Hier, Jetzt, sowie damals und in Zukunft bin ich für dich da. von Isahra ================================================================================ Kapitel 2: Duell 2 - Die erste Begegnung ---------------------------------------- Duell 2 - Die erste Begegnung "Ich bin zurück!" Yugi betrat den Spieleladen seines Großvaters und schloss die Tür hinter sich. "Ah, da bist du ja! Was meinst du, hättest du lieber eine Schokoladentorte oder eine mit Vanille und Erdbeeren?" Yugis Großvater hielt ihm ein Backbuch unter die Nase und zeigte auf die beiden Torten. "Weißt du was, ich mach Beide! Es kommen ja auch viele Gäste. Tea, Joey, Tristan, Bakura, Duke, Mai, Marik, Ishisu, Odion, Mokuba und ja, Rebecca hat angerufen und bescheidgesagt das sie nun doch kommen kann, ihr Großvater kommt auch mit und sie bringt auch ihre Cousine Marina mit. Mit eurer neuen Freundin sind wir also Sechzehn. Da brauchen wir zwei Torten und Kaffee, Tee, Kakao und Musik!" wirbelte Salomon weiter und ließ Yugi stehen. >Er scheint sich schon sehr auf deinen Geburtstag zu freuen. < stellte Yami fest. "Er ist immer so und jetzt, wo ich so viele Freunde habe ist er ganz aus dem Häuschen. Er will sogar ein kleines Duell Monsters Turnier im Freundeskreis veranstalten. Nur so zum Spaß." erklärte Yugi >Nur so zum Spaß? Ist doch eine gute Idee, wir haben uns schon lange nicht mehr, nur so zum Spaß duelliert.< meinte Yami. "Ich finde es nur Schade, das wir nicht gegeneinander antreten können." >Wieso das denn?< "Na ja, du hilfst mir immer oder wir unterstützen uns. Wir haben uns schon seit Ewigkeiten nicht mehr alleine duelliert. Ich würde gerne wissen wie gut ich wirklich bin, ich meine im Vergleich zu dir, Yami." >Darüber hab ich mir noch nie Gedanken gemacht. Aber wenn du möchtest Tauschen wir immer, so können wir zumindest beide mit unseren Freunden spielen.< "Das ist eine tolle Idee!" Yugi erreichte sein Zimmer am Ende der Treppe und betrat sein Zimmer. "Ich freu mich richtig, endlich haben wir mal ein wenig Ruhe und können uns amüsieren." Yugi stellte seine Schultasche ab und zog sich seinen Schlafanzug an. Es war schon spät, da er mit Joey noch in einem Kartentauschladen die Zeit vergessen hatte. In zwei Tagen hatte er Geburtstag. Letztes Jahr um diese Zeit hatte er noch keine Freunde gehabt und war am Millenniumspuzzle gesessen, um es zusammen zu bauen. Und jetzt hatte er viele neue gute Freunde und eine ganze Menge Abenteuer hinter sich. "Yami, was ist, worüber denkst du nach?" Yugi sah das Yami am Fenster stand und hinaussah. >Horus, ist da unten. < meinte er. "Isahras Wolf?" Yugi kam zu ihm und sah ebenfalls den großen schwarzen Wolf, im Schatten einer Laterne. "Isahra wird ihn ausführen. Nachts ist es wohl nicht ganz so auffällig mit einem Wolf, es sind weniger Leute unterwegs. Da ist sie ja." Yugi hatte Isahra entdeckt die die Straße entlang ging. "Sie gefällt dir, oder?" fragte Yugi, da Yami sie genau zu beobachten schien. >Ich habe das Gefühl sie zu kennen, das ist alles, aber ich erinnere mich nicht. Vielleicht täusche ich mich auch oder bilde es mir nur ein. < erwiderte Yami nachdenklich. "Hm... Marik hat ja nicht viel gesagt, aber er meine sie sei so was Ähnliches wie Shadi, nach all dem was wir bis jetzt durchgemacht haben, wäre es doch gut möglich, dass sie dich kennt. Wir können sie ja fragen wenn du willst." >Mal sehen, was hast du morgen vor? < "Erstmal ausschlafen, morgen ist ja keine Schule und dann werd ich Großvater helfen alles für meine Feier vorzubereiten." zählte Yugi auf und verließ das Zimmer um sich die Zähne zu putzen. >Dann hast du morgen viel zu tun, ruf mich einfach wenn du mich brauchst.< verabschiedete sich Yami und zog sich in seine Seelenkammer zurück. Schon wieder waren es mehr Gänge geworden und die Fragen mehrten sich. Er ging einige Zeit lang herum und dachte nach. Irgendwann kam er zu seiner Schlafkammer, legte sich hin und schlief auch gleich ein... ~#~ "Was ist mit ihm?" eine männliche Stimme drang an sein Ohr. "Er wird wieder, man hat glücklicherweise schnell den Stich des Skorpions bemerkt und reagiert. Meine Schülerin wird sich um ihn kümmern. Gehen wir und gönnen ihm Ruhe." sagte eine andere Männerstimme. Die erste Stimme hatte er schon mal gehört, aber die andere nicht. Atemu spürte wie ein feuchtes Tuch ihm den Schweiß auf dem Gesicht tupfte. Und wie ein Umschlag an seinem Bein gewechselt wurde. "Hm...?" stöhnte er und schlug die Augen auf. Er sah an die Decke und stellte fest, dass er sie nicht kannte. "Schön dass du endlich aufgewacht bist. Ich hab schon gedacht du schaffst es nicht mehr." ein Mädchen, in seinem Alter kniete neben ihm auf dem Bett und sah ihn erfreut an. "Wer bist und wo bin ich hier?" fragte er und stellte fest, das seine Stimme sehr schwach klang. "Ich bin Isahra und du bist im Amun-Ra-Tempel. Deine Gefolgsleute haben dich hergebracht, nachdem du von einem Skorpion gestochen worden bist. Du hattest Glück, das ihr gerade in der Nähe ward und deine Leute so schnell gehandelt haben. Sonst wärst du stündest du jetzt vor Anubis Gericht." lächelte sie ihn an. "Skorpion?" Atemu runzelte die Stirn und dachte nach. Ja, er war mit einer Karawane des Palastes zum Amun-Ra-Tempel aufgebrochen, um dort etwas zu lernen. Er war gerade sieben Jahre alt und sollte hier in einige Zeit von den Amun-Ra-Priestern unterrichtet werden. Auf dem Weg hatte er einen Skorpion übersehen und als es den Schmerz spürte war es schon zuspät gewesen. Seine Freunde, Dienerinnen und Wachleute hatten ihn nur noch mehr in Panik versetzt und irgendwann war er zusammengebrochen. "Du bist der Prinz, nicht? Der Sohn von Pharao A...kun...um...ka...non.... hab ich recht?" fragte Isahra und tupfte ihm die Stirn nochmals ab. "Wieso sprichst du den Namen meines Vaters so gebrochen aus?" wunderte sich Atemu. "Nun ja, wenn ich ihn schnell ausspreche verhaspele ich mich und dann hört sich das so an: Akumumkaron, oder so ähnlich." lachte sie verlegen: "Oh! Verzeiht, mein Prinz, das ich es an den Euch gebührenden Ehrungen fehlen ließ..." "Nein, schon gut, ich mag das auch gar nicht so gern." unterbrach er Isahra die gerade von Bett rutschen wollte, da ihr einfiel, dass sie sich eigentlich verbeugen und den Boden mit der Stirn berühren müsste. "Danke! Aber ich warne dich, jetzt werd sicher nie mehr vor dir auf die Knie fallen! Im Grunde ist das ja auch nur Schwachsinn, du bist und bleibst ein Mensch und auch wenn es heißt, dass der Pharao ein Gott ist. Sterben tut er doch trotzdem und er wird als ein Mensch geboren, zumeist als Sohn des Pharaos und seiner Königin, aber das Komische daran ist doch, dass nur einer zum neuen Gott wird und alle anderen Kinder, nur Menschen bleiben, oder?" Isahra sah ihn fragend an. "Was redest du dann da?" Atemu konnte ihr nicht folgen. "Die Wahrheit denke ich. Willst du was Trinken oder einen Brei? Feste Nahrung darfst du erst morgen zu dir nehmen." sagte sie und streckte sich. "Wasser wäre nett." Atemu setzte sich aufrecht hin und sah zu wie Isahra Wasser in einem Becher goss. Sie saß immer noch auf dem großen Bett und klettere wieder mit vollem Becher zu ihm hinüber. "Hier, aber trink langsam, es ist kalt." Das Wasser war wirklich kühl, aber erfrischte Atemu und weckte seine Lebensgeister ein wenig. "Du bist also Isahra, richtig? Was machst du hier, bist du nicht ein wenig jung um ihm Tempel zu sein?" "Na ja, ich bin hier aufgewachsen. Seit ich denken kann, bin ich hier. Meine Mutter starb vor zwei Jahren und mein Vater hat nie Zeit. Ich bin die Schülerin von Hohepriester Feonn und werde seine Nachfolgerin werden, wenn es an der Zeit ist. Ich kenne nichts anders, aber in der Stadt ist es viel interessanter und auf dem Marktplatz vor dem Tempel auch. Brauchst du noch was?" sagte sie und ließ die Füße von der Bettkante baumeln. "Du siehst müde aus..." stellte Atemu fest. "Bin ich auch, ich war die ganze Nacht auf den Beinen und hab mich um dich gekümmert. Du hattest Fieberträume und hast sehr stark geschwitzt. Ich hab mir wirklich sorgen gemacht, das du es nicht schaffen würdest." entgegnete Isahra und unterdrückte ein Gähnen. "Und warum du?" wollte Atemu wissen. "Wegen meinem Vater, schätze ich, und auf mich können sie gut und gerne verzichten. Ich geh den Priestern bisweilen ziemlich auf die Nerven, wenn ich wie so oft daneben benehme. Mir geht dieses strenge Gehabe auf den Geist, aber sie können nicht viel dagegen tun. das Schlimmste was sie bis jetzt getan haben war, dass ich einen Tag nichts zu essen bekommen habe. Sag mal hast du was dagegen, wenn ich mich ein bisschen hinlege? Aber nicht weglaufen, ich will keinen Ärger bekommen." fragte Isahra und streckte sich. "Nein, schon okay, ich bin auch noch etwas müde." lächelte Atemu. "Weck mich, wenn du was brauchst, ja?" Ohne auf sein verwirrtes Gesicht zu achten krabbelte Isahra ein Stück weiter zu ihm und legte neben ihn. Atemu war es nicht gewöhnt, dass sich jemand derart benahm und wusste nicht so recht, was sie von ihm halten sollte. Isahra schien es nicht zu stören, dass sie neben dem Prinzen lag und schlief sehr schnell ein. ~#~ "Wo warst du?" Marik wartete vor dem Museum und sah zu Isahra die eben mit Horus zurückkam. "Unterwegs. Habt ihr mich vermisst?" wollte Isahra wissen und ging die Stufen zu ihm nach oben. "Du kannst doch nicht einfach verschwinden, ist doch klar, dass wir uns sorgen machen, wenn du einfach so abhaust." entgegnete Marik eindringlich. "Was willst du hören? Das es mir Leid tut? Ich bin kein Kind mehr und ich kann auf mich aufpassen. Es ist ja lieb von dir, das du dir Sorgen machst, aber ich kann einfach nicht anders. Mein Geist ist mittlerweile über 5000Jahre alt und nicht mehr so jung wie Deiner. Ich weiß, ich geh euch etwas auf die Nerven, doch so war, bin und werde ich immer sein. Entspann dich und lass mich nur machen, ich weiß was ich zu tun habe. Auf Vorschriften kann ich ebenfalls verzichten, ich halt mich eh nicht dran und Horus musste auch raus." sagte Isahra und setzte sich auf die Stufen. Horus stand noch unten an den Stufen und schnupperte an einer Ecke. "Sag doch wenigstens Bescheid wenn Ihr schon gehen müsst und ich fühle mich auch nicht wohl, dass wir Euch mit du ansprechen sollen." Ishisu kam aus dem Museum, gefolgt von Odion. "Ishisu, ich wollte diesen Titel nie haben, ich hab für Ihn getan. Ich will, dass ihr mich mit du ansprecht, damit ich nicht ungewollt und übereilt erklären muss wer ich bin. Ich glaube nicht, dass es gut ist ihn zu überrennen, Stück für werden seine Erinnerungen zurückkommen..." Isahras Stimme wurde leiser bis Marik, Odion und Ishisu sie nicht mehr verstanden. "Ich verstehe, wir werden uns Mühe geben und uns an deine Order halten." sagte Odion. "Danke, der Wind dreht sich, es wird Zeit, das Rad des Schicksal dreht sich weiter und die Götter werden unruhig, selbst die Erde bebt und die letzte Schlacht um das Schicksal des Erde rückt näher. Doch noch haben wir genug Zeit um die Finsternis abzuwenden." Isahra erhob sich und sah zum Himmel, er hatte sich zugezogen und es begann zu regnen. Horus rannte hoch und stellte sich unter dem Vordach des Museums unter. Ishisu, Marik und Odion liefen ihm nach, nur Isahra blieb stehen. "Man sagt es habe bei der Geburt von nur zwei Horusfalken geregnet. Die Erde war durstig und der Regen, der eigentlich gar nicht hätte fallen dürfen, tränkte das rote und schwarze Land. Es soll ein Omen der Götter der Götter gewesen sein." erinnerte sich Isahra an etwas, das ihr der ihr Lehrmeister eins Tages erzählt hatte. "Isahra...?" Marik verstand nicht was das sollte. "Die Priester sagen mit, bei meiner Geburt habe es wie aus Eimer gegossen und die Regenzeit war noch fern. Meine Mutter wäre an den Strapazen der Geburt fast gestorben, kurz nachdem sie mich in den Armen halten durfte und mir meinen Namen gab. Sie soll sich sehr gefreut haben obwohl mein Leben ihres beinahe nahm. Wisst ihr, ich erinnere mich an ihr Gesicht, dass ich in diesem Moment sah. Sie hat wirklich gelächelt und mir einen Kuss auf die Stirn gegeben. Sie bat mich dass ich ein besserer Mensch, als sie einer war, werde. Ich solle frei Entscheiden können und nur das Tun von dem ich weiß, dass es richtig ist. Die Maat solle mein Leben leiten und mein Herz sollte frei wählen können. ... - ... Entschuldigt, ich schweife ab." Isahras Stimme wechselte den Tonfall und schlagartig lächelte sie. "Bei wessen Geburt hat er Himmel sich denn noch geöffnet?" fragte Ishisu. Isahra ging zu ihr und wiegte den Kopf zur Seite, sie lächelte nur und ging dann in das Museum. ~#~ "Hey, wach auf, deine Leute wollen dich sehen!" Isahra rüttelte an Atemus Schulter, bis er verschlafen die Augen aufbrachte. Die Sonne schien jetzt hell und stand hoch am Himmel und schickte ihr Licht durch das Fenster. Atemu war eingeschlafen und hatte Isahra einfach schlafen lassen und sich keine Gedanken mehr darum gemacht. Sein Vater hatte ja oft Frauen in seinem Bett und was war schon dabei, wenn er in seinem Alter neben einer Priesternovizin schlief. "Was?!" Nur nach und nach klärten sich die Gedanken des jungen Prinzen. "Ein angehender Magier Namens Mahado, sowie ein junger Priester mit Namen Karim und noch ein alter der sich Akunadin nennt, wollen dich sehen." erklärte Isahra und fühlte seine Stirn mit Ihrer. "Ähm... was tust du da?" Atemu rutschte zurück. "Ich wollte sehen, ob du nicht Fieber hast, aber offenbar nicht. Soll ich sie reinlassen?" erkundigte sich Isahra. "Ja..." nickte Atemu und wusste nicht ob er nicht doch noch träumte. Isahra schien wirklich nicht so zu sein wie alle andern. Noch nie hatte sich Jemand, in so kurzer Zeit, so respektlos verhalten, doch aus irgendeinem Grund, schien sie es selbst gar nicht zu bemerken. Sie hatte nur ein Lendentuch um und rutschte vom Bett und öffnete die Tür. "Der ehrenwerte Prinz von Ägypten kann nun besucht werden. Es geht ihm gut und er wird schon morgen wieder aufstehen können." Atemu glaubte sich verhört zu haben. Die Stimme von Isahra hörte sich schlagartig so gesittet an, ganz anders als in seiner Gegenwart. "Junger Prinz, wie geht es euch?" Mahado kam zu seinem Bett und verbeugte sich tief, genauso wie Akunadin und Karim. "Ich hoffe der Skorpionstich hat keine Narben hinterlassen." meinte Akunadin und sah ihn besorgt an. "Es geht mir soweit gut, ihr braucht euch keine Sorgen mehr zu machen." "Mein Prinz, wie konnte das passieren? Wir haben doch alles abgesucht, es tut uns wirklich leid, dass uns so was nur passieren konnte." beteuerte Akunadin. "Der Skorpion wurde umgehend eingefangen und getötet." fiel es Karim ein. "Ich hoffe ihr werdet hier gut versorgt. Die Priester wollten nicht, dass wir euch aufsuchen, bis ihr wieder Gesund genug seid, um euch zu bewegen." erklärte Mahado. "Es fehlt an nichts, es ist immer jemand da, der sich um mich kümmern kann." versicherte Atemu. "Hey, Kleine!" Akunadin drehte sich zur Tür, in der Isahra stand. "Ja, ihr wünscht?" Sie sah zu ihm auf. "Bring gefälligst Wein und Speisen und vergiss das Wasser und die Milch nicht! Der Prinz muss essen, um wieder zu Kräften zu kommen." ordnete Akunadin an. "Natürlich, ich werde mich darum kümmern." Isahra senkte den Kopf. Als sich Akunadin wieder an den Prinzen wandte, bemerkte Atemu das sie Akunadin Grimassen schnitt. Isahra bemerke wie er sich das Lachen verkniff, grinste ihn an und verschwand dann. "Mein Prinz, was ist denn so lustig?" wunderte sich Karim. "Gar nichts. Wie geht es meinem Vater?" fragte Atemu nach. "Der große Pharao Akunumkanon ist leider verhindert und lässt euch bestellen, dass er sobald er es einrichten kann, kommen wird. Er machte sich große Sorgen um euch und wird sehr erleichtert sein, wenn er hört, dass es euch besser geht. Shimon ist auch schon auf den Weg hierher, um sich persönlich von euerer Genesung zu überzeugen. Der ganze Palast geriet in Aufruhr, als die Kunde vom Skorpionstich ankam." berichtete Mahado: "Euer Vater ist momentan mit der Verteidigung des Landes beschäftig und es grämt ihn sehr, nicht selbst nach euch sehen zu können." "Ja ich weiß, Ägypten ist sehr wichtig. und er als der große Falke ist für ganz Ägypten verantwortlich. Solltest du dann nicht auf bei ihm sein, Akunadin?" wollte Atemu wissen. Er hatte seinen Kopf gesenkt und sah nur halb zu dem Priester auf. "Ich bin dieses Mal nicht von Nöten und Euer Vater, unser mächtiger Pharao, bat mich nach Euch zu sehen. Es liegt ihm viel an Eurer Gesundheit und Eurem Wohlergehen." erklärte Akunadin, der im Besitz des Millenniumsauges war. Es klopfte an der Türe und Isahra, sowie zwei Tempeldienerinnen mit Großen Tabletts kamen in die Kammer. Auf den Tabletts standen Platten mit geröstet Antilopenfleisch, in Honig eingelegtes Entenfleisch, sowie eine marinierte Früchte, ein Krug Wein, Bier, Wasser und Milch. Saubere Tücher um sich die Hände nach dem Essen anzuwischen, Teller und Becher. Stumm stellten die, in weiße leicht durchschimmernde Gewänder gehüllten Tempeldienerinnen, alles ab und verließen wieder die Kammer. Nur Isahra blieb noch zurück: "Wenn ihr noch etwas braucht, dann ruft nach mir, ich werde vor der Türe warten." "Gut, geh schon!" winkte Akunadin sie hinaus und höre wie sie Tür mit einem gewaltigen Krach zugeschlagen wurde. "Du hast sie dir nicht zur Freundin gemacht." stellte Mahado fest. "Wenn interessiert dieses Mistgör einer Priesteranwärterin." Akunadin widmete sich dem Wein. "Wer ist sie eigentlich?" wollte Karim wissen: "Sie ist noch sehr jung." "Ihr Name ist Isahra Nuththys. Soweit ich gehört habe ist sie hier im Tempel von einer Frau Namens Ahmea geboren wurden. Ihre Mutter ist nun tot und die Priester nahmen sie auf. Es geht das Gerücht um, sie sei eine Tochter von Ra und damit wäre sie selbst so etwas wie eine Halbgöttin. Nur deshalb haben die Amun.-Ra-Priester sie auch hier aufgenommen, allerdings scheint sie sehr anstrengend zu sein und verschwindet immer wieder. Meinst findet man sie dann auf den Märkten vor dem Tempel, wo sie so ziemlich jeder Händler zu kennen scheint. Irgendwie ist dort sehr beliebt und jeder mag sie." "Ahmeas Tochter und Ra als Vater das ich nicht lache! Ahmea war eine Diebin und Betrügerin. Sie hat so viele Häuser ausgeräumt und Menschen mit wirkungslosen Tränken und Salben betrogen und so eine Schlange soll von unserem großen und allmächtigen Sonnengott ein Kind empfangen haben? Das ist so was von lächerlich. Eine Lüge ist das, nichts weiter! Sie wollte nur Gnade erschleichen und hatte nur die Möglichkeit wieder zu lügen und zu betrügen." brummte Akunadin und ließ sich den Wein schmecken. "Aber ihre Augenfarbe ist unnatürlich." fiel es Atemu ein. Er hatte ihre Augen genau gesehen, als er aufgewacht war, aber es nicht wirklich beachtet. "Was meint Ihr damit?" erkundigte sich Karim. "Ihre Augen sind golden." "Mein Prinz, ihr ward dem Tode nahe und die Sonne wird euch da einen Streich gespielt haben. Ihre Augen sind heller als die der meisten Ägypter, aber sie sind braun, ganz sicher. Kümmert euch nicht um sie, sie ist lediglich eine derer die euch zur Verfügung stehen, um euern Aufenthalt hier so angenehm wie möglich zu gestalten." erwiderte Akunadin. "Isahra, was machst du da?" Hohepriester Feonn entdeckte seine Schülerin am Ufer des heiligen Sees, des Tempelgeländes. Sie stand neben einem Baum und fuchtelte mit einem Stock in der Gegend herum. "Ich trainiere! Jath meinte ich hätte Talent." Isahra senkte den Stock. Der Hohepriester bemerkte, dass es ein ausgemusterter Kampfstab war. "Jath ist doch er zweite Kommandant der Tempelwache. Du wirst Hohepriesterin und bist die Tochter des großen Ras, du solltest dich nicht mit derartigen Dingen beschäftigen." tadelte er seine Schülerin. "Ich will aber! Ich will nicht darauf angewiesen sein, beschützt zu werden. Wie du ja sicher schon gemerkt hast, bin ich ziemlich unberechenbar und da ist doch nur von Vorteil, wenn ich mich verteidigen kann, oder?" erwiderte sie. "Ja, das ist schon richtig, aber du bist ein Mädchen und kein Junge. Es war schwer genug durchzusetzen das du meine Nachfolge antreten kann..." "Mein Vater ist Ra, da kann es wohl kaum Probleme gegeben haben." fiel im Isahra ins Wort: "Zudem was spielt das Geschlecht für eine Rolle? Ich wäre auch nicht anderes, wenn ich ein Junge wäre. Ich kann genauso viel leisten wie ein Mann und auch dasselbe ertragen." "Du bist noch ein Kind, du weißt doch gar nicht, was du da sagst. Bitte, geh zu den Tänzerinnen und lerne die Tänze und Hymen des Tempels." bat Feonn. "Das sagst du immer, wenn du nicht weißt, wie du mich von Gegenteil überzeugen kannst. Ich kann das alles schon." "Isahra..." "Nichts da Isahra, ich bin zwar noch ein Kind, aber ich bin nicht blöd. Du kannst es mir nicht verbieten und ich hör auch nicht damit auf." Isahra drehte sich weg und ging am Seeufer weiter. "Dieses Kind..." Feonn seufzte und sah ihr nach. "Ist sie immer so?" "Mein Prinz?" Feonn drehte sich zu ihm um und sank auf die Knie. "Ich wusste nicht, dass ihr hier seid." "Schon gut, aber ich hab was gefragt." winkte Atemu ab. "Ja, Isahra ist immer so. Zudem ist sie gern vorlaut, frech, neugierig und websig, sie kann es nicht leiden länger als nötig stillzusitzen. Aber vor allem ist sie stur. Es tut mir Leid, dass wir euch sie als Dienerin zur Verfügung stellen mussten, aber Ra selbst, hat und das befohlen." sagte Feonn. "Ra? Stimmt es das Isahra seine Tochter ist?" wollte Mahado wissen. "Ja, auch wenn es viele als Unsinn abtun, es ist wirklich so. Isahras Geburt war von Wundern begleitet. Zuerst das ihre Mutter so lange durchhielt, nach jedem Gutachten, hätte sie schon sterben müssen, vor ihrer Niederkunft, und Isahra demnach mit ihr. Dann der Regen, der am Tag ihrer Geburt über das Land zog, obwohl die Regenzeit schon lange vorbei war und Ra selbst erschien am Bett ihrer Mutter und sagte es uns. Ich glaube fest daran, dass sie ein Geschenk der Götter ist. Wenn sie nur nicht so stur wäre." seufzte Feonn, der Isahra zusah wie sie weiter übte. Sie stellte wirklich nicht dumm an und in ein paar Jahren würde sie sicher nahezu perfekt sein. "Akunadin hat gesagt, dass nur eine Lüge ist." erinnerte sich Atemu. Akunadin war im Tempel verschwunden und hatte Karim mitgenommen, so konnte er jetzt nichts dazu sagen. "Das glauben sehr Viele, aber ihr werdet mit Isahra noch viel zutun haben. Ihr könnt Euch selbst davon überzeugen, ob ich Recht habe oder nicht. Isahra ist etwas schwierig, aber ein sehr liebes, aufrichtiges und nettes Mädchen." versicherte Feonn: "Verzeiht nun, ich muss nun zur Opferung." verabschiedete er sich noch und verschwand dann im Tempel. "Mein Prinz, soll ich nicht darum bitten, in Eurer Nähe bleiben zu dürfen? Ihr ward noch nie hier und..." "Nein Mahado, ich bin hier sicher und komme zurecht. Mach dir keine Sorgen. Du hast im Palast noch sehr viel zu tun." verneinte Atemu. Mahado passte schon seit Jahren auf ihn auf und das würde er wohl auch weiterhin tun. Dem Magier und Priester war es jetzt schon bestimmt, in seinem engsten Beraterkreis einen Platz zu haben. "Seid Ihr Euch da wirklich sicher?" Mahado schien sehr besorgt zu sein. "Es nur für vierzig Tage, dann werdet ihr mich wieder abholen." beruhigte Atemu seinen treuen Freund und ging mit ihm zu Isahra hinüber. Sie stand mit dem Rücken zu ihnen und verprügelte mit gezielten Schlägen den Baum, der vor ihr stand. "Sie ist nicht schlecht, nur noch etwas ungeschliffen. Aber ein Mädchen sollte sich nicht mit Kriegshandwerk beschäftige...." murmelte Mahado vor sich hin und stockte als der Kampfstab nur knapp vor seinen Augen zum halten kam. "Das hab ich gehört!" Isahra zog das Ende das Stabs zurück und stellte ihn auf dem Boden ab: "Wer bist du überhaupt?" "Gib das Ding her, du bist ja gemeingefährlich!" Mahado nahm ihr den Kampfstab weg. "Hey, das will ich überhört haben! Ich hab dich nicht getroffen und du hast sicher kein recht mir irgendwelche Vorschriften zu machen! Gib mir den zurück!" schnaubte Isahra und sah wütend zu Mahado auf. "Ich denk ja nicht dran! Was wenn du damit unseren Prinzen verletzt!?" "Das werd ich schon nicht! Ich bin ja nicht bescheuert. Ach, behalte ihn Jath gibt schon wieder einen, wenn ich lieb frag." zuckte Isahra beleidigt mit den Schultern. "Du kleine..." "Mahado, beruhige dich, gib ihr den Stab zurück, sie hat dich nicht verletzt." mischte sich Atemu ein. "Aber mein Prinz..." Mahado sah ihn verwirrt an. Atemu nahm ihm den Stab ab und gab ihn Isahra zurück. "Danke... Aber das hätte ich auch alleine geschafft." erwiderte Isahra. "Etwas mehr Respekt wenn ich bitten darf. Du sprichst mit dem zukünftigen Pharao von Ober- und Unterägypten. Den nächsten Horusfalken und starken Stier, geliebt von..." "Meinem Vater... Für wie blöd und beschränkt hältst du mich eigentlich?" unterbrach ihn Isahra: "Zudem hat dein Prinz mir erlaubt ihn mit du anzusprechen." "Was? Das ist doch..." "Es stimmt Mahado, ich hab es ihr erlaubt. Ist doch nichts dabei, ich bin auch nur ein Mensch." fiel Atemu seinem Freund ins Wort. "Aber das ist respektlos! Sie muss sich genauso wie alle anderen an die Rangordnung halten. Ich verlange das du dein freches Mundwerk nur mit angemessenen Worten füllst und den edlen Prinzen nicht so vertraut ansprichst." mischte sich Akunadin ein, der mit Karim aufgetaucht war. Sie waren gekommen und sich zu verabschieden und Mahado mitzunehmen. "Hm..." Isahra wandte sich schmollend zur Seite. "Hast du mich verstanden, kleine Mistgöre und Bastardstochter einer Dirne!?" Akunadin zog eine Augenbraue hoch. "Ja..." knurrte Isahra und warf ihm unmerklich einen mehr als tödlichen Blick zu. "Mein Prinz, wir verlassen euch nun. Ich habe mit der Tempelwache gesprochen und alles arrangiert. Ihr werdet hier bestens bewacht und die Wachen sind doppelt so aufmerksam wie sonst. Jeder hier wird euch den Aufenthalt so angenehm wie möglich gestallten." wandte sich Akunadin wieder an Atemu und verneigte sich tief. "Wenn ihr irgendetwas benötigen solltet, schickt uns einen Boten. Wir werden sofort zurückkommen." Karim tat es ihm nach. "Auf ein baldiges Wiedersehen, mein Prinz." verabschiedete sich dann auch noch Mahado, ehe sie alle zu den Pferden gingen. "Was für ein Arsch..." Isahra beobachtete Akunadin wie eine Löwin ihre Beute. "Isahra?" Atemu war sichtlich verwirrt. "Wenn ich älter wäre und meine magischen Kräfte kontrollieren könnte, hätte ich ihn nicht einfach gegen lassen! Meine Mutter war nun wirklich keine Heilige. Ich weiß, was sie alles getan hat und das sie dafür in den Steinbrüchen hätte arbeiten müssen und den Tod verdient hatte, aber sie war keine Dirne! Sie hat sich nicht an dahergelaufene Reiche oder Arme verkauft und ich bin kein Bastardskind! Zudem finde ich diesen alten Priester alles andere als sympathisch." ihre Stimme blieb die ganze sachlich, als würde sie nicht von sich sprechen, sondern von einer Fremden, deren Geschichte auf einer Steintafel eingemeißelt wäre. "Er macht sich nur sorgen und ..." "Hör auf, nimm in nicht Schutz. Du bist nicht für ihn verantwortlich und eine Schlage nährt man nicht an seinem Busen. Von so einem lasse ich mir gar nichts sagen! Egal, er ist ja ab jetzt nicht mehr da und ich muss ihn nicht mehr ertragen. Ich führ dich jetzt ein wenig rum, du bist ja bis jetzt kaum aus deinem Gemach gekommen, komm schon!" Isahra schien einen schlagartigen Stimmungsumschwung zu haben, packte Atemu am Handgelenk und zog den völlig überraschten und sprachlosen Prinzen hinter sich her. ~#~ Yami schlug die Augen auf, ihm schwebten noch die Bilder seines Traumes von dem inneren Auge. Eben hatte er noch alles gewusst, was er da geträumt hatte, aber jetzt schien alles, bis aus ein verwirrt aber erheiterndes Gefühl, wie weggeblasen zu sein. >Yugi?< "Ah, guten Morgen Yami, ich dachte schon du meldest dich heute gar nicht mehr bei mir." sagte Yugi der damit beschäftigt war, eine Girlande aufzuhängen. >Wieso? Wie spät ist es denn? < wunderte sich Yami. "Gleich drei." >Schon so spät? < Yami gähnte noch mal. "Ja und wir müssen auch gleich los. Ishisu hat angerufen und uns zu einer Vorbesichtigung eingeladen." klärte Yugi auf. "YUGI!" Tea winkte Yugi schon von weitem zu. Sie und auch Joey und Tristan warten vor dem Museum auf ihn. "Ihr seid ja schon alle da." keuchte Yugi, der den ganzen Weg gerannt war. "Im Gegensatz zu dir, sind wir auch pünktlich." entgegnete Joey. "Gehen wir rein. Ishisu und die Anderen warten schon auf uns." schlug Tristan vor und öffnete die Türe. "Schön, das ihr da seid." Odion saß in einer Ecke und schien auf sie gewartet zu haben: "Wir warten schon auf euch." Er ging an ihnen vorbei und schloss die Türe ab. "Was soll das?" wollte Joey wissen. "Sicherheitsmassnahmen. Wir haben hier Ausstellungsstücke, die mehrere Millionen wert sind." erwiderte Odion. "Rrau!" Horus jagte auf sie zu. Es war schon fast ein Wunder wie der Wolf durch die Ausstellung rannte, ohne etwas umzuwerfen. Abrupt blieb er stehen und sah zu Yugi auf. "Was hat er denn?" wollte Tea wissen: "Das letzte mal hat er doch..." "Warum darf der Köter hier rumlaufen?" Joey ging einen Schritt zurück. "Ihr solltet ihn nicht beleidigen, dass mag er nicht." erwiderte Odion und führte sie in den hinteren Teil der Ausstellung zu Ishisu und Marik. "Hallo." "Ich freue mich euch zu sehen." begrüßten sie Marik und Ishisu, die grade damit beschäftig waren einen Papyrus aufzuspannen. "Yugi, könnte ich bitte mit dem Pharao sprechen?" bat Ishisu. "Klar!" lächelte Yugi und wechselte mit Yami. "Mein Pharao, ich freue mich Euch wieder zusehen." Ishisu und Odion verneigten sich. "Ja, ich mich auch." entgegnete Yami. "Wir haben Euch eingeladen, damit ihr euch in Ruhe umsehen könnt. Es ist gut möglich, dass ihr hier etwas seht, das euch an eure Vergangenheit erinnert." erklärte Marik. "Wieso sollte das der Fall sein?" fragte Tristan. "Die ganze Ausstellung ist mit Artefakten aus der Zeit des Pharaos gefüllt. Schriften und Darstellungen, sowie Schmuck und alles andere auch. Deshalb haben wir diese Ausstellung hierher gebracht. Wir hoffen, dem Pharao, so eine Hilfe zu sein. Wenn ihr Fragen habt, dann stellt sie." klärte Ishisu auf. "Dieser Wolf ist merkwürdig, eben war er noch ..." "Horus weiß immer wen er vor sich hat. Ob nun Yugi oder den Pharao. Zumindest sagt das Isahra." erinnerte sich Odion. "Ist das so?" Yami sah zu Horus der sich vertraulich an ihn schmiegte und seine Hand anstupste, als wollte er sagen, streichle mich. "Was ist das?" Tea lenkte ihre Aufmerksamkeit auf eine Steintafel, auf der ein Text stand. Da es nur Hieroglyphen waren, verstand sie es natürlich nicht. Der Text war mit Sonnen und Monden gesäumt und durchwirkt. Zudem wirkte die Steintafel, als bestünde sie aus zwei Farbnuancen, dunkel und hell. "Das weiß ich nicht. Diese Art Hieroglyphen ist uns unbekannt." musste Ishisu leider zugeben. Yami trat näher an den Stein und sah sich die Hieroglyphen an. Sie kamen ihm bekannt vor, aber lesen konnte er sie nicht. Er sah an der Tafel nach oben und dachte nach, was war das nur? "Das Original dieser Tafel befindet sich in einem Vorraum zur Grabkammer des Pharaos. Wir sind der Meinung, dass diese Hieroglyphen ein eigenes System darstellen, das nur zu bestimmten Schriftverkehren eingesetzt wurde. Unsere Mutter hat mal was davon gesagt das der Sethtempel und der Amun-Ra-Tempel ein eigenes Schriftsystem hatten, das sie in Briefverkehren mit dem Pharao anwendeten." erklärte Odion. "Das ist ja interessant, aber noch mehr würde mich interessieren was dort geschrieben steht." Tea seufzte. "Niemand kann es les..." begann Marik, doch: " Licht und Dunkelheit So gegensätzlich sie auch sein mögen, so ziehen sie sich dennoch an. Ein Licht, das in der Dunkelheit leuchtet, wird immer heller sein, als ein Licht unter Lichtern. Die Dunkelheit ist auch nur dann Dunkel, wenn man das Licht kennt. Wie zwei Seiten einer Medaille , die nur zusammen ein Ganzes sind. Genau so sind auch wir. Deine Macht entspringt der Dunkelheit, mit all ihren Schrecken, ihrer Ruhe und Geborgenheit. Meine kommt aus dem Licht, der Hitze der Sonne, mit Durst, Leben und vollen Stimmen Jedes für sich, eine starke Kraft, die Grenzen hat, wenn sie auf die Andere trifft. Zusammen, verbunden, entfalten sie jedoch ungeahnte Kräfte, deren Grenzen im Sand verrinnen. Deine Dunkelheit und mein Licht geben sich gegenseitig Kraft. Zusammen sind wir unangreifbar, Ich stütze dich, so wie du mich hältst. Mann und Frau, du und ich, bringen neues Leben in diese Welt, Erinnere dich... Bei Licht trafen wir uns, - In der Dunkelheit wurden wir eins." Isahra saß auf einer Treppe, die zum Keller führte. Sie sah nicht mal auf die Tafel und lehnte mit dem Rücken an der Wand. Ihr Blick war einem Fenster zugewandt, durch das sie die Wolken sehen konnte, die vom Wind vorbei getragen wurden. "Was soll das?" Joey runzelte die Stirn. "Das steht dort, im Hieroglyphensystem des Amun-Ra-Tempels. Die Priester nannten sie damals Naran. Die Schreibart der Sethpriester was Durain. Nur die Hohepriester der Tempel sowie der Wesir und der Pharao konnten sie lesen und schreiben. Es ist kein Wunder, das die Grabwächter sie nicht lesen können, was so aufgeschrieben wurde, sollten nur ganz bestimmte Menschen lesen, vorzugsweise der Pharao." sagte sie. Horus lief zu ihr und legte seinen Kopf auf ihr Bein. "Und warum kannst du es dann lesen?" wunderte sich Tristan. "Das wüsste ich auch gern, oder bist du im Endeffekt schon eine 5000Jahre alte Oma, die sich mit SchönheitsOPs auf Jung getrimmt hat?" lachte Joey. "Joey, lass..." "Nein, Ishisu, lass ihn nur. Jeder hat das Recht zu sagen was er will und wann, zudem ist nicht jeder im Stande seine Worte mit Verstand zu wählen." unterbrach Isahra und stand auf: "Sei froh das du in dieser Zeit lebst, in einer Anderen hätten dich solche Worte den Kopf gekostet!" Isahra warf Joey noch einen harten Blick zu bevor sie aufstand. "Und dich fand ich mal nett..." grummelte Joey. "Hör auf damit!" Tea stieß ihn in die Seite: "Ich brauch dringend mehr Freundinnen!" "Bist du denn wirklich aus der Zeit des Pharaos?" wollte Tristan neugierig wissen. "Und wie stellst du dir das vor?" wollte Marik von ihm wissen. "Mein Gott was weiß ich, aber ich weiß, dass alles möglich ist. Dieser Armschmuck könnte auch ein Millenniumsgegenstand sein." zuckte Tristan mit den Schultern und deutete auf den Oberarmreif, den Isahra am linken Arm trug. Er war aus purem Gold und zeigte das Auge, das auf den Millenniumsgegenständen zu sehen war, nur war das Auge mit sechs Strahlen umrandet. "Nein, das ist unmöglich. Es gibt nur sechs Millenniumsgegenstände. Ring, Auge, Waage, Kette, Stab, Ankh und Puzzle." winkte Ishisu ab. "Tristan, was glaubst denn, was oder wer bin ich?" wollte Isahra wissen. "Was soll die Frage?" mischte sich Tea laut ein: "Er wollte doch nur wissen, ob du was mit dem alten Ägypten und dem Pharao zutun hast!" "Ja, hab ich. Was glaubst du woher ich das sonst alles weiß? Meine ganze Familie hat was mit dem alten Ägypten zutun, obwohl sie sich nie dem Pharao unterordnen würden. Aber meine Eltern dürften euch nichts angehen. Hört zu, ich bin seit gut einer Woche nur noch im Stress und versuch wirklich so nett zu sein, wie es mir im Moment möglich ist. Tut mir Leid wenn ich euch unsympathisch erscheine, aber ich hab einen Japanischcrashkurs hinter mir. Ich hatte zwei Wochen um eure Sprache zu lernen, also seht mir eine miese bitte nach." klärte Isahra auf. "Was?" Joey, Tristan, Tea und Yami rissen die Augen auf. Hatte sie eben gesagt, dass sie Japanisch in zwei Wochen so gut gelernt hatte? "Da seht ihrs, ich verplappere mich, vergesst es einfach, ja?" grinste Isahra frech und kratze sich am Hinterkopf. Sie hatte wirklich in zwei Wochen Japanisch gelernt, Marik, Ishisu und Odion hatten sich Tag und Nacht abgewechselt und ihr alles eingetrichtert. Wie sie das alles aufnehmen konnte, war ihr schleierhaft, aber sie schob es auf ihren Vater. Sie gab sich Mühe normal zu sein, aber die letzte Zeit hatte sie derart gestresst, dass sie immer wieder zickig wurde. Dazu kam noch diese Klimaumstellung und die Mentalität einiger Leute machte ihr zu schaffen. Und dann noch Yami... Er war so nah und doch im Moment war es einfach nicht mehr dasselbe, da er sich nicht erinnerte. Horus stupste die an und leckte ihre Hand ab. "Hey, schon okay, ich hab nichts. Ich muss nur wieder zu mir selbst finden. Du musst dir keine Sorgen machen." Sie ging in die Knie und kraulte den Wolf hinterm Ohr. "Du bist..." "durchgeknallt, unberechenbar, imponderabel, launenhaft, verrückt? Nenn`s ruhig beim Namen. Niemand kann seine Natur verleugnen, genauso wie seine Gefühle und seine Vergangenheit. Das alles macht uns nämlich aus und weißt uns unseren Weg." lächelte Isahra zu Joey auf. Horus wurde plötzlich unruhig, sein Fell sträubte sich und seine Augen verengten sich. "Was hat er?" wollte Odion wissen, doch da spurtete der Wolf auch schon los. Er rannte die Treppe zum Keller hinunter und bellte. "Hinterher!" rief Marik und alle rannten dem Wolf nach. Im Keller war das Licht an, als sie durch den Gang rannten. "Nein, das ist nicht möglich!" Ishisu trat einen Schritt zurück, als sie eine aufgebrochene Vitrine bemerkte. "Horus!" Isahra bemerkte ihren Wolf, der auf sie zuhumpelte und einen Pfeil im Bein stecken hatte. "Was ist hier denn los?" schluckte Joey. "Was fehlt denn?" fragte Tea nach. "Mehrere Sachen... Einige Papyrus, Schmuck und ..." "Der Bogen und die Pfeile..." Odion bemerkte Ishisus fahles Gesicht. "Wie ist das möglich? Man kommt doch durch den Keller nicht ins Museum und." zitterte sie und setzte sich hin. "Wird er wieder?" wollte Yami wissen und ging neben Isahra in die Knie, die Horus den Pfeil aus dem Bein zog. "Ja, der Pfeil ist nur ins Fleisch gegangen, aber es wird ihn einschränken." "Hier, verbind ihm das Bein." Yami zog ein Tuch aus der Hosentasche und hielt es Isahra hin. "Lieb von dir, halt mal!" Isahra drückte ihm den Pfeil in die Hand und wickelte das Tuch um Horus Bein. "Was ist das für ein Pfeil?" erkundigte sich Tea. "Der Pfeil gehört zu einem Bogen, den wir hier unten aufbewahrt haben. Er gehört zu Relikten aus der Zeit des Pharaos. Soweit wir feststellen konnten, gehörte er einem Sethpriester..." "Nein Marik, sieh ihn dir noch mal genau an! Die Enden der Spitze sind vergoldet und tragen das Symbol des Amun-Ra-Tempels. Die Federn am Ende sind von einem Falken und dazwischen ist ein Name eingeritzt. Es sind Sonderanfertigungen, die die Hohepriester des Amun-Ra besitzen." schüttelte Isahra den Kopf. "Was?" Marik sah sich den Pfeil genau an und Isahra hatte Recht. "Wem gehörte der denn?" fragte Joey neugierig und wollte Marik den Pfeil wegnehmen, der ihn aber schnell Odion gab. "Einem Hohepriester, der Name ist zu verblichen, als das man ihn noch lesen könnte. Es gibt genau zehn dieser Pfeile, also hat der Dieb noch neun davon." erinnerte sich Ishisu. "Aber der Dieb muss doch noch hier sein, oder? Ihr habt doch gesagt, das man hier nicht rauskommt, außer an uns vorbei." bemerkte Joey. "Da dann komm, wir gehen uns mal umsehen." schlug Tristan vor. "Genau Alter!" "Ich komme auch mit." Odion folgte Joey und Tristan weiter nach hinter. "Wir sind doch nicht in Gefahr, oder?" Tea fröstelte bei dem Gedanken, dass hier ein Fremder war, der sie mit Pfeilen abschießen konnte. "Komm Tea, gehen wir nach oben." Ishisu legte ihre Hand auf Teas Schulter und begleitete sie nach oben. "Horus, wen hast du gesehen?" Isahra sah ihren Wolf an, der einzige Zeuge und der konnten nicht sprechen. Auch überstieg es Isahras magische Kräfte ihm diese Fähigkeit zu verleihen. Der Wolf tat sich schwer sich hinzustellen: "Geh nach oben und warte dort, ja?" Isahra strich ihm durchs Fell und Horus schleppte sich nach oben. "Marik, sieh nach was alles fehlt." "Hab ich schon, es sind Kopien der Papyrus die mit dem Pharao zutun haben... Was suchen sie nur?" seufzte Marik. "Wer es auch ist er wird den Namen des Pharaos suchen!" "Meinen Namen?" Yami runzelte die Stirn. "Ja, dein Name, auch er eine Art Schüssel zu deiner Vergangenheit. Deine Eltern haben damals schon dafür gesorgt, dass ihn niemand erfährt. Yami ist nur eine Art Kosename, deinen echten Namen kannte kaum jemand, noch nicht mal deine Getreuen kannten ihn." erklärte Isahra und fuhr abwesend über ihren Armreif. "Hey, wir haben da was gefunden!" Joey wedelte mit einem Papyrus herum. "Was ist das?" fragte Marik und sah sich das Stück an. Er kannte es nicht. "Das ist eine Schlange!" strahlte Joey. "Das seh ich selbst! Es ist eine Apophisschlange." "Apophis?" Isahra sah zu Marik. "Ja, hier!" er zeigte ihr das Bild: "Hast du eine Idee?" "Vielleicht, die Geschichte erzählt von Apophis, der sich einmal gegen die Götter stellte, aber nicht der Gott, sondern sein oberster Priester. Wir werden abwarten müssen, in Gefahr ist niemand von uns, da keiner den Namen des Pharaos kennt." dachte Isahra laut nach. Dieser Priester... Wer war es gewesen? "Tut uns Leid, das das ausgerechnet heute passieren musste." entschuldigte sich Ishisu als sie Tristan, Yami, Tea und Joey verabschiedete. "Schon gut, es war nicht deine Schuld. Sehen wir uns dann morgen, zu Yugis Geburtstagsparty?" erkundigte sich Tea. "Ich denke schon." versicherte Ishisu. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)