Ein Blick sagt mehr... von PsyAquanis (Erinnerungen die deine Welt zerstören.) ================================================================================ Kapitel 2: Träume und Albträume Teil 1 -------------------------------------- Träume und Albträume Teil 1 Es war für beide kein traumloser Schlaf. Jedoch gab es einen großen Unterschied zwischen den beiden. Während Severus die schönsten Traumwolken durchwanderte, wurde Hermine von Albträumen verfolgt. ††† Hermine ††† Nach außen schien es als würde Hermine ruhig und friedlich schlafen. Doch in Wirklichkeit wurde sie von tödlichen Albträumen geplagt. ~~~ Albträume können Seelen zerstören Hermine erkannte den Ort an dem sie sich befand nicht wieder. Sie wusste jedoch, dass sie hier schon einmal gewesen war. Die Erkenntnis traf sie, wie ein Schlag in den Magen. Es war der Strand an dem ein Stück ihrer Seele gestorben ist. Hier hatte sie Marc das letzte Mal gesehen. Der jungen Gryffindor war trauriger als jemals zuvor in ihrem Leben, dennoch wollte keine einzige Träne ihre Augen verlassen. Plötzlich spürte Hermine ein Hand auf ihrer rechten Schulter liegen. Als sie bemerkte das es seine Hand war, wusste sie nicht wie sie nun reagieren sollte. Sie hatte Angst. Panische Angst. Sie glaubt es nicht ertragen zu können wieder in diese strahlenden, rehbraunen Augen zu blicken. ††† Marc ††† Marc wusste nicht ob er nur träumte oder ob er sich schon im Himmel befand. Dort stand er wieder, dieser Engel, den er so sehr liebte. Er konnte nicht wieder stehen sie zu berühren, auch wenn er Angst hatte, dass sie ihn einfach stehen lies und davon lief. Seine Hand legte er auf ihre Schulter und lies sie dort ruhen. Auf einmal bahnte sich eine Kälte, wie er sie noch nie gespürt hatte, ihren Weg durch seine Körper. Marc konnte spüren wie das Leben seine Körper langsam aber unaufhaltsam verlies. Hermines Haut wirkte kalt und abgestorben, als wäre sie eine Untote, die ihren Opfern das Leben raubte. Dennoch konnte er sich nicht von ihr lösen. Er schien an ihr zu kleben, wie die Fliege in einem Spinnennest. Was tat diese junge Frau da nur mit ihm. War es schon immer ihr Plan gewesen ihn zu töten. Als sich Hermine dann zu ihm umdrehte und ihn anblickte, wusste Marc, dass er nicht mehr lange leben würde. Er sollte durch das Wesen sterben, das er am meisten geliebt hatte. Ihre Hände griffen nach seinem Gesicht und zogen es näher zu sich heran. Ihre Lippen begannen gegen seine zu drücken. Je länger der Kontakt ihrer Lippen anhielt, desto langsamer wurde sein Herzschlag, bis dieser erstarb. ††† Hermine ††† Erst jetzt wurde Hermine bewusst wie warm seine Hand auf ihrer Schulter gewesen war. Oder konnte es sein, dass sie so kalt war? Hermine wusste das etwas nicht stimmte. Sie konnte fühlen wie die Wärme seine Körper verlies. All den Mut, den sie in ihrem Körper finden konnte, sammelte sie nun, um sich trotzt ihrer Angst zu ihm zu wenden. Sein Anblick lies ihr Herz gefrieren. Seine Augen waren so kalt und ausdruckslos wie die eines Erfrierenden. Marc tat ihr so unendlich leid. Dennoch wurde ihr Verlangen nach einem seiner sanften Küsse immer stärker. Es würde ein Fehler sein, dessen war sie sich bewusst. Trotzt dessen gab sie ihrem inneren Begehren nach und drückte ihre Lippen auf die Seinen. Was dann geschah würde Hermine nie wieder vergessen. Es würde sie ihr Leben lang verfolgen, so glaubte sie. Die restliche Wärme schien seinen nun fluchtartig zu verlassen, sein Herzschlag wurde langsamer. Er starb in ihren Armen und sie konnte nichts dagegen tun. Marcs Leiche wurde zu einem Stein, dessen Gewicht Hermine nicht halten konnte. Der leblose Körper blieb zu ihren Füßen liegen. Hermine sank neben dem Leichnam ihres Geliebten auf die Knie. Tränen rannen hemmungslos ihre Wangen hinab. Sie wusste, dass dieses Herz, sein Herz, nie wieder schlagen würde. Doch wollte Die junge Gryffindor es nicht wahr haben. Jeder Versuch den Tränenstrom zum Versiegen zu bringen scheiterte. Plötzlich war alles um sie herum in Dunkelheit gehüllt. Der Sand unter ihren Füßen war verschwunden. Er wurde zu einem harten und kalten Steinboden. Hermine und die sterblichen Überreste Marcs befanden sich in einem hohen Kellergewölbe weit unter der Erdoberfläche. Die Tränen bahnten sich noch immer ihren Weg über ihr Gesicht. Aus den zu Boden fallenden Tränen bildete sich ein einzelnes Wort, welches sich blutrot verfärbte. „Mörderin“ stand dort in großen Lettern geschrieben. Hermine erschrak. Hinter ihr hatte ein Umhang geraschelt. Des hieß es war noch eine Person hier unten. Diese Person musste alles gesehen und bemerkt haben. Gemurmel war zu vernehmen. Kerzen an der Wand vor Hermine begannen den Raum zu erleuchten. Der Raum hinter ihr lag noch immer in vollkommener Dunkelheit und somit auch die dritte Person. Hermine hörte Schritte. Es waren schwere, männliche Schritte. Die junge Gryffindor konnte spüren, dass der Mann nun direkt hinter ihr stand. Zum wiederholten Male legte sich eine Hand auf ihre Schulter. Nur wurde sie jetzt blitzschnell zurückgezogen, als hätte sie einen elektrischen Schlag abbekommen. Dennoch hatte Hermine erkannt wessen Hand es gewesen war. Es war Severus’ Hand. Der jungen Gryffindor lies diese Tatsache die Eingeweide gefrieren. Hermine hatte Angst. Sie wollte nicht schon wieder einen Menschen verlieren den sie liebte. Panisch wand sie sich um, doch konnte sie Severus nirgends erkennen. Erneut war Gemurmel zu vernehmen. Nun brannten auch die letzten Kerzen in dem hohen Gewölbe. Severus’ Anblick lies ihr sowieso schon gefrorenes Herz zerspringen, als sei es auf Glas. Seine Augen waren so leer und ausdruckslos, wie die eines gebrochenen Mannes ohne Hoffnung. Das Gesicht war blasser denn je. Tiefe Falten hatten sich in das einst so attraktive Antlitz gegraben. Die Haare waren strähnig wie eh und je, doch jetzt waren sich verheddert und zerzaust. Aufgrund des Schocks hatten die Tränen aufgehört zu fallen. Deren letzte Spuren begannen auf Hermines Wangen zu trocknen. Dies stand nun endlich wieder auf und ging auf Severus zu. Doch dieser wich vor ihr zurück. ††† Severus ††† Es war schon eine Ewigkeit her, dass Severus einen anderen Menschen gesehen hatte. Man hatte ihn vor vielen Jahren an diesen dunklen, lebensfeindlichen Ort verbannt. Nach dem Tod Dumbledores hatte ihm niemand mehr vertraut und an seine Unschuld geglaubt. Alle dachten er würde auf der Seite des Dunklen Lords stehen. Nicht einmal Hermine wollte noch zu ihm halten. Die Situation wurde ihr angeblich zu gefährlich. Wer konnte es ihr auch verdenken?! Er der vermeintliche Todesser. Sie die beste Absolventin, die Hogwarts je gesehen hatte. Als man ihn nach Dumbledores Tod aufgespürt hatte, wurde ihm der Zauberstab abgenommen und beseitigt. Hätte er ihn noch, dann wäre er nicht mehr am Leben. Die Jahre der Einsamkeit hatten seine Seele zerstört. Als er dann auch noch seine einzige wahre Liebe um einen anderen Mann trauern sah, glaubte er man würde ihm das Herz aus der Brust reisen. Anfangs wollte er sie noch eigenhändig erwürgen, doch als er dann hinter ihr stand verlor er die Kraft dazu. Severus wusste wie unendlich Schmerzhaft der Verlust eines geliebten Menschen war. Schließlich konnte er nicht verlangen, dass sich Hermine nach seiner lebenslangen Verbannung nicht neu verliebte. Sein Herz blieb beinahe stehen als sein Verstand realisierte welch Kälte jetzt von ihr aus ging. Die Hand, die er zum Trost auf ihre Schulter legen wollte zog er sofort wieder zurück. Ihre kalte, unnahbare Ausstrahlung schockierte ihn zutiefst. Sie hatte ihn bemerkt, obwohl er sie nicht berührt hatte. Auch machte er einen Schritt zurück in die Dunkelheit. Severus konnte Hermines Augen wandern sehen. Er wusste, dass er sich nicht ewig vor ihr verstecken konnte. Deshalb entzündete er auch die verbleibenden Kerzen hinter sich selbst. Ihr Blick, der nun auf ihn ruhte, strahlte die gleiche zerstörerische Kälte aus, wie ihr Körper. Als sie aufstand wurde Severus’ Aufmerksamkeit auf das Wort gelenkt, welches aus ihren Tränen entstanden war. Aus Angst ihm könnte das Selbe widerfahren, wie dem Unbekannten hinter Hermine, wich er vor seiner einstigen Liebe zurück. Doch sie drängte ihn immer weiter in Richtung der Kerkerwand, bis er nicht weiter zurückweichen konnte. ††† Hermine ††† Hermine dachte nicht einen Moment daran, dass Severus das Gleiche zustoßen könnte wie kurz zuvor Marc. Ihr war jetzt alles egal. Sie wollte ihm um jeden Preis nahe sein. Sie wollte nur Marc und dessen Verlust vergessen. Ihr war im Moment egal was aus Severus werden würde Wieder griffen ihre Hände nach dem Gesicht eines Menschen den sie liebte. Und wieder würde dieser nicht mehr lange leben. ††† Severus ††† Severus wunderte es, dass es ihm nicht vollkommen egal war hier und jetzt zu sterben. Hatte er sich doch anfangs so sehr nach dem Tod und der Erlösung gesehnt. Nach all den Jahren hier unten hatte er sich daran gewöhnt, einsam und unbeachtet von der Außenwelt zu leben. Außerdem war er sich dessen bewusst, dass Hermine durch diese Tat ihre eigene Seele in die Hölle schicken wurde. Dies wollte Severus ihr keinesfalls zumuten, denn er wusste nur zu gut wie eine verbrannte Seele anfühlte. Dazu war die Liebe zu ihr noch immer viel zu stark. Doch wusste Severus nicht wie er sie davon abbringen konnte, sich in solch ein Unglück zu stürzen. Da war es auch schon zu spät. Ihre Hände hatten nach seinem Gesicht gegriffen und es umschlossen. Damit hatte sie sein Todesurteil als auch ihr eigenes unterzeichnet. Noch ein allerletztes Mal berührten sich die Lippen der Beiden. Severus konnte bereits spüren, wie die Lebensenergie seinen Körper verließ, wie sein Herz immer langsamer schlug und wie eine Atmung immer flacher wurde. Endlich kam das erlösende Ende für seine geschundene Seele, nach der er sich all die Jahre insgeheim gesehnt hatte. Zufrieden sank er in sich zusammen. Die Welt um ihn herum war schon längst in Dunkelheit versunken. ††† Hermine ††† Erst als Severus vor ihr auf dem kalten Steinboden lag realisierte Die junge Gryffindor was sie gerade getan hatte. Nun war auch noch der letzte Mansch den sie je wirklich geliebt hatte tot. In ihren Ohren hallte ein lautes Knacken wieder. Hermine spürte dass sie sich veränderte, doch begriff sie nicht was in ihr vorging. Hermines Seele war zerbrochen. Das Einzige was sie jetzt noch wünschte war der Tod. Sie wollte nur noch sterben, wie die beiden toten Männer, die sie bis in alle Ewigkeit lieben würde. Doch würde sie nicht so leicht die Erlösung finden, wie die Beiden. Unerklärlicherweise durchlief ein Windzug das riesige Gemäuer. Dieser löschte jede der nahezu 50 Kerzen an den Wänden. Hermine stand nun wieder in vollkommener Dunkelheit. Erneut veränderten sich der Boden unter ihren Füßen und der Raum um sie herum. Nun befand sie sich auf einer Lichtung in einem düsteren Wald, welchen sie nicht kannte. An einem Ende der Lichtung stand eine alte, schäbige Hütte. Hermine ging einige Schritte auf das verfallene, kleine Häuschen zu. Als ein hohes, freudloses Lachen zu vernehmen war blieb die junge Hexe wie angewurzelt stehen. Sie wollte wegrennen, doch konnte sie sich nicht bewegen. Die Tür wurde aufgestoßen und heraus trat Lucius Malfoy. ††† Lucius ††† Als er aus der düsteren Hütte ins Freie trat fiel Lucius’ Blick auf die junge Frau, welche in einiger Entfernung vor ihm stand. Er brauchte ein paar Sekunden um zu erkennen, dass es Hermine war. Brennender Hass stieg in ihm auf. Lucius gab Ihr noch immer die Schuld am Tod seines Sohnes Draco. Dieser hatte sie seit ihrer ersten Begegnung heimlich geliebt. Doch hielt er diese Liebe über all die gemeinsamen Jahre in Hogwarts geheim. Später, in Voldemorts Diensten, zerfraß dieses Geheimnis langsam seinen Verstand und seine Seele. Irgendwann hielt Draco das Alles nicht mehr aus und nahm sich das Leben. In Dracos Abschiedsbrief stand, dass er bis zu seinem Tod nur diese eine Frau wirklich geliebt hatte. Der letzte Satz den man lesen konnte war: „ Ich will nicht mehr leben, wenn ich sie nicht haben kann.“ Dahinter hatte er noch einen Namen geschrieben. „Hermine“ Lucius wollte, dass Hermine dafür bezahlte. Doch seiner Meinung nach war nicht einmal der Cruciatus Schmerzhaft genug um Schmerz, den ihm Dracos Tod zugefügt hatte, aufzuwiegen. Er wollte sie quälen, so unendlich quälen, wie ihn der Tod seines einzigen Sohnes gequält hatte. Durch die beginnende Dämmerung wurde Lucius’ Aufmerksamkeit auf ein am Boden liegendes, schwarzes Etwas gelenkt. Lucius konnte seine Tränen nicht zurück halten, als sich die Gewissheit in seinem Geist manifestierte. Es war Severus’ Leichnam, der gekrümmt dort unten auf dem Boden lag. Severus war der einzige dem Lucius noch vertraute, nachdem sich sein Sohn selbst umgebracht hatte. Lucius blickte voller entsetzen zu Hermine. Diese schien die Frage, welche Lucius ihr stellen wollte, zu erahnen und nickte. „Wie konntest du nur?“ Lucius Stimme hallte in dem Wald hinter den Beiden wieder. „Ich…ich…weiß es…“ stammelte Hermine. „Halt dein Maul, du verlogenes, kleines Schlammblut.“ – Lucius’ Stimme zitterte vor Wut und Entsetzten. – „Dafür wirst du sterben. Aber ich werde dich erst erlösen, wenn du wie ein kleiner Hund danach winselst. …CRUCIO!!!“ ††† Hermine ††† Hermine konnte sich vor Schmerz nicht mehr auf den Beinen halten. Ihre Knie gaben nach und sie fiel unsanft zu Boden. Um sie herum wurde es finster. Wie von weit her hörte sie noch einen Schrei ohne zu realisieren, dass es ihr Eigener war. Dann herrschte Stille. ~~~ Als Hermine wieder die Augen öffnete wusste sie im ersten Moment nicht wo sie war. Doch dann erkannte sie, dass es das Büro ihres Zaubertränkeprofessors war. Erst als sie den Umhang an ihrem Körper kleben spürte begriff sie, dass sie die vergangenen Ereignisse nur geträumt hatte. Tränen des Schocks und der Erleichterung rannen ihre Wangen hinab. Als Hermine aufblickte, sah sie in sein Gesicht. Zwei schwarze Diamanten schienen mitleidig auf sie hinab zu funkeln. Trotz der Angst, ihr Traum könnte Realität werden, lies sie es zu, dass Severus seine Arme um sie schlang und sie an sich zog. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)