Hautnah von abgemeldet (RealPersonFiction mit Craig Parker - Kapiübersicht und Kap3+4 warten auf Freischaltung!) ================================================================================ Kapitel 5: Ein Kater kommt selten allein ---------------------------------------- Kapitel 4: Ein Kater kommt selten allein Craig fuhr sich über das Gesicht und blinzelte den Schlaf aus den Augen. Noch war es draußen auf den Straßen still. Kein Laut war zu hören. Er streckte sich und sog die frische Luft ein, die durch das geöffnete Fenster in das Zimmer strömte. In ein paar Stunden würde sie wieder stickig und heiß sein. Neben ihm raschelte es. Laila, die den Wind auf ihrer Haut spürte, verkroch sich mit einer Gänsehaut weiter unter der Decke. Liebevoll strich er ihr die Haare aus dem Gesicht. Die ersten Lichtstrahlen fielen durch das Fenster und kitzelten sie aus dem Traum. Verschlafen öffnete sie die Augen. "Morgen. Hast du gut geschlafen?", fragte Craig sie hellwach und gut gelaunt. Brummend vergrub Laila ihr Gesicht im Kissen. "Zu wenig." Dann sah sie ihn mit kleinen Augen an. "Wie spät ist es?" "Kurz vor Sechs." "Was so früh!?!", stöhnte sie und zog sich die Decke bis zum Kinn. "Na komm", Craig schlug die Decke zurück. "Aufstehen. Sonst kriegen wir gleich Besuch von Steve, wenn er die Zimmer inspiziert." Schnell, um der morgendlichen Frische zu entkommen, kletterte er aus dem Bett und schlüpfte in seine Sachen. "Schlaf nicht wieder ein", sagte er, als er sie müde und mit fallenden Augen im Bett sitzen sah. "Ich stehe schon auf. Keine Sorge." Fertig angezogen wandte er sich zur Tür. "Ich gehe schon einmal runter." "Tu das", kam vom Bett ihre Antwort. Als sich die Tür hinter ihm schloss, fiel sie wieder zurück in die Kissen. Müde, erschöpft, aber glücklich ließ sie die Erinnerungen an die vergangenen letzten Stunden vor ihrem geistigen Auge Revue passieren. Ein hartnäckiger Gedanke drängte sich ihr auf. Ein Gedanke, weshalb sie das kuschelige Bett verlassen und hinunter gehen sollte. "Anna!" Jetzt fiel es ihr wieder ein. Annas Eltern würden so gegen halb Acht, Acht wieder zu Hause sein. "Verdammt!" Laila entledigte sich der Decke, sprang aus dem Bett und begann ihre Klamotten zu suchen. Auf der Treppe begegnete ihr Steve, der, als er sie sah, das Gesicht zu einem seltsamen und schamlosen Grinsen verzog, bevor er seinen Weg fortsetzte und die Zimmer unter die Lupe nahm. Im Flur herrschte Katerstimmung. Diejenigen, die über Nacht geblieben waren, räumten auf oder saßen mit bleichem Gesicht an der Wand gelehnt. Von ihrer besten Freundin fehlte jedoch jede Spur. In der Küche traf sie auf ihren Freund und Jeffrey, der mit einem Schwamm bewaffnet an den Kacheln des Herds zu Gange war. "Morgen." "Na, endlich wach?", feixte Craig, der neben ihm an der Anrichte lehnte. "Morgen Laila. In der Kanne auf dem Tisch ist Kaffee. Kannst du dir ruhig nehmen. Tassen stehen hinter Craig." "Danke, im Moment nicht. - Habt ihr Anna gesehen?" Jeff hielt mit dem Putzen inne und warf ihrem Freund einen viel sagenden Blick zu. "Anna ist vor...", fragend sah er Craig an. "Vor drei? Vier? - Jedenfalls vor ein paar Stunden mit Brian draußen verschwunden." Laila starrte die beiden mit einem Blick der Marke "Das ist nicht euer Ernst" an. "Möchtest du nach Hause? Ich bin mit dem Auto hier. Ich kann dich bringen." Als sie angedeutet nickte, stellte Craig seinen Becher Kaffee auf den Tisch und sie machten sich auf den Weg. Während der ganzen Fahrt sprach sie mit ihm kein Wort. Er erzählte ihr von Jeff, Steves jüngeren Bruder. Doch Laila hörte ihm nicht zu und reagierte auf seine Fragen nur mit einem abwesenden Nicken. Zwei Straßen vor ihrem Haus, hielt er plötzlich an. "Laila." Die Sorge, welche in seiner Stimme schwang, machte sie stutzig. Endlich hörte sie auf zerknirscht aus dem Fenster zu starren und sah ihn an. "Laila." Er machte eine Pause. "Habe ich irgendetwas missverstanden und etwas getan, das du nicht wolltest?" Sie schenkte ihm einen grimmigen, fragenden Blick. "Letzte Nacht. Habe ich dir wehgetan?" Erst jetzt dämmerte ihr, worauf er hinaus wollte. "Ich versteh, dass du sauer bist, aber, weißt du, ich dachte..." "Du hast mir nicht weh getan." "Bitte?" "Du hast mir nicht wehgetan und du hast auch nichts getan, was ich nicht wollte. Ich bin nicht sauer auf dich." Sie zwang sich zu einem Lächeln, das ihr aber gründlich misslang. Ihr Blick wanderte wieder aus dem Fenster. "Ich bin sauer auf Anna. ...mache mir Sorgen. Sie ist in letzter Zeit so komisch. Andauernd lässt sie Bemerkungen fallen. - Wenn sie nicht zu Hause ist, wenn ihre Eltern zurückkommen, machen sie ihr die Hölle heiß...und meine Eltern mir auch." Ein Seufzer entrang sich ihrer Kehle und sie starrte auf den Boden. "Es wird ihr schon gut gehen," versuchte Craig sie aufzumuntern. "Brian weiß, was er tut. - Normalerweise", fügte er leise hinzu. Vor ihrem Haus stand der blaue Pkw ihrer Eltern. Als Laila ihn sah, sog sie scharf die Luft ein. Als sie die Tür öffnete und aussteigen wollte, hielt er sie zurück. "Wir telefonieren heute noch, okay?" Er beugte sich vor, küsste sie sanft. "Sollten deine Eltern an die Decke gehen, du kannst mich immer anrufen. Für dich bin ich immer zu erreichen." Nachdem sie sich zum Abschied ein weiteres Mal geküsst hatten, stieg sie aus und betrat den versteckten Hauseingang. Ihr klopfte das Herz bis zum Hals. Als sie vor der Tür stand und nach ihrem Schlüssel suchte, den sie zu ihrem Entsetzen in der Tasche bei Anna vergessen hatte, öffnete sich die Haustür und ein breitschultriger Mann, Ende Dreißig, hielt ihr ein weißes, breites Band vor die Nase an dessen Ende ihr Haustürschlüssel baumelte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)