Die Tochter von Avalon von abgemeldet (Meine Fortsetzung der Nebel von Avalon) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Nimue rannte durch den Wald. Dabei hatte sie nur einen Gedanken: Ich habe ihn getötet. Nach ihrer kopflosen Flucht aus Avalon war sie einfach in irgend eine Richtung gerannt. Nimue war wahnsinnig geworden. In Avalon hatte sie mit einigen Sprüchen und etwas Blendwerk ihren eigenen Tod vorgetäuscht. Die Priesterinnen würden ihre Leiche finden und sie begraben und dabei nicht merken, dass es nur eine Illusion war. So ging es schon seit Wochen. Sie wusste nicht, wo sie war. Nimue wusste nichts mehr, nur noch, dass sie den Mann getötet hatte, den sie geliebt hatte und das sie nicht stehen bleiben sollte. Warum, das wusste sie nicht. In Avalon hatte Nimue jeden Tag den heiligen Tor bestiegen. Dabei hatte sie nicht den Prozessionsweg der Priesterinnen genommen, sondern einen kleinen Trampelpfad der quer den Berg hochführte. Dadurch hatte sie eine gute Kondition. Wer hat diesen Pfad wohl als erster genommen?, fragte sie sich nun, als sie durch den Wald rannte. Merkwürdig. Während ihrer Zeit in Avalon hatte sie sich das nie gefragt. Warum fiel es ihr gerade jetzt ein? Trotz ihrer guten Kondition war Nimue von Tag zu Tag erschöpfter geworden. Und nun war sie am Ende ihrer Kräfte. Aber nein, sie durfte nicht anhalten... Plötzlich stieß sie mit ihrem rechten Fuß gegen etwas. Sie bemerkte gerade noch, dass es eine Wurzel war, gegen die sie gestoßen war, da fiel sie auch schon zu Boden. Ihr rechter Knöchel schmerzte sehr stark, dass nahm Nimue gerade noch wahr, bevor sie ohnmächtig wurde. "Wieso dieses Mädchen wohl im Wald lag und woher hat sie nur dieses schöne Leinengewand?", sprach eine Frauenstimme. "Da musst du sie schon selbst fragen, Gwennyth.", antwortete eine genervte Männerstimme. Konnten sie sie nicht einfach mit ihrem einfältigen Gerede in Ruhe lassen? Nimues Schädel brummte und sie wollte weiterschlafen. Aber das ging nicht, wegen den Stimmen um sie herum. "Ich will schlafen.", murmelte sie. "Oh", sagte die Frau. "Wurdet ihr etwa durch unser Gespräch gestört? Das tut uns sehr leid." "Benignus, kannst du nicht einmal leise sprechen?", zischte sie dem Mann zu. "Wieso ich? Du warst es doch, die hier die ganze Zeit rumgeschrieen hat." "Ich und rumgeschrieen? Laut geredet habe ich. Zwischen rumschreien und laut reden besteht ja wohl ein kleiner Unterschied." So ging es immer weiter. Der Mann und die Frau schrieen sich an und es schien kein Ende in Sicht. Nimue wusste nicht, wie sie die beiden stoppen konnte. Schließlich schrie sie laut: "AUFHÖREN!" Die beiden Streitenden verstummten augenblicklich und sahen Nimue bestürzt und peinlich berührt an. "Es tut uns so leid, dass wir euch geweckt haben.", sagte die Frau schließlich. "Wir haben gar nicht mehr an euch gedacht in unserer Wut ... Am besten, wir verlassen jetzt den Raum." Sie zog den Mann mit sich hinaus und schloss die Tür hinter ihnen. Nimue war allein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)