Seraphim von Arlarion ================================================================================ Kapitel 1: Krieg gegen Gott? ---------------------------- Auf einer weiteren Ebene in einer ankommenden nacht flog ein Engel auf jemanden zu. Die weißen Flügel strahlten fast am dunklen Himmel der angehenden Nacht. Er flog recht in Sichtweite von Kai, einer ehemaligen angehörigen des Himmelreiches, und rief dann zu ihr hinab. "Euch wird er nicht hinein lassen! Dämonen gehören nicht dort hinauf! Und wenn du die Menschen und all die anderen töten willst, so musst du ich erst mir stellen!" sagte er mit einer ernsten Stimme. "Misch dich nicht ein!" Fauchte sie ihm entgegen, erst jetzt waren bei ihr wirkliche Gefühlsregungen zu erkennen, und was man sah war blanker Hass. Wohl aus Neid geboren. Sie wollte gen Himmel, um Gott zu stürzen, doch wurde sie nicht gelassen. "Wenn er uns nicht ein lässt wird sein Reich brennen das schwöre ich. Aber was mischt du ich ein? Hat er dir den jemals die Liebe und Güte gezeigt die er den Menschen zeigt? Hat er jemals einem Engel vergeben? Nein genau wie Luzifer sind schon viele Gefallen. Warum läst er zu das wir für andere Wesen soviel empfinden wenn es falsch ist?" Erst als der Engel direkt neben Kai stand nahm auch Laila, eine Dämonin angebunden an Kai, den anderen Engel wahr. Sie fletschte die Zähne und eine Art knurren entringt sich ihrer Kehle, tief und bedrohlich. Aber da Kai nicht anzugreifen schien und auch keiner direkten Gefahr ausgesetzt war blieb sie regungslos stehen. Trotzdem entging ihr die Herausforderung in der Stimme des fremden Engels nicht, als dieser davon sprach sich Kai entgegen zu stellen. Aber Kais Antwort schmerzte sie, sie zuckte gepeinigt von ihren Worten zusammen. "Warum läst er zu, dass wir für andere Wesen soviel empfinden wenn es falsch ist?" War denn ihre Liebe zu Kai falsch? Natürlich war sie das und Laila wusste es. Kai mochte sich gegen ihren Gott stellen können, Laila fürchtete, was geschehen würde, wenn sie einem anderen Dämonen begegnete. Oder wenn ihr Herr erfuhr was sie getan hatte. Sie näherte sich Kai, wollte ihre Nähe spüren - Und sie gegen den fremden Engel verteidigen. Plötzlich wurde ihre Stimme wider völlig ruhig. "Geh zu ihm und richte ihm aus, das ich mich gegen ihn stelle, nicht ruhe bis er um die Liebe und Gnade der Engel fleht. Dann werde ich aufhören hier die Menschen zu töten..." Wieder trafen die Worte Laila hart, denn sie fühlte sich als Spielzeug in der Hand der Engelsfrau. Aber sie selbst hatte sich eben dazu gemacht, sie konnte Kai keinen Vorwurf aus ihrer Wut und ihrem Hass machen. Eher spürte sie, wie eben jene Wut und jener Hass sie enger an Kai band, weil sie Laila nähren, ihr Kraft geben konnte. Der Engel verstand ihre Worte. Nur zu gut konnte er ihren Hass verstehen, der in ihren Worten lag. Doch warum sollte er es ihm ausrichten? Konnte sie es denn nicht alleine tun? Langsam lies er sich zu Boden gleiten, bis er nur einige Meter von den beiden entfernt war. //'Hat er dir den jemals die Liebe und Güte gezeigt die er den Menschen zeigt?' Nein...nicht im geringsten... ich wurde sogar aus dem Reich verband, aber nur, bis ich weiß, was ich wirklich bin! 'hat er jemals einem Engel vergeben?' Ja...mir...aber nur ein einziges mal... danach kam die Verbannung aus dem Reich!// Es waren seine Gedanken gewesen, doch würde er sie sicherlich nicht aussprechen. "Sag mir... woher kommt dieser Hass auf Adam Kadamon und dem Herrn? Haben Sie dir ein Leid zugefügt, dass du sie so sehr hasst? Sie sind auch nur lebende Wesen, welche ebenso Fehler begehen wie alle anderen auch. Denke nicht immer, dass sie an allem Schuld sind. Vielleicht liegt es ja an dir, dass du es so siehst, dass der Herr uns dennoch liebt, auch wenn er es nicht zeigen kann." er sah Kai an, sprach völlig ruhig und fast schon etwas zu zutraulich. "Warum ich mich einmische? Ganz einfach: Ich will wissen, was oder wer ich wirklich bin. Solange ich dies nicht weiß, werde ich nicht zulassen, dass jemand dort im Himmelsreich Unruhe stiftet oder die Menschen, einen nach den anderen ermordet. Ich brauche nur eine Antwort auf meine Frage, dann werde ich sehen, ob ich ihm ebenso vertrauen, akzeptieren und an ihn glauben kann, wie ich es jetzt schon tue." seine Hände und Arme streckt er etwas von sich. "Ich kann ihm deine Botschaft nicht überbringen. Dazu bin ich nicht in der Lage, noch nicht. Wenn du niemanden anderen Schickst, einen Anwärter, Gregori oder vielleicht einen anderen Engel, wird deine Botschaft wohl nie ankommen dort oben." er schloss seine beiden Hände und öffnete sie wieder. In einer Hand leuchtete eine rote Kugel und in der anderen eine schwärzliche. "Such dir den Weg aus, sende einen anderen Boten und verhalte dich ruhig, bis eine Antwort kommt, oder lass es bleiben und wir kämpfen darum!" Bei diesen Worten erschien eine schwarze Klinge mit einem rötlichen Streifen bei der schwarzen Kugel. Der Griff war so gefertigt, dass schnelles Umgreifen möglich war. Der Griff sah außerdem genauso aus, als wären es dämonische Schmiede gewesen, die diese Waffe erschaffen hatten. Die dunkle Aura der Waffe würde niemanden entgehen, der Auren spüren konnte. In der anderen hand erschien zur gleichen Zeit eine rotleuchtende Klinge, welche einen Drachen als Griff hatte. Lailas Blick wurde von der Klinge fast magisch angezogen. Sie spürte das Verlangen den Engel vor ihr zu töten, die Klinge einfach an sich zu nehmen. Aber ihre Kraft reichte dafür nicht und sie spürte dies. Sie war selbst zu schwach, um Kai vor diesem Engel zu schützen. Sie drängte ihren Körper an den ihrer Herrin, suchte Schutz und versuchte zu schützen. "Kai, komm mit mir. Ich muss zurück und ich kann dich hier nicht schützen. Bitte Kai, komm mit mir. Sie werden dir nichts tun, bitte." Ihre Stimme klang bettelnd, sie wusste, dass sie gehen muss, denn sie hörte einen Ruf in ihrem Kopf. Ristul, der nach ihr verlangte, aber ohne Kai konnte sie nicht gehen. Mit einem Ruck zog sie an der Kette und lies ihre Klinge kreisen. Mit der linken zog sie Laila näher an sich, sie wollte Gott und zumindest dem Engel noch mal klar machen. Das sie jetzt frei von Gottes gesetzten war. Sie lies mit der rechten die Klinge zu ihrem Arm kreisen, sodass sich die Kette fest darum legte. Sie sah den Engel nicht mehr an. "Mit dir zu kämpfen bringt mir nichts, du bist ja offenbar auch verbannt, also wird er deine Schreie nicht hören." Mit diesen Worten drehte sie sich um und wartet darauf das Laila sie weg bringt. "Auch wenn es so scheint, verbannt wurde ich nicht! Nur losgeschickt, um etwas zu erledigen. Bis das erledigt ist, darf ich nicht zurück, doch wenn ich es erledigt habe, werde ich wieder zurück können! Du bist eh nur Feige und traust dich nicht an Erfahrenere heran... gibt's doch zu! Ein Cherub-Anwärter ist nichts im Gegensatz zu den Seraphim und den vier Elementarengeln!" Er verengte seine Augen wieder etwas und lies die Hände mitsamt den Schwertern sinken. Dennoch war er bereit jeglichen Angriff zu vereiteln. Laila hatte kaum noch Kraft bei sich, sodass sie sich und Kai nach unten holte, wo sie herkam, damit sie sich erholen konnten. Der Seraphim stand noch eine ganze Weile da, ehe er die beiden Seelenschwerter verschwinden lies und die Hände in die Manteltaschen seines schwarzen Mantels steckte. Sein Blick war noch gerichtet auf den Platz, wo beide noch eben gestanden hatten, aber dann weg waren. Er sah zur Seite und bewegte sich keinen Meter weg. Seine bersteinbraunen Augen sahen sich um. Etwas nährte sich. Der Wind wehte eisig um ihn, doch schloss er seine Augen langsam und lauschte den Klängen des Windes. Vielleicht war irgendwo ein Kampf in der Nähe, von dem er wissen müsste. Doch war es ruhig. Zu ruhig und der Wind sang nur sein eigenes trauriges Lied. Lange stand er still wie eine Statue da und spürte, wie eine finstere Aura ihm immer näher kam. Er rührte sich jedoch kein bisschen, selbst als der Balrog so nah bei ihm stand, dass er dessen Hitze spüren und den fauligen Atem riechen konnte. ~Engel~ hörte er den Balrog knurrig sagen. Der Balrog hob seinen Arm, um zuzuschlagen. Doch da öffnete der Seraphim seine Augen und sah den Balrog finster an. Der Balrog schrie nur noch auf, als der Seraphim die schwarze Klinge erschien lies und damit den Arm des uralten Wesens abschlug, als dieser ihn fast berührt hatte. "Verdammter Balrog! Geh in deine Hölle zurück, wo du herkamst, wenn dir dein Leben lieb ist!" Schrie er mit einem sehr tiefen und kühlen Ton. Sein Blick war eiskalt. Der Balraog ging zwar ein Schritt zurück, doch sah er auf den kleinen Engelsabkömmling hinab. ~Warum sollte ich auf einem Winzling wie dir hören?~ fragte die dunkle Stimme. ~Ich habe keine Angst vor dir! Du bist eh zu schwach, um mich zu schlagen!~ grollte er. Als nächstes kam ein noch tieferes Grollen und unter ihm brach die Erde auf und spie heißen Magmar auf den jungen Mann. Dieser sprang beiseite, um sich zu schützen und warf einen Schutzzauber, damit die heiße Masse ihn nicht erwischte. "Gib lieber auf." riet der Seraphim dem Balrog, doch dieser fauchte eine Verneinung und griff wieder an. Der Balrog nutze seine mächtigen Feuer- und Erdmagien, doch konnte der Seraphim gut kontern, auch wenn einige Schläge ihn dennoch trafen. Die zwei Seelenschwerter in den Händen des Seraphim waren gefährliche Waffen, doch nutzen sie ihm recht wenig gegen den Giganten. Schwere Wunden zog er damit über den Körper des Balrog, doch verbrannte das Feuer den Seraphim fast. Angesenkt waren seine Flügel schon, weswegen er sie lieber wieder versteckte und auf seine Beinarbeit überging. So war er flinker, wendiger und geschickter als der große Gegner. Viele Minuten kämpfen sie, dass es sich schon zu einigen Stunden hinzog. Der Seraphim war am Ende seiner Kräfte angelangt. Der Balrog ebenso, doch hatte er die meiste Ausdauer. Die Gegend sah ziemlich demoliert aus. Überall waren Stellen der Verbrennung. Gelöschte Feuer gab es ebenso wie Krater von den Magieangriffen. Wenn hier wieder etwas wächst, dann erst in mindestens fünfzig Jahren. Immerhin war Asche gut für den Boden Der Seraphim saß mehr oder weniger auf einem Knie gekniet auf dem Boden. Eine Hand neben seinen Körper auf dem Boden gestützt und die schwarze Klinge in der Hand. Die andere Hand hielt die rechte Schulter, welche eine ziemliche Verletzung aufwies, wo Blut durchsickerte, diese dazu auch noch schmerzlich ausgekugelt war. So konnte er nicht kämpfen. Nicht mit dem Schwert. Keuchend sah er zu dem Balrog hinauf, welcher sich aufrappelte, da der Seraphim ihn mit dem letzten Angriff zu Boden geworfen hatte. Der Seraphim richtete sich ebenso auf, hielt die Klinge des Seelenschwertes kraftlos in der rechten Hand. Er lies es deswegen fallen, da es ihm zu schwer wurde, zumal die Schulter ihn fast die Sinne raubte vor Schmerz. Er schloss seine Augen und öffnete sie dann wider. Diesmal waren sie nicht mehr bernsteinbraun, sondernd stechend gelb und hatten einen mörderischen Blick drauf. Den linken Arm lies er seitlich sinken und streckte diesen Arm dann aus Richtung des Balrogs. Zuerst erschienen die zwei weißen Flügel bei ihm, dann die zwei schwarzen und dann ein weiteres Flügelpaar leicht transparent dazu. "REIJKJAVAS!" reif er laut und es erschien ein Heller Punkt hinter ihm. Kurz darauf sauste der erste Lichtspeer auf den Balrog zu, traf ihn in der Brust. Der getroffene Schrie auf. Weitere Lichtspeere sausten auf den Feuerfürsten zu. Mit jedem Lichtspeer wurde sein Brüllen qualvoller. Doch es wurden mehr und mehr, bis schließlich eine helle Lichtsäule von oben her auf den Balrog hernieder sauste. Die Lichtspeere sausten weiterhin auf diesen noch zu. Der Balrog verschwand in einer Hellen Lichtkugel, welche sich zeigte, als die Säule immer breiter und heller wurde, bis diese verschwand. Die Kugel stand alleine da und explodierte dann mit einer Stille, welche unheimlich wirkte. Es war kein laut zu hören, während sich die Druckwelle sichtbar aus blauen Streifen andeutete und sich entlang zog. Der Balrog wurde dadurch zerfetzt. Da der Seraphim noch stand, wurde er von der stillen Druckwelle erfast und weit nach hinten geworfen. Er rollte selbst noch etwas auf dem Boden. Dabei verschwanden seine Flügel und seine Augen wurden wieder normal. Schwer keuchte er. Durch die Druckwelle wurden ihm einige Rippen gebrochen und die verletzte Schulter rengte sich erst noch weiter aus, sodass man denken könnte, dass das Schultergelenk gebrochen wäre. Der Seraphim hatte sichtliche Schwierigkeiten damit sich aufzurappeln. Es ging nämlich gar nicht und er kämpfte gegen die herankommende Ohnmacht an, welche sich in ihm ausbreitete. Doch schaffte er dies leider nicht. Die Schmerzen gaben ihm den letzten Rest und er verlor das Bewusstsein, doch vorher spürte er noch eine dunkle Aura, welche sich ihm langsam nährte. Doch was dann geschah, das bekam er nicht mehr mit. Er war zu erschöpft dazu.... Kapitel 2: Die 'andere' Seite ----------------------------- Es war still... kaum etwas war zu hören, nur ein weit entfernter Kampf. Langsam, mit gemächlichen Schritten lief eine finstere Gestallt langsam auf das Geschehen zu. Die violetten Augen suchten den Horizont ab, sahen in diesem das leichte Flackern weit entfernter Flammen. "... " Noch immer war es ruhig... der sachte Wind ließ den Mantel des Mannes leicht wehen und die langen, schwarzen Haare strichen ihm zärtlich über das Gesicht. Galimarel lief weiter, wohin der Wind ihn führte. Er fühlte die Aura eines hellen Wesens.. und die eines Monsters.. Dunkel und mächtig, wie ein Druck, der sich auf sein Herz legte und seine Sinne schärfte. Doch wurden beide Auren langsam schwächer. Ein gleißendes Licht erhob sich hinter einem Hügel. Galimarel blieb stehen und sah und sah das Licht an... für einen Moment herrschte absolute Stille. Der Wind verschwand von einer Sekunde auf die andere und außer dem hellen Licht war nichts zu sehen. Es war dunkel... still... Dann aber verebbte das Licht und man hörte etwas auf ihn zurasen. Die Druckwelle. Der schwarze Seraphim blieb still stehen, als die Druckwelle über ihn hinwegraste. Wild flatterten Haaren und Mantel und Staub, aufgewirbelte Äste und der Geruch von Schwefel schlugen ihm entgegen. Durch die große Entfernung hatte die Druckwelle das meiste ihrer anfänglichen Kraft verloren und so konnte er nach einer Weile gemütlich weitergehen. Die schwarze Aura war weg... der Kampf entschieden. Oder doch nicht? Galimarel blieb stehen und schloss einen Moment die Augen. Nein... dieser Kampf war noch nicht am Ende. Ein zweite Kreatur der Hölle suchte sich kriechend den Weg nach oben, auf die Helle Aura zu. Mit einem Ruck öffnete er die Augen und rannte los, denn er musste sich beeilen. Dort wo der Balrog gestanden hatte, klaffte ein tiefes Loch, ein Krater, der weit hinab führte und darunter die Gefilden von Katakomben freigab. Schatten begannen sich zu bewegen und verfaulte Hände krallten sich an den freigelegten Mauern fest, zerrten die zerfetzten, modrigen, stinkenden Leiber hoch. Stöhnen und wimmern war zu hören als die Toten sich endlich aus ihrem ewigen Grab erhoben und wankend, taumelnd auf das Wesen zuliefen, das regungslos auf dem Boden lag. Verfaulte Haut, Maden, die den Weg säumten, heruntergefallen von den offenen Gedärmen ihrer Wirten... schleifende Schritte, nachziehende Glieder und Eingeweide. Sie brauchten nur eines... frisches Fleisch für neue Kraft. Gefangen seit Jahren in den Katakomben... Durch Listen und Intrigen in die tödliche Falle geraten und dort elendiglich zu Grunde gegangen. Doch nun, da ihr Grab entblößt war, stiegen sie empor, um ihre Rache zu nehmen... Hunderte toter Leiber, die sich auf den wehrlosen Seraphim zu bewegten... Endlich kam Galimarel an dem Geschehen an... Auf dem Hügel blieb er stehen und sah auf dieses apokalyptische Bild herab. Unzählige verbrannte Stellen, kleine Feuer, die den Boden säumten und ein junger Mann lag bewusstlos da. Doch mehr als dieser Anblick verbrannter Erde störte Galimarel die Zombies, die grollend und hinkend auf diesen Mann zuliefen. Der schwarze Seraphim verdrehte die Augen und seufzte laut. "Zombies... ich hasse Zombies!" Langsam streckte er den rechten Arm aus und murmelte leise: "Nekrûm, thar ned!" Schwarzer Nebel ballte sich an seiner Hand zusammen und bildete nach kurzem einen langen Stab. Daran bildete sich eine schwarze Klinge aus Edelmetall. Als sich seine Sense gänzlich gebildet hatte, nahm er diese in beide Hände und rannte los. Die Toten hatten den jungen Mann erreicht und beugten sich gerade über diesen, um ihr schreckliches Werk zu vollenden. Doch da wurden die ersten Leiber schon von der alles schneidenden Klinge entzweit. Müdes, brüllendes Raunen kam in die zuckenden Lieber der Toten, als sie sich umdrehten und den schwarzen Seraphim anstarrten. Leblose, weiße Augen, zerfressen von den Maden, welche teilweise aus den leeren Augenhöhlen fielen... Muskeln, die sich sichtbar unter den verwesten Haut der Kreaturen bewegten, der Gestank nach Tod und Verwesung, süßlich bitter und ekelerregend. Galimarel rümpfte die Nase und wich angewidert etwas zurück. Dabei aber ließ er die Zombies nicht aus den Augen... achtete genau auf das, was sie taten, besonders die um den jungen Mann. Doch im Moment sahen die Zombies ihn... Das war auch gut so. "Kommt doch. ", sagte seine tiefe, raue Stimme herausfordernd. Auch wenn er wusste, dass die Toten ihn nicht ,verstanden', so sprach er doch auf diese ein. "Kommt... holt euch euer Fleisch! " In diesem Moment begann der Kampf. Die Zombies waren anders als in den Fantasien der Menschen nicht langsam. Wenn sie mussten, waren einige von ihnen schneller, als so mancher Mensch. Sie warfen sich auf den schwarzen Seraphim, doch dieser schlug mit seiner Sense tiefe Furchen in die gegnerischen Truppe. Er schlug Köpfe ab, teilte ganze Leiber in zwei Teile. Er kämpfte und schlug sich gut. Trotz ihrer Zahl waren Zombies eher einfache Gegner. Sie mochten Schnell sein, doch lag ihre einzige Taktik darin, zu zubeißen. Und dafür mussten sie, aus welchem Grund auch immer, immer zuerst ausholen. Galimarel grinste und zerstückelte immer mehr der laufenden Leichen. Von dem allen, was geschah, bekam der helle Seraphim herzlich wenig mit. Wäre er bei Bewusstsein, so hätte er es sicherlich mit angesehen, doch dem war nicht so. Zum Glück für ihn, denn sonst hätte er sich noch weiter verausgabt. Während der Kampf zwischen dem dunklen Seraphim und den Zombies gelaufen war spielten ihm seine Sinne einen Streich. Sie ließen ihn glauben zu fliegen, zu schweben über ein weißem Meer aus kristallklarem Wasser. Die Luft war rein und klar, wie das Wasser unter ihm. Seine Augen sahen zu dem Ort, welcher hell war. Keine Dunkelheit war zu sehen. Immer heller wurde es vor ihm. Eine Welt, wo es ihm hinzog. Der Seraphim sah hinab und war verwundert über den Anblick, der sich ihm bot. Er sah sich selbst. Doch war es nicht er, wie er war, wie er sich kannte. Sechs lange weiße Federflügel zierten seinen Rücken und schlugen in einem seichten Schlag miteinander, als wäre nichts geschehen. Strahlend weiß schienen sie zu erscheinen. Sein Gewand, welches er trug war ebenso weiß und rein wie die Flügel und das Wasser unter ihm. Es schien, als hätte er nichts an und seine Augen... sie waren völlig Blau. Doch hatte er nicht bernsteinbraune Augen gehabt? Er wusste es in diesem Moment nicht. Hatte er es vergessen? Oder war es seine Wirklichkeit? Unter seinem Bild erschien langsam etwas finsteres. Violette Augen erschienen zuerst an dem Platz, wo die blauen gerade gewesen waren. Das Bild unter ihm veränderte sich total. Die Flügel... sie wurden alle sechs langsam schwarz, finster und noch etwas länger. Sein Gewand ebenso schwarz und Finster, wie das Wesen an sich, welches mit einer greifenden Klaue nach ihm Griff. Eine Klaue des Schreckens. Schmale Glieder, welche fast abgemagert aussahen und spitze Fingernägel, welche wie Klauen wirkten. Schuppenartig sah die Haut aus. Sie griff nach ihm und schlang die feinen Glieder um ihn.... Nach gut einer Stunde lagen nur noch leicht zuckende Körper über dem Boden verstreut... Eingeweide, die von Maden nur so wimmelten säumten den Blutbedeckten Boden und der Geruch von brennendem Fleisch erfüllte die Luft. Der Wind trug den Geruch des Todes davon, lockte unzählige Krähen an, welche sich gierig über die leichte Beute hermachten, Augen aus zerhackten Köpfen rissen und die Gedärme der Toten zerrissen. Galimarel lief langsam durch das Massaker auf den jungen Mann zu und sah sich diesen an. Er lebte noch. Gut... Der schwarze Seraphim ließ die Sense verschwinden und nahm sich dem Mann an, hob ihn hoch und lief mit ihm davon. Sicherlich würde der Fluch, welche über diesem Ort lag, noch unzählige weitere Opfer fordern, doch konnte Galimarel im Moment nichts tun. Er würde später hierher zurück kommen und sich dieser Sache annehmen. An einem entfernten Waldrand machte er Rast, legte den jungen Mann nieder und entfachte ein kleines Feuer. Sein Blick lag auf dem Fremden und musterte ihn genau. Diese Aura war interessant... Ein Stöhnen kam von den jungen Mann her. Wo er war wusste er nicht. Nur eines war klar, er lag nicht mehr auf dem Bauch, wie vorher sondern auf dem Rücken. Das stetige Pochen in seiner Schulter wurde langsam immer klarer und deutlicher. Es war so warm an der Stelle als würde er verbrennen müssen. Sein Kopf drehte sich zu der anderen Seite. Die Augen öffneten sich nur ein ganz kleines Stück. Nicht viel. Die Lieder waren ihm so schwer... viel zu schwer... Galimarel sah auf den Mann nieder mit wissendem, sanften Blick. Die Wunden und Verbrennungen waren beachtlich, weshalb er auch schon eine Pflanze aus dem nebenan liegenden Walde gepflückt und im Mund zerkleinert hatte. Liese flackerte das Feuer neben ihnen und knisterte immer wieder etwas. Der Geschmack der Pflanze war bitter und der schwarze Seraphim wusste, dass sie bei zu großer Menge giftig waren, also spuckte er die flüssigen Reste stets aus. Er hatte den jungen Mann entkleidet, während dieser gefangen war in seiner Illusion... in den Bildern, die ihn hatten aufwachen lassen. "Na? Wach? Das wird jetzt etwas weh tun... ", sagte er leise zu dem Fremden und begann dessen Wunden mit der Pampe aus dem Mund zu bedecken. Er wusste, das es brennen würde... doch musste es sein. Als wach konnte man den Zustand des Seraphim nicht betrachten. Er war in einem Zustand, welcher sich mit einer Trance eher vergleichen lies. Die Worte des anderen nahm er wahr, doch war es so, als würde jemand in einer Meile Entfernung versuchen nach ihm zu rufen. Seine Augen fielen wieder zu. Der Atem blieb gleichbleibend keuchend. Sein Körper fühlte sich taub an, als ob er nichts machen würde, wenn er seine Muskeln anspannen würde. Ein schmerzlicheres Stöhnen kam, als die Masse auf den Wunden aufgetragen wurde, die eh schon weh taten. Erst war es angenehm, das Zeug auf den Wunden zu haben, doch dann begann der Schmerz, welcher ihn durchzog wie Feuer. Er wollte sich zur Seite drehen, sich krümmen, doch wurde er nicht Herr seines Körpers und heraus kam nur ein Zucken der Hände. Der dunkle Seraphim wusste, das Brennen war schmerzhaft... doch würde es bald von einer angenehmen Taubheit abgelöst werden. Galimarel stand auf und ging zu dem Wildschwein, welches er bei der Suche nach der Pflanze erlegt hatte. Er weidete es genau aus, warf die ungenießbaren Eingeweide weg und zog dann gekonnt das Fleisch von den Knochen. Dieses wickelte er um einen Stab, spießte es auf um es zu fixieren. Dann begann er es zu braten. Schon lange hatte er nichts mehr gegessen. Dabei sah er auf den Fremden. "..." Das ruhige Knacken des Feuer wurde von den stöhnenden Lauten von dem jungen Mann unterbrochen. Noch lies der Schmerz und das Brennen ihn nicht los. Erst nach einer gewissen Zeit hörte es auf und auch er wurde ruhiger, bis sein Atem ruhig war. Sein Brustkorb hob und senkte sich in regelmäßigen Zügen. Die Augen waren geschlossen. Sein Ausdruck war schmerzfrei und friedlich, da er in einen endlosen kurzen Traum gefallen war, welcher nur aus Stille und Dunkelheit erfüllt war. Es dauerte wohl so eine knappe halbe Stunde, ehe er seine Augen sachte wieder öffnete. Er sah alles verschwommen und das, was er als erstes sah, war das Feuer. Etwas stieg in seine Nase. Es roch angenehm und sein Magen meldete sich, aber Kraft hätte er nicht, um etwas zu essen. Er war froh, dass er seine Augen überhaupt öffnen konnte. Dass man ihn ganz ausgezogen hatte bekam er noch nicht mit. Etwas erklang und unterbrach die angenehme Stille um sie herum... Das laute Knurren eines Magens. Galmiarel lächelte sanft und nahm ein großes Stück Fleisch von dem Stecken und zerschnitt es in kleine, mundgerechte Stücke, die man kaum zu kauen brauchte. Dann setzte er sich näher an den Fremden und sagte sanft: "Mund auf. " Nicht sicher, ob dieser reagieren würde, wartete er erst einmal ab und zerkleinerte mehr Stückchen. Selber aß es noch nicht. Es war ruhig hier und friedlich. Einer der wenigen Orte, der noch nicht verflucht war. Eine Stimme erklang wieder in den Ohren des verletzen. Sie klang sanft zu ihm. Doch sah er nicht, wer es war. Seine Augen nahmen nur langsam alles scharf wahr. Er drehte seinen Kopf weiter, bis er jemanden sah. genau erkennen konnte er nicht, wer es war. Doch öffnete er nach Aufforderung den Mund. Zwar etwas schwerfällig, aber es ging. Als der andere das erste Stück hinein legte schloss er langsam den Mund und lies den Geschmack erst mal herüber kommen, auf sich wirken. Schmeckte er denn überhaupt etwas? Nur leicht nahm er den Geschmack des Fleisches wahr. zu seinem Wohlsein war es schon so klein, dass er es herunter schluckte. Wieder öffnete er den Mund, um das nächste zu empfangen. Galimarel schmunzelte etwas. Ging ja wie geschmiert! Daher fütterte er den jungen Mann mit dem sehr klein geschnittenen Fleisch. Wasser hatte er auch besorgt, doch dafür war noch Zeit. Er legte ein Stück nach dem anderen in den offenen Mund und aß dabei selber. Immer wieder legte er kurze Pausen ein, wenn sein 'Patient' kauen musste, um selber in sein eigenes Stück zu beißen. Es war wohlschmeckend und verfeinert mit einigen Kräutern. Genau das Richtige also! Der junge Mann aß - oder mehr schluckte, denn was anderes konnte er noch nicht- Stück für Stück herunter, bis er sich kräftiger fühlte, dass er auch kauen konnte. So langsam bekam er auch die Gewallt über seinen Körper wieder. Vorsichtig hob er den Arm, wo die Schulter nicht verletzt war und wollte selbst ein Stück in die Hand nehmen. Ob es der andere tat war da die Frage. Trinken wollte er sowieso noch nicht. Dazu musste er sich eh hinsetzten und das wäre eine falsche Bewegung, wenn er es alleine tat. Sanft legte Galimarel ein Stück prüfend in die Hand des Fremden, der seine auffordernd hinstreckte. "Übernimm dich nicht. ", sagte er ernst und aß derweilen selber weiter. Seine Stimme blieb sanft und sein Blick war nachdenklich, auch wenn er nur ins Feuer starrte. Er dachte darüber nach, wohin er als nächstes ging. Sein Instinkt lockte ihn... lockte ihn weit weg, immer weiter. Doch wieso und vor allem, wohin er denn nun gehörte, das wusste er nicht... Der andere nickte unmerklich und nahm das Stück zu sich herunter und knabberte es an. Sicherlich es war schwer noch für ihm, da er geschwächt war. Sehr geschwächt, doch packte er dies recht gut. Und essen war ja nicht schwer. Zumindest sollte es nicht. Er brauchte eine Weile dafür, um das Stück zuende zu Essen, aber danach ging es ihm etwas besser, was den Hunger anging. Etwas wollte er sich aufstützen, doch lies es mit einem Stöhnen sein, da ihm die Schulter zeigte, dass es nicht ging und die Rippen genauso. Er legte sich dementsprechend wieder hin und sah dann hinauf zu dem Mann, welcher ihm wohl das Leben gerettet hatte, sofern er wüsste, was geschehen war. "Wer bist du?" fragte er leise. Seine Stimme war leise, abgehakt aber ziemlich sanft. "Mein Name ist Galimarel. ", stellte sich dieser vor, als er die Frage des jungen Mannes hörte. "Und mit wem rede ich? ", erkundigte er sich gleich noch und knabberte an seinem Stück Fleisch. Es schien dem Fremden noch immer nicht sehr viel besser zu gehen... außer was den Hunger betraf vermutlich. Dieser war ja jetzt gestillt. Er packte das Wildschwein - oder besser was davon übrig war - und entfernte die Stosszähne. Diese Hauern konnten gute Dolche abgeben, wenn man sie etwas schliff. "Ares." antwortete der Verletzte schwach und sah den Mann an. Irgendwie kam er ihm bekannt vor. Aber sicherlich täuschte er sich da. Er hatte schon so viele Leute gesehen. Man merkte sich ja auch nicht jeden, den man sah. Er beobachtete, was der andere tat und sah etwas fragend drein. Er trug nie Waffen bei sich. Egal ob nun Stahlwaffen oder Naturgefertigte. Er besaß zwar die zwei Seelenschwerter, aber das war's auch schon. Die Seelenschwerter würden nie Sichtbar sein, wenn er es nicht wollte. Er sah sich dann etwas um, wo er denn nun war. Er sah die Bäume, das Gras unter sich, welches seine nackte Haut berührte, sah das flackernde Feuer... Momentmal. Nackte Haut? Ares sah es jetzt erst Richtig und das gefiel ihm nicht wirklich. Zumal es ihm eine leichte Schamesröte ins Gesicht trieb. Er war nun mal ziemlich schlank unter seinen Sachen, was man nicht glaubte, wenn man ihn angezogen sah! Doch so? Wenn er so auch dem Rücken lag und die Luft einzog konnte man doch seine Rippen sehen, die meist immer etwas zu sehen waren und vor allem ein leichtes Zeichen, welches schwach auf seiner rechten Brust schimmerte. Er hob eine Hand und legte diese dort drauf. "Wie...was...wie...wo bin ich...hier?" fragte er und vermied es den anderen auch nun anzusehen. Galimarel lächelte sanft. Dass es dem Jungen peinlich sein würde, war ihm klar gewesen, doch hatte er alle Wunden versorgen müssen und so keine andere Wahl gehabt als diesen auszuziehen. "Du bist in Sicherheit. Ich habe dich nicht weit von hier, etwa 3 Kilometer nördlich eingesammelt. ", erklärte er und sah Ares dabei nicht auch noch an. //Drei Kilometer?// wunderte Ares sich und dachte nach, was er da wohl getan hatte. Doch dann fiel ihm der Balrog wieder ein und der Kampf, der damit in Verbindung stand. //Daher die...Verletzungen...// Er hatte es ganz vergessen gehabt. Galimarel steckte die Hauer ein und schürte etwas das Feuer. "Du sahst so aus als könntest du Hilfe brauchen, darum habe ich mir die Freiheit genommen dich etwas zu verpflegen und zu behandeln. " Plomp! Wieder wurde Ares etwas röter im Gesicht. Dafür war er ihm sehr Dankbar sicher, aber musste das so sein? Ausgezogen? Er spürte dazu auch noch den Blick des anderen auf sich. Es war etwas...unangenehm, da er ja praktisch nichts an hatte. Durchaus... Ares war mager, aber das machte Galimarel nichts. Er sah sich gerne Männer an und die etwas zarter besaiteten mochte er am liebsten. Dies jedoch zu sagen wäre sicherlich dumm gewesen, denn es hätte Ares in dieser peinlichen Situation wenig geholfen. Das hätte ihm sicherlich den Rest gegeben und er wäre noch mehr rot angelaufen. Er biss sich auf die Lippen und sagte lieber nichts. Doch leider kam etwas heraus: "Wo...sind meine...Sachen?" fragte er leise. Es war ihm mehr als unangenehm. Von der Art des anderen wusste er ja nichts. Galimarel lachte leise, denn er wusste ganz genau, wieso der Junge nach seinen Sachen fragte. Also packte er einfach seinen Mantel und warf ihn über die Hüfte des Jungen. Nicht aber ohne diesem zuzuzwinkern und zu sagen: "Keine Sorge. Du hast nichts, was ich nicht schon mal gesehen hätte. " Galimarel wusste, dass dieser Satz den Jungen noch mehr in Verlegenheit bringen würde, dennoch sagte er ihn. Dann meinte er noch: "Beweg dich lieber nicht zu sehr. Manche Wunden sind sehr tief und du solltest dich im Moment lieber ausruhen. " Ein lieb gemeinter Rat... doch ob sich Ares daran hielt, war ihm überlassen. Immerhin konnte Galimarel nicht seine Mutter spielen. Röter konnte er nicht mehr werden. Den Mantel nahm er glücklich entgegen. Zwar nur mit einer Hand, da er den anderen Arm nicht bewegen konnte - die Schulter protestierte. Soweit es ging deckte er sich mit der Decke zu. "Wenn du etwas brauchst, sag es mir. ", sagte er dann noch und sah hoch in den Himmel. Es war finster und langsam kamen dicke Wolken auf... bald würde ein Gewitter kommen. Also war dieser Ort nicht gut, außer... Galimarel stand auf und sagte: "Ich gehe jagen, Warte hier und wenn du in Gefahr kommen solltest..." Er griff sich in die Tasche und zog eine kunstvoll verzierte Pfeife raus, welche er Ares zuwarf. "...einfach pfeifen. " Dem war auch so. Erst als Galimarel ihm die Pfeife gab, sah Ares zu ihm hinauf und nahm sie mit der gesunden Hand und Arm entgegen. Er nickte einfach nur. Brachte nicht wirklich noch etwas hervor. Damit verschwand Galimarel für eine Weile in den Wald... Stille blieb zurück. Nur das Knistern des Feuers und das Rauschen des aufkommenden Windes. Weit, weit weg hörte man ein lautes aufbrüllen eines Drachen. Es klang wie ein verzweifelter Todesschrei, was es auch war. Denn Galimarel besorgte gerade ein 'Dach' für sie beide. Nachdem er die riesige Kreatur getötet hatte, begann er die Flügel-Haut vom Körper abzutrennen und einzurollen. Es war viel Haut und noch dazu wasserfest. Ein ideales Material für Kleider oder Tücher, wenn man sich im Regen fortbewegen musste. In ihrem Falle würde es ein gutes Zelt abgeben. Er wiederholte den Vorgang, bis er genug Schnur hatte und begann den Aufbau eines großen Zeltes. Ares genoss etwas die Stille und sah in das Feuer hinein. Er dachte etwas über den Mann nach, welcher sich als Galimarel vorgestellt hatte. Warum hatte er ihn so seltsam angesehen gehabt? Er sah doch ganz normal aus. Wie jeder andere. Na gut fast. Er war anders als normale Menschen gut. Aber musste er ihn deswegen so anschauen? Das war ihm so unangenehm gewesen. Langsam senkten sich seine Lieder wieder. Er war sehr müde und schlief dann ein. Es war mehr ein Dösen und er nahm die Geräusche um sich herum wahr, aber er ruhte sich lieber aus. den Kopf zur Seite gelegt Richtung Feuer. Als Galimarel zurück ans Lager kam, hatte er einen großen, zusammengerollten Hautfetzen dabei. Er legte diesen neben dem Feuer ab und sah sich suchend um. Bald aber fand er, wonach er suchte: ein Baum. Gut, Bäume gab es in einem Wald viele... aber nicht einen SOLCHEN Baum. Galimarel nahm sich einen der beiden Hauer, die er eingesteckt hatte und ging damit auf den Baum zu. Dann setzte er an und zog einen langen Schritt durch die Rinde. Es bildete sich eine Faser, die er packen und wegziehen konnte. Diese Faser war super für ein Binde-Material ähnlich wie Schnur geeignet. Er wiederholte den Vorgang, bis er genug Schnur hatte und begann den Aufbau eines großen Zeltes. Galimarel arbeitete nun schon eine Weile, als sich Ares wieder regte, doch machte er weiter. Er spannte die Haut so, dass das Wasser ablaufen konnte, aber dennoch völlig abgehalten wurde. So hatten sie einen perfekten Schutz. Das Dach stand, nun mussten noch Wände hin. Gut, dass er reichlich Flügelhaut hatte, um das zu machen. Nun spannte er die Haut so, dass sie einen Windschutz hatten auf der offenen Seite und gleichzeitig hinten gen Wald ein bisschen offen. So konnten sie im Notfall fliehen. Das Feuer befand sich IM Zelt, wodurch dieses angenehm warm wurde. Der Rauch konnte oben in einem schrägliegenden Loch raus. Dieses lag so, dass der Rauch ohne Probleme entschwinden konnte, aber es unmöglich war reinzuregnen. Galimarel kannte sich sehr gut aus, wenn es um das Überleben in der Natur ging, denn er hatte kein Zuhause, in das er gehen konnte, kein Dorf, dass ihn willkommen heißen würde. Die Menschen mochten ihn nicht, aber auch alle anderen Wesen. So war ihm nur ein leben in Einsamkeit geblieben. Manchmal ging er in eine Stadt, um sich dort eine Verabredung zu 'kaufen' oder wenn er Glück hatte, einfach eine zu bekommen. Am Äußeren lag es bei Galimarel nicht, denn er war - auch wenn er selber anderer Meinung war - ein schöner Mann. Nicht zu männlich, aber auch nicht zu feminin. Die goldene Mitte. Endlich war er fertig. "So... ", sagte er leise und zufrieden, als er bemerkte, dass es immer wärmer wurde, während es draußen immer mehr zu Winden begann, "Das wäre geschafft. " Dann sah er zu Ares runter. "Nun kann das Gewitter kommen. " Ares spürte es, wie es immer wärmer wurde, da das Zelt aus Drachenhaut nun stand. Es war angenehm und er gab ein wohliges Stöhnen von sich. Seine Augen öffnete er und sah, wie Galimarel ihn ansah. An sich hatte er sich gerade dran gewöhnt, dass er da war, aber nun als er seinen Blick sah, lief er wieder etwas rot an da er wusste, dass er unter dem Mantel nichts anhatte. Ares senkte den Blick dann und sah wider zum Feuer. Er konnte nichts weiter tun, als nur dazuliegen und zu dösen, sofern er die Ruhe dazu fand. Galimarel schmunzelte etwas. Scheinbar war es Ares noch immer peinlich. Also sagte er nicht, setzte sich statt dessen lieber hin und schwieg. Draußen hörte man ein lautes Grollen... dann ein leises Rauschen, weit weg. Regen. Der Wind wurde stärker, doch die Drachenhaut war standhaft und ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Genau wie Galimarel. Auch er ließ alles an sich vorbei gehen, der Wind, der Regen, der immer deutlich lauter wurde und auf sie zu Kam. Dann wurde alles hell... gefolgt von einem lauten Donnerhall und prasselnden Regen. Bei dem ersten Donnergrollen zuckte Ares etwas zusammen, da es vorher so angenehm ruhig war. Dann seufzte er leise. Er lauschte dem Wind, dem Regen und den Gewitter, welcher über sie herausbrach. "Wie lange hält es an?" Er sah Ares kurz an und zuckte mit den Schultern. "Ich weiß nicht... zwei drei Stunden nehme ich an. " Doch gleich darauf sah er lieber wieder ins Feuer. Er sah niemanden sehr lange an, dem dies peinlich war. Lieber machte er sich daran, das Feuer zu schüren. "Achso.." sagte Ares leise und sah ebenso ins Feuer hinein, bis er seine Augen schloss und etwas döste. Er brauchte deutlich Ruhe. Nicht nur sein Körper sagte dies, sondern auch Gamaliel. also musste er sich wohl fügen. Mehr oder weniger. Er döste vor sich her und schlief, mehr oder weniger. Er hörte auf seinem Körper und lies sich heilen von diesem. Galimarel blieb wach, wie er es meistens tat. Er schlief nur sehr wenig und sein Körper hatte sich daran gewöhnt. 4-5 Stunden täglich. Mehr benötigte er nicht. Doch war er froh, dass Ares sich ausruhte, denn er hatte es bitter nötig, was man schnell und gut erkannte. "... " Er blieb still und starrte ins Feuer, lauschte dem Regen, der auf das Zelt niederprasselte. Kapitel 3: Basilisk ------------------- Ihm kam es nicht lange vor, doch sicherlich waren Stunden vergangen, denn vom Gewitter hörte Ares nur noch vereinzeltes Tropfen, als er seien Augen leicht wieder öffnete. Leise hörte er die Vögel wieder singen, die sich vor dem Gewitter einen Unterschlupf gesucht hatten. Ares rieb sich die Augen mit beiden Händen. Die Schulter tat ihm nicht weh, aber er merkte bei der Bewegung, dass sie etwas hackte und legte den Arm lieber wieder hin. Er sah sich etwas um und sah dann Gamaliel an. //War er ...die ganze Zeit wach?// fragte er sich. Galimarel starrte ins Feuer, das immer kleiner wurde. Er dachte dabei über die verschiedensten Dinge nach, wusste noch immer nicht, wo er hin sollte. "..." Sein Weg war eintönig und stets mit Flucht verbunden... Nirgends konnte er bleiben, nirgends ein Haus errichten. Es gab keinen Ort, an dem er Zuflucht fand. Dass Ares aufwachte, bekam er nicht mit.. Dass der andere sichtlich in Gedanken versunken war bekam Ares mit. Das konnte er an dessen Ausdruck des Gesichtes erkennen. Etwas musste er schon schmunzeln, doch dann richtete er sich langsam und sehr vorsichtig auf. Etwas schmerzten die Rippen noch, aber es ging mittlerweile. Der Schmerz war erträglich. eigentlich fast gar nicht mehr da. Nur die Schulter machte ihm Probleme. Der Mantel, den er noch um sich hatte, rutschte dabei natürlich nach unten. Doch das war ihm im Moment nicht so wichtig, da er das wichtigste ja bedeckt, was ihm so peinlich war. Mit dem gesunden Arm stützte er sich am meisten ab. Als er richtig saß - im halben schneidersitz- sah er wieder zu dem anderen hinüber. Leicht legte er den Kopf schief, doch dann nahm er sich zusammen und tippte Galimarel auf die Schulter. Galimarel zuckte nicht gerade wenig zusammen, als er plötzlich mit einem Stupser aus den Gedanken gerissen wurde. Er beruhigte sich aber rasch und sah den jungen Mann neben sich an. Fragend musterte er ihn, ehe er fragte: "Brauchst du etwas? Wie geht es dir? " Galimarel wusste nicht, ob er dem Jungen vielleicht sogar zu aufdringlich wurde... doch sein Zwang anderen zu helfen war einfach zu mächtig. Ares sah ihn komisch an aber dann lächelte er etwas und meinte. "Meine Sachen..." sagte er leise und einfach. "Mir...geht es ganz gut. Von Verletzungen habe ich mich schon immer schnell erholt." Galimarel nickte und beugte sich zur Seite, um Ares' Kleider zu packen und reichte sie diesem dann. "Hier. Freut mich, dass es dir besser geht. " Er lächelte leicht und machte sich dann daran, das Feuer wieder etwas mehr zu entfachen. "Hast du Durst? Oder Hunger? " Ares nahm seine Sachen entgegen. Er zog sich sein Shirt nur recht langsam an, da er seine Schulter kaum bewegen konnte. "Etwas durst ja..." sagte er leise und sah zu ihm. Galimarel nickte und schlug ein wenig der Haut weg um einen Blick nach draußen zu werfen. "Es hat aufgehört zu regnen. Ich hole dir was. " Damit stand er auf, verließ das Zelt. Derweilen Galimarel nach dem Wasser suchte konnte Ares sich weiter anziehen. Die Schulter fing wieder an zu schmerzen. Aber es war ein erträglicher Schmerz. Er setzte sich auf seine Knie ans Feuer heran und sah es an. Es war angenehm warm dort. Sehr viel angenehmer als nur unter dem Mantel alleine und dem kalten Grund unter ihm. Nach einigen Minuten kam Galimarel wieder. In der Hand hatte er ein großes Blatt, das mit Wasser gefüllt war. Ares sah auf, als Galimarel wiederkam. Etwas stand er auf. "Danke." Galimarel lächelte sanft, reichte Ares das Blatt und meinte: "Keine Uhrsache. " Dann sah er sich um und nahm sich den Mantel wieder, den er Ares 'ausgeliehen' hatte. Dabei musterte er Ares und dessen Bewegungen genau. "Hast du Schmerzen? Du solltest dich vielleicht noch etwas länger ausruhen. " Ares nahm das Blatt entgegen, wobei die rechte Schulter schlechter bewegt wurde als die linke. Er nahm die Schlucke Wasser aus dem Blatt und trank es. Es schmeckte gut und war sehr erfrischend kühl. Ares sah zu ihm, als er dies fragte, ob er wohl Schmerzen habe. "Nein...es geht schon. Danke für deine Hilfe." sagte er und trank das Blatt aus. Er sah zu ihm. "Vielleicht kann ich mich dafür einmal revangieren." sagte er und stand ganz auf. Galimarel sah ihn durch dringlich an. "Bist du sicher, dass du aufstehen kannst? ", erkundigte er sich leise. Doch scheinbar ja. "Aufstehen wird schon gehen." meinte er leise und sah nach draußen. //Die Frage wäre dann nur, wie lange ich gehen könnte. Dadurch, dass ich meinen Arm nicht bewegen kann ist es schon schwerer. Wenn ich angegriffen werde, dann werde ich mich nicht wehren können.// er seufzte leise. Dann sah er wieder zu Galimarel. "Würdet ihr mich denn gehen lassen?" fragte er ihn. Immerhin wusste der andere besser, was nun gut für ihn war. Er selbst schätzte es nie so schwer ein, wie andere. "Ich kann dich wohl kaum zwingen hier zu bleiben, oder? ", erkundigte er sich nur. Nein, er würde Ares nicht hier halten, wenn dieser das nicht wollte. "Aber pass gut auf... " Damit stand auch er auf und machte sich daran, langsam das Zelt abzubauen. Die Haut aber faltete er zusammen und machte ein Bündel daraus. "Sofern es ein ärztlicher Befehl ist würde ich drauf hören." meinte er leise und betrachtete Galimarel, wie er das Zelt abbaute, welches viel Wärme geboten hatte und Schutz vor dem kalten Regen. "Wohin willst du eigentlich gehen?" fragte er ihn dann. "Nun... es wäre besser für dich zu warten und noch etwas Ruhe zu gönnen, doch ist dir überlassen. ", meinte er nur und als Ares fragte, wohin er gehen wolle, meinte er nur: "Ich gehe, wohin der Wind mich führt. " Er nickte nur. "Kann ich dich derweilen etwas begleiten?" fragte er dann. "Im Moment scheint es etwas ruhiger mit den Dämonen zu sein." //und ich wäre geschützt, wenn ich angegriffen werde.// Galimarel sah Ares an und dachte nach. "Na ja... ich... ich ziehe das Böse an. Warum weiß ich nicht, aber du wärst sicherer, wenn du alleine weiter ziehst. " Dies war die Wahrheit, denn Galimarel zog das Böse aus welchem Grund auch immer an. Aber auch das Gute. Die Guten wollten ihn töten und die Bösen auch. Er nickte etwas. "Auch wenn du vielleicht das Böse anziehst. Ich suche es auf. Vorrangig jedoch die Dämonen, die die Menschen vernichten wollen." sagte er. Falls andere Engel etwas von Galimarel wollten, so würde er sie zurückhalten können. Unsicher sah er Ares an, nickte aber dann. "Von mir aus. Ich töte, was für mich oder andere eine Gefahr ist. " Dann band er sich die Haut auf den Rücken, wie ein Rucksack. "So. Damit wäre für ein Zelt gesorgt. " "Ich greife nur an, sofern ich angegriffen werde. Dass ist das beste. So kann niemand sagen, dass man einen Mord begangen hat." Er sah Galimarel zu, wie er das Zelt sich auf den Rücken band. "Welches Wesen muss man töten, um so etwas zu bekommen?" fragte er ihn, obwohl er es sich angesichts der Hat denken könnte. "Es hat doch niemanden etwas getan." Galimarel seufzte leise. So eine Frage hatte er schon erwartet. "Nun... es mag niemanden etwas getan haben. Doch manchmal muss man töten um zu überleben. Sei es das Wildschwein, dessen Fleisch ich für dich besorgt habe, oder der Drache, dessen Haut ich benötigte, um uns vor dem Sturm zu schützen. Ich töte nicht aus Vergnügen... ich töte nur aus Not. Ob Hunger oder Überlebenswille. So ist es bei den Tieren und so ist es auch bei mir. " "Es ist dennoch gemein und hinterhältig." meinte Ares murmelnd dazu. "Auch wenn das Leben davon abhängt." Er würde dies selbst nicht mal tun. erst wenn er kurz vor dem verhungern war oder sein niederer Instinkt hervor kam. Es war einfach so bei ihm und ihm beigebracht worden, dass er nicht töten sollte, wenn er nicht angegriffen wurde. "Tja. Tut mir Leid, wenn es dir gegen den Strich geht, Kleiner. Aber das ist eben der Weg, den ich gehe... ", sagte er kalt und deutlich betont, dass sich der Junge nicht zu sehr über seine Methoden aufregen sollte, denn sonst würde er ihn einfach stehen lassen. "Ich sag ja auch nicht, dass du damit aufhören sollst." meinte Ares zu ihm und sah ihn an. Sicher, er würde sich dran gewöhnen müssen, wenn er mit ihm reisen möchte, auch wenn es ihm missfiel. "Gut... ", meinte er leise und sah sich um. Wohin nun...? Wie immer legte er den Kopf in den Nacken, lauschte dem leises Brausen des Windes und horchte dem, was dieser zu sagen hatte. "Gen Norden... ", sagte er dann leise und machte alles bereit. "Und du bist sicher, dass du laufen kannst? " Ares nickte. "Ja. Ich versuche so lange wir möglich auszuhalten." sagte er bestimmend. Zwar war dies ihm nicht geheuer, da er sich noch schwächlich fühlte, doch er wollte kein lästiges Anhängsel sein. Galimarel nickte. "Aber übernimm dich nicht! ", mahnte er und lief los. Immer dem Wind nach. Diesmal gegen Norden. Selten lief er gen Norden, denn dort hausten schreckliche Dämonen. Doch wohin der Wind ihn trug... Ares folgte Galimarel auf Schritt und Tritt. Irgendwie war ihm die Gegend hier nichtgeheuer, weswegen er sich ziemlich oft umsah. Ein recht unheimliches Gefühl beschlich ihn, als wenn sie verfolgt wurden. Aber vielleicht bildete er sich dies nur mal wieder ein, wie er sich so oft einbildete verfolgt zu werden. Galimarel lief etwas langsamer und neben Ares her. "Junge... da ist etwas und es folgt uns. Sie nicht zurück. ", sagte er leise. Er spürte die fremde Aura nur zu gut... "Das fühle ich auch." meinte er leise und sah dann nach vorn. "Warum nicht zurück schauen?" wollte er dann wissen. Man konnte doch nachsehen, wer einem verfolgt. So wäre es einfacher Angriffe hervor zu sehen, aber gar nicht umblicken? "Basilisk... es ist ein Basilisk dabei. Sie ihm in die Augen, und du stirbst. DARUM. ", meinte er leise und sein Körper machte sich zum Kampf bereit. "Bereite dich vor, er ist nicht alleine... " Basilisk! Ares musste aufpassen, dass er jetzt nicht einfach stehen blieb vor Erstaunen und auch Schreck. er lief jedoch weiter, auch wenn ein Zucken seines Körpers verriet, was er so in etwa gedacht hatte. Er nickte, als Galimarel meinte, dass er sich breit machen sollte. "Wie viele genau?" "Ich... bin nicht sicher. Ich fühle 5. Könnten aber auch mehr sein. ", sagte er leise und lief weiter. Er würde sich nicht umdrehen. Nun blieb Ares doch kurz stehen, als er die Anzahl hörte. Ein Basilisk war ja schon schwer genug wegen dessen Fähigkeiten zu versteinern, aber gleich mit einer Begleitung von vier oder mehr Mann? "Mo- Moment mal..." sagte er und lief wieder auf, um neben ihm zu laufen. "Ist das dein ernst, dass du gegen diese antreten willst?" "Wenn sie uns angreifen, ja. ", meinte er dazu nur. Seine rechte Hand leuchtete leicht schwärzlich. Sein Blick war ernst und er war konzentriert. "Ich werde mich wehren. " "Wäre Flucht nicht das beste?" fragte Ares vorsichtig. Es war ja nicht so, dass er immer flüchtete, nur fühlte er sich nicht wirklich in der Lage einen Kampf richtig zu führen. Immerhin hatte er erst einen Überstanden gehabt. "Wenn sie uns lassen... ", fügte er hinzu. Er wusste, diese Biester hatten es auf ihn abgesehen... daher müsste Ares ihn einfach gehen lassen. "Sie wollen mich... wenn sie angreifen, fliehst du in eine andere Richtung! " "Ja.. aber..:" er sah ihn etwas wirsch an. Warum sollte er denn nun auf einmal alleine fliehen und ihn zurück lassen? "Ich werde dich nicht gehen lassen! Du hast mein Leben gerettet und bis das Beglichen ist, egal auf welcher Weise, werde ich bei dir bleiben! Ich kann nicht einfach so jetzt verschwinden!" erklärte er ihm und klang dabei entschlossen. Ja, er würde bei ihm bleiben und ihm in den Kampf unterstützen. "Von mir aus... aber wenn du stirbst, gib mir nicht die Schuld! ", sagte er ernst und lief etwas schneller. "Sie kommen näher... " "Dann weiß ich wenigstens, dass ich meine Pflicht getan habe!" meinte er und passte sich seinem Schritt an. Das Finstere, welches er spürte, es kam immer näher, schnürte schon fast seine Kehle zu. Galimarel verdrehte die Augen. Wie konnte man nur so extrem an seinen Prinzipien hängen, auch wenn man verrecken müsste deswegen? Er verstand das nicht. Doch machte er sich bereit. Es war eben eine reine Erziehungssache gewesen, dass er sich so sehr daran hängte. Er ballte eine Hand zur Faust. Gaklimarel spürte förmlich, wie die Zunge des Basilisken beim zischen an seinem Nacken hing. Dies war natürlich Einbildung, aber das Zischen von diesem und die Bewegung im Laub des Waldes war deutlich zu vernehmen. "Wenn ich es dir sage, renn oder kämpfe. ", sagte der dunkle Seraphim leise und machte sich darauf bereit, seine Sense erscheinen zu lassen. Sie kamen immer näher und näher, der heiße Atem des Monster konnte man schon faulig riechen. Ares nickte. //Rennen oder Kämpfen... Das ist wohl nun eine wirklich schwere Entscheidung...// Er kniff kurz die Augen zu und öffnete sie dann wieder, sah gerade aus. "Warum...hast du mich so seltsam angesehen?" fragte er dann. Gut, das Thema ist jetzt sicherlich das falsche zu diesem Moment, doch wollte er es gerne wissen und auch von der drohenden Gefahr ablenken. Verwirrt sah er zu Ares. "Hä? Was meinst du? " Galimarel verstand nicht, was Ares damit meinte... "Im Zelt." sagte er ihm. Er sah dann auf zu dem dunklen Seraphim. "Dein Blick... er war etwas...seltsam.... Warum?" vielleicht verstand er es so, was er meinte. Nun endlich verstand Galimarel. "Seltsam? Ich habe nur nachgeschaut, ob du noch weitere Verletzungen hast, das ist alles! ", wich er aus und lief etwas schneller. Die dunkeln Auren kamen immer näher, bald hätten sie sie erricht. "Kam mir aber nicht so vor!" meinte er. Er meinte etwas anderes in dessen Blick gesehen zu haben. "Warum weichst du meiner Frage aus?" fragte er nach. er wollte es wissen! Oder war es dem anderen einfach zu peinlich, etwas dazu zu sagen? Auch er lief schneller, doch lies er dann sein Schwert erscheinen, drehte sein einmal um seine Achse und lies bei einer Hälfte des gezogenes Kreises einen horizontalen Lichtstrahl entstehen, der sich nach hinten hin zog. "Ares im Moment ist nicht die Zeit hierfür! ", meinte er und ließ seinerseits mit einem Schlag seine lange Sense erscheinen. Er drehte sich leicht um, blickte aber auf den Boden. Da war es... der lange Körper eine riesigen Schlange. Ein Basilisk! "Mir egal ob es die Zeit hierfür ist oder nicht! Nur weil die uns nun angreifen heißt es noch lange nicht, dass man nicht in der Zeit reden sollte!" keifte er ihn an. Er stand mit dem Rücken zu den anderen Wesen, welche alle angriffen. Die zwei weißen Federflügel breitete er aus, sprang nach oben, sodass er flog. Er flog ein ganzes Stück nach oben, schloss seine Augen und sprach eine Formel. Ares rief die Natur zur Hilfe. Diese antwortete mit einem starken Wind und kurz darauf stieg Nebel aus dem Boden. Umstreichte jeden Gegner damit. Zwar war dies kein kompletter Vorteil, doch man konnte sehen, wo wer war und den Basilisken vor allem, welcher sich deutlich kennzeichnete. Er sah hoch und machte sich bereit. Nun, da man die Augen des Basilisken nicht mehr sehen konnte, war es einfacher zu kämpfen. Und noch einen großen Vorteil: So konnte man auch IHN nicht sehen. Galimarel packte seinen Mantel, warf ihn von sich und mit einem sanften Rauschen öffneten sich 6 Flügel. Zwei davon waren seine eigentlichen Flügel. Das Paar in der Mitte. Die oberen und die unteren waren Kleiner. Erst waren die Flügel wie die einer Fledermaus, doch wurden sie fedrig nach außen zu den Spitzen hin. Dark Seraphim, wie man ihn nannte. Er schlug kräftig mit den Flügeln und griff den größten Gegner an. Immer erst auf die Grossen und danach die kleinen. Dies war seine Taktik. Ares flog dann nach unten. In einem Sturzflug hinab nahm er seine schwarze Klinge und schnitt damit durch die Menge. Er traf einen Direkt an der Kehle und zerschnitt einen weiteren die Rüstung, bevor er einen Pfeil in einen Flügel bekam. Woher dieser kam wusste er nicht, doch flog er erst mal wieder nach oben. Außer reichweite aller. Nahkampf wäre für ihn der sichere Tod. Doch nutzte er nun seine Magie und warf magische Klingen auf die Gegner und lies es Eiskristalle Regnen. Zum einen hatten die Eiskristalle ihre Vorteile... doch auch ihre Nachteile. Im Gegensatz zu Ares' Flügeln, welche aus robusten Federn waren, waren Galimarels teilweise aus sehr empfindlicher Haut, die schnell Schaden nahm. Doch er achtete sich nicht darauf, holte weit aus und griff die riesige Schlange an. Der Basilisk verbiss sich in den Griff der Sense, als diese seinen Hals Traf. Ares sprach einen kleinen Schutzzauber, der Galimarel vor seiner Magie schützen sollte. Immerhin war er derjenige, welcher kämpfen konnte. Im Gegensatz zu seinem jetzigen Zustand war er Galimarel im Nahkampf nicht als Hilfe zu gebrauchen. Er nahm deshalb den Fernkampf auf, was ihm nicht unbedingt Vorteile brachte, da er selbst auf sich achten musste. Galimarel griff rasch an seinen Gürtel, zog dort einen kleinen Dolch, den er dann mit voller Wucht in eines der zwei Augen des Basilisken rammte. Dieser brüllte laut auf und bäumte sich mit einem Ruck auf, sodass Galimarel von ihm geschleudert wurde. Seine Sense steckte dem Monster noch immer im Hals, als er versuchte mit heftigen Flügelschlägen sein Gleichgewicht zu finden. Vergebens... die Wucht war so groß, dass er einfach auf den Boden geschleudert wurde und dort hart auf den empfindlichen Flügeln landete. In seiner hockenden Position schoss Ares auf die kleineren Wesen und überlies den Basilisken Galimarel, wobei er ab und zu auch zu diesem sah. Immerhin kämpften sie hier zu zweit und mussten sich gegenseitig helfen. Zumindest würde Ares dies tun. Ob es der andere Tat wusste er absolut nicht. Ares sah, wie Galimarel den Basilisken angriff und dann weggeschleudert wurde. Da der Nebel sich langsam lichtete war es einfach dies zu erkennen. Ares sprang von dem Baum hinab zu Galimarel, stand praktisch vor ihm und hielt beide Hände zum Basilisken hingestreckt. Die Finger waren gespreizt. "Renjavas!" reif der Seraphim und entfesselte einen Lichtstrahl, wo vom Boden aus grünliche streifen kamen, die sich in den Lichtstrahl bündelten und die große Schlange weit zurück warfen. Tod war sie nicht, das wusste er, doch etwas benebelt würde sie sicherlich sein. "Steh auf!" sagte er zu dem dunklen Seraphim, ohne ihn anzusehen, da er die nächsten Schritte machte und mit den beiden Klingen zuschlug, die er einfach mit einer Handbewegung zu sich gerufen hatte. Galimarel stand taumelnd auf, sah zum Basilisken und spreizte die 6 großen Flügel. "Nimm die kleinen! ", brüllte Galimarel im Kampfgetümmel und war auch schon weg. Rasendschnell rannte er auf die riesige Schlage zu, die sich langsam aufrichtete. Dann machte er einen Sprung, landete mit einigen Flügelschlägen auf dem Kopf von dieser und zog mit einem Ruck den Dolch aus dem Auge, um es in das zweite zu rammen. Nun war der Basilisk machtlos! Ares nickte leicht. Er blieb auf dem Boden und griff die kleineren an. Er musste schnell zuschlagen, um seine Gegner nicht an sich zu lassen. Seine Drehungen waren auch geschickt und hatten so ihre Tücken drauf. Das Monster brüllte wütend und schlug mit der Rute nach dieser kleinen, geflügelten Wanze, welche ihm solche Schmerzen bereitete... Er traf, doch Galimarel blieb stur und schlug heftig mit der Sense zurück. "Mistvieh! ", schrie er und rammte dem Viech so lange die Sense an die gleich Stelle, bis er den Kopf gänzlich abtrennte. Galimarel spreizte die Flügel und sprang von dem Kopf, der nun zu Boden fiel, runter. Die anderen Angreifer sahen kurz zu dem Basilisken, als dessen Kopf zu Boden fiel. Das viele Blut sahen sie selbst durch den Nebel auftauchen. Für einige von ihnen war es das Todesurteil, dass sie stehen geblieben waren, denn die zwei Klingen von Ares zogen sich unaufhaltsam durch die Leiber dieser. Zwei flohen. Wohl eher aus Angst, als aus wirklicher Furcht. Diesen sah Ares nur nach. Galimarel hörte nur diese zwei Rennen. Anders war es hier auf der Lichtung des Todes sehr still. Der Wind wehte wieder friedlich und leise vor sich her. Vögel sangen ihre sanften Lieder. Noch atmete Ares etwas schneller und senkte seine Hände, während die Schwerter verschwanden. Seinen Kopf senkte er ebenso und ging dann auf die Knie. Eine Hand wanderte zu seiner Seite. Zwar waren die Rippenbrüche halbwegs verheilt, aber dennoch taten sie weh, da es doch eine ziemliche Anstrengung war, dies hier zu tun. Das Kämpfen um sich zu verteidigen. Zu viele Bewegungen. Der Nebel verschwand nach und nach immer mehr, bis die Lichtung mit den Leichen und den großen Körper des toten Basilisken zu sehen war. Ehe man seine Flügel erkennen konnte, zog Galimarel diese ein. Er hasste es, seine Flügel zeigen zu müssen, denn sie zeugten von seinem unreinen Blut. Sündiges Blut, das nicht existieren durfte. Doch tat es das. Er stand dann über seinem großen Opfer und ließ die Waffe in seiner rechten Hand verschwinden, seufzte etwas, als sich der Nebel verzog. Sein kalter Blick hing noch eine Weile über dem toten Leib des Basilisken, ehe er zu Ares spähte, um sich dessen Wohlergehen sicher zu sein. "Geht es dir gut? ", fragte er beinahe zärtlich und lief einige Schritte auf Ares zu, um diesen zu begutachten. "Tut dir etwas weh? " "Ja...es sehr..." antwortete Ares. Leicht hob er seinen Kopf, sah Galimarel aus seiner doch schon Knieenden Position aus an und erhob sich langsam. "Es war nur sehr anstrengend." Seine Hand fuhr langsam von der Seite hinab und legte sich in den Nacken von im selbst. Den Kopf lehnte er dann weit zurück. Leicht kopfschüttelnd sah er wieder zu Galimarel. "Und du? Ist mit dir alles in Ordnung?" Kurz schloss er seine Augen. //Warum hört es nicht auf weh zu tun... sonst kam doch nichts... warum jetzt?// fragte er sich und wieder lag die Hand auf der Seite. Galimarel sah Ares genau an. "Besser als dir, wie mir scheint... ", sagte er dann sanft und kam etwas näher. Er selbst hatte nur ein paar blaue Flecken, doch Ares schien Schmerzen zu haben. "Alles in Ordnung? Wie geht es deinen Rippen? " "Mach jetzt bloß kein Drama daraus!" sagte er und sah Galimarel an. "Ich hab mich nur einfach falsch bewegt... dass ist alles..." Seinen Kopf senkte Ares und schloss etwas die Augen. //Hoffentlich ist es nicht schlimmer, als es sich anfühlt...// Galimarel rümpfte leicht die Nase. "Gut... dann bin ich eben still. ", meinte er deutlich genervt. Gut... da wollte man wem helfen und was kam? 'Mach kein Drama draus!' Das war echt gut. "Ich denke, wenn du schon so überzeigt davon bist, alleine zurecht zu kommen, können wir uns ja trennen. Am besten hier und jetzt. " "Wenn du drauf bestehst!" fauchte er ihn an und senkte etwas den Kopf. "Dann geh und renn in dein Verderben! Ist mir doch egal" meinte er dann etwas leiser. "Wenn du unbedingt alleine weiter willst...ich halte dich sicher nicht auf..." er sah ihn an. Leicht schimmerten seine Augen. "Lebe doch dein leben wie du es willst! Ich wollte dir eh nur helfen dir nicht zu Last fallen! Aber wenn du gleich so kommst dann ... dann GEH! VERSCHWINDE!" Galimarels Blick wurde kalt. "Mit dem größten Vergnügen. ", sagte er nur und drehte sich weg. "Und noch was... du hilft niemanden, wenn du deine Wunden leugnest und ihn anlügst. " Damit lief er einfach los. Dieser Junge war ohnehin nicht gerade das, was Galimarel als einen geeigneten Umgang empfand. Oder besser gesagt eher umgekehrt. Er würde schon zurecht kommen. Alles tat ihm vom Kampf weh und so waren seine Schritte eher langsam... Galimarel war jemand, der lebte, um nicht zu sterben. Er tötete, um zu essen und zu überleben. Dies war Ares schon gegen den Strich gegangen. Wie würde es erst werden, wenn der Junge erfuhr, dass er... Ares sah ihm nach. "DANN HAU DOCH AB!" rief er ihm nach. Seine Stimme war leicht verzerrt. Zumindest klang es so. Er sackte auf die Knie. Seine Seite hielt er noch immer, stützte sich mit einer Hand ab, und lies den Kopf gesenkt. Seine Augen hatte er geschlossen. "Kannst mir doch egal sein..." er schniefte etwas. "Meine Wunden leugne ich doch nicht...ich will dir nur nicht zur Last fallen.... verstehst du mich denn nicht?" Galimarel wusste einerseits, dass er Ares Unrecht tat.. doch auch, dass sie beiden kaum miteinander zurecht kommen würden. Also drehte er sich nicht um. In seinem Innern herrschte ein Kampf... wieder zurückgehen und Ares helfen, oder ihn einfach sitzen lassen. Galimarel wusste, dass er keinen Dank bekommen würde, würde er Ares helfen. Man hatte ihm noch NIE gedankt. Dank... einen Dank hatte Ares für Galimarels Hilfe doch schon mal ausgesprochen. Erst vor einigen Stunden oder einem Tag, wenn es schon so lange her war. da, wo er ihn gerettet hatte. Es kam ein kleines Danke von ihm. Also warum war er eigentlich einer der Guten? Die Menschen hassten ihn für das, was er war. Weder bei den Engeln noch bei den Dämonen war er willkommen. Galimarel war seit seiner frühesten Kindheit alleine... niemand war je bei ihm gewesen. Jedem, der Hilfe brauchte hatte er geholfen, ganz egal ob Gut oder Böse. Die Schmerzen besonders in seinem Rücken wurden immer schlimmer. Vermutlich hatte er sich bei einem der Stürze einen seiner sechs Flügel gebrochen... Nach einigen Metern blieb er stehen. "..." Unsicher über seine Entscheidung sah er zurück. 'DANN HAU DOCH AB', war das letzte gewesen, was er von Ares gehört hatte. Dies war also der Dank dafür dass er die kleine Made vor den Zombies gerettet hatte... ein mehr als deutliches Zeichen dafür, dass seine Hilfe wieder einmal ungewollt war und er seine Zeit lieber für sich selber genutzt hätte. Doch nun... es tat irgendwie weh, dass Ares ihn so angefahren hatte. Nicht nur dass Galimarel ihm nur Helfen wollte, sich anscheinend sorgte... nein er musste es mal wieder halb leugnen, dass er schmerzen hatte. Ja und? Der andere tat es doch auch. Das hatte er gesehen. Er hob seinen Kopf etwas und sah Galimarel, welcher sich immer weiter entfernte, sich nicht umdrehte. "Dreh dich um...bitte... allein komm ich nicht zurecht...nicht mit dieser Wunde...." flüsterte er mehr zu sich, als zu Galimarel. Er konnte kaum laut reden. Da versagte ihm seine stimme den Dienst. "Es tut mir leid..." sagte er dann leise und senkte den Kopf wieder. Galimarel hatte es gehört, wenn auch nur sehr leise. Schweigend stand Galimarel da und sah auf den Jungen nieder, wie er seinen Kopf senkte und um Entschuldigung bat. Dann seufzte er. Toll... weg waren seine Vorsätze des bösen Buben... Langsam ging er zurück zu Ares und sagte: "Wenn es dir nicht gut geht, dann sag es. Anders kann ich dir nicht helfen. " Damit bückte er sich etwas und hob Ares einfach auf seine Arme. "Du solltest nicht laufen... vielleicht sind die Brüche wieder offen... " Galimarel hätte doch einfach weiter gehen können. Dann wäre alles vorbei gewesen. Ares hätte sich noch etwas herumgequält mit der Wunde und wäre daran zugrunde gegangen. Dann wäre doch das alles aus der Welt geschaffen. Doch dass er zurückkam verwunderte Ares etwas. Er wollte doch gehen! Also woran lag nun schon wieder das Problem? Insgeheim dankte er ihn ja dafür, dass er wieder da war. Warum wusste er selbst nicht so genau. Er sah ihn an, als sich der dunkle Seraphim vor ihm kniete, ihm das sagte und ihn dann auch noch auf die Arme nahm. "Ich weiß es nicht...doch tut es weh..." murmelte er dann leise. Mit feuchten Augen sah er ihn an und erhob sich etwas, legte einen Arm um ihn und versenkte den Kopf in Galimarels Schulter. Er wollte in dessen Nähe bleiben. Sie war so schön angenehm. "Du solltest dich aber auch nicht überanstrengen... ich hab's gesehen...dir geht's auch nicht gut..:" nuschelte er in dessen Schulter hinein. "Meine Wunden sind schmerzhaft... aber nicht so gefährlich wie die deinen. Ich werde mich später um sie kümmern. ", sagte Galimarel nur und lief zusammen mit Ares los. Er wusste nicht genau, wohin. Nicht sehr weit von hier gab es ein kleines Dorf. Vielleicht könnten sie dort Zuflucht vor der kalten Nacht finden. Doch wenn man über Galimarels wahre Gestallt wusste, würde man ihn hinrichten wollen. Also durfte er sich nicht zeigen. "Kennst du das Dorf, dass hier in der Nähe sein soll? ", fragte er Ares leise und sah in die Richtung. Insgeheim wünschte er sich, dass Ares dort jemanden kannte, zu dem sie gehen könnten, denn das würde ihnen helfen. "Guenabeth liegt in der Nähe... nicht weit entfernt vom Wald. Man müsste es sehen, wenn man den Waldweg nach Osten folgt. Der Waldweg ist nämlich die Verbindung zwischen Guenabeth und der nächsten Stadt Taomir." erklärte er leise. Sein Kopf behielt er an Galimarels Schulter und den Arme ebenso. Es war schön bequem so und auch angenehm. "Vielleicht ist Faleth gerade da... er würde uns Unterschlupf gewähren. Aber er reist öfters zwischen Guenabeth und Taomir hin und her. Ich weiß nicht, ob er im Dorf ist." "Nun... wir werden sehen. ", sagte Galimarel leise und machte sich dann auf den Weg. Wie Ares schon sagte: es war nicht weit von hier. Sicherlich würden irgendwann einige Leute aus diesen zwei Dörfern den Basilisken entdecken. Bis dahin aber würden Ares und er vor Verdächtigungen sicher sein. Sein Tempo war schnell und er lief zügig weiter. Ares musste schnellstmöglich versorgt werden. Ares lies seine Augen geschlossen. Alleine laufen hätte er sicherlich nicht mehr gekonnt. Er war sehr froh, dass Galimarel doch sich wieder umgedreht hatte und nun bei ihm war. Aber eine schnelle Versorgung wäre sehr gut, denn er fühlte, dass der Schmerz so langsam heftiger wurde. Leicht schmerzlich gab er ein Stöhnen von sich. "Es tut weh..:" murmelte er dann leise und krallte seine Hand in den Rückenteil von Galimarels Shirt. Galimarel sah traurig auf Ares nieder. "Halte durch... wir sind gleich da. ", sagte er leise und lief etwas schneller. Seine eigenen Schmerzen hatten ein Ausmaß erreicht, bei dem kalter Schweiß von seinem Kinn tropfte. Doch er hielt es aus.. Er wusste, dass er sich beeilen musste. Doch wie konnte er schneller dort sein als... Galimarel kam eine Idee. "Festhalten... ", sagte er leise aber ernst und ließ seine sechs Flügel erscheinen. Ihm war es egal, ob der Junge so sah, WAS er war... er musste ihn ins Dorf bringen. Dringend! Weit spreizte er seine Flügel. Doch einer der unteren zwei hing wie leblos an ihm herab. Gut, dass er auch mit zwei Flügeln fliegen konnte, wenn er musste. Es würde schon gehen. Mit einem großen Satz schwang er sich in die Luft und hielt sich keuchend oben. Er MUSSTE es schaffen! Er bewegte seine Flügel normal, doch jedes Mal, wenn er mit ihnen schlug, durchfuhr ihn ein schier unerträglicher Schmerz. Doch es wirkte! Bald schon sah er das Dorf und flog tiefer. Kapitel 4: Der Heiler Faleth ---------------------------- "Wir sind gleich da, Junge... halt durch! ", stöhnte Galimarel und kam kurz ins Taumeln, ehe er einige hundert Meter vor dem Dorf landete und die Flügel wieder einzog. Dabei musste er sich seinen Schmerzensschrei unterdrücken und lief dann rasch auf das Dorf zu. Ares hielt sich an ihn fest. Seine Augen hielt er geschlossen, bis er den stärkeren Wind spürte, der ihn durch Haare und Sachen wehte. Er sah die Flügel des anderen. Sie sahen merkwürdig aus, doch das machte ihm nichts. Er war freundlich, hilfsbereit und hatte Schmerzen. Er konnte es sehen, da er den verletzten Flügel sah. Sogleich hielt er sich mehr an ihn fest, als wolle er ihn trösten, das er Schmerzen erlitt. "Hnnn... lass mich laufen...wenn du solch Schmerzen hast..." bat er ihn leise, auch wenn in seiner Stimme Schmerz auch mitsprach. "Nein.. Mit...gebrochenen Rippen ist nicht zu spaßen.. ", gab er leise von sich und war schließlich im Dorf. Gut, die Leute hatten ihn nicht als Engel gesehen, also mussten sie nichts befürchten. "Wo wohnt dein Bekannter? ", fragte er gepeinigt und sah sich hilfesuchend um. "Beim Gasthof....dahinter ist ein kleines Haus... dort wohnt er... dazu musst du durch den Gasthof durch..." murmelte er leise und schloss seine Augen wieder. Er nahm einen tieferen Atemzug und riss sich zusammen, denn ein Hustenreiz kam in ihm auf. Das tiefere Einziehen der Luft tat schon weh, da wollte er das nicht erst noch riskieren. Galimarel beeilte sich so schnell wie möglich zu dem Gasthof und hindurch zu kommen. Leute starrten sie beide an, doch Galimarel ignorierte diese gekonnt. Hinter dem Gasthof war das kleine Haus, an das er anklopfte. /Oh ihr Götter... macht, dass er Zuhause ist!/, dachte er sich. Es dauerte eine Weile, aber dann öffnete ein sehr schlanker Elf die Türe, sah Galimarel an und denjenigen, den er auf den Arm hielt. "Was wollen sie?" fragte er und Ares drehte sich leicht, um den Elfen anzusehen. Dieser sah jetzt schon verwundert drein. "Faleth..." sagte Ares nur leicht und drehte sich wieder zu Galimarel, da nun doch der Hustenreiz zu stark wurde und er husten musste. Es war ein katziger Husten und er tat weh. Die Hand hielt Ares vor den Mund, er spürte etwas warmes in seinem Mund. Es war mehr süßlich. "Hnng..." Mit zwei Fingern fuhr er sich über die Zunge und sah dann das, was er befürchtet hatte: Blut. Galimarel sah den Mann an. "Bitte! Helfen Sie ihm... ", bat er rasch und sah erschrocken das Blut. Genua das hatte er erwartet... "Schnell! Bitte! " Der Elf nickte. "Kommt herein... hinten die zweite Tür rechts ist ein Zimmer. da könnt Ihr ihn ablegen!" sagte er und lies sie herein. Er schloss hinter ihnen die Tür und ging zu einem Kräuterschrank hinüber. Er sortierte kurz etwas, sodass er alle Zutaten zusammen hatte. Eine Keramikschüssel, Möser und einen Schemel holte er sich, ging damit zu den beiden in dem Zimmer. "Was ist passiert?" fragte er. "Einige hinweise was verletzt ist?" kam die nächste frage. Dass es mit den Rippen zu tu hatte konnte er sich etwas denken. Das hatte er an Hand von Ares Bewegungen erkannt. "Seine Rippen sind gebrochen. Ich weiß aber nicht welche und wie viele. Er hat sich zu sehr bewegt und darum denke ich, dass seine Lungen verletzt wurden. ", sagte Galimarel leise und schweiß gebadet. Er stand etwas auf. "Könnt Ihr ihm helfen? " Der Elf nickte. "Dies dürfte kein Problem sein." er deutete auf das zweite Bett im Raum. "Sie ruhen sich aber auch aus. Sie haben ebenso Schmerzen wie Lu....Ares." er sah ihn schief an. "Falls die Frage kommen sollte: Ich habe Empathfähigkeiten und kann es fühlen. Also bitte." er deutete wieder zum Bett während er eine Mixtur zusammenstellte. "Mir können sie gerne sagen, was sie für gebrechen haben. Ich habe eine ärztliche Schweigepflicht. Außerdem kenne ich schon so viele Wesen, die unentdeckt hier herum laufen und von Ares besonders die Geschichte. Wenn sie mir etwas zu sagen haben, so tun sie es." Ares keuchte etwas vor sich her. "Du kannst ihm vertrauen Galimarel...zzz" er zog scharf die Luft ein, als Faleth Ares Shirt etwas beiseite schob. Unsicher sah Galimarel zwischen den Beiden hin und her. Doch er musste etwas gegen den Bruch unternehmen, denn sonst würde er nie richtig heilen. Also schloss er die Augen und setzte sich auf das Bett. Dann ließ er nach kurzem Zögern seine Flügel erscheinen. Noch immer der untere, linke schlaff an ihm herunterhängend. "Der Flügel dort ist gebrochen...", sagte er leise und drehte sich etwas zu dem Elf um, damit dieser sich den Flügel besser ansehen konnte. Der Elf sah sich die Wunde an von Ares. Die Haut war etwas blau angelaufen. Ein gutes Zeichen dafür, dass auf jeden Fall etwas nicht stimmte. Sein Blick fiel dann zu dem gebrochenen Flügel. "Hmm.... sieht schlimm aus. " meinte er und gab Ares die Kräutermischung. "Trink das." meinte er nur und wandte sich Galimarel zu. Er besah sich den Flügel genauer. Strich auch kurz über die gebrochene Stelle. Aber nur ganz sachte. "Zum Glück kein allzu gefährlicher Bruch. den zu richten wird weh tun... willst du etwas gegen die Schmerzen haben?" fragte er ihn. Galimarel schüttelte etwas den Kopf. "Schon ok... ich halte das schon aus. Aus irgend einem Grund vertrage ich keine Medikamente.. ", sagte er leise und wartete ab. Dabei sah er zu Ares. "Wie steht es um ihn? " "Durch das Sehen würde ich meinen nicht so gut. Ich werd gleich nachsehen, wie schlimm es wirklich ist." meinte er zu ihm und stand auf. Er holte ohne Worte einiges hervor und legte es bereit. "Ich schiene den Bruch einfach nur und schmier dann eine Salbe drauf. Je nachdem wie Stark Ihre Heilungsrate ist wird der Bruch innerhalb von acht Tagen abgeheilt sein." erklärte er ihm und machte sich dran den Bruch erst mal zu richten. Dann erst legte er die Schienen an und Band etwas darum., damit die schienen auch hielten. Es dauerte so seine halbe Stunde, ehe dies Vollbracht war. "Wenn sie sich ausruhen wollen können Sie es tun." sagte er und räumte das Bett frei. Dann wandte er sich zu Ares und sah nach ihm. //Gut...er schläft... Das Mittel wirkt immer bei ihm... dass ist das Gute daran.// dachte er sich und sah sich nun die Wunde genauer an. Er drückte drauf herum und auch genau die Rippen entlang. "Vier gebrochene Rippen. Schlagartig würde ich meinen, eine hat die Lunge erwischt. Ohne Hilfe hätte er es nicht überlebt." Er sah zu Galimarel. "Wollen sie es mit ansehen?" fragte er ihn, denn er holte sich ein sehr kleines schmales Messer zur Hilfe und weiße gewaschene Tücher. Galimarel saß auf dem Bett an die Wand gelehnt. "Ich bewege mich lieber nicht... die Flügel sind zu groß und ich würde nur alles kaputt machen. ", meinte er leise, "Aber ich kann es von hier aus sehen... seihen Sie vorsichtig mit ihm." Der Heiler nickte. "Gute Wahl." meinte er zu ihm und wandte sich dann Ares zu. Die Tücher legte er halb unter ihn sodass ein bestimmter Bereich abgedeckt war. "Ich mach dies hier übrigens nicht zum erstenmal bei ihm. Schon öfters kam er mir mit irgendwelchen Verletzungen an." erklärte er ihn und setzte feine Schnitte an und legte nach und nach die gebrochenen Rippen frei. Das Blut lief aus der Wunde und tauchte das Tuch recht schnell von weiß zu rot. Die weißen Knochen waren zu sehen in der nun offenen Wunde. Mit etwas Geschick entfernte er einfach die Bruchstücke die Störend waren und schmierte mit Hilfe von einem kleinen Metallstreifen die Bruchstücke mit einer besonderen Tinktur. "Dieses Mittel lässt die Knochen schneller zusammenwachsen." erklärte er, denn sicherlich fragte sich Galimarel, was er hier anstellte mit Ares. Die Bruchstücke setzte er dann wieder zurück und beschmierte den Knochen dann nochmals mit der Tinktur. Dann schloss er die Wunde und nähte sie zu. Nochmals kam eine Mischung auf die Wunde, die die Heilung beschleunigen sollte und band das ganze dann mit festen Verbänden um. "Er wird bis morgen noch schlafen. Ruht euch aus." sagte er noch und band Ares Hände und Füße an dem Bett fest mit Gürtelähnlichen Schlingen. Schweigend sah Galimarel dem Arzt zu und fragte dann: "Wozu die Fesseln? " Leicht misstrauisch wurde Galimarel dann schon und sah den Mann warnend an. Wenn er Ares nur ein Leid tat... Er sah zu Galimarel. Die Warnung in dessen Blick erkannte er durchaus. "Er wird eine schwere Nacht haben. Selbst am Morgen kann es sein, dass er von den Schmerzen erwacht, die der Knochenwachstum hervorruft. Ich will damit nur verhindern, dass er sich nicht auf den Bruch legt oder gar diesen Berührt. Erst nach 48 Stunden ist der Bruch soweit geheilt, dass er von alleine liegen kann ohne diese Maßnahme. Ich weiß nicht, ob ich ihm helfen kann, wenn der Bruch jetzt nochmals so sehr beansprucht wird." erklärte er dem dunklen Seraphim. "Und du solltest auf dem Bauch schlafen. Dass ist für dich das gesündeste.... Hunger?" fragte er dann zu einer ganz anderen Themenrichtung. "Nicht wirklich... ", sagte er leise. Nein, durch die Schmerzen war ihm jeder Hunger gründlich vergangen. Also legte er sich so hin, dass sein Flügel gegen nichts anstießen. Er würde sich jetzt auch ausruhen... Der Elfenheiler nickte und lies die beiden dann allein. Jedoch deckte er Ares noch zu und reichte Galimarel eine Decke, falls ihm kalt werden sollte. Dann verzog dieser sich in sein Zimmer. Kapitel 5: Bettruhe ------------------- Ares lag schlafend da. Spürte nichts, träumte nichts. Es war so, als würde er nur noch fallen und keinen Boden unter den Füßen haben. Keinen sehen. Nichts, außer dieser angenehmen Dunkelheit. Mit den Schmerzen die er hatte, konnte Galimarel nicht schlafen. Darum begnügte er sich damit, Ares etwas zu beobachten. Still, um ihn nicht aufzuwecken, verharrte er die ganze Nacht über etwas weiter weg neben Ares liegend. Ares schlief durch, bis der Morgen fast da war. Da regte er sich das erstemal. Er drehte den Kopf beiseite und verzog etwas das Gesicht, dann kam auch schon ein Schmerzenslaut. "Hnn..." zwar schleif er noch halb, aber dennoch spürte er so langsam den Schmerz aufkommen, welcher durch die Rippen und der Wunde verursacht wurde. Bewegen wollte er sich, aber konnte es nicht. Müde wie er war, sah er Ares schweigend bei seinem kleinen Kampf zu. Tun konnte er nichts, also tat er auch nichts. Schweigend beobachtete er Ares aber genauestens. Er würde den Jungen stillhalten, wenn es sein musste. Noch war der Schmerz für den jungen Mann erträglich, doch verschlechterte dies sich zunehmest, als er immer wacher wurde und dann die Augen öffnete. Sie sahen sich um und entdeckten dann den anderen. Etwas Hilfesuchend sah er ihn an. Galimarel dachte über eine mögliche Lösung nach. "Tut es sehr weh? ", fragte er sanft und einfühlsam und stand dann auf. Die Flügel noch immer möglichst unbewegt, kam er auf Ares zu. Er konnte etwas gegen Ares' Schmerzen tun. Aber nur, wenn es diesen wirklich quälte. "Ja..." sagte er. Seine Hände zogen an den Fesseln. Weit konnte er sie ja nicht bewegen. Er schloss wieder seine Augen, räkelte sich etwas, doch selbst seine Füße waren festgebunden, damit er sich nicht drehte. Den Kopf drehte er ebenso wieder. "Hnnn....g" "Halt still... beweg dich nicht und entspanne dich etwas. ", sagte Galimarel leise und legte sanft und wie ein Hauch seine rechte Hand auf Ares' gebrochenen Rippen. Dann schloss er die Augen. Still begann er mit dem kleinen Zauber. Es war einer der wenigen Zauber, welche Galimarel überhaupt beherrschte. Langsam begann die Schmerzen von Ares weniger zu werden... dafür begann Galimarel einen stechenden Schmerz in der Seite zu spüren. Nicht bewegen? Das war einfacher gesagt als getan. Dennoch versuchte Ares es. Versuchte still zu halten, selbst wenn der Schmerz durch die Hand etwas schmerzlicher wurde. Sachte verebbte der schmerz. Irgendwie wunderte er sich, wohin der Schmerz wohl verschwand. Nachdem der Schmerz erträglich geworden war sah er Galimarel an. "Warum...tust du das?" fragte er ihn. "Warum tue ich WAS?" , fragte er zurück. In seiner Stimme bebte es ein wenig, doch unterdrückte er den Schmerz, den nun ER trug. "Rede nicht... bleib still liegen. Bis deine Wunden alle verheilt sind, darfst du dich nicht bewegen, hast du verstanden? ", sprach er bestimmt auf Ares ein. Alles, was Ares von jetzt an tun würde, müsste Galimarel ertragen, da er dessen Schmerz gänzlich auf sich selbst genommen hatte. Bis Ares' Wunden also verheilt waren, würde er den Schmerz empfinden. Galimarel war sich so einiges an Schmerzen gewohnt, weshalb es ihm auch leichter fiel diese zu ertragen. "Das jetzt..." meinte er leise. Er sah dann leicht zu Boden und schwieg. Er hatte viel für ihn getan. Nun sollte er dann doch mal auf ihn hören. Zwar wollte er so einiges ihn fragen, aber die bestimmende Stimme von Galimarel lies ihn verstummen. Gut. Dann schloss er eben die Augen und ruhte sich aus. Galimarel atmete erleichtert auf als Ares das tat, was er gesagt hatte und lehnte sich leicht zitternd an die Wand zurück. In seinem Flügel pochte es... und seine Rippen schmerzten. Nun war er eine leichte Beute für Menschen, sollte der Arzt ihn doch verraten... Der Elf jedoch schlief noch seelenruhig in seinem Zimmer und er würde sicherlich niemanden verraten. Wenn dann würde er sich mit verraten, denn seine Weste war nicht die reinste. Erst gegen Mittag sah er nach den beiden, da er aufgewacht war. "Wie geht es euch?" fragte er und sah beide an. Etwas irritiert, was das Verhältnis anging, denn Ares lag ruhig da und sah ihn an. Im Gegensatz sah Galimarel recht.... schlecht aus. Galimarel hatte nur eine wirkliche Heilkunst in sich... Eine Mischung zwischen der tödlichen Vergiftungsmagie der Dämonen und der heiligen Heilmagie der Engel... Er absorbierte ganz einfach den Schmerz, doch konnte er keine Wunden heilen. Er sah mit trüben Augen zu dem Arzt herüber und schwieg. Die Schmerzen hatten schon etwas nachgelassen, doch dadurch, dass sie ohne Pause waren, nahm es den Seraphim doch sehr mit. Der Elf seufzte. "Ich weiß zwar nicht WAS sie getan haben, aber sicherlich war das nicht wirklich günstig." meinte er murmelnd. "Ich hole Schmerzmittel... für den Jungen..." fügte er hinzu, bevor er den Raum verlassen hatte. Ares wandte seinen Blick zu dem anderen Seraphim hinüber. Er sagte lieber nichts, auch wenn er gerne wollte. Galimarel war mehr als erleichtert. Er selber vertrug kein Schmerzmittel... doch wenn der Elf es Ares geben würde, dann würde es auch bei dem dunklen Seraphim wirken. Immerhin empfand er lediglich das, was Ares eigentlich empfinden sollte. Geduldig harrte er noch kurz aus, bis der Arzt wiederkam. Der Elf kam zurück und gab Ares das Mittel zu trinken. "Schlaf Junge...." sagte er leise und legte die Hände auf Ares Augen. Er sah dann zu dem dunklen Seraphim. "Kann ich etwas für dich tun?" fragte er ihn. Galimarel schüttelte etwas den Kopf. "Danke... wenn er schläft, geht es vorbei... danke, dass Ihr ihm geholfen habt. ", sagte er leise und atmete etwas tief ein, als er schon den Schmerz etwas schwinden fühlte. Der Elf nickte. "Er wird wieder fast den gesamten Tag durchschlafen. Das ist gesünder für ihn. Danch solle er aber etwas essen." meinte er. "Und du auch!" Er betrachtete Ares dann wider, welcher langsam wieder in den Dämmerschlaf hineingelangte. Galimarel aber sagte nichts mehr, denn dadurch, dass Ares einschlief, schwanden die Schmerzen und Galimarel konnte endlich einschlafen, was er auch sofort tat. Ares schlief wider mal ruhig in der schwarze Finsternis der Nacht. So wie am Abend zuvor. Es war ein sehr erholsamer schlaf für ihn, selbst wenn nicht seine Kraft aufgetankt wurde, sondern eher die Wunden geheilt. Kapitel 6: Verbundene Seelen ---------------------------- So vergingen schlafend die Stunden und Faleth sah ab und an nach den beiden, lies sie schlafen, damit sie sich erholen konnten. Erst am Abend kam er wieder herein. Ares war eh schon etwas wach war. "Ich geb dir noch einen, dann kannst du morgen aufstehen." sagte der Elf und gab Ares gleich noch einen Trank, so dass dieser wieder schlief. Galimarel schlief alles durch. Er hatte seinen Körper ohnehin in letzter Zeit viel zu viel zugemutet und nun wollte dieser endlich seine Ruhe haben. Erst als die Wunden von Ares zusammengewachsen waren und der Schmerz nachgelassen hatte, kam wieder am frühen Morgen etwas Bewegung in den Körper des dunklen Seraphim. Ares wachte an den Morgen auf und gähnte ausgelassen. Strecken ging noch nicht so wirklich. dazu mussten die Bänder herunter. Sein Blick glitt zu Galimarel hinüber. Sanft lächelte er bei den Anblick. So wie der dunkle Seraphim im Moment dalag sah er zu niedlich aus... Bei de Gedanken daran drehte er lieber wieder Kopf weg. Wobei eine leichte Rotfärbung blieb. Faleth kam nur wenige Minuten später herein. Er sah beide an und löste von Ares dann die Bänder. "Bleib noch kurz liegen. Ich schau mir das noch mal an und verbinde erneut." sagte er und band die Verbände ab und besah sich die Schnittwunde sowie die Brüche. "Hmm...sehr gut... Fall in den nächsten Tagen nicht hin." sagte er und nahm eine Zange und ein Messer. Mit dem Messer durchtrennte er die Schnüre und zog mit der Zange die Fäden heraus. Galimarel ließ ein leises Schnaufen von sich, als er plötzlich einen unangenehmen Schmerz fühlte und zuckte immer mal wieder zusammen. "Hahh.... ", gab er leise von sich und drehte etwas den Kopf weg. Doch noch wachte er nicht gänzlich auf. Faleth sah zu Galimarel //Schmerzübertragung?!// schloss er ein wenig, da Ares irgendwie sich keineswegs regte. "Bleib liegen oder setzt dich ganz vorsichtig auf." sagte er zu Ares und verband erneut, nachdem er eine Salbe drauf geschmiert hatte. Dann wandte er sich Galimarel zu und rüttelte ihn etwas. Galimarel wachte auf, als er unsanft gerüttelt wurde. "hm..? ", gab er leise von sich und sah den Arzt an. Dann rieb er sich etwas die Seite. "Es geht ihm wieder besser und ihr könnt weiter reisen, wenn ihr wollt. Nur aufpassen, dass er nicht auf die Seite fällt. Ansonsten könnt ihr tun und lassen was ihr wollt." erklärte der Elf. "Etwas essen zur Stärkung?" Galimarel fühlte sich nicht wirklich nach Essen, dennoch nickte er etwas. Er wusste selber, dass er essen MUSSTE. Faleth nickte und verschwand aus dem Zimmer. Ares sah zu ihm und stieg vom Bett und kniete sich vor ihn hin. "Danke...dass du mir hilfst. Nun...kannst du mir diese wiedergeben, wenn sie dich sehr stören..." sagte er leise und nahm sich etwas zusammen. "Ich.... will dir einen Wunsch erfüllen. Du hast mir praktisch das Leben gerettet...dafür schulde ich dir sehr viel. Sag, was du willst und ich werde es tun..." Galimarel lächelte etwas. "Junge, deine Aufrichtigkeit könnte so einfach ausgenutzt werden... ich werde mir einen Wunsch ausdenken. Aber keine Angst, ich nutze das nicht aus... ", meinte er sanft und stand etwas auf. Ja, ihm ging es schon besser. Um einiges. Er sah ihn fraglich an. In etwa konnte er sich denken, was er damit meinte. Doch direkt nachdenken darüber wollte er nicht. Ares senkte kurz den Kopf und stand dann eben so auf. "Okay..:" sagte er leise. "Bis dahin begleite ich dich und versuche dir das Leben zu retten, wenn es sein sollte." Galimarel lächelte liebevoll und streichelte Ares kurz und unaufdringlich über die Wange. "Ist gut.. aber bitte bringe dein Leben meinetwegen nicht in Gefahr. " Ares sah ihn an und nickte leicht. "Okay...wie du meinst." sagte er und schmiegte sich irgendwie gegen seine Hand. Er sah ihn sanft lächelnd an. Galimarel zog die Flügel ein. Sie durften nicht erkannt werden. Doch bereitete es ihm einige Schmerzen, weshalb er leise schnaubte. Leicht besorgt sah Ares ihn an. Doch wagte er nicht weiter etwas nachzufragen. Mit Galimarel zusammen verlies er langsam das Haus. Faleth begleitete noch beide. "Wohin wollt ihr nun?" fragte er und flüsterte zu Ares. "Ihr wärt ein klasse Paar..." Als Antwort kam ein böser Blick und die Hand, die sich in Faleth Gesicht verlief. Ares Gesicht war leicht rötlich angelaufen dabei. Galimarel hörte dies, wenn auch nur knapp und lächelte etwas schmerzlich den beiden abgewandt, so dass es Ares nicht sehen konnte. Ja, das wären sie vielleicht wirklich. Doch Galimarel würde nie jemanden finden. Nicht in dieser Beziehung. "Vergiss es!" raunte er Faleth zu, welcher darauf hin leicht lachte. "Ach komm schon.. so wie du ihn manchmal angesehen hast." meinte er zwinkernd. Ares grummelte etwas und lief dann einfach strikt weiter. Hauptsache weg von beiden, so zumindest sah es aus. Weiter hinten in der Stadt steckte er seine Hände dann in die Taschen seines Mantels und sah zu Boden mit einem leicht gesenkten Kopf. //Der spinnt doch...// dachte sich Ares nur noch. Aber innerlich stimmte er jedoch zu. Doch wahrhaben wollte er es sowieso nicht. Galimarel lief neben Ares und lächelte dabei etwas vor sich her. Der Wind lag ihnen im Rücken und so konnte der dunkle Seraphim genau das tun, was er immer tat...: er folgte dem Wind auf dessen einsamen Weg. Nur, dass er diesmal nicht mehr alleine war. Sein Blick glitt sanft zu Ares und er sah diesen ein bisschen an, ehe er wieder nach vorne sah. Den Blick Galimarels bemerkte Ares nicht. Er war damit beschäftigt einfach zu laufen und den Boden vor sich anzustarren. Was sollte er auch anderes tun? Faleth hatte etwas angesprochen, was er eigentlich nie ansprechen wollte oder dass ihm jemand drauf hin wies. Er lies ein Seufzen von sich hören und sah kurz auf, um zu wissen, wo er war und wohin er lief. Bei diesem Mangel an Konzentration hoffte Galimarel nur, dass Ares nicht stolperte. Der Zauber lag noch immer auf ihnen, bis die Wunden ganz verheilt waren und ein Sturz hätte äußerst schmerzhafte Folgen für den dunklen Seraphim. Sicherlich würde es soweit kommen, wenn er nicht aufpasste. Doch gerade DAS tat Ares nicht. Er achtete nicht auf seinen Weg. Einige Kinder kamen aus einer Ecke gerannt und direkt auf beide zu. Sicher würde der dunkle Seraphim ausweichen, doch Ares dachte an sich, dass die Kinder weiter weg waren und nur laut herum lachten. Doch dann stieß er mit irgendetwas zusammen. Galimarel riss die Augen auf und ächzte gequält auf, als das Kind in Ares hineinrannte. "Hng...! " Keuchend griff er sich an die Seite und brach auf die Knie. Ares fiel dadurch hin. Doch nur auf den Po und bemerkte erst dann, dass der andere zusammengebrochen war. Zumindest fast. "Galimarel!" rief er erschrocken und stellte sich auf alle Viere, hob eine Hand und legte diese auf dessen Schulter. "Was...was hast du?...tut...mir leid..." meinte er dann und sah ihn besorgt an. Er spürte ja nichts. Galimarel wurde einen Moment lang übel und er wippte etwas hin und her, ehe er sich wieder fing. "Hnn... tu... tu mir den Gefallen und pass auf, wohin du läufst... ", keuchte er leise und sah Ares beinahe flehend an. Langsam rappelte er sich wieder auf und rieb sich etwas die Seite, dort, wo Ares die Rippen gebrochen hatte. Ares blieb noch kurz auf den Knien und Händen stehen, als Galimarel aufstand. "Entschuldigung..." sagte er nochmals leise und stand dann langsam auf. Dabei versuchte er aufzupassen, dass er die verletzte Seite nicht beanspruchte. Er sah Galimarel dann an. "Ich versuch auf den Weg zu achten..:" sagte er dann leise und griff zögerlich nach einer Hand von Galimarel. Warm fühlte es sich an, als der Junge seine Hand ergriff und Galimarel sah ihn einen Moment seltsam an, ließ es dann aber wortlos geschehen. Es war ihm alles... nur nicht unangenehm. Immerhin mochte er Ares irgendwie und das war ja immerhin das wichtigste. Darum kümmerte es ihn nicht besonders, wenn sie Hand in Hand gingen. Ein wenig fühlte Ares sich wie früher, als er noch oben in Illuma war bei seiner 'Ziehfamilie'. Da war er ja auch immer Hand in hand mit seiner 'Mutter' gelaufen und seinem 'Vater'. Er lächelte vor sich her. So war es schon besser und er sah diesmal lieber gerade aus, als dass er nach unten sah. Galimarel hatte Schmerzen gehabt und nun will er nicht, dass er wegen ihm noch mehr bekam. Galimarel selbst versank in purer Nostalgie. Seine Erinnerung galt einem Jungen... DEM Jungen. Ja, Galimarel hatte schon einmal einen Jungen bei sich... Und dieser... Traurig seufzte Galimarel etwas, lächelte Ares aber an, als dieser ihn fragend ansah. Er lächelte ihn an. Aber so direkt war er ja kein Junge mehr. er war erwachsen an sich. Würde er sich nicht so kindisch benehmen. Er sah aber dann wieder nach vorn. "Wohin wollen wir reisen?" fragte er dem dunklen Seraphim. "Wohin der Wind uns trägt... ", sagte Galimarel leise und sah nach vorne. "Der Wind weiß immer, wo es jemanden braucht, der Hilfe benötigt. Wenn man seinem Weg folgt, findet man rasch Dämonen und das Böse. " Ares nickte. "Verstehe...kannst du dann auch mit dem Wind reden? Immerhin soll es so was geben, dass Leute, die auch Windmagie beherrschten mit dem Wind reden konnten." sagte er und sah zu Galimarel kurz hoch. "Nicht ganz. Ich kann ihn verstehen, den Wind, nicht aber mit ihm reden. Diese Kunst blieb mir immer verwehrt. ", sagte er leise und lächelnd. Er lauschte dann dem Klang des Windes. "Er singt... " "Wirklich?" fragte er nach und sah zu ihm hoch, mal wider. "Was singt er denn?" fragte er neugierig und achtete dann wieder auf dem Weg. "Er singt von einer nahen Quelle... einem Ort der Schönheit, der Ruhe und Geborgenheit. Er singt, wir sollen ihm folgen... ", sagte er leise und wandte sich etwas rechts. Gleich auf drehte der Wind in eben diese Richtung. "Hört sich interessant an.." meinte er und lief mit dem dunklen Seraphim mit. Den Ort, wie Galimarel ihn grad nur etwas beschreiben hatte stellte er sich Bildlich vor. Etwas kannte er ja Oasen und Quellen die wunderschön aussahen. Doch meist gab es ja gerade an diesen Plätzen wesen, die so etwas zerstören wollten. Galimarel nickt etwas. Dann lief er einfach weiter. Folgte dem Klang des Windes hinein in einen Wald. Er wusste nicht, was sie erwartete, doch der Wind hatte noch nie gelogen. Auch Ares hatte er durch den Wind gefunden... Kapitel 7: Offenbarung?! ------------------------ Etwas schloss er kurz die Augen, als ein Windstoß vorbeikam. Dazu viel ihm gerade etwas ein: "Der Wind, der Wind weiß wer ich bin..." flüsterte er leise und öffnete seine Augen wieder. "So geheimnisvoll und leicht, seelenruhig und freundlich bist du es, der die Welt belebt, der das Leben erblühen lässt..." Schritt für schritt lief er mit Galimarel mit. Galimarel lauschte den Worten, unterbrach sie nicht, hörte nur zu... Er schwieg, als sie durch den Wald schritten und das immer dem Wind entlang. Dann wurde es dunkler, der Wald dichter. Doch wie durch ein Wunder schaffte es der Wind noch immer, die zu geleiten. Er lief danach schweigend mit und sah sich um. Mitunter war der Part hier etwas unheimlich und er drückte Galimarels Hand noch kurz bevor er sie los lies. "Hier lauert Gefahr..." "Gefahr? " Galimarel sah sich schweigend um und seine Augen wurden schmal. "Wo? Woher willst du das wissen? ", fragte er leise und sah Ares an. Er selber fühlte keine Gefahr... Der junge Mann sah Galimarel an. "Sagen wir es mal so. In gewissen Dingen bin ich immer vorsichtig und der Wald macht auf mich nicht den Eindruck, dass es hier keine Gefahren gibt!" sagte er. Kurz sah er weg, doch dann sah er wieder Galimarel an. "Ich weiß nicht ob ich mich da irre oder auch nicht. Jeder empfindet Gefahr anders, doch bin ich mir sicher, dass..... mir nichts pas-...........-sieren kann solange..... du ........in meiner ...........Nähe ............bist..." sagte er immer leiser und kam kurz hoch und legte seine Lippen sanft auf die von dem dunklen Seraphim. Nur kurz tat er es und drehte sich mit einem hochroten Kopf wieder weg und meinte leise: "Entschuldigung..:" Galimarel starrte Ares voller Verwirrung an. Der Kuss war dabei nicht das, was ihm am meisten verwirrte. "W- was meinst du? Hast du Angst vor mir? " Etwas unsicher sah er den Jungen an und ging näher an diesen. Sanft legte er von hinten seine Arme um Ares und sagte leise: "Ich... niemals würde ich dir irgendwie weh tun... " /Er hat mich geküsst.../ "Angst?...Vor dir??" fragte er und sah ihn erst mal nicht an. Er sah weiterhin zu Boden und blieb stehen, als Galimarel dann seine Arme von hinten um ihn legte. Etwas größer wurden seine Augen, doch schloss er diese dann. "Ich habe keine Angst vor dir... nur...ist mir der Wald sehr unheimlich...zumal ich im Moment keine Schmerzen verspüre, was sehr gefährlich sein könnte." Galimarel lächelte erleichtert. "Ach das meinst du... Keine Sorge, wenn du bedroht wirst, dann wehre dich. Nimm keine Rücksicht, sonst stirbst du. ", sagte er ernst. Dann ließ er Ares los. "Aber keine Sorge. Ich fühle nichts... darum wird vermutlich auch nichts hier sein. "Aber...es schmerzt dir und das möchte ich nicht!" sagte er und sah Galimarel an. Sein Körper drehte sich zu Galimarel um, als dieser ihn los lies. "Mag sein, dass du nichts spürst, aber dennoch mache ich mir auch Sorgen um dich!" sagte er und deutet mit einem Finger auf Galimarels Brust. Galimarel nahm die Hand des Jungen und küsste sanft die Finger. "Wir sind sicher... vertrau mir. ", sagte er dann sanft und ließ die Hand wieder los. "Komm... gehen wir weiter. " Etwas wirsch sah er Galimarel an, als dieser seine Hand nahm und die Finger küsste. Dies war doch eigentlich eine ganz andere Geste.... Etwas starr sah er den dunklen Seraphim an ehe er dann nickte. "O- okay...gehen wir weiter..." murmelte er und drehte sich um, lief dann mit dem anderen Seraphim weiter. Galimarel verbarg die Tatsache, dass er Ares sehr mochte. Der Junge war nicht so jemand... das akzeptierte er. Sie liefen weiter bis sie auf eine kleine Lichtung kamen. Die Sonne schein warm durch das dichte Blätterdach und erhellte den kleinen See in der Mitte. Von einem nahen Berg kam das Wasser frisch herab und durch den steinigen Boden der Lichtung war dieses Wasser im kleinen See so klar, dass es leicht blau schimmerte und man bis zum Grund sehen konnte. Als sie diesen wunderbaren Ort erreichten, der Ares wie ein Paradies in all dieser finsteren Welt erschien, musste er lächeln und sah kurz zu dem Seraphim auf, ehe er zu dem Wasser heran ging, sich einen Ärmel leicht hochschob und sachte die Hand in das klare Wasser legte. Es war kalt und so klar... "Wunderbar..." hauchte er leise und sah hinauf zum Himmel. Galimarel lächelte etwas, begann dann damit, etwas Holz zu suchen und eine Feuerstelle vorzubereiten. Nun konnten sie sich wieder mal richtig ausruhen. Und das war im Moment sicherlich für beide wichtig. Ares sah zu Galimarel und überlegte sich etwas, dann aber zog er sich den Mantel aus und das Shirt. Er sah den Verband und strich etwas mit der Hand drüber und seufzte. Er band diesen dann ab und zog sich auch die restlichen Sachen alle auf, welche er ordentlich hinlegte und sprang dann in das Wasser herein. Ares tauchte ein Stück, ehe er wieder hervor kam, um Luft zu holen. Das Bad tat ihm gut, auch wenn es kalt war und nicht schön warm. Nicht kalt... angenehm kühlend. Galimarel seufzte erleichtert und entfachte gerade das Feuer. Leicht lehnte er sich zurück, ertrug den sachten Schmerz und beobachtete den Jungen. Sein Blick war ruhig und auch etwas genießerisch... Ares schwamm so seine kleinen Runden und ließ sich dann auf den Rücken liegend im Wasser treiben. Sein Blick war gen Himmel gerichtet, seine Arme ausgebreitet und leicht lächelnd waren seine Gesichtszüge. Ja, es hatte wirklich gut getan, hier etwas zu schwimmen. Galimarel sah Ares zu.. sah den zarten, verführerischen Körper und... Nein! So was durfte er nicht einmal DENKEN! Gedanken waren frei, da konnte Galimarel denken was er wollte. Niemand konnte einem dies nehmen. Nun gut, einige könnten es, aber das bedarf wirklich sehr hoher Magie, die Ares nicht besaß. Etwas blieb er noch so, ehe er sich dann auf dem Wasser umdrehte und zurück schwamm. Er kletterte dann aus dem Wasser heraus und nahm sein Shirt, um sich gröbst abzutrocknen. Dann setzte er sich in die Sonne, um sich so zu trocknen. Leicht fiel sein Blick kurz zu dem anderen hinüber. Etwas abwesend stocherte Galimarel im Feuer herum. Dann sah er zu Ares. Er fragte den Jungen, ob er kurz auf das Feuer aufpassen könnte... Denn auch er musste sich wieder mal waschen. Er zog sich aus und lief ins Wasser, sah sich noch mal um und weitete dann seine 6 Flügel aus. Sanft begann er diese zu säubern... Ares nickte natürlich und zog sich schnell seine Unterhose über, bevor er hinüber zu dem Feuer lief und auf dieses aufpasste. Seine Blicke glitten hinüber zu Galimarel und er musste etwas lächeln. Mit einem kleinen Stock stocherte er nun im Feuer herum, um dieses etwas zu schüren. Mitunter legte er auch Holz nach. Immerhin durfte das Feuer ja nicht ausgehen. Der Rücken wurde ihm langsam kalt, sodass er sich etwas überzog. Für den dunklen Seraphim war es noch immer etwas ungewohnt mit jemanden so lange zu reisen... Doch Schamgefühle oder ähnliches kannte er nicht. Dazu war er zu... zu aufgeschlossen. Seine Nacktheit machte ihm weniger aus, als die von Ares, was aber einen anderen Grund hatte... Behutsam, beinahe zärtlich wusch er die empfindlichen Flügel. Die Haut könnte jederzeit reißen, und das wusste er auch. Ares sah zu den anderen hinüber, betrachtete den anderen genau. Leicht lächelte er dabei, während er auf das Feuer aufpasste und dem anderen begutachtete. Warum er es tat...? So recht wusste er es nicht. Besser wäre es ja, wenn er auch auf die Umgebung achten würde. Er nahm tiefe Atemzüge und schloss seine Augen, lauschte der Gegend. Nach einer Weile kam Galimarel wieder aus dem Wasser. Er setzte sich neben Ares und hing seine Kleiner neben dem Feuer auf. Nun saß er schweigend da... nackt. Sein Blick glitt zu Galimarel wieder und der jüngere Seraphim biss sich auf die Lippen. Der Anblick war irgendwie...berauschend. Und ihm schossen einige Gedanken in den Kopf, die er am liebsten gleich wegwerfen würde. Zum Glück war das Feuer so grell, dass dieses seine Röte im Gesicht verbarg. Doch schluckte er schwer. Doch dann sah er wieder zu Galimarel und sah diesen wieder mal an. Er konnte es diesmal irgendwie nicht lassen. War wohl die Tatsache, dass er nackt war. Galimarel bewegte sich unbewusst sehr sinnlich... Es war seine Art als Seraphim. Nichts dämonisches sah man an ihm. Nur die schwarzen Flügel. Sein Blick glitt zu Ares. Etwas überrascht sah er dessen leicht verträumten Ausdruck. "Ares? Alles in Ordnung? " Zuerst nahm Ares Galimarels Worte kaum wahr, da er versunken war in den Anblick Galimarels. "Ähm...ja...klar..." meinte er dann blinzelnd und leicht stotternd. "Ich...war gerade etwas....abgelenkt..." sagte er ausweichend und stocherte dann wieder im Feuer herum. //Oh weh... ich glaube ja kaum...was ich sehe... warum tut er dies?// fragte er sich. //Will er mich necken? Oder tut er es einfach so, weil es Angewohnheit ist?// Er seufzte dann leicht. Etwas anders setzte er sich dann hin. Er wollte etwas verbergen. Nicht dass Galimarel es sah, denn die Bewegungen von ihm waren ziemlich ansprechend gewesen. Galimarel runzelte die Stirn. Er seufzte etwas und dachte etwas nach. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass Ares etwas unangenehm war. Etwa seine Nacktheit..? "Ares? Soll ich mich anziehen? Ist es dir unangenehm? " Rasch stand er auf und lief zu seinen Kleidern, zog sich dann wenigstens die Hose an. "Tut mir Leid... ich bin mir Gesellschaft nicht gewohnt und darum achte ich nicht darauf, was ich mache. Wenn dich etwas an meinem Verhalten stört, dann musst du mir das sagen, ok? " Er sah auf, als er fragte, ob er sich anziehen soll. Als er das getan hatte war er schon mal etwas erleichtert. "Danke..:" meinte er dann nur leise. Kurz schloss er seine Augen und öffnete sie wieder. "Ich...bin es nicht gewöhnt, wenn jemand so.....freizügig...herum läuft..:" murmelte er dann leise zu sich. "Es...es...macht einen...verlegen..." sagte er dann doch noch. Oh Gott er benahm sich echt wie jemand, der noch nie jemand anderen so nackend gesehen hatte! Galimarel lächelte sanft. "Verzeih... ich bin eben eine freizügige Person. Aber wenn dich dies wirklich stört, so werde ich mich von nun an etwas geziemter verhalten. " Er setzte sich neben Ares. "Ich hoffe, es dir nicht allzu peinlich... " "Ähm...nun ja...also..." so recht bekam er nichts heraus und hob den Kopf, um Galimarel anzuschauen. "Nicht...wirklich... " Sein Blick senkte sich nach unten zum Boden hin. In der einen Hand hatte er den Stock, mit dem er im Feuer gestochert hatte, welcher nun jedoch im Feuer lag und schon Feuer gefangen hatte. Galimarel betrachtete Ares, dann den Stock, nahm dem Jungen diesen ab und warf ihn ins Feuer. Er lächelte sanft und legte Ares einen Arm um die Schulter. "Ich werde dann nachher mal sehen, ob ich uns was zu Essen auftreibe. ", meinte er leise und sah in Feuer. Prompt lief er etwas rot an, als der dunkle Seraphim den Arm um ihn legte. Es war etwas ungewohnt so, doch anderer seits war es angenehm. Erst wollte er es nicht, doch dann schloss er seine Augen und lächelte sanft. "Wenn... du willst...dann tu das. " sagte er leise. Sachte fing er an, sich an den anderen zu kuscheln. Die Nähe war irgendwie angenehm. Es war eigenartig, denn er hatte nie gedacht, dass die Nähe eines anderen so angenehm sein konnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)