Lebenslinien von Herzfinster ================================================================================ Kapitel 113: Besessen --------------------- Lebenslinien Kapitel 113 - Besessen Autor: Herzfinster Disclaimer: Alle Charaktere und sämtliche Rechte an Naruto gehören irgendwem anders, jedenfalls nicht mir! Diese Fanfic wurde lediglich zum Spaß geschrieben und nicht um damit Geld zu verdienen. Jegliche Ähnlichkeit zu Lebenden und Toten Personen ist zufällig und nicht beabsichtigt. Alle weiteren Charaktere sind Eigentum des Autors. ~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~ Naruto hob den Blick zur Anzeigetafel über der Arena. Die Bilder von drei Ge-Nin waren nun durchgestrichen. Die hatte es wohl schon erwischt. Am besten machten sie so schnell wie möglich mit dem Rest kurzen Prozess. Ohne sich noch einmal umzusehen, wo die restlichen Prüflinge sich gerade aufhielten, lief er auf Sasuke und die anderen zu. Hanabis Schlag hatte ihn völlig unvorbereitet getroffen – wieso unterschätzte er die Kleine auch? Doch jetzt war der Moment gekommen, an dem er tun sollte, was er am allerbesten konnte: Verwirrung stiften und das totale Chaos anzetteln. Noch im Laufen beschwor er einen Kage Bunshin und mit seiner Hilfe formte er das Rasengan in seiner rechten Hand. Damit sollte er den Kreis der Ge-Nin auf jeden Fall zerschlagen können! Die Überraschung über Sakuras plötzliches Eingreifen hatte sich gelegt und die Ge-Nin waren aus ihrer Starre erwacht. "Was mischst du dich ein, kleine Göre?", fragte Temari und überlegte schon, wie viele Schritte sie benötigte, um hinter Sakura zu kommen und sie schnell zu erledigen. "Wer einen Preis gewinnen will, der muss auch darum kämpfen", meinte Haku und fixierte Sasuke mit seinem Blick, "Du kannst niemanden von dieser Jagd ausschließen." "Genau, der Beste gewinnt, so ist das eben", stimmte ihm der einzig verbliebene fremde Prüfling in der Runde zu. "Sie spielt doch gar nicht in unserer Liga", meinte Hanabi nur und trat einen Schritt auf Sasuke zu. Dieser hatte das Gefühl, die Regeln nicht ganz verstanden zu haben, doch bevor Hanabi auch nur in seiner Reichweite war, erregte eine schnelle Bewegung seine Aufmerksamkeit – und er sprang. Auch Hanabi drehte den Kopf und sah, wie Naruto auf sie zu rannte. Dieses Mal war sie es, die unaufmerksam gewesen war und dafür einstecken musste. Das Rasengan schlug einen mächtigen Krater in den Boden der Arena. In den Reihen des kleinen Publikums warf die Erschütterung einige Wassergläser zu Boden oder ließ sie ihren Inhalt über die Notizblätter der Prüfer entleeren. Die Prüflinge stoben auseinander und ihr Kreis löste sich auf. Sasuke wurde von der Druckwelle nach hinten und gegen die Mauer des Stadions gedrückt. Woher nahm Naruto nur so viel Energie? Eigentlich eine dumme Frage, denn die Antwort kannte er ja bereits... Als sich die Staubwolke legte, sah er Naruto am Rande des akkuraten Kraters stehen und heftig atmen. Jetzt hatte ihn auf jeden Fall jeder der Ge-Nin zur Kenntnis genommen. "Ihr spinnt doch wohl! Alle gegen einen ist kaum ein fairer Kampf!", fuhr er seine Mitprüflinge an. Diese warfen sich unter einander wenig verständnisvolle Blicke zu. "Hast du es nicht kapiert?", fragte Neji schließlich zurück, "Es gibt hier keine Regeln. Außerdem ist das jedes Jahr so: ist ein Uchiha dabei, so ist sein Kopf der Sonderpreis." Naruto wirkte verunsichert. "Sonderpreis?" "Klar doch", erwiderte der fremde Ge-Nin, "Wer einen Uchiha zur Strecke bringt, der ist wirklich gut. Das ist fast noch besser, als Chu-Nin zu werden." Zustimmendes Gemurmel und Nicken ging durch die Runde. "Geschieht denen auch Recht", fügte jetzt Hanabi hinzu, "Wenn die immer so eine dicke Lippe riskieren." "Hochmut kommt vor dem Fall." "Je weniger es von denen gibt, desto besser." Sasuke kam sich gerade vor wie ein Reh bei der Treibjagd. Wunderbar, jetzt war es offiziell: er war hier die Trophäe des Tages. "Schluss damit!", rief Naruto und machte sich bereit noch mehr Kage Bunshin zu formen, "Das hier ist eine Prüfung und keine Kopfgeldjagd!" Die Kage Bunshin stürzten sich wie eine wilde Horde auf die übrigen Prüflinge und bildeten einen lebendige Wand zwischen ihm, Sasuke und dem Rest. Sakura war wohl als Einzige Narutos Meinung, denn sie hatte sich als nächstes Ziel wohl Temari ausgesucht und rannte mit erhobener Waffe auf sie zu, drängte sie nun immer weiter zurück. Ihre Waffe war schwerer als Temaris Peitsche, doch auch viel gefährlicher. So nah wie das Mädchen ihr war, konnte Temari auch nicht viel tun als zurückzuweichen und zu versuchen, ihre Deckung zu wahren. Sowohl gegenüber Sakura, als auch den vielen Narutos. "Kankuro, hilf mir doch mal!", rief sie ihrem Bruder zu, doch der hatte ganz eigene Probleme. Die Kage Bunshin waren nicht schwer zu besiegen, doch es waren viele, sehr viele... Die Ge-Nin sahen ein, dass sie besser bedient waren, wenn sie sich erst einmal auf einen anderen Schwerpunkt konzentrierten. Der Uchiha lief ihnen ja nicht weg... Sasuke löste sich von der Mauer und ging zu Naruto hinüber. "Danke dir..." Naruto zuckte mit den Schultern. "Für was denn? Komm, zeigen wir denen, was wir so alles drauf haben!" Er schlug Sasuke freundschaftlich auf die Schulter und stürzte sich ins Getümmel. Inzwischen waren kaum noch Kage Bunshin übrig, doch dafür verteilten sich nun alle Prüflinge wieder über die ganze Fläche des Stadions. Sasukes Blick fiel auf Kankuro. Jetzt hatte auch er die Chance, ihnen alles heimzuzahlen, was in den vorigen Kämpfen passiert war. "Meinen Kopf willst du? Dann komm mal her. Lass uns ein bisschen spielen..." Sasuke war entschlossen es diesem Kerl zu zeigen. Ganz langsam und ohne Eile. Während dieser mit einem Hieb drei Narutos in zwei hieb, tauchte Sasuke wie ein Schatten hinter ihm auf. "Wolltest du nicht etwas von mir?", fragte er und stieß Kankuro ein Kunai in die Schulter. Wütend schrie dieser auf und holte gleich zum Gegenangriff aus, der leider ins Leere ging. Kankuro mochte skrupelloser sein, vielleicht auch stärker, doch der Uchiha-Junge war viel schneller, wendiger und ganz anders bewaffnet. Kankuros Klinge diente dazu, den Gegner auf große Distanz zu halten, doch im absoluten Nahkampf war sie völlig nutzlos. Immer wieder duckte sich Sasuke unter den sägeblattartigen Klingenaufsätzen des Kampfstabs weg und kam Kankuro so nah, dass er ihn mit einem Kunai erwischte. "Du kleine Ratte... Denkst du, du wärst im Vorteil?", knurrte Kankuro ihn an und wollte seine Waffe kürzer fassen um Sasuke endlich zu erwischen. Doch Sasuke war schon hinter ihm, wie ein Schatten dicht an seinem Rücken. Kankuro überkam das untrügliche Gefühl, dass er den Uchiha-Knirps lieber sofort hätte erledigen sollen. Er hob seine Klinge über die Schulter, drehte sich und sah gerade noch, wie Sasuke Fingerzeichen formte. Sasukes Hände legten sich um den kalten Stahl des Kampfstabs und das Chidori tauchte die Arena kurze Zeit in ein bläulich flackerndes Licht. "Kankuro!" Temari blieb kurz stehen und sah, wie ihr Bruder den Stab losließ und wie tot zu Boden fiel. Sakura sah ihre Chance und hob ihren Morgenstern, doch da traf sie etwas am Oberarm und ihre Waffe fiel schwer in den Staub. Was war das? Im nächsten Moment schlug Temari ihr die Faust in den Magen und Sakura ging keuchend in die Knie. Ihre Gegnerin ließ sie einfach dort liegen. Temari rannte zu ihrem Bruder. Neji und Hanabi standen sich gegenüber. Allerdings mit dem kompletten Feld zwischen sich. Es war, als würden sie lediglich beobachten und auf irgendetwas warten. Naruto hatte die Linie der Kage Bunshin schnell hinter sich gelassen und sich nach kurzer Überlegung für Haku als ersten Gegner entschieden. Je schneller sie die Stärksten unter den Ge-Nin los wurden, umso besser. Doch Haku war schnell und zielsicher im Umgang mit seinen Wurfmessern und Senbon. Naruto wich den meisten von ihnen aus, doch irgendwie kam er nicht nah genug an Haku heran um ihn wirklich anzugreifen. Es war, als versuche man ein winziges Insekt mit der Hand zu fangen. Naruto blieb kurz stehen um sich eine andere Taktik zu überlegen, als ihn etwas in den Knöchel piekte. Er sah an sich herunter und bemerkte einen winzigen Pfeil, nicht größer als ein Zahnstocher, in seiner Haut. Was war das denn? Eine unangenehme Taubheit breitete sich in seinem Bein aus. Doch auch Haku schien Probleme zu haben, denn er ließ eines der Senbon fallen. Ein Pfeil steckte in seiner linken Hand. Der fremde G-Nin, Hajime, stand unweit von ihnen und hielt eine winzige Armbrust in seiner Hand. Sie war so klein, dass er sie problemlos in seinem Ärmel hatte verstecken können. "Na endlich. Bewegliche Ziele sind so anstrengend...", meinte er und zielte erneut auf Haku. Sasuke hob Kankuros Waffe und wollte ihn damit endgültig erledigen, doch Temari war schneller. Die Peitsche traf ihn in der Kniekehle und er verlor das Gleichgewicht. Ehe sich Sasuke versah, war sie bei ihm und drückte ihn zu Boden. Das Mädchen hockte nun auf ihm. Sasuke drückte ihr mit ausgestreckten Armen den Stab der Waffe gegen die Kehle um sie auf Distanz zu halten. Doch Temari zeigte sich davon wenig beeindruckt. Sie zog ein Shuriken aus ihrer Tasche und stieß es Sasuke in den Handrücken. Reflexartig ließ er den Stab los und sie entwaffnete ihn mit einem Schlag. "Auf diesen Augenblick habe ich mich richtig gefreut", sagte sie und ihre Hände schlossen sich blitzartig um seine Kehle. "Giftpfeile...", murmelte Naruto. Wie hinterhältig. Hajime wollte sie betäuben und so außer Gefecht setzen. Hatte er eine Chance gegen diese Waffe? Er versuchte abzuschätzen, wie schnell der Kerl nachladen konnte, wenn er einmal geschossen hatte. Hajime zielte noch immer auf Haku, der seinerseits ein Wurfmesser in der Hand hielt. Dies war ein Duell zwischen ihnen beiden. Naruto beschloss, dass er sich die beiden lieber gegenseitig töten lassen sollte. Der der übrig blieb, würde dann im Zweifelsfall sein nächster Gegner werden. Kurz wanderte sein Blick in Sasukes Richtung. Aber was war das? Eilig wandte er sich um. Temari... und Sasuke lag am Boden! Dieses Bild löschte alle Gedanken, die er gerade noch gehabt hatte, völlig aus. Naruto vergaß Hajime und Haku und auch das Gift in seinem Körper, das sein Bein taub hatte werden lassen. Er musste jetzt dort rüber, was auch immer passierte. Doch kaum hatte er sich in Bewegung gesetzt, war Hajime herumgefahren. "Nicht so schnell!" Ein zweiter Pfeil traf ihn in der Schulter. Aber jetzt hatte Hajime einen Fehler gemacht. Hakus Messer traf ihn und rotes Blut schoss aus einem langen Schnitt an seinem Hals. Naruto blieb kurz stehen, lief jedoch sofort weiter. Rasch wanderte das taube Gefühl seinen rechten Arm hinunter und ließ seine Finger eiskalt werden. Der zweite Pfeil hatte wesentlich mehr Gift in sein Blut entlassen als der erste. Aber das war jetzt egal. Sasuke war in Schwierigkeiten. Weit kam Naruto nicht, denn nach wenigen Schritten schon versperrte Haku ihm den Weg. "Verschwinde! Ich muss Sasuke helfen...", sagte Naruto, doch sein Schlag mit einem der Sai ging ins Leere. Damit hatte Sasuke nicht gerechnet. Er wollte sich drehen und sie von sich stoßen, doch Temari stützte ihr ganzes Gewicht auf ihre Arme. "Na? Kannst du jetzt noch dein Feuer benutzten? – Ach nein, dafür muss man ja atmen können... Geschieht dir ganz Recht, du vorlauter Bengel – Krepier..." Seine Finger krallten sich in ihre Handgelenke, doch Sasuke kam nicht frei. Er musste etwas tun. Und zwar schnell, bevor er die Besinnung verlor. Schwarze Punkte tanzten vor seinen Augen und ein unangenehmer Druck breitete sich in seinen Lungen aus. Sasuke streckte die Hand nach seiner Shurikentasche aus, doch dieses Manöver wusste Temari zu verhindern. Sie trat seine Hand schmerzhaft in den Staub und der Griff um seine Kehle wurde fester. Verdammt! Was jetzt? Trotz der betäubten Hand schaffte Haku es, Naruto niederzuringen. Er drückte ihn in den Staub und Naruto spürte Hakus Knie schmerzhaft in seinem Rücken. Verdammt! Wieso nur konnte er nicht einmal einen Kampf gewinnen ohne wie ein Wurm am Boden zu kriechen? Verdammt... "Nimm das nicht persönlich", hörte er den anderen Jungen sagen. Aber Narutos Blick war noch immer auf Sasuke gerichtet, den er nun, da er am Boden lag, kaum noch sehen konnte. Ein Schatten fiel auf sie beide. Hanabi hatte sich entschlossen an ihrem Kampf teilzuhaben. "Überlass ihn mir", sagte sie, doch Haku ging nicht auf sie ein. Er hatte Naruto einen der Sai abgenommen und kniete nun über ihm um dem blonden Ge-Nin damit den Todesstoß zu versetzen. "Ich werde nicht sterben...", kam es da von Naruto. Beide Ge-Nin sahen ihn verwundert an. "Ich werde nicht sterben", wiederholte er, "Ich muss Sasuke helfen..." Hanabi zog erschrocken die Luft ein und trat einige Schritte zurück als sie Narutos rote Augen sah. Ein unangenehmes Gefühl ging durch Hakus Körper. Hatte sich das Chakra seines Gegners etwa verändert? Der Junge sprang auf und brachte Abstand zwischen sich und Naruto. Auch Neji blickte nun zu ihnen hinüber als er sah, wie sich Naruto mühsam auf alle Viere begab, schwerfällig aufstand und wie eine Marionette, die ihr Spieler achtlos über den Boden schleifte, vor ihnen stand. Naruto fühlte sich merkwürdig. Die Taubheit war aus seinen Gliedern gewichen, auch das Gefühl der Schmach und Scham. Er spürte deutlich sein Herz in seiner Brust schlagen, fühlte die Luft, die bei jedem Atemzug in seine Lungen drang und auch den Boden, auf dem er stand. Sein Blick fixierte Temaris Rücken und nur ein Gedanke formte sich noch in seinem Kopf: zerstören. Alles andere war Schwarz. Hanabi, die vor ihm stand, sah er nicht. Neji und Haku nahm er nicht wahr. Ebenso wenig Sakura, die sich langsam wieder aufrichtete. Seine Finger krümmten sich und ein wildes Knurren entrann seiner Kehle. Er war jetzt kein Mensch mehr. Er war eine Bestie. Eine wilde, mordende Bestie. Und die Bestie wollte Blut.. TBC Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)