was mach´ ich hier?", fuhr er ihn mit erschrockener und schriller Stimme an. Taijis Gesichtszügen waren nun ganz deutlich die Enttäuschung anzusehen. Yoshikis Reaktion war in diesem Moment für ihn wie ein Schlag in´s Gesicht. "Dir auch einen wunderschönen guten Morgen...", maunzte er jedoch nur leise als Antwort. "Was?" Yoshiki schüttelte völlig verstört den Kopf. "Taiji, was machst du hier....? In meinem Bett....?" Der Gefragte seufzte, ließ nun traurig den Kopf hängen. Seine Augen starrten auf seinen eigenen nackten Bauch, auf Welchem vor wenigen Sekunden noch ein Stückchen Yoshiki geruht hatte. "Mensch Yoshiki, kannst du dir das nicht denken was passiert ist...? Es gibt nicht allzuviele Beschäftigungen, die man völlig nackt und zu zweit in einem Bett veranstaltet......" Er schloss die Augen, kaum dass er die letzten Worte ausgesprochen hatte. Seine zerzauste Lockenmähne hing ihm wirr vor dem Gesicht, verbarg die seichte Schamesröte, die sich auf seine Wangen schlich. Yoshiki´s Finger hatten sich während dessen krampfhaft in den Stoff der Bettdecke gekrallt. Vor seinem innerem Auge tauchten vereinzelte Bilder des vergangenden Abend auf. Er puzzelte sie provisorisch zusammen und erhielt somit seine Antwort. Sie hatten beide getrunken. Und sie sind beide im Bett gelandet. In seinem Bett. Und sie hatten es miteinander getrieben. Und.....er konnte sich nicht daran erinnern, Taiji vergewaltigt zu haben, insofern musste die Sache in beider Einverständnis geschehen sein... Sie waren zusammen gekommen...so nah.... Doch wenn er nun wieder genau diesen Menschen neben sich sah, seinen jungen, rebellischen Bassisten, dann sah er nur wieder diese Riesenbaiere, die er schon die ganzen Jahre über sah. Die vertraute Zweisamkeit war zusammen mit dem Alkohol wie verpufft. Yoshiki schluckte hart. "En...entschuldige mich mal bitte...", stammelte er nur heiser und mit brüchiger Stimme, krallte sich geschwind eins der Laken um es sich notdürftig um den vollkommen entblößten Körper zu wickeln, und verließ auf stolpernde Art und Weise das Schlafzimmer, um sogleich in das Bad zu flüchten, hinter sich die Tür zu verrammeln und sich völlig aufgelöst an der Badezimmertür gen Boden sinken zu lassen. Dort kauerte er sich sogleich in´s helle Laken und vergrub seinen Kopf unter den Armen. Die Tränen begannen zu fließen, akkustisch untermalt durch ersticktes Schluchtzen. Was zum Henker hatte er da nur getan?? Das war nicht mehr rückgängig zu machen, das war entgülltig! Wie sollte er sich da noch rausreden? Den Alkohol als Entschuldigung vorzuschieben funktionierte vieleicht bei einem kleinem Kuss. Aber bei richtigem Sex? Zudem auch noch mit der gleichen Person? Das würde er ihm doch niemals abnehmen....das würde ihm niemand abnehmen! Somit war es nun zweifelsohne aus mit dem Versteckspielen. Aber.......konnte das nicht auch Vorteile bringen...? Sein Schluchtzen verebbte bei diesem Gedanke. Würde er keine Energien mehr in das Verbergen seiner wahren Gefühle stecken müssen, wäre es doch eigendlich eine große Erleichterung für ihn....?! Allerdings....., Yoshiki presste wieder die Augen fest zusammen woraufhin erneut einige Tränen aus seinen Augenwinkeln quollen, ......würde er Taiji seine Gefühle voll und ganz Preis geben, würde er sich ihm somit ja auch auf gewisse Art und Weise unwillkührlich ausliefern......und genau das war sein Problem. Er kannte den Stursinn und die Hitzköpfigkeit seines Bassisten - sie glich seiner Eigenen. Taiji saß noch immer inmitten der wild zerwühlten Laken auf dem Bett. Seine Hände waren zu Fäusten geballt. Allmählig kam er sich vor wie ein Spielball, den man, sobald man keine Lust mehr auf das Spiel hatte, achtlos fallen ließ. Und Nichts hasste Taiji so sehr wie fallen gelassen zu werden. Ihm gefiel diese Entwicklung nicht - in keinster Weise! Schwungvoll erhob er sich vom Bett und angelte vom Fußboden seine Shorts, um in Selbige zu schlüpfen. Erst der Kuss, jetzt ´ne Bettgeschichte. Und jedes Mal entzog sich Yoshiki dem darauf Folgendem. Es hatte noch kein einziges klärendes Gespräch zwischen ihnen statt gefunden. Und lange machte er dies hier nicht mehr mit....! Regelrecht wutschnaubend stapfte der Jüngere, nur in seinen Shorts, Richtung Badezimmer. Als er feststellte, dass die Tür zum besagten Raum verschlossen war, klopfte er energisch dagegen. "Yoshiki? Mach auf! Sofort!" Kaum dass der energiegeladene Bassist gegen die Aussenseite der Tür trommelte, zuckte Yoshiki, immernoch an die Innenseite gelehnt, erschrocken zusammen. Augenblicklich schlug ihm das Herz bis zum Hals. "Yoshi!! Mach auf, wenn dir deine Tür im unversehrtem Zustand lieb ist!" Das Trommeln wurde energischer. Yoshiki hörte Taijis Stimme unverkennbar an, dass Dieser ziemlich wütend war. Aber warum? Vor wenigen Minuten lag Dieser doch noch ganz ruhig in seinem Bett?! Was war so plötzlich in ihn gefahren? Langsam und mit zitternden Gliedern erhob er sich vom Boden. "Komm nicht auf die Idee hier herrum zu randalieren!", rief er durch die Tür, bemüht, möglichst streng zu klingen. Doch das mißlang ihm kläglich. "Das liegt ganz an dir", kam es daraufhin von Taijis Seite. Seine Stimme klang ein wenig ruhiger und auch das Trommeln und Klopfen unterließ er jetzt. Hastik wischte sich der schmale Drummer mit dem Handrücken über die Augen, bevor er sich abermals sehr notdürftig das Laken um die Hüften schlang und die Tür entriegelte. Kaum dass Taiji das leise Geräusch der Entriegelung wahr nahm, drückte er die Tür auf und trat einen Schritt in´s Bad, stand nun direkt seinem Boss gegenüber. Etwas verwundert schaute er ihn an als er bemerkte wie Yoshiki leise schniefte und sich immer wieder mit einem Zipfel des Lakens über die Augen wischte. "Hättest du´s nicht noch etwas anhalten können, anstatt hier gleich solche Krawalle zu verbreiten?" "Ich muss nicht pissen!", entgegnete der Bassist sogleich wieder mit deutlich energischem Unterton. "Ich muss endlich mit dir reden!" Wieder zuckte Yoshiki zusammen. Aber nicht wegen Taijis Ton, sondern wegen Dessens Vorhaben. Taiji fiel das Zucken auf. Etwas kritisch beäugte er sein Gegenüber nun. "Hast du was?" Sogleich wurde seine Stimme wieder ruhiger und sanfter. Mit leicht verwirrten Augen starrte Yoshiki ihn an. "Ich...nein...! Du...du wolltest doch....irgendwas sagen, denk´ ich?" Doch sein Stottern verriet zuviel. Tief und eindringlich blickte Taiji dem dürren Mann vor sich in die leicht geröteten Augen. Tausend Fragen mussten in ihnen liegen. Fragen und....Unsicherheit. Sanft griff er nach Yoshikis Oberarm. Wieder zuckte er zusammen. Unwillkührlich wurde sein Blick ängstlich. "Lass uns aufhören mit diesem Versteckspiel." Taijis Stimme war ganz ruhig, sehr sanft und warm. Seine Blicke hatten Yoshiki verraten; innerhalb dieser kurzen Zeit hatte Taiji bereits seine Antworten erhalten. Schlagartig stand pures Entsetzen in Ihnen. Yoshiki fühlte sich ertappt, lief innerhalb weniger Sekunden rot an. Am allerliebsten hätte er sich jetzt losgerissen und wäre aus der Wohnung gerannt, egal wohin, hauptsache weit weg...! Doch er konnte nicht. Er konnte sich keinen Milimeter rühren. Taiji, der scheinbar die Gedanken des Anderen lesen konnte, zog ihn nun mit sanfter Gewalt in seine Arme. "Denk nicht mal im Traum daran, jetzt schon wieder abhauen zu wollen. Dir Dummkopf geht es doch genauso wie mir....." Kaum war der letzte Satz aus Taijis Mund entwichen, brach sämptlicher Wiederstand in Yoshikis Innerem zusammen. Mit einem heiserem Schluchtzer ließ er sich ergeben in Taijis Arme sinken, schmiegte sich an dessen Brust und ließ den Tränen erneut freien Lauf beim Schließen der Augen. Er wollte nicht mehr. Er konnte nicht mehr. Nicht mehr dieses ewige Verbergen seiner Gefühle, seiner Wünsche und Träume. "Shhhhhhh.......Yoshi........alles gut.....", wisperte Taiji während er den Älteren fest an sich gedrückt hielt und seine Hände gleichmäßig und zärtlich über den bloßen Rücken Yoshikis streicheln ließ. Dieses Gefühl, diese Geborgenheit.......endlich durfte er sie spühren ohne sich dafür schämen zu müssen. Langsam schloss Yoshiki seine Arme um den Körper Taijis. Kapitel 16: I just call to say I.........! ------------------------------------------ Ihre beider Hände griffen im selben Moment nach dem letzten Stück Pizza im Karton. Yoshiki und Taiji sahen sich gegenseitig an, dann mussten sie schmunzeln. "Nimm ruhig", entgegnete Yoshiki und bettete seine Hand wieder in den Schoß. Taiji blickte ihn kurz an, dann ergriff er das lauwarme Pizzastück mit doppelt Käse und führte es zu seinem Mund, um im nächsten Augenblick herzhaft davon abzubeissen. Yoshikis Blick hingegen haftete bereits wieder an der Matscheibe und verfolgte weiterhin die Gameshow im Nachtprogramm. Sie hatten es sich für diesen Abend in Yoshikis Wohnung gemütlich gemacht, genauer gesagt in dessen großem Bett, zusammen mit Pizza und Bier. Und dem Fernseher nicht zu vergessen. "Morgen beginnt dann mal wieder echte Arbeit", sprach Yoshiki nach kurzem Schweigen, ohne jedoch den Blick vom Fernsehgerät abzuwenden. "Sklaventreiber", war von Taiji nur nuschelnd zu vernehmen. In seinem Mund wurde gerade ein großer Bissen Pizza verarbeitet. "Als ob wir sonst nie arbeiten würden..." Nun blickte der Leader doch neben sich zu seinem Bassisten. Ein sanftes und vertrautes Lächeln erwärmte seinen Gesichtsausdruck. "Ihr habt noch lange nicht euer Limit erreicht...!" Mitten im Kauen hielt Taiji plötzlich inne. "Willst du mit uns ´nen Wettkampf veranstalten? Redest du überhaupt noch von Musik?" Ein kurzes Auflachen Yoshikis. "Natürlich tu ich das, du Trottel..." Er angelte seine Bierdose vom Fußboden und leerte das Behältnis, in welchem bis vor wenigen Sekunden sowieso nur noch wenige Schlucke überlebt hatten. Ohne weiter hinzukucken stellte er die Blechdose zurück auf den Boden, rückte ein Stückchen näher an den leise schmatzenden Bassisten, zog sich die Decke etwas höher und schloß seine Augen. Seine Aufmerksamkeit war größtenteils auf die Athemgeräusche Taijis gerichtet, im Hintergrund nahm er jedoch noch das Stimmengewirr der Gameshow war. Kurz darauf schnappte sich auch Taiji seine letzte Bierdose, spühlte die Pizzareste damit hinunter und machte das zufriedene Gesicht eines satten Katers. Sein Blick streifte den Lockenkopf, Welcher sich gegen ihn gelehnt hatte und er musterte Yoshikis friedliches Gesicht. Der Jüngere musste schmunzeln. Wie unsagbar entspannt, ja beinahe unschuldig Dieser doch ausschauen konnte...... Er strich ihm eine verirrte Locke aus der Stirn und gab ihm einen seichten Kuss auf die Haut. "Schlaf schön, Dornröschen.....", flüsterte er tonlos, griff nach der Fernbedienung um den Flimmerkasten abzuschalten und sank daraufhin selbst in die Kissen. Einen Arm legte er locker um Yoshiki. Mit dessen Geruch in der Nase schlief Taiji ein. Alle fünf Musiker von X schauten verwundert auf als sie inmitten einer kleinen Probepause das Telefon klingeln hörten. Es war äusserst seltend, dass jemand hier im Proberaum anrief. So seltend, dass alle ausser Yoshiki und Toshi meißt vergaßen, dass es hier überhaupt ein Telefon gab. Aber wenn Dieses sich akkustisch bemerkbar machte, handelte es sich für gewöhnlich um einen Notfall oder um irgendwas verdammt Wichtiges. Yoshiki rauschte zum Apparat und nahm ab. "Ja?", erkundigte er sich knapp nach dem Anrufer und dessen Anliegen. Taiji und Pata blickten neugierig zu ihrem Boss und somit entging ihnen auch nicht, wie sich dessen Gesichtsausdruck binnen weniger Sekunden deutlich verdüsterte. "Was willst du?", murrte Yoshiki mit gedämpfter und gereizter Stimme in den Höhrer. Taiji erkannte diese Tonlage sofort. So klang Yoshikis Stimme nur, wenn er mit seinem jüngeren Bruder sprach. Mit Hiroki. Dem Jüngsten der Truppe lief ein Schauer über den Rücken. Ob Yoshiki irgendwann mal mitbekommen hatte, dass er es mit Hiroki getrieben hat? Die schlanken Finger des Drummers griffen mit erhötem Druck krampfhaft um den Höhrer. "Lass deine dreckigen Finger von ihm!!", zischte er wutentbrant, aber nach wie vor bemüht, nicht zu laut zu werden, in die Sprechmuschel. Taijis Blick blieb am Gesicht des Bosses kleben. Worum um Himmels Willen mochte es da nur gerade gehen? Dass Yoshiki so schnell so gereizt wurde...... Mitlerweile zitterte die verkrampfte Hand um den Höhrer schon. "Wenn du ihm auch nur ein Haar krümmst, bring ich dich eigenhändig um, das schwör ich dir, du Miststück......!", fauchte Yoshiki voller Hass und Verachtung. Dann knallte er den Höhrer auf die Gabel. Mit finsterster Miene begab er sich zu seinem Schreibtisch, setzte sich hinter Selbigen und stützte seine Stirn mit den Händen. Mitlerweile war es ihm gelungen, die Aufmerksamkeit sämptlicher Bandmitglieder auf sich zu ziehen. Auch Toshi und hide blickten verwirrt in seine Richtung. Doch nur Taiji wagte es, sich zu ihrem Boss zu begeben. "Hey, alles okay? Gib´s Ärger?" Er strich ihm sanft über die Schulter. Yoshiki hob seinen Kopf, kaum dass er Taijis Stimme vernahm, und blickte ihm einige Momente wortlos in die Augen. Dann nickte er knapp. "Alles okay. Macht euch keine Gedanken", winkte er plötzlich ab, kramte eine Zigarettenpackung unter einigen Notenblättern auf dem Schreibtisch hervor, angelte sich einen Glimmstängel herraus und machte Diesen Inhalierbereit. hide wand seinen Blick von Yoshiki ab und schüttelte den Kopf. "Sturkopf...", murmelte er, doch mehr zu sich selbst. Er kannte die Eigensinnigkeit des Leaders nur zu gut. Von daher wusste er, dass Dieser soeben gelogen hatte als er behauptete, es sei alles okay.... Spät am Abend entließ Yoshiki erschöpft seine Bandmitglieder aus den harten Proben in den Feierabend. Er setzte den nächsten Probetermin für den kommenden Tag an. Dann griff er nach seiner Jacke und blickte Taiji an, der sich mal wieder dicht neben ihn platziert hatte. Er lächelte vertraut. "Woll´n wir noch was trinken gehen? Als kleinen Ausklang?", schlug er vor. Taiji legte den Kopf schief. "Mir wäre eher nach was zum essen." Er warf einen flüchtigen Blick auf die Wanduhr. "Ich kenn´ ´n kleines italienisches Restaurant, das hat noch offen. Komm", und er hielt dem Leader seinen Arm zum einhaken hin, "ich lad´ dich ein." Yoshiki nahm die Geste schmunzelnd an. Seit sie sich gegenseitig mehr oder minder ihre Liebe gestanden hatten, verhielt sich sein junger Bassist ihm gegenüber noch zuvorkommender als er es für gewöhnlich schon war. Eine Viertelstunde später saßen sich die Zwei in dem kleinen, lauschigem Restaurant mit mediteranem Flair an einem der gemütlichen Tische am Fenster gegenüber. Beide hatten sich ziemlich schnell entschieden, was sie essen wollten und so warteten sie nun bei Kerzenschein und Rotwein auf ihre Bestellungen. Yoshiki musste wieder deutlich schmunzeln, als er sein Gegenüber im Schein des Kerzenlichts musterte. "Ich hätte dir so einen stilvollen Laden gar nicht zugetraut...Cowboy." Taiji nahm genüsslich ein paar Schlucke Rotwein und lächelte nur zufrieden. "Unterschätz mich nicht, Süße." "Du machst es einem nicht immer leicht, dich nicht zu unterschätzen." "Falsch. Du siehst mich bloß oftmals nicht in allen Facetten", entgegnete der Jüngere mit einem frechen Unterton. Yoshiki blinzelte ihn amüsiert an. "Du musst immer das letzte Wort haben, was?" "Du doch auch." Triumphierend zwinkerte er ihm zu. Darauf antwortete Yoshiki diesmal nicht, senkte seinen Blick nur und verlohr seinen Blick im roten Wein, der von der Kerzenflamme sanft beschienen wurde. Die Farbe des Weines glich nun der unbeschreiblichen Farbe eines blutroten Rubins. "Wir sind beide Idioten, weiß du das?", meinte er plötzlich mit verklärtem Blick. "Schließ nicht von dir gleich auf andere", grinste Taiji. "Nein, im Ernst: Wir haben uns beide nacheinander gesehnt...........und sind unseren geheimsten Wünschen nicht nachgegangen...." Den zweiten Teil seines Satzes sprach Yoshiki deutlich leiser. Sein Gegenüber beugte sich ihm nun neugierig entgegen. Die frechen, braunen Augen beobachteten aufmerksam Yoshikis Gesicht. "Was waren denn deine geheimsten Wünsche, jedes Mal wenn du mich gesehen hast?" Taijis Stimme war warm, aber auch dunkler als gewöhnlich. Yoshiki hob scheu seinen Blick, nur um ihn im nächsten Moment wieder zu senken. Seine Lippen formten sich zu einem schüchternem Lächeln, seine Wangen nahmen einen sanften Rotschimmer an. "Dich zu spühren.......deinen Körper zu spühren, deine Kraft zu spühren...deinen Duft aufzunehmen...deinen Athem wahr zu nehmen, zu hören....." "Ahaaa, interessant", gurrte Taiji mit anzüglicher Tonlage und beugte sich ihm gleich noch ein Stückchen mehr entgegen. "Erzähl mir mehr, ich bin ganz Ohr." Erneut hob der Leader seinen Blick, schaute den Bassisten mit einem ungewöhnlich natürlichem Lächeln an. "Du bist ´n Spinner. Und dafür liebe ich dich." "Dito", grinste Taiji, bevor ihnen auch schon im nächsten Moment ihre Bestellungen serviert wurden. Eine frische Briese umstrich sie beide, als die zwei Musiker in der Dunkelheit der Nacht vor dem kleinem Restaurant standen. Yoshiki schlang seinen Mantel fester um den Körper. "Soll ich dich noch nach Hause bringen?", fragte er und nahm einen Zug seiner Zigarette, um den Nikotinrauch kurz darauf wieder aus seinem Mund zu blasen. "Ich wohn hier doch gleich um zwei Ecken. Das sind noch nicht mal fünf Minuten", entgegnete Taiji, lächelte jedoch dankend für das Angebot. "Okay, dann entführ ich das nächste Taxi", entschied Yoshiki, trat jedoch noch einmal dicht an Taiji herran. "Denk an die Probe morgen. Und schlaf schön....", wisperte er, bevor er seinem Bassisten einen scheuen Abschiedskuss auf die Lippen hauchte. Taiji war diese sachte Lippenberührung jedoch nicht genug und so zog er den Boss bestimmend an sich herran, noch bevor dieser wieder von ihm weichen konnte, und machte ihm mit seiner Zunge deutlich, was er unter einem Abschiedskuss verstand. Ein überwältigtes, ganz leises Seufzen entwich Yoshiki, doch dann trennten sich ihre Zungen, und somit auch ihre Lippen, wieder voneinander und Taiji setzte sich in Bewegung. Er winkte Yoshiki noch einmal kurz zu, dann stapfte er durch die Nacht in Richtung seiner Wohnung. Yoshiki blieb noch kurze Zeit stehen mit seiner Zigarette in der Hand und blickte dem Jüngeren hinterher, dann wand auch er sich ab und bemühte sich um ein Taxi, Welches ihn in die entgegengesetzte Richtung nach Hause brachte. Taiji wanderte durch die dunklen Nebenstraßen, die teilweise kaum beleuchtet waren. Die Gegend hier war erstaunlicherweise seltend großartig belebt, obwohl nur wenige hundert Meter parallel zu diesen Straßen das Leben tobte. Der Bassist schlug den Kragen seiner Jacke hoch, um dem kalten Wind weniger Chancen zu bieten. Gerade als er eine unbeleuchtete Sackgasse kreuzte, trat jemand dicht hinter ihn und schon im nächsten Moment wurde ihm ein Stück Stoff an Mund und Nase gedrückt! Taiji wollte reflexartig aufkeuchen, doch gelang das nur erschwärt durch den Stoff, der ihm gewaltsam in´s Gesicht gedrückt wurde. Er wollte den Arm seines Angreifers, Welcher direkt hinter ihm stehen musste, wegreissen, doch kaum startete er seinen ersten Versuch, wurde die Bewegungsfreiheit seiner eigenen Arme durch einen zweiten fremden Arm deutlich eingedämmt. Was geht hier vor, schoss es ihm nur durch den Kopf. Was passierte hier, wer griff ihn hier auf offener Straße so heimtückisch an? Und.....warum wollten ihm seine Muskeln schlagartig immer weniger gehorchen....? In Rekordzeit, wie er es zuvor noch nie erlebt hatte, fühlte er die eintretende Lehmung seines gesammten Körpers. Wer trieb nur dieses böse Spiel mit ihm.....? Taiji hörte sein eigenes, ersticktes Keuchen in immer weiterer Entfernung, spührte rasch einsetzende Schwindelgefühle. Äther..., war sein letzter Gedanke bevor seine Wahrnehmung und sein Körper vollkommen aussetzten und der Cowboy mit den goldbraunen Locken wegdriftete................... Kapitel 17: hotter than hell ---------------------------- ............Übelkeit........unheimliche Übelkeit. Das war das Erste, was er allmählig wahr nahm. Taijis Augenlider fühlten sich unheimlich schwer an, doch er kämpfte darum, sie zu heben. Dies gelang ihm jedoch nur mit großer Mühe. Was...war passiert? Wo war er? Sein Blick war verschwommen, er konnte keine Formen deutlich erkennen. Nur diese Übelkeit.....sie wanderte seinen Hals immer höher....... Benommen wendete er seinen Kopf. Jetzt erst realisierte er, dass sich sein Körper in einer liegenden Position befand. Wo war er....? Leises Wimmern klang aus seinem Munde; die Übelkeit nahm stark zu. Plötzlich senkte sich die Ebene neben ihn ein Stück; er musste auf etwas polsterartigem liegen worauf sich soeben jemand gesetzt hatte... Und dieser jemand strich ihm auch sanft über den Kopf, bevor er ihm half sich mit dem Oberkörper etwas aufzurichten. Taiji wollte seine Hände zu Hilfe nehmen - doch die ließen sich fast gar nicht bewegen! Was war das? Warum hatte er keine Kontrolle über seine eigenen Hände? ".......ist gut...shhhhhhhh.....ich helf dir...", hörte er leise und entfernt von irgendwoher. Warscheinlich sprach gerade die Person zu ihm, die sich soeben neben ihn gesetzt hatte. Wieder blinzelte der junge Bassist, und diesmal erblickte er einen kleinen Eimer in unmittelbarer Nähe seines Gesichtes. Egal was mit seinen Händen war, darum kümmerte er sich später. Und auch schon im nächsten Augenblick ging er seiner dringendsten Notdurft nach: Er kotzte den Eimer voll; kotzte sich sein Inneres herraus. Rümpfte über jeden neuen Schwall, der ihm die Speiseröhre hochjagte, erneut die Nase. Diese Augenblicke erinnerten ihn an seine Magen-Darm-Grippe, die er sich vor Jahren mal eingefangen hatte.... Irgendwann, als nichts mehr raus wollte, spührte er, wie ihm dieser fremde Jemand neben ihn den Mund abtupfte. Sein Blick war immernoch getrübt, doch klärte er sich nach und nach mehr auf. Als er nun den Kopf hob - erstarrte er. Taiji blickte frontal in das sanft lächelnde Gesicht Hirokis. In ihm spannte sich alles an. War Hiro es gewesen, der ihn hierher - wo auch immer das war - gebracht hatte? Hatte er ihn gekidnapped? Nun konnte er auch die eingeschrenkte Bewegungsfreiheit seiner Hände einordnen: Sie waren gefesselt. Hinter seinem Körper. An irgendeinem Gestell, warscheinlich dem Kopfende des Bettes. Denn dass er sich auf der Matratze eines großzügigen Bettes befand, hatte er mitlerweile schon begriffen. Sogleich rüttelte und zerrte er an seinen Fesseln, doch zu seinem Entsetzen musste er feststellen, dass er angekettet war. Und die Ketten von Handschellen waren zu hart als dass man sie mit Mühe durchscheuern könnte wie es mit Stricken oder Tüchern möglich war. "Was hast du gemacht, du Monster?", fauchte Taiji sein Gegenüber sogleich wutentbrant an. Seine anfängliche Schwächelei durch die Nebenwirkungen der Betäubung war nun wie weggeblasen. Hiroki lächelte immernoch, vieleicht weil er wusste, dass Taiji ihm im gefesseltem Zustand nicht viel anhaben konnte. "Reg dich nicht auf, Sweetheart. Du vergeudest deine Energie, die kannst du noch viel wirkungsvoller einsetzen", säuselte der jüngere Bruder Yoshikis nur und stand mit einer geschmeidigen Bewegung auf. Er begab sich zum Fenster, Welches nicht weit vom Bett entfernt war, und schaute hinaus. Ganz so, als sei nichts ungewöhnliches geschehen. "Hiro, verdammt....! Was machst du hier? Hast du mich gekidnapped? Oder steckst du noch mit jemand anderem unter einer Decke?" Hiroki wendete seinen Blick nicht von der Landschaft ab. "Unter einer Decke? In letzter Zeit warst du der Einzige, mit dem ich mich desöftern unter einer Decke vorgefunden habe.....und bisher hattest du nie etwas dagegen gehabt... Warum also heute so in Rage? Ist dir das Essen letzten Abend nicht bekommen? Oder hatte mein Brüderchen Migräne und hat dir einen Korb gegeben für eine gemeinsame, intime Nacht?" Taiji schnaubte vor Entrüstung. "Was willst du? Geht es dir um mich oder darum, deinem Bruder Eins auszuwischen?" "Beides, mein Guter. Beides. Warum sich nur für eine Sache entscheiden wenn man doch beides haben kann?" Hirokis Stimme war entspannt, gelassen. Eine Tatsache, die Taiji überhaupt nicht gefiel. Yoshiki warf einen gründlichen Blick zur Wanduhr. "Schon zehn Minuten zu spät....", murmelte er verwundert zu sich. "Wo bleibt er denn heute?" Toshi, Pata und hide, die allesammt pünktlich im Proberaum eingetrudelt waren, blickten sich ungläubig an als sie Yoshikis Worte hörten. "Sonst tobt er wie ein Tornado und würde einem am liebsten den Kopf abbeissen wenn man sich nur mal um fünf Minuten verspätet", nuschelte Toshi den beiden Gitarristen zu, "und heute bleibt er lammfromm, obwohl schon die doppelte Zeit verstrichen ist." Pata nickte kaum merklich, blinzelte kurz in Yoshikis Richtung. "Mit ihm und Taiji muss es echt was Ernsteres sein...." "Ich gönn es den beiden", meinte hide, während er ein rosa Kaugummi aus seiner Verpackung befreite und in seinen kaufreudigen Mund beförderte. Scheinbar ein wenig hilflos trabte Yoshiki auf und ab. Er hatte dem Bassisten doch vergangenden Abend die [éks]akte Uhrzeit mitgeteilt...oder? Viel getrunken hatten sie in dem italienischem Restaurant auch nicht, zudem war Taiji noch normal ansprechbar, als sie sich verabschiedet hatten. Einen Filmriss oder Ähnliches schloß er somit aus. Aber was sollte er sonst für einen Grund haben, nicht pünktlich zur Probe zu erscheinen? Sonst war der Jüngste der Truppe doch auch immer zuverlässig... Erneut warf Yoshiki einen Blick zur Uhr. Doch Diese gab ihm kaum neue Auskunft, ausser dass sich der lange Zeiger inzwischen um eine Minute vorwerts bewegt hatte. Was Taiji auch versuchte - er bekam aus Hiroki nichts herraus. Auch konnte er ihn nicht dazu überreden, ihn von seinen Fesseln zu befreien. Weder schreien und rumzappeln noch ruhige Verhandlungen brachten ihn auch nur ein Stückchen weiter. Hiroki blieb stur. Und überwiegend auch stumm. Irgendwann war der Blonde in der Küche verschwunden, die man vom Bett aus nur teilweise einsehen konnte. Taiji schloß erschöpft die Augen. Was ging hier vor sich? Wie kam er aus der Wohnung dieses Irren wieder raus? Er konnte teils immer noch nicht ganz begreifen, dass das hier tatsächlig alles geschah. Als er seine Augen wieder öffnete fiel sein Blick unwillkührlich auf einen kleinen Wecker auf der gegenüberstehenden Komode. Es war bereits schon Nachmittag. Für den Vormittag sollten sie alle zu den Proben kommen. Ob Yoshiki ihn vermisste? Oder ob er fuchsteufelswild war, wie er es immer wurde wenn man unentschuldigt den Terminen fern blieb? Leise seufzte er. Wie konnte so ein wundervolles Wesen wie Yoshiki nur so einen geisteskranken Bruder haben...? "Ich habe meinem netten Gast eine kleine Stärkung zubereitet", flötete Hiro, als er auf einmal aus der Küche wieder in das Schlafzimmer trat und mit einem großen Becher beladen auf Taiji zutapste. Der Bassist von X hob seinen Blick und musterte seinen unfreiwilligen 'Gastgeber'. Dann musterte er den Becher in dessen Händen. "Was hast du mir gemacht? ´nen Gifttrank?" Seine Stimme war mehr als mißmutig. Hiroki setzte sich dicht neben ihn auf das große Bett. "Was hätte ich denn davon dich vor meinen Augen verrecken zu lassen?", lächelte das strahlende Zahnpastagrinsen. "Was hast du davon mich hier festzuhalten?", entgegnete Taiji. "Deine Neugier ist süß. Macht dich richtig sexy..." Hiro schnurrte und blinzelte sein Gegenüber wohlwollend an. Taiji´s Mine jedoch blieb ziemlich anteilnamslos. Er traute Hiroki nach dieser Entführungsnummer keine zehn Zentimeter mehr und weiß der Teufel, was der Junge dort in diesem Behältnis für ihn zusammengebraut hatte. Schon hob Hiro den großzügig gefüllten Becher und hielt ihn Taiji dicht vor´s Gesicht. "Trink davon. Es wird dir gut tun, glaub mir. Und nahrhaft ist es noch obendrein." Taiji schielte kurz in den Becher. Er beinhaltete Kakao. Zumindest der Optik und dem Geruch nach zu urteilen. Und in diesem Moment verspührte er auch auf einmal ein deutliches Flauegefühl in seiner Magengegend... Doch trauen tat er diesem Blondschopf vor sich deshalb noch lange nicht. "Wer sagt mir, dass du nicht wieder irgendein Beteubungsmittel mituntergemischt hast?" Hiroki blickte ihn gelassen an. "Ich sage es dir. Und ich beweise es dir auch gerne." Mit diesen Worten entfernte sich der Becher wieder von Taijis Gesicht und gelang nun zu Hirokis Lippen, Welche sich für die warme Flüssigkeit sogleich öffneten und ein paar große Schlucke nahmen. Kurz darauf schaute er erneut Taiji in die Augen. "Wenn ich dem Kakao wirklich etwas Schädliches untergemischt hätte, würde es mich auch treffen." Nach kurzem Zögern führte er den Becher abermals zu Taijis Gesicht. Dieser blickte noch immer voller Mißtrauen auf das schokobraune, süßduftende Getränk. Doch schließlich siegte sein Hunger und er trank den Kakao ziemlich rasch aus, während Hiroki ihm den Becher hielt. Schon während des Trinkens schmeckte er das eigentümliche Aroma von Zimt und Chili herraus. Und identifizierten seine Geschmacksnerven nicht auch eine Spur von Nelken...? Der lockige Bassist wunderte sich innerlich. Diese ungewöhnlich würzige Kombination zu dem normalerweise süßlichem Getränk schmeckte sonderbar - jedoch nicht unangenehm.... Fragend blickte er Hiro an. "Was hast du mir da gegeben?" "Kakao. Schmeckte man das nicht?" Seine Stimme klang unschuldig. Auffallend unschuldig. Taiji spührte, dass da wieder was im Busch war. Nur was es war, konnte er im Moment noch nicht deuten. Der Blonde stellte den Becher beiseite, stand jedoch nicht vom Bett auf und machte auch sonst keinerlei Anstalten, von Taijis Seite zu weichen. Statt dessen kam er dem Gesicht des Anderen langsam immer näher, fixierte mit den Augen die weichen Lippen Taijis. Als er Sie erreicht hatte, leckte er genüsslich darüber und schnurrte leise. Der Puls des Lockenkopfes begann zu rasen, als er die Zunge seines Entführers spührte. Energisch drehte er seinen Kopf zur Seite. "Hör auf, Hiroki!" "Warum sollte ich? Bisher hast du mir auch immer heisse Küsse geschenkt. Und du wirst es auch wieder tun, ob du willst oder nicht..." Ein zufriedener Unterton klang seinen Worten bei. Taiji blinzelte ihn an. Wie konnte sich dieser Bastard nur so sicher sein, dass er sein Ziel erreichte? Wie genau auch immer Dieses aussehen mochte? Er würde diesem Psychopathen niemals Genugtuung zugestehen. Was auch immer er ausheckte.... Plötzlich fiel ihm auf, dass er die ganze Zeit auf Hirokis Oberschenkel starrte. Die Oberschenkel....? Hastig riss er seinen Blick davon weg. Yoshikis jüngerer Bruder beobachtete das mit seinem typischem, amüsantem Grinsen. "Was hast du? Wirst du plötzlich nervös?" Und wieder beugte er sich weiter zu Taiji vor, als wolle er ihn wieder küssen. Zeitgleich spreizte er jedoch auch Stückchen für Stückchen seine Schenkel, denn der leichtverschleierte Blick seines Opfers vor wenigen Momenten war auffällig genug gewesen. X´s Bassist konnte kaum anders als erneut die Schenkel in der schneeweißen Jeans zu beobachten, Welche sich langsam aber sicher immer weiter öffneten........ "Gib´s zu...du kannst dich nicht dagegen wehren......und du willst es auch eigendlich gar nicht.....", wisperte Hiro, und als er seiner gefesselten Beute mit einer Hand liebevoll über die Haare strich, fügte er noch hinzu: "Vergiss meinen Bruder.....du kannst genausogut mich haben.........." Wieder war er den Lippen des Anderen so nah, wieder trennten sie nur wenige Milimeter. Und diesmal sollte der Blondschopf keine Abfuhr bekommen, denn Taijis Lippen pressten sich sogleich übermütig auf Seine und auch die Zunge des Lockenkopfes gierte nach Hiroki. Keuchend und ohne sich auch nur für den Bruchteil einer Sekunde von dem heißen Kuss zu trennen, krabbelte er nun vollständig auf das Bett, kniete sich breitbeinig dicht vor Taiji. Ihre beider Zungen kämpften regelrecht miteinander, aus beider Kehlen entrann unregelmäßiges, hitziges Keuchen. Hirokis Hände strichen Taijis Arme entlang, gleiteten über dessen leicht bebende Brust. Oh was hatte dieser Junge doch für eine herrliche Brust..... Der Gefesselte spührte in einem athemberaubendem Tempo eine unsagbar überwältigende Hitze in sich aufflammen. Er konnte kaum noch an sich halten und so zerrte er immer wieder an den Handschellen, die seine Bewegungsfreiheit nach wie vor eisern im Zaum hielten. Diese Tatsache entging Hiroki natürlich nicht. Langsam aber zielsicher wanderte seine Hand von Taijis Brust über dessen Bauch, überwand den Hosenbund und glitt zärtlich in dessen Schritt. "Du bist so heiß....", seufzte er genussvoll gegen Taijis Lippen. Mit gleichmäßigen Bewegungen begannen seine Finger über die Beule zu kraulen. Taiji stöhnte erregt auf, kaum dass er die Hand des Anderen in dieser Region spührte. Mitlerweile saugte und knabberte er lustvoll an Hirokis Lippen, versuchte sie immer wieder einzufangen, sobald Dieser sie wegzog. Irgendwann spührte er auch, dass sich Hirokis Unterleib mit kreisenden Bewegungen an ihm rieb. Das Kribbeln in seinem Kopf wurde immer mächtiger, seine Hitze und wachsende Geilheit immer unerträglicher. Er bäumte immer wieder seinen Körper auf soweit es ging, um soviel wie möglich vom Körper des Blondschopfes zu erhaschen und zu spühren. Hiro grinnste. "Du hällst es ja gar nicht mehr aus.....", gurrte er anzüglich. Mit geschickten Fingern öffnete er Taijis Hose und schob sie ihm ein Stückchen herrunter um die wichtigsten Stellen freizulegen. Er staunte nicht schlecht als er feststellen durfte, dass sich vor ihm ein ziemlich deutlicher Ständer aufbaute. "Du bist genauso versaut wie ich...", keuchte er und begann erneut Taiji hart zu küssen. Unbemerkt griff er dabei mit den Fingern unter die Matratze und zauberte einen kleinen, metallernen Schlüssel hervor. Mit fließenden Bewegungen führte er Diesen zu den Handschellen am Kopfende und öffnete das Schloss der eisernen Fesseln. Ohne auch nur für einen Augenblick den heftigen Kuss zu vernachlässigen. Umso mehr weiteten sich seine Augen als Taiji sich kaum einen Augenblick später aus den geöffneten Handschellen riss und binnen weniger Momente seinen Entführer mitten auf dem großen Bett festnagelte. Taijis Augen funkelten, sein Blick bohrte sich regelrecht in die Augen des unter ihm Liegenden. "Du willst ´ne heiße Nummer also, hä?", fauchte er wild und aufgebracht. Während er mit einer Hand Hirokis Handgelenke mit enormer Kraft über dessen Kopf zusammenhielt wie eine stählerne Klaue, riss er ihm nun die unschuldsweiße Jeans von den Hüften. Hiro machte nicht die geringsten Anstallten sich zur Wehr zu setzen. Statt dessen blieben seine Augen fasziniert an Taijis wildentschlossenem Blick hängen. Das gefährliche Feuer, das in Ihnen loderte.......diese unbändige Stärke..... Innerlich konnte er seinen großen Bruder sogar verstehen, dass er Taiji verfallen war. Doch wurde er sofort auch schon wieder aus seinen Gedanken gerissen, als er spührte, wie sein Becken auf einmal kraftvoll angehoben wurde. Im nächsten Moment schrie er laut auf! Er hatte das Gefühl, der Wildfang sei unsagbar tief in ihn eingedrungen. Der anfängliche Schmerz wurde rasch betäubt durch die fanatische Gier und die unsagbare Hitze, die Hiros Körper heimsuchten. "Ich geb dir was du brauchst! - Aber auf meine Art!!", schrie Taiji den jüngeren Bruder seinen Bosses an und mit harten, tiefen Stößen rammte er seinen Schwanz immer brutaler in den erhitzten Körper Hirokis. Er dachte nicht im Traum daran, sich diesem Bastard zu unterwerfen! Was immer sich die Grinsebacke auch einbildete - man konnte den lockigen Bassisten in keinster Weise als Spielzeug seiner verquerten Fantasien mißbrauchen! Und das wollte er Hiroki hiermit ein für alle Mal klar machen. Hiroki lag auf den zerwühlten Laken, mit weit gespreizten Beinen und er ließ jeden der harten Stöße genüsslich durch seinen Körper jagen. Seine Lippen, aus Welchen unentwegt ein höchsterregtes, lautes Stöhnen und Keuchen drang, formten sich bei jedem Stoß zu einem immer zufriedenerem und siegessicherem Grinsen. Er hatte ihn. Es konnte gar nicht besser laufen. Denn Taiji ahnte nicht, dass beide jungen Männer einen technischen Spion im Zimmer hatten, geschickt konstruiert am großen Wandspiegel, Welcher gegenüber des Bettes hing... Kapitel 18: the tape -------------------- Die Proben liefen mehr schlecht als Recht. Yoshiki brachte es nicht zu Stande sich ernsthaft zu konzentrieren. Soviel Disziplien er sonst auch immer hatte - heute war sie in Urlaub. Seine Gedanken kreisten unentwegt um den Bassisten, der wie vom Erdboden verschluckt zu sein schien. Somit wunderte es auch niemanden der Beteiligten, dass der Boss diesmal deutlich vor der Zeit Schluss machte, was sonst nie seine Art war. Kaum dass er seine Kollegen entlassen hatte, griff er zum Telefonhöhrer und wählte Taijis Nummer - ungefähr das achte Mal an diesem Tag. Doch tat sich diesmal am anderem Ende der Leitung genausoviel wie die vorrigen sieben Male auch: Nichts. Frustriert knallte er den Höhrer auf die Gabel und tippte mehr als nervös mit den Fingerspitzen auf die Tischkante. Wenige Augenblicke später wählte er die Nummer seines Bruders. Doch diese Nummer schien nicht mehr aktuell zu sein, zumindest teilte ihm eine Computerstimme mit, dass diese Rufnummer keinen Anschluß besäße. Nun hielt es Yoshiki nicht mehr aus, er schnappte seine Sachen und fuhr auf direktem Wege zu Taijis Wohnung. Aber trotz minutenlangem Sturmklingelns öffnete ihm niemand die Tür. Sämtliche Fenster seiner Wohnung waren dunkel. Ohne zu zögern machte er sich auf den Weg zur Wohnung Hirokis. Doch wurde die Wohnung mitlerweile von ganz anderen Leuten bewohnt, wie er anhand des Klingelschildes erkennen konnte. Sein Bruder musste umgezogen sein, ohne ihm die aktuelle Adresse zu verraten. Warum sollte er sie ihm auch mitteilen? Schließlich standen beide auf Kriegsfuß miteinander. Das unangenehme Gefühl, welches sich schon vor Stunden in Yoshikis Bauch eingenistet hatte, wurde immer stärker... In rasender Geschwindigkeit durchwühlte er sein Gedächtnis nach Leuten, bei denen er am ehesten Auskunft über seinen Bruder und dessen aktuellem Verbleib herrausfinden würde. Seine Wahl fiel auf Terry. In den frühesten Anfangszeiten von X, als das Line-up noch ständig wechselte, war Terry für eine Weile Gitarrist bei ihnen gewesen, bevor er zu der Band von Yoshikis jüngerem Bruder wechselte. Was er von Terry noch im Kopf hatte war dessen Sesshaftigkeit. Der Gitarrist kam an einen Ort - und verweilte dort für gewöhnlich ziemlich lange. Er hatte noch die ungefähre Adresse von ihm im Kopf, denn Terrys letzte Wohnung lag ganz in der Nähe seiner ersten eigenen Behausung. Vieleicht hatte er Glück und Terry wohnte immernoch dort. Yoshiki setzte sich rasch wieder hinter´s Lenkrad und fuhr viel zu schnell in die Gegend, die früher mal sein zu Hause war. Eine Viertelstunde später ging er etwas unsicher die dunklen Seitenstraßen entlang. Welche Nummer wohnte der Typ nochmal? Der Drummer blickte prüfend auf die Klingelschilder eines Hauseinganges, der ihm sehr vertraut vorkam. Bingo! Er hatte ihn. Ungeduldig presste sich nun sein Zeigefinger auf den entsprechenden Klingelknopf und wollte gar nicht mehr von ihm lassen. Ihm wurde ziemlich rasch die Tür geöffnet und Yoshiki begab sich in´s Treppenhaus, stiefelte die paar Treppenstufen bis zum ersten Stock hoch. Dort wurde er auch sogleich von einem im Türrahmen stehenden Terry begrüßt. "Yoshiki?", fragte der ehemalige Gitarrist sichtlich verblüfft. "Wie komm ich denn zu dieser Ehre zu später Stund´?" Er machte eine einladende Handbewegung und Yoshiki trat dankend in die kleine Wohnung ein. "Tut mir Leid, dass ich dich um die Uhrzeit noch störe, aber es ist wichtig!", erklärte sich der knochige Drummer, sichtlich etwas ausser Atem, Welches jedoch überwiegend an seiner Aufregung lag. Terry wies ihm mit einer weiteren Handbewegung den Weg in´s Wohnzimmer. "Was gibt es?" Yoshiki stolperte durch den Flur. Eigendlich hatte er gar nicht vor, sich für länger in dieser Wohnung aufzuhalten... "Es geht um Hiroki. Ich brauche seine aktuelle Adresse. Es ist wirklich verdammt wichtig." Die Augen des Drummers von X sahen sein Gegenüber flehend an. Wenn Terry ihm nicht den aktuellen Aufenthaltsort seines Bruders verraten konnte, wäre er mit seinem Latein bald am Ende angelangt. "Wieso rufst du ihn nicht einfach an und fragst ihn? Oder herrscht zwischen euch noch immer diese Dauerauseinandersetzung?" Der Gitarrist ließ sich auf sein weinrotes Sofa sinken, ohne jedoch den Blick von seinem ehemaligem Boss abzuwenden. "Ja", seufzte er und ließ sich nun schließlich ebenfalls auf dem gemütlichem Möbelstück nieder. "Wir können immer noch nicht gut miteinander. Und bei ihm anzurufen habe ich versucht, aber die letzte Nummer, die ich von ihm habe, ist nicht mehr aktuell." "Geb sie mir mal", bat Terry und erhob sich wieder um sich zu einem kleinem Schränkchen an der gegenüberliegenden Wand zu begeben, aus dessen Schublade er ein kleines Notizblöckchen holte. Yoshiki zückte ebenfalls seine schlauen Zettel und hatte rasch Hirokis Nummer zur Hand. Er reichte sie dem Gastgeber, als dieser zum Sofa zurücktappste. Terry nahm die Nummer entgegen und verglich sie mit der Nummer, die er von Hiroki hatte. Sie waren identisch. "Tut mir Leid Yoshiki, aber eine Aktuellere als Diese hier hab ich auch nicht", bedauerte er. X´s Leader seufzte erneut. "Und in dem Appartement, schräg gegenüber vom Supermarkt, wohnt er auch nicht mehr und wo er sonst sein könnte, weiß ich nicht." Er blickte wieder auf zu Terry. "Ihr spielt doch in einer Band. Warum hast du keine aktuelleren Informationen über Hiroki?" Terry lachte leise auf, als er sich wieder setzte. "Also bis vor zwei Wochen war dies noch seine aktuellste Telefonnummer. Zu dem Zeitpunkt hab ich ihn nämlich zuletzt angerufen. Ich denke mal, seine Telefonnummer hat sich zusammen mit seinem offensichtlichem Umzug geändert." Er fuhr sich mit den Fingern durch die dunklen Haare um einige nervige Ponyfransen aus seiner Sicht zu streifen. "Du weißt selber gut genug, dass Hiroki so ziemlich das absolute Gegenteil von mir ist. Ich bin sässhaft und meißt ewiglange an ein und dem selben Ort wieder zu finden, und Hiroki hält es nie lange an einem Ort. Ich habe schon aufgehört zu zählen, wie oft der Junge schon umgezogen ist in der Zeit, seit ich mit ihm in einer Band spiele." Yoshiki schwieg. Mit seiner Art erinnerte Terry ihn immer wieder oft an Pata. "Du hast Recht. Ich weiß." Niedergeschlagen senkte er seinen Kopf. "Es ist nur so, dass...." Yoshiki unterbrach sich selbst. War es wirklich gut, Terry so weit einzuweihen? Der Drummer war sich nicht sicher. Je mehr Leute zwischen der ewigen Fehde zwischen ihm und Hiroki wussten, desto mehr Leute konnte Hiroki geschickt auf seine eigene Seite umlenken. "Hm?" Terry legte den Kopf schief. "Sprich dich ruhig aus." Yoshiki hob wieder seinen Kopf, blinzelte seinen ehemaligen Kollegen an. "Es ist etwas vorgefallen und ich befürchte, dass mein Bruder irgendwie seine Finger mit im Spiel hat." Er machte eine knappe Pause, bevor er hinzufügte: "Ich hab Angst, dass er jemandem was antut." Kurzes Schweigen trat ein. Terry blickte ihn nachdenklich an. "Das sind keine Kinderspielchen mehr zwischen euch, was?" Yoshiki schüttelte knapp den Kopf. "Nein. Schon lange nicht mehr..." Der Dunkelhaarige stand auf, griff zum Telefon, wählte rasch eine ihm bekannte Nummer. Yoshiki lauschte dem darauf folgendem kurzen Gespräch. Offensichtlich telefonierte Terry mit einem der anderen Bandmitglieder. Doch das kurze Gespräch klang nicht sehr erfolgsversprechend. Auch das darauf folgende Telefonat mit dem Drummer von Sighs of love potion führte nicht zum erwünschtem Erfolg. Terry verließ wieder das Telefon und begab sich zurück zu Yoshiki auf die Couch. "Wie´s scheint, ist Hiroki tatsächlig untergetaucht. Die Beiden anderen wissen auch nicht mehr als ich..." Yoshiki ließ die Schultern hängen. Innerlich verzweifelte er. Wenn die Jungs von Sighs nichts über Hirokis aktuellem Aufenthalt sagen konnten, konnte es auch kein Anderer. Die Band in der Hiro war, wusste immer am besten über ihn Bescheid. Mit den Jungs hatte er am meißten Kontakt. Plötzlich spührte er Terrys Hand auf seiner Schulter. Er blickte auf. Terry sah ihn an. "Wenn es um etwas Ernsteres geht wobei jemand zu Schaden kommen könnte, solltest du vieleicht besser die Polizei einschalten...auch wenn er dein Bruder ist." Yoshiki schaute in die braunen Augen des ehemaligen Bandmitglieds aus frühen X-Tagen. Mißtraute Terry seinem eigenem Kollegen? Aber zumindest spielte er bedingungslos mit ihm in einer Band. Doch kannte er durch X auch Yoshiki ganz gut und dürfte somit wissen, dass der Leader von X im Bezug auf seinen verhassten Bruder nie scherzte. Yoshiki stand auf. "Ich bedanke mich für deine Bemühungen." Terry nickte nur knapp und lächelte ein schmales Lächeln. "Jederzeit wieder." Der Drummer nickte ebenfalls, wenn auch mehr angedeutet. Dann trabte er durch den Flur zur Wohnungstür. Gefolgt vom Gastgeber. Bevor er durch die Tür trat, drehte er sich noch ein Mal um. "Ich werd´ sehen, was sich machen lässt." Wieder nickte Terry. "Und wenn du Hiros Adresse oder Nummer aufgabeln solltest, teil sie mir bitte mit..." Die Nacht über hatte Yoshiki entsetzlich geschlafen. Stunde um Stunde wälzte er sich in seinem Bett herrum, träumte völlig wirres Zeug und wachte ständig schweißnass auf. Am frühen Morgen gab er schließlich auf. Er verließ sein Bett, tappste in Shorts, T-Shirt und mit völlig verwuschelten Haaren in die Küche und setzte erst einmal Kaffee auf. Vieleicht würde er dadurch zumindest ein bißchen zur Ruhe kommen. Um von der Stille seiner großen Wohnung nicht erschlagen zu werden schaltete er den Fernseher an und ließ irgendeine Frühstückssendung laufen. Auf den genauen Inhalt achtete er sowieso nicht. Fieberhaft überlegte er, wie er Taijis oder Hirokis derzeitigen Aufenthalt noch rausfinden könnte, während die Kaffeemaschine vor sich hin blubberte. Wenig später saß er im Wohnzimmer auf seinem Sofa, Kaffeebecher in der einen, Fernbedienung in der anderen Hand und betätigte beides abwechselnd. Als er jedoch alle sich ihm bietenden Fernsehsender drei Mal durchgezappt hatte, hatte er die Schauze voll. Yoshiki schaltete das Gerät aus und rief Toshi an. Er musste irgendetwas tun, er ertrug es nicht tatenlos herrum zu sitzen. Zur Not musste er den Fall halt bei der Polizei melden. Das tat er zwar ungern, nicht weil es sich bei Hiroki um einen Blutsverwanten handelte sondern weil es sich bei Hiroki um eine Person handelte bei dem Yoshiki sich nicht sicher war wie Dieser reagieren würde wenn er erfährt, dass sein großer Bruder ihm die Bullen auf den Hals hetzte, aber Taijis Verschwinden ging nicht mit rechten Dingen zu. Da war X´s Leader sich ziemlich sicher. Und Taiji´s Wohl stand im Moment an allererster Stelle! Als Yoshiki sich rasch irgendwelche Klamotten übergeworfen hatte, seine Schlüssel nahm und die Tür öffnete - stolperte er beinahe über etwas! Fluchend blickte er böse auf den Boden um den Übeltäter mit einem strafenden Blick zu durchbohren. Was er jedoch neben seinen Füßen vorfand, verwunderte ihn sichtlich. Ein Videotape war es, welches dort vor seiner Tür lag und worauf seine eiligen Füße nicht geachtet hatten. Zögerlich bückte er sich und hob den Störenfried auf. Er drehte und wendete das Tape. Es war eine handelsübliche Videocassette, unbeschriftet und auch sonst ohne jegliche Hinweise über seine Herkunft oder seines möglichen Inhaltes. Yoshiki zögerte kurz. Dann entschied er sich jedoch dem Inhalt dieses mysteriösen Tapes auf die Schliche zu kommen. Er begab sich zurück in sein Wohnzimmer, schaltete seinen Fernseher wieder an, wechselte auf den Videokanal, schob das Tape in den Videorecorder und drückte auf 'play'... Was er da sah, verschlug ihm den Atem. Er sah seinen Bruder auf einem Bett liegen, schwitzend, sich windend, stöhnend, in völliger [éks]tase. Er ließ sich wollend durchficken - von Taiji! Und Taiji schien auch mit großem Tatendrang dabei zu sein...! Yoshiki blieb die Spucke weg und der Mund offen. Er konnte seinen Blick nicht von diesem Schauspiel reissen, er konnte einfach nicht! Sein Basser, mit dem er endlich nach Jahren offen über seine Gefühle zu ihm sprechen konnte, nagelte seinen verhassten, hinterhältigen kleinen Bruder? Taiji trieb es mit Hiroki?? Kapitel 19: broken ------------------ Ein dumpfes Murren erklang im Raum. Gefolgt von einem leisen Stöhnen. Taiji öffnete die Augen einen Spalt weit, blinzelte. Tanzende Farben, mehr erkannte er nicht. Sein Schädel fühlte sich an wie mit Watte ausgepolstert. Sein Mund war unangenehm trocken. Gottverflucht, was war los....? Schwerfällig erhob er seinen Körper, der sich, ähnlich wie sein Kopf, wie Watte anfühlte. Als hätte man ihm die Energie ausgesogen. Ein weiteres schwaches Stöhnen entfloh seinen Lippen. Doch zumindest bekam er nun eine klarere Sicht. Er erkannte das Zimmer in welchem er lag. Es war sein Schlafzimmer. Er lag hier in seinem Schlafzimmer, mitten auf seinem eigenem Bett. Taijis Augen suchten eine Uhr, einen Kalender, irgendwas was ihn über die aktuelle Zeit aufklärte. Sein Blick erhaschte die rotleuchtende Zeitanzeige seines Radioweckers. Es war kurz vor Elf. Offensichtlich Vormittags, denn in das Zimmer fiel helles Tageslicht hinein. Doch plötzlich begann sein müdes Hirn zu arbeiten. Vormittags? Bett? Müsste er nicht mit den anderen bei den Proben sein? Er war viel zu spät dran! Hektisch bewegte er nun mit einemmal seinen müden Körper aus dem Bett - und durfte feststellen, dass er vollständig bekleidet war. Was war denn jetzt kaputt? Was war letzte Nacht geschehen, dass er sich mit voller Montur in´s Bett gelegt hatte? War er besoffen gewesen und hatte nun einen solch enormen Filmriss? Taiji fasste sich an den Kopf. Kopfschmerzen hatte er Keine. Zumindest waren diese merkwürdigen watteähnlichen Empfindungen in seinem Kopf nicht als Schmerzen zu bezeichnen. Er platzierte seine beiden Füße auf den Fußboden vor seinem Bett. Heute waren doch Proben...oder? Mit bedachten Bewegungen erhob er sich und wanderte quer durch´s Zimmer, zielstrebig auf das Telefon zu. Er hob den Hörer ab und wählte ohne zu zögern die Nummer des Proberaums. Das gewöhnliche Tuten ertönte. Und ertönte. Und ertönte. Doch niemand nahm ab. Erneut warf er einen prüfenden Blick zum Radiowecker. Dann wählte er Yoshikis Privatnummer. Auch hier musste er einige Zeit lang warten und beinahe hätte er wieder aufgelegt - hätte er nicht doch plötzlich ein Lebenszeichen aus der Leitung vernommen. "Ja?", lautete die sehr knappe und leicht abwesend klingende Begrüßung. "Yoshiki...Taiji hier. Äh.....hör mal... - " Doch aussprechen lies man ihn nicht. "Taiji?" Yoshikis Stimmlage klang regelrecht ungläubig. "Ja, i - " "Wo bist du?", wurde er plötzlich knapp gefragt. "Zu Hause. Kann ich mal aussprechen?" Ihm war klar, dass Yoshiki stinksauer auf ihn war weil er die Proben verpennt hatte. Aber musste er dauernd unterbrochen werden wenn er versuchte was zu erklären? Offensichtlich ja, denn plötzlich hörte er nur noch das penetrante Dauergetute aus der Höhrmuschel. Yoshiki hatte aufgelegt. Verständnislos starrte der Bassist den Höhrer in seiner Hand an, als könnte Dieser ihm eine Antwort auf all das hier geben. Jedoch musste er einsehen, dass auch der Höhrer nicht von alleine sprechen konnte und so platzierte er ihn wieder zurück auf die Gabel. Der Lockenkopf fuhr sich mit beiden Händen durch´s Gesicht. Was lief hier? Versteckte Kamera? Gleich würde Yoshiki in seine Wohnung platzen und verkünden, dass er eine Traumreise nach Honnolullu gewonnen hatte? Kaum zehn Minuten später stand Yoshiki dann auch tatsächlig vor der Wohnungstür des Bassisten - jedoch alles andere als freudestrahlend und mit Sicherheit ohne Honnolullu im Gepäck. Taiji rannte zur Tür, als er es Sturmklingeln hörte und öffnete. Sogleich stürzte ein sichtlich aufgebrachter Yoshiki in den Flur und starrte Taiji an. "Warum hast du das getan?" Seine Stimme war laut und ein heimliches, unterdrücktes Schluchtzen schien im Hintergrund mitzuschwingen. Der Jüngere war völlig überrumpelt. Mit so einem Auftritt von Seiten Yoshikis hatte er nun auch wieder nicht gerechnet! Man konnte es auch übertreiben. "Was getan? Die Proben verpennt? Ey, das war keine Absicht - " Abermals fiel er ihm in´s Wort. "Schon klar, dass du nach der Nummer erst mal ´ne Pause brauchtest!!" Diesmal schrie Yoshiki tatsächlig. "Nach was für ´ner Nummer ? Verdammte Scheiße Yoshi, was soll das hier?" Nun wurde Taiji auch sichtlich aggressiv. Wenn er von seinem Boss schon lautstark angemacht wurde - und das in seiner eigenen Wohnung - wollte er auch schon den Grund dafür wissen! Was ihn daraufhin traf war jedoch keine Erklärung - sondern eine schallende Ohrfeige. Der Bassist riss die Augen auf, starrte sein Gegenüber, Welcher dicht vor ihm stand, ungläubig an. War das hier ´n schlechter Traum? "Hör auf es zu leugnen!!!" Yoshikis schrille Stimme kippte beinahe um, als er schrie. Aus seinen Augen herraus schmuggelten sich vereinzelte Tränen durch seine Wimpern, suchten ihren vorgesehenen Weg über die Haut Yoshikis Wangen. "Du hast es mit meinem Bruder getrieben!! Mit Hiroki!!! " Taiji spührte mit einem Schlag ein flaues Gefühl in seiner Magengegend. Hiroki. Verschiedenste Bilder jagten in unsortierter Reihenfolge durch seinen Kopf. Hiroki. Restaurant. Yoshiki. Nachts. Hiroki. Fesseln. Übergeben. Hiroki. Sex. Hiroki. Er hatte noch immer kein Zeitgefühl für die Geschehnisse, aber er wusste wieder, was passiert war. Zumindest in groben Zügen. Nur......warum wusste auch Yoshiki darüber Bescheid? Dieser stand mit tränenbenetztem Gesicht vor ihm und durchbohrte ihn immernoch mit seinem verzweifelten Blick. Ja, Verzweiflung...das war es, was überwiegend von diesem Menschen in diesen Augenblicken ausging. Mehr als Wut und Trauer. "Du hast diese elende Ratte durchgefickt und es hat dir auch noch Spaß gemacht...." Der Vorwurf war nun nur noch ein hervorgepresstes Zischen. "Yoshi......" Taiji konnte es immer noch nicht glauben. "Woher...weißt du das alles...?" Normalerweise hätte er an dieser Stelle heftigst prodestiert was den 'Spaß' beim Sex mit Hiroki anging, doch woher Yoshiki die ganzen Informationen hatte, war ihm in diesem Moment wichtiger. Er war doch gar nicht dabei gewesen....oder...? Ein schmerzliches, sarkastisches Lächeln legte sich auf die Lippen des schmalen Drummers. "Ihr wart ja so großzügig und habt eure gemeinsamen Stunden auf Videoband festgehalten. Um mich an eurem Spaß teilhaben zu lassen..." Im Gegensatz zu wenigen Momenten zuvor, war seine Stimme nun nur noch ein heiseres Flüstern. Taiji hatte das Gefühl, einen weiteren Schlag in´s Gesicht bekommen zu haben. Jedoch nicht durch Yoshikis Hand, sondern durch seine Worte. Es gab Videomaterial über diese Tat? Warum wusste er nichts davon? Er hatte zum damaligen Zeitpunkt nirgendwo eine Kamera oder Ähnliches wahr genommen. Das konnte dann nur heißen, dass tatsächlig die 'Versteckte Kamera' mit im Spiel gewesen war! - Wenn auch sicherlich Hirokis Privatausgabe. "Yoshiki...nein, hör zu - ", versuchte er nun die Situation noch irgendwie zu retten. "Ich hab schon genug gesehen!! Wozu soll ich mir da auch noch was anhören ? Deine falschen Entschuldigungen?? Auf die scheiß ich!" Schien er vor wenigen Sekunden noch so still und zerbrechlig zu sein, hatte er sich abermals um 180 ° gedreht und wurde nun wieder unüberhörbar laut. "Es sind keine falschen Entschuldigungen!!", fauchte der Jüngere nun auch mal zurück. Er ließ sich doch nicht in seinem eigenem Wohnungsflur zur Sau machen! "So? Was dann?? Geständnisse, wie geil du den Arsch meines Bruders doch fandest??" Yoshikis bohrender Blick wurde nun wutentbrand. Taiji tat es ihm gleich und bohrte seinen Blick ebenfalls in die Augen seines Gegenübers. "Lass mich endlich mal zu Wort kommen!! Ich wusste nichts von diesem Video!" "Und wenn du etwas darüber gewusst hättest? Was hättest du dann gemacht, hä?? Es verschwinden lassen, damit ich nie dahinter gekommen wäre?? Verdammte Scheisse Taiji, wenn du mit irgendwelchen Groupies rumgemacht hättest, hätte es mich bei weitem nicht so getroffen! Aber Hiroki ?? Ausgerechnet HIROKI???" Taiji wusste, dass es Yoshiki weniger um den Sex an sich ging, sondern hauptsächlig um seinen Bruder. Hiroki war der empfindliche Punkt im Leben des Drummers. Hiroki hatte sich schon immer mit größter Vorliebe über seinen großen Bruder lustig gemacht, triezte ihn jedes Mal bis über die Grenzen hinaus, bis Yoshiki wieder ausrastete. Es gab zwischendurch zwar immer mal wieder Phasen, in denen sowas wie unsichtbarer Waffenstillstand zwischen den beiden Brüdern zu herrschen schien, doch diese Phasen hielten nie lange an. Das war auch der Grund dafür, warum Hiroki nie lange bei X gespielt hatte und ziemlich schnell von Yoshiki wieder rausgeschmissen wurde. Yoshiki vertrat ab einem gewissen Zeitpunkt die Ansicht, der jeweilige Waffenstillstand zwischen ihnen würde Hiroki lediglich dafür dienen, sich die nächsten Gemeinheiten für seinen Bruder zu überlegen. "Er hat mich unter Drogen gesetzt! Keine Ahnung, was er mir da für´n Scheiß gegeben hat!!" Taiji spielte damit auf seine etwas unklare Erinnerung des Getränks an, Welches er von Hiroki verabreicht bekommen hatte. Kakao musste es gewesen sein...und dieser Kakao hatte diesen eigentümlichen Beigeschmack..... Er wusste natürlich nicht, bei welcher Szene das Band der Videocasette begonnen hatte Yoshiki über Hirokis dreckiges Spiel aufzuklären. Yoshiki lachte nur bitter auf. "Seit wann lässt du dir einfach irgendwelche Drogen verabreichen? Du hast es gewollt, gib´s zu!!! Du hast mit meinem Bruder ficken wollen um mir anschließend unter die Nase reiben zu können, wie geil es für euch beide doch war!!!!" Der Punkt, an Welchem Yoshikis Wut und Verzweiflung in Hysterie umschlug, war erreicht worden. "Hör auf so ´nen Scheiß zu erzählen!!!", brüllte Taiji ihn wutschnaubend an. Er packte ihn an den Schultern und wollte ihn schütteln, um ihn wieder halbwegs zur Besinnung zu bekommen. Doch Yoshiki riss sich aus dem Griff des Jüngeren herraus und kaum einen Augenblick später hatte er dem Bassisten einen Kinnhaken verpasst. Taijis Kopf wurde durch die Wucht seitlich gegen die Wand gedonnert. Ein stechender Schmerz bohrte sich sekundenschnell durch seinen Schädel und nahm schleunigst den gesammten Bereich ein. Er verzog schmerzhaft das Gesicht, benötigte zwei - drei Sekunden um sich wieder zu fangen. Dann stürzte er sich auf Yoshiki. Dieser fing Taijis Angriff jedoch halbwegs gut ab, war kurz davor ihm den Arm umzudrehen, hätte er nicht vorher einen gewaltigen Stoß in die Magengrube einstecken müssen! Keuchend ließ er Taijis Arm wieder los. "Du elendiger Hurensohn....!", keuchte er schmerzhaft und mit deutlich heiserer Stimme. Doch dann erhob er sich noch ein Mal, verpasste dem Anderen einen gezielten und saftigen Tritt gegen´s Schienbein, erhaschte erneut einen von Taijis Armen, drehte ihn soweit bis die ersten, bedrohlichen Geräusche zu vernehmen waren - und realisierte erst was er da gerade eigendlich tat, als ein gellender Schmerzensschrei Taijis durch den Raum hallte. Abrupt ließ er von ihm ab, entfernte sich langsam und rückwertsgehend von seinem Bassisten. "Arschloch.....du elendiges, hinterhältiges Arschloch....." Sein Fauchen war beinahe tonlos, als er fluchtartig aus der Tür, durch das Treppenhaus und hinaus in´s Freie rannte. Taiji blieb mit seinen Schmerzen alleine zurück, sowohl mit seinen Seelischen, als auch mit seinen Körperlichen. Sich leise schluchtzend den Arm haltend, sank er mit dem Rücken zur Flurwand gen Boden. Den kleinen roten Blutfleck auf der hellen Tapete, den Taijis Schädel beim Aufprall gegen die Wand hinterlassen hatte, hatte niemand von ihnen beiden realisiert. Kapitel 20: After two bottles of wine... ---------------------------------------- hide zog eine Augenbraue in die Höhe, als die Tür vor seiner Nase sich öffnete und ihn ein Taiji mit violettverfärbtem Auge begrüßte. "In welche Schlägerei bist denn diesmal reingeraten?" Der langhaarige Gitarrist trat in den Wohnungsflur Taiji´s hinein. Taiji schloß die Tür wieder, nachdem sein Freund die Wohnung betreten hatte. "Mmmh....nix Großes..." Er winkte ab und begab sich in sein Wohnzimmer. hide folgte ihm und erst jetzt fiel ihm auf, dass Taiji seinen linken Arm angewinkelt an den Körper hielt. "Hey...." Er tippte ihm sachte auf die Schulter. "Hat dein Arm was abbekommen?" Taiji blickte ihn kurz an, bevor er sich dann doch zum Kopfschütteln entschied. "Is´ nicht schlimm", versicherte er in seiner typischen Art. Taiji gab eigendlich nie von sich aus zu, wenn er Schmerzen hatte. Ob sie nun körperlicher oder seelischer Natur waren. Und hide wusste, dass Taiji sowieso einen zu großen Sturkopf hatte, als dass Dieser jemandem seine Probleme auf dem Silbertablett presentieren würde. Somit war das Thema auch schon automatisch beendet. hide ließ sich auf das gemütliche Sofa im Wohnzimmer plumpsen und sah den Bassisten an. "Ich wollt´ kucken was mit dir los ist. Du warst heute nicht bei den Proben und aus Yoshiki war kein Wort rauszukriegen, warum du nicht da bist." Er machte eine kurze Pause, bis Taiji sich neben ihn auf´s Sofa gepflanzt hatte. "Zwischen euch ist doch irgendwas vorgefallen..." Der Lockige wendete seinen Blick von hide ab. Zwischen ihm und Yoshiki war schon unzählige Male 'was vorgefallen', hatte es schon dauernd heftigere Meinungsverschiedenheiten gegeben. Aber wegen soetwas besuchte hide ihn seltend innerhalb eines Tages. Ausser er hatte ihn darum gebeten. Warum musste der Gitarrist auch nur so ein verdammt feines Näschen haben? Oder war der Krach zwischen ihm und Yoshiki doch schon so offensichtlich...? "Wir hatten nur mal wieder ´ne kleine Meinungsverschiedenheit, nix besonderes", versuchte er hide verbal abzuwimmeln. Doch kannten sich der Gitarrist und der Bassist schon zu gut, weshalb hide sich in diesem Falle nicht so leicht abwimmeln ließ. "Ging es wieder um irgendwelche Songs?" "Ehrlich hide-" "Dann sei auch ehrlich!", unterbrach hide ihn recht energisch, als der Jüngere gerade zur Abwehr ausholte. "Mag ja sein, dass du deine Gefühle gut verstecken kannst. Aber deine Lügen sind viel zu offensichtlich." Taiji seufzte, wusste er doch, dass hide sowieso wieder Recht hatte. Er ließ den Kopf hängen, schwieg einige Momente. "Es.....ging nicht um die Band oder die Musik....", gab er schließlich leise zu. Den Blick auf seine Knie geheftet. hide nickte sachte. "Etwas Persönliches also...", schlußfolgerte er daraus. Taiji nickte nun auch. "Es.........es gab einen Vorfall.....der dumm gelaufen war und.............und........" Er spührte, wie seine Kehle zugeschnürt wurde, sein Hals knochentrocken wurde, seine Augen brannten. Es schien alles zu viel zu sein, diese Entführung die Hiroki - wie auch immer - eingefädelt hatte, der heftige Streit mit Yoshiki.... "Ich glaube, er hat mir den Arm gebrochen...", schluchzte er entkräftet. Taiji konnte seine Fassade nicht mehr aufrecht erhalten, lehnte sich zur Seite an hides Schulter und schloß die Augen. Es war zu viel. Die letzten zwei Tage waren einfach zu viel für ihn. hide blickte ihn an. Die Verzweiflung und Hilflosigkeit Taijis war nicht mehr abzustreiten. So aufgelöst wie jetzt sah er ihn bisher seltend. Die Kraft und scheinbar unbendige Energie, die der Bassist sonst immer ausstrahlte, war in diesen Momenten erloschen. Jetzt war er nur noch ein schluchzendes Häufchen Elend, Welches fürsorglich von hide in die Arme genommen wurde. Taiji erlaubte sich selbst normalerweise fast nie, sich seiner Trauer und Verzweiflung so hinzugeben und sich so schutzlos zu zeigen. Es hatte in seinem bisherigem Leben kaum Menschen gegeben, die ihn so erlebt hatten. Doch auch er war nur ein Mensch und auch er konnte sein Schutzschild nicht auf Ewig aufrecht erhalten. Irgendwann war die gegnerische Macht einfach zu gewaltig und das Schild zerbrach. Doch er wusste, dass er sich bei hide gefahrenlos gehen lassen konnte. Er hatte seltend so eine feste und innige freundschaftliche Bindung verspührt wie zu hide. Es war bereits das dritte Glas Wein, Welches er sich einschänkte. Warum hatte er auch ausgerechnet nur Wein im Haus? - Egal, die Flaschen die er gelagert hatte, würden schon ausreichen. Zumindest für diesen Tag. Yoshiki führte das gefüllte Glas mit der großzügigen Rundung zu seinen Lippen und leerte es mit einem Zug zur Hälfte. Er verzog ansatzweise das Gesicht, als er die rote Flüssigkeit so hastik hinunter schluckte. Wein auf ex war halt doch nicht das Wahre. Er behielt das Glas in seiner Hand, sein Blick verlohr sich in dem tiefem Rot des Weines. Noch nie in seinem Leben war er so sehr auf eine Person reingefallen. Noch nie in seinem Leben fühlte er sich so hintergangen..... Taiji...ausgerechnet mit seinem Bruder! Yoshikis Hand, die das Glas hielt, zitterte. In seinem tiefsten Inneren brodelte ein kochendheißer Vulkan. Ein Vulkan aus Wut und Enttäuschung. Er WUSSTE, dass er ihm damit weh getan hatte! Er WUSSTE es! Warum wollte der Jüngere ihm damit bloß wehtun...? Was hatte er, Yoshiki, verbrochen, dass er so tief verletzt werden musste...? Gedankenverlohren schwenkte seine rechte Hand immer und immer wieder monoton das Glas in Kreisform. Hatte er Taiji nicht deutlich genug gemacht, wie wichtig er ihm war...? Mal abgesehen von den ganzen Jahren der Mißverständnisse, bevor er keine Kraft mehr hatte und es Taiji im Badezimmer gestand.... Yoshiki seufzte wehleidig. Das waren jetzt ein paar Wochen her.......ein paar Wochen..... Sicher, dies war eigendlich kein langer Zeitraum für eine Beziehung, aber ihm kam es schon wie eine halbe Ewigkeit vor. Nur......vielleicht kam es Taiji anders vor...... Vieleicht sah er dadrin nur...... - Yoshiki schüttelte energisch seinen Kopf, dass die wirren Haare nur so flogen. Er wollte nicht wahr haben, dass er Taiji womöglich nicht so viel bedeutete wie Taiji ihm! Das konnte nicht sein, das konnte einfach nicht sein! Es durfte nicht möglich sein!! Nun zitterte schon Yoshikis gesammter Körper. Rasch ließ er den Rest des Glases durch seine Kehle fließen. Ohne das Glas abzusetzen, füllte er gleich wieder nach. Er hatte es doch in Taijis Augen gesehen.....er hatte dieses Verlangen gesehen.......diese Sehnsucht........ Er hatte sie schon vor dem Geständnis in seinen Augen gesehen. Er musste ihm etwas bedeuten! Yoshiki ließ keine andere Möglichkeit zu; jeder Gedanke, der auch nur ansatzweise an seinen Ansichten kratzte, wurde sogleich mit den nächsten Schlucken Wein erstickt. Mitlerweile hatte er schon eine ganze Flasche intus und wie es Yoshikis Art nunmal war, machte sich dieser drastische Alkoholkonsum auch schon deutlich bemerkbar. Er kniete in einer völlig schiefen Körperhaltung auf dem Fußboden, sein Oberkörper schwank wie eine vom Sturm befallene Palme ständig hin und her und er brauchte ewig Zeit, bis er die zweite Weinflasche geöffnet bekam. Warum er das alles hier tat? Pure Flucht aus der Realität. Natürlich wusste er, dass solche Aktionen nie gut gingen, natürlich wusste er, dass er später einen mächtigen Kater bekommen würde. Natürlich wusste er, dass er wieder zurück auf den harten und kalten Boden der Tatsachen geholt wurde, sobald die Wirkung des Alkohols nachließ. Doch für ein paar Stunden wollte er einfach nur allem entfliehen. So gut es eben ging. Wein landete auf dem Teppich, als er versuchte mit zitternden Händen das Glas neu zu befüllen. Die Flecken registrierte er nicht. Er wollte nur an das rote Gift.... Im nächsten Augenblick floss es wieder durch seinen Hals, hinterließ einen unangenehmen Nachgeschmack, der jedoch auch Schluck für Schluck an Kraft verlohr. Irgendwann waren auch die Geschmacksnerven betäubt. In diesen Momenten wünschte er sich, auch sein Herz würde betäubt werden. Betäubung der Trauer und Enttäuschung..... Yoshikis glasiger Blick starrte resigniert auf den Boden, starrte auf irgendeinen fiktiven Fleck auf dem hellen Teppich.... Die Zeit mit Taiji hatte er sich anders vorgestellt... Und länger... Und................ . . . . . . . . . . . . . Er hob den Kopf. Eine gewaltige Energie schoss durch seinen ermüdeten Körper und er schleuderte das noch halbvolle Weinglas im großen Bogen gegen die gegenüberliegende Wand! Das dünne Glas zersprang auf der Stelle als es den Wiederstand der Wand erreichte, die rote Flüssigkeit war für wenige Momente frei - endete dann aber doch an der hellen Wand und lief dort langsam und melancholisch über seine zu kurze Freiheit hinunter. Der Pianist lag zusammengekrümelt auf dem Boden, sein Gesicht in seinen Händen verborgen. Der viel zu dünne Körper zitterte unregelmäßig, Schluchtzen drang durch die trübe Stille. "..............warum.........Hiroki.....?" Sein hilfloses Winseln klang in den höchsten Tonlagen. Dass sein Bassist, Taiji, der ihm doch so wichtig war, ausgerechnet mit dem Menschen rummachte, den er am meißten verabscheute, zerris ihm das Herz. Es war purer Verrat! Er verschluckte sich in den darauffolgenden Minuten noch einige Male an seinen eigenen Tränen, bis er sich schließlich wieder aufrappelte. Seine Sicht war durch die Tränen getrübt. Dennoch krabbelte er zum Telefon, nahm den Höhrer in die bebende Hand und wählte mit dem ebenso bebenden Zeigefinger der anderen Hand eine Nummer... Kapitel 21: The arrow of jealousy --------------------------------- Taiji führte die kleine Flamme mit einer routinierten Bewegung zum Ende der Zigarette, bis Selbiges die Flamme annahm und sanft aufglühte. Abruppt wurde die kleine Flamme abgewürgt und das Feuerzeug zurück in die Westentasche gesteckt. Er nahm einen tiefen Zug und ließ den Rauch erst einige Sekunden später wieder seinem Munde entweichen. Nervös ließ er seinen Blick über die sperrliche Kulisse fliegen, hinüber zu Pata, der neben ihm saß, und wieder zurück zur Kulisse, die aus nichts weiter bestand als aus einer hellen Wand, einem großen, typischen aufgespanntem Tuch und ein paar vereinzelten Möbelstücken. Er konnte sich von Anfang an kein Bild machen, was das hier für ein mysteriöses Fotoshooting werden sollte. Yoshiki hatte niemandem von der Band gegenüber großartige Erklärungen abgeliefert; er hatte sie lediglich am Vortag kurzfristig darüber informiert, dass heute ein spontanes Fotoshooting statt fand, jedoch nur Yoshiki abgelichtet werden sollte. Yoshiki und Atsushi. Diese Person war ein alter Kumpel Yoshikis, der den Gesangspart in der Band Buck-Tick übernahm. Wie es so kurzfristig zu diesem Termin zu Stande kam, hatte ihm niemand erzählt. Aber Yoshiki hatte mit ihm sowieso kaum ein Wort gesprochen seit er ihm in dessen Wohnung den Arm angebrochen hatte. Das war nun schon vier Tage her... Vier verflucht lange Tage, in denen er sich weitestgehend zurück gezogen hatte, obwohl er sich so dringend nach einem klärendem Gespräch mit Yoshiki sehnte. Vier Tage, in denen er nicht zu den Proben erschienen war. Vier Tage in denen er sich einfach nur unter aller Sau und zum kotzen fühlte. Er hatte in der ganzen Zeit kaum was gegessen, mehr Kaffee, Cola und Bier getrunken als er es sonst immer tat und war so ungewöhnlich wortkarg gewesen, dass seine Zunge sich zeitweise schon leicht angeschwollen anfühlte, als sei sie ihre plötzliche Berufslosigkeit satt. Es schien so, als würde sich das jüngste Bandmitglied von X regelrecht an der Zigarette festklammern, als suche er an dem dünnen, schmalen Tabakröllchen einen festen Halt. Warum sollten sie alle hier her kommen, wenn sowieso nichts passierte? Pata und er saßen jetzt schon bestimmt eine Viertelstunde nur so herrum, sahen ein paar Assistenten herrumhuschen - das war´s auch schon an Action. Dass sie bei gemeinsamen Shootings oftmals bei weitem viel länger ohne wirkliche Beschäftigung herrum saßen, hatte Taiji in diesen Augenblicken verdrängt. hide war irgendwann vor ein paar Minuten schon Richtung Toiletten verschwunden und Toshi hatte sich zu Yoshiki gesellt, Welcher an einem der vollgestellten Schminktische noch immer sorgfältig gestylt wurde. Taiji tippte mit der Schuhsohle immer wieder ungeduldig auf den Boden. Manchmal nahm diese Schminkarie wirklich viel zu viel Zeit in Anspruch. Plötzlich stiefelte Atsushi an Taiji und Pata vorbei. Er begrüßte die beiden mit einem kurzen "Hi" und wanderte unaufhaltsam weiter zur Kulisse. Taiji hob flüchtig seine Hand, um den Gruß zu erwiedern, Pata nickte knapp. Keine drei Sekunden darauf stapfte auch Yoshiki an ihnen vorbei.......ohne ihnen auch nur die geringste Aufmerksamkeit zu schenken. Pata schien diese Tatsache vieleicht nicht sonderlich zu stören - doch Taiji störte sie um so mehr. Verständnislos starrte er auf den ihm zugewanten Rücken Yoshikis. Was sollte das Spielchen? Bestellte ihn erst hierher - und behandelte ihn dann wie Luft? Er musterte seinen Boss. Diese Hochsteckfrisur...die trug er derzeitig immer häufiger. Er erinnerte sich an ihr Video zu 'Celebration', in Welchem er ebenfalls so frisiert war und Taiji musste unmerklich etwas schmunzeln. Doch sein Blick fiel wieder auf Yoshikis Rücken und Schultern. Beides verhüllt von einer weißen, luftigen und weit geschnittenen Bluse. Taijis Gedanken schweiften schlagartig ab. Zu gerne hätte er jetzt die Haut unter dieser Bluse berührt..... Er erinnerte sich noch, wie sich Yoshikis Oberkörper unter seinen Handflächen anfühlte und er wollte ihn wieder spühren... Ungläubig starrte er mit weit aufgerissenen Augen auf das Geschehen. Er hatte Yoshiki im Laufe der Jahre schon in verdammt vielen aufreizenden Posen gesehen und erlebt. Aber....das?? Yoshiki stand mit leicht gespreizten Beinen keine zwei Meter von Atsushi entfernt, Welcher locker und lässig verkehrt herrum auf einem Stuhl saß, ruhig und stumm hinauf zu Yoshiki blickte. Yoshikis Gesicht war zu Atsushi gerichtet und somit konnte Taiji nur dessen Hinterkopf sehen. Doch dafür sah er etwas anderes um so mehr. Die schlanken Hände des Drummers waren auf seinen Pobacken platziert - und das mehr als aufreizend. Entgegen Taiji gefiel diese Pose dem Fotografen sehr. Völlig begeistert redete er ununterbrochen auf die beiden Musiker ein, gab ihnen Anweisungen unterschiedlicher Posen und tauchte beide in erblindendes Blitzlicht. Was wurde das hier nur für ein Shooting....? - "Au!" Erschrocken purzelte Taiji der herruntergebrannte Zigarettenstummel aus den Fingern und landete zu Boden. Rasch hob er ihn wieder auf und beförderte ihn blitzschnell in den nächstliegenden Aschenbecher. Im gleichen Augenblick kam auch hide von seinem Toilettenausflug zurück zu ihnen. "Hab ich schon was verpasst?", erkundigte er sich neugierig und gesellte sich zu Pata, Toshi und Taiji. "Lediglich den Aufprall des Stuhles auf dem Fußboden. Aber das war recht unspektakulär", murmelte Pata der sein Kinn in seine Hand gestüzt hatte und aus halbgeschlossenen Augen der Szenerie zusah. Mit dem Stuhl spielte er auf eine kurze Szene während des Shootings an, Welche dazugehörte. "So wie Yoshiki da posiert, könnte es aber leicht noch spektakulärer werden", befand Toshi und warf einen kurzen Blick von seinem Boss zum Bassisten der Band. Dieser jedoch vernahm Toshis Worte nur beiläufig. Sein Blick war längst schon wieder an Yoshiki gefesselt. Diese Pose....diese regelrecht einladende Pose.... Galt diese Einladung etwa ihm...? Immerhin stand er mit seinem Hintern in Taijis Richtung und eben diesen Hintern betonte er gerade mehr als offensichtlich..... - Doch schon der nächste grelle Blitz vom Auslöser holte ihn zurück in die Realität. Wie konnte er jetzt nur schon wieder an sowas denken. Yoshiki hatte ihm den Arm gebrochen und ihn seit diesem Tag an fast vollständig ignoriert! Der junge Bassist senkte den Kopf und schüttelte ihn sachte. Was sollte das zwischen ihnen bloß noch werden...? Sichtlich niedergeschlagen fummelte er die nächste Zigarette aus dem Päckchen und zündete sie wie beiläufig an. Seine Augen verfolgten dennoch ununterbrochen das komplette Fotoshooting und von Szene zu Szene wuchs eine kleine Ahnung in ihm immer mehr an... Die Stühle wurden von ihren kurzweiligen Benutzern Atsushi und Yoshiki verlassen und der dunkelhaarige Atsushi trieb den dürren, femininen Drummer zu der künstlich errichteten Wand, bis Dieser mit dem Rücken dagegen stieß. Yoshiki hatte wieder seinen betont unschuldigen Blick drauf. Und an genau Diesem Blick hing Taiji, die Kippe zwischen seinen Fingern erneut halb vergessend. Doch noch war sie nicht weit genug herruntergebrant um ihn abermals aus seinen versunkenen Gedanken zu reissen. Dieser Blick......dieser typische Blick Yoshikis.... Taiji hatte schon in frühen Jahren begriffen, dass der Boss von X bei weitem nicht so unschuldig war wie dieser eine Blick vortäuschen wollte. Doch war er überzeugend und das ließ Einen oftmals die Realität rasch vergessen... Atsushi stemmte einen Arm gegen die Wand, als wollte er Yoshiki den möglichen Fluchtweg erschweren. Dieser jedoch sah gar nicht so aus, als ob er flüchten wollte. Ganz im Gegenteil... Sachte führte er seine schlanken Hände zu seinen eigenen Oberschänkeln, spreizte seine Beine langsam aber betont und hielt sie mit seinen Händen demonstrativ auseinandergespreizt. Taiji stockte der Atem. Sein Herz begann den Takt mindestens zu verdoppeln und sein Mund wurde in Sekunden unangenehm trocken. Diese Pose war noch deutlicher als die zuvor! Geschmeidig bewegten sich Yoshikis Augen weit zur Seite, schauten fast schon demonstrativ in Taijis Richtung, ohne jedoch den Kopf auch nur einen Milimeter zu bewegen. Nun hielt der Bassist den Atem vollständig an. Was lief hier? Versuchte Yoshiki ihn mit allen Mitteln zu reizen? Wollte er ihn heimlich verführen? Nach ihrem letzten und sehr deutlichen Krach?? Der Jüngste der Band wusste einfach nicht, wie er mit dieser Situation umgehen sollte. Was zur Hölle ging in diesen Momenten nur in Yoshikis Kopf vor sich? Und warum fanden diese Aufnahmen alle mit Atsushi statt und weshalb sollten sie alle hier erscheinen wenn es eh nur um Yoshiki und den Buck-Tick-Sänger ging?? Taijis Hirn fühlte sich überladen an. Doch Taiji sollte noch mehr zu sehen bekommen. Denn nach einer kleineren Pause wurde die Kulisse etwas umgebaut und Yoshiki verschwand für kurze Zeit in der Garderobe. - Um anschließend halb nackt wieder auf der Bildfläche zu erscheinen. Er trug lediglich seine schwarze Strumpfhose mit dem knappen Lackhöschen, Welches jeder schon von unzähligen Auftritten von Yoshiki kannte. Seine Hände waren in schwarzen, gemusterten, ellenbogenlangen Handschuhen verpackt, passend zur Strumpfhose. Um seinen Hals prangte eine mehrfach herrumgeschlungene schwarze Perlenkette. Atsushi hatte sich in der Zwischenzeit eine Uniform angezogen. Taiji blinzelte immer wieder zwischen den beiden hin und her. Ihm gefiel die Aufteilung der Kostümierung ganz und gar nicht... Im weiteren Verlauf des Shootings war Yoshikis reizvolles Flirten mit Atsushi nicht mehr zu leugnen. Die Posen und Blicke waren so deutlich.... Yoshiki hing teilweise am Buck-Tick-Sänger wie eine willige Straßendirn. In Taiji loderte ein Feuer, Welches immer mehr herranwuchs. Er fühlte sich wie damals mit 15, als er mitansehen musste, wie seine damalige erste Freundin einen Jungen aus einer höheren Klasse küsste. Damals wurde dieses gefräßige Feuer das erste Mal in ihm entfacht. Es war Eifersucht. Pure Eifersucht. Und die nahm auch stetig zu, je länger er die beiden bei ihrer 'Arbeit' als aktierende Fotomodelle beobachtete. Diese Blicke.....diese lüsternden, devoten Blicke die Yoshiki Atsushi immer wieder zuwarf, ihn damit ansah..... Der Fotograf war von dem ganzen Schauspiel absolut begeistert - man hörte es an seinen zufriedenen Lobeshymnen und freudigen Kommentaren. Taiji jedoch hatte mitlerweile eine solch bedrohliche Ausstrahlung erlangt, dass man schon vom bloßen ansehen des Cowboys Angst bekommen könnte. Obwohl Diese wohl ziemlich unbegründet sein dürfte, da Taiji um sich herrum schon lange nichts und niemanden mehr wahr nahm. Sein Blick galt nur den beiden da vorne vor der Kulisse.... War das Yoshikis Art ihm mitzuteilen, dass nach so kurzer Zeit schon wieder Schluss war? Wollte er ihn so weit zur Weißglut treiben, dass er von alleine aufgab? Nach all den Jahren, die sie sich beide herrumgequält hatten, ohne ihrer beider Mäuler aufzukriegen...? War es die Rache dafür, dass er davon Wind bekam, dass sein kleiner Bruder seinen Bassisten verführt hatte....? Aber wie hatte er es nur mitbekommen? - Verdammt, warum konnte er sich damals auch nur nicht zurück halten? Warum nur nicht.......? Taijis gesammte Muskeln waren angespannt. Er hielt es nicht mehr aus. Er brauchte ´ne Pause. Stürmisch erhob er sich von seinem Stuhl und stampfte noch stürmischer aus dem großen Raum, hinaus in´s Freie. Pata, Toshi und hide, die sich die meißte Zeit über nah bei ihm befunden hatten, sahen ihm leicht verwundert nach. Hier war schneidenddicke Luft. Das spührten alle Drei. Nur Yoshiki schien dies alles kalt zu lassen, zumindest zeigte er keinerlei Interesse an Taiji´s Abgang. Die zwanzig Minuten frische Luft hatten ihm gut getan, zumindest war er jetzt wieder ein wenig abgekühlt, als er das Fotostudio wieder betrat. Doch schon auf halbem Wege zu dem Raum, in Welchem Yoshiki und Atsushi vorhin noch posierten, lief ihm der kleine Fotograf über den Weg. "Hey....seid ihr schon fertig?", erkundigte er sich und bemühte sich, die Frage möglichst beiläufig klingen zu lassen. Der Fotograf wendete sich zu Taiji um und nickte knapp. "Ja, schon seit ein paar Minuten!" Dann huschte er auch schon wieder weiter. Taiji schlenderte den eingeschlagenen Weg dennoch weiter, wollte kucken, ob noch wer im besagten Raum auf ihn wartete. Als er jedoch wenig später eben diesen Raum betrat, herrschte gähnende Leere. Keine Menschenseele befand sich mehr hier. Auch Yoshiki und Atsushi hatten sich aus dem Staub gemacht. Über Taijis Gesicht zog sich in Sekundenbruchteilen wieder ein Schatten bei dieser Feststellung. Atsushi....und Yoshi........sein Boss...sein.....Geliebter... Er biss sich auf die Unterlippe. Seine Fantasie drehte in Rekordzeit wieder durch! Wenn da was lief... Wenn Yoshiki sich tatsächlig an den schwarzhaarigen Sänger ranschmeissen würde...... Taiji ballte unweigerlich die Fäuste. Im nächsten Moment erklang ein dumpfes Aufstöhnen. Der Lockenkopf riss seinen Blick herrum. Von woher kam das? Es war Yoshikis Stimme gewesen, die erkannte er zu Hundertprozent! Aber wo kam das her? Er setzte sich in Bewegung, steuerte die Garderobe an. Er war sich sicher, das Stöhnen aus dieser Richtung vernommen zu haben. Einer der Räume war Yoshiki´s. Ein Zettel mit seinem Namen prangte auf der Tür. Taiji´s verkrampfte Hand griff nach dem Türknauf. Sein Herz raste, schlug ihm bis zur Kehle. Was würde sich ihm gleich für ein Bild zeigen? Wollte er es wirklich sehen...? Er schluckte, doch dann riss er bestimmend die Tür auf........! Kapitel 22: Nightlife --------------------- Ein geschocktes, braunes Augenpaar starrte ihn an, als Taiji so plötzlich in den Raum trat. Es herrschte Totenstille. Yoshiki saß gebückt auf einem Stuhl, hielt seine linke Hand an seinen Fußknöchel. Keiner brachte einen Ton herraus. Yoshiki nicht, weil er nicht im entferntesten damit gerechnet hatte, plötzlich den Cowboy mitten in der Tür stehen zu haben - und das ohne jegliche Vorankündigung - und Taiji nicht, weil sich ihm ein vollkommen anderes Bild presentierte, als er erwartet hatte. Yoshiki war alleine in diesem Raum. Dieser Gedanke wurde bestätigt, als seine rehbraunen Augen im Zimmer, Welches nicht sehr groß war, umherhuschten und ausser den Drummer niemand anderen sahen. Auch keinen Atsushi. Yoshiki starrte ihn immernoch an. Dass jemand zu ihm gestürmt kam, nur weil er sich den Knöchel am Stuhlbein etwas heftig angestoßen hatte, hatte er auch noch nicht erlebt. Aber warum war es ausgerechnet Taiji? Und warum hatte eben Dieser so einen ungläubigen Blick drauf...? Als ob er sich im Raum geirrt hätte oder verdammt erstaunt darüber wäre, was er hier zu sehen bekam. Dabei stand sein Name doch sogar noch an der Tür. Müsste man nur noch lesen können... "Kannst´e nicht anklopfen?" Yoshikis Stimme war typisch divenhaft harsch und unfreundlich. Taijis Mine verdüsterte sich daraufhin ein wenig. Wie er es jedes Mal hasste, von Yoshiki so angeschnauzt zu werden. Er hatte es schon immer gehasst! Der Jüngere überlegte kurz, mit welcher Entschuldigung er dieser Situation wieder halbwegs glimpflich entkam. "Falsches Bild....", murmelte er schließlich und stolperte rückwerts wieder aus dem Garderobenraum herraus. Yoshiki starrte ihm ungläubig nach. Was meinte er mit 'falsches Bild'? Hatte er was im Gesicht was ihn nicht mehr wie Yoshiki aussehen ließ? Was für ein Bild hatte der Bassist denn erwartet, als er diese Tür aufriss? Kaum dass er die eine Zigarette aufgeraucht hatte, steckte er sich auch sogleich die Nächste zwischen die Lippen und zündete sie sich an. Irgendwomit musste man sich ja ablenken, wozu der bisher konsumierte Alkohol mitzählte, Welcher sich mitlerweile auch schon bemerkbar machte, was Yoshiki herzlich begrüßte. Die Stripperin, die schon die ganze Zeit ihre Nummer auf der Tresenfläche abzog, beugte sich nun schon zum dritten Mal zu ihm hinunter und zwinkerte ihm vieldeutig zu, während sie sich lasziv über ihre tiefrotbemalten Lippen leckte. Yoshiki ließ es sich nicht nehmen, der Dame ein Scheinchen in ihr einziges Kleidungsstück, welches noch an ihrem Körper haftete, zu stecken. "Du scheinst ihr zu gefallen", erklang plötzlich eine dunkle Frauenstimme neben ihm. Yoshiki wendete seinen Kopf zur Seite und erkannte durch seine dunkel getönten Sonnenbrillengläser eine vollbusige, aufreizend gekleidete Frau mit langen, dunkelrotbraunen Locken auf dem Hocker neben sich sitzen. "So oft widmet sie sich in einer Show für gewöhnlich seltend ein und dem selben Mann", fuhr die Lockige fort. Yoshiki aschte seine Zigarette im dafür vorgesehenem Behälter kurz ab, bevor er seine neue Sitzpartnerin erneut anblickte. "Vieleicht gefallen ihr auch nur die Summen an Geld, die ich ihr die ganze Zeit zustecke", antwortete er und lächelte. Die Dame stützte ihr Kinn in die Hand, zwirbelte mit zwei Fingern der anderen Hand an einer ihrer dunklen Locken herrum und musterte Yoshiki kurz. "Ich denke nicht, dass das der einzige Grund ist.... Du bist zum ersten Mal hier, richtig?" Der Drummer nickte. Und auch wenn er zum ersten Mal hier drinnen war, wusste er sehr wohl, was das hier für ein Schuppen war. Und er konnte die Absichten seiner Gesprächspartnerin schon deutlich riechen. Die Frau rückte etwas näher an ihn herran. "Und...wie gefällt es dir hier bisher....?" "Bisher ganz nett", grinste Yoshiki und nahm erneut einen Schluck aus seinem Glas. "Oh.....das klingt aber nicht sehr überzeugend....", schnurrte sie, begann nun ihre Locke, mit der ihre Finger die ganze Zeit spielten, über ihre Lippen zu streichen. Der Drummer drückte seinen Glimmstengel aus und betrachtete sich seine Gesprächspartnerin genauer. "Du kannst ja dafür sorgen, dass ich mehr auf den Geschmack komme....", schlug er vor. Er hatte keine Lust auf ewiglange Spielchen. Das erkannte nun wohl auch die Dame und sie zwinkerte ihm vielversprechend zu, wand sich dann an den Barkeeper und machte ihm ein knappes, verständliches Zeichen. Der recht schweigsame Barkeeper drehte sich kurz um, fingerte aus einer Ablage einen Schlüssel herraus und warf ihn der lockigen Verführung zu. Diese fing den Schlüssel gekonnt mit einer Hand auf und ließ ihren schlanken, wohlgeformten Körper vom Barhocker gleiten, griff dabei sachte nach Yoshikis Arm. Dieser ließ es zu, hatte nichts daran auszusetzen. Er ließ sich von ihr zu einem hinteren Teil des Raumes führen, in Welchem eine schmale Treppe in das darübergelegene Stockwerk führte. Schon die Treppe war mit rotem Neonlicht beleuchtet. Die Etage, zu der die Treppe führte, war durch und durch in rotes Licht getaucht. Es schien der Flur zu sein, in welchem sie sich nun befanden. Doch die Dame mit den langen Locken steuerte zielstrebig eine Zimmertür an, schloß Diese auf, bat Yoshiki hinein und schloß wieder ab. Yoshiki sah sich im Zimmer um. Anders als der Flur war dieser Raum überwiegend in Blau- und Lilatönen gehalten. Das Bett, Welches mit dem Kopfende zur Wand stand, war riesengroß und mit Sicherheit hatten dort mehr als zwei Personen drauf Platz. Es gab eine geschmackvolle Komode, einen ebenso geschmackvollen Tisch und zwei Stühle. Nicht zu vergessen die ganzen farbigen Neonbeleuchtungen an Wand und Decke. Man sah sofort, dass das hier keiner dieser fragwürdigen Billig-Puffs war. "Mein Name ist übrigends Layla", hauchte die lockige Verführung und schob ihn mit sanfter Gewalt zum großen Bett hin, um ihn sogleich zärtlich darauf zu schubsen. "Und...Deiner....?", erkundigte sie sich nun, während sie sich graziös auf des Drummers Schoß setzte und damit begann, ihm den dünnen Mantel von den Schultern zu streichen. "Yoshiki....", entgegnete er nach kurzem Zögern. Lächelnd sah er ihrer Tat zu. "Mmmh...Yoshiki...", wiederholte sie seinen Namen genüsslich. "Ein schöner Name....." Der Mantel war überwunden und so knöpfte sie ihm nun Stück für Stück die Bluse auf. Yoshiki hob seine Hand, zögerte dann aber doch etwas, bevor er sie über die warmen Locken von Layla streichen ließ. Sie fühlten sich ganz anders an als Taijis Locken...... Auch rochen sie ganz anders als Taiji´s....viel weiblicher..... Taiji hatte auch einen weichen Geruch, aber nicht so feminin..... Yoshiki ertappte sich dabei, wie er seine Gedanken nicht vom Basser ablassen konnte. Egal was er tat, egal wo er hinging - in Gedanken war er doch immer wieder bei Taiji. Das lief schon die ganzen Tage so. Seit ihrer Auseinandersetzung in Taijis Wohnung. So sehr es ihm auch weh tat, die Bilder von seinem Bassisten und seinem Bruder vor seinem inneren Auge immer wieder auftauchen zu sehen - er konnte Taiji einfach nicht mal ebenso abschreiben wie eine billige Affäre mit irgendeinem Flittchen. Denn Taiji war keine billige Affäre. Taiji war der Kerl, in welchen Yoshiki sich schon vor langer Zeit verkuckt hatte und aus diesem Verkucken wurde nach und nach immer mehr... Yoshiki war diese Nacht nicht der Einzige, der seinen Kummer im Nachtleben zu ersticken versuchte. Auch Taiji streunerte durch die von buntem Neonlicht beleuchteten Straßen der sündigen Viertel. Als ihm aus einer Kneipe der Song 'Snakebite' entgegenklang, beschloß er kurzfristig selbige Lokalität zu betreten. Es war das 'Dirty Dreams' , wie sich herrausstellte. Eine Kneipe, die er zu frühen Indie-Zeiten oft mit hide gemeinsam aufgesucht hatte. Nun stiefelte er querfeldein durch das Innere der Kneipe und schwang sich ohne zu zögern auf einen der freien Barhocker. Sogleich bestellte er sich einen Whiskey. Heute sollte es schnell gehen. Plötzlich fiel ihm auf, wie häufig er in letzter Zeit seine Sorgen wegen Yoshiki in Alkohol zu ertränken versuchte. Doch im nächsten Moment darauf verwarf er diese Gedanken. Er wollte jetzt nicht denken. Und schon gar nicht über Yoshiki. Der Junge musste doch auch mal für einen Abend aus seinem Kopf verschwinden können?! Doch Taiji sollte in dieser Nacht noch so Einiges an Yoshiki erinnern... Er hatte gerade das dritte Glas Whiskey geleert, als sich ein erneuter Gast zwei Hocker neben ihn niederließ. Taiji´s, durch den Alkohol schon getrübter, Blick fiel nur zufällig auf diese Person. Und er starrte sie auch erst einige Sekunden stumm an, bevor er überhaupt in der Lage war zu agieren. Zwei Hocker neben ihm, im schwarzen Mantel, saß Atsushi. Der Kerl, mit dem Yoshiki noch vor einigen Stunden großzügig im Fotostudio rumgeflirtet hatte. Ach was! Die eindeutigen Szenen, das war schon mehr als albernes Rumgeflirte! Und weiß der Geier was die Zwei noch alles getrieben hatten in der Zeit, in der er draussen gewesen war.... "Na? Hat´s Spaß jemacht?", lallte Taiji dem schwarzhaarigen Sänger zu. Seiner Stimme waren die drei Whiskeys deutlich anzuhören. Atsushi wendete seinen Kopf in Taijis Richtung und blickte ihn fragend an. "Ah? Was soll Spaß gemacht haben?", erkundigte er sich und fischte aus der Manteltasche eine Packung Zigaretten. "Tu nich´ so scheinheilich", brummte Taiji. Er ließ nicht noch mehr Leute mit sich spielen. "Die Numma heude Nachmiddach....mit unsra Prinsessin..." Atsushi hatte seine Zigaretten gefunden und steckte sich gerade Eine davon an. "Meinst du das Shooting heute?" Tu nicht so scheinheilig, schoss es Taiji nur immer wieder durch den Kopf. "Ja, Mann......das verdammte Shooting......und deine Liebäugelei mit Yoshi..." "Liebäugelei?" Atsushi nahm einen tiefen Zug seiner Zigarette, bevor er den Rauch in die Höhe wieder ausstieß. "Das war ein ganz normales Fotoshooting. Auch wenn ich zugeben muss, dass einige von Yoshiki´s Posen doch ganz schön gewagt waren...." Er gab es also zu. Taijis Hand drückte sich immer fester um das leere Glas. "Ihr hab rumgemacht ......", knurrte er. Dass er seine Gedanken derzeitig kaum von seinem Gesprochenen unterscheiden konnte, fiel ihm kaum noch auf. Das Feuer der Eifersucht wollte nicht ersticken und der hochprozentige Alkohol stachelte die Flammen nur noch immer weiter an. Atsushi hob eine Augenbraue und blickte den Bassisten ungläubig an. "Was sollen wir gemacht haben? Taiji, du warst doch dabei, du hast doch gesehen, was da ablief." Mit einer unkontrollierten Handbewegung riss er sein leeres Glas, welches immernoch von seiner Hand umschlungen wurde, von der Tresenfläche und schleuderte es energisch zu Boden. Das Glas zersprang in tausend Splitter. Mit brodelndem Blick starrte er in Atsushis verständnislose Augen. "Un´ was ich alles geseh´n hab´.... Er wollte dich verfüan.....un´ sichalich hadder´s auch geschafft......!" "Taiji, war das ´n Glas zuviel?", fragte Buck-Tick´s Sänger, als er von dem Scherbenhaufen auf dem Boden wieder hinauf zu Taiji schaute. "Ich weiß nicht worüber du dich so künstlich aufregst, ich weiß auch nicht, was es dich angeht, wem Yoshiki schöne Augen macht. Was du gesehen hast war ein fuck normales Shooting und ich glaube dir nicht wenn du mir jetzt sagen willst, du hättest Yoshiki noch nie vor einer Fotokamera erlebt." "Du wollest ihn flachlejen, gib´s zu!" Nun war Taiji´s Realität entgültig verschwommen. Er schob sich selbst vom Hocker runter und torkelte zu Atsushi. Sein Verstand war weitestgehend betäubt, sein Geist war genauso verschleiert wie seine Sicht. Yoshiki...immer wieder tauchte Yoshiki in seinem Kopf auf. Die Szenen des Shootings, die Blicke die der Drummer sowohl ihm, als auch Atsushi zugeworfen hatte.................. Seine Faust zielte auf Atsushis Gesicht, traf sein Ziel jedoch nicht wie geplant und streifte es somit nur. Es war jedoch Grund genug für Atsushi, Taiji am Handgelenk zu packen und ihn grob an sich zu reissen. "Sag mal spinnst du, Cowboy? Was immer in deinem Hirn gerade auch vorgehen mag: Dies hier ist kein Western und wir befinden uns nicht in irgendeinem Saloon wo es üblich ist, auf alles und jeden einzuprügeln!" Seine Stimme war gefasst aber dennoch gefährlich schneidend. "Du has´ mit ihm rumjemacht, gib´s zu! GIB´S ZU!!" Taiji begann nun völlig auszurasten, riss sich aus Atsushis Griff raus und packte ihn mit selbiger Hand am Kragen. Die eben noch zu ihm gesprochenen Sätze schien er gar nicht wahr genommen zu haben. Allerdings spührte er gerade, dass es mit nur einem gesunden Arm doch nicht so leicht war, seine Gegner einzuschüchtern... Atsushi ließ sich jedoch generell nicht so leicht einschüchtern. Mit beiden Händen packte er den schmalen Bassisten, riss ihn von sich weg und warf ihn ohne Umwege zu Boden. "Leg dich nicht mit mir an, Freundchen. Und wenn doch, dann sorg dafür, dass du in besserer Kondition bist als jetzt!" Taiji jaulte unterdrückt auf, als er seinen Körper, trotz Betäubung, auf dem harten Holzfußboden aufprallen spührte. "Ich glaube, die Show ist heute für dich gelaufen", meinte nun auch der Barkeeper, der Taiji noch von früher kannte. "Geh nach Hause und schlaf deinen Rausch aus, bevor du hier noch mehr Unruhe verbreitest." Taiji realisierte nun langsam, dass er von Anfang an verlohren hatte. Von einem möglichen Sieg war er bereits meilenweit entfernt. Nach kurzem Zögern erhob er sich unter Ächtzen und wackeligen Bewegungen und stand wieder mehr oder weniger auf beiden Beinen. Ohne Atsushi oder irgendeinem anderem Menschen hier im Raum auch nur noch eines Blickes zu würdigen, torkelte er langsam gen Ausgang. Obwohl er ihnen nicht in´s Gesicht sah, spührte er die Blicke der anderen Gäste auf seinem Körper kleben. Es waren verachtende Blicke. Es war die gleiche Verachtung, die Yoshiki damals in seiner Wohnung ihm gegenüber hervorbrachte. Für alle war er der Verlierer. Der armseelige Trottel, mit dem sich niemand gerne abgeben wollte. Aussenseiter. Kapitel 23: game over --------------------- Zitternde Finger fuhren durch die eigenen langen Haare. Er seufzte leise auf. Yoshiki spührte die warme Satinbettwäsche auf seiner Haut. Er konnte es einfach nicht. Er schaffte es noch nicht mal irgendeine beliebige Nutte namens Layla durchzunageln... Eben genau diese Dame erhob sich von dem riesigen Bett und strich ihm kurz aber sanft über den Kopf, beinahe schon so, als wollte sie ihn etwas aufmuntern. "Mach dir keinen Kopf. Das kann schon mal vorkommen. Vieleicht klappt´s ja beim nächsten Mal." Sie verschwand Richtung Dusche. Yoshikis Augen folgten ihr noch kurz, dann ließ er seine Lider sinken. War er jetzt über Nacht impotent geworden? Nein, er wusste ganz genau, woran es lag - er wollte es bloß nicht wahr haben..... Wie konnte Taiji nach wie vor seine Gedankenwelt immernoch so sehr einnehmen, dass er nichts und niemand anderen mehr an dessen Stelle setzen konnte? Noch nicht einmal mehr eine Nutte?? Stöhnend rollte er sich auf die Seite und zog sich die Bettdecke über den Kopf. Er liebte ihn noch immer, er liebte diesen verdammten Bastard trotz alledem noch immer! Selbst Hiroki konnte an dieser Tatsache nichts ändern. Ein angenehm wärmendes Gefühl legte sich über seine Haut. Es verweilte dort. Durch seine geschlossenen Augenlider drang Helligkeit..... Taiji öffnete seine Augen - um sie im nächsten Moment wieder zusammen zu kneifen. Die Sonne schien ihm durch´s Fenster direkt in sein Gesicht. Anstatt seinen Kopf abzuwenden, hielt er sich leise murrend die Hand vor´s Gesicht. Viel zu hell...... Dennoch erhob er seinen Oberkörper kurz darauf, um sich in eine sitzende Position zu bringen. Im selben Moment bereute er diese Aktion aber auch schon wieder... Es drehte sich alles und in seinem Kopf fing schlagartig etwas an wie wahnsinnig zu pochen. Gottverflucht, dass konnte nur ein Kater sein... Taiji schob vorsichtig nun wieder die Hand von seinem Gesicht weg und blinzelte verpeilt um sich. Er lag auf seiner Couch...in seinem Wohnzimmer. Er konnte sich gar nicht erinnern, sich hier hingelegt zu haben. War er nicht vergangende Nacht noch völlig woanders gewesen....? Wie dem auch sei; Taiji stand mit bedachten, langsamen Bewegungen auf und tappste in´s Badezimmer zu seinem Medizinschrank. Nach einigem Rumgewühle in Selbigem musste er jedoch feststellen, dass keinerlei Kopfschmerztabletten mehr vorhanden waren. Noch nicht mal etwas Annäherndes! Entnervt stöhnte er auf. Sonst hatte er doch auch immer einen ausreichenden Vorrat dieser Dinger - warum gerade heute nicht? Sein Blick streifte beiläufig sein eigenes Spiegelbild. Als ihm an seiner Schläfe ein unübersehbarer violettfarbener großer Fleck entgegenschimmerte, stockte er. Wo kam der denn nun auch noch her? Er führte seine Fingerspitzen sachte über die dunkel verfärbte Haut... Ein Bluterguss, aber wo hatte er den her...? Nur Bruchstückchenhaft drangen nun wieder Erinnerungsfetzen der letzten Nacht in sein Gedächtnis..... "Oh fuck....." Der Lockige schloß die Augen. Hatte er sich tatsächlig...mit Atsushi angelegt...? "...große Scheiße....." Er verließ sein Spiegelbild, ebenso das Badezimmer. Wenn er sich vergangende Nacht tatsächlig mit dem Sänger angelegt hatte, konnte er vom Glück reden, nicht noch mehr eingesteckt zu haben. Zumal sein Körper ja schon vorher nicht ganz in Ordnung war... Er blinzelte auf seinen verbundenen, gebrochenen Arm. Unwillkührlich drang wieder ein Bild von Yoshiki vor sein inneres Auge... Gottverflucht, wie sollte das nur weiter gehen?? Das sture Prinzesschen war ja nicht einmal bereit, ihm zuzuhören! Aber wie dem auch sei, Prinzessin hin oder her - als allererstes brauchte er Schmerztabletten! Taiji tappste in den Flur, schlüpfte in seine Stiefel, warf seine Jeansjacke über und verließ die Wohnung. Als er vor die Haustür trat, schnupperte er die Luft. Es war deutlich milder heute. Schien so, als würde der Frühling sich nun auch endlich mal blicken lassen wollen. Er schlenderte los. Die nächste Apotheke war nur ein paar Straßen von seiner Wohnung entfernt. Doch er merkte schon, wie ihm alleine die frische und milde Luft gut tat. Gerade wollte er die letzte Biegung zur Apotheke nehmen - da stach ihm plötzlich ein weißblonder Haarschopf in´s Auge. Taiji blieb für einen Moment wie angewurzelt stehen. Es war Hiroki, der dort auf der anderen Straßenseite ging. Und er steuerte einen Hauseingang an... Offenbar hatte er den Lockigen nicht entdeckt. Taiji setzte sich wieder in Bewegung. Gezielt folgte er Yoshikis kleinem Bruder, jedoch darauf bedacht nicht entdeckt zu werden. Zumindest vorläufig..... Hiroki holte einen Schlüssel aus der Jackentasche, schloss die Haustür auf und trat in das Gebäude ein. Offensichtlich schien er hier zu wohnen. Taiji huschte hervor und knapp bevor die schwere Haustür wieder in´s Schloß fiel, schaffte er es, durch die Tür zu schlüpfen. Nun stand er im großem, dunklem Treppenhaus. Hiroki jedoch hatte ihn noch immer nicht bemerkt. Er stand nichts ahnend vor seiner Wohnungstür, die sich ebenfalls im Erdgeschoss befand, und schloss nun diese Tür auf. Doch noch bevor er in die Wohnung treten konnte, packte ihn jemand an den Schultern! "Rein da!", zischte dieser Jemand und drückte ihn gewaltsam durch die Tür. Es war Taiji, der mitlerweile von der Haustür bis zu Hirokis Wohnungstür gewandert war und Diesen nun in dessen Wohnung zwang. Hiroki blickte ihn erschrocken an. "Wa-was machst du??", war das Einzige, was er im ersten Augenblick rausbrachte. Taiji antwortete jedoch nicht sofort, zog ihn durch den Flur in einen der nächsten Räume. Es war zufälligerweise das Wohnzimmer. Wutentbrand und energiegeladen blickte er den Blondschopf an. Nun war er am Zug! "Hast du Arschloch überhaupt eine Ahnung, was du angestellt hast?? Was hast du damals mit mir gemacht, als du mich entführt und an´s Bett gefesselt hast?", schrie er ihn an, hielt ihn immernoch an der Schulter fest. Kaum erwähnte Taiji das damalige Geschehen, begann Hiroki zu grinsen. Es war das Grinsen, Welches seine Hinterhältigkeit unterstrich. "War es nicht deutlich genug zu spühren, was ich damals mit dir gemacht habe? Und....hast du mit mir nicht auch was gemacht....?" Nun war wieder die typische Ruhe und Gelassenheit in den Blonden zurück gekehrt. Taiji riss ihn heftig an der Schulter. "Was hast du gemacht um mich bewusstlos zu kriegen? Was hast du mir in den verdammten Kakao getan, dass ich zu ´nem verdammten Rammler mutiert bin? Wie bin ich wieder in meine Wohnung gekommen? Und vor allem:", er packte Hiroki am Kragen und zog ihn bis auf wenige Milimeter an sich herran, "wie hat Yoshiki Wind von der ganzen Sache bekommen?" Der Vulkan, der in Taiji brodelte, war kurz vor dem Ausbruch. Hiroki jedoch schien sich mal wieder nicht wirklich davon beeindrucken zu lassen. "Sag bloß, du hättest noch nie Äther geschnüffelt." Um seine Lippen spielte wieder die leichte Verführung. "Der Kakao war eine Spezialzubereitung, wie ihn schon die Azteken in Mexiko verwendeten. Ein wunderbares Aphrodisiakum....und so rasch wirkend...", schnurrte er und leckte sich mit der Zungenspitze genüsslich über die Lippen, bevor er mit der Beantwortung von Taiji´s Fragen fortfuhr. "In deine Wohnung habe ich dich anschließend gebracht. Den Schlüssel hatte ich aus deiner Jackentasche, falls du darauf auch noch nicht gekommen sein solltest. Und meinem großen Bruder hab ich einfach mal einen netten Mitschnitt unserer heißen Show zukommen lassen..." Taiji ließ ihn los, jedoch nicht ohne ihn kraftvoll gegen die Wand zu stoßen, zu Der Hiroki mit dem Rücken stand. "Du bist ein elendiges, armseeliges Arschloch", knurrte er. Er hatte auf all seine Fragen Antworten erhalten. Doch ungeschehen machte es die ganzen Vorkommnisse auch nicht mehr. "Warum machst du das? Warum machst du diesen ganzen Scheiß?? VERDAMMT NOCHMAL, WARUM???" Taiji´s Stimme schlug über, wurde hysterisch. Im selben Moment hatte seine Faust abermals den Kragen seines Gegenübers im Griff und stieß ihn immer und immer wieder gegen die Wand. Der Vulkan war ausgebrochen und die unsagbar heiße Lava der Wut ströhmte durch jede einzelne Ader. Hiroki schien nach wie vor nicht einzuschüchtern zu sein, geschweige denn dass er auch nur einen Funken Reue zeigte. Er hatte sich vollkommen unter Kontrolle, anders als noch vorhin, als Taiji ihn so plötzlich abgepasst hatte.... "Du dreckiges Rattengesindel machst alles kaputt! ALLES!!" Die braunen Augen , die kurzweilig immer mal wieder von braunblonden Locken umspielt wurden, blizten immer hasserfüllter auf. "Was kann ich dafür, wenn mein Bruderherz so ein Schlappschwanz ist, dass er´s bei dir nicht bringt und du ständig deine Sehnsüchte bei mir zu befriedigen suchst?", entgegnete Hiroki. Nein, das Wort 'Reue' war ihm tatsächlig in keinster Weise bekannt. Keiner von beiden hatte mitbekommen, dass sich inzwischen ein Zuschauer zu ihnen gesellt hatte. Er stand in der Tür zum Wohnzimmer und starrte sie mit großen, ungläubig blickenden Augen an. Es war Yoshiki. Er war am Haus vorbeigekommen, ohne zu wissen, dass sein Bruder nun hier wohnte. Vom Gehweg aus hatte er jedoch durch´s Wohnzimmerfenster zwei Gestalten erkennen können, die ihm nur allzu vertraut vorkamen. Durch die große Haustür war er ähnlich gelangt wie Taiji: Er hatte gewartet, bis ein Hausbewohner sie öffnete und war daraufhin heimlich hindurchgeschlüpft. Die Tür zu Hirokis Wohnung stand noch offen, da Taiji die blonde Grinsebacke vorhin so überrumpelt hatte, dass keiner mehr daran dachte, die Tür wieder zu schließen. Und nun stand Yoshiki nur wenige Meter von seinem verhassten kleinem Bruder und dem Rebellen, den er liebte, entfernt und hatte einen großen Teil des Streitgespräches mit angehört. Sogar Hirokis Geständnisse, was er damals mit Taiji angestellt hatte, hatte er mitbekommen. In ihm brodelte eine ähnliche Wut wie in Taiji, bloß noch etwas heisser. Er trat aus dem Türrahmen hervor, ging zielstrebig auf die beiden Streithähne zu - und nahm Taiji die Last ab. Er packte seinen Bruder ebenfalls am Kragen, jedoch besaß er das Glück beide Hände dafür nutzen zu können und so wurde Hirokis darauffolgende Begegnung mit der Wand um einiges brutaler als durch Taiji. Sowohl Taiji als auch Hiroki selbst rissen nun die Augen auf, als Yoshiki plötzlich auf der Blidfläche erschien und sich in diese Auseinandersetzung einmischte. Keiner von ihnen hatte den Boss von X hineinkommen hören! Doch all das war Yoshiki in diesen Momenten vollkommen unwichtig. Er funkelte in das Gesicht seines um mehrere Jahre jüngeren Bruders, ein düsteres Grollen war aus seiner Kehle zu vernehmen. "Du bist das wiederlichste, niederste Geschöpf, mit dem ich je zu tun hatte..." Eine seiner Fäuste löste sich vom Stoff des Hemdes Hirokis und traf kurz darauf sein Gesicht. Hiroki keuchte auf. Der Schlag saß! Aber er wusste, dass Yoshiki es nicht bei nur diesem einen Schlag belassen würde. Auch wusste er, dass er gegen dessen Wut und Zorn, vor allem aber gegen dessen körperliche Kraft keine Chance hatte. Yoshiki war, was Prügeleien anging, schon immer der Überlegene gewesen. Hiroki selbst war überlegen wenn es um Psychoterror und seelische Verletzungen ging. Aber bei Prügeleien mit seinem großen Bruder zog er grundsätzlich den Kürzeren. "Du bist eine elendige Mißgeburt! Nichts weiter als eine dreckige, kleine, verachtenswürdige Hure!! Du zerstörst mein Leben nicht!! DU ZERSTÖRST ES NICHT!! DU ZERSTÖRST ES NICHT!!!" Yoshiki´s blinde Wut verwandelte sich in Hysterie. Mit jedem Satz donnerte er sein Gegenüber erneut hart mit dem Rücken und dem Hinterkopf gegen die Wand, mit jedem Wort, Welches er ihm in´s Gesicht schrie, kochte sein Hass immer mehr über und die Schläge, die auf Hiroki einprasselten, häuften sich. Taiji stand nur daneben, starrte die beiden Brüder wortlos an. Diese Prügelei war noch nicht mal ansatzweise mit Denen zu vergleichen, die sich der Boss mit ihm bisher geleistet hatte! Hier stach eine Sache überdeutlich hervor: Hass. Und wirklichen Hass hatte Yoshiki seinem lockigem Bassisten nie gegenübergebracht. Hiroki röchelte mitlerweile schon. "...du nennst mich eine Hure...? Ausgerechnet du...?" Er hob langsam seinen Kopf, blinzelte sein älteres Gegenüber an. Seine Lippen bluteten. "....tu doch nicht so scheinheilig...als sei Taiji der Erste aus der Band, den du mal genagelt hast....." Für Yoshiki waren diese Worte Hirokis entgültiges Todesurteil. Hysterisch schreiend schlug und trat er auf den Blondschopf unentwegt ein. Ganz egal wo er ihn traf. Er wollte ihm nur noch Schmerz zufügen. Hiroki sollte auch leiden. Leiden, wie er unter den ständigen hinterhältigen Intriegen seines Bruders selbst ständig litt. In seinem Wahn nahm er Hirokis stetig schwächeren körperlichen Zustand schon lange nicht mehr wahr. Er schlug, trat, schlug, trat.... "Yoshi du bringst ihn um!!!" Taiji´s lauter Warnruf drang durch das kleine Wohnzimmer, durch das Gemisch aus Röcheln, Keuchen, Schreien und Schluchtzen. Die vertraute Stimme des geliebten Bassisten war es, die den femininen Drummer aus seinem bedrohlich verschlingenden Wahn zurück in´s Hier und Jetzt riss. Er ließ von der dünnen Gestalt ab, die mitlerweile an der Wand zu Boden gesunken war, völlig zerzaust und zerrissen dahockte. Von der Gestalt, die seinen kleinen Bruder verkörperte. Yoshikis Hände zitterten, sein ganzer Körper zitterte. Sein Gesicht war überströmt mit heissen Tränen, an Welchen sich ein paar vereinzelte dünne Strähnchen festgeklebt hatten. Er trat langsam zurück, einen Schritt, zwei Schritte. Dann wand er sich leise keuchend um und rauschte aus der Wohnung. Ohne auch nur einen einzigen Ton zu sagen. Hiroki schmeckte sein eigenes Blut im Mund. Sein ganzer Körper war ein einziger Schmerz. Er wagte es nicht sich zu bewegen aus Angst, den Schmerz dadurch übermächtig werden zu lassen. Vor seinen Augen tanzten wintzige, bunte Sterne. Er wusste, dass er diese Parti verlohren hatte. Taiji schaute auf die geschundene Person hinab. Er konnte sich ausmahlen, welche Schmerzen durch dessen Körper rasen mussten. Er war selbst oft genug in Prügeleien verwickelt gewesen. "Das hast du dir selbst zuzuschreiben", meinte er im ungewohnt ruhigem Ton. Dann trat auch er an Hiroki vorbei und verließ das Haus. Kapitel 24: Hot 'n' Spicy -------------------------- An den langen, dünnen, verästelten Zweigen konnte man schon deutlich viele kleine grüne Knospen erkennen. So jung, zart und frisch sie auch noch waren, sie bahnten sich schon neugierig ihren kleinen Weg in die Welt hinaus, wollten nicht mehr schlafen, wollten nicht mehr ruhen. Wollten Lebensluft schnuppern. Ihre ganzen Möglichkeiten weitestgehend ausnutzen. Genau wie das kleine Vogelpärchen, Welches gerade ungestüm durch die Lüfte fegte und sich gegenseitig umgarnte. Völlig in ihrem Liebesspiel vertieft und ungeachtet was um sie herum geschah, sausten sie durch die milden Lüfte, jagten sich gegenseitig und boten die freudigsten Flugkunststücke, die solche kleinen Wesen vollführen konnten. Der Frühling hatte endgültig Einzug gehalten und es war nicht mehr zu leugnen. Taiji stützte sich mit der gesunden Hand an der Fensterbank ab, während seine Blicke durch das Blau des Frühlings streiften. Es dauerte nicht lange, bis er das leise Geklappere von Kaffeetassen vernahm und schon im nächsten Moment erblickte er Yoshiki mit Selbigem durch die Küchentür wandeln. Der dürre Drummer stellte die zwei Tassen auf den kleinen Couchtisch, der sich im Wohnzimmer befand, und huschte noch einmal zurück in die Küche, um den fertig gebrühten Kaffee nachträglich dazu zu holen. Taiji beobachtete ihn bei diesen Aktivitäten von seinem Fensterplatz aus und ein schwaches, schüchternes Lächeln hatte sich auf seinen Lippen eingefunden. Er verließ das Fenster und begab sich zum Sofa. Kurz darauf setzte sich auch Yoshiki endlich zu ihm, goss ihnen beiden Kaffee ein, ließ in seine Tasse zusätzlich noch zwei Zuckerwürfel plumpsen und führte sie hastig zu seinen Lippen um die heisse, dunkle Flüssigkeit eifrig zu bepusten und somit das nun schon längst überfällige Gespräch noch ein bißchen weiter hinaus zu zögern. Taiji erkannte die Zögerlichkeit und Unsicherheit seines Bosses. Aber immerhin hatte er ihn mit in seine Wohnung gebeten. Das zeigte immerhin schonmal die Bereitwilligkeit Yoshiki´s zu einem Gespräch. Der lockige Bassist nahm nun ebenfalls seine gefüllte Tasse in die Hände und senkte seinen Blick auf den flüssigen und duftenden Inhalt. „Dein kleiner Bruder hat uns alle in die Enge getrieben“, begann er leise, um der immer erdrückenderen Stille entgegenzuwirken. Yoshiki nickte knapp. Er pustete immernoch. Taiji blinzelte ihn von der Seite vorsichtig an. „Für so hinterhältig hätte ich ihn bis vor Kurzem noch gar nicht gehalten...“ „Er war schon immer ein rücksichtsloses Aas.“ Yoshiki´s Stimme klang heiser. Er mochte nicht über seinen jüngeren Bruder sprechen. Zumindest nicht mehr als nötig. „Verstehe......deswegen hast du ihn damals auch aus der Band geworfen“, meinte der Jüngere gedankenverloren und schlürfte die ersten paar Schlucke der tiefdunklen Flüssigkeit. Yoshiki ließ seinen Kopf sinken. Er hasste es sich mit seiner negativen Vergangenheit zu beschäftigen. „.....ich hab ihn damals rausgeschmissen, weil er schon damals die gleiche Nummer abgezogen hat wie......wie jetzt....“ Die letzten zwei Worte sprach er leiser aus als den übrigen Satz. Taiji wand seinen Kopf in Yoshiki´s Richtung. Seine Augen blickten fragend. Was genau meinte der Andere mit dieser Anspielung? Taiji hatte zu tiefsten Indie-Zeiten von X Hiroki noch in der Band miterlebt. Aber er war immer davon ausgegangen, Yoshiki hätte seinen kleinen Bruder gefeuert, weil er mit dessen musikalischen Leistungen nicht zufrieden war. Der Leader spürte diesen Blick, der auf ihn gerichtet war und er seufzte auf, bevor er scheu ein Mal kurz in Taiji´s Augen schaute. „Hiroki...hat sich schon damals gerne einen Spaß daraus gemacht, mich zur Weißglut zu treiben.........“ Er ließ seinen Kopf abermals hängen. Es fiel ihm so verflucht schwer, über diese Sachen von damals noch ein Mal zu sprechen. Taiji stellte seine Tasse auf die dafür vorgesehene Untertasse ab. „Wegen...X....?“, wagte er es vorsichtig nach zu haken. „Nein“, kam überraschend schnell die Antwort. „Wegen dir.“ Die rehbraunen Augen weiteten sich überrascht. Hatte er sich da gerade verhört? Hiroki flog wegen ihm aus X?? Er spielte doch parallel mit Hiroki bei X – er selbst am Bass und Hiroki damals an der Gitarre – wie konnte Taiji bei der Aufteilung der Auslöser für Hiroki´s Rauswurf sein? Sanft und vorsichtig legte er dem Älteren seine Hand auf die dürre Schulter. „Bitte erklär´ mir das“, bat er leise. Das Gesicht des Drummers verschwand hinter seinen schlanken Händen, ein ersticktes Seufzen erklang, bevor er nach weiterem kurzem Zögern schließlich doch erzählte: „Er...er hat dich immer umspielt....von Anfang an..... Er hat sich ziemlich rasch einen Riesenspaß draus gemacht, dir in meinem Beisein schöne Augen zu machen....“ Taiji erinnerte sich. Es stimmte: Schon früher hielt Hiroki sich bevorzugt gerne in Taiji´s Nähe auf. Doch war ihm das nie ungewöhnlich vorgekommen. Taiji selbst hatte schließlich nie einen Hehl draus gemacht, dass er für beide Geschlechter offen war. Dennoch kam er nicht dahinter, warum genau Hiroki´s Vorliebe für den jungen Bassisten schon damals ein Dorn im Auge Yoshiki´s war. Und Yoshiki zögerte auch noch eine Weile, bis er endlich doch mit der kompletten Wahrheit rausrückte. „Er wusste,....dass ich schon damals scharf auf dich war.“ Sein Gesicht tauchte nun wieder langsam hinter seinen Händen hervor, jedoch wagte er es nicht, Taiji in diesen Momenten auch noch anzukucken. Dafür klebte Taiji´s Blick nun um so haftender an seinem Boss. Er wusste, dass Yoshiki schon vor ihrem beidseitigem Geständnis damals im Badezimmer etwas für ihn empfand, genau wie Yoshiki die gleiche Tatsache auch von Taiji wusste. Es gab über die Jahre hindurch einfach zu viele Situationen, die zu eindeutig gewesen waren, als dass man sie noch dem purem Zufall hätte zuschreiben können. Doch die ganze Zeit über waren beide Musiker zu ängstlich gewesen, den jeweils Anderen über ihre wahren Gefühle aufzuklären. Sie konnten die Gedanken des Anderen in unzähligen Situationen regelrecht riechen – doch aussprechen taten sie es kein einziges Mal. Dass Yoshiki jedoch schon so früh eifersüchtig auf die Umgarnungen seines kleinen Bruders reagierte, hatte er nicht gewusst. „Yoshi.....“ Er brachte keinen einzigen passenden Satz zu Stande. Mit so einem Geständnis hatte er einfach nicht gerechnet. Liebevoll legte er seinen gesunden Arm um die Schultern des Gastgebers. Nun passten auch die letzten Puzzleteile zusammen. Nun konnte er sich ein vollständiges Bild von Yoshiki´s Abneigung gegenüber Hiroki machen. Zumindest was die Zeiten ab X betraf. Ob und wenn ja was vor der Bandgründung zwischen Yoshiki und Hiroki statt fand, darüber hatte Taiji keinerlei Ahnung und er wollte in diesen Minuten auch nicht noch tiefer in der Wunde bohren. „Es...es tut mir so unendlich Leid, Taiji.“ Yoshiki ließ sich sanft gegen den Jüngeren sinken, schloss die Augen. „Es tut mir so Leid, was ich dir angetan habe....“ Seine Stimme war nur noch ein Flüstern. Er hob den Kopf, wand ihn ein Stück zu Taiji und schaute ihm mit einem von Grund auf entschuldigendem Blick in die Augen. Der Jüngere jedoch hatte ihm schon lange verziehen, war ihm noch nicht einmal ernsthaft böse gewesen. Mit liebevoller Gewalt zog er den schlanken Körper seines Liebsten in seinen Arm, streichelte und liebkoste ihn zärtlich. „Warum hast du Trottel auch nie dein Maul aufgemacht...“, meinte er mit einem sanften Lächeln. Yoshiki schmiegte sein Gesicht nur wortlos an die Brust des Bassisten, ließ seine Hände langsam zu dessen Rücken wandern um ihn auch sachte zu streicheln. Wie hatte er sich doch die ganzen letzten Tage herzzereissend nach dieser Wärme und Geborgenheit gesehnt, die er stets bei Taiji fand... „Es tut mir Leid......“, wiederholte er. „Bitte glaube mir...“ Mit einer Hand strich er nun sehr behutsam über Taiji´s verbundenen Arm. Er wusste schließlich, dass er für dessen Leid verantwortlich war. „Schhhhhhh....is´ doch gut....is´alles gut...“, beteuerte der lockige Bassist und drückte ihn liebevoll noch etwas fester an sich. Er wollte sich nicht ewig lange mit Mißverständnissen und Ärgernissen aufhalten. Er wollte mit Yoshiki zusammen sein und diese Zeit auch genießen. Man wusste schließlich nie, wie lang man die Gelegenheit dazu noch hatte. Sanft hob er mit den Fingern Yoshiki´s Kinn etwas an um ihm in die Augen blicken zu können. Kurz darauf führte er seine Lippen zu Denen des Drummers und versiegelte sie mit einem leidenschaftlichem Kuss. Yoshiki erwiderte den Kuss sogleich wollend, seufzte leise. Wie süß und weich sein kleines Küken doch schmeckte... Ohne den Kuss zu unterbrechen, erhob er sich langsam vom Sofa und zog Taiji automatisch mit sich. Ganz langsam und fast schon unauffällig steuerte er nun, immernoch küssend, die Wohnzimmertür an. Er trieb Taiji ganz langsam rückwärts in besagte Richtung, hielt ihn sicher fest damit dieser auch ja nicht stolperte. Erst als Taiji mit der linken Schulter sanft gegen den Türrahmen stieß, blinzelte er und hielt mitten im Kuss inne. Yoshiki schaute ihm tief in die Augen und als der Jüngere etwas sagen wollte, legte er ihm sofort einen Finger auf die Lippen. „Du bekommst von mir noch die offizielle Version einer Entschuldigung“, hauchte er und schob ihn nun endgültig aus dem Wohnzimmer, durch ein kurzes Stückchen Flur, um im nächsten Moment auch schon im angestrebten Schlafzimmer zu landen. Als Taiji das nun registrierte, konnte er sich schon ausmalen, wie diese angekündigte ‚Entschuldigung‘ aussehen würde. Nur wenige Augenblicke später spürte er, wie er sanft auf das große Bett gedrückt wurde. Er lag nun unausweichlig unter Yoshiki´s Körper und sah ihm mit einem ansatzweise leicht verschleiertem Lächeln in die Augen. Yoshiki begab sich in eine etwas unbelastendere Haltung und positionierte seinen Hintern auf Taiji´s Becken, bevor er hauchzart und fast schon übervorsichtig mit dem Zeigefinger Taiji´s weiche Lippen nachmalte. „Du bist so schön, mein kleines, wildes Küken....“, flüsterte er abwesend. Der Angesprochene lächelte geschmeichelt und wenn man genauer hinsah, konnte man ansatzweise einen ganz blassen Rotschimmer auf seinen Wangen erkennen. Die Hand seines intakten Armes strich Yoshiki die Seite entlang, strich ihm über den Po und zurück über den Rücken, bis der Nacken erreicht war und seine Finger selbigen zu kraulen begannen. Der Drummer schnurrte genüsslich, hauchte einen zarten Kuss auf Taiji´s Lippen und küsste sich vom Kinn immer weiter abwerts. Das störende Shirt schob er dem Jüngerem kommentarlos bis weit unter´s Kinn, um ungestört die ersehnte Haut weiter zu beküssen. Taiji genoss die sanften Berührungen und Liebkosungen sehr. Er hatte das Gefühl, dass genau solche Momente seit ihres gegenseitigen Geständnisses viel zu kurz kamen. Dabei fühlte es sich so schön an... Als er jedoch plötzlich spürte, wie sich die Lippen seines Verführers um einen seiner Nippel schlossen und kurz darauf ein sanftes Saugen zu spüren war, blinzelte er leicht panisch. „Yoshi, ich...ich kann-„ „Schhh keine Angst“, wisperte er und strich ihm beruhigend über die Wange. „Du musst gar nichts tun. Ich bin ja bei dir. Lass es einfach geschehen.....“ Und kaum hatte er den Satz zu Ende gesprochen, schloss er seine hungrigen Lippen abermals um den auserwählten Nippel, belutschte und besaugte ihn. Der Jüngere wand seinen Kopf und musste unwillkürlich leise aufstöhnen. „Yoshi~.....“ Gedankenverloren kraulte er den Nacken weiter, konzentrierte sich jedoch hauptsächlig auf die Empfindungen, die ihm gerade beschert wurden. Wie konnte so eine winzige Stelle am Körper nur so eine große Lust hervorrufen? Yoshiki spürte, wie rasch sich der Nippel ihm wollend entgegenstreckte und sich verhärtete. Genüßlich tänzelte seine Zungenspitze über das harte Stückchen Haut und genauso genüßlich vernahm er das erregte Seufzen seines Bassisten. Es gefiel ihm also ziemlich.... In sich selbst hineingrinsend fuhr seine Hand quer über die Brust des Kükens und erreichte schon bald den zweiten Nippel, der noch unbearbeitet war. Mit gekonnten Bewegungen fummelten seine Fingerkuppen nun auch an Diesem herum, während seine Lippen und Zunge unentwegt den Ersten weiter verwöhnten. Taiji bäumte sich leicht auf, als er nun die doppelte Qual zu spüren bekam. „Verdammt....du Monster!“ Seine Finger huschten vom Nacken zu Yoshiki´s Haaren und verkrallten sich dort sanft. Diese Gefühle....er mochte sie so gerne...! Er wollte mehr davon, mehr von Yoshiki! Hungrig streckte er ihm seine Brust entgegen um ihm zu signalisieren, er solle bloß nicht auf die dumme Idee kommen, gerade jetzt aufzuhören. Aber Yoshiki wäre nicht einmal auch nur ansatzweise auf die Idee gekommen, aufzuhören. Somit wurden die Nippel, an denen sich so wunderbar herum spielen ließ, auch weiterhin bearbeitet, mit den Lippen, der Zunge, den Fingern und viel Speichel. Sogar die Schneidezähne kamen vereinzelt zum Einsatz, wenn auch nur ganz vorsichtig. Doch irgendwann verließen seine Finger dann doch den kleinen Spielplatz und sie gleiteten über die glatte Haut der übrigen Brust und des flachen Bauches, unter Welchem man deutlich die Bauchmuskeln spüren konnte. Der Drummer rutschte mit seinem Unterleib geschmeidig von Taiji´s Becken herunter und platzierte sich sogleich zwischen dessen Beinen. Somit lösten sich seine Lippen zwangsläufig von der oberen Körperregion und er konnte ein kaum hörbares und etwas enttäuscht klingendes Seufzen aus Taiji´s Kehle vernehmen. Dafür begannen seine fleißigen Finger nun am Hosenverschluss seines Opfers herum zu werkeln was nach wenigen Momenten auch schon deutliche Fortschritte mit sich brachte und er schälte den Hintern und die dünnen Beine Taiji´s aus dem engen Kleidungsstück. Gleich darauf kamen seine Lippen erneut zum Einsatz indem er den Bauch mit Küssen bedeckte. Vom Bauch aus wanderten die Küsse ganz unauffällig langsam immer weiter abwärts und irgendwann hallte ein bettelndes Aufseufzen durch den Raum. Yoshiki hatte mit seinen Lippen Taiji´s Schwanz erreicht und Dieser reagierte ohne zu zögern darauf. Die rehbraunen Augen des Lockigen wanderten abwärts und suchten durch einen stets mächtig werdenden Lustschleier das Gesicht des Anderen. Er sah die geliebten Lippen an seinem rasch härter werdenden Schwanz entlang streichen und alleine schon dieser Anblick trieb ihn in Richtung Wahnsinn. „Lutsch ihn....bitte.“ Seine heisere Stimme zitterte, seine eigenen Lippen bebten. Yoshiki blinzelte kurz hinauf zu Taiji´s Gesicht, ging dann seinem Wunsch nach und ließ das harte Stück Fleisch langsam aber sicher in seiner Schnute verschwinden... Der junge Bassist stöhnte gedehnt auf, als er endlich die ersehnte heisse, feuchte Mundhöhle auf diese Art und Weise zu spüren bekam. „Oh goooood...!“ Mittlerweile hatten sich seine Finger energischer in dem Wuschelkopf verkrallt und seine Hand presste ihn unbewusst fester zwischen seine Beine. Dieser war dadurch zuerst etwas überrumpelt und er spürte, wie ihm für wenige Sekunden die Luft weg blieb, doch hatte er sich schnell wieder gefangen und sogleich die richtige Technik eingeschlagen. Er spürte das schnell wachsende Fleisch in seinem Mund und dieses Gefühl erregte ihn selbst sehr stark. Zwischen dem intensivem Gelutsche ließ er seine Zungenspitze auch immer wieder rasch über die empfindliche Kuppe huschen. Und genau diese Tortur machte Taiji nur noch wahnsinniger. „...so heiß......dein süßer Mund.....!“, keuchte er verzweifelt und wand sich immer wieder. Obwohl Yoshiki spürte, wie weit der Jüngere schon war, gönnte er ihm noch nicht die Erlösung, die Dieser sich wahrscheinlich erhoffte. Quälend langsam ließ er den Schwanz wieder aus seinem Mund entgleiten und blickte dabei in Taiji´s Gesicht, um dessen Reaktion zu beobachten. Dieser murrte unzufrieden als er spürte, wie sich der angenehm warme Mund von ihm zu entfernen drohte. „Bitte...tu mir das nicht an....“, winselte er und schaute aus halbgeschlossenen Augen in Yoshiki´s Richtung. Mit einem Mal weiteten sich seine Augen jedoch – allerdings nicht, weil er etwas Unerwartetes sah, sondern weil er etwas Unerwartetes spürte ! Etwas Feuchtes und Heisses windete sich unterhalb seines Damms, versuchte doch tatsächlig in ihn einzudringen...! „Y-Yoshiki!!“ Es verschlug ihm regelrecht den Atem. Der Drummer trieb ihn in den vollkommenen Wahnsinn! Genau dieser Drummer genoss sein teuflisches Spiel in vollen Zügen, spreizte die starken Schenkel weiter auseinander und bezüngelte im schnellerem Rhythmus den Eingang seines Bassisten. Wie unsagbar heiss dieser drahtige Körper doch werden konnte, wenn man ihn reizte... Der Lockenkopf wimmerte und stöhnte laut in einem Stück, schob ihm trotz allem seinen Unterleib immer wieder entgegen, auch als er die herrliche Zunge immer tiefer in sich gleiten spürte. „Du bringst mich um....!“, schluchzte er in völliger Ekstase und begann unkontrolliert an seinen eigenen Fingern zu knabbern um die steigende Geilheit in sich irgendwie ertragen zu können. Yoshiki ließ kurz von ihm ab, hob seinen Kopf zwischen den weit gespreizten Beinen empor und strich Taiji liebevoll über das Gesicht. „Ich würde dich nie umbringen...“, flüsterte er sanft. „Glaubst du, ich würde es dir so leicht machen um diesen ganzen wundervollen Gefühlen entkommen zu können...?“ Taiji´s eh schon völlig vernebelter Blick glich mittlerweile völliger Willenlosigkeit. Yoshiki schwächte ihn, schwächte seinen Willen und seinen Körper. Der Bassist kam sich ausgeliefert vor. Und doch liebte er dieses hilflose Gefühl auf eine Art und Weise. Ob er das jedoch je freiwillig zugegeben hätte, war eine andere Sache. Der feminine Leader senkte seinen Kopf wieder und bezüngelte erneut den Eingang seines Geliebten, schob seine Zungenspitze in die heisse Enge, drang auch noch etwas tiefer in ihn ein. Das immer rascher in Folge aufkommende Gestöhne und Gekeuche war wie Musik in seinen Ohren; diese bestätigenden Geräusche trieben ihn selbst zur Erregung hohen Grades. Und dann war er zu hören: Der lustdurchtränkte Aufschrei überwältigender Erregung. Yoshiki schloß die Augen, sein Gehör saugte jedes noch so geringe, verebbende Geräusch auf, Welches aus Taiji´s warmer Mundhöhle entfloh. Er würde jederzeit alles dafür geben, um diese Laute vom Küken immer wieder hören zu dürfen. Taiji´s gesammter Körper bebte, er hechelte, hatte die Augen geschlossen. Er spürte vertraute Hände, die seine Innenschenkel beruhigend liebkosten. Was erlaubte der Kerl sich da nur mit ihm...? Wie konnte er ihm nur so gut tun.....? Er sah noch Reste der bunten Sternenflut, die ihn noch vor wenigen Momenten heim gesucht hatte, als er auch schon wieder die nächste Überwältigung zu spüren begann: Es schob sich erneut etwas in seinen Eingang – doch diesmal war es bei weitem größer und fester als eine Zunge! Er riss die Augen auf, wollte seinen Oberkörper aufrichten um nachzusehen, ob sich sein Verdacht bestätigte. Doch dazu kam er gar nicht mehr. Er hatte seinen Oberkörper gerade mal ansatzweise angehoben, als er einen kräftigen Stoß in der unteren Region seines Körpers spürte und sich mit einem ersticktem Aufschrei zurück in die Laken presste! „Du bist doch wahnsinnig!“ „Vielleicht....“, kam es keuchend von Yoshiki, „aber in erster Linie bin ich geil....! Geil auf dich......“ Er hatte sich in Windeseile der Hose entledigt und war sogleich ausgehungert in den Körper des Anderen eingedrungen. Vielleicht etwas zu plötzlich oder zu ungestüm, doch er konnte sich einfach nicht mehr halten. Er wollte ihn, er wollte Taiji´s verboten zarten Körper spüren, wollte ihm alles geben... Er begann langsam sich in dem erhitzten Körper zu bewegen, doch bei der anfänglichen Langsamkeit blieb es nur die ersten paar Stöße. Das bekam Taiji ziemlich deutlich zu spüren. Er versuchte den anfänglich reissenden Schmerz zu ignorieren, wollte nur die schönen Empfindungen wahr nehmen. Irgendwie gelang ihm das auch und die willenlose Erregung hatte ihn rasch wieder in seiner Gewalt. Er schlang seinen heilen Arm um Yoshiki´s Rücken und presste ihn fest an sich. Orientierungslos suchten seine Lippen nach Denen des Anderen, wurden auch kurz darauf mit dem Fund von ihnen belohnt. Zitternd, keuchend und stöhnend saugten sie sich an dem anderen Mund fest, die Zunge umkämpfte die gierige Zunge des Anderen. Der Bassist mit den hellen Locken gab seine Dominanz, die seinen Lebensweg sonst immer so deutlich prägte, in diesen Momenten vollkommen und bedingungslos auf, löste sich vorübergehend restlos von ihr. Er erlaubte dem anderen Menschen die uneingeschränkte Führung, erlaubte jedes hervorgerufene Gefühl. Und dafür wurde er auch belohnt, belohnt mit seeligen Empfindungen die durch seinen Körper strömten, mit völliger Geborgenheit, die sich in ihm einnistete. Es war nur eine vorübergehende Welt, in der er sich in diesen Augenblicken befand, doch es war auch eine Unbezahlbare, Eine für der er alles gegeben hätte. Er brauchte sich für diese kurze Zeit niemandem gegenüber zu beweisen, er war einfach nur geborgen, geborgen und geliebt. Taiji spürte nur noch eine lustvoll heisse Flüssigkeit in sich schießen, vernahm entfernt einen Aufschrei - dann befand er sich auch sogleich schon in bunter Schwerelosigkeit. Er schwebte. Kapitel 25: week end ~ live-version ----------------------------------- Er konnte zuerst weder Tag noch Zeit zuordnen. Taiji schlug seine Augen auf und das Erste was er sah war ein völlig verrutschtes und halb geöffnetes Hemd an einer Männerbrust. Er blinzelte einige Male und hob dann seinen Kopf. Es war hell im Raum. Einige Sonnenstrahlen stielten sich verschmitzt durch´s Fenster. Und dicht neben ihm lag Yoshiki. Er hatte seine Arme noch ansatzweise um den Oberkörper Taiji´s, schlief jedoch seelenruhig vor sich hin. Taiji lächelte sanft, strich dem Boss ein paar zerwühlte Haarsträhnen aus dem Gesicht. Sofort hatte er wieder die letzte Nacht im Kopf und sein Lächeln wurde unwillkürlich breiter. „Süße, versaute Prinzessin....“, schnurrte er leise, als er die weichen und so friedlichen Gesichtszüge Yoshiki´s mit den Augen verfolgte. Dieser Mann konnte so verdammt weiblich aussehen, so unschuldig und zurückhaltend – und dennoch wusste man spätestens nach einer Nacht mit ihm, wie verrucht er in Wirklichkeit war. Taiji faszinierte diese Tatsache immer wieder auf´s Neue. Als er sich vorsichtig aus der schlaffen Umarmung seines Partners winden wollte, ertastete er mit der Hand plötzlich zwei Knöpfe auf dem Bettlaken. Er nahm Einen von ihnen zwischen die Finger und erkannte noch kleine, zerfetzte Fadenreste an ihm. Mussten wohl abgerissen worden sein im Eifer des Gefechts, überlegte der Bassist und kam um ein erneutes Grinsen einfach nicht herum. Dann erhob er sich aber endgültig vom Bett und tapste in Richtung Bad. Eine knappe Viertelstunde später war er auch schon in der Küche tätig und wärkelte ein gemeinsames Frühstück zusammen. Yoshiki wurde durch den Duft frischen Kaffees wach, den seine Nase im Halbschlaf erschnüffelte. Sein noch nicht wirklich wacher Geist verstand nicht, woher der Duft stammen konnte, wenn er selbst gerade erst am Aufwachen war. Daher blinzelte er ziemlich verpeilt durch die Gegend, als er gähnend seinen Oberkörper vom Bett erhob. In diesem Moment betrat aber schon Taiji das Zimmer, in einer Hand eine volle Kaffeekanne, an den Fingern der Hand des gebrochenen Armes baumelten zwei Becher. „Guten Morgen, meine Schönheit“, zwitscherte er und lächelte den Älteren glücklich an, während er seine ‚Mitbringsel‘ neben dem Bett abstellte. Neugierig warf der Hausherr einen Blick auf die Trinkutensilien. „Jetzt werd´ ich schon in meiner eigenen Wohnung bewirtet. Wenn das so weiter geht, stell ich dich noch als hauseigenen Diener ein.“ Taiji kniff ein Auge zusammen, fixierte ihn mit dem anderen Auge blinzelnd. „Typisch Diva. Das könnte dir so passen!“ Und er streckte ihm frech die Zunge entgegen, bevor er das Schlafzimmer wieder verließ, um das restliche Frühstück zu holen. „Und wie mir das passen würde!“, rief Yoshiki ihm noch hinterher. „Du dürftest dann jedoch nur in engen Hosen und oben ohne arbeiten, aber das würde dir sicher nicht sonderlich schwer fallen!“ Wenige Augenblicke später kam Taiji mit einem vollem Brötchenkorb, Gläsern mit Marmelade und Honig und etwas Aufschnitt zurück. „Warum sollte ich Toshi seinen Job wegnehmen?“, entgegnete er grinsend und setzte sich nun wieder auf das Bett neben Yoshiki. Dieser schüttelte nur kurz und abwesend den Kopf, griff lächelnd nach einem Brötchen und gab seinem Wirt einen Kuss auf den Hals. „Ich liebe dich, du Chaot.“ „Gleichfalls“, antwortete eben dieser Chaot, den Mund in der nächsten Sekunde auch schon mit Kaffee gefüllt. Yoshiki half ihm die Brötchen aufzuschneiden und mit Futter zu beladen, da Taiji feststellen musste, dass das mit verbundenem Arm nach wie vor keine Leichtigkeit war. Doch inmitten des morgendlichen Gemampfes fiel dem Drummer plötzlich wieder was ein. „Mmh! Wart´ mal...“, nuschelte er mit noch halbvollem Mund, krabbelte vom Bett, watschelte nur mit dem Hemd bekleidet aus dem Schlafzimmer und kam einige Augenblicke später mit zwei zusammengefalteten Stücken Papier zurück zum Jüngerem. Während er sich wieder neben ihn auf die Matratze sinken ließ, puzzlete er die Zettel auseinander. „Hab ich dir ja noch gar nicht gezeigt....“, murmelte er und hielt Taiji das Ergebnis unter die Nase. Dieser erkannte auf dem ersten Blick, worum es sich hierbei handelte: Die sehr eigenwillige Krakelschrift, das ständige Durchgestrichene und die vereinzelten Notenkommentare konnten nur auf eine neue Songidee hinweisen. Betitelt war einer der Zettel mit den unüberlesbaren Worten ‚Standing Sex‘. Taiji blickte ihn grinsend an. „Willst du mir damit irgendwas sagen?“ Yoshiki schluckte den letzten Bissen seines Frühstücks herunter. Sein Blick wirkte als fühlte er sich ertappt, trotz der offensichtlichen Botschaft. „War ´ne Spontaneingebung...“, murmelte er und beobachtete den Jüngeren beim lesen des Textes. Taiji´s Grinsen wurde mit jeder Zeile breiter. „Ich glaub´ dir kein Wort....aber das Stück klingt ganz gut – soweit ich das vom Papier her beurteilen kann.“ Seine freie Hand griff zum halbleeren Becher und er nahm ein paar große Schlucke. „Glaubst du mir denn, wenn ich dir sage, dass du mich zu dem Stück inspiriert hast?“, kam plötzlich die Frage des Älteren. Der Bassist blickte auf, schaute seinem Sitznachbarn in die braunen Augen. „Ich kann mir vorstellen, dass ich dich zu vielerlei Sachen inspiriert habe. Warum dann nicht auch zu dem Song?“ Ein zartes Lächeln streifte Yoshiki´s Lippen und er legte seinen Kopf leicht verträumt auf Taiji´s Schulter. „Du bist eine richtige Quelle für meine Inspirationen....“, nuschelte er leise und auch eher abwesend. Taiji verstand dennoch jedes Wort und er musste leise kichern. Liebevoll kraulte er seinem Boss die Mähne, genoss diese einfache, ungezwungene gemeinsame Nähe. Schon zu ganz frühen Zeiten von X hatten sie beide oft gemeinsam beisammen gesessen, erst recht als Taiji vorübergehend bei dem Leader Asyl fand und dessen damalige Chaosbude mit ihm teilte. Nie hatte jedoch damals so eine friedvolle Ruhe zwischen ihnen geherrscht wie in diesen Augenblicken. Immer hatte der Jüngere das Gefühl gehabt sich im Zaum halten zu müssen um sich und seine Empfindungen nicht zu verraten. Doch das war alles Vergangenheit, Sachen um die er sich jetzt keinen Kopf mehr machen musste. Unwillkürlich sank sein Lockenkopf gegen Yoshiki´s Kopf. „Ich liebe dich.......“ Der Applaus in dem Studio war fast ohrenbetäubend, das positive Pfeifen und die hellen, aufgeregten Schreie der Mädchen klangen in jede Ecke. Der Moderator von Music Station griff zu seinem Mikrofon und moderierte die Band ab. X waren mit diesem Auftritt ganz besonders zufrieden, da es einer der verhältnismäßig wenigen TV-Auftritte war, in denen sie mal wieder live spielen konnten. Playback hasste so ziemlich jeder von ihnen; in solchen Situationen kamen sie sich immer leicht fehl am Platz vor. Eine gute halbe Stunde später konnte man die fünf Jungs abgeschminkt und unkostümiert im hinterem Studiobereich herumwuseln sehen, der nicht für jedermann zugänglich war. Zwei Teenies hatten es dennoch geschafft sich zu diesem Teil des Gebäudes durchzuschlagen und ließen sich gerade freudestrahlend Autogramme von Pata und Toshi geben. Doch besagte Teenies waren nicht die einzigen Fans, die ihren Idolen so nahe wie möglich sein wollten. Eine junge Frau hatte sich bis zu Yoshiki durchgeschlagen und versuchte nun gerade alles, um mit dem Leader ein gemeinsames Essen zu vereinbaren, woran Dieser jedoch kein sonderlich großes Interesse zu haben schien. „Und wie sieht´s mit morgen Abend aus? Hast du da mehr Zeit?“, versuchte die Frau mit den blonden Locken erneut ihren Schwarm zu überreden. Als Fanatiker gab man schließlich nach einem ‚Nein‘ nicht so einfach auf! Yoshiki lachte etwas verlegen, strich sich mit einer typischen Handbewegung eine Strähne hinter´s Ohr. „Weder morgen Abend noch die darauffolgenden Abende. Ich habe wirklich anderes zu tun und meine Termine kann ich nicht einfach kenzeln, nur weil ihnen nach einem Abendessen mit mir ist...“ Die Frau sah leicht betrübt aus, blickte den Drummer schließlich mit Hundeaugen an. Sie versuchte ihre ganze Palette an Überredungskünsten durch, um ihn herum zu kriegen. „Denk doch nicht stetig nur an deine Termine, Darling. Denk doch auch ein Mal an dich...“ Sie ahmte Yoshiki´s obligatorisches Haarsträhne-hinter-Ohr-streichen an sich selber nach. Ob bewusst oder unbewusst war aus ihrer Handlung heraus nicht zu erkennen. „Stell dir doch nur mal vor wie entspannend es wäre, einen Abend lang keinen Terminkalender im Kopf zu haben. Nur du und ich in einem feinem Restaurant bei Kerzenschein und ruhiger Musik.... Es gibt da-„ Doch Yoshiki ließ sie diesmal nicht ausreden. Er wusste wie hartnäckig viele Fans sein konnten. „Noch ein Mal: Nein. Ihre Einladung schmeichelt mir, aber ich habe nicht das geringste Interesse.“ Ein leicht verärgerter und enttäuschter Blick stahl sich auf das Gesicht der Blondgelockten. „Du hast ja noch nicht einmal ansatzweise eine Vorstellung davon, was du mit mir alles verpasst.“ Sie war ganz offensichtlich von sich selbst mehr als überzeugt. „Was für Termine könnten denn wichtiger sein als ich? Ich kann dich glücklicher machen als all deine Termine zusammen!“ Yoshiki schüttelte knapp den Kopf, behielt sein Lächeln jedoch bei. „Glauben sie mir, ich bin schon glücklich, auch ohne ihre Einladung.“ Diese Aussage ihres Gegenübers war nun aber scheinbar doch mehr, als die Dame hören wollte. Ihre Augen blitzten auf, als sie diese Worte vernahm. Sie wusste, wie sie sie deuten musste. Der Drummer von X schlug ihre großzügige und gut gemeinte Einladung in den Wind, weil er schon am Angelhaken einer anderen Person war. Am Haken einer Person, die ihn definitiv nicht verdient hatte... Ihre schlanken, zierlichen und blassen Hände ballten sich unmerklich zu Fäusten. Das konnte nicht sein, das durfte nicht sein! Wie konnte es irgendein Mensch einfach wagen, ihr ihren sehnlichst erhofften Schwarm vor der Nase weg zu schnappen? Das durfte einfach nicht sein, es wäre nicht gerecht! „Wie kannst du nur behaupten glücklich zu sein, ohne mich zu kennen?“, zischte sie und fixierte Yoshiki´s Augen. Eben gerade diese Augen verengten sich daraufhin zu schmalen Schlitzen. Was war in diese Frau gefahren, dass sie so einen Stuss erzählte? Innerlich ahnte der Drummer, dass es sich hierbei mal wieder um die eingefleischte Sorte Fanatiker handelte, die in ihrer eigenen kleinen Fantasiewelt lebten und den realen Tatsachen keine Chance geben wollten. „Ich empfehle ihnen mal einen Arzt aufzusuchen, wenn sie allen Ernstes der Meinung sind, über meine Gefühlslage bestimmen zu müssen“, murrte er nur leise. Er hatte beim besten Willen keine Lust sich auch noch mit solchen Menschen auseinander zu setzen. Sein Bruder war in seinen Augen schon verrückt genug – da brauchte er nicht auch noch diese Frau an der Backe kleben zu haben. Der blonde Lockenkopf schnaubte verächtlich. „Dir wird es noch Leid tun, mir so vor den Kopf gestoßen zu haben...“, schwor sie, blitzte ihm noch mit Nachdruck gefährlich in die Augen und drehte sich dann rasch um, um davon zu stiefeln. Yoshiki sah ihr noch kurz nach, schüttelte dann nur den Kopf. Es gab schon irre Menschen auf der Welt...aber warum schienen diese Irren immer eine Vorliebe für ihn zu haben? „Wieder weiblicher Fanansturm?“ Taiji kam grinsend auf den Boss zugestiefelt. Er hatte die Szene aus der Entfernung beobachtet, jedoch nichts vom Gespräch mit anhören können. Yoshiki drehte sich zu ihm um, sichtlich froh darüber den Jüngeren zu erblicken. „Ja“, beantwortete er Taiji´s Frage etwas schief lächelnd, „allerdings mal wieder Eine der besonders hartnäckigen Sorte.....“ Er schlang seine Arme um die Hüften des Bassisten, um ihn dichter an sich zu ziehen. Zufrieden lächelte er ihm in´s Gesicht. „Verdammt, was soll ich noch mit Groupies, wenn ich dich endlich hab?“, flüsterte er und gab ihm einen seichten Kuss auf die Lippen. Taiji hielt den Kopf des Anderen mit beiden Händen fest und verlängerte den Kuss. Diese süßen Lippen waren das reinste Dessert.... Als er sich dennoch wieder von Ihnen löste, blinzelte er ihn fragend an. „Hast du eigentlich noch was vor?“ Yoshiki behielt seine Arme um den dünnen Körper des lockigen Bassisten geschlungen. „Ja, ich wollt´ gleich noch mit Toshi in´s Studio; was wegen dem neuen Song besprechen und ausprobieren. Warum?“ „Mh, hide und ich wollten noch was futtern geh´n. Hatte gedacht, wir könnten dich mitschleifen...“, gestand er und wischte sich eine eigenwillige Locke aus der Stirn. Der Leader grinste. „Sorry, aber der Song will bearbeitet werden.... Vergnügt ihr zwei euch mal alleine beim mampfen.“ Er stupste dem Jüngerem sanft an die Nase. „Elendiges Arbeitstier...“, murmelte Taiji, konnte sich ein Schmunzeln aber doch nicht verkneifen. „Okay, aber mach nicht wieder die Nacht im Studio durch.“ Und er beugte sich zu Yoshiki´s Ohr vor, bevor er im leicht laszivem Ton hinzufügte: „Ich will mich schließlich mit dir auch noch vergnügen....“ Der Boss verspürte eine leichte Gänsehaut bei dieser Geste und diesen Worten, versuchte aber sich Dies nicht anmerken zu lassen. „Hungriges Küken...“, erwiederte er liebevoll flüsternd, bevor auch schon hide angewackelt kam und sich feixend an die Wand lehnte, während er die Zwei beobachtete. „Was is´´n nu´? Findet der vielbeschäftigte Boss noch ein freies Plätzchen in seinem Terminkalender oder müssen Taiji und ich heute Nacht die Gegend alleine unsicher machen?“ Er begann in seiner Jackentasche nach seiner Zigarettenschachtel zu kramen. Yoshiki schickte einen gespielt strafenden Blick zu hide, ließ Taiji dann aber doch lachend aus seiner Umarmung. „Haut schon ab, ihr zwei Quälgeister!“ hide war mittlerweile nach seinen Zigaretten fündig geworden und steckte sich Eine zwischen die Lippen, um nun seine gesamten Taschen nach einem Feuerzeug zu durchsuchen. Taiji war schneller, fischte ein Feuerzeug aus seiner Jeans heraus und warf es hide zu, winkte Yoshiki nochmal kurz zum Abschied zu und zog mit hide ab. Niemand von ihnen hatte ihren gemeinsamen, heimlichen Beobachter wahr genommen, der in einiger Entfernung hinter einer Ecke stand und sich das Geschehen aufmerksam angeschaut hatte.... Drei Stücke auf einmal wurden gekonnt von hide´s Zunge vom Schaschlik-Spieß geschoben und gierig in seinem Mund verfrachtet. Seine Finger waren schon lange mit Öl und Kräuterresten verschmiert, doch schenkte er dieser Tatsache nicht die geringste Aufmerksamkeit. Statt dessen bearbeiteten seine Beisserchen die zwei Fleischstücke und das Paprikastück, Welche er soeben dem Holzspieß entnommen hatte. Taiji legte den zweiten, von allem Essbarem befreiten, Spieß auf den Teller, griff nach dem dritten, letzten und noch einzig unangerührten Schaschlik-Spieß. „Die Bude hier ist echt klasse! Wann hast du die entdeckt?“ hide rutschte schmatzend auf seinem Hocker herum. „Is´ noch nich´ lange her.....´n paar Wochen vielleicht?“ Die beiden Freunde saßen vor einer kleinen Imbiss-Bude nahe der Straße. Die vielen kleinen Lichterketten, Welche der Besitzer offensichtlich als einzige Lichtquelle in seiner wintzigen Bude hatte, spendeten der Atmosphäre eine warme, schummrige Beleuchtung. Sie waren momentan die einzigen Gäste – zumal sich eh nicht wirklich viele Menschen gleichzeitig an diesem Stand aufhalten konnten. Neben Taiji war nur noch ein Hocker frei und großartig an den kleinen Tresen stellen war hier auch nicht wirklich möglich. Der große, füllige Typ im Inneren der Bude machte ein glückliches Gesicht. Offenbar freute es ihn, dass er zwei zufriedene Gäste vor sich hatte. Es dauerte nicht lange und alle sechs Schaschlik-Spieße lagen fein säuberlich abgeleckt und gerade in einer Reihe auf dem Teller. Beide Musiker waren satt und zufrieden. hide zückte sein Portemonaie – spontan entschied er, Taiji einzuladen. Kurz darauf verabschiedeten sie sich vom Koch und wanderten durch die dunklen Straßen der Stadt. „Was is´´n das für ´n neuer Song?“, begann der Gitarrist nun Taiji auszufragen. Dieser versuchte jedoch sogleich verlegen grinsend abzuwinken. „Na was wohl? Kennst doch Yoshi´s Songvorlieben....“ Mit der mageren Antwort gab sich der Ältere aber noch lange nicht zufrieden. „Was´n plötzlich so frigide was neue Songs angeht?“ Sogleich breitete sich ein dreckiges Grinsen auf seinem Gesicht aus. „Etwa ´ne Ballade, extra für dich geschrieben...? Mit vielen schmutzigen Details eurer gemeinsamen Nächte?“ Der Bassist verpasste ihm einen sanften Klapps gegen den Hinterkopf. „Du bist echt ´n Monster, hide“, lachte er. „Nein, keine Ballade.“ „Aha!“, machte er daraufhin sogleich und begann nun wie ein fabrikneuer Flummi durchgehend vor Taiji´s Nase auf und ab zu hüpfen. „Keine Ballade aber trotzdem schmutzige Details? Sagschonsagschon, hide will´s wissen!“ „Boah, hide!“ Taiji blieb nun stehen und hielt den Freund an beiden Schultern fest, damit Dieser mit dem Dauergehüpfe aufhören musste. „Was bist ´n neuerdings so scharf auf die Arbeit, wenn du schonmal Freizeit hast? Yoshi spannt uns eh wieder früh genug für seine Foltern ein“, meinte er, jedoch sprach er durchgehend im liebevollem Ton. Der Gitarrist zog kurzzeitig seinen berühmten Schmollmund, setzte sich dann aber gleich darauf auch wieder normal in Bewegung. „Scheint ja ´ne ganz heisse Nummer zu sein, wenn du selbst hide nix darüber erzählst...“, nuschelte er und stopfte seine Hände in die Jackentaschen. Taiji schüttelte nur den Kopf – über diesen Jungen konnte man auch einfach nur den Kopf schütteln. Er kannte hide schon bevor Dieser zu X traf – und schon damals machte der Gitarrist oftmals den Anschein, als hätte er zuviele von den lustigen bunten „Smarties“ zu sich genommen. Doch so durchgeknallt und albern der Bandälteste auch sein konnte, so ernst und hilfsbereit konnte er auch sogleich wieder sein. Und in dieser Nacht sollte das schneller passieren, als beide es sich hätten vorstellen können. „Taiji Sawada?“ Eine unbekannte Stimme hallte durch die Dunkelheit. hide und Taiji blieben zeitgleich stehen, drehten sich um in die Richtung, aus der die Stimme zu vernehmen war. Schätzungsweise fünfzehn oder zwanzig Meter von ihnen beiden entfernt stand mitten auf dem Gehweg eine Frau mit hellen Locken, ihr Körper war verhüllt mit einem dünnen Mantel. Ihr Blick war geradewegs auf Taiji gerichtet. „Sawada....du wirst mir meinen Yoshiki nicht stehlen.“ Sie sprach die Worte mit fester und überzeugter Stimme aus, blieb dabei jedoch völlig ruhig. Dann hob sie ihre Hand, in Welcher sie einen Revolver hielt. Ohne mit der Wimper zu zucken drückte sie ab. Zwei Schüsse peitschten in rascher Folge durch die Nacht, keine zwei Sekunden darauf folgte der Dritte. Taiji spürte, wie es ihm die Beine wegriss, wie sie sein Körpergewicht nicht mehr tragen konnten. Er spürte sich selbst fallen, konnte nicht gegenan, was gerade mit ihm geschah. Der junge Bassist sank, von den Kugeln getroffen, zu Boden. Seine durchschlagene Bauchdecke ließ das Blut hervorquillen und sickerte mit rascher Geschwindigkeit in die dunklen Fasern des T-Shirts. Sein Blickfeld wurde innerhalb kürzester Zeit drastisch eingeengt, seine Sehkraft schwächelte stark und seine Atmung fiel immer schwerer aus. Sein Hirn versuchte die Situation zu begreifen: Was geschah hier gerade.....? hide stand da wie angewurzelt: Sein Blick war auf den getroffenen Bassisten gerichtet, doch sein Raum-Zeit-Empfinden schien für diese Momente ausgeschaltet zu sein. Diese Szene...diese eine Szene.......geschah sie wirklich? Hatte er genau soetwas nicht schon mal gesehen....? Er wendete seinen Kopf abermals zu der Frau, die auf Taiji geschossen hatte – doch die Frau war nicht mehr da. Verschwunden, wie vom Erdboden verschluckt. In´s Nichts aufgelöst. Das erstickte Röcheln, Welches er plötzlich vernahm, riss ihn jedoch sofort wieder von den Gedanken an den Schützen weg und seine volle Aufmerksamkeit galt wieder dem Jüngerem, der dort neben ihm auf dem Boden lag. Hastig kniete er sich zu ihm hinunter, seine Finger huschten orientierungs- und hilflos über den blutgetränkten Stoff des Shirts, Welches der Bassist anhatte. „Taiji........Taiji...!“ hide brachte nur ein stark zitterndes Flüstern hervor. Er war von dem Geschehen zu geschockt, konnte keinen einzigen klaren Gedanken fassen. Aber irgendwas musste er doch machen.....irgendwas....! „Du....du stirbst jetzt nicht, oder....?“ Seine bebenden Finger berührten ängstlich das Gesicht des Freundes. Taiji blinzelte aus sehr schmalen Schlitzen, als er diese Berührung spürte und irgendwoher aus der Ferne hide´s Stimme zu vernehmen glaubte. Er wollte seine Augenlider weiter anheben, doch sie waren viel zu schwer dafür. hide.......hide...er sah sein Gesicht; es war leichenblass. Er sah ängstlich aus. Warum........? Plötzlich drang eine Melodie in sein Gedächtnis, eine Melodie und Wortfetzen....Wörter.....Zeilen.....week end...........week end I´m at my wits end........I´ve nothing to lose....love me till the end...........except your heart...........week end.......... Taiji erkannte kleine Rinnsale über hide´s Gesicht fließen. Warum weinte hide......? Er brauchte doch nicht traurig sein, es war doch gar nichts Schlimmes passiert.... Gleich würde der Regisseur „CUT!“ rufen und er würde wieder aufstehen können... Gleich.....gleich............gleich...................... . . . . . . . . . . . . . . ~ Kapitel 26: Memories -------------------- Ohne auch nur im Geringsten auf seine Umgebung zu achten, stürmte Yoshiki durch die Krankenhausflure. Am Ende des Flures, dort wo sich eine ganze Sitzreihe befand, erkannte er aus der Ferne Etwas. Oder Jemanden. Eine Person.... hide...? War es hide.....? Es musste hide sein! Er lief unentwegt, registrierte das leise Rasseln seiner Lungen nicht. Erst als er hide, Welcher als Einziger auf dieser Sitzreihe verweilte, erreicht hatte, zügelte er das rasante Tempo seiner Beine. „Was ist passiert? Was ist lo-?!“ Die hektische Stimme des Drummers stockte, als sein Blick auf hide´s blutverschmierte Jacke und das ebenfalls befleckte Shirt fiel. Auch die blassen Hände des Freundes waren rot verschmiert. hide erhob sich als er Yoshiki angestürmt auf sich zukommen sah. Er hatte ihn vom Krankenhaus aus angerufen, kurz nachdem Taiji in die Notaufnahme eingeliefert wurde. Nun stand er ihm gegenüber, mit blutunterlaufenen Augen und erschöpftem Gesicht. Erschöpft vom weinen. „Das...das ist Taiji´s Blut...nicht Meins......“ Seine Antwort war nur ein heiseres Flüstern. Yoshiki´s Augen weiteten sich daraufhin, wurden noch größer. „Was ist passiert?“ Die Unwissenheit trieb die Panik in ihm in rascher Geschwindigkeit bis in´s Unerträgliche. Er packte hide an den schmalen Schultern und schüttelte dessen Körper aus purer Verzweiflung durch. „WAS IST PASSIERT?? SAG ES MIR!!“ Hysterie überkam ihn. hide´s Finger schlossen sich sanft aber bestimmend um Yoshiki´s Handgelenke und schoben dessen Hände von den eigenen Schultern weg. Er wollte nicht geschüttelt werden. „Taiji..........Taiji wurde angeschossen.........“, berichtete er leise. „Er hat..........“, hide schluckte, bevor er weiter sprach. „.....drei Kugeln im Bauch....“ Die Arme des Leaders sanken schlaff herab, sein Blick driftete in die Leere ab. Seine Augen füllten sich unmerklich mit Tränen. .......angeschossen...........drei Kugeln im Bauch..........das klang nach einem Krimi, aber nicht nach der Realität. Wie konnte soetwas passieren? Wie konnte das Taiji passieren? „Wo ist er?“ Seine Lippen sprachen wie von selbst. „.......in der Notaufnahme........er...er war schon bewusstlos, als er hier eingeliefert wurde.....“ Eine einzelne Träne schaffte es ihren Weg über hide´s Wange zu finden. Eigentlich war der Gitarrist der Annahme, nicht noch mehr Tränen vergießen zu können, als er es bisher schon getan hatte. War wohl eine Fehlannahme... „Taiji...“ Yoshiki´s Stimme war leise und monoton. Er wand sich in Richtung Notaufnahme, wollte zum Bassisten......zu seinem Bassisten.... hide erkannte das Vorhaben des Jüngeren sofort, hielt ihn sanft am Arm fest. „Yo-chan, nicht....sie operieren ihn.....bitte warte hier bis sie fertig sind....“ Er hatte ein unangenehmes Kratzen im Hals. Dem Leader von X schienen diese Worte jedoch nicht wirklich zu interessieren. Hastig schüttelte er hide´s Hand ab, stolperte im zunehmendem Tempo zum Vorbereich der Notaufnahme. „Taiji.....TaiTai....! Ich komm zu dir, Süßer....! Ich komm zu dir.....!“ Er wollte dieses Szenario nicht wahr haben – er wollte es einfach nicht! Taiji konnte nicht hier im Krankenhaus liegen, mit ein paar Kugeln im Körper! Das konnte nicht möglich sein! Der Bandälteste begriff, dass er seine ganze Kraft aufwenden musste, wenn er den Drummer hier behalten wollte. Somit stemmte er sich energisch gegen den Körper des anderen, drückte ihn bestimmend vom Eingang der Notaufnahme weg. „Yo-chan hör auf! Bitte hör auf! Sie kriegen ihn wieder gesund, aber bitte hör auf! Da drinnen kannst du Taiji nicht helfen!“ Doch alle gutgemeinten Worte und Bitten prallten an Yoshiki ab wie an einer Panzerwand. Sein Blick war stur geradeaus gerichtet, genau in die Richtung in die er auch gehen wollte. Er konnte seinen Lockenkopf nicht alleine da drinnen lassen! Er musste doch bei ihm sein.....! Wer sollte auf den Cowboy aufpassen, wenn nicht er...? „...TaiTai....! TaiTai!! Ich bin da!!“ Die Hysterie und vollkommene Verzweiflung hatte sich in jeder seiner Adern breit gemacht. „Du kannst nicht einfach sterben!! Das erlaube ich dir nicht!! DAS ERLAUBE ICH DIR NIIICHT!!!“ Sein schrilles Kreischen drang durch sämtliche Korridore dieser Etage. Genauso wie das kurz darauf folgende Klatschen, Welches hide´s Hand an Akustik verursachte, als er seinem Gegenüber eine Ohrfeige verpasste. Yoshiki war wie erstarrt. Er spürte den brennenden Schmerz in seinem Gesicht und benötigte mehrere Augenblicke, um dieses Empfinden richtig einordnen zu können. Dann hob er seinen Kopf und schaute hide an. Wortlos. Er begriff, warum er das getan hatte. Der Drummer wand seinen Kopf zur Uhr, die an der weißgestrichenen Wand über ihren Köpfen hing. Fünf Minuten nach halbeins. Seit wann saßen sie schon hier? Wie lange warteten sie schon darauf, endlich eine Nachricht zu erhalten, wie Taiji´s derzeitiger Zustand war? Wie oft hatte er schon auf diese Uhr geschaut? Yoshiki ließ seinen Kopf wieder sinken. Er wusste es nicht. Er wusste nicht einmal, wie es überhaupt soweit kommen konnte, dass er hier mit hide im Krankenhaus saß und Taiji in der Notaufnahme operiert wurde. Wie er überhaupt erst eingeliefert werden konnte. Wie er überhaupt erst angeschossen werden konnte... Wäre er doch auf Taiji´s Einladung eingegangen und hätte ihn und hide zum Essen begleitet..... Sicherlich hätte er Taiji dann beschützen können, wenn Gefahr gedroht hätte. Warum hatte er den Jüngeren nur alleine gelassen.......? hide schniefte leise. Es war das erste Geräusch seit langem, was er von sich gab. Nachdem es ihm gelungen war, Yoshiki halbwegs zu beruhigen und sie sich beide auf die Bank gesetzt hatten, hatte er keinen Mucks mehr von sich gegeben. Bis jetzt. „....so viel Blut.....“, wisperte er leise. „Es war so viel Blut......“ hide hielt sich die Hand, von der er das Blut inzwischen beseitigt hatte, vor´s Gesicht und schluchzte. Die Szene wirbelte immer und immer wieder in seinem Kopf herum, wie in einer Endlosschleife. „....er lag da.....er hat so doll geblutet.........“ Wieder ein Schluchzen, bevor er seinen Kopf Yoshiki zuwand und ihn aus weinenden Augen anblinzelte. „Es war wie im week end-Video.......aber diesmal stand er nicht mehr auf........er stand nicht mehr auf....!“ So absurd dieser Vergleich im ersten Moment auch scheinen mochte, so sehr traf er doch auch zu. Yoshiki blickte ihn aus trüben, glanzlosen Augen an. week end....? Das Video....der Dreh....... Damals stand im Drehbuch, dass Taiji angeschossen werden sollte. Und der Bandjüngste hatte sich damals noch den Scherz erlaubt, nach Beendigung der Szene einfach weiterhin liegen zu bleiben, anstatt aufzustehen und sich das Kunstblut abzuwaschen. Er hatte es nur getan, um ihm, Yoshiki, einen mordsmäßigen Schrecken einzujagen. Um ihm Angst zu machen. Taiji fand es damals lustig; er hatte gelacht. Für den Leader waren diese Momente damals jedoch die Hölle auf Erden gewesen. Er drehte seinen Kopf von hide weg, schaute in´s Leere. ......und wenn es diesmal auch nur wieder ein Scherz von Seiten des Bassisten war.....? Ein dummer Kleiner-Jungen-Streich...? Der Drummer schloss die Augen. Nein, bei so einem derben, makaberem Scherz würde hide nicht mit machen. Schade...........in diesen Momenten wünschte er sich nichts sehnlicher, als dass dies alles hier gerade einfach nur ein Scherz war... Scherze....ja, Scherze hatten Taiji und hide schon immer liebendgerne ausgeheckt. Unschlagbar waren die beiden Chaoten immer gemeinsam gewesen. So wie damals, kurz vor Veröffentlichung ihrer ersten LP, als die beiden ihm kurz vor einem Auftritt dieses grässliche Juckpulver in´s Kostüm gekippt hatten und er den ganzen Auftritt über zeitweise die merkwürdigsten Verrenkungen hinter seinem Drumset veranstaltet hatte. Ein schmales, schwaches Lächeln schlich sich für einen Moment auf seine Lippen, bevor es wieder verschwand. Der Cowboy hatte ihm die ganzen Jahre über so viele Schwierigkeiten gemacht...und letztenendes war er an seinen Schwierigkeiten selbst Schuld. Was hatte er ihm auch die ganze Zeit über verschwiegen, was er für ihn empfand? Schon ganz früher, als Taiji, damals gerade mal knappe zwanzig Jahre jung, noch nicht lange bei X war, gerade seinen Nebenjob verloren hatte und völlig mittellos an diesem einem Tag vor seiner Wohnung stand, hatte der damals wasserstoffblonde Junge ihm unwissentlich den Kopf verdreht. Yoshiki konnte damals gar nicht anders, als ihn bei sich aufzunehmen. Doch schon zu dem Zeitpunkt war er ein Feigling gewesen und hatte sich aus Angst nicht getraut, den Jüngeren über seine Gefühle aufzuklären. Statt dessen hatte er sich lieber Nachts herumgequält, wenn er auf der Matratze neben sich den oftmals halbnackten Körper des Bassisten schlafend liegen sah. Unzählige Male hatte er sich vorgestellt, diesen Körper zu berühren – doch nur ein paar wenige Male hatte er sich das auch wirklich getraut... Wie mochte es Taiji in dieser Zeit nur ergangen sein? Er hatte sich ja schließlich genauso wenig getraut mit der Sprache rauszurücken. Ob es ihm von Anfang an genauso ging wie Yoshiki...? Oder ob er erst mit der Zeit spürte, was er für den Boss empfand? Der Leader von X konnte es nicht einschätzen. Er konnte generell Vieles, was Taiji betraf, schwer einschätzen. Das mochte daran liegen, dass der Jüngere seine Gefühle für gewöhnlich nicht jedem preis gab. Er versteckte Sie oftmals; mal hinter mannshohen Mauern, mal hinter einen undurchdringlichen Schleier der auf dem ersten Blick so leicht zu durchdringen schien und in Wirklichkeit Jeden, der dies versuchte, in dichten Nebel hüllte. „Oh god TaiTai....“, schluchzte der Drummer mit einem Mal und verbarg sein Gesicht hinter seinen vorgehaltenen Handflächen. Wieviele Jahre kannten sie sich nun, wieviele Jahre spielten sie zusammen bei X? Wieviel Zeit hatten sie bereits gemeinsam verbracht? Wieviele intensive Gespräche geführt? Und doch hatten sie es erst kürzlich geschafft, sich gegenseitig ihre Gefühle zueinander zu gestehen..... Welch Zeitverlust... Sie empfanden beide sehr ähnliche Gefühle füreinander, eine so lange Zeit – doch die Zeit, in der sie ungezwungen und frei miteinander umgehen konnten, war so kurz... Und vielleicht würde es sogar bei dieser kurzen Zeit bleiben, wenn...... Yoshiki schüttelte fassungslos den Kopf, wollte diesen Gedanken stoppen, wollte nicht weiter denken. So durfte es nicht enden....nicht so....... „Sie sind derjenige, der Herrn Sawada aufgefunden hat und den Notruf alarmiert hat?“ hide nickte auf die Frage des Mannes im weißen Kittel. „Hideto Matsumoto? Sind sie verwand oder verschwägert mit dem Patienten?“ Der Arzt hob seinen Blick von den schriftlichen Informationen, die er in Händen hielt. Verwant.....auf seelischer Ebene spürte er sehr wohl eine enge Verbundenheit zu Taiji....enge Verbundenheit.....geistige Verwandschaft...? Aber das meinte der Arzt sicherlich nicht. Leise seufzend schüttelte er kurz den Kopf. „Wir sind Arbeitskollegen und enge Freunde...“ Seine Stimme klang rau und heiser vom vielen weinen. Sein Gegenüber nickte nur, sah wieder auf seinen Zettel herab. Yoshiki, neben hide stehend, hatte keine Geduld mehr. „Wo ist er? Wo ist TaiTai?“ Seine geröteten Augen blickten den Mediziner bettelnd an. „Ich muss bei ihm sein, ich darf ihn nicht alleine lassen.....!“ Normalerweise hätte er sich in solchen Momenten seine Sonnenbrille geschnappt und aufgesetzt, um die stark geröteten und geschwollenen Augen zu verbergen. Doch die jetzige Situation war einfach zu ernst, als dass der Leader jetzt an irgendwelche möglichen Schönheitsmakel in seinem Gesicht denken würde. Der Arzt beäugte den dürren Drummer. „Verwant oder verschwägert?“ hide griff rasch ein. „Die beiden sind ein Paar.“ Mit müden Augen blickte er dem Weißkittler in´s Gesicht. „Bitte...lassen sie ihn zu ihm. Wenigstens kurz.“ Der Mann in Weiß schaute Yoshiki mit etwas schiefem, beinahe ungläubigem Blick an, als er hide´s Information erhielt. Er zögerte kurz, dann nickte er knapp. „Okay. Aber nur eine Person!“ Der langhaarige Gitarrist tätschelte Yoshiki´s Schulter als Zeichen dafür, dass er sich auf den Weg zu Taiji machen sollte. „Grüß ihn von mir....“, hauchte er noch leise, dann sah er seinen Boss mit dem Arzt auch schon den Flur entlang hasten. hide selbst blieb allein zurück. Allein und erschöpft. Erschöpfter als nach jeder Bandprobe. Er begab sich fast wie in Zeitlupe zurück zu den Bänken und ließ sich kraftlos auf eben so Eine sinken. Im gleichen Moment schloß er seine Augen und würde sie eine Weile auch erst mal nicht wieder öffnen. Er spürte etwas......etwas Warmes an seinem Gesicht...... Finger die seine Wange streichelten...... Taiji bemühte sich, seine Augenlider zu heben. Das Erste was er sah, war ein Lächeln. Er kannte dieses Lächeln....so warm..... Er wollte was sagen, doch seine Lippen bewegten sich nicht. Ließen sich nicht öffnen, als ob es nicht ihre Zeit wäre, zu sprechen. Statt dessen wanderten seine Augen langsam höher. Bis sein Blick den Blick seines lächelnden Gegenübers traf. So schöne braune Augen....so liebevoll und weich......... „Na, gut geschlafen?“, fragten die lächelnden Lippen auf einmal. Diese Stimme.....obwohl sie etwas heiser klang, erkannte der Bassist sie. Mit aller Kraft versuchte er den Namen der Person, die auf seiner Bettkante saß, auszusprechen. „....Yo.........Yosh...i~.........“ „Shhhhh....“, machte eben Dieser und fuhr mit den Fingerspitzen hauchzart und sehr behutsam über Taiji´s trockene Lippen. „Alles ist gut...ich bin da..... Ruh dich aus, ich pass auf dich auf“, versprach er im sanftem Ton. Die schlanken Finger strichen mitlerweile durch die Locken des Patienten. Taiji ließ seine schweren Augenlider wieder bis zur Hälfte zufallen. Durch die verbleibenden schmalen Schlitze betrachtete er noch eine ganze Weile das vertraute Lächeln Yoshiki´s. So schön war es.....so schön war es all die Jahre über..... Warum auch immer er hier lag und was auch immer er hier zu suchen hatte: In diesen Momenten schienen ihm die Lippen des Leaders wie die Lippen eines Engels. Seines Engels.... Er musste tot sein, er musste im Himmel sein; es gab keine andere Möglichkeit... Was sollte sonst ein Engel an seinem Bett machen...? Taiji´s Lippen brachten ein müdes Lächeln zu Stande. .......ob man Engel küssen konnte.........? Seine Augenlider hoben sich erneut ein Stück. Gedankenverloren betrachtete er den langhaarigen Engel, der ihm unentwegt das Gesicht liebkoste. Wenn der Engel ihn anfassen konnte, konnte er doch bestimmt auch den Engel anfassen...? Zögerlich bewegte er seine Finger auf der Bettdecke, versuchte seine Hand zu heben. Doch seine Hand war zu schwer. Sein ganzer Körper schien viel zu schwer zu sein, als dass man damit irgendwelche Tätigkeiten ausführen könnte. Er versuchte wieder was zu sagen. „....k....komm.........bitte....“ Seine Stimme hatte fast keinen Ton. Yoshiki beugte sich etwas zum Jüngeren herab. Er verstand nicht, was Dieser wollte. „Hm? Hast du Schmerzen?“ Seine besorgten Augen beobachteten Taiji´s Mimik haargenau. „...mh-mh.....“, versuchte er leise zu verneinen. Warum sollte er Schmerzen haben? Weshalb? Er wollte doch nur seinem Engel einen Kuss geben... „...näher......“, bat er im Flüsterton. Da er seinen Körper nicht benutzen konnte, blieb ihm nichts anderes übrig als die andere Person zu dirigieren. Yoshiki blickte ihn immernoch fragend an, bewegte sein Gesicht aber ein Stückchen auf Taiji´s Gesicht zu. „........n-noch...näher........“ Gleich war er nah genug, gleich waren die Engelslippen dicht genug an Seinen.... Der Leader tat, worum er gebeten wurde – und plötzlich begriff er, was Taiji vor hatte. Er konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Ganz vorsichtig berührten seine Lippen die des Jüngeren... Kaum wahrnehmbar seufzte der Bassist auf. Engelslippen.... Er schob seine Zunge durch die eigenen Lippen und spaltete Yoshiki´s. Kraftlos aber dennoch wollend erreichte die Zunge auch bald darauf ihr Ziel und paarte sich mit der weichen, wohlschmeckenden Engelszunge.........er musste im Himmel sein.............. Lautes Gelächter erfüllte den Raum. Gekicher und Geschnattere wechselten sich stetig ab, es gab keinen einzigen stillen Moment. hide stiefelte durch das bunte Konfetti, stieg über ein ausgestrecktes Paar Beine und krabbelte schließlich auf das große Sofa, direkt über Taiji. Dieser keuchte glucksend auf. „Mensch hide, pass mit deinen Knien auf! Ich bin noch nicht wieder komplett heile!“ Seine Worte hatten jedoch keinerlei Boshaftigkeit in der Stimme. hide drehte seinen Kopf zum Bassisten und grinste breit. „Was willst du? ´ne Tüte Mitleid? Du bist wieder zu Hause, also musst du uns auch aushalten!“ hide hatte Recht: Das jüngste Bandmitglied war wieder zu Hause in seiner eigenen Wohnung. Und zusätzlich waren Toshi, Yoshiki, Pata und der großmäulige Gitarrist auch noch da, genauso wie drei weitere Jungs; hauptsächlig aus Taiji´s und hide´s Freundeskreis. Das Wohnzimmer war reichlig geschmückt mit Ballons, Luftschlangen und Girlanden, auf dem Couchtisch standen Bierflaschen, Wein- und Sektgläser und eine große Torte, von der auch schon gut die Hälfte gekillt worden war. Die Kulisse glich beinahe schon einer Kindergeburtstagsparty. Die Idee dazu hatten Yoshiki und hide. Nachdem Taiji wieder aus dem Krankenhaus entlassen wurde, waren die beiden fest davon überzeugt, diese Besonderheit als Anlass für eine bunte Welcome-back-Party zu nutzen. Der drahtige Drummer schmiegte sich auf dem Sofa dicht an Taiji´s Seite. „Das ist dein zweiter Geburtstag, Honey“, flüsterte er und strahlte ihn glücklich an. Der Betroffene blinzelte ihn grinsend an. „Mein zweiter Geburtstag also, hm?“ Er strich dem Leader sanft über den Oberarm, hob seinen Kopf und ließ seine Blicke über das Szenario wandern. Sah seine Freunde, sah wie sie sich freuten dass er wieder da war. Sah welchen Spaß sie hatten. Sah ihr unbekümmertes Lachen. Ihr Vergnügen. „...es ist fast so, als sei ich wiedergebohren....“, meinte er abwesend, ohne seine Blicke abzuwenden. Yoshiki schaute von seiner halb liegenden Position zu ihm hoch, schlang zärtlich einen Arm um Taiji´s Oberkörper. „Für mich warst du immer lebendig.....“, entgegnete er ebenfalls im gedämpften Tonfall. Der Bassist wendete nun doch seinen Blick vom bunten Treiben ab und schaute ihm ins Gesicht. „Mein Schutzengel muss wohl Überstunden machen.“ Er lehnte sich entspannt zurück und zog Yoshiki etwas mehr in seine Arme. Dieser genoss den nahen Körperkontakt und er ließ seinen Kopf auf der Brust des Jüngeren ruhen. „Dein Schutzengel ist bewundernswert....“, schnurrte er leise. Oh ja, wie Recht er doch hat, dachte Taiji nur bei sich. Er beugte seinen Kopf ein Stückchen nach vorn und hauchte dem Älteren einen Kuss auf die Haare. Time may change my life but my heart remains the same to you. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)