El Cardo von abgemeldet (Wenn Jungen Stacheln haben) ================================================================================ Kapitel 3: Einkaufen und andere Unfälle --------------------------------------- Kapitel 3 Einkaufen und andere Unfälle Die folgenden Tage verliefen alle in ähnlicher Weise. Hauro und Iri liefen nur zusammen durch die Gegend, waren unzertrennlich. Alles was anfiel, machten sie zu zweit. Am Freitag verschlief Iri zum ersten Mal seit er denken konnte und bekam prompt, dank der schlechten Laune der Lehrerin, Nachsitzen aufgebrummt. Hauro war heute nicht da. Iri beschloss, ihn nach der Schule zu besuchen. "Nachsitzen ist langweilig," dachte er, wenn Hauro jetzt hier wäre, wäre es sicher lustiger." Hauro hatte mit ihm seine Fähigkeiten trainiert. Es würde wohl noch ein wenig dauern, aber er lernte ganz gut, hatte Hauro gesagt. Das machte Iri stolz. Endlich bekam er mal ein Lob für etwas, was die meisten einfach nur unheimlich fanden. Er kaute gelangweilt auf seinem Bleistift herum. Die Lehrerin hielt ihm noch immer einen Vortrag über die Wichtigkeit des pünktlichen Erscheinens zum Unterricht. Doch er hörte schon lange nicht mehr zu. Er war das erste Mal zu spät gekommen, warum machte sie da gleich so einen Aufstand? Ein erleichtertes Seufzen entwich seiner Kehle als die Schulglocke das Ende des Nachsitzens ankündigte. Er schnappte sich seine Sachen und verließ die Schule. *************************************************************** "Er ist also einverstanden, ja?" Yuki nickte und grinste hämisch. "Er sagte, falls du es genau wissen willst: 'Praktisch wäre es schon, da hast du Recht. Wenn man an die Verletzungen denkt, die auch gerne mal von Hauro per Wutausbrüchen mit Hilfe seiner telepathischen Fähigkeiten in die Welt gesetzt werden.'" Er lachte. "Was ist praktisch?" Die schneidende Stimme veranlasste die Zwei sich umzudrehen. Der Besitzer dieser Stimme stand in der Tür und sah sie mit hochgezogener linker Augenbraue an. "Katsuja! Nunja, der Junge aus Hauros Klasse," presste Yuki hervor. "Ach der," Katsuja fixierte Hauro, "wie weit bist du jetzt eigentlich bei dem?" "Läuft ganz gut. Wir sind jetzt das typische beste Freunde Zweiergespann der ganzen Schule," jammerte Hauro, "der Kleine ist verflucht anhänglich." Katsuja sah ihn an, sein Blick verriet nichts. "Du hast einen Auftrag nebenbei. Ich werde in der Schule Bescheid geben und ihnen sagen, dass deine Tante gestorben ist und du zu ihrer Beerdigung musstest. Geh packen." Hauro nickte und tat wie ihm geheißen. "Jetzt zu dir Yuki. Wenn du dem Chef das nächste Mal solche Vorschläge machst, dann sag mir gefälligst vorher Bescheid! Kurz bevor ich heute Morgen abflog hat er mich aufgesucht und mir seinen bzw. deinen Vorschlag unterbreitet. Ich wäre gerne darauf vorbereitet gewesen. Das ist alles." Yuki guckte ihn etwas irritiert an. "Das heißt also, dass du nichts dagegen hast, wenn er bei uns wohnt?" "Muss er dann ja wohl," Katsuja knirschte mit den Zähnen, "aber da wir kein Zimmer mehr haben und ich mein Zimmer nicht hergeben werde und Hauro eh jeden erschlägt, der sein Zimmer betritt, werden du und Kai-Ki unter euch ausmachen, bei wem von euch Beiden er wohnt." Yuki seufzte. Katsuja brauchte doch nur sein Arbeitszimmer abzutreten! Er sagte aber nichts, denn das hätte Ärger gegeben. In diesem Moment sauste Hauro zu den Beiden, entriss Katsuja den Zettel mit den Daten des Auftrages und sauste durch die Tür. ***************************************************************** Iri lächelte, jetzt stand er zum x-ten Mal in dieser Woche vor genau dieser Tür und klingelte. Yuki öffnete sie ihm. "Oh, hi Iri. Hauro ist nicht da, tut mir leid. Aber komm doch rein." Der zierliche Junge schloss die Tür hinter Iri wieder und erklärte: "Hauros Tante ist gestorben, er musste zu ihrer Beerdigung." "Ich dachte er hat keine Verwandten mehr?" Yuki schüttelte den Kopf: "Ich fass es nicht. Die einzige aus seiner Familie die noch lebt und er zählt sie auch schon zu den Toten... ." Yuki sah ihn an: "Sag mal, hast du schon mal überlegt, mehr aus dir zu machen? Ich meine, du hast eine tolle Figur, wieso zeigst du das nicht? Vielleicht färbst du dir die Haare?" Iri sah ihn irritiert an, wie kam der nur zu solchen Themenwechseln?? "Hast du Lust mit mir shoppen zu gehen?" Iri nickte, noch immer vollkommen verwirrt und nicht ahnend, in was er sich da einließ. Plötzlich ging die Tür auf und Kai-Ki betrat die Wohnung. "Oh hey Iri, hi Yuki. Wo wollt ihr denn hin?" Yuki grinste: "Wir gehen shoppen!" Kai-Ki entglitten alle Gesichtszüge, entsetzt sah er Iri an: "Du traust dich wirklich, mit unserem Marathon-Shopper einkaufen zu gehen?? Dass du so mutig bist, hätte ich gar nicht gedacht." "Halt die Klappe Kai-Ki!" zischte Yuki. Iri, der die ganze Szene beobachtet hatte verstand nur Bahnhof und sah irritiert von Einem zum Anderen. "Na dann wünsche ich euch noch viel Spaß! Ach Yuki, bevor ich's vergesse - ich bin heute Abend nicht da. Ich muss zu einem Seminar über die neueste Technik in meiner Heimatstadt. Soll ich dir was mitbringen?" Yuki nickte heftig. "Bring mir ein paar von den wundervollen Keksen mit, ja? Ich liebe diese Dinger!" Kai-ki nickte. "Klar doch. Ich weiß zwar nicht, wo du das alles was du futterst hinsteckst, aber naja." Damit lief er weiter in Richtung seines Zimmers, um seinen Koffer zu packen. Yuki schnappte sich seinen Mantel und Iris' Schultasche, welche er in eine Ecke stellte und zog diesen nun mit sich aus der Wohnung. ******************************************************************* Iri war erschöpft. Da hatte er eigentlich einen Krankenbesuch machen wollen und wo war er gelandet? Mit einem der einkaufwütigsten Menschen auf der Welt und sechs voll gepackten Tüten im mittlerweile zehnten Klamottengeschäft. "Ich glaube wir sollten die Sachen erstmal ins Auto bringen," überlegte der Silbergrauhaarige. Iri ächzte zustimmend. Als sie die Sachen im Auto verstaut hatten, sah Yuki den Jungen fragend an. "Sag mal, hast du eigentlich Geld dabei?" "Jaaa," Iri hatte das Gefühl, dass das, was jetzt kam, ihm nicht sonderlich behagte. "Super! Dann suchen wir jetzt für dich Klamotten!" Iri stöhnte innerlich; das konnte doch wirklich nicht wahr sein. Er hätte wirklich auf Kai-Ki's Rat hören und lieber nach Hause gehen sollen. Aber jetzt war es zu spät, denn Yuki zog ihn bereits wieder in das Kaufhaus. *********************************************************************** "Jetzt stell dich nicht so an, komm raus!" Zögernd trat Iri aus der Umkleidekabine. Yuki pfiff durch die Zähne. Er hatte Iri in eine enge, schwarze Jeans gesteckt, die seinen, nach Yuki's Meinung, knackigen Hintern betonte und ein zu seinen Augen passendes, dunkelgründes Hemd. Das waren nicht die ersten Klamotten die er anprobieren musste und sie gefielen ihm sogar, aber die Kommentare die Yuki immer dazu gab, waren ihm unangenehm. "Dreh dich mal ein bisschen!" Iri drehte sich und hoffte, diese Qual sei bald zu Ende. "Na schön. Ein einziges noch, dann fahren wir wieder." Augenblickleich kam Leben in Iri. "Auf dem Sofa sitzen und faul die geschundenen Füße hochlegen...," träumte Iri. Als er jedoch sah, was Yuki ihm entgegenstreckte, blieb ihm fast die Luft weg. Superkurze Hotpants und ein ärmelloses, eng anliegendes Shirt mit Netzstoff an den Seiten. "Guck nich so entgeistert Iri," schmollte Yuki, "darin siehst du bestimmt verdammt sexy aus." In dem Moment in dem er das sagte schlug sich Yuki auch schon die Hand vor den Mund, doch es war zu spät. Iri war feuerrot angelaufen und hatte sich in die Kabine verkrochen. Da schlich sich ein Lächeln auf Yukis' Lippen und still und heimlich lief er zur Kasse, während Iri sich hastig wieder anzog. ************************************************************************** Iri fiel erschöpft auf die Couch, Yuki dagegen schien putzmunter und aufgedreht. "Sag mal, hast du Lust, noch was zu essen?" Iri wollte schon den Kopf schütteln, denn er wollte eigentlich einfach nur noch nach Hause, doch bei dem Gedanken an Essen erinnerte ihn sein Magen lautstark, dass er an diesem Tag noch nicht viel gegessen hatte, also nickte er doch. "Was hältst du davon, wenn wir uns ein paar Baguettes in den Ofen schieben und einen Film gucken?" "Oh je," dachte Iri, "kaputt vom Einkaufen, ein voller Bauch und ein gemütliches Sofa? Dann schlaf ich bestimmt ein." "Dazu mache ich uns einen leckeren Cocktail... ." Yuki kicherte. In diesem Moment klingelte Iri's Handy. Iri nahm ab, gab zustimmende Geräusche von sich und legte schließlich auf. "Sorry Yuki, das wird heute nichts, das war meine Mutter. Sie und mein Vater sind unerwartet früher von einer Geschäftsreise zurückgekommen und der brave Sohn hat natürlich zu Hause zu sein, wenn die Eltern sich dazu herablassen sich daran zu erinnern, dass sie einen Sohn haben." Er stand auf. "Tut mir wirklich leid." "Macht nichts," entgegnete Yuki leise, "sei froh, dass du noch Eltern hast." Sie standen sich gegenüber, keiner wusste was er dem Anderen sagen sollte. "Du - du könntest doch mit zu mir kommen," warf Iri zögernd ein, "ich bin mir sicher, dass meine Eltern nichts dagegen haben. Sie würden sich eher wundern, dass ihr Sohn zum ersten Mal jemanden mit nach Hause nimmt, also augenscheinlich überhaupt Freunde hat." Er lächelte bitter. "Darf ich wirklich? Das wäre schön... . Weißt du, diese Wohnung ist ganz schön groß, wenn man alleine hier ist." "Das Auto müsste eigentlich bald hier sein, kannst ja schon mal deine Sachen holen wenn du willst. Ach und noch etwas - sag meinen Eltern auf keinen Fall, dass ich solche Kräfte habe... ." "Aber... ." Iri schüttelte den Kopf. "Vielleicht irgend wann einmal." Draußen hupte es. Iri ging nach draußen und kam kurze Zeit später wieder rein. "Er wartet draußen, jetzt hol schnell deine Sachen." Yuki rannte in sein Zimmer und kam fünf Minuten später wieder. Iri staunte, doch Yuki grinste nur. "Meister im schnell einpacken." sagte er nur. Er folgte Yuki nach draußen zu einer Limousine. "Wow!" Iri sah verlegen zu Boden. "Mein Vater muss immer ein wenig übertreiben... ." Der Chauffeur verstaute Iri's und Yuki's Gepäck und fuhr mit den beiden Jungen zur Villa der Jikans. ************************************************************************ In der Villa angekommen, kam Yuki aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Iri hatte einen kompletten Flügel ganz für sich allein. Als Iri mit Yuki im Schlepptau den Salon betrat, in dem sich Iri's Eltern befanden, staunten allerdings die Eltern. "Iri? Seit wann nimmst du Freunde mit nach Hause? Du hast uns nie von Freunden erzählt." "Ihr seid ja auch nie da," zischte Iri leise. "Jetzt wirst du ungerecht Iri. Du weißt genau, dass... ." "Das Vater und du das nur zu meinem Wohl tut, jaja, schon klar. Es ist immer wieder das gleiche. Selbst wenn ich schwul wäre, wärt ihr die Letzten, die etwas mitbekommen würden. Die ganze Stadt wüsste es vor euch." Sein Vater holte aus und gab ihm eine schallende Backpfeife. "Rede nicht in diesem Ton mit uns mein Junge! Wir sind immer noch deine Eltern!" Iri sah ihn wütend an, Yuki beobachtete geschockt das Schauspiel. "Ach übrigens Iri, wir fahren in einer Stunde wieder, es ist noch eine Terminverschiebung gekommen. "Ich wusste es!" schrie Iri. Er bekam eine zweite Backpfeife. Iri's Mutter sah ihren Sohn an: "Bist du denn homosexuell?" Jetzt hatte Yuki genug von seiner Zuschauerrolle. "Komm, es ist doch eh schon zu spät Darling," Yuki trat zu Iri, nahm dessen Hände von seiner Wange und setzte einen sanften Kuss auf die sich rötlich färbende Stellen, dann zog er Iri in eine schützende Umarmung. "Stört sie das etwa Frau Jikan?" Frau Jikan schüttelte den Kopf, doch sein Vater explodierte regelrecht. "Geh mir aus den Augen! Und nimm deinen tuntigen Freund gleich mit!!" Bis zu diesem Zeitpunkt wusste Iri gar nicht, was da soeben passiert war. Doch als sein Vater wutschnaubend auf die Beiden zukam, erwachte er aus seiner Trance und rannte los, Yuki hinter sich herziehend. Beim Laufen überlegte er: "Hat der mich gerade Darling genannt? Und hat er meinen Eltern gerade verklickert ich sei sein - fester Freund?" So hatte sich noch niemand für ihn eingesetzt. ********************************************************************* In Iri's Flügel angekommen, rannte Iri direkt durch zu seinem Schlafzimmer und schmiss sich aufs Bett, nicht daran denkend, dass er Yuki noch immer an der Hand hielt und ihn somit hinter sich her aufs Bett zog. Vor Schreck quietschte Yuki kurz auf, Iri dagegen stöhnte leise, denn Yuki landete genau auf ihm. Nachdem sich die Zwei wieder sortiert hatten, lagen sie nebeneinander auf dem großen Bett und schnauften. "Ich wollte mich noch bei dir bedanken," flüsterte Yuki. "Wieso?" "Dass du mir keine geknallt hast und mitgespielt hast." "Ich müsste mich eigentlich bei dir bedanken," flüsterte Iri zurück, "es hat sich noch nie jemand so für mich eingesetzt." Er dachte an die zwei sanften Küsse und fühlte, dass er rot wurde. Er sprang auf und griff nach dem Telefon. "Was kommt jetzt?" Yuki sah Iri irritiert an. "Morgen ist keine Schule und nach dieser Abend schreit geradezu nach einem Besäufnis. Ich werde dem Butler Bescheid sagen, er soll was zu Trinken herbringen." Yuki starrte ihn ungläubig an. Dieser kleine schüchterne Junge trank Alkohol? War er etwa schon älter als er aussah? In diesem Moment seiner Gedankengänge wurde er von Iri unterbrochen. "Wir könnten allerdings auch auf Tour gehen." Yuki fand seine Sprache wieder: "Nö, heute nicht. Das Wetter soll heute fürchterlich werden." Iri nickte und keine fünf Minuten später stand der Butler in der Tür. "Danke." Flugs nahm Iri dem Angestellten die Flaschen aus der Hand, woraufhin dieser wieder verschwand. Der Günäugige nahm zwei Gläser, füllte sie mit dem Inhalt einer Flasche und gab eines Yuki: "Auf meine verkorksten Eltern und meinen Retter in der Not!" Sie ließen die Gläser zusammenstoßen und Iri trank seines in einem Zug leer. *********************************************************************** So, das war's mal wieder, hoffe das Lesen hat euch genauso viel Spaß gemacht wie mir das Schreiben. Ich weiß, ist ,ne schlechte Stelle zum Aufhören, aber ich muss euch einfach ein wenig ärgern. Das nächste Kappi ist allerdings schon in Arbeit, also müsst ihr nicht allzu lange darauf warten. Versprochen! Eure Zeery Würde mich unwahrscheinlich über ein paar Kommis freuen!! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)