Sora von Joshua ================================================================================ Kapitel 3: Part 3 ----------------- Part 3 "Ri...Riku..." Dieser Name. Der Name den du vergessen solltest. Er klingt aus deinen Lippen so hell und rein. Deine Augen sind geweitet. Hell und klar, wie der Himmel über unserer Insel. Ganz anders als die meinen, denen man keine natürliche Farbe zuordnen kann. Ehe ich mich besinnen kann drückst du dich auch schon schluchzend an mich. Wieso nur...? Ich dachte wärst nichtmehr hier. Ich wollte gerade diese Situation vermeiden und jetzt gebe ich mich ihr hin und lasse dich gewären. Gerade als ich gehen wollte holt mich das Schicksal ein. Welch Ironie. Sanft lege ich die Arme um den zierlichen Körper der sich an mich drückt. Es fühlt sich so richtig an. Doch trotzdem ist es falsch, oder wird als solches angesehen. Was du wohl im Moment denkst. Du riechst so gut. Sanft streifen mich deine Haarspitzen am Kinn. Es kitzelt etwas. Verweint guckst du schließlich zu mir hoch. "Riku ich... ich hab dich vermisst!!" Leicht zucke ich zusammen als du das sagst. Auch ich hatte dich vermisst, mehr als das sogar. "Nun weine doch nicht gleich... ist doch alles gut...", versuche ich ihn zu beruhigen. Doch nichts ist gut. Nicht im geringsten. Ein Teil von mir freut sich dich wieder zu sehen, der andere macht sich gerade Vorwürfe, dass dies eigentlich falsch ist und überlegt sich wie er doch noch aus der Situation entkommen kann. Diese unschuldigen Augen. Sie blicken so unbefangen zu mir. So voller Wärme. Deine Lippen formen sich zu einem Lächeln. Eines der Lächeln, die nur mir gelten. Am Liebsten würde ich dich auf der Stelle küssen. Das rät mir mein Herz. Mein Verstand dagegen meint, das es das Beste wäre so zu tun als wäre alles wie früher. Ich vertraue meinem Verstand und lasse dich langsam los. Leicht lächle ich nun auch. Ich will dir nicht zeigen wie es mir geht. Du sollst dir keine Sorgen machen. "Sag, was war eigentlich mit dir los? Hast du dir weh getan?", er legt leicht den Kopf schief und geht auf meinen kleinen Anfall von vorhin ein. "Es... ist nichts , mach dir keine Sorgen. Mir wurde nur kurz etwas schwindlig." Ich versuche mich rauszureden. Meine wahren Gefühle würdest du nicht verstehen. Ich verstehe sie ja selbst kaum. Du musterst mich kurz. "Also irgendwas ist mit dir anders Riku, das merke ich doch gleich." Ertappt wende ich meinen Blick ab. Es war mir klar. Dich kann ich nicht täuschen. "Es ist aber nichts... was sollte denn sein?", erwidere ich und versuche dabei selbstsicher zu klingen. "Ich weiß nicht... es kommt mir eben so vor. Aber Riku, lass uns doch wo anders reden. Der Boden ist ziemlich kalt!" "Du hast Recht." Langsam stehen wir auf. Ich sehe dich an. Schließlich gehst du in eine Richtung davon und willst das ich dir folge. Fragend gehe ich dir nach. Du fängst an mir von deinen Reisen zu erzählen, wo du überall warst und mich gesucht hast. Irgendwie bin ich froh der Grund deiner weiteren Reise zu sein. Das bedeutete auch, das du Kairi noch nicht getroffen hast. Also hatte sie keine Chance sich dir zu nähern, oder ähnliches. Nach einer Weile kommen wir an einem kleinen Cafe vorbei. "So, da wären wir!", lächelst du mich fröhlich an. "Hier gibt's das Beste was diese Stadt zu bieten hat. Habs neulich erst entdeckt!" Ich hebe leicht eine Augenbraue, da ich mit allem aber nicht damit gerechnet hatte, aber schließlich stimme ich zu und folge dir in das Cafe. Wir setzen uns an einen Tisch und du erzählst weiter, redest von längst vergangenen Tagen, und davon das du früher vieles falsch gemacht hast. Davon das du alles hättest ändern können, wärst du nicht davon ausgegangen das ich alles allein schaffte und nunmal, wie wir alle nicht perfekt bin, selbst wenn ich damals ab und zu so tat. Aber du hast recht. Du hättest mir damals helfen können. Sogar mehr als das. Ich kam mir so allein vor. Als ich dir dies erzähle entschuldigst du dich und meinst vieles wäre dir erst im nachhinein klar geworden. Der Kellner kommt zu unserem Tisch und nimmt die Bestellungen entgegen. Einen Tee für mich und ein großes Erdbeereis mit Sahne für dich, wie du es magst. Nach einer Weile kamen wir auch auf Kairi zu sprechen. Du fragst ob ich wüsste wie es ihr ging. Ich verneinte und erklähre, dass ich sie schon lange nichtmehr gesehen hatte. Sicher würde sie sich freuen uns wieder zusehen. Ganz besonders dich. Denn für mich hegt sie nicht dieselben Gefühle wie für dich. Dessen bin ich mir bewusst. Ich bin einer ihrer Freunde. Und du jener den sie begehrt. Sie und du. Ihr wisst nicht das ich dich auch begehre. Mehr als alles andere. Doch wüsstet ihr es, würde unsere Freundschaft daran zerbrechen. Ganz sicher. Ich zucke leicht zusammen als unsere Bestellungen auf den Tisch gestellt werden. Dir fällt mein verändertes Verhalten auch auf. "Riku, nun sag mir doch was mit dir los ist, ich sehe doch das was nicht stimmt." Du greifst zu deinem Eislöffel und kostest von der süßen Versuchung. Mindestens genauso süß wie das Eis das du isst bist du. "Es ist wirklich nichts... ich war nur in Gedanken." "Du bist reichlich oft in Gedanken. Darf ich fragen an wen du denkst?" Fragend und mit dem Löffel im Mund siehst du mich an. Er hatte mich erwischt. Was sollte ich jetzt antworten? Ganz ruhig lässt du deinen Löffel in das schmelzende Eis sinken. Wieder blicke ich weg und bemerke wie meine Wangen anfangen heiß zu werden. Nein, nicht jetzt! Wieso werde ich rot?! Ich schmecke etwas kaltes. Es ist süß. Ich blicke wieder zu dir. Du lehnst halb über dem Tisch und hast mir deinen Eislöffel in den Mund geschoben. Langsam hebe ich meinen blick und sehe zu dir hoch. Du grinst. "Kühl dich erstmal ab mein Freund." Leicht nehme ich den Löffel von dir entgegen, dabei streife ich kurz deine Hand. "Das Eis ist gut." Entgegne ich dir nach einer Weile. Zumindest hat es mir geholfen das ich nun nichtmehr rot bin. Ich nehme den Löffel nun langsam aus meinem Mund und lasse ihn ins Eis sinken. Mein Gegenüber sieht aus als würde er über etwas wichtiges nachdenken. "Jetzt weiß ich was los ist!" Ich zucke leicht zusammen als du dies so einfach sagst. Solltest du etwa Verdacht geschöpft haben? Du legst mir eine Hand auf die Schulter und meinst mit ernster Miene: "Das mir das nicht gleich aufgefallen ist... Und ich nenn mich dein bester Freund? Ich sollte mich schämen. Na dann sag mal Riku, wer ist die Glückliche und wo hast du sie getroffen?" Äh... wie bitte?!" "Du bist verliebt Riku, was denn sonst!" Du klopfst mir fröhlich auf die Schulter. Wieder sehe ich leicht weg. Ich bin verliebt... aber... doch nicht in ein Mädchen... Ich nehme kurzerhand den Eislöffel mit etwas Eis und schiebe ihn meinem Freund in den Mund. "Nun mach aber mal Halblang! Wieso sollte ich verliebt sein..." "Naja... du bist in dem besten Alter dafür! Jung, Single, attraktiv...." Mein Herz klopft ganz laut. Hast du mich eben wirklich als attraktiv bezeichnet? Habe ich mich auch nicht verhört? Langsam hebe ich meinen Kopf. Was stocherst du so in deinem Eis rum? Plötzlich siehst du zu mir. Hast wohl bemerkt das ich dich beobachte. "Riku, dein äh... Tee wird kalt..." Ich nicke nur leise und trinke einen Schluck. Auch der Tee ist ausgezeichnet. Du kommst mir mit einen Mal so unruhig vor. Aber das hat sicher einen anderen Grund... ich mache mir falsche Hoffungen... "Stimmt irgendwas nicht...?" "Nein Riku... ist alles ok... ich überlege nur gerade wer zu dir passen könnte... hä hä..." Wieso überlegst du soetwas? Schweigend isst du dein Eis zu Ende und ich trinke meinen Tee. Nach einer Weile erhebst du dich und streckst dich erstmal ausgibig. Dein Hemd spannt sich dadurch leicht über deinen Körper. Ich kann erahnen wie du dich in dem Jahr das wir getrennt waren verändert hast. Du bist wunderschön... Sanft sehe ich dich an, und stehe schließlich auch auf, lege einige Taler auf den Tisch um für uns beide zu bezahlen und verlasse mit dir das Cafe. "Wo gehen wir hin?", frage ich. "Weiß noch nicht, irgendwohin wo wir noch etwas reden können." Ich nicke nur und folge dir. Wir landen nach einigem Fußmarsch in einem Park, der etwas höher gelegen scheint. Die Sonne geht gerade unter, wie immer in dieser Stadt, die zwischen Licht und Schatten liegt. Der Park ist mit einer kleinen Mauer umgeben, die allerdings nur dazu dient, das man nicht runterfällt und nur so hoch ist, das man noch bequem drübersehen kann. "Boar ist das schön hier! Findest du nicht auch Riku?" "Ja... ich wusste nicht das es hier auch soetwas wie einen Park gibt." Du rennst voraus zu einer Bank und lässt dich darauf fallen. Leicht lächelnd beobachte ich dich. Du bist wirklich zu niedlich. Ruhig setze ich mich neben dich und sehe zum Sonnenuntergang. "Riku du... du hast nicht wirklich eine Freundin oder?" "Wie kommts du jetzt darauf?" "Sag einfach ja oder nein!" "Nein, ich hab wirklich keine, doch wieso willst du das wissen?" "Ähm... also... nun ja... weißt du ich kenn da jemanden der dich wirklich toll findet... und dieser jemand möchte wissen ob er eine chance bei dir hätte...!" Ich hebe eine Augenbraue. Was redest du da? "Und wer ist dieser jemand?" "Dieser Jemand will nicht erkannt werden... zusehr schämt er sich dafür dich zu lieben! Es wäre auch sehr unwarscheinlich wie ich finde, dass du diesen jemanden wirklich lieben könntest und... naja..." "Kann es sein das ich diesen jemand kenne?" "Ähm... ja!" Aber... aber das konnte nicht sein... Wieso nur... Ist es das Rot der Abenddämmerung, oder sind deine Wangen gerade wirklich sehr gerötet. "Und... kann es eventuell sein... das dieser jemand... hier in dieser Welt ist....?" "D...darauf möchte ich ... nicht antworten!" Schnell stehst du auf und gehst bis zu dem kleinen Zaun und legst deine Hände auf die kleine Mauer. Es konnte einfach nicht sein! Aber... wenn ich jetzt nicht darauf einging... würde ich vielleicht niewieder die Gelegenheit bekommen es herauszufinden. Ich höre dich, wie du dich leise als Idiot bezeichnest, und irgendwas von zu offensichtlich zu dir selbst meinst. Als ich leise aufstehe, sind mir deine Worte egal. Ich habe Angst, das mein Herz mich verraten könnte. Es schlägt so laut in meiner Brust. Du bist mir so nah wie seit langem nichtmehr. Deine Gestallt ist so zierlich, und trotzdem reifer, als damals. Du gefällst mir. Ich möchte dich bei mir spühren, ganz nah bei meinem Herzen. Nurnoch wir beide, für immer. Einige Tauben fliegen von den Dächern unter uns auf, als ich dich von hinten in meine Arme schließe. Leicht drücke ich dich an mich. Und wieder fühle ich diese Bestätigung, das Gefühl, das es richtig ist was ich tue. Du beobachtest die Tauben wie sie davonfliegen in den unendlichen Himmel. Er ist genauso unendlich wie meine Liebe zu dir. Ruhig legst du deine Hände auf meine, hauchst meinen Namen. "R..Riku... ist das jetzt... nur ein Traum... oder nicht... ?" "Sollte das ein Traum sein... dann möchte ich niewieder aufwachen..." Langsam lege ich mein Gesicht auf deine Schulter und halte dich einfach nur fest. "Ich... ich auch nicht Riku..." Das war es... das was ich all die Jahre vermieden hatte zu zeigen. Hier in Twilight Town geht die Sonne nie unter, sie steht immer zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang. Hier wärt ein Moment ewig. Doch unsere Zeit geht weiter. Gemeinsam. "Es gibt da etwas was ich dir sagen möchte..." Du drehst dich glücklich zu mir um und lächelst... nur für mich, wie damals. Allerdings gibt es jetzt einem kleinen Unterschied. Ich weiß nun, was ich auf dieses Lächeln erwidern kann. "Sora... ich liebe dich..." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)