Spiderwebs von Nekoryu (How do I Love you?) ================================================================================ Kapitel 3: I´ll shine for you in darkness ----------------------------------------- 2 Wochen waren vergangen und die Tournee neigte sich dem Ende. Noch eine Letzte Woche und ein Konzert bei einem Festival, dann würden sie Japan wieder verlassen. Chiyo setzte sich zufrieden auf das Sofa in der Suite. In diesen 2 Wochen hatte es jedes Wochenende einen Auftritt gegeben. Es waren stressige Tage gewesen, aber auch sehr erheiternde Tage. Sie war voll und ganz zufrieden, jede ihrer Prognosen war eingetreten. Das Beste dabei war, das sich die Kaiba Corp. verpflichtet hatte, in Zukunft alle Konzerte zu sponsern und zu managen, die sie in Japan geben würden. Es war beinahe verrückt und Furcht einflößend, wie extrem ihr Erfolg war. Manchmal kam es ihr wie ein irrwitziger Traum vor. Und immer, wenn sie in die Massen sah, die auf den Konzerten vor ihnen standen und ihnen zujubelnden, fragte sie sich, was sie wohl dazu brachte, ihre Ganze Energie zu ihnen zu tragen. Was war das Besondere an ihnen, das Besondere an ihrer Musik. Chiyo seufzte. Wahrscheinlich würde Luna sich eine Antwort aus dem Ärmel schütteln können. Und obwohl sie mit dieser Antwort übereinstimmen würde, hätte sie immer noch ein beklemmendes gefühl. Es lief zu gut. Immer, wenn etwas SO gut lief wie der Erfolg von DAME!, konnte man davon ausgehen, das es bald einen heftigen absturz geben würde. Sie erinnerte sich daran, dass sie Luna einmal unwillkürlich damit konfrontiert hatte und diese nur lächelnd gesagt hatte: Chiyo zweifelte daran, das Luna ihre Befürchtungen ernst genommen hatte, aber manchmal, wenn sie von ihren glühenden Fans eingekesselt wurde, bemerkte sie doch ein leichtes Grübeln in ihrem Gesicht... Chiyo warf einen blick auf die Minibar. Ein paar Chips und eine Cola würden nicht schaden. Bis zum nächsten Interview waren es noch ein paar Stunden und irgendein Film würde schon im Fernsehen laufen. Sie richtete sich vom Sofa auf und trennte sich beinahe ungern von den weichen polstern. Sie erhob sich- und trat auf etwas hartes. Der schmerz löste eine denkbar ungünstige Reaktion aus; ihr Fuß knickte um Sie stolperte und merkte, wie sie nach hinten fiel. Dann wurde ihr Schwarz vor Augen... Luna lief quietschfidel den Gang entlang, als sie aus Chiyo´s Zimmer einen dumpfen Schlag vernahm. Sie blieb stehen und sah zur Tür. "Chiyo?" rief sie durch die geschlossene Tür. "Alles okay?" Keine Antwort. Ein ungutes Gefühl beschlich sie. Sie nahm die Schlüsselkarte zu der Suite von Chiyo und öffnete die Tür. "Chiyo?" rief Luna besorgt in den Raum. "Stimmt etwas nicht?" Sie sah eine regungslose Hand am Boden liegen und ließ erschrocken den Schlüssel fallen. "Chiyo! Verdammt noch mal, wach auf!" rief sie entsetzt aus, als sie zu der am Boden liegenden Chiyo lief. Doch ihre Augen blieben zu. "DAISUKE! CAIN! KORYU! VERDAMMT NOCHMAL; KOMMT DOCH MAL EINER HER!" brüllte sie, so laut sie konnte. Wenig später standen Cain und Daisuke atemlos in der Tür. "Steht hier nicht rum, holt nen Krankenwagen!" befahl Luna ihnen beinahe panisch. "Chiyo, verdammt, wach endlich auf! Du machst mir langsam Angst!" Cain nickte und zückte sein Handy. "Was ist passiert?" fragte Daisuke sie atemlos und besorgt. "Ich hab keine Ahnung! Ich hab einen Schlag gehört und sie dann hier gefunden, als ich nachsehen gegangen bin! Verdammt, Chiyo, wach doch endlich auf!" flehte Luna. "Der Krankenwagen ist so schnell wie möglich da!" versuchte Cain sie zu beruhigen. "Lass mal sehen!" Er kniete sich neben Chiyo und fühlte ihren puls. "Sie ist nur bewusstlos! Sie wacht sicher bald auf!" "Aber sie liegt schon so lange da! Chiyo, wach endlich auf, verdammt, wach auf!" flehte Luna beinahe weinerlich. Cain sah Daisuke an und dieser nickte. "Luna, lass uns in die Lobby gehen und die Leute vom Krankenwagen hoch holen!" meinte er. Es würde nichts bringen, wenn sie hier oben saß und einen Nervenzusammenbruch neben der Bewusstlosen Chiyo bekommen würde. "Nein, ich bleibe hier!" schniefte Luna trotzig. "Ich bin kein Kind mehr! Verdammt, ich weiß, das ihr verhindern wollt, dass ich mich fertig mache, aber wenn ich gehe, dann... Dann werde ich noch wahnsinnig!" rief sie aus. "Luna, obwohl ich das verstehe, bitte ich dich, runter zu gehen! Es nützt nichts, wenn deine Nerven am Ende so fertig sind, das du auch noch umkippst! Also geh bitte runter!" wies Cain sie sanft, aber so nachdrücklich an, dass sie keinen Widerstand leisten konnte. Luna schniefte und stand auf, von Daisuke sorgenvoll gestützt. "Pass auf sie auf und scheuch Koryu hoch, wenn ihr ihn trefft!" rief Cain ihnen nach. Daisuke nickte und verließ mit der zitternden Luna den Raum. Sie saßen in der Lobby. Koryu, der ihnen aus der benachbarten Billiardlobby entgegen kam, stürzte sich im Eiltempo die Treppe nach oben, als er von Daisuke die Mitteilung bekam. Luna saß apathisch in einer Ecke der Lobby und starrte auf den Boden vor sich. Daisuke sah sie an und seufzte. Für Luna musste es ein irrer Schock gewesen sein, Chiyo regungslos am Boden zu finden. Er wusste, dass sich jeder wahnsinnige Sorgen machte. Und in einem hatte Luna recht: hier unten in der Lobby zu sitzen und auf den Krankenwagen zu warten konnte einen wahnsinnig machen! Daisuke zog aus dem Getränkeautomaten zwei Saftdosen und ging zu Luna. Er hielt ihr eine hin. "Trink was, sonst fängt der Fußboden an zu tanzen!" versuchte er zu ulken. Luna nahm wortlos die Dose. "Ich hab Angst!" murmelte sie nach einem Schluck. "So schreckliche Angst!" "Die haben wir alle!" erwiderte Daisuke. "Aber Chiyo ist verdammt zäh. Wenn man bedenkt, wie du uns alle auf Trab hältst!" lächelte er. "Du bist auch kein Leise-Treter!" murmelte Luna und trank einen Schluck. "Na ja, ich versuch mich dir anzupassen, Wuschelkopf!" Er lächelte. "Mit dir Schritt zu halten ist eine Herausforderung und ein Abenteuer, das mir andauernde Überraschungen beschert. Es macht Spaß, mit dir zusammen zu sein!" "Chiyo ist so introviert..." Sie starrte auf ihre Getränkedose. "Ich hab mich immer gefragt, ob ich ihr nicht damit auf die Nerven falle. Eigentlich will ich ja nur, das sie ein wenig aus sich raus geht..." "Ich glaube, manchmal strengst du die anderen wirklich an! Aber mir macht es nichts aus. Ich kann mir schon gar nicht mehr vorstellen, wie ich vor der Zeit von DAME! war! Komisch oder?" Daisuke sah sie an. "Mach nicht so ein Gesicht, Chiyo wacht bald auf. Und da kommt der Krankenwagen auch schon mit Tuten und Trompeten!" Sie sahen den Krankenwagen nach. Chiyo war kurz vor dem Eintreffen der Sanitäter aufgewacht und hatte ihnen beim verladen benommen zu gewunken. "Wahrscheinlich ist es eine Gehirnerschütterung." Gab Cain die Worte des Arztes kund. "Hoffen wir, das es nichts Ernstes ist. Ich befürchte, das Chiyo nach dem Krankenhausaufenthalt ziemlich aufgetankt sein wird..." "Du BEFÜRCHTEST?" Koryu sah ihn nicht gerade erfreut an. "Kannst du dir noch einen Wuschelkopf vorstellen?!" fragte Cain grinsend. "Oh. Lieber nicht!" antwortete Koryu. "Aber Ruhe braucht Chiyo allemal!" "Sagt mal, haben wir nicht in 10 Minuten einen Interview- Termin?" fragte Daisuke. "Äärx! Chiyo würde uns zur Schnecke machen!" rief Luna aus, die sich von ihrem Schock erholt hatte, nachdem Chiyo allen zugewunken hatte. "Allerdings!" nickte Koryu "In der Aufregung haben wir den völlig vergessen!" "dann sollte ich jetzt wohl besser anrufen und ihnen mitteilen, dass wir uns verspäten. Den Grund geben wir bei der Konferenz bekannt. Bis dahin sollten wir näheres wissen und wilde Spekulationen vermeiden!" Daisuke sah Cain an: "Ich hatte glatt vergessen, was für ein kalkulierbares Wesen du hast!" grinste er "Das fasse ich mal als Kompliment auf!" gab Cain zurück. "Und nun Hopp, in eure Berufskleidung!" "Das wird das grausamste Outfit, mit dem ich je zur Arbeit gegangen bin!" jammerte Luna... *** Chiyo hielt sich den Kopf. Der Verband mit dem geleeartigen Kühlbeutel tat wahre Wunder. Nachdem ihre Benommenheit von ihr gewichen war, hatte sie den Schmerz in ihrem Knöchel bemerkt. Der Arzt hatte es fast beiläufig registriert, da er ihrem nun mittlerweile dröhnenden Schädel mehr Beachtung schenkte. Ihr war schlecht, aber Gott sei dank musste sie sich nicht übergeben. Das wäre das Letzte gewesen, was sie in dieser Situation gebraucht hätte. Das Krankenhausbett war weich, es herrschte eine angenehme Ruhe. Sie hatte ein Einzelzimmer bekommen, und so gab es nichts außer dem Blick aus dem Fenster, der Fernseher und die Ruhe. Sie lehnte sich vorsichtig zurück. Ruhe war etwas, was sie schon nicht mehr gewohnt war. Sehr lange nicht mehr. Sie atmete ein und griff nach der Fernbedienung. Bevor der Arzt die Gelegenheit haben konnte, ihr die übliche ABSOLUTE Bettruhe zu verordnen, würde sie noch etwas Fernsehen. Sie schaltete den Fernseher ein. "...Seien Sie unbesorgt, mittlerweile wird sie sicher versuchen, die unfreiwillige Bettruhe zu genießen!" lächelte Cain. Richtig! Die Live- Übertragung des Interviews! Aber wieso lief es noch? Es müsste doch schon lange vorbei sein?! Chiyo schüttelte den Kopf. Sie waren tatsächlich alle bis zum Schluss geblieben, bis sie sicher gewesen waren, das es ihr gut ging. Und das, obwohl sie die Regelung eingeführt hatten, das alle anderen auf jeden Fall ihrer Arbeit nachgehen sollten, wenn Interviews oder ähnliches anstanden... "Können Sie uns Genaueres sagen?" rief einer der Reporter. "Bisher leider nicht! Wir hatten keine Gelegenheit, sie zu fragen! Fakt ist nur, das Serenal sie bewusstlos gefunden hatte und sofort uns anderen informiert hat. Ich hab sie schließlich auf Befehl unseres Co- Chefs aus dem Zimmer gezerrt!" Daisuke lächelte. "Serenal war denkbar schockiert, ein paar Minuten länger neben der Bewusstlosen Eternal und die Beiden könnten ein Kaffeekränzchen feiern!" Alles lachte, nur den anderen 4 war offensichtlich nicht zu sehr nach spaßen zumute. Sie waren alle merkwürdig ernst. Chiyo seufzte. Sie mussten ihnen wohl einen heftigen Schrecken eingejagt haben. Besonders Luna. Normalerweise scherzte sie bei solchen Gelegenheiten mit den Reportern, aber diesmal blieb sie ruhig und zurückhaltend, Es war fast schon so, als wäre das da nicht mehr Luna... "Werden sie die folgenden Konzerte absagen?" fragte eine junge Reporterin. Sie zögerten und sahen sich ratlos an. "Auf keinen Fall!" knurrte Chiyo vor dem Fernseher. "Wegen meiner Dummheit werde ich die Fans nicht bestrafen!" "Das... können wir nicht beantworten, tut mir leid!" antwortete koryu. Ein Kurzes Schweigen. "Wissen Sie, wir sind ein Team!" redetet Serenal für Koryu weiter. "Obwohl wir ungefähr wissen, was der andere oder die anderen denken, ist es uns doch wichtig, die Meinung des anderen zu hören! Obwohl ich also mir fast hundertprozentig sicher bin, dass Eternal bei dieser Frage empört >NEIN< gebrüllt hätte, brauchen wir ihre Meinung dazu. Wir sind ein Team, eine Familie. Und wenn man sich so nahe steht, sollte man nie etwas über den Kopf eines anderen hinweg entscheiden. Und wie wir alle wissen, können wir uns ihre Meinung JETZT nicht einholen..." "In welchem Krankenhaus liegt Eternal?" fragte ein Reporter. Koryu konnte den Aufdruck auf seinem Presseausweis erkennen. Ein Boulevardmagazin. "Sehr schön..." dachte er zynisch. "Das wissen wir leider nicht. Der betreffende Arzt wollte es dem Management mitteilen, sobald er sie heil in ein Krankenhaus gebracht hat." "Na toll, jetzt wurde das ganze Kaiba-san auch noch brühend-heiß berichtet!" murrte Chiyo. "Um der Frage zuvor zu kommen, ob wir sie besuchen gehen: ja! Aber glauben sie mir, sie warten vergebens, wenn sie uns nach diesem Termin verfolgen wollen!" tönte Daisuke. "Wie lange werden sie noch bleiben? Und wann kommen sie zurück nach Japan?" "Wir sind noch ganze 2 Wochen hier. Danach werden wir wieder nach Europa gehen, unsere Fans dort haben nun schon fast seit 4 Monaten nichts mehr von uns gehabt. Und wann wir wieder zurück nach Japan kommen, wissen wir nicht genau. Wir bemühen uns, so schnell wie möglich wieder her zu kommen." Antwortete Cain. "Wir haben oft darüber geredet, eine Welt- Tournee zu machen. Vielleicht werden wir das demnächst mal in Angriff nehmen?" lächelte Koryu verschwörerisch. "Aber ansonsten geht's euch noch gut!?" seufzte Chiyo. "Gibt es sonst noch Fragen?" sie bemerkte den Assistenten von Kaiba, der bisher im Hintergrund des Geschehens stand. "Ja, Mir ist zu Ohren gekommen, dass Serenal und Daisuke eine tiefer gehende Beziehung haben. Stimmt das?" Chiyo hielt sich den Kopf. Schon wieder. Es war immer dieselbe Frage. Früher waren sie und Koryu das Objekt von Spekulationen, nun waren es Luna und Daisuke. Serenal indes sah Daisuke verwirrt an und Daisuke tat es ihr gleich. "Haben wir was miteinander?" fragte Serenal scheinbar verwirrt. "HATTEN wir was miteinander?" fragte Daisuke sie. "Soweit ich weiß, nicht. Leiden wir unter Amnesie?" spielte Luna das Spielchen weiter. "Kann mich nicht dran erinnern!" grinste Daisuke. "Du?" "Nö!" Sie kratzte sich am Kopf. "Und dabei hab ich nicht einmal einen Black Out!" Cain seufzte und schüttelte mit dem Kopf, während Koryu in sich hinein lachte. "Wie sie sehen, sind die beiden dicke Freunde. Die Band- Clowns sozusagen. Ihnen mehr als Freundschaft anzudichten wäre absurd!" "Und wer jetzt auch immer vorhat, mich um die Beziehung zu Eternal zu befragen, wird mit dem eisernen Hammer des Chaos- Duos hier neben mir bestraft!" feixte Koryu. "Recht so!" grinste Chiyo. Sie war es leid, immer und immer wieder dieselbe Frage beantworten zu müssen. "Wenn das alles war, erkläre ich die Presskonferenz hiermit für beendet!" rief Roland, Kaiba´s Assistent aus. "Ich wünsche ihnen noch einen schönen Tag!" Chiyo seufzte. Das war es nun, die Pressekonferenz, bei der sie sich der japanischen Presse bekannt machen wollten. Was für ein Desaster. Und das alles nur wegen eines kleinen Fehltritts. Es klopfte. "Herein?" rief Chiyo. "Juchuu, Chiyo, geht es dir gut?" ein blonder Schopf quetschte sich zwischen die Tür. "Jyounouchi!" rief sie verwundert aus. "Katsuya, geh mir aus dem Weg!" hörte sie Kaiba fauchen. "Krankenbesuch!" schob sich der Kopf von Honda unter dem von Jyounouchi. "Sagt mal, seid ihr taub oder einfach nur zu dumm, meine Worte zu verstehen?! AUS DEM WEG!" Kaiba riss die Tür so abrupt auf, dass die beiden übereinander zu Boden fielen. Chiyo kicherte. Es sah einfach ZU komisch aus. "ich hoffe, ich störe nicht!" sagte Kaiba kühl und Chiyo schüttelte mit dem Kopf. "Durchaus nicht. Wenn man das Bett nicht verlassen kann, hat man eh nichts Besseres zu tun!" "Gut. Ich war eigentlich nur hier, um mich nach Ihrem Zustand zu erkundigen. Und vor allem einige Fragen bezüglich den folgenden Konzerten zu klären." Chiyo nickte. So etwas hatte sie schon erwartet. "Hey, Chiyo, hast du schon mal diese einmalige Aussicht bewundert?" rief Jyounouchi aus, als er an der Fensterscheibe klebte. "sagen wir, soviel wie du werde ich wohl erst bei meiner abreise sehen!" lächelte sie mit einem tropfen an der Stirn. Sie bemerkte ein ärgerliches Funkeln im Gesicht von Seto. Das würde gleich ein Gemetzel geben... "Jyounou, Honda, da seid ihr ja! Ich hab euch schon überall gesucht!" Yuugi betrat das Zimmer. "Tut mir leid, Chiyo! Wir sollten unten warten, aber die beiden waren urplötzlich verschwunden..." sagte Yuugi entschuldigend und verlegen. "Schon okay!" winkte Chiyo ab. "Nimm sie mit, sonst, befürchte ich, kannst du sie nur noch in Einzelteilen mitnehmen!" Yuugi nickte mit einem verlegenen Gesichtsausdruck. "Jyounouchi, lass und gehen!" drängte er seinen besten Freund, "Aber wieso, hier ist es toll, ich bleib noch ne Weile hier, vielleicht fang ich mir ein paar Bazillen ein und kann auch in so einem tollen Zimmer liegen..." "Dafür ist es schon zu spät, Katsuya! Du hast dich schon mit ungeheurer Dummheit infiziert!" Kaiba stand auf. Das ganze wurde ihm langsam zu lästig. "pass auf, was du sagst, du Angeber!" knurrte Jyounouchi. "Jyounouchi, Yuugi hat recht, lass uns gehen!" hielt Honda ihn zurück. Doch Jyounouchi nahm ihn gar nicht war. Chiyo hielt sich den Kopf. Bildete sie sich das nur ein oder zog sie Chaoten an? "Ich sag dir was, Affenjunge. Wenn du nicht auf der Stelle aus diesem Krankenzimmer verschwindest, wird es sehr schmerzhaft für dich werden!" Kaiba sah Jyounouchi kalt an. "Es kostet mich nur eine Bewegung mit meinem Kleinen Finger, und du hast hier für den Rest deines Lebens Hausverbot!" "Du hast es gehört, Jyounou, Lass uns gehen! In einem Krankenhaus Hausverbot zu haben könnte eines Tages problematisch für dich werden!" hielt Honda ihn zurück. "Er hat recht, komm schon!" versuchte Yuugi ihn zu beruhigen. "Vergesst es, ich mach diese Beleidigungen nicht mehr mit!" knurrte Jyounouchi. Yuugi seufzte. Es half nichts. "Tut mir leid!" er sah zu Chiyo und in seinem Blick lag ehrliches Bedauern. Chiyo wusste nicht, wieso, wahrscheinlich, weil er gegenüber dem verletzten Stolz seines besten Freundes machtlos war... Sie sah, wie der Cousin von Luna einen moment schweigend dastand. Und dann hatte sie das gefühl, das er sich veränderte... Yuugi resignierte. Er richtete seine Gedanken für einen kurzen Moment nach innen. "Yami? Könntest du bitte...?" fragte er. "Ob das was bringt?" antwortete Yami Yuugi ihm. "Er ist völlig ausser sich..." "Naja, vielleicht kannst du mehr ausrichten als ich..." "Gut, ich versuche es!" Das Puzzle um seinem hals leuchtete auf und sein Yami übernahm die Kontrolle. "Jyoonouchi!" Yami Yuugi sah Jyounou ernst an. "Du kommst jetzt mit!" Er grinff sich das Handgelenk von Jyounouchi und zerrte ihn gemeinsam mit Honda aus dem Raum. "Entschuldigt bitte die Störung!" sagte er höflich, bevor er die Tür mit dem Tobenden Jyounouxi schloss. Chiyo sah ihnen verdattert nach. "Bilde ich mir das nur ein oder war Yuugi auf einmal ein ganz anderer Mensch?" dachte sie. "Nachdem dieser Idiot endlich wieder an die Leine genommen wurde..:" Seto setzte sich auf einem Stuhl. "zurück zu dem weswegen ich hier bin. Es klopfte erneut. Seto rollte mit den Augen. "Na großartig!" grollte er. Die Tür ging auf und Luna stand, zusammen mit Koryu, Cain und Daisuke im Raum. "Platzen wir gerade ungünstig rein?!" feixte sie und Daisuke unterdrückte ein Lachen. Seto überhörte diesen Kommentar gekonnt. "Luna?" Cain sah sie an. "Jo?" Sie drehte sich um. "Geh verdammt noch mal DURCH die Tür!" befahl er ihr. Promt sprang sie an die Wand und ließ die anderen durch. Dann aber drängelte sie sich durch ihre Bandkollegen zu Chiyo vor und ignorierte Kaiba total. "Alles heile?" fragte sie besorgt. "Außer deinen Kopf und deinem Fuß? Ist die Beule groß? Tut sie sehr weh?" Eine Reihe von Fragen prasselte auf Chiyo ein. Lunas Fürsorglichkeit konnte manchmal verdammt anstrengend sein. "Ja, alles bestens. Aber offensichtlich seid ihr besser informiert als ich. Was ist mit meinem Fuß?" fragte sie besorgt. Cain zog einen Stuhl ans Bett und setzte sich neben Kaiba. "Davon würde ich auch gerne erfahren!" bemerkte er gelassen. Cain nickte: "Hatte ich auch vor!" erwiderte er. "Der Arzt kam uns gerade entgegen, und Luna, die Kleine Nervensäge, hat ihn voll in Beschlag genommen und aus ihm deinen Zustand rausgequetscht." er schielte sie an. "Was denn? Denkst du, ich will noch einen Schock bekommen!?" grummelte sie. "Naja, jedenfalls hast du ne mittelschwere Gehirnerschütterung, aber das weißt du sicher selbst!" redete er weiter und Chiyo nickte. Ein Knock- Out war ein sicheres Zeichen dafür. "Und dein Fuß; na ja, Verstauchung mit Bänderzerrung. Wegen deiner Hirnerschütterung hast du absolute Bettruhe. Er wird´s dir aber nachher bei der Visite noch mal erklären." Chiyo sah ihn halb erleichtert, halb geschockt an. Die Sache mit ihrem Fuß war nicht weiter dramatisch, man kann zur Not auch im Rollstuhl auftreten. Aber ihre Vermutung bestätigt zu sehen, das sie tatsächlich eine Hirnerschütterung erlitten hatte, und dann noch eine mittelschwere, war nicht gerade das, was sie sich... "Was machen wir nächste Woche beim Auftritt?" störte Koryus Frage ihre Gedanken. Sie zuckte zusammen. "Die Frage wurde schon beim Interview gestellt, nicht wahr?" fragte sie und Koryu nickte. "Um das zu klären bin ich hier. Soweit ich weiß, bestand die Band früher aus Cain, Koryu und Daisuke, sehe ich das richtig so?" kaiba sah die Betreffenden an und diese nickten. "Damals war unsere Backgroundsängerin verzogen und wir waren auf der Suche nach einer neuen. Im Prinzip hatten wir nicht einmal vor, aus unserem raus zu kommen, die Dinge hatten sich so entwickelt." Klärte Cain ihn auf. "Ich hatte früher den Part der Vocals und Cain hier hat eine Bar geleitet, wo wir aufgetreten sind." erzählte Daisuke weiter. "Das heißt, ihr habt nach der Aufnahme von Chiyo und Luna eine völlige Umstrukturierung der Band vollzogen." Bemerkte Kaiba. "Nein, wir haben die Band aufgelößt. Nunja, nicht wirklich. Ein paar Monate lang lief alles super und die Bar war immer brechend voll. Irgendwann haben sich der Wuschelkopf und Cain in die Wolle bekommen, und zwar so sehr, das Luna wie eine Naturkatastrophe die Band verlassen hat. Und einige Wochen später schleifte uns Cain stinksauer über seinen leeren Schuppen zu einem Auftritt von Luna, die sich mittlerweile Solo einen Namen gemacht hatte. Das Ende der Geschichte war Dame!" erklärte Koryu. Kaiba sah zu Luna. Wie er vermutet hatte, konnte sie auch sehr gut alleine singen. Trotz alledem konnte er sich, als Sponsor und Mitmanager der Band, nicht in ihre Entscheidungen einmischen. "Also gut, ich gehe mal davon aus, das Himeryugi nicht die Absicht hat, die Konzerte abzusagen!" fuhr er fort. Chiyo nickte: "Auf keinem Fall! Und wenn ich im Krankenbett auf die Bühne gerollt werde!" gab sie mit entschlossenen Augen bekannt. "Das wird nicht in Frage kommen! Nun, da DIESE Entscheidung feststeht, frage ich euch, ob ihr irgendwelche Alternativen habt, bevor ich mit meinem Plan mitteile!" Einen Moment herrschte Schweigen. "Ich könnte doch auch alleine singen!" Luna hatte die ganze Zeit am Fenster gestanden und desinteressiert gewirkt. Jeder sah sie an. "Wie? Alleine singen?" fragte Chiyo sie verwirrt. "Naja, Solo, so wie damals, als ich die Band verlassen habe. Und Daisuke könnte auch wieder Seine Soloparts bekommen..." meinte sie mit ernster Miene. "Bist du verrückt? Ich hab doch schon lange nicht mehr Solo gesungen!" protestierte dieser. "Das stimmt nicht. Die singst immer noch Solo. Du vergisst und wohl?" sie sah ihn an. " ist eine Ausnahme, und singst du mit!" wies Daisuke sie ab. "Aber du singst. Und somit ist es eine Tatsache! Abgesehen davon können wir unmöglich Chiyo auf die Bühne jagen, das weißt du. Und hast du vergessen, was du mal gesagt hast, als es um Krisen ging? Weswegen hab ich wohl wieder angefangen, Klavier zu spielen? Und weswegen hab ich wohl Bass und E-Gitarre gelernt? Wie sagtest du gleich? < auch, wenn einer wegen irgendwas nicht auftreten kann, die Show must go on!> Also bitte!" Luna sah ihn mit ihren grünen Augen an und Kaiba stellte verblüfft fest, das er sie wohl unterschätzt hatte. Luna´s wilde und aufgedrehte Art war wohl nur ein teil ihrer Persönlichkeit, einen, den sie bevorzugte. Daisuke seufzte und gab sich geschlagen. "Was wollt ihr singen?" fragte Chiyo Luna. "Ich hab noch ein paar der alten Lieder von damals. Außerdem noch einen Haufen Entwürfe. Wenn wir uns ranhalten, wird es bis nächste Woche ein Programm." Klärte Luna sie auf. "Unter der Vorraussetzung, das keine weiteren offiziellen Termine einzuhalten wären, richtig?" fragte Kaiba sie. "Das wäre hilfreich, aber nicht zwingend! Ich hab schon ganz andere Sachen überstanden!" antwortete sie ihm mit einem düsteren Gesichtsausdruck. "Luna, ist das wirklich dein Ernst? Macht es dir nichts aus?" fragte Koryu sie. "Mein voller Ernst! Und nein, es macht mir nichts aus! Ich befürchte nur..." "Du befürchtest WAS?" fragte sie Kaiba. "Ich befürchte nur, ich werd mich zum ersten Mal mit Lampenfieber rumschlagen können, Ha Ha Ha ha!" lachte sie leicht gequält. "Dann massier ich dir eben die Schultern!" grinste Daisuke. "Während du dir fast in die Hose machst, du Spinner?!" feixte Chiyo. "Aber gut, ich hab wohl keine andere Wahl! So ist es wohl am Besten!" seufzte sie. "He he he! Wie war das noch? DAME! The Silence!" rief Luna aus und es klang wie ein Schlachtruf. "Ja, aber in einem krankenhaus solltest du lieber die Stille bewahren!" lächelte Cain. "Jo! Ich geh dann mal zu Yuugi-chan!" leuchtete Luna und verschwand wie ein geölter Blitz durch die Tür. "Hey, Luna-chan, warte auf mich!" rief Daisuke ihr nach und hechtete ihr hinterher. "Hmm, wenn ich mir das so ansehe..." feixte Koryu. "Ist er es!" "Und zwar gewaltig!" setzte Cain hinzu. "Wovon redet ihr überhaupt?" fragte Kaiba die beiden. "Frag nicht!" winkte Chiyo ab und hielt sich den Kopf. 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