Sugarcube von RedSky ================================================================================ Kapitel 26: Memories -------------------- Ohne auch nur im Geringsten auf seine Umgebung zu achten, stürmte Yoshiki durch die Krankenhausflure. Am Ende des Flures, dort wo sich eine ganze Sitzreihe befand, erkannte er aus der Ferne Etwas. Oder Jemanden. Eine Person.... hide...? War es hide.....? Es musste hide sein! Er lief unentwegt, registrierte das leise Rasseln seiner Lungen nicht. Erst als er hide, Welcher als Einziger auf dieser Sitzreihe verweilte, erreicht hatte, zügelte er das rasante Tempo seiner Beine. „Was ist passiert? Was ist lo-?!“ Die hektische Stimme des Drummers stockte, als sein Blick auf hide´s blutverschmierte Jacke und das ebenfalls befleckte Shirt fiel. Auch die blassen Hände des Freundes waren rot verschmiert. hide erhob sich als er Yoshiki angestürmt auf sich zukommen sah. Er hatte ihn vom Krankenhaus aus angerufen, kurz nachdem Taiji in die Notaufnahme eingeliefert wurde. Nun stand er ihm gegenüber, mit blutunterlaufenen Augen und erschöpftem Gesicht. Erschöpft vom weinen. „Das...das ist Taiji´s Blut...nicht Meins......“ Seine Antwort war nur ein heiseres Flüstern. Yoshiki´s Augen weiteten sich daraufhin, wurden noch größer. „Was ist passiert?“ Die Unwissenheit trieb die Panik in ihm in rascher Geschwindigkeit bis in´s Unerträgliche. Er packte hide an den schmalen Schultern und schüttelte dessen Körper aus purer Verzweiflung durch. „WAS IST PASSIERT?? SAG ES MIR!!“ Hysterie überkam ihn. hide´s Finger schlossen sich sanft aber bestimmend um Yoshiki´s Handgelenke und schoben dessen Hände von den eigenen Schultern weg. Er wollte nicht geschüttelt werden. „Taiji..........Taiji wurde angeschossen.........“, berichtete er leise. „Er hat..........“, hide schluckte, bevor er weiter sprach. „.....drei Kugeln im Bauch....“ Die Arme des Leaders sanken schlaff herab, sein Blick driftete in die Leere ab. Seine Augen füllten sich unmerklich mit Tränen. .......angeschossen...........drei Kugeln im Bauch..........das klang nach einem Krimi, aber nicht nach der Realität. Wie konnte soetwas passieren? Wie konnte das Taiji passieren? „Wo ist er?“ Seine Lippen sprachen wie von selbst. „.......in der Notaufnahme........er...er war schon bewusstlos, als er hier eingeliefert wurde.....“ Eine einzelne Träne schaffte es ihren Weg über hide´s Wange zu finden. Eigentlich war der Gitarrist der Annahme, nicht noch mehr Tränen vergießen zu können, als er es bisher schon getan hatte. War wohl eine Fehlannahme... „Taiji...“ Yoshiki´s Stimme war leise und monoton. Er wand sich in Richtung Notaufnahme, wollte zum Bassisten......zu seinem Bassisten.... hide erkannte das Vorhaben des Jüngeren sofort, hielt ihn sanft am Arm fest. „Yo-chan, nicht....sie operieren ihn.....bitte warte hier bis sie fertig sind....“ Er hatte ein unangenehmes Kratzen im Hals. Dem Leader von X schienen diese Worte jedoch nicht wirklich zu interessieren. Hastig schüttelte er hide´s Hand ab, stolperte im zunehmendem Tempo zum Vorbereich der Notaufnahme. „Taiji.....TaiTai....! Ich komm zu dir, Süßer....! Ich komm zu dir.....!“ Er wollte dieses Szenario nicht wahr haben – er wollte es einfach nicht! Taiji konnte nicht hier im Krankenhaus liegen, mit ein paar Kugeln im Körper! Das konnte nicht möglich sein! Der Bandälteste begriff, dass er seine ganze Kraft aufwenden musste, wenn er den Drummer hier behalten wollte. Somit stemmte er sich energisch gegen den Körper des anderen, drückte ihn bestimmend vom Eingang der Notaufnahme weg. „Yo-chan hör auf! Bitte hör auf! Sie kriegen ihn wieder gesund, aber bitte hör auf! Da drinnen kannst du Taiji nicht helfen!“ Doch alle gutgemeinten Worte und Bitten prallten an Yoshiki ab wie an einer Panzerwand. Sein Blick war stur geradeaus gerichtet, genau in die Richtung in die er auch gehen wollte. Er konnte seinen Lockenkopf nicht alleine da drinnen lassen! Er musste doch bei ihm sein.....! Wer sollte auf den Cowboy aufpassen, wenn nicht er...? „...TaiTai....! TaiTai!! Ich bin da!!“ Die Hysterie und vollkommene Verzweiflung hatte sich in jeder seiner Adern breit gemacht. „Du kannst nicht einfach sterben!! Das erlaube ich dir nicht!! DAS ERLAUBE ICH DIR NIIICHT!!!“ Sein schrilles Kreischen drang durch sämtliche Korridore dieser Etage. Genauso wie das kurz darauf folgende Klatschen, Welches hide´s Hand an Akustik verursachte, als er seinem Gegenüber eine Ohrfeige verpasste. Yoshiki war wie erstarrt. Er spürte den brennenden Schmerz in seinem Gesicht und benötigte mehrere Augenblicke, um dieses Empfinden richtig einordnen zu können. Dann hob er seinen Kopf und schaute hide an. Wortlos. Er begriff, warum er das getan hatte. Der Drummer wand seinen Kopf zur Uhr, die an der weißgestrichenen Wand über ihren Köpfen hing. Fünf Minuten nach halbeins. Seit wann saßen sie schon hier? Wie lange warteten sie schon darauf, endlich eine Nachricht zu erhalten, wie Taiji´s derzeitiger Zustand war? Wie oft hatte er schon auf diese Uhr geschaut? Yoshiki ließ seinen Kopf wieder sinken. Er wusste es nicht. Er wusste nicht einmal, wie es überhaupt soweit kommen konnte, dass er hier mit hide im Krankenhaus saß und Taiji in der Notaufnahme operiert wurde. Wie er überhaupt erst eingeliefert werden konnte. Wie er überhaupt erst angeschossen werden konnte... Wäre er doch auf Taiji´s Einladung eingegangen und hätte ihn und hide zum Essen begleitet..... Sicherlich hätte er Taiji dann beschützen können, wenn Gefahr gedroht hätte. Warum hatte er den Jüngeren nur alleine gelassen.......? hide schniefte leise. Es war das erste Geräusch seit langem, was er von sich gab. Nachdem es ihm gelungen war, Yoshiki halbwegs zu beruhigen und sie sich beide auf die Bank gesetzt hatten, hatte er keinen Mucks mehr von sich gegeben. Bis jetzt. „....so viel Blut.....“, wisperte er leise. „Es war so viel Blut......“ hide hielt sich die Hand, von der er das Blut inzwischen beseitigt hatte, vor´s Gesicht und schluchzte. Die Szene wirbelte immer und immer wieder in seinem Kopf herum, wie in einer Endlosschleife. „....er lag da.....er hat so doll geblutet.........“ Wieder ein Schluchzen, bevor er seinen Kopf Yoshiki zuwand und ihn aus weinenden Augen anblinzelte. „Es war wie im week end-Video.......aber diesmal stand er nicht mehr auf........er stand nicht mehr auf....!“ So absurd dieser Vergleich im ersten Moment auch scheinen mochte, so sehr traf er doch auch zu. Yoshiki blickte ihn aus trüben, glanzlosen Augen an. week end....? Das Video....der Dreh....... Damals stand im Drehbuch, dass Taiji angeschossen werden sollte. Und der Bandjüngste hatte sich damals noch den Scherz erlaubt, nach Beendigung der Szene einfach weiterhin liegen zu bleiben, anstatt aufzustehen und sich das Kunstblut abzuwaschen. Er hatte es nur getan, um ihm, Yoshiki, einen mordsmäßigen Schrecken einzujagen. Um ihm Angst zu machen. Taiji fand es damals lustig; er hatte gelacht. Für den Leader waren diese Momente damals jedoch die Hölle auf Erden gewesen. Er drehte seinen Kopf von hide weg, schaute in´s Leere. ......und wenn es diesmal auch nur wieder ein Scherz von Seiten des Bassisten war.....? Ein dummer Kleiner-Jungen-Streich...? Der Drummer schloss die Augen. Nein, bei so einem derben, makaberem Scherz würde hide nicht mit machen. Schade...........in diesen Momenten wünschte er sich nichts sehnlicher, als dass dies alles hier gerade einfach nur ein Scherz war... Scherze....ja, Scherze hatten Taiji und hide schon immer liebendgerne ausgeheckt. Unschlagbar waren die beiden Chaoten immer gemeinsam gewesen. So wie damals, kurz vor Veröffentlichung ihrer ersten LP, als die beiden ihm kurz vor einem Auftritt dieses grässliche Juckpulver in´s Kostüm gekippt hatten und er den ganzen Auftritt über zeitweise die merkwürdigsten Verrenkungen hinter seinem Drumset veranstaltet hatte. Ein schmales, schwaches Lächeln schlich sich für einen Moment auf seine Lippen, bevor es wieder verschwand. Der Cowboy hatte ihm die ganzen Jahre über so viele Schwierigkeiten gemacht...und letztenendes war er an seinen Schwierigkeiten selbst Schuld. Was hatte er ihm auch die ganze Zeit über verschwiegen, was er für ihn empfand? Schon ganz früher, als Taiji, damals gerade mal knappe zwanzig Jahre jung, noch nicht lange bei X war, gerade seinen Nebenjob verloren hatte und völlig mittellos an diesem einem Tag vor seiner Wohnung stand, hatte der damals wasserstoffblonde Junge ihm unwissentlich den Kopf verdreht. Yoshiki konnte damals gar nicht anders, als ihn bei sich aufzunehmen. Doch schon zu dem Zeitpunkt war er ein Feigling gewesen und hatte sich aus Angst nicht getraut, den Jüngeren über seine Gefühle aufzuklären. Statt dessen hatte er sich lieber Nachts herumgequält, wenn er auf der Matratze neben sich den oftmals halbnackten Körper des Bassisten schlafend liegen sah. Unzählige Male hatte er sich vorgestellt, diesen Körper zu berühren – doch nur ein paar wenige Male hatte er sich das auch wirklich getraut... Wie mochte es Taiji in dieser Zeit nur ergangen sein? Er hatte sich ja schließlich genauso wenig getraut mit der Sprache rauszurücken. Ob es ihm von Anfang an genauso ging wie Yoshiki...? Oder ob er erst mit der Zeit spürte, was er für den Boss empfand? Der Leader von X konnte es nicht einschätzen. Er konnte generell Vieles, was Taiji betraf, schwer einschätzen. Das mochte daran liegen, dass der Jüngere seine Gefühle für gewöhnlich nicht jedem preis gab. Er versteckte Sie oftmals; mal hinter mannshohen Mauern, mal hinter einen undurchdringlichen Schleier der auf dem ersten Blick so leicht zu durchdringen schien und in Wirklichkeit Jeden, der dies versuchte, in dichten Nebel hüllte. „Oh god TaiTai....“, schluchzte der Drummer mit einem Mal und verbarg sein Gesicht hinter seinen vorgehaltenen Handflächen. Wieviele Jahre kannten sie sich nun, wieviele Jahre spielten sie zusammen bei X? Wieviel Zeit hatten sie bereits gemeinsam verbracht? Wieviele intensive Gespräche geführt? Und doch hatten sie es erst kürzlich geschafft, sich gegenseitig ihre Gefühle zueinander zu gestehen..... Welch Zeitverlust... Sie empfanden beide sehr ähnliche Gefühle füreinander, eine so lange Zeit – doch die Zeit, in der sie ungezwungen und frei miteinander umgehen konnten, war so kurz... Und vielleicht würde es sogar bei dieser kurzen Zeit bleiben, wenn...... Yoshiki schüttelte fassungslos den Kopf, wollte diesen Gedanken stoppen, wollte nicht weiter denken. So durfte es nicht enden....nicht so....... „Sie sind derjenige, der Herrn Sawada aufgefunden hat und den Notruf alarmiert hat?“ hide nickte auf die Frage des Mannes im weißen Kittel. „Hideto Matsumoto? Sind sie verwand oder verschwägert mit dem Patienten?“ Der Arzt hob seinen Blick von den schriftlichen Informationen, die er in Händen hielt. Verwant.....auf seelischer Ebene spürte er sehr wohl eine enge Verbundenheit zu Taiji....enge Verbundenheit.....geistige Verwandschaft...? Aber das meinte der Arzt sicherlich nicht. Leise seufzend schüttelte er kurz den Kopf. „Wir sind Arbeitskollegen und enge Freunde...“ Seine Stimme klang rau und heiser vom vielen weinen. Sein Gegenüber nickte nur, sah wieder auf seinen Zettel herab. Yoshiki, neben hide stehend, hatte keine Geduld mehr. „Wo ist er? Wo ist TaiTai?“ Seine geröteten Augen blickten den Mediziner bettelnd an. „Ich muss bei ihm sein, ich darf ihn nicht alleine lassen.....!“ Normalerweise hätte er sich in solchen Momenten seine Sonnenbrille geschnappt und aufgesetzt, um die stark geröteten und geschwollenen Augen zu verbergen. Doch die jetzige Situation war einfach zu ernst, als dass der Leader jetzt an irgendwelche möglichen Schönheitsmakel in seinem Gesicht denken würde. Der Arzt beäugte den dürren Drummer. „Verwant oder verschwägert?“ hide griff rasch ein. „Die beiden sind ein Paar.“ Mit müden Augen blickte er dem Weißkittler in´s Gesicht. „Bitte...lassen sie ihn zu ihm. Wenigstens kurz.“ Der Mann in Weiß schaute Yoshiki mit etwas schiefem, beinahe ungläubigem Blick an, als er hide´s Information erhielt. Er zögerte kurz, dann nickte er knapp. „Okay. Aber nur eine Person!“ Der langhaarige Gitarrist tätschelte Yoshiki´s Schulter als Zeichen dafür, dass er sich auf den Weg zu Taiji machen sollte. „Grüß ihn von mir....“, hauchte er noch leise, dann sah er seinen Boss mit dem Arzt auch schon den Flur entlang hasten. hide selbst blieb allein zurück. Allein und erschöpft. Erschöpfter als nach jeder Bandprobe. Er begab sich fast wie in Zeitlupe zurück zu den Bänken und ließ sich kraftlos auf eben so Eine sinken. Im gleichen Moment schloß er seine Augen und würde sie eine Weile auch erst mal nicht wieder öffnen. Er spürte etwas......etwas Warmes an seinem Gesicht...... Finger die seine Wange streichelten...... Taiji bemühte sich, seine Augenlider zu heben. Das Erste was er sah, war ein Lächeln. Er kannte dieses Lächeln....so warm..... Er wollte was sagen, doch seine Lippen bewegten sich nicht. Ließen sich nicht öffnen, als ob es nicht ihre Zeit wäre, zu sprechen. Statt dessen wanderten seine Augen langsam höher. Bis sein Blick den Blick seines lächelnden Gegenübers traf. So schöne braune Augen....so liebevoll und weich......... „Na, gut geschlafen?“, fragten die lächelnden Lippen auf einmal. Diese Stimme.....obwohl sie etwas heiser klang, erkannte der Bassist sie. Mit aller Kraft versuchte er den Namen der Person, die auf seiner Bettkante saß, auszusprechen. „....Yo.........Yosh...i~.........“ „Shhhhh....“, machte eben Dieser und fuhr mit den Fingerspitzen hauchzart und sehr behutsam über Taiji´s trockene Lippen. „Alles ist gut...ich bin da..... Ruh dich aus, ich pass auf dich auf“, versprach er im sanftem Ton. Die schlanken Finger strichen mitlerweile durch die Locken des Patienten. Taiji ließ seine schweren Augenlider wieder bis zur Hälfte zufallen. Durch die verbleibenden schmalen Schlitze betrachtete er noch eine ganze Weile das vertraute Lächeln Yoshiki´s. So schön war es.....so schön war es all die Jahre über..... Warum auch immer er hier lag und was auch immer er hier zu suchen hatte: In diesen Momenten schienen ihm die Lippen des Leaders wie die Lippen eines Engels. Seines Engels.... Er musste tot sein, er musste im Himmel sein; es gab keine andere Möglichkeit... Was sollte sonst ein Engel an seinem Bett machen...? Taiji´s Lippen brachten ein müdes Lächeln zu Stande. .......ob man Engel küssen konnte.........? Seine Augenlider hoben sich erneut ein Stück. Gedankenverloren betrachtete er den langhaarigen Engel, der ihm unentwegt das Gesicht liebkoste. Wenn der Engel ihn anfassen konnte, konnte er doch bestimmt auch den Engel anfassen...? Zögerlich bewegte er seine Finger auf der Bettdecke, versuchte seine Hand zu heben. Doch seine Hand war zu schwer. Sein ganzer Körper schien viel zu schwer zu sein, als dass man damit irgendwelche Tätigkeiten ausführen könnte. Er versuchte wieder was zu sagen. „....k....komm.........bitte....“ Seine Stimme hatte fast keinen Ton. Yoshiki beugte sich etwas zum Jüngeren herab. Er verstand nicht, was Dieser wollte. „Hm? Hast du Schmerzen?“ Seine besorgten Augen beobachteten Taiji´s Mimik haargenau. „...mh-mh.....“, versuchte er leise zu verneinen. Warum sollte er Schmerzen haben? Weshalb? Er wollte doch nur seinem Engel einen Kuss geben... „...näher......“, bat er im Flüsterton. Da er seinen Körper nicht benutzen konnte, blieb ihm nichts anderes übrig als die andere Person zu dirigieren. Yoshiki blickte ihn immernoch fragend an, bewegte sein Gesicht aber ein Stückchen auf Taiji´s Gesicht zu. „........n-noch...näher........“ Gleich war er nah genug, gleich waren die Engelslippen dicht genug an Seinen.... Der Leader tat, worum er gebeten wurde – und plötzlich begriff er, was Taiji vor hatte. Er konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Ganz vorsichtig berührten seine Lippen die des Jüngeren... Kaum wahrnehmbar seufzte der Bassist auf. Engelslippen.... Er schob seine Zunge durch die eigenen Lippen und spaltete Yoshiki´s. Kraftlos aber dennoch wollend erreichte die Zunge auch bald darauf ihr Ziel und paarte sich mit der weichen, wohlschmeckenden Engelszunge.........er musste im Himmel sein.............. Lautes Gelächter erfüllte den Raum. Gekicher und Geschnattere wechselten sich stetig ab, es gab keinen einzigen stillen Moment. hide stiefelte durch das bunte Konfetti, stieg über ein ausgestrecktes Paar Beine und krabbelte schließlich auf das große Sofa, direkt über Taiji. Dieser keuchte glucksend auf. „Mensch hide, pass mit deinen Knien auf! Ich bin noch nicht wieder komplett heile!“ Seine Worte hatten jedoch keinerlei Boshaftigkeit in der Stimme. hide drehte seinen Kopf zum Bassisten und grinste breit. „Was willst du? ´ne Tüte Mitleid? Du bist wieder zu Hause, also musst du uns auch aushalten!“ hide hatte Recht: Das jüngste Bandmitglied war wieder zu Hause in seiner eigenen Wohnung. Und zusätzlich waren Toshi, Yoshiki, Pata und der großmäulige Gitarrist auch noch da, genauso wie drei weitere Jungs; hauptsächlig aus Taiji´s und hide´s Freundeskreis. Das Wohnzimmer war reichlig geschmückt mit Ballons, Luftschlangen und Girlanden, auf dem Couchtisch standen Bierflaschen, Wein- und Sektgläser und eine große Torte, von der auch schon gut die Hälfte gekillt worden war. Die Kulisse glich beinahe schon einer Kindergeburtstagsparty. Die Idee dazu hatten Yoshiki und hide. Nachdem Taiji wieder aus dem Krankenhaus entlassen wurde, waren die beiden fest davon überzeugt, diese Besonderheit als Anlass für eine bunte Welcome-back-Party zu nutzen. Der drahtige Drummer schmiegte sich auf dem Sofa dicht an Taiji´s Seite. „Das ist dein zweiter Geburtstag, Honey“, flüsterte er und strahlte ihn glücklich an. Der Betroffene blinzelte ihn grinsend an. „Mein zweiter Geburtstag also, hm?“ Er strich dem Leader sanft über den Oberarm, hob seinen Kopf und ließ seine Blicke über das Szenario wandern. Sah seine Freunde, sah wie sie sich freuten dass er wieder da war. Sah welchen Spaß sie hatten. Sah ihr unbekümmertes Lachen. Ihr Vergnügen. „...es ist fast so, als sei ich wiedergebohren....“, meinte er abwesend, ohne seine Blicke abzuwenden. Yoshiki schaute von seiner halb liegenden Position zu ihm hoch, schlang zärtlich einen Arm um Taiji´s Oberkörper. „Für mich warst du immer lebendig.....“, entgegnete er ebenfalls im gedämpften Tonfall. Der Bassist wendete nun doch seinen Blick vom bunten Treiben ab und schaute ihm ins Gesicht. „Mein Schutzengel muss wohl Überstunden machen.“ Er lehnte sich entspannt zurück und zog Yoshiki etwas mehr in seine Arme. Dieser genoss den nahen Körperkontakt und er ließ seinen Kopf auf der Brust des Jüngeren ruhen. „Dein Schutzengel ist bewundernswert....“, schnurrte er leise. Oh ja, wie Recht er doch hat, dachte Taiji nur bei sich. Er beugte seinen Kopf ein Stückchen nach vorn und hauchte dem Älteren einen Kuss auf die Haare. Time may change my life but my heart remains the same to you. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)