Ein Blick sagt mehr... von PsyAquanis (Erinnerungen die deine Welt zerstören.) ================================================================================ Prolog: Eine folgenschwere Begegnung ------------------------------------ Ein Blick sagt mehr... Ich hoffe, ihr urteilt nicht zu hart über mich. Dies ist meine aller erste FF die ich jemals geschrieben habe. Disclaimer: Ich habe mir die Figuren des HP-Universums nur ausgeliehen um mit ihnen ein wenig zu spielen und zu experimentieren. Wenn ich fertig bin gebe ich sie auch brav wieder zurück. Warnung: Charas sind OOC. Prolog Eine folgenschwere Begegnung Die Schule hatte zwar für Hermine und ihre Freunde erst vor ein paar Tagen begonnen. Sie glaubte allerdings bemerkt zu haben, dass in den Ferien etwas mit Harry geschehen ist, was sich negativ auf ihr Verhältnis zueinander ausgewirkt hatte. Denn seit sie wieder nach Hogwarts zurückgekehrt waren schien er ihr an jeder Ecke auf zu lauern und mit ihr flirten zu wollen. Nur warum? Harry und sie waren seit Jahren die besten Freunde. Aus welchem Grund wollte er etwas an dieser Situation ändern und damit ihre Freundschaft gefährden? Trotz ihrer Abweisung ging er soweit sie regelrecht mit Geschenken zu überhäufen, welche sie umgehend im nächsten Papierkorb entsorgte. Doch sie ahnte nichts von dem, was mit anderen Menschen hier in Hogwarts geschehen war. Diese sollte die tiefen Wunden wieder aufreisen, welche ihr vor etwas mehr als einem Jahr zugefügt wurden. Für Hermine sollte nach nicht einmal anderthalb Jahren erneut eine Welt zusammen brechen. Als Hermine am Morgen des 6. Septembers aufwachte, blickte sie aus dem Fenster. Es regnete so stark, dass sie den verbotenen Wald kaum noch erkennen konnte. Als sie dem regen beim Fallen zu sah keimte in ihr ein Gefühl heran. Dieses Gefühl konnte sie jedoch nicht einordnen. Deshalb versuchte sie es schnell wieder zu verdrängen, was ihr auch gelang. Hermine beschloss sich noch etwas zeit zu lassen, bevor sie sich umzog und zum Frühstück in die große Halle ging. Als sie dann, in die große Halle schritt suchte sie nach einem möglichst abgeschiedenen Platz am Gryffindor-Tisch. Ihr Plan war es, Harry nicht schon am frühen Morgen zu begegnen. Doch wurde aus nichts aus diesem Plan, denn kurz nach ihr betrat auch Harry die große Halle. Er war der letzten den Hermine an diesem Morgen sehen wollte. Eine Ausnahme bildete da nur, der allseits verhassten Zaubertränkelehrer, Professor Severus Snape. "Na wie geht's meiner Zuckerschnecke an solch einem verregneten Herbsttag?"; fragte Harry sie provokativ. "Ich bin nicht deine Zuckerschnecke", schrie Hermine ihn prompt an. Jedoch in einer Lautstärke, welche in dem riesigen Saal widerhallte, so dass es niemand überhören konnte. Dies hatte zur Folge dass sich augenblicklich alle Köpfe zu den beiden umdrehten. Nun hatte es auch der letzte Schüler bzw. Lehrer mitbekommen: Harry Potter war hoffnungslos in Hermine Granger verschossen. In dem Augenblick, in dem sie sich in die Augen sahen, wurde es ihnen bewusst. In diesem Moment hatte sich alles zwischen den beiden und auch zwischen ihnen und ihren Mitschülern geändert. Dies war jedoch nicht dass schlimmste, denn heute morgen stand zu Beginn gleich noch eine Doppelstunde Zaubertränke auf dem Plan. Dazu kam außerdem, dass sie immer noch mit den Slytherins zusammen Unterricht hatten. Diese zwei Stunden, dass wussten sie genau, würden die schlimmsten, die sie je erlebt hatten. Sie könnten allerdings auch zur Hölle auf Erden werden. Aber bis dahin hatten sie noch gut eine halbe Stunde Zeit. Jedoch gab es für die Beiden keine Möglichkeit der Doppelstunde bei Prof. Snape zu entkommen. Die halbe Stunde kam Harry und Hermine nur wie wenige Minuten vor. So kam es auch das sie die letzten waren die Snapes Kerker betraten. Leider begann es zu Klingeln als sie gerade dabei waren ihre Plätze in der hintersten Reihe einzunehmen. "Haben es unsere zwei Turteltäubchen auch noch geschafft rechtzeitig zum Unterricht zu erscheinen?" Die eisige Stimme, die alles zu gefrieren schien, befand direkt neben Harrys Ohr. ,Wie konnte er...?' Harry hatte nicht die Möglichkeit seinen Gedanken zu Ende zu bringen. "Sie kommen mit, Potter!" blaffte ihn der Professor an. Harry konnte, so perplex wie er war, nichts anderes tun als ihm zu folgen. Hermine die gedacht hatte, die Aufforderung würde auch für sie gelten, folgte dem ungeliebten Tränkelehrer ebenfalls nach vorn. In der ersten Reihe angekommen drehte sich Snape um, und als er Hermine erblickte entfuhr es ihm. "Was wollen sie hier?" entgegnete er ihr barsch. "Ich dachte..." setzte Hermine an, doch sie kam nicht weit, da ihr Snape ins Wort fiel. "Erstens haben sie nicht zu denken. Und zweitens: Sind sie wirklich so naiv um zu glauben das ich ein Schlammblut direkt vor meiner Nase haben will. Nein, nein, und nochmals nein sie gehen mal schön wieder zurück an ihren früheren Platz", erwiderte er. Jedoch mit solch einer Arroganz, bei der Hermine sich zusammen reisen musste um nicht wieder, wie in der großen Halle, einfach los zu schreien. Sie rang einige Sekunden um Beherrschung, bevor sie beginnen konnte Professor Snape etwas zu entgegnen. "Ich glaube ..." begann sie, bevor sie wiederum von Snape unterbrochen wurde. "Sie haben nichts zu glauben. Außer vielleicht an Gott. Und nun begeben sie sich wieder auf ihren Platz", in seinem Tonfall lag etwas so endgültiges, dass es jedem im Kerker auf gefallen sein müsste. Hermine überhörte ihn allerdings und setzte zum Gegenschlag an. "O doch, ich kann" sagte sie ohne eine Miene zu verziehen, so dass, zum ersten Mal in seinem Leben, Severus Snape scheinbar die Worte ausgingen. Doch er hatte sich schnell wieder gefangen und entgegnete ihr mit seiner üblichen Stimme, die Eis zu gleichen schien." "Und was glauben sie, Miss Granger?" - "Ich glaube das es weniger die Tatsache ist, dass ich ein Schlammblut bin, wegen der sie mich nicht ersehen können," begann Hermine voller Überzeugung. "Sondern der Punkt das ich ihnen in der Kunst der Zaubertrankbrauerei und in dem damit verbundenem Wissen ebenbürtig bin", fügte sie etwas leiser hinzu. Sie ahnte nicht, was dies in Severus Snape auslöste. Doch ließ sich Snape nichts anmerken und versteckte seine Gefühle wie üblich hinter seiner Fassade aus Arroganz und Genugtuung. "50 Punkte Abzug für Gryffindor und eine Woche Nachsitzen in meinem Büro, weil sie einem Lehrer widersprochen haben" presste er zwischen zusammen gebissenen Zähnen hervor. Wenn er jetzt allerdings dachte dass Hermine heulend davon lief, wurde er schwer enttäuscht. Sie stand äußerlich ruhig vor Snape, jedoch brodelte es in ihr wie in einem Vulkan, der kurz davor war aus zu brechen. "Reichen ihnen 50 Punkte Abzug noch nicht?" Snapes Tonfall war gehässiger denn je, doch in seinen Augen lag etwas, dass Hermine nicht so recht einordnen konnte. Es schien ihr, als wäre es eine tief verborgene Bewunderung. Da ihr dieser Gedanke allerdings zu absurd vorkam, verdrängte sie ihn, ebenso schnell wie auch die Anderen, welche sie an diesem Tag schon gehabt hatte. Hermine machte bei diesen Worten immer noch keine Anstalten den Raum zu verlassen. Sie begab sich auch nicht an ihren früheren Platz. Deshalb konnte sich Snape nicht mehr zurück halten. "Verschwinden Sie sofort aus meinem Unterricht!"; entfuhr es ihm. Doch anstatt schleunigst hinaus zu kommen, drehte sich Hermine lässig um und verlies in aller Seelenruhe den Kerker. Da sie nach Zaubertränke bis zum Mittagessen frei gehabt hätten, wusste Hermine nun nicht was sie mit all der Zeit anfangen sollte. Eins wusste sie jedoch hundertprozentig, in die Bibliothek konnte sie nicht gehen, denn dort würde Harry sie nach dem Unterricht als erstes suchen. So beschloss Hermine den langen Weg bis in den Nordturm auf sich zu nehmen. Hermine war so in Gedanken versunken, dass sie erschrak als die Klingel das Ende der ersten beiden Unterrichtsstunden verkündete. Dies war auch das Zeichen dafür dass Zaubertränke zu ende war. Sie dachte darüber nach wie lange Harry wohl brauchte um sie hier oben zu finden. Es dauerte jedoch keine fünf Minuten, bis sie jemanden die Treppe herauf kommen hörte. ,Das kann doch unmöglich Harry sein' ging es Hermine durch den Kopf. Die Schritte kamen immer weiter die Treppe hinauf. Plötzlich wurde es still. Hermine wusste, dass die Person, zu der die Schritte gehörten, direkt hinter ihr im Torbogen stehen musste. Es versetzte ihr einen Stich in die Magengrube als sie sich umdrehte und die Person erkannte, welche nun direkt vor ihr stand. Es war Severus Snape. "Was wollen sie hier?" Die Worte entrannen ihrer Kehle, obwohl sie eigentlich den Mund halten wollte. "Ich?" Snapes Stimme klang empört. "Ja Sie, Professor? Oder sehen Sie hier noch jemanden?" Sie spie diese Worte Snape gerade zu entgegen. Dieses Mal war es allerdings beabsichtigt. "Ich wüsste nicht dass ich ihnen Rechenschaft, über mein handeln, ablegen müsste, Miss Granger. Allerdings, um ihre Neugierde zu befriedigen, werde ich es ihnen erklären. Ich schätze diesen Platz als einen Ort der Ruhe und Abgeschiedenheit. Deshalb komme ich jedes Mal nah einer solch anstrengenden Stunde hier hoch um mich zu entspannen." Hermine wusste das Snape ihr gerade mehr von seinem Seelenleben offenbart hatte als sie je für möglich gehalten hätte. Nun wollte Hermine nur noch eins: Weg von hier. Weg von Snape. Sie konnte seinen Blick, der jetzt zweifellos auf ihr ruhte, keine Sekunde länger ertragen. Doch um von diesem Ort weg zu kommen hätte sie direkt an ihm vorbei gemusste. Jedoch konnte sie schon in seinen Augen lesen, dass er nicht zu ließe, dass sie jetzt einfach den Ort ihrer Begegnung verlassen würde. Zumindest nicht ohne eine vernünftige Erklärung. Es blieb ihr also nichts anderes übrig als sich der Situation zu stellen. Langsam kam Snape auf sie zu und beugte sein Gesicht soweit nach vorn, dass Hermine seinen Atem spüren konnte. Doch anders als Hermine vermutete war sein Atem nicht eisig, sondern herrlich warm und angenehm. Sie ertappte sich bei dem Wunschgedanken seine Hand würde ihre Wange berühren. Nur wusste sie nicht warum sie sich das wünschte. "Und was haben Sie hier zu suchen, Miss Granger?" Hermine hätte es nie für möglich gehalten, dass seine Stimme noch eisiger als im Kerker sein könnte. Jedoch war sie es und genau damit holte Snape sie wieder in die Realität zurück. "Was?" Hermine war nicht in der Lage mehr hervor zu würgen, als sie erkannte in was für eine verfahrene Lage sie sich gebracht hatte. "Ich habe Sie gerade gefragt, was Sie hier oben zu suchen haben" schnarrte er Hermine direkt ins Ohr. Er sah sie weiterhin an und wartete auf ihre Antwort. Doch er wartete vergebens. Ihrem Mund entrang sich kein Laut sie starrte ihn weiterhin irritiert und zugleich verträumt an. "Ich habe nicht ewig Zeit mich auf ihre Spielereien einzulassen, Miss Granger. Also sagen sie mir was sie hier oben zu suchen haben. Noch dazu um diese Uhrzeit." Erst jetzt wurde Hermine bewusst, dass sie eigentlich keine vernünftige Erklärung für ihren Aufenthalt hier oben im Nordturm hatte. Ihr blieb also nichts anderes übrig als, gegenüber ihrem verhassten Zaubertränkekehrer, zuzugeben das sie vor Harry auf der Flucht war. Dies war natürlich der perfekte Aufhänger für Snape, um zu versuchen Hermine zu demütigen. "Für andere Hexe ihrer Herkunft wäre es eine Ehre von einem reinblütigen Zauberer angemacht zu werden." Leider war die Verachtung in seiner Stimme zu deutlich. Ihr war klar dass es ein Fehler sein würde, diese einfach zu überhören. Dennoch tat sie es. "Falls sie es noch nicht bemerkt haben sollten, hat diese Aktion von Harry beim Frühstück, unsere Freundschaft und alles was damit verbunden war zerstört." Sie glaubte das Snape diese Tatsache gleich wieder ausnutzen würde um sie nieder zu machen. Jedoch ahnte Hermine nicht im mindesten was sie auch mit diesen Worten in ihm ausgelöst hatte. Erst schien es ihr, als würde nur die Kälte aus seinen Augen weichen. Doch was dann an deren Stelle trat erschreckte Hermine mehr als der Gedanke, eine Nacht auf einem einsamen und verlassenen Friedhof zu verbringen. In seinen Augen schien sich ein Ozean voller Tränen zu spiegeln. Sein Anblick brannte sich in ihr Gehirn ein. Hermine glaubte, er würde sie den Rest ihres Lebens verfolgen. Doch das Schlimmste war nicht der Blick allein, sondern die Tatsache dass sie diesen Blick schon einmal, wenn auch bei einem anderen Menschen, gesehen hatte. Nur wollte sie diesen Menschen eigentlich für immer vergessen, weil sie die Erinnerung daran an den Rand der Verzweiflung trug. Hermine hatte ihn über alles geliebt, dass wusste sie genau. Doch wusste sie auch dass sie ihn nie wieder sehen würde. Doch nun stieg das selbe Gefühl, welches sie damals für diesen Menschen empfunden hatte erneut in ihr auf. Hermine war sich darüber im klaren das sie diese Gefühle ihm gegenüber nicht zugeben durfte. Würde sie Severus Snape gestehen, dass sie ihn liebte, dann würde er sie nicht nur umbringen, sondern auch noch zerstückeln und verbrennen. Aber Severus Snape jetzt, hier oben, mit dem selben Blick zu sehen zerschlug ihr Herz in Tausende von Scherben. Sie war sich darüber im klaren dass es sie teuer zu stehen kommen würde ihn in solch einer Situation gesehen zu haben. Es war ihr allerdings auch klar, dass sie es nicht länger mit diesem Snape aushalten würde. Doch gab es eine unsichtbare Kraft in ihr die sie davon abhielt einfach den Turm zu verlassen und Snape so verletzt zurückzulassen. Sie rang noch einige Momente mit sich, doch dann überwand sie die innere Barriere und ging auf den Torbogen zu. Als Hermine direkt darunter stand, hörte sie eine leise Stimme, welche voller verborgener Gefühle war. "Bleiben sie hier, Hermine, bitte." Im ersten Moment war sich Hermine fast sicher, dass diese Worte nicht aus Snapes Mund gekommen sein konnten. Als sie sich jedoch im Raum umsah waren immer noch nur sie und Severus hier oben. Nun redete sie sich ein, dass es eine innere Stimme war die sie zurückhalten wollte. Sie war sich dessen sicher da Snape sie niemals beim Vornamen nennen würde. Deshalb wand sie sich erneut zum Torbogen der aus dem Turm führte. Doch da war wieder diese Stimme. "Ohne dich halte ich das Alles nicht mehr aus." Diesmal war die Person die zu ihr sprach den Tränen nah. Hermine wagte nicht sich noch einmal umzudrehen. Sie spürte, dass sie dem Anblick von Snape nicht ertragen könnte. Denn eines ist ihr klar geworden, die Stimme war die eines menschlichen Wesens und nicht Hermines innere Stimme. Es musste Snapes Stimme gewesen sein, auch wenn sie nicht nach ihm klang. Hermines Auswahl war begrenzt, wenn sie überhaupt eine Wahl hatte. Sie war sich dessen bewusst dass sie den Nordturm nun nicht mehr verlassen konnte, denn dann würden sie ihre Schulgefühle in den Wahnsinn treiben. Doch konnte sie sich auch nicht einfach umdrehen, in diesem Falle würde sie der Anblick Snapes mehr verletzten, als sie ertragen könnte. Genau in dem Moment durchdrang dieselbe Stimme wieder ihren Geist. "Ich kann und will mich nicht mehr verstellen." Severus' Stimme lies Hermine nicht eine Sekunde daran Zweifeln, dass er es ehrlich meinte. Doch wusste sie nicht was er damit gemeint hatte. ,War diese Kälte etwa all die Jahre nur eine Fassade gewesen?' Dieser Gedanke blitzte in Hermines Geist auf. Doch konnte sich dieser Gedanke nicht lange halten. Hermine war so geschockt von dieser Erkenntnis dass sie am liebsten die Flucht ergriffen hätte, doch hielt sie wiederum ihre innere Barriere davon ab. Doch wagte Hermine es endlich sich um zu drehen. Das Wesen, welches nun vor ihr stand, hatte nur noch wenig Ähnlichkeit mit ihrem ehemaligen Hasslehrer, Severus Snape. Es war mehr ein Häufchen Elend als ein menschliches Individuum. Da Hermine nun schon diesen schritt getan hatte überwand sie sich auch dazu auf Snape zu zugehen. Als dieser merkte wie sie ihm immer näher kam hob er den Kopf und suchte ihren Blick. Anfangs versuchte sie noch dessen Blick aus zu weichen, da sie nicht wusste ob sie dem gewachsen sein würde, was sie darin fände. Doch dann wurde Hermine sich dessen bewusst dass sie sich dem sowieso stellen musste, wenn sie den Weg weiter ginge. Dennoch versuchte sie den Augenblick der Wahrheit so weit wie möglich hinaus zu zögern. Doch je weiter sie auf Snape zu ging um so größer wurde das Verlangen in ihr sein Gesicht in ihre Hände zu nehmen. Deshalb schaffte sie es auch die Barriere zu überwinden, die sie bisher seinem Blick ausweichen lies. Als sich ihre Blicke trafen, setzte Hermines Herz einige Schläge aus. Die Gefühle die in seinem Blick lagen, waren so greifbar dass es sie ängstigte. Dennoch hielt es sie nicht davon ab ihren Weg zu vervollständigen. Als sie nun direkt vor Severus stand, konnte sie den Impuls der immer weiter in ihr gewachsen war nicht mehr unterdrücken. Ihre Hände griffen nach seinem Gesicht und ihre Lippen näherten sich seinen. Doch bevor sich ihre Lippen trafen, konnte Severus sich ihrem Griff entziehen. "Was ist?"; entwich es Hermines Lippen. "Tu das nicht Hermine. Du wirst dich nur noch weiter ins Verderben stürzen. Ich bin nicht der Mann nach dem du suchst, also lass es. Ich hätte dich nicht am Gehen hindern dürfen." Snapes Stimme glich nicht mehr diesem Eisberg, sondern warm und melodisch. Dies hatte auf Hermine eine Anziehungskraft der sie nicht wieder stehen konnte. Obwohl sie wusste dass sie ihren Gefühlen nicht nachgeben durfte, konnte sie ihnen nicht wieder stehen. Dass ihre Handlung, wie auch schon diese an dem Tag vor 14 Monaten, sie wahrscheinlich zu tiefst verletzten würde war ihr klar. Doch war es ihr egal. Sie hatte das Gefühl das es richtig war, was sie da tat. "Ich will es aber tun" entgegnete sie deshalb mit fester Stimme die keine Zweifel zuließ das sie alles für die Erfüllung ihres Wunsches tun würde. Als ihre Lippen erneut kurz davor waren die seien zu berühren, vernahm sie wieder seine Stimme. "Wenn du dass jetzt tust, dann kann und will ich für nichts mehr garantieren", dieses Mal klang seine Stimme wie geschmolzener Samt. "Wieso lässt du mich es nicht beenden?" Dies war Hermines einzige Reaktion auf seine dauernden Abweisungen. "Ich will dich nicht verletzten, Hermine." Mit allem hätte Hermine in dieser Situation gerechnet nur nicht damit. Hermine wusste auch nicht wie sie mit dieser Antwort um gehen sollte. Sie hatte nicht die leiseste Ahnung ob sie es nun noch schaffen konnte sich ihren Wunsch jetzt noch zu erfüllen. Vielleicht hatte sie diese Chance nun entgültig verspielt. Hermine entschied sich abzuwarten was als nächstes geschehen würde. Doch es geschah nichts. Keiner von beiden sagte auch nur ein Wort. Snape war der Erste der seine Stimme wieder fand. "Wenn Sie jetzt bitte gehen würden, Miss Granger." Hermine konnte es kaum glauben. "Denken sie, dass ich mich nach allem was hier vorgefallen ist mit ein paar Worten abspeisen lasse. Sie scheinen nicht die geringste Ahnung zu haben was sie mir in den Letzten Minuten alles angetan haben, oder etwa doch, Professor?" In ihre letzten Worte legte sie alle die Ironie, die sie in sich finden konnte. Erst jetzt schien Snape zu begreifen dass ihnen beiden die gesamte Situation nicht gleichgültig war. Doch konnte er sich nicht erklären, was er ihr angetan haben sollte. "Es war nicht im geringsten meine Absicht Sie zu verletzten oder sie einfach abzuspeisen." - "Dass haben sie aber leider." Den einzigen Ausweg, den Snape nun noch sah, war der strategische Rückzug. "Ich glaubte einfach, dass sie darauf warteten, dass ich sie zum Gehen auffordere. Deshalb bat ich sie zu gehen. Wenn sie allerdings noch hier bleiben wollen dann werde ich gehen." Nun war es Snape der auf den Torbogen zuging. Doch Hermine wollte nicht, dass er sich so einfach davon stahl. "Sie werden diesen Turm nicht so schnell verlassen. Ich will eine angemessene Entschädigung für das was sie mir angetan haben." Hermine wusste nicht ob sie mit diesen Worten zu weit gegangen war. Doch hatte sie es geschafft das sich Snape ihr wieder vollständig zuwand und sie nicht mehr nur über die Schulter hinweg anstarrte. Auch ging er wieder ein paar schritte auf sie zu. "Was halten sie denn für eine angemessene Entschädigung, Miss Granger?" Snape hatte seine Maske nun wieder vollkommen übergestreift, dass merkte Hermine ihm sofort an. Nun war es an ihr den strategischen Rückzug zu planen. Erst nach einigen Sekunden glaubte sie einen Weg gefunden zu haben, wie sie an Snape vorbei kommen konnte. "Ich denke mal das sie dies selbst heraus finden werden, Mister Ich-bin-der-Eisblock-der-alles-weiß." Sie nutze geschickt das Überraschungsmoment aus und schlüpfte an ihm vorbei. Hermine blieb nun nichts anderes übrig als den Torbogen hinaus zu hasten die Treppen hinab und dann den Weg zum Gryffindor-Turm wieder hinauf. Sie hörte erst auf zu rennen als sie in ihrem Zimmer war. Da sie Vertrauensschülerin war stand ihr zum Glück ein Einzelzimmer zu. Sie ließ sich einfach auf ihr Bett fallen. Hermine rannen dicke Tränen die Wange hinab. Nun da sie Ruhe hatte um über alles nach zu denken, was in der letzten Stunde alles passiert war. Nicht, weil sie Angst hatte was ihr bei der nächsten Begegnung mit Snape widerfahren würde. Es war sein Blick der sie nicht los lies und der jetzt ihre Welt wieder vernichten würde. Die Gefühle die nun in ihr aufstiegen waren ihr unerklärlich. Obwohl es die selben waren die sie auch damals empfunden hatte. Doch wusste sie dass diese Gefühle Snape galten. Allerdings wusste Hermine dass sie diese Gefühle nicht zulassen durfte, denn sie würden nur dazu beitragen dass ihre Welt noch weiter einbrechen würde. Nach einigen Minuten verfiel Hermine in einen schlafähnlichen Zustand. Doch sie durchwanderte keine Träume, sondern ihre eigenen Erinnerungen. Leider war es die Erinnerung von dem Tag, an dem Hermines Welt das erste mal zusammen gebrochen war. ~~~ Urlaubsflirt mit bitterem Nachgeschmack Es war der Abend des 21. Juli vor etwas mehr als einem Jahr. Die Sommerferien hatten gerade erst begonnen. Dennoch war Hermine zu tiefst betrübt. Ihr Urlaub würde in wenigen Stunden zu Ende sein und sie würde mit einem Gefühl der vollkommenen Leere wieder in London landen. Hermine gestand sich ein, dass sie von Anfang an hätte wissen müssen dass das nicht gut gehen kann. Dennoch hat sie auf das Abenteuer Urlaubsflirt eingelassen. Jedoch hat sie sich beim Spiel mit dem Feuer gründlich verbrannt. Sie hatte es nämlich geschafft ein Band der Verbundenheit zwischen sich und Marc zu knüpfen, welches sie nicht mehr trennen konnte. Obwohl sie vom ersten Moment an wusste das sie für ihn mehr empfand als nur Zuneigung jedoch ließ sie keine Gelegenheit aus ihm zu begegnen. Sie merkte erst zu spät, dass sie vom Feuer der Liebe eingeschlossen war. Es war für sie klar dass sie die Flammen nicht allein löschen könnte. Hermine war auch bewusst dass Marc ihr nicht helfen würde diese Flammen zu ersticken. Eher würde er sie noch weiter entfachen. Doch ahnte sie nicht was an diesem Abend noch geschehen sollte. Sie beschloss den letzten Sonnenuntergang am Strand zu genießen. Die Sonne berührte schon fast den Ozean als jemand neben ihr auftauchte. Sie erschrak als sie Marc erkannte. Doch war sie auch froh ihn noch einmal zu sehen, bevor sie für immer "Adieu" sagen musste. Als sich ihre Blicke trafen, stiegen ihr die Tränen in die Augen. "Warum weinst du, Hermine?" Hermine hatte nicht einmal bemerkt wie er sie in seine Arme geschlossen hatte. Als sich ihre Blicke erneut trafen, wusste sie dass auch Marc mehr als nur Sympathie für sie empfand. In seinen Augen sah Hermine einen reisenden Strom der Gefühle, welcher in ein Meer von Tränen mündete. Dass einzige was Hermine nun noch wollte, war mit ihm ihre letzten Stunden zu verbringen. Hermine war so mit ihren Gefühlen für Marc beschäftigt, dass sie gar nicht merkte wie er ihr Gesicht mit seinen Händen umfasste. Doch sie ahnte was er jetzt vor hatte. Da Hermine befürchtete das sie sowieso in Tränen zerfließen würde, wenn sie wieder zu Hause wäre, ließ zu, dass seine Lippen die ihren umfingen. Doch hielt sie die Intensität der Gefühle nicht lange aus und so löste sie die zarte Bindung zwischen ihnen wieder. "Warum tust du das? Wir wissen doch beide das es nicht mehr lange so sein wird. Außerdem steht es fest dass wir uns wohl nie wieder sehen werden." Bei diesen Worten war Hermine nicht mehr in der Lage klar zu denken. ,Wie konnte er ihr das nur direkt ins Gesicht sagen, wovor sie die in den letzten Tagen die meiste Angst hatte.' Sie wand sich von ihm ab und wollte gehen, da die Sonne nun schon fast unterhalb des Horizonts stand. Doch dann vernahm sie wieder seine wunderbare getragene Stimme die sie, jedes Mal, wenn Hermine sie vernahm, fast in Ohnmacht fallen lies. "Geh nicht, ich will dich noch nicht verlieren", seine Worte waren voller Trauer und Verzweiflung. Hermine war kurz davor nach zu geben, doch hatte sie Angst vor dem was sie erwarten würde, wenn sie jetzt wieder umkehren würde. Dennoch gab es in ihrem Innersten einen Impuls, der sie zum Umdrehen bewegen wollte, dem sie nur schwer widerstehen konnte. Es dauerte noch einige Momente bis wieder einer von Beiden sprach. "Ich dagegen will noch hier vor Ort damit abschließen." Etwas in Hermines Stimme sagte Marc jedoch dass sie dies nicht schaffen würde. "Dann schenke mir wenigstens noch einen letzten Kuss, Hermine." Dies war etwas das Hermine nur zu gerne getan hätte. Doch würde dies bedeuten das die Bindung zwischen ihnen nur noch verstärken. Dies wiederum hätte die Konsequenz, dass der Schmerz der auf den Fall in die Realität unweigerlich folgt nur noch schlimmer wäre. Dennoch lies sie sich wieder darauf ein und ging auf ihn zu. Je näher sie ihm kam um so langsamer wurden ihre Schritte. In seinem Blick lag nun die unterdrückte Leidenschaft der letzten Wochen. Als sich ihre Lippen erneut trafen schienen die Empfindungen für Hermine noch intensiver und stärker. Sie wollte die Verbindung auch jetzt wieder lösen. Doch Marc fuhr ihr durch die Haare und hielt sie fest. Seine Zunge stieß gegen ihre Lippen und baten um Einlass. Doch aus Angst vor den Folgen, verweigerte sie diesen. Nun war es an ihm die Verbindung auf zu heben. "Was soll das? Gibt es einen bestimmten Grund, weshalb du dich mir verweigerst?" Diese Aufdringlichkeit schien alles zwischen ihnen zu zerstören. Doch in ihrem Herzen wusste sie genau das nichts auf der Welt diese Bindung vernichten könnte. Doch dies wollte sie ihm gegenüber nicht eingestehen, denn das was in den nächsten Tagen kommen würde wäre schlimm genug. "Warum tust du mir das an?" Diese Worte schienen Marc aus der Bahn zu werfen. "Was willst du mir damit sagen?" Hermine konnte nicht glauben, dass er sie nicht verstand. "Ich meine damit, dass es schon schlimm genug ist, zu wissen dass wir uns nie wieder sehen werden. Da müssen wir den Schmerz nicht noch vergrößern, indem wir die Bindung zwischen uns noch verstärken. Für mich ist der bloße Gedanke, dass ich dich ab morgen nie wieder sehen kann, schon unerträglich. Ich weiß nicht wie ich es ohne dich aushalten soll, wenn wir jetzt noch miteinander schlafen. Deshalb werde ich jetzt gehen." In ihren Worten lag eine solche Entgültigkeit, dass Marc ihr nicht widersprechen konnte auch, wenn er es wollte. Als Hermine schon fast außer Sichtweite war wurde ihm bewusst das es so nicht Enden durfte. Deshalb rannte er ihr nach. Er schaffte es gerade noch recht zeitig sie einzuholen. " Hermine lass es nicht so enden, bitte. Ich hatte nicht vor dich zu verletzen. Glaube mir das bitte, Hermine. Ich kann nicht zulassen, dass unsere gemeinsame Zeit so endet. Nimm deshalb diesen Ring von mir als Andenken." Er nahm ihre Hand in die seine und legte einen Ring hinein. Danach schloss er ihre Finger um den Ring. "Bitte vergiss mich nicht, auch wenn es so enden musste." Dies waren die letzten Worte, die seinen Lippen entwichen, bevor er sich von ihr abwand und davon ging. "Warte noch! Womit habe ich das verdient?" Die Worte drangen noch rechtzeitig an sein Ohr, bevor er außer Hörweite war. Er drehte sich noch einmal um und formte mit seinen Fingern ein Herz. Hermine war sich sicher das sie nie wieder einen Menschen so lieben könnte wie sie Marc liebte. ~~~ Es war schon fast Mittag als Hermine wieder aus ihrer Erinnerung erwachte. Dennoch schien es ihr als wäre eine Ewigkeit vergangen, seit sie Snape im Nordturm begegnet war. Hermine war sich nicht sicher ob es eine gute Idee wäre zum Mittagessen hinunter in die Große Halle zu gehen. Da sie Vertrauensschülerin war brauchte sie dies auch nicht. Sie konnte es sich auch direkt bei den Hauselfen bestellen, auch wenn sie dies im Normalfall verachtete. Heute machte sie in diesem Punkt allerdings eine Ausnahme. Hermine war klar, dass sie in der Großen Halle mit Sicherheit auf Harry oder auf Snape treffen würde. Dies wollte sie auf jeden Fall vermeiden. Die Begegnung mit Harry konnte sie jedoch nicht umgehen, da sie am Nachmittag noch gemeinsam Unterricht hatten. All zu lange würde sie auch Snape nicht aus dem weg gehen können, Da sie schon heutigen Abend bei ihm nachsitzen musste. Daran wollte sie jetzt allerdings nicht denken. Bevor sie jedoch wieder auf Harry treffen würde hatte sie noch eine Doppelstunde Arithmantik. Kapitel 1: Nachsitzen der etwas anderen Art ------------------------------------------- So nun habe ich es endlich geschafft den rest diese kappis Ab zu tippen und on zu stellen. Viel Spaß beim lesen. †††††† Nachsitzen, der etwas anderen Art Der Rest des Tages, so kam es Hermine vor, verging doppelt so schnell wie der Morgen. So kam es auch, dass es schon bald Zeit war zum Abendessen zu gehen. Hermine war klar dass sie dieses mal in die Große Halle gehen musste. Es wäre zu auffällig zwei Mahlzeiten hinter einander aus zu lassen. Also hatte sie keine andere Wahl, als in den sauren Apfel zu beißen und zum Essen hinunter zu gehen. Sie beschloss allerdings erst sehr spät zu essen da sie, in diesem Fall, anschließend gleich in die Kerker gehen konnte. Nach dem Essen ging sie nur zögerlich die Treppe, welche zu Professor Snapes Kerker führte, hinab. Dies war der Grund dafür, dass sie beinahe zu spät gekommen wäre. Hermine klopfte nur sehr zaghaft an der schweren Eisentür. Es dauerte einige Sekunden bis sie hinter der Tür das Geräusch eines Stuhls vernahm, welcher über den Boden schleifte. Sie trat blitzartig einen Schritt zurück, als sich die Tür vor ihr einen Spalt öffnete. ††† Severus ††† Als Snape erkannte wer da geklopft hatte öffnete er die Tür etwas weiter, um Hermine hinein zu lassen. Er hatte ganz vergessen dass sie heute noch nachsitzen musste. Nach allem was heute Vormittag geschehen war wusste er nicht wie er sie jetzt noch angemessen bestrafen konnte. Zum einen wollte er sie nicht noch weiter verletzten. Doch auf der anderen Seite wollte er sich für dass rächen was sie ihm am heutigen Morgen alles angetan hatte. Doch hatte er ihre letzten Sätze nicht eindeutig einordnen können. Auch glaubte er, dass sie ihn mit ihrem letzten Satz nur aus de Reserve locken wollte und es nicht ernst gemeint hatte. Hätte sie ihre Worte ernst gemeint dann riskierte sie, von der Schule zu fliegen. Dies musste ihr klar sein. Snape war sich sicher dass sie dieses Risiko niemals eingehen würde. Dazu war sie viel zu ehrgeizig, dass wusste er nur zu genau. Doch wusste Snape nicht was er ihr, dort oben auf dem Nordturm, angetan haben sollte. Noch mehr Gedanken hatte er aber daran verschwendet, was Hermine für eine angemessene Entschädigung hielt. Nach und nach verlor er sich in diesen Gedanken und viel in eine tiefe Trance. ††† Hermine ††† Hermine wunderte es, dass Snape noch nichts gesagt hatte, seit sie den Raum betreten hatte. Ihr fiel es schwer ihre Verwunderung zu verbergen. In ihr stieg die Angst auf, dass er nur solange schwieg um sich etwas wirklich Fieses als Strafe aus zu denken. Doch sein Gesicht zeigte keine Regung, als er seinen Blick über sie wandern ließ, um zu Analysieren was in ihr vor zu gehen schien. Sie erschrak, denn sein Blick war vollkommen leer. In ihm lag weder Güte noch Strenge oder Hass. Hermine war wieder in einer dieser Situationen in denen sie nicht wusste wie sie mit ihrem gegenüber umgehen sollte. Sie wagte es kaum noch zu atmen. Sie war sich darüber im Klaren, dass sie es nicht wagen durfte auch nur einen Schritt in Richtung Tür zu gehen. Hermine wollte sie unerträgliche Stille zwischen ihnen Beenden. Doch wusste sie nicht wie dies tun konnte ohne sich seine Wut auf zu halsen. Sie rang sich gerade so zu den Worten durch: "Was ist meine Strafe?" Snape schien noch immer nicht in die Realität zurückgekehrt zu sein. Nun versuchte es Hermine mit einem zögerlichen "ist ihnen nicht gut, Professor?" Doch auch diesmal erhielt sie keine Antwort. Sie nicht dass es Snape genau so erging wie ihr. Er wandelte ebenfalls auf den Pfaden seiner Erinnerungen, wie es auch schon Hermine getan hatte. ††† Severus ††† ~~~ Die Schatten der Vergangenheit Die Nacht begann sich über das kleine Städtchen Snake Hollow zu legen. Es sollte eine düstere und verregnete Nacht werden. Man könnte meinen dass keine menschliche Seele mehr durch diese dunklen Gassen wandere. Doch dem war nicht so. Am Ende eines besonders schäbigen Gässchens suchte eine junge Mutter, nicht viel älter als zwanzig, und ihr kleiner Sohn einen Unterschlupf vor dem Regen. †††††† Erst jetzt wurde Snape klar das er sich in seiner eigenen Erinnerung befand. Die Personen, am Ende der kleinen Gasse, waren er selbst und seine Mutter, Amy. Nur langsam wurde es ihm bewusst. Es war die Nacht in der Snape seine Mutter verlor. Er hatte geglaubt dass er diese Erinnerung für immer in seinem Gedächtnis vergraben hätte. Doch nun war sie wieder da. Sie war noch lebendiger als sie es in den Tagen nach dieser Nacht war. Er spürte einen Stich in seiner linken Brust. Severus glaubte die Bilder dieser Erinnerung würden ihn sein Leben Kosten. Er hatte seine Mutter mehr geliebt als jede andere Frau, der er begegnet ist. Vielleicht lag das auch an den Umständen, unter denen er seine Mutter verloren hat. †††††† Der Regen ließ einfach nicht nach. Jedoch legte sich plötzlich eine eisige Kälte über das Gässchen. Die junge Frau schien sich vor Schmerzen nicht mehr auf den Beinen halten zu können. Der Junge konnte nichts weiter tun als zu zusehen wie seine Mutter immer weiter in sich zusammen sank. Dann sah er wie eine schaurige Gestalt förmlich um die Ecke schweben. Der Junge Snape begann am ganzen Leib zu beben und zu zittern. Er spürte das die Kälte die über der Gasse lag von diesem Wesen ausgehen musste. Auf einmal hörte das zittern auf und der junge Severus schien wie versteinert. Er hatte den Blick starr auf seine Mutter gerichtet. Ihm blieb nichts anderes übrig als das Wesen bei seiner grausigen Tat zu beobachten. Als die Gestalt nur noch wenige Meter von den Beiden entfernt war, zog sich die Kapuze von dem was normal ein Schädel sein sollte. Nur war da kein Schädel. Es waren ja nicht einmal menschliche Hände, welche die Kapuze herab gezogen hatten. Die Hände bestanden ausschließlich aus Knochen. Diese waren mit einem Gemisch aus Schimmel und Moder überzogen. Da wo der Schädel hätte sein müssen war nur ein riesiger Schlund. Die Gestalt beugte sich Zentimeterweise nach vorn. Der Schlund war nun nur noch wenige Zentimeter von Amys Mund entfernt. Der junge Severus war nicht einmal in der Lage seine Augen zu schließen. Ihm blieb also nichts anderes übrig als dabei zu zusehen das Wesen seine Mutter "küsste". Genau in dem Moment als der Schlund die Lippen von Amy Snape wieder verließ erwachte der erwachsene Severus Snape wieder aus seiner Trance. ~~~ Erst heute hatte Severus erfahren wer, oder besser gesagt was, seine Mutter getötet hatte. Er hatte die Erinnerung immer verdrängt, obwohl er nie herausgefunden hatte wie sie genau gestorben war. Severus war damals einfach zu jung gewesen um zu wissen was das für ein Wesen war. Doch heute wusste er es. Diese Gestalt war ein Dementor. Es dauerte eine Weile bis Severus bewusst wurde, dass es nicht in der Realität geschehen war, sondern nur in seinem Geist. Im ersten Moment glaubte er die junge Frau vor im sei die gleiche wie die in seiner Erinnerung. Es konnte nur nicht sein, da die Frau aus seiner Erinnerung nicht mehr lebte. Dieses weibliche Wesen vor ihm war allerdings mehr als nur am Leben. In Severus stieg ein Gefühl der Verbundenheit, wenn nicht sogar Liebe, zu dieser jungen Dame auf. Als ihm dann jedoch klar wurde, dass es Hermine war, führte dies zu einem unerklärlichen Gefühl der Angst. Dieses Gemisch aus tiefer Liebe und Angst schien ihn innerlich zu verbrennen. Severus wusste allerdings, dass diese Gefühle zu Hermine alles zwischen ihnen ändern würde. Er sah nicht mehr das Schlammblut in ihr, sonder eine junge ehrgeizige Frau. Severus wusste, dass er sie nie wieder so hassen könnte wie er es bisher getan hatte. Es gab für ihn nicht einmal die Möglichkeit diese Ebene von Hass vor zu täuschen, dazu war dieses Gefühl viel zu stark. Ebenfalls war es zu intensiv um es zu verleugnen. Jedoch durfte er es ihr nicht gestehen. Dies hätte zur Folge, dass seine unnahbare Fassade zu bröckeln anfangen würde. Doch er konnte es sich nicht leisten diese Fassade zu verlieren. Der dunkle Lord würde ihn vernichten, wenn er erfährt dass er, Severus Snape, sich in ein Schlammblut verliebt hatte. Es blieb ihm nichts anderes übrig als sich selbst einzugestehen, dass es keine Chance für seine Liebe gab. Er wusste ja nicht einmal ob sie das gleiche für ihn empfand. ††† Hermine ††† In Hermine reifte, bei dem Anblicke eins völlig verwirrten Snapes, erneut dieses unbegreifliche Gefühl der tiefen inneren Verbundenheit und Liebe heran. Sie wusste nicht mehr was sie denken sollte. Diese Empfindungen füllten sie vollkommen aus. Sie war zum einen auf der Suche nach seinem Blick. Zum anderen hatte sie Angst davor, was sie dort finden würde. Dennoch nahm Hermine ihren restlichen Mut zusammen und blicht ihm direkt in seine, sonst so unergründlichen, schwarzen Augen. Doch waren diese jetzt gar nicht unergründlich. In ihnen konnte sie nur Trauer und Schmerz sehen. Schon das alleine lies ihr Herz erneut in tausende von Teilen zerfallen. Jedoch gab es etwas in den Augen des Professors, dass sie niemals wieder vergessen würde. Sie sah in ihnen den Tod. Bei dieser Erkenntnis schien siech jede Scherbe ihres Herzens erneut zu teilen. Hermine konnte den Blickkontakt nicht unterbrechen, selbst wenn sie gewollt hätte. Seine Augen schienen sie magisch zu fesseln. Denn sie konnte sich nicht mehr bewegen. Hermine fand unheimlich erregend, welche Wirkung allein seine Augen auf sie hatten. Dennoch stieg in ihr eine Angst, vor dem was an diesem Abend und in diesen Räumen noch alles geschehen konnte, auf. Dabei fiel ihr ein dass sie den Raum noch gar nicht Detailliert betrachtet hatte. Nur war sie im Moment nicht in der Lage dies nach zu holen. Ihr blieb also nichts anderes übrig als abzuwarten. ††† Severus ††† Severus spürte ihren inneren Kampf. Als sich ihre Blicke dann trafen glaubte er in ihren Augen zu versinken. Er konnte in ihnen lesen wie in einem offenen Buch. Zugleich wurde ihm bewusst dass sie in seinen Augen ebenfalls alles erkennen konnte. Doch das war ihm egal, denn im Moment dominierte nicht die Liebe zu ihr. Er hatte es geschafft siede Gefühle in seinem innersten ein zu schließen. Severus erstarrte als er realisierte, was er in ihren Augen sah. Es war die grenzenlose Liebe aber zugleich auch die unendliche Trauer eines gebrochenen Herzens. Ihm war jedoch unklar wer es ihr gebrochen hatte. `POTTER´ schoss es Severus durch den Kopf. `Ich bring ihn um wenn er es war der ihr dieses Leid zu gefügt hat´ war das einzige was er in dieser Situation denken konnte. Als er realisiert hatte was ihm da gerade durch den Kopf gegangen war, erschauderte er. Wie kam es dass er, Severus Snape, solch starke Emotionen gegenüber einer Muggelgeborenen hatte? Severus hätte sich für seine Gedanken ohrfeigen können. Doch hielten ihn Hermines Augen davon ab. Er wusste nicht was er wollte. Erwartete er dass sie ihn liebte? Er war sich sicher dass er das nicht von ihr verlangen konnte. Dennoch wünschte Severus es sich mehr als alles andere. Sein Verstand war zu schwach um seinen Körper davon ab zu halten auf sie zu zu gehen. ††† Hermine ††† Hermine wusste nicht was er in ihren Augen lesen Konnte. Doch was sie in den Seinigen sah lies ihr Herz höher schlagen. Weder Hass noch Abscheu lag in ihnen. Sein Gesicht verriet jedoch kein bisschen von dem wie es darauf reagierte was sich in ihren Augen offenbarte. Dann stellte sie verblüfft fest, dass Severus ebenfalls erstarrt zu sein schien. Das Einzige was sie jetzt wollte, war zu wissen was in diesem Moment in ihm vorging. Doch konnte Hermine ihn nicht einfach fragen. Die pure Panik überkam sie als er plötzlich auf sie zulief. ,Was hat er nur vor?' jagte es durch Hermines Gedanken. In ihrem Magen schienen Schmetterlinge mit Teufelsflügeln zu flattern. Es war ein wunderschönes und zugleich schmerzhaftes Gefühl. Als Severus vor ihr stand war sie nicht mehr fähig zu atmen. Sie wollte, dass er sie berührte, sie küsste und sie endlich davon befreite eine Jungfrau zu sein. Dann spürte sie plötzlich wie Severus ihr eine widerspenstige Haarsträhne aus dem Gesicht strich und durch ihr Haar fuhr um sich dort fest zu krallen. Hermine schien es als würde ihr Herz den Dienst versagen. Er war liebevoller als sie es he von ihm erwartet hätte. Seine Berührungen waren so sanft wie das Vorüberstreichen einer Feder. Langsam und vorsichtig zog er ihren Kopf in den Nachen. Severus senkte seine Lippen und berührte mit ihnen die ihrigen. Diese Berührung war hauchzart, dennoch hielt Hermine dem sanften Druck nur schwerlich stand. Sie wollte sich von ihm lösen. Jedoch schien sie an seine Lippen zu kleben. Hermine wusste nicht was sie davon abhielt den Kuss zu unterbrechen. War es der leichte Druck seiner Hand gegen ihren Hinterkopf oder war ihr Verstand einfach nur zu schwach um die Gefühle in ihrem Herzen nieder zu kämpfen? Severus schien zu spüren, dass sie sich ihm zu entziehen versuchte, denn seine freie Hand fuhr über ihren Rücken zu ihrem Po. Er konnte sie so noch enger an sich ziehen. Instinktiv schlang sie ihre Arme um ihn und schloss die Augen. Da war es plötzlich wieder, dieses Gesicht, Sein Gesicht. Hermine sah wieder in die Rehbraunen Augen des Mannes, der ihre erste große Liebe war und den sie im Grunde ihres Herzens noch immer liebte. Es traf sie wie ein schlag in den Magen. Hermine wusste nicht mehr wer es war der sie da gerade so zart und doch auch so leidenschaftlich küsste. Nur wusste sie eins. Sie hatte Angst. Angst davor was sie sehen würde wenn sie hetzt die Augen öffnete. Auch hatte sie Angst davor was auf diesen schier endlosen Kuss folgen würde. Hermines Verstand war wieder vollständig rehabilitiert. Mit all ihrer Kraft schob sie den Mann, der sie festhielt, von sich weg. Jetzt wollte sie nur noch eins. Flüchten. Es sollte nichts geben, dass sie davon abhielte diesen Raum zu verlassen. Doch da hatte sie nicht mit Snape gerechnet. Dieser funkelte sie geheimnisvoll an. Panik überkam Hermine. Sie drehte sich reflexartig um und wollte die Tür öffnen. Doch der Professor kam ihr zuvor. Er hatte einen unverständlichen Spruch gemurmelt und die Tür war verschlossen. Der Angstschweiß lief ihr über das hübsche ebenmäßige Gesicht. Der Traum von seinen Berührungen wurde nun zu einem Albtraum. Die Angst vor dem was er Jetzt mit ihr vor hatte übermannte sie. Ihr wurde schwarz vor Augen. Das Letzte woran sie sich noch erinnern konnte war, dass ihre Beine sie nicht mehr trugen. ††† Severus ††† Was tat er da nur? Er begehrte eine seiner Schülerinnen. Noch dazu war die eine Muggelgeborene, ein Schlammblut. Severus wollte nicht einmal daran denken, was der Dunkle Lord mit ihm machen würde, wenn er davon erfahren würde. Musste er aber überhaupt davon erfahren? Nun stand er direkt vor ihr. Severus atmete ihren Duft ein und war benommen von dem feinen, blumigen Geruch, welcher von ihr ausging. Er sah diese widerspenstige Strähne in ihrem Gesicht. Es gab für Severus keine Möglichkeit seinen innern Impuls zu unterdrücken. Sein Verstand war mittlerweile vollständig in den tiefen seines Geists versunken. Fast automatisch fuhr seine Hand zu der Strähne, um sie ihr aus dem beinahe makellosen Gesicht zu streichen. Dann kam eins zum anderen. Die Hand bewegte sich geschmeidig durch Hermines weiches, seidiges Haar. Langsam zog Severus ihren Kopf nach hinten. Ihre Lippen schimmerten im sanften Licht der Kerzen und Severus konnte nicht widerstehen sie zu küssen. Plötzlich spürte er wie sie sich ihm entziehen wollte. Jedoch konnte sein Körper dies nicht zu lassen. Er wollte sie weiterhin berühren. Deshalb fuhr er mit seiner anderen Hand zu ihrem wohlgeformten Po hinab und zog Hermine weiter an sich heran. Zu seiner Überraschung schlang sie ihre Arme um ihn und schloss ihre wunderschönen zimtfarbenen Augen. Doch von einem Moment zum Nächsten stieß sie ihn von sich weg. Severus verstand die Welt nicht mehr. Warum tat sie das jetzt nur, wo sie sich ihm schon so hingegeben hatte? Dann drehte sie sich auch noch schlagartig um und wollte den Raum verlassen. Er konnte es nicht zu lassen dass es jetzt so enden sollte. In dieser Situation konnte Severus die junge Gryffindor einfach nicht gehen lassen. Darum verriegelte er die Tür mit einem einfachen aber effektiven Zauber. Nur um zu erfahren warum sie ihn von sich gestoßen hatte. Genau in diesem Augenblick in dem er wieder auf sie zuging, schien Hermine in sich zusammen zu fallen. Severus war gerade noch rechtzeitig bei ihr um sie auf zu fangen. Er wusste sofort dass sie Ohnmächtig geworden war. Nur warum wusste er nicht. Der Professor trug sie erst einmal zu dem Sofa, welches vor einem behaglichen Feuer im Kamin stand. Dieser wiederum befand sich rechter hand zur Eingangstür. Dort legte Severus seine "Patientin" vorsichtig ab. Sie sah so verletzlich aus wie sie da vor ihm lag. Ihm war klar, dass er in diesem Moment alles mir ihr hätte tun können, nur waren seine Gefühle Hermine gegenüber zu aufrichtig um die junge Frau in einer solchen Situation aus zu nutzen. Hermine schien von der Bewusstlosigkeit in einen tiefen Schlaf hinüber geglitten zu sein, denn sie atmete ruhig und gleich mäßig. Severus zauberte sich eine Sessel herbei und lies sich hinein sinken. Er beobachtete die schlafende Hermine. Selbst im Schlaf strahlte dieser Körper noch diese Herzlichkeit und Wärme aus. Ihr Anblick lies auch Severus bald in eine ruhigen und tiefen Schlaf fallen. †††††† Nun ist das erste Kapitel endlich vollständig. Über ein paar Kommis würde ich mich sehr freuen, selbst wenn es nur ein Satz ist. Ich freue mich über jeden der meine Geschichte gelesen hat und mir dies auch mitteilt. Sayonara eure Psy-chan. Kapitel 2: Träume und Albträume Teil 1 -------------------------------------- Träume und Albträume Teil 1 Es war für beide kein traumloser Schlaf. Jedoch gab es einen großen Unterschied zwischen den beiden. Während Severus die schönsten Traumwolken durchwanderte, wurde Hermine von Albträumen verfolgt. ††† Hermine ††† Nach außen schien es als würde Hermine ruhig und friedlich schlafen. Doch in Wirklichkeit wurde sie von tödlichen Albträumen geplagt. ~~~ Albträume können Seelen zerstören Hermine erkannte den Ort an dem sie sich befand nicht wieder. Sie wusste jedoch, dass sie hier schon einmal gewesen war. Die Erkenntnis traf sie, wie ein Schlag in den Magen. Es war der Strand an dem ein Stück ihrer Seele gestorben ist. Hier hatte sie Marc das letzte Mal gesehen. Der jungen Gryffindor war trauriger als jemals zuvor in ihrem Leben, dennoch wollte keine einzige Träne ihre Augen verlassen. Plötzlich spürte Hermine ein Hand auf ihrer rechten Schulter liegen. Als sie bemerkte das es seine Hand war, wusste sie nicht wie sie nun reagieren sollte. Sie hatte Angst. Panische Angst. Sie glaubt es nicht ertragen zu können wieder in diese strahlenden, rehbraunen Augen zu blicken. ††† Marc ††† Marc wusste nicht ob er nur träumte oder ob er sich schon im Himmel befand. Dort stand er wieder, dieser Engel, den er so sehr liebte. Er konnte nicht wieder stehen sie zu berühren, auch wenn er Angst hatte, dass sie ihn einfach stehen lies und davon lief. Seine Hand legte er auf ihre Schulter und lies sie dort ruhen. Auf einmal bahnte sich eine Kälte, wie er sie noch nie gespürt hatte, ihren Weg durch seine Körper. Marc konnte spüren wie das Leben seine Körper langsam aber unaufhaltsam verlies. Hermines Haut wirkte kalt und abgestorben, als wäre sie eine Untote, die ihren Opfern das Leben raubte. Dennoch konnte er sich nicht von ihr lösen. Er schien an ihr zu kleben, wie die Fliege in einem Spinnennest. Was tat diese junge Frau da nur mit ihm. War es schon immer ihr Plan gewesen ihn zu töten. Als sich Hermine dann zu ihm umdrehte und ihn anblickte, wusste Marc, dass er nicht mehr lange leben würde. Er sollte durch das Wesen sterben, das er am meisten geliebt hatte. Ihre Hände griffen nach seinem Gesicht und zogen es näher zu sich heran. Ihre Lippen begannen gegen seine zu drücken. Je länger der Kontakt ihrer Lippen anhielt, desto langsamer wurde sein Herzschlag, bis dieser erstarb. ††† Hermine ††† Erst jetzt wurde Hermine bewusst wie warm seine Hand auf ihrer Schulter gewesen war. Oder konnte es sein, dass sie so kalt war? Hermine wusste das etwas nicht stimmte. Sie konnte fühlen wie die Wärme seine Körper verlies. All den Mut, den sie in ihrem Körper finden konnte, sammelte sie nun, um sich trotzt ihrer Angst zu ihm zu wenden. Sein Anblick lies ihr Herz gefrieren. Seine Augen waren so kalt und ausdruckslos wie die eines Erfrierenden. Marc tat ihr so unendlich leid. Dennoch wurde ihr Verlangen nach einem seiner sanften Küsse immer stärker. Es würde ein Fehler sein, dessen war sie sich bewusst. Trotzt dessen gab sie ihrem inneren Begehren nach und drückte ihre Lippen auf die Seinen. Was dann geschah würde Hermine nie wieder vergessen. Es würde sie ihr Leben lang verfolgen, so glaubte sie. Die restliche Wärme schien seinen nun fluchtartig zu verlassen, sein Herzschlag wurde langsamer. Er starb in ihren Armen und sie konnte nichts dagegen tun. Marcs Leiche wurde zu einem Stein, dessen Gewicht Hermine nicht halten konnte. Der leblose Körper blieb zu ihren Füßen liegen. Hermine sank neben dem Leichnam ihres Geliebten auf die Knie. Tränen rannen hemmungslos ihre Wangen hinab. Sie wusste, dass dieses Herz, sein Herz, nie wieder schlagen würde. Doch wollte Die junge Gryffindor es nicht wahr haben. Jeder Versuch den Tränenstrom zum Versiegen zu bringen scheiterte. Plötzlich war alles um sie herum in Dunkelheit gehüllt. Der Sand unter ihren Füßen war verschwunden. Er wurde zu einem harten und kalten Steinboden. Hermine und die sterblichen Überreste Marcs befanden sich in einem hohen Kellergewölbe weit unter der Erdoberfläche. Die Tränen bahnten sich noch immer ihren Weg über ihr Gesicht. Aus den zu Boden fallenden Tränen bildete sich ein einzelnes Wort, welches sich blutrot verfärbte. „Mörderin“ stand dort in großen Lettern geschrieben. Hermine erschrak. Hinter ihr hatte ein Umhang geraschelt. Des hieß es war noch eine Person hier unten. Diese Person musste alles gesehen und bemerkt haben. Gemurmel war zu vernehmen. Kerzen an der Wand vor Hermine begannen den Raum zu erleuchten. Der Raum hinter ihr lag noch immer in vollkommener Dunkelheit und somit auch die dritte Person. Hermine hörte Schritte. Es waren schwere, männliche Schritte. Die junge Gryffindor konnte spüren, dass der Mann nun direkt hinter ihr stand. Zum wiederholten Male legte sich eine Hand auf ihre Schulter. Nur wurde sie jetzt blitzschnell zurückgezogen, als hätte sie einen elektrischen Schlag abbekommen. Dennoch hatte Hermine erkannt wessen Hand es gewesen war. Es war Severus’ Hand. Der jungen Gryffindor lies diese Tatsache die Eingeweide gefrieren. Hermine hatte Angst. Sie wollte nicht schon wieder einen Menschen verlieren den sie liebte. Panisch wand sie sich um, doch konnte sie Severus nirgends erkennen. Erneut war Gemurmel zu vernehmen. Nun brannten auch die letzten Kerzen in dem hohen Gewölbe. Severus’ Anblick lies ihr sowieso schon gefrorenes Herz zerspringen, als sei es auf Glas. Seine Augen waren so leer und ausdruckslos, wie die eines gebrochenen Mannes ohne Hoffnung. Das Gesicht war blasser denn je. Tiefe Falten hatten sich in das einst so attraktive Antlitz gegraben. Die Haare waren strähnig wie eh und je, doch jetzt waren sich verheddert und zerzaust. Aufgrund des Schocks hatten die Tränen aufgehört zu fallen. Deren letzte Spuren begannen auf Hermines Wangen zu trocknen. Dies stand nun endlich wieder auf und ging auf Severus zu. Doch dieser wich vor ihr zurück. ††† Severus ††† Es war schon eine Ewigkeit her, dass Severus einen anderen Menschen gesehen hatte. Man hatte ihn vor vielen Jahren an diesen dunklen, lebensfeindlichen Ort verbannt. Nach dem Tod Dumbledores hatte ihm niemand mehr vertraut und an seine Unschuld geglaubt. Alle dachten er würde auf der Seite des Dunklen Lords stehen. Nicht einmal Hermine wollte noch zu ihm halten. Die Situation wurde ihr angeblich zu gefährlich. Wer konnte es ihr auch verdenken?! Er der vermeintliche Todesser. Sie die beste Absolventin, die Hogwarts je gesehen hatte. Als man ihn nach Dumbledores Tod aufgespürt hatte, wurde ihm der Zauberstab abgenommen und beseitigt. Hätte er ihn noch, dann wäre er nicht mehr am Leben. Die Jahre der Einsamkeit hatten seine Seele zerstört. Als er dann auch noch seine einzige wahre Liebe um einen anderen Mann trauern sah, glaubte er man würde ihm das Herz aus der Brust reisen. Anfangs wollte er sie noch eigenhändig erwürgen, doch als er dann hinter ihr stand verlor er die Kraft dazu. Severus wusste wie unendlich Schmerzhaft der Verlust eines geliebten Menschen war. Schließlich konnte er nicht verlangen, dass sich Hermine nach seiner lebenslangen Verbannung nicht neu verliebte. Sein Herz blieb beinahe stehen als sein Verstand realisierte welch Kälte jetzt von ihr aus ging. Die Hand, die er zum Trost auf ihre Schulter legen wollte zog er sofort wieder zurück. Ihre kalte, unnahbare Ausstrahlung schockierte ihn zutiefst. Sie hatte ihn bemerkt, obwohl er sie nicht berührt hatte. Auch machte er einen Schritt zurück in die Dunkelheit. Severus konnte Hermines Augen wandern sehen. Er wusste, dass er sich nicht ewig vor ihr verstecken konnte. Deshalb entzündete er auch die verbleibenden Kerzen hinter sich selbst. Ihr Blick, der nun auf ihn ruhte, strahlte die gleiche zerstörerische Kälte aus, wie ihr Körper. Als sie aufstand wurde Severus’ Aufmerksamkeit auf das Wort gelenkt, welches aus ihren Tränen entstanden war. Aus Angst ihm könnte das Selbe widerfahren, wie dem Unbekannten hinter Hermine, wich er vor seiner einstigen Liebe zurück. Doch sie drängte ihn immer weiter in Richtung der Kerkerwand, bis er nicht weiter zurückweichen konnte. ††† Hermine ††† Hermine dachte nicht einen Moment daran, dass Severus das Gleiche zustoßen könnte wie kurz zuvor Marc. Ihr war jetzt alles egal. Sie wollte ihm um jeden Preis nahe sein. Sie wollte nur Marc und dessen Verlust vergessen. Ihr war im Moment egal was aus Severus werden würde Wieder griffen ihre Hände nach dem Gesicht eines Menschen den sie liebte. Und wieder würde dieser nicht mehr lange leben. ††† Severus ††† Severus wunderte es, dass es ihm nicht vollkommen egal war hier und jetzt zu sterben. Hatte er sich doch anfangs so sehr nach dem Tod und der Erlösung gesehnt. Nach all den Jahren hier unten hatte er sich daran gewöhnt, einsam und unbeachtet von der Außenwelt zu leben. Außerdem war er sich dessen bewusst, dass Hermine durch diese Tat ihre eigene Seele in die Hölle schicken wurde. Dies wollte Severus ihr keinesfalls zumuten, denn er wusste nur zu gut wie eine verbrannte Seele anfühlte. Dazu war die Liebe zu ihr noch immer viel zu stark. Doch wusste Severus nicht wie er sie davon abbringen konnte, sich in solch ein Unglück zu stürzen. Da war es auch schon zu spät. Ihre Hände hatten nach seinem Gesicht gegriffen und es umschlossen. Damit hatte sie sein Todesurteil als auch ihr eigenes unterzeichnet. Noch ein allerletztes Mal berührten sich die Lippen der Beiden. Severus konnte bereits spüren, wie die Lebensenergie seinen Körper verließ, wie sein Herz immer langsamer schlug und wie eine Atmung immer flacher wurde. Endlich kam das erlösende Ende für seine geschundene Seele, nach der er sich all die Jahre insgeheim gesehnt hatte. Zufrieden sank er in sich zusammen. Die Welt um ihn herum war schon längst in Dunkelheit versunken. ††† Hermine ††† Erst als Severus vor ihr auf dem kalten Steinboden lag realisierte Die junge Gryffindor was sie gerade getan hatte. Nun war auch noch der letzte Mansch den sie je wirklich geliebt hatte tot. In ihren Ohren hallte ein lautes Knacken wieder. Hermine spürte dass sie sich veränderte, doch begriff sie nicht was in ihr vorging. Hermines Seele war zerbrochen. Das Einzige was sie jetzt noch wünschte war der Tod. Sie wollte nur noch sterben, wie die beiden toten Männer, die sie bis in alle Ewigkeit lieben würde. Doch würde sie nicht so leicht die Erlösung finden, wie die Beiden. Unerklärlicherweise durchlief ein Windzug das riesige Gemäuer. Dieser löschte jede der nahezu 50 Kerzen an den Wänden. Hermine stand nun wieder in vollkommener Dunkelheit. Erneut veränderten sich der Boden unter ihren Füßen und der Raum um sie herum. Nun befand sie sich auf einer Lichtung in einem düsteren Wald, welchen sie nicht kannte. An einem Ende der Lichtung stand eine alte, schäbige Hütte. Hermine ging einige Schritte auf das verfallene, kleine Häuschen zu. Als ein hohes, freudloses Lachen zu vernehmen war blieb die junge Hexe wie angewurzelt stehen. Sie wollte wegrennen, doch konnte sie sich nicht bewegen. Die Tür wurde aufgestoßen und heraus trat Lucius Malfoy. ††† Lucius ††† Als er aus der düsteren Hütte ins Freie trat fiel Lucius’ Blick auf die junge Frau, welche in einiger Entfernung vor ihm stand. Er brauchte ein paar Sekunden um zu erkennen, dass es Hermine war. Brennender Hass stieg in ihm auf. Lucius gab Ihr noch immer die Schuld am Tod seines Sohnes Draco. Dieser hatte sie seit ihrer ersten Begegnung heimlich geliebt. Doch hielt er diese Liebe über all die gemeinsamen Jahre in Hogwarts geheim. Später, in Voldemorts Diensten, zerfraß dieses Geheimnis langsam seinen Verstand und seine Seele. Irgendwann hielt Draco das Alles nicht mehr aus und nahm sich das Leben. In Dracos Abschiedsbrief stand, dass er bis zu seinem Tod nur diese eine Frau wirklich geliebt hatte. Der letzte Satz den man lesen konnte war: „ Ich will nicht mehr leben, wenn ich sie nicht haben kann.“ Dahinter hatte er noch einen Namen geschrieben. „Hermine“ Lucius wollte, dass Hermine dafür bezahlte. Doch seiner Meinung nach war nicht einmal der Cruciatus Schmerzhaft genug um Schmerz, den ihm Dracos Tod zugefügt hatte, aufzuwiegen. Er wollte sie quälen, so unendlich quälen, wie ihn der Tod seines einzigen Sohnes gequält hatte. Durch die beginnende Dämmerung wurde Lucius’ Aufmerksamkeit auf ein am Boden liegendes, schwarzes Etwas gelenkt. Lucius konnte seine Tränen nicht zurück halten, als sich die Gewissheit in seinem Geist manifestierte. Es war Severus’ Leichnam, der gekrümmt dort unten auf dem Boden lag. Severus war der einzige dem Lucius noch vertraute, nachdem sich sein Sohn selbst umgebracht hatte. Lucius blickte voller entsetzen zu Hermine. Diese schien die Frage, welche Lucius ihr stellen wollte, zu erahnen und nickte. „Wie konntest du nur?“ Lucius Stimme hallte in dem Wald hinter den Beiden wieder. „Ich…ich…weiß es…“ stammelte Hermine. „Halt dein Maul, du verlogenes, kleines Schlammblut.“ – Lucius’ Stimme zitterte vor Wut und Entsetzten. – „Dafür wirst du sterben. Aber ich werde dich erst erlösen, wenn du wie ein kleiner Hund danach winselst. …CRUCIO!!!“ ††† Hermine ††† Hermine konnte sich vor Schmerz nicht mehr auf den Beinen halten. Ihre Knie gaben nach und sie fiel unsanft zu Boden. Um sie herum wurde es finster. Wie von weit her hörte sie noch einen Schrei ohne zu realisieren, dass es ihr Eigener war. Dann herrschte Stille. ~~~ Als Hermine wieder die Augen öffnete wusste sie im ersten Moment nicht wo sie war. Doch dann erkannte sie, dass es das Büro ihres Zaubertränkeprofessors war. Erst als sie den Umhang an ihrem Körper kleben spürte begriff sie, dass sie die vergangenen Ereignisse nur geträumt hatte. Tränen des Schocks und der Erleichterung rannen ihre Wangen hinab. Als Hermine aufblickte, sah sie in sein Gesicht. Zwei schwarze Diamanten schienen mitleidig auf sie hinab zu funkeln. Trotz der Angst, ihr Traum könnte Realität werden, lies sie es zu, dass Severus seine Arme um sie schlang und sie an sich zog. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)