Sakura von -Hikki- ((Kagrra FF) one cherry blossom will fall.....fall in love with you?) ================================================================================ Kapitel 1: first cherry blossom ------------------------------- ~ Sakura ~ aaaaaaalso: diese FF ist die erste, die ich nicht wie meine anderen zuerst auf Block schreibe und dann am PC ausbessere, sondern sofort am PC schreibe. Warum? Weil ich ausprobieren möchte, ob es so nicht auch geht bzw. zu faul bin, immer so viel abzutippen ^^,,,, Warum ich ausgerechnet jetzt eine FF über Kagrra schreibe, weiß ich nicht wirklich, weil eigentlich kommen sie ja auch in meiner anderen FF "Crazy Schooldays" vor....aber na ja...ich hatte seit einigen Tagen die Idee zu dieser FF und jetzt schreibe ich sie halt xD~ Mal sehen, was sich daraus ergibt.... Über Kommis und Kritik würde ich mich sehr freuen! *lieb guckz* Hintergrundmusik: Kagrra *lol* Widmung: *lange überlegtz* mist....mir fällt keiner meiner Freunde ein, der Kagrra so sehr mag und diese FF vielleicht lesen wird @.@ also.....für Widmungen darf sich gerne jemand melden ^____^ Pairing: ihr glaubt doch nicht wirklich, dass ich DAS jetzt schon verrate?!? <___< Disclaimer: Tja, das übliche: Isshi, Akiya, Shin, Nao und Izumi gehören mir (leider) nicht, sondern immer noch sich selbst. Ich verdiene auch kein Geld mit dieser Story (*drop* dabei könnte ich es so gut gebrauchen). "~ * ~ * ~" = Perspektivwechsel Das war's von meiner Seite, hier ist das erste Kapitel: ~ first cherry blossom ~ Rosa, fast schon weiß. Leicht, sodass der Wind es mit sich trägt. Bezaubernd. Fast schon unheimlich anzusehen. Doch sobald es den Boden berührt, ist auch der Zauber vorbei. Es wiederholt sich dennoch Tag für Tag, Stunde für Stunde, Minute für Minute. Und immer denke ich das gleiche. Wie gerne wäre ich eine von ihnen. Wie gerne würde ich für immer ruhig daliegen können, sterben, wenn die Schönheit meines Lebens verblasst ist.... Es ist ein seltsames Gefühl. Schon seit Tagen sitze ich mittags hier im Park und beobachte sie. Einsam und alleine. Doch das ist mir egal. Es ist genau das, was ich mir wünsche. Allein sein. Endlich niemanden mehr sehen zu müssen. Nicht mehr verletzt zu werden. Nichts mehr tun müssen. Keinem Rechenschaft schuldig sein. Einfach nur so vor mich hin leben. Ich weiß genau, dass das nicht geht. Und dennoch versuche ich es immer wieder. Wenigstens für ein paar Stunden. Wenigstens kurz meine Sorgen vergessen. Mich vergessen. Manchmal strecke ich auch die Hand aus und fange ein paar dieser Schönheiten. Ich betrachte sie dann wehmütig, bevor ich sie doch zu Boden gleiten lasse, damit sie ihr gerechtes Ende finden. Das, was ich nicht kann. Meine "Blütezeit", wenn es so etwas überhaupt in meinem Leben gab, ist vorbei. Doch ich darf nicht sterben. Jeden Tag flehe ich, es wäre der letzte, doch niemand erhört mein Flehen. Wie oft saß ich schon im Bad mit dem Messer in der Hand.....doch ich kann es nicht, bin zu feige. Vielleicht habe ich auch noch tief in mir drin etwas Hoffnung. Wie lächerlich....Hoffnung... Der aufkommende Wind lässt mich erschaudern. Ich hatte völlig vergessen, wie kalt es die letzten Tage geworden war, als ich das Haus verlassen hatte. Die Sonne geht auch schon wieder unter. Seufzend sehe ich auf meine Armbanduhr. Wie ich befürchtet habe, ist es bereits fünf Uhr. Ich muss wieder zurück. Zurück an jenen Ort, wo ich nicht mehr glücklich sein kann. Obwohl ich das wahrscheinlich sowieso nirgends mehr sein kann.... Zögernd stehe ich auf. Ob ich es will oder nicht, ich muss gehen. Noch einen letzten Blick werfe ich auf den großen Baum über mir. Auf seine Zweige, die im Wind leicht schaukeln. Auf die rosa Tupfen, die nur noch verstreut an ihm hängen. Bald wird er kahl sein. Leer. So wie ich mich meistens fühle. Trotzdem hoffe ich, dass ich dann immer noch hierher gehen kann. Dass dieser Baum für mich trotz seiner Kahlheit nicht die gleiche Leere ausstrahlt, die ich fühle. Mit diesem Gedanken drehe ich mich um und laufe los. ~ * ~ * ~ Wieder ein regnerischer Tag. Seit drei Tagen hatte es nun schon ohne Unterbrechung geregnet. Als wollte der Regen alles noch mehr verzögern. Nicht, dass es nicht schon so längst zu spät war. Eigentlich hätte der Umzug schon vor zwei Wochen beendet sein müssen. Der Braunhaarige Junge verfrachtete ärgerliche seine Schulsachen in seinem neuen Schrank. Wäre alles gekommen wie geplant, wäre er auch rechtzeitig zum Schulanfang da gewesen. Aber nein. Natürlich hatte es nicht geklappt. Das war immer so. Die Zeitpläne seiner Mutter stimmten nie mit dem späteren Verlauf der Dinge überein. Dennoch konnte ihr Sohn nie darüber verärgert sein. Zu sehr wusste er doch, wie viel Stress sie hatte, seit sie allein für ihn sorgen musste. Sein Vater hatte sich vor einem halben Jahr mit einer neuen Frau verdrückt. Keinen Gedanken hatte er an seine frühere Familie seitdem verschwendet. Kein Anruf, kein Brief, nichts. Nur den Unterhalt zahlte er jeden Monat pünktlich. Doch das Geld hatte Nao noch nie interessierte. Er hätte sich viel mehr gefreut, wenn sein Vater weiterhin wenigstens Kontakt mit ihnen gehabt hätte. Und er wusste, dass seine Mutter genauso empfand. "Nao? Bist du da?" Das Krachen der Haustür ließ ihn aufhorchen. Also war seine Mutter endlich wieder von der Arbeit daheim. Mit einem Satz sprang er von seinem Schreibtischstuhl und rannte die Treppe runter, um danach sofort seiner Mutter um den Hals zu fallen. "Langsam, langsam...sonst fall ich noch um..." meinte sie lachend, wobei keinerlei Anzeichen von Tadel in ihrer Stimme waren. "Na, hast du schon alles eingeräumt?" fragte sie schließlich, als er sich von ihr löste. Etwas schuldbewusst kratzte er sich am Hinterkopf. "Noch nicht ganz...." war die Antwort. Was in seinem Fall bedeutete, dass sich die meisten seiner Sachen noch in den Umzugskartons befanden. Dort würden sie wahrscheinlich auch bleiben, sofern er sie nicht dringend brauchte, wie z.B. seine Kleider, oder sehr an ihnen hing, wie seine ganzen Notenblätter und CDs. "Ist ja auch egal!" meinte die junge Frau grinsend. "Komm, wir machen uns was zu essen!" Damit zog sie den Jüngeren mit sich in die Küche. Sie band sich eine unauffällige weiße Schürze um und steckte sich die langen schwarzen Haare hoch. Nao beobachtete sie dabei. Jede einzelne ihrer fließenden, eleganten Bewegungen. Er verstand nicht, warum sein Vater diese Frau verlassen hatte. Allein schon das liebevolle Lächeln, dass sie nun ihrem Sohn zu warf, hätte ihn doch aufhalten müssen.... "Wenn du deine Haare länger hättest, müsstest du sie auch hochstecken." neckte sie ihn ein bisschen und hielt ihm eine weitere Schürze hin. Er grinste und fuhr sich durch seine kinnlangen Haare. Sie waren genauso dunkel wie ihre, doch während ihre eindeutig schwarz-bläulich schimmerten, erkannte man bei seinen Haaren im Licht, dass sie einen leichten Braunton hatten. "Ich kann sie mir auch kurz schneiden...." antwortete er grinsend, worauf sie ihn scherzend mit einer Gurke bedrohte. "Wehe! Sonst muss ich wieder mit dir zum Arzt....und diesmal würde ich dich nicht von der Schule befreien..." Beide lachten und widmeten sich wieder dem Essen. Das letzte Mal, als Nao seine Haare "schneiden" wollte, hatte er sich dabei selber in die Kopfhaut geschnitten, sodass man die Stelle kahl rasieren und nähen musste. Seine Mutter hatte ihm dann nach längerem Quengeln seinerseits erlaubt, ein paar Wochen die Schule zu schwänzen, um nicht der peinlichen Fragerei seiner Mitschüler ausgesetzt zu sein. Glücklicherweise waren seine Haare schnell wieder lange genug gewesen, um die kahle Stelle zu überdecken.... Eine Stunde später ging Nao satt auf sein Zimmer. Morgen war sein erster Schultag, obwohl das Schuljahr schon längst angefangen hatte. Irgendwie fand er das sogar lustig. So hatte er wenigstens gleich von Anfang an etwas Besonderes als neuer Mitschüler. Etwas bange war ihm schon, wie seine neue Klasse sein würde, doch bisher hatte er sich mit jedem gut vertragen, das würde hier sicherlich nicht anders sein. Doch er hätte gerne richtige Freunde.... Vollkommen in Gedanken schlief er friedlich ein. ~ * ~ * ~ Gelangweilt. Das wäre das richtige Wort meinen derzeitigen Zustand zu beschreiben. Aber das äußere Erscheinen täuscht. Eigentlich bin ich gar nicht gelangweilt. Zumindest dürfte ich das bei meinen Noten nicht sein. Aber das alles interessiert mich nicht mehr....warum sollte man gute Schulnoten schreiben wollen, wenn es eh keine Bedeutung hat? Wenn sowieso niemand sich darum kümmert, was ich tue? Natürlich, schlechte Noten sieht man nicht gerne, aber wenn ich gute Noten schreibe, wird es als normal angesehen. Was genau ich dafür getan habe, interessiert nicht. Also warum dann anstrengen? Nur weil man es von mir erwartet? Nein, das will ich nicht mehr.... Doch gleichzeitig fühle ich mich als würde ich genau das tun, was alle von mir erwarten. Mich zurückziehen. Denn ich bin ihnen egal. So egal wie sie alle mir sind. Etwas anderes, als dass ich alleine bin, erwartet daher keiner von mir. Irgendwie erbärmlich.... Erbärmlich könnte man aber auch das nennen, was sich nun an der Tafel abspielt. Ein neuer Schüler ist seit heute in unserer Klasse und unser Mathelehrer hat natürlich nix Besseres zu tun als ihn sofort in die Mangel zu nehmen. Fast schon tut er mir leid. Aber auch nur fast. Denn wie gesagt, mir sind die anderen Menschen egal. Und selbst wenn er noch so hilfeflehend um sich sieht, ich werde sicherlich nicht strecken und ihn erlösen, indem ich die richtige Antwort sage. Auch wenn er nun genau in meine Richtung sieht mit seinen dunklen durchdringenden Augen, ist er mir immer noch egal. Selbst, wenn seine Augen mich ansehen als wüssten sie alles über mich und dabei so unglaublich schön sind, werde ICH ihm sicherlich nicht helfen.... "Shin-kun?" Erstaunt sehe ich den Lehrer an und realisiere erst jetzt, dass meine Hand hoch erhoben ist. Etwas beschämt senke ich den Kopf und murmele "Wuzel 21 hoch 5" "Richtig." strahlt unser Pauker zufrieden und schickt den anderen an seinen Platz. Der lächelt mich jetzt dankbar an. Ich ignoriere jedoch seinen Blick. Soll er sich bloß nichts drauf einbilden, nur, weil ich ihm geholfen habe. Das heißt noch lange nicht, dass er mich interessiert. Mein Blick wandert nach draußen auf den Pausenhof. Hoffentlich ist diese Stunde bald zuende und ich kann mich in meine Ecke verziehen und eine rauchen. Das gerade eben ist sicherlich nur wegen Nikotinmangel geschehen. Auch, wenn ich gar nicht süchtig bin.... ~ * ~ * ~ So weit wie möglich vom Schulgebäude entfernt fand er schließlich, was er gesucht hatte. Der Blonde saß an eine Mauer gelehnt auf dem Boden und rauchte. Seine Augen waren dabei geschlossen, sein Gesicht zeigte nicht die kleinste Regung. Nur hin und wieder hob er den Arm mit dem Glimmstängel, um kurz daran zu ziehen. Den Rauch atmete er nur zögerlich aus. Leise ließ sich Nao neben ihm nieder und beobachtete seinen Mitschüler noch eine Weile. Doch dieser schien ziemlich schnell zu bemerken, dass er nicht mehr alleine war. Er drehte sich zu Nao und musterte ihn abwertend. "Was willst du hier?" seine Stimme klang abweisend, seine Körperhaltung war es ebenso. Er hatte sich wieder von dem Neuen abgewendet und sah ihn nicht einmal an, während er mit ihm sprach. "Ich wollte mich bei dir bedanken!" kam die ehrliche Antwort zurück. "ich glaub, hätte ich noch länger an der Aufgabe rumknobeln müssen, wäre ich bald vollkommen verrückt geworden...." leise lachend lehnte er sich zurück und wartete auf eine Reaktion des anderen. "Bist du das nicht jetzt schon?" fragte Shin spitz. "Oder warum denkst du, dass ich dir helfen wollte?! Ich konnte nur deine Dummheit nicht mehr länger ertragen!" Er drückte seine Zigarette an der Wand neben Naos Kopf aus und sah ihm kalt in die Augen. "Lass mich in Ruhe, verstanden?!" Ruckartig stand er auf und verließ fast fluchtartig seinen Stammplatz. Dort saß nur noch ein verwirrt dreinblickender 10-Klässler, der sich fragte, warum er so abweisend reagierte. Schließlich wollte er doch nur nett zu ihm sein, sich vielleicht sogar mit ihm anfreunden. Aber daraus würde anscheinend nichts werden. Das hatte der Ältere ihm eindeutig symbolisiert. Ein paar seiner anderen Mitschüler winkten ihm plötzlich von der anderen Seite des Pausenhofs zu. Na gut. Er würde niemandem seine Freundschaft aufzwingen. Freunde würde er auch so genug haben, warum sollte er sich dann um diesen komischen Kerl Gedanken machen? Lächelnd lief er zu den anderen, die ihn freudig begrüßten und neugierig ausfragten. ~ * ~ * ~ Immer noch sitze ich hier, weiß nicht, was ich tun soll. Betrachtete den Tränen nahe den Boden vor meinen Füßen. Kein Schatten fällt mir ins Gesicht. Kein Rascheln der Blätter hat mich empfangen, als ich herkam. Geschockt sehe ich den Baumstumpf vor mir an. Wie konnten sie nur?!? Wie konnten sie nur diesen Baum, meinen Baum, fällen? Er war doch noch mitten in seiner Blütezeit gewesen! Er war doch so schön gewesen! Warum nur liebten es die Menschen so sehr, Schönes zu zerstören? Fühlten sie sich dann selber schöner? Machte es sie glücklich zu sehen, wie andere litten? Wie andere zugrunde gingen daran, wie man sie behandelte? Ich verstand dieses Verhalten nicht. Gleichzeitig wusste ich aber, dass ich vielleicht genauso war. Denn niemand hatte mich bisher anders behandelt als diesen Baum. Längst hatte ich es aufgegeben, anderen zu vertrauen.... Und seither benahmen sie sich noch viel schlimmer. Ignorierten mich. Lachten über mich, während sie taten als wäre ich nicht anwesend. Machte so etwas wirklich Spaß?? Oder dieser Neue. Warum war er zu mir gekommen? Aus Mitleid? Ich will kein Mitleid! Ich brauche kein Mitleid! Von niemandem! Hatte er bestätigt haben wollen, dass jeder ihn mochte? Dann hatte er sich getäuscht. Ich bin nicht die anderen, die ihn sofort verehren, nur weil er nett ist oder gut aussieht. Sofort als ich ihn sah, wusste ich, dass er so jemand war. Jemand, den alle mochten. Jemand, der viele Freunde hatte. Jemand, der mit allem fertig wurde. Jemand, der das Gegenteil von mir war. Was wollte so einer denn schon von mir? Dachte er, er könnte mich vielleicht verändern? Sicherlich nicht! Ich bleibe alleine, ich brauche niemanden. Selbst, wenn ich mich noch so sehr nach jemandem sehne.... Doch diesen "jemand" gibt es nicht. Nicht für mich. Niemand könnte mich lieben.... ~ * ~ * ~ jo....das erste Kapitel....leider etwas kürzer als ursprünglich geplant, trotzdem saß ich hier glaub zwei Stunden O.O also verzeiht mir bitte ;____; und schreibt mir ein Kommi, ja? ^.^, eine Stunde später: ich schreib doch weiter *drop* macht mir einfach grad viel zu viel Spaß, als dass ich es auf wann anders verschieben möchte bzw. hier aufhören möchte....hab übrigens grad nen Kuchen gegessen, falls es jemanden interessiert xDD~ und ich hör jetzt das neue Kagrra Album *___* san ist toll o^.^o ~ * ~ * ~ Noch einmal klingelte er vergeblich. War ja auch klar, dass niemand öffnete. Seine Mutter war bestimmt noch beim Arbeiten. Warum musste er auch so blöd sein und seinen Schlüssel vergessen? Resignierend ließ er von der Hausklingel ab und überlegte, wohin er gehen konnte. Er kannte sich hier doch noch gar nicht aus. Also einfach nur spazieren gehen.... Nao steckte seine Hände in die Hosentaschen, um sie vor der Kälte zu schützen und setzte sich in Bewegung. Kaum eine Viertelstunde später blieb er verwundert vor dem Eingang zu einem Park stehen. Nicht, dass er noch nie einen Park gesehen hatte, aber das, was er gerade sah kam ihm ziemlich komisch vor. Ein paar Meter weiter weg saß ein blonder Junge in der Hocke vor einem Baumstumpf und wippte hin und her. Er schien zu weinen, und seltsamer Weise kam er Nao vertraut vor. Als würde er ihn schon ewig kennen. Dieser Anblick jedenfalls ließ ihn nicht los. Er sah wie gebannt zu, wie der andere mit den Händen über den Baumstumpf strich und leise murmelte. Man konnte meinen, er wollte den Baumstumpf trösten. Doch das war absurd. Wer tröstete schon einen Baumstumpf? Nao musste bei diesem Gedanken über sich selber lächeln. Was dachte er nur immer? Aber trotzdem machte der Junge auf ihn diesen Eindruck. Und noch dazu machte er einen völlig einsamen Eindruck. Der Baumstumpf schien sein einziger Halt in dieser Welt zu sein... Langsam ging Nao auf den anderen zu. Er wusste nicht, warum, aber er wollte den Blonden trösten. Wollte wissen, was passiert war. Doch als er neben ihm stand, weiteten sich seine Augen vor Überraschung. Auf dem Boden saß Shin. Eben jener Shin, der ihn am Morgen noch so schroff abgewiesen hatte. Er schien Nao jedoch noch gar nicht bemerkt zu haben. Seine Lippen formten immer wieder das Wort "warum" und wenn man genau hinhörte, konnte man eben dies auch ganz leise geflüstert hören. Dieses Gefühl, den anderen trösten zu wollen, überkam Nao plötzlich wieder. Obwohl er wusste, wie Shin wahrscheinlich reagieren würde, ließ er sich neben ihm auf die Knie nieder und zog ihn plötzlich an sich in eine Umarmung. Der Blonde riss erschrocken die Augen auf. Erst jetzt realisierte er, dass er nicht mehr alleine war, und er begann sich heftigst gegen Nao zu wehren, doch der ließ ihn nicht so einfach los. Erst, als Shin ihn hasserfüllt ansah, ließ er ihn geschockt los. Keinerlei Tränen waren mehr in Shins Augen zu sehen. Sie blickten nur leer und zugleich hasserfüllt auf den Jüngeren. "Ich sagte doch, du sollst mich in Ruhe lassen!" schrie er aufgebracht. "Kannst oder willst du mich nicht verstehen?!? Ich brauche dich nicht! Weder dich noch sonst jemand von dieser verlogenen Bande! Menschen wie du sind daran schuld!" Er zeigt auf den Baumstumpf neben ihnen. "Ihr erfreut euch eine Weile an der Schönheit, dann plötzlich bemerkt ihr dadurch eure eigene Hässlichkeit und zerstört die schönen Dinge! In eurer Welt ist nur Platz für die schönen Dinge, die ihr gebrauchen oder zerstören könnt, damit ihr glücklich seid! Darum lass mich endlich in Ruhe! Ich gehöre nicht zu euch!" Naos Blick veränderte sich auf einmal. Zuerst hatte er nur erstaunt Shins Worten zugehört, doch nun spiegelten seine Augen etwas ganze anderes als Verwunderung. Verletztheit. Shin jedoch sah ihn nicht mehr an, sondern setzte sich wieder an seinen vorherigen Platz. Nach einer Weile des Schweigens stand Nao schließlich auf und ging. Er konnte es nicht mehr ertragen Shin so zu sehen und gleichzeitig zu wissen, dass er seine Hilfe nicht wollte. Behauptete sie nicht zu brauchen. Er wusste genau wie wenig das stimmte, doch er konnte nichts dagegen tun, und das machte ihn fast wahnsinnig. Trotzdem ging er noch nicht nach Hause. Zuerst musste er noch etwas einkaufen gehen.... ~ * ~ * ~ Ich gehe heute etwas früher als sonst. Dieser Anblick schnürt mir das Herz ab. Es ist fast so als wäre dieser Baum ein Teil von mir gewesen. Ein weiterer Teil von mir, den meine Umwelt getötet hat. Zuhause erwartet mich dasselbe wie immer. Meine Mutter ist beschäftigt in der Küche, während mein Vater und mein älterer Bruder betrunken im Esszimmer sitzen. Sie sind meistens schon betrunken, bevor sie nach Hause kommen, weil sie nach ihrer Arbeit immer die Bars der Stadt abklappern. Dass dabei sowohl mein Bruder als auch mein Vater immer wieder Frauen aufreißt, weiß ich nur gut genug. Meine Mutter auch. Vater war einmal sogar so dreist gewesen, dass er eine seiner Affären mit nach Hause brachte. Ich erinnere mich noch genau daran, wie sehr meine Mutter an diesem Abend geweint hatte. Trotzdem trennte sie sich nicht von meinem Vater. Sie war nicht mehr dazu in der Lage. Zu sehr hatte er ihr schon über die Jahre zugesetzt. Auch mir konnte sie nicht mehr helfen. Kaum dass ich da bin, ruft mein Vater mich auch schon zu sich. Das Übliche. Er schreit mich an, wobei er schon durch Kleinigkeiten gereizt reagiert. Und wie immer reagiere ich nicht. Er wird sauer. Auch wenn ich ihn nicht ansehe, merke ich es genau an seinem plötzlichen Schweigen. Ein, zwei Sekunden später habe ich seine Hand in meinem Gesicht. Mein Bruder kichert ein bisschen, während mein Vater sich zufrieden wieder an den Tisch fallen lässt. Ich gehe wortlos auf mein Zimmer. Schon lange habe ich aufgegeben mich dagegen zu wehren. Widerspruch bedeutet nur noch mehr Prügel. Also schweige ich lieber. In meinem Zimmer angekommen, schließe ich zuerst die Tür gut hinter mir ab. So habe ich wenigstens bis morgen früh meine Ruhe. Das Knurren meines Magens ignoriere ich währenddessen gekonnt. Er ist so leer wie ich mich gerade fühle, das ist ganz gut so. Appetit habe ich jetzt eh nicht. Ich ziehe meine Sachen aus und schlüpfe in mein Schlaf-T-Shirt, dann lasse ich mich auf mein Bett fallen. Traurig ziehe ich das Kopfkissen zu mir und vergrabe mein Gesicht darin. Warum? Warum nur? Doch ich kenne bereits die Antwort darauf. Weil es nun einmal so ist. Und es wird wahrscheinlich für immer so bleiben. Verzweifelt unterdrücke ich mein Schluchzen, aber dennoch rinnen einige Tränen über meine Wangen, landen auf dem weichen Stoff und versickern. Wenn doch nur auch meine Probleme so verschwinden könnten. Irgendwann nach Mitternacht schrecke ich aus meinem Schlaf heraus. Im Erdgeschoss war etwas klirrend zu Boden gefallen, da war ich mir sicher. Schon bald kann ich auch die wütende Stimme meines Vaters hören, der meine Mutter anschreit. Ein weiteres Klirren. Hoffentlich tat er ihr nichts an. Ich versuche meine Ohren mit dem Kissen zuzudrücken, doch die dadurch entstehende Stille macht mich nur noch mehr verrückt. Weiß ich doch genau, dass es eigentlich nicht still sein sollte. Mein Blick fällt auf mein offenes Fenster, durch das der Mond hereinscheint. Und plötzlich weiß ich, was ich tun will.... Etwas später erreiche ich den Park. Ich weiß nicht, warum ich ausgerechnet hierhin gerannt bin. Schließlich gibt es hier nichts mehr für mich. Der Baum ist gefällt. Trotzdem zog es mich hierher. Das Gras ist schon leicht feucht, als ich über es gehe. Ich hätte mich vielleicht umziehen sollen. Aber so stehe ich eben nur ein meinem Schlaf-T-Shirt vor dem Baumstumpf. Der Boden davor ist leicht aufgewühlt.... Meine Augen füllen sich nach und nach mit Tränen. Schließlich fällt eine davon hinunter und zerspringt auf einem Blatt. Ich gehe in die Hocke und streichle darüber. Ein Lächeln ziert mein Gesicht, als ich die neu eingepflanzte, junge Pflanze vor mir betrachte. Dieser Idiot. Eine Kirschblüte blüht, obwohl es bis auf den Mondschein völlige Nacht ist. Eine einzelne Blüte der Hoffnung. ~ * ~ * ~ soooo, schönes Ende für dieses Kapitel, ne? ;___; bis bald, und.....Kommis bitte >.< Kapitel 2: second cherry blossom -------------------------------- ~ Sakura ~ Comment: nya~ eigentlich sollte ich ja an meinen anderen FFs weiterschreiben...aber...<.< die hier gefällt mir besser *drop* außerdem sind endlich Ferien *rumhoppel* also werd ich jetzt genügend Zeit haben an meinen FFs zu schreiben x33 freut euch schon mal auf mehrere neue Kapitel in kurzer Zeit ^___^ und juuuhuu *hüpf* ich hab auch mal genug Zeit mich bei Kommi-schreibern zu bedanken ^.^ @ Adritha : Ja *nod* hier fehlen eindeutig Kagrra-FFs *drop* Animexx will die FF nicht einmal zum Thema Kagrra machen...wahrscheinlich weil sie nicht wegen einer FF ein Thema neu hinzuschreiben wollen *grr* dabei kann man es auswählen...es erscheint nur nicht auf der Liste o.O Hoffentlich enttäusch ich dich au net mit meiner FF >.< werd mich anstrengen! *nick nick* Die anderen kommen auch noch dazu *gg* und jaaaaa, du könntest mit dem Pairing rechthaben xDD sofern ich nicht doch auf einmal etwas anderes will (ich weiß ja noch net, wie genau sich die Story entwickelt...) Danke jedenfalls für den Kommi! *drückz* @ Salamander: danke für das Lob ;___; *verbeugz* ich beeil mich auch ganz arg mitm weiterschreiben! *versprichz* @ kiinai: Thanks für dat Kommi ^___^ diese mal kriegst du auch wieder das Kapitel als erste... melancholische Stimmung? Das ist mir echt gelungen, das gescheit rüberzubringen? *blink* *freu* jedenfalls vielen, vielen Dank für all deine lieben Kommis immer! *knuddelz* @ Katsuragi: Danke für den Kommentar! Und es geht auch (jetzt) weiter! *smile* ich liebe ein unerwartetes Ende *hehe* mit so was quäle ich gerne meine Leser *schäm* Hintergrundmusik: Kagrra (was denn sonst?? xDD) und Kagerou - Gurou Shoku (ich konnte nicht mehr anders T-T *dieses Album und Kagerou liebz*) Widmung: einfach ma Kagrra selber, weil ich will den Jungs ja nix böses mit der FF, hab sie nur so doll lieb x333 Pairing(s): na, schon Vermutungen? *hehe* Disclaimer: Kagrra gehören sich selber und net mir, die Idee zu der Story gehört aber mir *grr*, trotzdem verdien ich kein Geld damit T.T höchstens Kommis *blink blink* "~ * ~ * ~" = Perspektivwechsel (in dem Kapitel sind jetzt nicht nur Shin und Nao, sondern auch noch....jemand anders *lalala* *will's noch net verraten*...aber egal ab Nao oder eben dieser andere Chara, alle Perspektiven außer Shins sind Er-Perspektive....verwirrend? Soll ich immer dazuschreiben wer's is? aber das ist meistens eh ziemlich überschneidend....;___; bitte sagt mir dazu eure Meinung!) -------------------------------------------------------- ~ second cherry blossom ~ Ein neuer Tag. Ein neuer Morgen. Auch für mich? Ich weiß es nicht. Aber ich wünschte mir er wäre es. Ich wünschte, ich würde eines Morgens aufwachen und mein ganzes Leben hätte sich über Nacht verändert. Dabei denke ich nicht wie andere, die sich mehr Geld, eine bessere Figur, bessere Noten oder mehr Freunde wünschen....so etwas brauche ich nicht. Das einzige, das ich mir wünsche, ist etwas Liebe... Doch wahrscheinlich ist gerade das einer der Wünsche, die man nicht erfüllen kann. Widerwillig zwinge ich mich, aufzustehen. Jeden morgen dasselbe. Am liebsten würde ich nur noch schlafen. Denn wenigstens im Schlaf bin ich mehr oder weniger glücklich. Es gibt auch nicht viel, das mich in der Realität hält. Nur, dass diese Realität nun mal mein Leben ist, und ich eindeutig nicht zu den Menschen gehöre, die vor etwas weglaufen. Doch an diesem Morgen bin ich noch müder als sonst. Während mein Gehirn langsam aber sicher auch aufwacht, fällt mir auch wieder ein, warum. Die zuerst schlaflose Nacht, dann meine Flucht aus dem Fenster....die Kirschblüte und dieser Idiot. Wie soll ich mich jetzt verhalten? Verwirrt? Dankbar? Oder sogar glücklich? Sicherlich nicht! Verwirrt passt am besten auf meine jetzige Gefühlslage. Warum hat er das getan? Wegen mir? Das...kann nicht sein. Warum sollte er auch? Ich bezweifle, dass er mich wirklich "mag", schließlich habe ich ihm Grund genug gegeben, mich nicht zu mögen. Doch will ich überhaupt, dass er mich nicht mag? Ich weiß es nicht mehr... Entschlossen schüttele ich meinen Kopf und stehe auf. Das ist doch lächerlich! Es ist überhaupt nicht sicher, dass er den Baum gepflanzt hat. Jeder andere könnte es gewesen sein. Ja....natürlich. Wahrscheinlich war es nur der Parkgärtner, der nicht wollte, dass es dort so kahl ist, wie ohne den alten Baum... Frisch geduscht, aber keinesfalls wacher gehe ich nach unten um mir mein Brot für die Mittagspause zu machen. Frühstücken tu ich nie, Vesper auch nicht - da reichen mir meine Kippen. Meine Mutter ist schon wach und richtet das Essen für meinen Vater und meinen Bruder her. Die beiden schlafen natürlich noch. Sie würden niemals aufstehen und ihr helfen. Und vor 11 Uhr stehen die beiden auch nicht auf, um zu ihrer Arbeit zu gehen. Stumm mache ich mein eigenes Essen und helfe nebenher meiner Mutter. Ein leises "Danke" ist die Reaktion meiner Mutter, mehr nicht. Sie traut sich schon lange nicht mehr, mich anzusehen. Schlechtes Gewissen oder Abscheu vor mir? Ich kann es nicht beurteilen und fragen werde ich sicherlich nie. Dafür bin ich zu stolz. Denn sonst müsste ich zugeben, dass es mich kränkt, ihre Abweisende Art, genauso wie der fehlende Gruß, als ich das Haus verlasse. ~ * ~ * ~ "Ohayou!~" "Eh?" Nao sah erstaunt zu dem Jungen, der anscheinend genau auf ihn gewartet hatte. Er war sich ziemlich sicher, dass er bei ihm in der Klasse war. Nur an den Namen konnte er sich nicht mehr erinnern. Das jedoch schien dem anderen, der lässig an die Wand gelehnt dastand, auch schon aufgefallen zu sein. "Akiya." sagte er grinsend, als Nao ihn zuerst verwirrt ansah, dann aber wissend nickte. Warum vergaß er auch ständig Namen? Besonders, der Rotschopf hätte ihm doch im Gedächtnis bleiben müssen. "Hast du Hause gemacht?" fragte er ironisch und knuffte Nao kurz. Man sah dem Braunhaarigen sofort an, dass er nicht einmal gewusst hatte, dass sie etwas aufgehabt hatten. "Ne.." meinte er achselzuckend und grinste. "Hatte Wichtigeres zu tun...." "Und, was hast du gemacht?" "Hm, nicht so wichtig..." "Hä? Zuerst ist es wichtig und dann auf einmal doch nicht...." Akiya sah ihn stirnrunzelnd an. "Du willst es nur nicht sagen, oder? Schon okay!" sagte er gleich beschwichtigend, als er bemerkte, dass er Recht hatte. Nao lächelte dankbar und nickte kurz. "Vielleicht erzähl ich's dir wann anders mal..." Zusammen betraten sie das Klassenzimmer und gingen zu ihren Plätzen. Naos Blick glitt durch das Zimmer, doch er fand nicht, was er suchte. Shin war noch nicht da. Vielleicht kam er auch gar nicht? Vielleicht war es ihm so unangenehm gewesen, dass Nao ihn so gesehen hatte, dass er ihn nicht mehr sehen wollte...Aber das bezweifelte Nao sehr. Der Blonde schien ihn nicht gerade zu mögen, und da würde er sich wohl kaum etwas daraus machen, wenn Nao ihn für komisch hielt. Was er jedoch keinesfalls tat. Er wollte Shin helfen. Seine Augen....sie waren so traurig gewesen, dass Nao jedes Mal, wenn er an diese Augen dachte, selber traurig wurde. Doch der andere wollte seine Hilfe gar nicht. Sollte er trotzdem versuchen, ihm zu helfen? Konnte er das überhaupt? Er war sich nicht sicher, doch auf alle Fälle wollte er es versuchen. Er wollte Shin nicht mehr so traurig sehen. Sicherlich war sein Lächeln noch viel schöner als seine traurigen Augen... Zwei Stunden später war endlich große Pause. Einunddreißig erschöpfte Schüler schlossen erleichtert ihre Mathebücher. Doppelstunde Mathe war echt das Letzte. Auch Nao war mehr als nur froh, nicht mehr über Logarithmen nachdenken zu müssen. Er merkte mehr und mehr, dass er an seiner alten Schule vielleicht doch besser hätte aufpassen sollen. Denn hier waren sie mit dem Stoff sogar schon weiter. Zuerst wollte er wieder zu Shin in die Raucherecke. Shin hatte ihn den ganzen Morgen keines Blickes gewürdigt. Er hatte nicht einmal reagiert, als Nao zu ihm an den Platz getreten war und ihn begrüßt hatte. Doch nach ein paar Schritten wurde Nao plötzlich sanft festgehalten. Erstaunt sah er Akiya an, der lächelnd den Kopf schüttelte. "Ich würde gern mal mit dir reden...wegen Shin..." Naos Blick wurde noch erstaunter, doch er nickte und folgte dem Rothaarigen zu einer etwas abgelegenen Bank. "Was ist denn?" fragte Nao neugierig, kaum, dass sie saßen. "Na ja....ich wollt dich eigentlich nur fragen, warum du ständig nach ihm siehst oder ihn ansprichst. Er kümmert sich ja nicht wirklich um dich, und mit der befreundet will er ja auch nicht sein...." "Und das sollte mich davon abhalten, selber zu versuchen, eine Freundschaft aufzubauen?" Nao wirkte fast schon belustigt, doch seine Augen blitzten gefährlich. "Oder stört es euch, wenn ich mich ausgerechnet mit ihm abgebe?" Akiya hob beschwichtigend die Hände. "So habe ich das nicht gemeint! ICH hab nichts dagegen, das ist schließlich deine Entscheidung. Obwohl ich ja denke, dass ich einer der wenigen bin, die das nicht verurteilen. Er ist nun mal nicht sehr beliebt bei den anderen....Aber mir ist es echt egal. Wäre nämlich ganz gut, wenn ihn mal jemand aus seinem Schneckenhaus rausholt. Aber ehrlich gesagt....solltest du dir nicht zu viel Hoffnung machen, dass es klappt..." "Hmm....kennst du ihn etwas besser? Hört sich jedenfalls so an...." "Wir waren früher mal befreundet..." erklärte Akiya. "Aber vor ein, zwei Jahre hat er sich total verändert, wollt mit niemandem mehr reden oder etwas unternehmen. Auch mich hat er irgendwann nicht mehr an sich rangelassen...." "Und du bist dann einfach gegangen? Hast du ihn wirklich einfach verlassen, nur, weil er sich verändert hatte und es dadurch etwas schwieriger war mit ihm befreundet zu sein?" "Ich...ich wollte nur..." "Du wolltest nur Freunde haben, oder? Deshalb bist du dann einfach so zu den nächsten gegangen, und er war dann egal...." Akiya schwieg betroffen. Im Grunde hatte Nao Recht. Er hätte damals vielleicht mehr versuchen sollen, zu Shin zu stehen. Doch er hatte es nicht fertiggebracht. Immer hatte der andere ihn nur angemault oder weggestoßen. Wie oft hatte er gesagt, dass er Akiyas Freundschaft nicht wollte. Irgendwann wurde es Akiya zu viel und er ging. Doch wirklich egal war ihm Shin nie geworden. Auch wenn sie nicht mehr wirklich befreundet waren, fühlte sich Akiya immer noch wie Shins Freund. Plötzlich spürte er eine Hand auf seiner Schulter. "Hey! Guck nicht so traurig!" Nao lächelte ihm aufmunternd zu. "Ich glaube nicht, dass du ihn wirklich nicht mehr magst, ne?" Akiya nickte kurz. Egal wie viele neue Freunde er jetzt auch hatte. Wirklich befreundet war er nur mit Shin gewesen. "Ich hab ihn gestern im Park gesehen............" Nao erzählte Akiya schließlich alles vom vergangenen Tag, denn er hatte das Gefühl, dass hier neben ihm jemand saß, der vielleicht genauso wie er war. Einfach nur auf der Suche nach einem ehrlichen Freund. Nao jedenfalls würde sich freuen, wenn er dieser Freund werden könnte. ~ * ~ * ~ Er ist mir nicht hinterhergekommen. Hat er sich etwa wirklich damit zufrieden gegeben, dass ich nicht mit ihm reden wollte? Das kann ich eigentlich kaum glauben... Nachdenklich ziehe ich an meiner Zigarette und sehe mich etwas auf dem Pausenhof um. Dahinten....das ist doch! Na klar. Ein ironisches Grinsen (geht so was auch ironisch? o.O ich mein halt eins, das nicht echt ist) zieht sich über mein Gesicht. Hätte ich mir ja auch denken können, dass Akiya sich da nicht raushalten kann. Was er wohl Nao sagt? Wahrscheinlich, dass er mein Vertrauen nie gewinnen könnte, weil ich niemanden an mich heranlasse. Vielleicht erzählt er ihm auch, dass er ja sooo sehr unter mir hat leiden müssen, als wir mal so was wie "Freunde" waren. Oder er rät ihm, mich lieber zu meiden, wenn er nicht auch bei den Leuten in der Klasse unten durch sein will wie ich es bin. Aber vielleicht...sagt er auch etwas völlig anderes... Ich bin wirklich zu dumm. Seit Monaten hat er kein einziges Wort mehr mit mir geredet und hängt nur noch mit diesen Vollidioten rum, die er jetzt seine neuen Freunde nennt, und trotzdem denke ich noch, dass er nicht so ist wie sie....dass er doch noch indirekt mein Freund ist... Wie lächerlich. Verarsche ich mich schon selber mit so blöden Hoffnungen... Der Gong ertönt, und ich drücke widerwillig meine Zigarette aus. Irgendwie tue ich heute fast alles widerwillig. Alles was ich tue, was ich tun muss, ist nicht das, was ich wirklich machen möchte. Auch, dass ich Nao ignoriere...? Vielleicht... Genau der kommt jetzt wieder lächelnd auf mich zu. Anscheinend hat der kleine Rotschopf wirklich nicht versucht ihn von mir fernzuhalten. Oder es hat nicht gewirkt... Jedenfalls läuft er jetzt direkt neben mir, schweigt, während ich so tue als sei die Wand rechts neben mir viiieel interessanter als er links neben mir. Ob er das mir abkauft? Ich glaub, eher nicht. Deshalb bin ich auch gar nicht verwundert, als er mich auf einmal am Arm packt und mit sich zieht. Warum wehre ich mich eigentlich nicht??? So stehen wir dann im Nebengang, während auf dem Hauptgang alle Schüler ins Schulgebäude drängen, auf dem Weg in ihre Klassenzimmer oder Kursräume. "Was ist eigentlich los mit dir? Warum ignorierst du mich?" Ok, die Frage ist berechtigt. Aber beantworten werde ich sie ihm sicherlich nicht. Weiterhin starre ich einfach nur gerade aus, direkt an ihm vorbei. Er mustert mich mit einem schweigenden Blick, und ich kann einfach nicht anders und muss ihn doch ansehen. Was genau sagt dieser Blick aus? Trauer? Verletztheit? Enttäuschung? Irgendetwas in der Richtung. Und obwohl ich es nicht will - was will ich heute überhaupt? - tut es mir plötzlich leid, dass ich ihn so behandele. Schließlich kann er doch nichts dafür, dass mein Leben zurzeit einfach scheiße ist. Er will doch eigentlich nur helfen...oder? "Sorry..." ich senke wieder meinen Blick und gehe dann einfach, lasse ihn verwundert dort stehen. Egal, ob er es ernst meint oder nicht, es tat mir auf einmal leid, dass ich ihm keine Chance gebe. Dass ich ihm keine Chance geben kann. Aber mehr als das gerade, kann er wirklich nicht von mir erwarten... Kaum hat der Unterricht wieder begonnen, landet auf einmal ein zusammengefalteter Zettel auf meinem Tisch. Was soll das jetzt werden?? Mit einer sicheren Vorahnung öffne ich den Zettel und meine Vorahnung bestätigt sich. Der Zettel ist von Nao. , Hey....wenn du nicht mit mir reden willst, dann schreib doch! *smile* ' Hat er sie noch alle? Warum sollte ich ihm schreiben, wenn ich nicht mit ihm rede? , Idiot.' schreibe ich kurz drunter und werf den Zettel wieder zurück. Kurze Zeit später kriege ich wieder unerwünscht Post. , Warum? Weil ich nicht sofort verschwinde, nur weil du nichts von mir wissen willst? Warum eigentlich das? Bin ich so ein Idiot? Und vor allem: Woher willst du das wissen, bevor du auch nur ein einziges Mal was mit mir unternommen hast? ' Dem muss wirklich langweilig sein. Oder ich hab sein Ego angekratzt. Letzteres würde mir sogar noch ein bisschen gefallen, muss ich leicht grinsend feststellen. Zum Glück kann er das jetzt nicht sehen, sonst wäre für ihn sofort klar, dass ich nicht wirklich etwas gegen ihn hab. Moment mal....was denke ich da eigentlich?!? Klar, ich hab nichts gegen ihn, aber ich mag ihn auch nicht! Oder...? , Weil du eben n Idiot bist. Wärst du keiner, würdest du mich einfach in Ruhe lassen wie die anderen. Aber nein. Denkst du wirklich, ich würde was mit dir unternehmen. Ok. Nenn mir nen triftigen Grund, warum, und ich überleg es mir.' Hoffentlich verstand er das jetzt nicht falsch. Ich wollte doch gar nichts mit ihm unternehmen. Aber er hatte auch Recht. Ich verurteilte ihn, ohne etwas Genaueres über ihn zu wissen. Interessierte mich das etwa? Sonst hatte es mich doch auch nicht gekümmert, wenn ich andere weggescheucht habe, ohne etwas über sie zu wissen....Und Akiya...Ich hatte doch gewusst, dass er alles andere als ein schlechter Kerl war, und trotzdem hatte ich ihn nicht mehr als Freund haben wollen. Was dachte Nao dann, warum ich ihn kennen lernen sollte? Ein kleiner Zettel reißt mich zum Glück wieder aus meinen Gedanken, indem er mich direkt am Kopf trifft. Zielen kann er auch nicht wirklich. Oder wollte er mich genau da treffen? , Grund: Weil ich dich mag. ' ~ * ~ * ~ Mittagspause. Endlich. Hatte er heute überhaupt etwas mitbekommen im Unterricht? Wohl eher nicht....Zu sehr war er damit beschäftigt gewesen, Shin Nachrichten zu schreiben. Doch nach dieser einen Nachricht war keine Antwort mehr gekommen. Ob Shin jetzt sauer war? Hätte er das etwa nicht sagen dürfen? Aber es stimmte. Nao mochte Shin. Auch, wenn sie sich gar nicht wirklich kannten, hatte er trotzdem dieses Gefühl in sich. Er konnte gar nicht anders als Shin zu mögen. Umso mehr hoffte er, dass der andere ihn nicht ganz hasste. Während sich das Klassenzimmer mehr und mehr leerte, blieb er noch eine Weile auf seinem Platz sitzen. Shin ging auch nicht. Vielleicht war das jetzt seine Chance, ihn zu fragen, was los war. Doch kaum waren nur noch Shin und Nao im Klassenzimmer, hatte es der Blonde ziemlich eilig, eben dieses zu verlassen. "Mooooment mal!" Nao stellte sich entschlossen direkt in den Türrahmen und dadurch Shin in den Weg. "Lass mich durch!" maulte er ihn an, doch Nao ließ sich nicht sehr davon beeindrucken. Er schloss demonstrativ die Tür hinter sich und sah Shin dann auffordernd an. "Erklär mir zuerst, was los ist! Warum hast du nicht mehr geantwortet?" Shin blieb zuerst stumm und sah ihn nur abfällig an, dann jedoch antwortete er. "Weißt du eigentlich, was du da für nen Scheiß geschrieben hast? Du magst mich?!?! Das ich nicht lache! Du kennst mich überhaupt nicht!" "Ja und? Du mich ja auch nicht! Und trotzdem steht anscheinend für dich fest, dass du mich nicht leiden kannst!" "Das ist etwas anderes..." meinte Shin nun etwas ausweichend. "Ach, und was ist da der Unterschied?" "Dass ich nicht dich direkt nicht leiden kann, sondern insgesamt niemanden leiden kann!" Shin sah Nao wütend an. Warum musste er ihn auch so aufregen, dass er es doch zugab?! Doch der Braunhaarige sah Shin nur verwundert an und schüttelte dann den Kopf. "Was?!?" fragte Shin gereizt. "Ich frag mich nur, was der Grund dafür ist..." erwiderte Nao leise. "Das geht dich nichts an! Sag du mir zuerst mal einen Grund für deinen bescheuerten ,Grund', warum ich mit der etwas unternehmen soll!" Nao sah ihn entgeistert an. Er konnte doch nicht einfach sagen, dass er ihn halt mochte und er keine Ahnung hatte, warum...aber etwas besseres viel ihm auf die Schnelle auch nicht ein. Scheiße. Was sollte er nur tun?! Shin stand immer noch abwartend vor ihm und nun bemerkte Nao, dass er eher sich selber in die Enge getrieben hatte anstatt Shin. Er seufzte. "Was soll's..." murmelte er resignierend. Er musste ehrlich zu Shin sein. Immerhin war dieser auch ehrlich zu ihm gewesen. "Ich mag dich halt. Frag mich nicht, warum, ich kann dir keine gescheite Antwort geben. Ich weiß nur, dass ich dich mag und nicht will, dass du weiterhin so traurig bist...." Während Nao bei seiner Antwort immer röter geworden war, blickte Shin nur ungläubig zu ihm. "Du lügst doch!" meinte er dann plötzlich scharf. "Niemand mag jemanden einfach so! Und schon gar nicht mich! Was bezweckst du damit?! Hör auf mich zu verarschen!" Nao sah ihn erschrocken an. "Nein! Ich sag die Wahrheit! Wirklich!" Er ging auf Shin zu, doch der wich immer mehr zurück. Er glaubte ihm nicht. Oder wollte er ihm nicht glauben? Verdammt! Nao wollte, dass Shin ihm glaubte! Er konnte ihm doch vertrauen! "Ich glaub dir kein Wort!" presste Shin wütend hervor, seinen Blick hielt er gesenkt. Plötzlich lief er mit dem Rücken gegen die Wand. "Verdammt, glaub mir doch!" schrie Nao verzweifelt und griff nach Shins Schultern, dass dieser ihn ansah. Doch als er Shin in die Augen sehen konnte, ließ er ihn sofort erschrocken wieder los. Eine Weile standen sie nur da, sahen sich stumm in die Augen. Dann machte Nao einen Schritt nach vorne und nahm Shin in den Arm. "Du sollst doch nicht mehr weinen..." sagte Nao leicht tadelnd. Innerlich jedoch tadelte er sich selber. War hatte er Shin auch so bedrängen müssen? Zögernd schlang Shin seine Arme um Nao und erwiderte die Umarmung. Seine Schultern bebten und er weinte bitterlich, während er sein Gesicht an Naos Halsbeuge vergrub. Bald gaben seine Beine nach und die beiden sanken zusammen auf den Boden. Während sie so dasaßen, strich Nao beruhigend Shin den Rücken. Doch nach dem Grund seiner Tränen fragte er sich nicht. Er bezweifelte, dass Shin ihm das sagen würde. Und während weiterhin die Zeit verging, flogen einzelne Kirschblütenblätter vom Wind getragen zum Fenster herein. Ja...er würde da sein, um Shin aufzufangen, damit er sich fallen lassen konnte wie die Blüten der Kirsche. ~ * ~ * ~ "Aufhören! Auseinander!" Wütend ging der Rotschopf zwischen die kämpfenden Jungs und zog seine Freunde mit sich ein paar Meter weiter weg. Anscheinend hatten sie sich wieder mit irgendeiner Gang eingelassen. Dass sie dabei unterlegen waren, sah man ihnen schon jetzt an. Aufgeplatzte Lippen, blutige Nasen, geschwollene Augen und verdreckte Kleider sprachen für sich selber. "Danke Kleiner.." meinte einer von ihnen atemlos. Die Gang sammelte sich währenddessen immer mehr im Kreis um sie herum. Doch auf einmal ging ein Flüstern durch ihre Reihen und sie machten Platz für einen Jungen, etwa in Akiyas Alter. Mit bestimmten Schritten lief er auf die Gegner seiner Gang zu, der lange schwarze Mantel unterstrich dabei seine würdevollen Bewegungen, sein langes schwarzes Haar hatte er gekonnt auf einer Seite nach hinten gesteckt. Akiyas Freunde rappelten sich nach und nach auf, als sie den Schwarzhaarigen näherkommen sahen. Einer nach dem anderen flüchteten sie. Hatten sie etwa Angst vor dem Jungen? Akiya konnte es sich nicht erklären. Er war viel zu gebannt von dem Anblick des Schwarzhaarigen, sodass er erst, als dieser direkt vor ihm stand, bemerkte, dass er alleine zurückgeblieben war. "Na Kleiner?" Die Stimme des Fremden klang belustigt, vielleicht auch etwas schadenfroh, aber keinesfalls aggressiv. "Da rennen sie, diese Feiglinge. Möchtest du nicht hinterher? Oder...willst du vielleicht die Verantwortung und Strafe für sie übernehmen?" ~ * ~ ende kapitel 2 ~ * ~ xDD~ ja, ich hab Akiya doch tatsächlich noch kurz vorm Schluss einen Abschnitt gaaanz für sich alleine gegeben....Gomen, wollte ihn wirklich mehr beachten, aber Nao is einfach zu aktiv x.X Comments, please? ;___; Kapitel 3: third cherry blossom ------------------------------- Traurig lächelnd betrachtete er den Blondschopf in seinen Armen. Nach einer Ewigkeit, so schien es zumindest ihm, hatte Shin sich endlich beruhigt und aufgehört zu weinen. Nun lag er einfach nur so da, weiterhin an Nao geklammert, sagte aber kein Wort. Auch Nao sprach nicht. Er wusste, dass Shin von sich aus anfangen musste zu reden. Wenn er versuchen würde, ihn dazu zu zwingen, würde er nur das Gegenteil erreichen. Dann würde er sich wieder vor ihm zurückziehen und sich ihm vielleicht nie wieder öffnen. Denn, dass er sich zumindest ein Stück weit ihm gegenüber geöffnet hatte, war nicht zu leugnen. Allein die Tatsache, dass er vor Nao zugab, dass er Kummer hatte, und sich von ihm trösten ließ, machte Nao ein kleines bisschen glücklich. Gleichzeitig aber wollte er unbedingt wissen, was ihn so traurig machte. Er machte sich ernsthafte Sorgen um Shin, und ehe es diesem nicht wieder besser ging, wollte er nicht aufgeben. Irgendwie musste man ihm doch helfen können, egal was ihn bedrückte. Noch immer sagte keiner von beiden ein Wort, doch Nao wusste genau, dass Shin nicht eingeschlafen war. Dafür war seine Atmung noch zu unruhig. Wahrscheinlich machte er sich jetzt wieder Gedanken, was passiert war, und bereute seinen Gefühlsausbruch. Doch warum stand er dann nicht sofort auf und stieß Nao von sich? Obwohl er immer mehr das Gefühl hatte, zu wissen, was in Shin vor sich ging, stieß er auch immer wieder auf Reaktionen des anderen, die er nicht deuten konnte. Dies ließ ihn auch etwas an sich selbst zweifeln, ob er wirklich Shin helfen konnte. Doch wenn er es nicht tat, wer würde es dann tun? Niemand schien sich um ihn zu kümmern außer Nao, und der wollte nicht abwarten bevor Shin vollkommen zugrunde ging. Denn, dass er auf dem besten Weg dahin war, musste Nao jedes Mal schmerzhaft erfahren, wenn er in seine traurigen Augen sah. Manchmal glaubte er, es wäre kein Leben darin. Da war es vielleicht sogar ganz gut, wenn er sie dazubrachte, ihn wütend anzublitzen. Die sich öffnende Tür riss sie beide aus ihren Gedanken, und bevor Nao überhaupt realisierte, was vor sich ging, hatte Shin sich schon aus seiner Umarmung befreit und hatte übereilt das Klassenzimmer verlassen. Einer ihrer Klassenkameraden sah ihm etwas perplex hinterher, ging aber dann ohne weitere Fragen an seinen Tisch und begann etwas zu schreiben. Wahrscheinlich irgendwelche Hausaufgaben. Hatte der überhaupt Shins gerötete Augen bemerkt? Sicherlich, aber er interessierte sich nicht dafür, ob der andere Probleme hatte oder nicht. Warum interessierte es keinen in seiner Klasse? Nao verzog verärgert sein Gesicht. Warum nur waren sie alle so oberflächlich?!? ~ * ~ "Kleiner?" etwas verunsichert wedelte der Schwarzhaarige mit einer Hand vor Akiyas Nase hin und her. "Haaallo?!? Bist du etwa vor Schiss zur Salzsäule erstarrt?" "Hä?" irritiert sah Akiya dem anderen nun ins Gesicht, nachdem er ihn von oben bis unten genauer gemustert hatte. Schiss? Vor was? Etwa vor dem Jungen?? "Puh! Dachte schon du wärst weggetreten, Kleiner!" meinte sein Gegenüber daraufhin grinsend. Akiya sah ihn immer noch verwirrt an, deutete dann auf den Boden und sagte gelassen. "Du bist kleiner als ich." "Was?" fragte der Schwarzhaarige entgeistert. "Ohne deine Schuhe wärst du kleiner als ich." erwiderte Akiya immer noch ruhig und deutete weiterhin auf die Plateaustiefel des (im Moment) Größeren. Der sah ihn zuerst an als hätte er ihm gerade gesagt, dass er in Wirklichkeit kein Mensch war, dann lachte er plötzlich laut los. Akiya musste sofort grinsen. Dieses Lachen war der totale Gegensatz zu seinem vorherigen ernsten Gesicht und machte mehr als deutlich, dass er nur halb so eitel war, wie er vielleicht den Halbstarken um sie herum vorspielte. "Du kennst mich nicht?" fragte er schließlich, als er sich wieder beruhigt hatte. "Nein..." Akiya zögerte und beäugte ihn misstrauisch. "Sollte ich?" "Ne Kleiner, nicht wichtig, nicht wichtig...." Dem Schwarzhaarigen schien diese Antwort zu gefallen. Jedenfalls blieb sein Grinsen erhalten, als er Akiya seine Hand entgegenstreckte. "Ich heiße Izumi. Und du? Hast du vielleicht etwas Lust mich zu begleiten?" "Akiya..." der Rotschopf überlegte lange, ehe er lächelnd nickte. "Ok, warum nicht...aber hast du nicht vorher von ner Strafe geredet?" Er beobachtete die Reaktion des anderen belustigt. "Strafe? Neee....musst du dich verhört haben! Außerdem bezweifle ich, dass du soviel mit den Vollidioten da zu tun hast." Er deutete in die Richtung, in die Akiyas Freunde verschwunden waren. "Wie man's nimmt...." murmelte Akiya leise zu sich selber. So sicher, dass es wirklich seine Freunde waren, war er sich längst nicht mehr. Sie unternahmen zwar öfters etwas mit ihm, aber im Grunde vertraute er keinem von ihnen und ihre Freundschaft war auch nie sehr tiefgründig gewesen. Ihn beschlich so langsam das Gefühl, dass er nur mit diesen Jungs etwas unternommen hatte, um nicht ganz allein zu sein. Und dadurch fühlte er sich nur noch mehr einsam. Schweigend folgte er Izumi, während dessen "Kameraden" sich nach und nach von ihnen trennten. Nur zwei begleiteten sie schließlich zu einem großen Haus, dass von noch größeren Mauren umgeben war. Akiya hatte gar nicht auf den Hinweg geachtete, sodass er sich plötzlich in einem Wohnviertel befand, dass ihm vollkommen unbekannt war. Doch er hatte so eine Ahnung, wo genau er sich hier befand....und die Ahnung gefiel ihm nicht besonders... ~ * ~ Warum nur? Warum?!? Habe ich nicht schon genug Probleme als dass ich „Freunde“ gebrauchen könnte?! Und doch...ein kleiner Teil in mir sehnt sich danach wieder dort drin bei ihm zu sein... Traurig sitze ich unter einem der wenigen Bäume auf unserem Schulgelände und blicke herüber zu dem weißen Gebäude. Meine Sicht ist verschwommen, denn noch immer stehen mir Tränen in den Augen, aber diesmal dränge ich sie zurück. Ich will mich nicht wieder dem Schmerz hingeben...nicht schon wieder... Ich weiß nicht genau, was da gerade mit mir passiert ist....normalerweise weine ich nicht vor anderen...eigentlich weine ich nicht einmal, wenn ich alleine bin. Aber nun habe ich in wenigen Tagen gleich zweimal weinen müssen und immer hat mich dieser Idiot dabei gesehen. Ich hasse ihn. Immer muss er um mich herum sein und so tun als würde er sich Sorgen machen. Immer sieht er mich so mitleidig an und ich fühle mich nur noch schlechter, kann meine Gefühle nicht mehr wirklich verdrängen. Er ist daran schuld, dass ich weine... Und doch....kann ich ihn nicht wirklich hassen. Denn ich weiß ganz genau, dass ich mir gerade Dinge einrede die nicht stimmen... Aber dies ist die einzige Möglichkeit zu verhindern, dass ich Vertrauen zu ihm aufbaue...ich brauche keine Freunde. Am Ende stehe ich sowieso wieder alleine da und niemand hilft mir. Wozu also so tun als würde „Freundschaft“ etwas bringen... Weil er es verdient hätte, dass ich ihm eine Chance gebe? Weil er vielleicht anders ist als die anderen? Weil er es wirklich ernst meint? Nur...wegen ihm?! Dazu müsste ich ihm vertrauen.... Aber tue ich das nicht schon unbewusst, wenn ich vor ihm weine? Wenn ich ehrlich bin... Als er sagte, er würde mich wirklich mögen...da habe ich mich gefreut...aber gleichzeitig hatte ich Angst, denn ich wurde schon so oft belogen und verraten. Sagte nicht auch mein Vater früher immer, wie gern er mich hat....?! Und was ist nun! Er verachtet mich, weil ich seinen Vorstellungen nicht entspreche. Und Mutter?! War nicht sie es, die immer für mich da sein wollte? Sie hat ihre ganzen früheren Worte vergessen...mich vergessen....genauso wie mein Bruder....Ich weiß noch, als bei uns zu Hause noch alles in Ordnung war, waren wir unzertrennlich....Jetzt bin ich ihm genauso egal wie all die Frauen, die er nachts fickt, bevor er sie am nächsten Tag wieder verlässt.... Und Akiya? Akiya....er wollte mich nicht verlassen. Dass er nicht mehr bei mir ist, daran bin ich selber schuld....wäre ich nicht so ekelhaft ihm gegenüber gewesen, wären wir jetzt bestimmt noch Freunde...er war eigentlich der einzige, der mir noch etwas bedeutet hatte. Darum habe ich ihn von mir gestoßen....ich wollte nicht, dass ich ihn irgendwann noch mehr verletze, sollte ich einmal so werden wie der Rest meiner Familie...Denn wie soll man eine richtige Freundschaft aufbauen, wenn man gelernt hat, dass Vertrauen nur gebrochen wird? Ich kann niemandem mehr vertrauen....deshalb bleibe ich lieber allein....auch wenn mich die Einsamkeit zerstört.... Es raschelt neben mir und kurz darauf setzt sich jemand direkt neben mich. Ich muss nicht einmal den Kopf wenden, um zu wissen, wer es ist.... „Du musst mir nicht von heute auf morgen vertrauen...aber...du könntest versuchen es zu lernen...ich weiß, Vertrauen braucht Zeit, und bei dir wahrscheinlich noch viel, viel mehr...trotzdem...ich würde dich nicht allein lassen....“ Seine Stimme klingt so ehrlich und angenehm....Ja, ich würde ihm gerne vertrauen können... Ich schließe meine Augen und seufze leise. Die Äste über uns werden leicht vom Wind gestreift und es hört sich an wie die Melodie eines traurigen Liedes, dass ich vor langer Zeit gehört habe....Warum ich ausgerechnet jetzt wieder daran denken muss? Wahrscheinlich, weil mein Herz soeben beschlossen hat nicht auf ewig kalt zu bleiben.... Leicht lehne ich mich an Nao, lege meinen Kopf an seine Schulter. Kurz darauf bin ich auch schon eingeschlafen.... ~ * ~ Akiya stand währenddessen in einem geräumigen Zimmer eines Teenagers und sah sicher verwundert um. Das ganze Haus, ja das ganze Grundstück hier schrie geradezu das Wort „Yakuza“...aber dieses Zimmer sah ganz anders aus als die anderen Räume, durch die sie gelaufen waren. Zwar war das Zimmer genauso ordentlich, doch statt wertvollen, traditionellen Möbeln, standen hier Möbel, die stark an Ikea erinnerten, an den Wänden hingen keine Gemälde, sondern Poster von Rockbands und das Zimmer war vollgestopft bis in die letzte Ecke. Grinsend ließ sich Izumi auf seinem roten Sofa nieder und bedeutete Akiya es ihm gleichzutun. Dieser folgte der Aufforderung, konnte es aber nicht lassen weiterhin die Poster zu begutachten, denn die meisten der Bands waren ihm vertraut. Anscheinend hatte der Schwarzhaarige den gleichen Musikgeschmack wie er. „Nun....warum ich dich eigentlich mit zu mir genommen habe....“ unterbrach Izumi Akiyas Gedanken, sodass er ihn ansah. „Ich würde dich gerne um einen Gefallen bitten.“ „Aha...und der wäre?“ fragte Akiya unsicher. „Ich suche ein Mädchen und Gerüchten zufolge geht sie seit diesem Schuljahr auf eure Schule. Ich bräuchte deine Hilfe, um sie ausfindig zu machen....“ „Warum kannst du sie denn nicht alleine finden? Ich mein...du hast doch sicherlich genug Leute und Mittel, die dir dabei helfen könnten.“ „Theoretisch schon....nur leider möchte mein Vater nicht, dass man nach ihr sucht. Und egal, wie sehr ich auch die Leute unter Kontrolle habe....mein Vater steht immer noch über mir und sie gehorchen ihm bedingungslos. Bitte, du musst mir helfen!“ „Sag mal...“ Akiya ließ seinen Blick wieder durch den Raum schweifen, bevor er seine Gedanken aussprach. „Warum bittet der Sohn einer Yakuzafamilie so sehr um einen Gefallen?“ "Vielleicht weil ihm das Mädchen sehr wichtig ist?" Izumi wirkte leicht verlegen, als er Akiya ohne zu zögern antwortete. "Liebst du sie?" Der Rotschopf betrachtete einige der Bilder, die auf dem Nachtisch standen. Eines einer erwachsenen Frau mit klassischer japanischer Schönheit, und eines eines jungen Mädchens, das gedankenverloren vor einem Fenster stand und den Anschein erweckte, den Fotographen nicht bemerkt zu haben. "Wie bitte?" "Du hast mich richtig verstanden. Liebst du sie?" Akiya sah sein Gegenüber ernst an. "Wenn du dich für sie deinem Vater widersetzen willst, kann es doch nur das sein, oder?" "Wahrscheinlich..." meinte Izumi mit einem kleinen Lächeln. "Erzähl mir, wer sie ist...vielleicht kann ich sie wirklich für dich finden." Izumi lachte erleichtert auf und reichte Akiya die Hand. "Danke Kleiner, wirklich!" strahlend erwiderte er Akiyas freundlichen Blick, wandte sich dann aber kurz zu seiner Uhr um. "Aber ich glaube das verschieben wir lieber auf das nächste Mal, wenn du nicht zu spät zum Unterricht kommen willst..." "Was?!?" Akiya sprang erschrocken auf. "Scheiße, Schule hab ich völlig vergessen!" "Nicht aufregen, ich fahr dich hin." beruhigte ihn Izumi und zog ihn nach draußen auf den Flur. "Dann kannst du mir auch noch kurz deine Telefonnummer aufschreiben, damit wir weiterhin in Verbindung bleiben können..." ~ * ~ Ich weiß noch, dass ich geträumt habe, während wir dort nebeneinader sitzen. Es ist nicht wie sonst einer der Träume, in denen ich das Gefühl habe zu fallen oder zu ertrinken. Nein, dieser Traum ist anders. Er ist schön und hat etwas Beruhigendes und Zauberhaftes für mich. Und doch, obwohl er sich mir scheinbar tief ins Gedächtnis gebrannt hat, kann ich mich nun, da ich wach bin, nicht mehr an ihn erinnern. Ich versuche es eine Weile, aber es will mir einfach nicht gelingen. Also öffne ich schließlich langsam meine Augen. Das Sonnenlicht, dass vereinzelte durch die Äste hindurch scheint, blendet mich sofort und ich muss blinzeln. Neben mir höre ich es leise kichern und ohne dass ich es wirklich will schleicht sich mir ein kleines Lächeln auf die Lippen. Ja, ich kann tatsächlich wieder lächeln. Ob das an dem Traum liegt, oder... "Hey Schnarchnase, wir müssen so langsam wieder zurück zum Unterricht!" begrüßt mich auch schon mein braunhaariges Kissen und stupst mich in die Seite. Ich versuche ihn böse anzugucken, aber in Anbetracht, dass mir vom Schlaf noch die Haare wirr vom Kopf abstehen, bewirkt es eher das Gegenteil: Er lacht schon wieder. Schmollend drehe ich mich weg, während er anfängt meine Haare zurecht zu zupfen. "Sei doch nicht gleich beleidigt! Sah nur einfach....süß aus..." sagt er entschuldigend. Zum Glück kann er nicht sehen, wie rot ich im Moment bin... Ich atme tief durch und drehe mich dann wieder zu ihm um. "Denk bloß nicht, nur weil ich dich als Freund dulde, werd ich ab sofort nett zu dir sein! Mein Verhalten dir gegenüber wird sich in keinster Weise ändern!" gebe ich trotzig von mir. Aber ich meine es ernst. Selbst, wenn ich ihm vertrauen könnte...wenn er mein Freund bleiben könnte...ich möchte nicht von vorne rein sagen, dass es mir etwas bedeutet. Lieber bewahre ich mir noch eine Zeit lang meinen Schutzwall. Vielleicht tut es dann auch nicht so sehr weh, sollte er mich doch einmal fallenlassen... "Schon ok, wäre ja auch langweilig! Wie soll ich dich denn sonst auf die Palme bringen, wenn du dir alles von mir gefallen lässt!" Er zwickt mich herausfordern in die Backe und grinst mich an. "Boah! Duuuu....!" Gespielt wütend will ich mich auf ihn stürzen, aber er weicht schnell genug aus und ehe ich das laute "Aaaah!" registrieren kann, liege ich auch schon auf dem Boden, auf mir drauf ein rothaariges Etwas. Nicht der auch noch... Genervt verdrehe ich die Augen und schubse ihn leicht von mir runter. "Gomen Shin, konnte nicht mehr ausweichen..." meint Akiya entschuldigend und kratzt sich verlegen am Hinterkopf. Eigentlich müsste ich mich ja bei ihm entschuldigen... Nicht wegen unserem Sturz. Sondern wegen unserer Freundschaft, die ich damals einfach zerstört habe. Wäre ich zu der Zeit anders gewesen, wäre er vielleicht jetzt an Naos Stelle. Aber ob er das überhaupt noch will...wahrscheinlich nicht...doch das ändert nichts daran, dass es mir leid tut, was ich getan habe... "Akiya...kann ich dich nach der Schule mal kurz sprechen?" frage ich unsicher und er nickt nur verwundert. Sicherlich verwirrt ihn das jetzt. Dass ich plötzlich wieder mit ihm rede, nachdem ich ihn so lange ignoriert habe... Vom Schulgebäude aus erklingt der Schulgong und Nao greift und auf einmal beide am Handgelenk und zieht uns wieder auf die Beine. "Los Leute, wir kommen sonst zu spät!" ruft er lachend, während er uns hinter sich her zieht. Stolpernd folgen wir ihm und ich kann nicht anders als bei seinem und Akiyas glückichem Anblick mich in Gedanken zu fragen, ob das nicht einfach so bleiben könnte... ~ * ~ Die nächsten drei Schulstunden hatte Akiya mehr als genug zum Nachdenken; wobei es in seinen Gedanken meistens nicht um das jeweilige Unterrichtsfach ging... Die Begegnung mit Izumi hatte ihn verwirrt. Er wusste nicht, was er von dem Jungen halten sollte, trotzdem glaubte er ihm. Aber diese Geschichte mit dem Mädchen...Akiya wüsste zu gerne, was es mit ihr auf sich hatte. Warum hatte ihm Izumi nicht gleich gesagt, was das für ein Mädchen war? Und warum war sie überhaupt verschwunden? War sie wirklich an seiner Schule? Akiyas Neugier wurde mit jeder dieser Fragen, die er sich selber stellte, noch größer. Schließlich entschloss er sich, das Thema erst einmal auf sich beruhen zu lassen bis ihm Izumi mehr zu dem Mädchen gesagt hatte. Wenn er nun aber dachte, er hätte nichts mehr zum Nachdenken, dann hatte er sich getäuscht... Shin hatte sich verändert, das konnte er deutlich sehen. In den wenigen Tagen, in denen Nao an ihrer Schule war, hatte er scheinbar das geschafft, was Akiya vergeblich versucht hatte. Und nun wollte Shin mit ihm reden. Was er wohl wollte...? Das einzige, was Akiya auf diese Frage einfiel, war, dass Shin vielleicht wieder mit ihm befreundet sein wollte. Es wäre fast schon ein Wunder...und er wusste nicht, was er dann tun sollte. Shin hatte ihn damals sehr verletzt, als er ihm erklärt, dass ihm ihre Freundschaft nichts bedeutete. Akiya hatte es ihm nicht geglaubt, konnte aber nichts daran ändern, dass der Blonde sich immer mehr von ihm distanzierte und ihn schließlich wie jeden anderen behandelte. Gleichgültig. Er hatte Akiya verletzt wo es nur ging, um ihn von sich zu schieben. Irgendwann hatte er dies auch erreicht... Trotzdem...Akiya dachte nicht, dass er etwas anderes tun könnte, als ihm zu verzeihen, sollte er die Möglichkeit dazu bekommen. Denn egal wie sehr ihn Shin verletzt hatte, für ihn war er immer noch sein bester Freund von damals. Und diese gemeinsame Zeit hatte nichts kaputt machen können. Dies hatte niemand ersetzen können. Ersetzen... Ja, wenn er an seine anderen "Freunde" dachte, dann würde ihm da wahrscheinlich auch bald viel Ärger bevorstehen. Sie hatten es bestimmt satt, dass er ihnen immer versucht hatte klarzumachen, wie blöd sie sich manchmal aufführten. Und wenn er sich wieder mit Shin abgab, dann war er für sie sicherlich gestorben... Also war auch in dieser Hinsicht für ihn im Moment kein Aufatmen. Doch was die Sache mit dem Mädchen betraf...da hatte er eine Idee, was er jetzt schon tun konnte, um sie zu finden. Als der Gong die nächste Pause ankündigte - Akiyas letzte für diesen Tag - beeilte er sich schnell aus dem Klassenzimmer zu kommen. Er lief die überfüllten Gänge entlang, quetschte sich an einer Horde Fünftklässler die Treppe hoch und steuerte dann zielsicher auf ein Klassenzimmer zu, in dem gerade andere aus seiner Stufe Unterricht hatten. Kurz spähte er in den Raum, dann hatte er auch schon zwischen all den Schwarzhaarigen ein braunhaariges Mädchen entdeckt. "Hey Ino!" rief er ihm laut zu und winkte den Angesprochenen zu sich. "Was gibt's Aki?" fragte sie fröhlich, als sie zu ihm kam und lächelte ihn freundlich an. Sayuri Ino war ein eher untypisches japanisches Mädchen. Frech, schusselig, vorlaut und alles andere als zurückhaltend oder schüchtern. Aber durch ihre herzensgute Art und ihre Hilfsbereitschaft mochte sie jeder und sie war fast einstimmig zur Stufensprecherin gewählt worden. Dies war auch der Grund, weshalb Akiya sie nun aufsuchte... "Du, ich bräuchte da deine Hilfe..." eröffnete er ihr unsicher, "ich soll einer der neuen Schülerinnen etwas von unserem Deutschlehrer geben, aber er hat mir den Namen nur schnell gesagt und ich konnte ihn mir nicht merken...Du hast doch sicherlich als Stufensprecherin eine Liste der neuen Schülerinnen...Könntest du mir die bitte leihen? Vielleicht erinnere ich mich, wenn ich den Namen wieder lese...Ich will nicht unbedingt unseren Lehrer noch mal fragen, weißt du..." "Na ja..." sie grinste verschmitzt, "eigentlich darf ich solche Listen ja nicht rausgeben..." "Du hast auch was bei mir gut, bitte!" warf er ein. "Ok...aber nur unter einer Bedingung..." meinte sie und wirkte auf einmal ungewohnt schüchtern. "Du gehst mit mir nächsten Samstag aus, ja?" Zuerst sah er sie total perplex an. Er hatte ja mit allem gerechnet, aber mit dem...Er lächelte und nickte. "Klar, kann ich machen." "Danke!" erwiderte sie daraufhin strahlend und rannte schon wieder zurück ins Klassenzimmer. Als sie zurückkam, hielt sie Akiya ein Blatt unter die Nase. "Morgen krieg ich es aber wieder, sonst bekomme ich noch Ärger, wenn es jemand sucht..." "Ist in Ordnung!" antwortete er lächelnd, "Ich ruf dich dann an wegen Samstag..." Damit drehte er sich um und verschwand wieder in Richtung seines eigenen Kursraumes. Um sich endlich einmal auf den Unterricht zu konzentrieren…oder…um sich noch weitere Gedanken zu machen, als er die Liste betrachtete…. ~ * ~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)