Schrei wenn du kannst! von Weissquell ================================================================================ Kapitel 18: Büßen! ------------------ "Warum tut sie das?", fragt Inu Yasha beunruhigt. "Steh nicht so dumm herum!", schimpft Miroku hinter ihm, "Besser du folgst ihr und passt auf, dass ihr nicht wieder etwas passiert!" Auch Sango ist bereits auf Kiraras Rücken gestiegen um ihrer Freundin beizustehen. "Krieg dich endlich wieder ein, verdammt noch mal!", meint sie erbost zu Inu Yasha, "Was ist denn bloß mit dir los? Wenn wir nichts unternehmen, wird sie garantiert von diesen beiden Irren da zerquetscht, also beweg dich endlich!" Diese Worte zeigen Wirkung! Erst steht Inu Yasha da wie vom Donner gerührt, doch dann wird seine Mine ernst. Er ballt die Fäuste und dann stößt er sich mit einem gewaltigen Satz vom Boden ab und setzt ihr nach. Nein, er wird auf keinen Fall zulassen, dass Kagome noch einmal etwas passiert. Solange noch ein Fünkchen Leben in ihm ist, wird er sie beschützen. Um keinen Preis der Welt wird er sie jemals wieder zu Tode kommen lassen! Inzwischen hat Miwaru die Oberhand gewonnen. Sesshomaru blutet aus vielen Wunden und es gelingt ihm immer schwerer ihrem todbringenden Biss in seine Kehle zu entgehen. Sein Atem geht schwer keuchend und roter Schaum tropft ihm aus dem Rachen. Auch Miwaru hat einige Bisswunden abbekommen, aber sie sind lange nicht so ernst wie die ihres Sohnes. Sesshomaru humpelt bereits und seine Bewegungen zeigen deutlich, dass er Schmerzen hat. Es scheint, als hätte er kaum noch genug Kraft den Kampf fortzusetzen. Hoch aufgerichtet steht Miwaru vor ihm. Ein tiefes Grollen dringt nun aus ihrer Kehle und formt Worte mit gefährlich, schaurigem Klang: "Jeder der mich herausfordert, bezahlt dafür mit dem Tod, auch du mein Sohn! Jetzt wirst du sterben!" Mit diesen Worten will sie sich auf ihn stürzen um ihm endgültig den Rest zu geben. In diesem Augenblick ertönt hinter ihr ein lauter, zorniger Ruf: "Miwaru, du Miststück, dreh dich um!" Irritiert wendet die gewaltige Hundedämonin sich um. Ein kleines Stück entfernt steht hoch aufgerichtet Kagome! In ihrer Hand liegt ein Bogen mit Pfeil der bis zum äußersten gespannt ist. Grimmige Entschlossenheit steht ihr ins Gesicht geschrieben. Die Hundefratze der Dämonin verwandelt sich in ein abscheuliches Grinsen. Es sieht wahrhaft furchtbar aus. "Was willst du denn hier, kleine Kagome? Glaubst du wirklich dein Pfeil könnte mich aufhalten? Mich? Selbst deine Macht ist dafür nicht groß genug!" "Das werden wir ja sehen!", Kagomes Stimme ist eisig. Miwaru lässt nun von Sesshomaru ab und wendet sich Kagome zu. Ihre mächtigen Pfoten lassen bei jedem Schritt die Erde erbeben. "Närrin!", faucht die Dämonin, "Du bist für mich kaum eine Anstrengung wert, aber wenn du darauf bestehst werde ich mir ein Vergnügen daraus machen, dich als Erste zwischen meinen Kiefern zu zermalmen!" "Kagome!", ertönt es nun zwischen den Bäumen. Im selben Moment bricht Inu Yasha zwischen den Bäumen hervor. Sofort erfasst er die Situation und augenblicklich baut er sich schützend vor Kagome auf. Seine Körperhaltung ist aufs Äußerste angespannt und seine Mine ist grimmig. Herausfordernd funkelt er Miwaru an. "Da bist du ja wieder, kleiner Bastard!", grollt die mächtige Hundedämonin. Doch der junge Halbdämon funkelt nur ebenso grimmig zurück. "Mein Name ist Inu Yasha!" Angewidert verzieht die gewaltige Gestalt ihr Gesicht: "Wie ich diesen Namen verabscheue! Dann werde ich mir eben zuerst dich vornehmen, bevor ich deiner Freundin den Garaus mache!" "Nur über meine Leiche!", erwidert Inu Yasha und fletscht die Zähne. Letztendlich hat er seinen Kampfwillen zurückgewonnen und nun ist er entschlossener denn je. "Eher friert die Hölle zu, als das ich zulasse, dass du ihr auch nur ein Haar krümmst!" Ein tödliches Lachen wie ein Gewitter dringt aus der Kehle der Dämonin: "Du weißt doch genau, dass du mir nicht gewachsen bist!" "Pah, sei's drum!", meint Inu Yasha und ein verwegenes Kampflächeln legt sich auf sein Gesicht. Vernehmlich lässt er seine Knöchel knacken. "Inu Yasha, geh aus dem Weg!", die Worte lassen keinen Widerspruch zu. Verwirrt dreht der Halbdämon sich um. Hinter ihm steht mit erhobenem Haupt Kagome. Noch immer hat sie ihren Bogen straf gespannt und zielt mit tödlicher Entschlossenheit auf Miwaru. "Aber...", will er erwidern, doch sie schneidet ihm das Wort ab: "Kein ,Aber'! Diesmal gehört sie mir!" Erschrocken weicht Inu Yasha zurück. Nie zuvor hat er eine solche gnadenlose Kälte in Kagomes Stimme gehört. Verstört macht er einen Schritt zur Seite. Unbeeindruckt und äußerst bedrohlich kommt Miwaru näher: "Tapfer, aber absolut töricht und völlig nutzlos, kleine Kagome! Glaubst du dir könnte etwas gelingen, dass einem Halbdämon und einem geringen Dai-Youkai misslungen ist? Du wirst schneller wieder tot sein als du glaubst!" Doch Kagome lässt sich davon nicht beeindrucken, im Gegenteil. "Mach dich nur weiter lustig!", funkelt sie böse, "Aber diesmal wirst du nicht gewinnen! Du bist ein boshaftes Biest und ich werde endgültig dafür sorgen, dass du nie wieder jemandem schaden kannst!" Kagomes Stimme zittert vor krampfhaft unterdrückter Wut. "Meinen Tod hatte ich dir zu verdanken und bestimmt haben noch unzählige andere durch dich ihr Leben verloren, und allein schon das ist genug um dich endgültig auszuschalten. Aber das was du Inu Yasha angetan hast, ist absolut unverzeihlich! "Du hast ihn gequält und leiden lassen! Du hast alles getan, damit er sich sein Leben lang schrecklich fühlt und das nur um dein persönliches Ego aufzubessern! Inu Yasha hat in seinem Leben schon genug erdulden müssen, auch ohne dass du dich eingemischt hast und wahrscheinlich weiß nur er allein, wie hart das für ihn gewesen ist! Das was du ihm heute angetan hast, hat er auf keinen Fall verdient und ich kann und werde dir das niemals verzeihen! Hast du gehört? Niemals!!!" In diesem Augenblick bildet sich eine leuchtend rote Aura um Kagomes Pfeil. Doch damit nicht genug, die Aura weitet sich aus und hüllt nun die gesamte Gestalt des Mädchens ein. Gerade erreichen auch Sango und die anderen die Lichtung. Erschrocken beobachten sie was hier gerade vor sich geht. Ein gleißendes, rotes Licht hüllt Kagome ein und die wabernden Energiemassen züngeln um jedes ihrer Gliedmaßen. Kagomes gesamter Körper ist in eine gewaltige Aura aus Energie eingehüllt und ihr Gesicht spiegelt eine solch wilde Wut wieder, wie ihre Freunde es bei ihr noch nie zuvor gesehen haben. Beunruhigt weichen sie zurück. Auch Inu Yasha ist völlig überrascht über dieses so vollkommen untypische Verhalten seiner Freundin. Aber nicht nur das, auch Miwaru scheint dies auf einmal zu bemerken. Verwirrt hält sie inne. "Was zum...?", ruft sie. Doch in diesem Augenblick konzentriert sich die gewaltige Energiemenge um die Spitze von Kagomes Pfeil und eine mächtige Kugel aus grellem, roten Licht entsteht. Gleichzeitig bemerkt auch Miwaru den tödlichen Blick in Kagomes Gesicht und augenblicklich wird ihr klar, dass sie sich in Gefahr befindet. Doch sie hat keine Gelegenheit mehr, dagegen etwas zu unternehmen. In diesem Moment flammt Kagomes Aura noch einmal wütend auf und die rotschimmernde Energie hüllt die gesamte Lichtung ein. "Und jetzt fahr zur Hölle!", schreit Kagome und im gleichen Moment lässt sie den Pfeil von der Sehne schnellen. Scharf durchschneidet der grell leuchtende Pfeil die Luft und nur einen Herzschlag später findet er sein Ziel direkt in der Brust der gewaltigen Hundedämonin. Augenblicklich wird die Getroffene in ein gleißendes Licht getaucht, das die Lichtung mit einer Welle aus purer Energie überzieht. Ein schriller Schrei dringt aus Miwarus Kehle und wie ein gewaltiger Felsbrocken stürzt sie nach hinten über und schlägt mit einem mächtigen Donnern auf der Erde auf. Geblendet müssen die Anwesenden die Augen schließen. Es dauert mehrere Augenblicke ehe das Licht soweit verschwunden ist, dass sie wieder gucken können. Blinzelnd schauen sie sich um. Alles scheint ruhig zu sein. "Sie ist nicht mehr zu sehen!", stellt Sango fest. In diesem Augenblick hört man ein leises "Puff" und der Bogen in Kagomes Hand nimmt wieder die Gestalt des kleinen Fuchsdämons an. Noch immer zitternd plumpst Shippo auf den Boden. "Haben wir es geschafft? Haben wir sie endlich besiegt?", fragt er bebend. "Es sieht fast so aus!", stellt Miroku vorsichtig fest. Alle Blicke gehen nun zu Kagome hinüber. Wie erstarrt steht sie da, den Blick noch immer nach vorne gewand. Dann plötzlich beginnt sie am ganzen Körper zu zittern und plötzlich geben ihre Beine nach und sie plumpst auf den Boden. "Kagome!", ruft Inu Yasha aufgebracht und nur wenige Augenblicke später ist er schon bei ihr. Rasch kniet er bei ihr nieder und schaut sie mit großen Augen besorgt an. "Alles in Ordnung bei dir?" Nun wendet ihm Kagome ihren Kopf zu, über ihre Wangen laufen dicke Tränen. "Oh Inu Yasha!", ruft sie und schlingt ihre Arme fest um seinen Hals um ihr Gesicht an seiner Schulter zu vergraben, "Ich hatte solche Angst! Hab ich das wirklich eben getan? Ich bin noch nie so wütend gewesen, fast hatte ich schon Angst vor mir selbst!" Zögernd erwidert Inu Yasha ihren Griff, aber er ist sich sehr unsicher. Ja, er hat sie wirklich noch nie so wütend erlebt. Die Kräfte die sie dabei entfesselt hat waren sogar für ihn beängstigend. Und das nur für ihn? Hat sie sich Miwaru nur entgegengestellt um ihn zu rächen? War sie tatsächlich wütend, wegen dem was Miwaru ihm angetan hat? Das kann doch gar nicht sein! Wie kann sie jetzt noch so empfinden, nachdem er sie...? Nein, solch ein Mitgefühl verdient er überhaupt nicht. Kagome ist einfach zu gutherzig, er verdient sie gar nicht. Vorsichtig aber bestimmt entzieht er sich ihrer Umarmung. "Schaut mal, da drüben!", ertönt es in diesem Moment aufgeregt von Shippo. Alle Augen gehen in die angegebene Richtung. "Das ist ja Sesshomaru!", ruft Sango überrascht aus. Tatsächlich, zwischen den Bäumen nähert sich mit schleppenden Schritten eine Gestalt. Der hochgewachsene Dämon ist am ganzen Körper mit Blessuren überzogen und ist offensichtlich bemüht, sich nicht anmerken zu lassen, dass er humpelt. "Er hat sich wieder zurückverwandelt!", stellt Miroku verwundert fest, "Wahrscheinlich hatte Kagomes Pfeil eben, nicht nur allein Auswirkungen auf Miwaru." Die Umstehenden lassen den sich nähernden Dämonenprinzen nicht aus den Augen. Er blutet aus mehreren Wunden aber es scheint ihn nicht zu kümmern. Unverwandt blickt er zu der kleinen Gruppe hinüber, doch seine Mine ist nicht zu deuten. Plötzlich ertönt hinter ihnen ein lauter Ruf: "Mein Herr! Seid ihr in Ordnung?" Im nächsten Moment eilt eine kleine Gestalt zwischen Inu Yasha und den anderen hindurch und steuert direkt auf den verwundeten Dämon zu. Jaken hat die Gelegenheit ergriffen um seinem Herren sogleich wieder zur Seite zu stehen. Doch nur wenige Augenblicke später ertönt ein weiterer Schrei: "Meister Sesshomaru!" auch das kleine Menschenmädchen Rin taucht nun zwischen den Bäumen auf und rennt mit Tränen in den Augen aber mit einem strahlenden Lächeln auf den weißhaarigen Dämon zu. Leicht überrumpelt weiten sich Sesshomarus Augen als er mit ansehen muss, wie die kleine Rin ihre dünnen Ärmchen um seine Beine schlingt und sich an ihn drückt. "Dir ist nichts passiert, ich bin so froh!" Schweigend lässt Sesshomaru sie gewähren. Völlig perplex beobachten die Anderen diese eigenartige Szene, doch sie sind taktvoll genug um kein Wort darüber zu verlieren. Doch auf einmal hebt Sesshomaru den Kopf und seine Mine verfinstert sich. Auch Inu Yasha schreckt hoch und Miroku fährt ebenfalls zusammen. In eben diesem Moment taucht zwischen den Bäumen eine weitere Gestalt auf. Es ist Miwaru. Sie hat wieder Menschengestalt angenommen und sie schwankt. Mit schmerzvoller Mine hält sie sich die Brust in der ein langer Pfeil steckt. Blut quillt ihr zwischen den Fingern hervor und sie atmet schwer. Augenblicklich gehen alle Anwesenden in Verteidigungsposition. "Das darf doch nicht war sein!", keucht Sango, "Sie lebt immer noch!" Miwaru spuckt verächtlich einen Schwall Blut aus. "Pah, es bedarf mehr als den Pfeil dieser widerlichen, kleinen Hexe um mich zu besiegen!" Mit einem gequetschten Schrei, zieht sie sich den Pfeil aus der Brust. Kagomes Augen weiten sich vor Furcht. "Du dreckiges Menschenweib! Das wirst du mir büßen!", Miwaru kommt immer weiter auf sie zu, obwohl sie stark angeschlagen aussieht, "Ich werde dir das Genick brechen! Ich reiß dir das Herz raus! Niemand besiegt mich, hörst du? Niemand besiegt Miwaru!!!" Hochaufgerichtet baut sie sich vor ihnen auf und hebt eine ihrer Klauen. Um ihre Fingerspitzen bildet sich ein giftgrüner Schimmer. "Jetzt werde ich euch alle zur Hölle schicken!" "Inu Yasha!", ertönt es auf einmal hinter ihr. Inu Yasha fängt den Blick seines Bruders ein. Mit einer geschmeidigen Bewegung, greift Sesshomaru unter sein Gewand und fördert, das eingedämmte Tessaiga zutage. "Hier fang!", ruft er. Dann wirft er das Schwert direkt in Inu Yashas ausgestreckte Hand. Vollkommen verblüfft starrt der junge Halbdämon ihn an. Doch Sesshomaru wirft ihm nur einen undeutbaren Blick zu, dann meint er: "Na los, mach sie endlich fertig!" Obwohl er das Verhalten seines Bruder nicht begreifen kann, lässt Inu Yasha sich das nicht zweimal sagen. Mit einem triumphierenden Grinsen zieht er sein Schwert. Augenblicklich liegt Tessaiga groß und mächtig in seiner Hand. Ein helles Glühen geht von der Klinge aus. Miwarus Augen gehen ruckartig auf. Auch sie kann das grad Geschehene nicht fassen. "Nein das kann nicht sein!", stößt sie hervor, doch Inu Yasha ist bereits in Position gegangen. "Diesmal rettet dich absolut nichts mehr!", ruft er gefährlich. Mit einer sicheren Bewegung holt er zum Schlag aus. Miwaru bleibt nicht einmal mehr Zeit, um zu reagieren. Mit einem gewaltigen Hieb saust das Schwert hernieder und trifft perfekt gezielt die Windnarbe. "Kaze no Kizu!", schreit Inu Yasha und nur wenige Augenblicke später rollen die tödlichen Energieentladungen über die gesamte Lichtung und walzen alles nieder, was ihnen im Weg steht. Die Anderen können sich gerade noch in Sicherheit bringen. Nachdem das Licht sich verzogen hat, blicken die Anwesenden sich vorsichtig auf der Lichtung um. Von Miwaru ist keine Spur mehr zu entdecken. "Diesmal, scheinen wir sie endgültig besiegt zu haben!", wagt Miroku zu vermuten. "Yippie!", schreit Shippo erleichtert auf, "Endlich sind wir sie los!" Ganz begeistert springt er auf Kagomes Schulter und strahlt über das ganze Gesicht. Gemächlich, steckt Inu Yasha sein Schwert zurück in die Scheide. Dann hebt er den Kopf und schaut zu seinem Bruder hinüber. Ihre Blicke treffen sich. Einen Momentlang verharren sie schweigend. Dann sagt Sesshomaru: "Zieh nur keine falschen Schlüsse aus dem was ich getan habe! Das bedeutet nicht, dass ich dich weniger verachte, es bedeutet nur, dass ich sie noch weniger leiden konnte als dich!" Nun geht Kagome ein paar Schritte auf den blessierten Dämon zu. "Trotzdem danke für alles!", sagt sie. Sesshomaru antwortet nicht, er wirft ihr nur einen nachdenklichen Blick zu. Dann sagt er: "Jaken, Rin, wir gehen!" Mit diesen Worten wendet er sich um und verschwindet mit würdevollem Schritt zwischen den Bäumen. "Den soll einer verstehen!", meint Miroku verwundert. "Na ja, er ist eben sehr stolz!", bemerkt Kagome. "Trotzdem seltsam", erwidert Miroku, "Ich hätte nie gedacht, dass er mal etwas für Menschen überhaben würde. Aber diese Rin, sie scheint ihn wirklich gern zu haben. Es ist wirklich schwer vorstellbar! Und dass er dich wiederbelebt hat... ich glaube, wir werden niemals völlig schlau aus ihm werden!" Kagome seufzt. "Vielleicht! Aber weißt du, Miroku, im Augenblick will ich mir darüber keine Gedanken machen. Am liebsten möchte ich die heutigen Ereignisse so schnell wie möglich vergessen!" "Du hast recht Kagome!", sagt Sango, "Wir sollten nach hause gehen. Ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich bin geschafft!" Zustimmendes Nicken ist die Antwort. Kagome tritt an Inu Yasha heran. "Ja, lass uns nach hause gehen! Du siehst wirklich furchtbar aus! Deine Wunden müssen gereinigt werden." Behutsam legt sie ihm die Hand auf die Schulter. Inu Yasha erstarrt. Dann fegt er ihre Hand beiseite. "Mir geht's prima!", meint er patzig, "Die Wunden sind schon fast alle verheilt. Es ist nicht nötig, dass du schon wieder an mir rumfummelst!" Verwirrt zuckt Kagome zurück. "Ich meine es ja nur gut! Aber du kannst mir viel erzählen, und deine Wunden sind noch lange nicht ausgeheilt! Dazu hab ich dich schon viel zu oft zusammengeflickt! Was du brauchst ist erst mal ein paar Tage Ruhe, um dich zu erholen. Es muss erst einmal richtig abheilen, ehe du dich wieder in neue Abenteuer stürzen kannst!" Inu Yasha wendet sich trotzig ab. "Pah, so ein Blödsinn! Ich weiß ja wohl am besten was ich mir zumuten kann. Du behandelst mich immer wie ein kleines Kind! Hör gefälligst auf mich immer zu bemuttern! Ich bin viel härter im Nehmen, als du glaubst!" Kagome stemmt die Arme in die Seite: "Du bist so ein Sturkopf! Warum musst du bloß immer den starken Mann spielen? Niemand hier würde dir einen Vorwurf deswegen machen, wenn du zugeben würdest, dass du dich, nach dem was heute war, erst mal wieder erholen musst." Inu Yasha fährt herum: "Ich muss mich nicht erholen!", giftet er, "So leicht lass ich mich von niemandem unterkriegen! Nicht von Sesshomaru und auch nicht von dieser Miwaru, nur das du es weißt! Die paar Kratzer sind nur halb so schlimm und ansonsten geht es mir prima, besonders jetzt da ich diese miese Intriegentante ins Jenseits befördert habe! Dein Mitgefühl, kannst du dir also schenken!" Inu Yasha ballt die Fäuste. Ihm gegenüber steht Kagome und schaut ihn mit großen Augen an. Von diesem Blick krampft sich ihm erneut sein Herz zusammen. Sie sieht traurig aus. Nun, sie hat ja auch allen Grund dazu. Wie sollte sie auch nicht traurig sein, nach allem was heute passiert ist. Sie hat jedes Recht traurig, enttäuscht und wütend auf ihn zu sein. Aber diesen Blick erträgt er nicht länger. "Ihr solltet zurück zum Dorf gehen!", sagt er, "Und ich werde inzwischen diesen verdammten Fußball suchen gehen! Immerhin hab ich's ja versprochen!" Mit diesen Worten dreht er sich um, nimmt Anlauf und mit dem nächsten Satz ist er auch schon aus ihrem Blickfeld verschwunden. Betreten schauen die anderen ihm hinterher. Obwohl er längst nicht mehr zu sehen ist, blickt Kagome ihm immer noch nach. "Wie um alles in der Welt kommt er gerade jetzt auf diesen Fußball?", murmelt sie nachdenklich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)