Sugarcube von RedSky ================================================================================ Kapitel 8: ulterior motive -------------------------- Yoshikis Lippen entwich ein williges Seufzen als er die Lippen des Anderen an seinem Ohr spührte. Sehnsüchtig schlangen sich seine Arme um Taijis bloßen Körper. Es war so ein gutes Gefühl die Haut Taijis auf dem eigenem Körper zu spühren, die Hitze und jede Regung genau wahr nehmen zu können..... Yoshiki grub seine Nase in die krause Lockenmähne des Jüngeren und sog dessen Geruch ein. Ein erneutes Seufzen. Dieser Duft...dieser Duft nach unzähmbarer Wildheit und dennoch so viel Geborgenheit....... Seine Finger strichen über den nackten Rücken aufwärts, nahmen die Wirbelsäule deutlich war. "Taiji......." Er spührte dessen Lippen an seinem Hals, spührte wie er immer weiter gen Brust wanderte..... "TaiTai....." Sein Seufzen hatte sich zu einem leisen Stöhnen gemausert und klang zunehmends erregter. Taiji hob seinen Kopf, schaute mit seinen warmen, braunen Augen tief in Yoshikis. Ein paar kleine Locken fielen ihm in´s Gesicht. Er führte seinen Finger zu Yoshikis leicht geöffneten Lippen und fuhr behutsam mit der Fingerkuppe über die empfindsame Hautpartie. Yoshiki verlohr sich in den scheinbar endlosen Tiefen Taijis Augen. Er fühlte sich unsagbar wohl und beschützt, wusste dass ihm hier und jetzt nichts passieren konnte. "TaiTai.....mein kleiner Cowboy......." Seine Stimme war nur noch ein Flüstern vor lauter Überwältigung. Wie schön diese Momente doch waren...... "Yoshiki........." Auch Taijis Stimme war sehr leise, dunkel und warm. Yoshiki hätte in diese Stimme eintauchen können, so fühlte er sich zumindest. Wie konnte ein einzelner Mensch nur so eine ungeheure Wärme vermitteln? Diese Wärme, die seinen ganzen Körper durchströhmte bei jeder noch so kleinen Berührung vom Bassisten... Diese Wärme die ihn alles Negative schier vergessen lies.... "TaiTai....mit was für einer Macht verzauberst du mich bloß?" Der Angesprochene beantwortete ihm diese Frage nicht. Er entfernte statt dessen seinen Finger von Yoshikis Lippen und kam ihm mit seinen eigenen Lippen Stück für Stück näher... Yoshiki schloss seine Augen, wartete Sekunde für Sekunde auf das ersehnte Gefühl, Taijis warme Lippen auf seinen Eigenen spühren zu dürfen...... ......doch er spührte nichts....... Yoshiki schlug sachte die Augen auf..... .......sein Blick fiel auf das Fenster ihm gegenüber. Er sah einen tiefbedeckten Himmel. Keinen Taiji in seinen Armen. Wo war er? Yoshiki blinzelte mehrere Male. Wo war er und vor allem: Wo war Taiji? Er roch doch noch den angenehmen Duft des Jüngeren....so nah bei sich..... Sein Blick fiel auf seine Hände. In Diesen erblickte er ein lilarosagefärbtes Tuch mit schwarzem Fleckenmuster. Taijis Tuch. Der dünne Stoff hatte sich während des Schlafes halbwegs um seine Arme gewickelt. Der verwirrte Drummer zog seine Augenbrauen leicht zusammen. Langsam, ganz langsam und zögerlich kamen ihm Fetzen des vergangenden Abends wieder in den Sinn. Er hatte sich Taijis Tuch geklaut.......oder? Und der Bassist hatte davon nichts mitbekommen.....? Er war gar nicht in Yoshikis Hotelbett gewesen. Und sie hatten sich auch nie geküsst. Nie..... Er wusste nicht, wie sich Taijis Lippen auf Seinen anfühlten.... Traurigseufzend schloss er wieder die Augen, sichtlich enttäuscht. Ein Traum. Alles nur ein Traum... - Nein, halt, nicht alles was er vor wenigen Momenten noch wahr nahm, schien ein Traum zu sein. Dieser Duft.....er war real. Yoshiki nahm ihn ganz deutlich wahr. Zaghaft führte er den dünnen, weichen Stoff des Tuches zu seiner Nase. Fast schon ehrfürchtig roch er daran. Es war Taijis Duft. Er hatte also doch etwas Reales von ihm bei sich. Seinen Duft.... An diesem Morgen blieb Yoshiki sehr lange im Bett, bis in den späten Vormittag hinein. Er schlief kein einziges Mal erneut ein, er lag einfach nur da, nackt - wie es für gewöhnlich seine Art war wenn er im Bett lag - und starrte die meißte Zeit an die Decke. Wenn er seine Augen nicht wieder mal für längere Zeit geschlossen hielt. Zwischendurch streichelte er das bunte Tuch über seinen bloßen Körper, spührte den angenehmen Stoff, nahm durchgehend den Geruch des ursprünglichen Eigentümers war und stellte sich vor, wie Taiji ihn streicheln würde. Wie er seinen nackten Körper streicheln würde, überall. Diese Gedanken zauberten ein sanftes Lächeln auf Yoshikis Lippen. Diese Vorstellung war schön und angenehm......traumhaft schön...... Als Taiji aufwachte fand er sich auf einem Sofa wieder, halb verquert und seinen Kopf auf Patas Brust liegend. Völlig verdaddert blinzelte er um sich, gähnte herzhaft und hob seinen Kopf. Er krazte sich am Hinterkopf und schaute sich schlaftrunken um. Er sah einige sehr tief schlafende Menschen um sich herrum, inmitten der Überreste eines offensichtlichen Party-Chaoses. Sein Blick fiel auf Pata, Welcher neben ihm auf der Couch saß. Auch er schlief noch. War er vergangende Nacht tatsächlig hier eingeschlafen? Und wie spät war es jetzt eigendlich? Seine noch nicht ganz klaren Augen suchten in dem großen Raum vergeblich nach einer Wanduhr oder Ähnlichem. So beschloss er sich erst mal vom Sofa zu erheben und in sein Hotelzimmer zu schlendern, um Raum und Zeit wieder halbwegs zu ordnen. Als er über die langen Flure stiefelte, begegnete er keiner Menschenseele. Es war die meißte Zeit ungewohnt ruhig. Schienen wohl alle noch ihren Rausch auszuschlafen... In seinem Hotelzimmer angekommen warf er sofort einen Blick auf den Wecker, Welcher auf dem kleinem Nachttisch neben seinem Bett stand. Es ging schon langsam auf Mittag zu. Taiji grübelte kurz, was er mit dem angebrochenem Tag nun machen sollte. Soweit sein Hirn sich erinnerte, standen heute keine gottverdammten Termine irgendwelcher Auftritte, Proben oder Shootings an. Er entschloss erst einmal unter die Dusche zu hüpfen. Das war für gewöhnlich nie verkehrt. Später, als er im Hotelrestaurant eintraf um sich ´nen Happen zu gönnen, fand er dort auch schon Toshi vor. Allerdings war er auch der einzige Anwesende ihrer Band. Er begrüßte ihn und setzte sich zu ihm an den Tisch. "Wo stecken die anderen?", fragte er den blonden Sänger, winkte fast zeitgleich eine Bedienung herbei um sich sein Futter zu bestellen. Toshi zuckte mit den Schultern und schlürfte an seinem Kaffee. "Yoshiki wird noch schlafen, so wie ich ihn kenne. hide sicherlich auch und das schließt auch Pata mit ein." Der Bassist nannte der Bedienung zügig seinen Wunsch und lehnte sich anschließend auf seinem Stuhl zurück. "Pata dürfte noch immer im Chaosraum rumschnorcheln, wenn er nicht zwischenzeitlich schlafwandelnd sein Zimmer aufgesucht hat", grinste er. Toshi blickte ihn etwas verwundert an. "Hum? Hast ihm noch im Partyraum gesehen?" "Ich bin neben ihm aufgewacht", klärte er den Freund auf. "Hab´s letzte Nacht auch nicht mehr ganz bis nach oben in´s sichere Zimmer geschafft." Nun schien sein Grinsen fast schon eine Spur verlegen. "Zumindest scheinst du nicht so einen Kater davongetragen zu haben wie einige andere hier." - und er deutete mit einer ausschweifenden Handbewegung kurz im Raum rum. An mehreren Tischen hatten sich schon einige der anderen Musiker des gestrigen Auftrittes gesammelt, Vielen waren die Folgen von zu viel Alkoholgenuss deutlich anzusehen; aber keine Band schien vollzählig anwesend zu sein. Auch Hiroki konnten Taijis wachsame Augen nicht ausfindig machen. Zum Glück. Er seufzte unwillkührlich leise auf. Am frühen Nachmittag lief er hide über den Weg. Diesem war deutlich anzusehen, dass er seine persönliche Grenze des Alkohols vergangende Nacht mal wieder überschritten hatte. Mit blassem Gesicht und leicht gequältem Gesichtsausdruck teilte er dem Bassisten mit, dass Yoshiki ihn sprechen wollte. Taiji fragte zwar nach, ob hide wüsste worum es ging, doch der Gitarrist verneinte und zuckte bloß hilflos mit den Schultern. Der Jüngste der Bande bekam ein sehr mulmiges Gefühl in der Magengegend. Dennoch machte er sich auf zu Yoshikis Hotelzimmer. Er klopfte kurz an die Holztür. "Herrein", erklang es neutral aus dem Raum hinter der Tür. Taiji öffnete die Tür, trat etwas unsicher in das Zimmer ein. Sofort blickte er Yoshiki an, voller Erwartung, voller Neugier. Yoshiki, der an einem kleinem Tisch saß und irgendetwas auf einem Blatt Papier notierte - höchstwarscheinlich irgendwelche neuen Songideen - drehte sich zu seinem Besucher um, als er hörte dass Dieser in das Zimmer trat. Er blickte Taiji mehrere Momente schweigend in´s Gesicht, bevor er den Stift in seiner Hand auf die Tischfläche legte und Taiji flüchtig herbeiwinkte. "Wir müssen reden." Seine Stimme klang ziemlich gefühlslos. Taiji spührte einen leichten Schauer über seinen Rücken wandern. Zögerlich kam er dem Leader näher. "Worum geht´s?", versuchte er genauso gefühlslos zu erwiedern. Er verschränkte seine Arme vor der Brust. Er wollte ihm keinerlei Angriffsflächen bieten, sollte Yoshiki ihn jetzt wieder mit unzähligen Vorwürfen niederschmettern wollen. Yoshiki räusperte sich. Es klang verzweifelt und schwach. Einige Sekunden lang jagten seine Blicke ziellos über den Fußboden, als suche er irgendetwas, woran er sich hätte festhalten können. Doch offensichtlich fand er nichts und so schaute er wieder auf, geradewegs in das Gesicht vor ihm. "Das geht so nicht mehr weiter..." Seine Stimme klang tatsächlig rauh und heiser. Taiji wunderte sich innerlich etwas. "Wir beide bekommen uns immer öfter in die Wolle und letztenendes hat die ganze Band darunter zu leiden. Das möchte ich nicht mehr." Er blickte Taiji in die dunkelbraunen Augen. Der Bassist erkannte immernoch die offensichtliche Unsicherheit, wenn nicht sogar eine Spur Verletzlichkeit im Blick Yoshikis. Er schwieg kurz, bevor er meinte:"Und was schlägst du vor? Willst mich rausschmeissen?" Sofort riss Yoshiki seine Augen weit auf. Der Schock stand ihm in´s Gesicht geschrieben. "NEIN!" Seine Stimme war lauter als geplant. "Nein. Das würde ich nie tun....." Ohne dass Yoshiki es selbst wirklich mitbekam, klang deutliche Traurigkeit in seinen Worten mit. Sein Blick wurde leicht abwesend, als sei er mit den Gedanken ganz woanders. Taiji musterte ihn. Was war mit dem Boss nur los? Er wirkte so verletzlich.....so kannte er ihn gar nicht..... "Und was war dann deine Idee bezüglich unserer Problemlösung?", hakte er etwas vorsichtig nach. Dass sie nicht ewig so weiter machen konnten wie bisher, war dem Bassisten schon lange bewusst. Dass Yoshiki dieses Thema allerdings von sich aus ansprach, wunderte ihn schon ein wenig. Yoshiki richtete seinen Blick erneut auf den Jüngeren. Plötzlich stand er auf und ging mit sanften Schritten auf Taiji zu. Dicht vor ihm blieb er erst stehen. Taiji blickte ihn erwartungsvoll an. Was mochte nun wohl kommen? Der Drummer sah zuerst so aus, als wolle er was sagen. Doch seine Lippen blieben verschlossen. Vorerst. Er sah Taiji so tief in die Augen, als wollten Diese ihn aufsaugen, gnadenlos verschlingen. Wie konnte jemand nur so schöne Augen haben...? Fast wie in Trance hätte er um ein Haar seine Hand gehoben und seinem Gegenüber die Wange gestreichelt. Im letzten Moment hielt Yoshiki sich selbst davon zurück. Seine Hand blieb an Ort und Stelle, hing an seinem Körper herrab. Nur ein kurzes Zucken verriet ansatzweise dessen ursprüngliches Vorhaben. "Vieleicht sollten wir eine Weile getrennt proben." Taiji glaubte im ersten Augenblick, sich verhört zu haben. Ungläubig starrte er den Leader vor sich an. "Bitte was? Ist das dein Ernst?" Der Bassist konnte diesen absurden Vorschlag nicht glauben. "Wie zum Teufel stellst du dir denn das vor?" Trotz Taijis leicht überschlagender Stimme zuckte er nicht einmal mit der Wimper. Obwohl er wusste, dass sein Vorschlag wirklich ziemlich merkwürdig klang. "Ganz einfach: Ich leg die Proben so, dass wir beide uns schon treffen, bevor die anderen dazukommen. So können wir zu zweit proben und mögliche Auseinandersetzungen während dessen bekommen die anderen erst gar nicht mit." Yoshiki sah ihn nun ungerührt an. Ihm gefiel sein eigener Vorschlag sehr gut, mochte er auch noch so wahnwitzig klingen. Denn dieser Vorschlag würde bedeuten, dass er mit Taiji ungestört sein konnte. Immerhin war er der Boss. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)