Die verlorene Prophezeiung von hanni-chan (Kapitel 14 nach längerer Wartezeit fertig) ================================================================================ Kapitel 10: Böse Gedanken [2] ----------------------------- *sich verneig* Ja sry, mich gibts auch noch ^^" hat mal wieder ewig gedauert, naja aber dafür is das Kapitel bisel länger als das vorherige! Viel Spaß beim Lesen ^.^ Kapitel 10: Böse Gedanken 2 Mutig und mit neuem Selbstbewusstsein öffnete Henry die nächste Tür. Von der Helligkeit, die der Raum ausstrahlte geblendet, kniff er die Augen zusammen. Schließlich hatte er die letzten Stunden wenn überhaupt in nur sehr spärlichem Licht verbracht. Nach einigen Minuten konnte der Junge wieder normal sehen; seine Augen hatten sich mittlerweile an die neuen Lichtverhältnisse gewöhnt. Sehr verträumt betrachtete er die Landschaft und die Menschen, die sich anscheinend frei von allen Sorgen zufrieden und glücklich auf ihr bewegten. Etwas neidisch schaute Henry einer jungen Familie zu, wie sie zusammen Spaß hatten. "Wenn deine Schwester Lidera nicht gewesen wäre, könntest du mit deinen richtigen Eltern genauso glückliche Momente auf Asmèra’s Landschaften verbringen!" Henry zuckte zusammen. "Schon wieder diese kalte, gefühlslose Stimme", schoss es ihm durch den Kopf. Der junge Prinz hatte eigentlich gehofft, dass er nun - auf Grund seines neu gefassten Mutes und Selbstvertrauens- nicht mehr so anfällig für diese Psychospielchen wäre. Jedoch hatte Henry die Fähigkeiten seines Gegners etwas zu gering eingeschätzt. Und er hätte auch damit rechnen müssen, dass Jierde normalerweise nicht locker lässt, wenn der erste Versuch fehlgeschlagen hat. Aber auf der anderen Seite war er natürlich erst seit kurzer Zeit wieder in seinem Heimatland und konnte sich somit unmöglich schon wieder an alles erinnert haben. Auf jeden Fall würde Jierde es solange versuchen, bis sein Plan gelang; denn schließlich wurde bisher auch jeder hinterlistige Auftrag erfolgreich ausgeführt. "Wieso eigentlich Lideras Schuld?" Auch diesen Punkt konnte Henry nicht nachvollziehen. Da er den Anblick der glücklichen Familien nicht länger ertragen konnte, konzentrierte er sich darauf, die nächste Tür zu finden - er ging einfach mal davon aus, dass es eine gab. Jedoch war dies nicht so einfach, wie er anfangs vermutet hatte. Die Landschaft und die sich darauf bewegenden Menschen lenkten ihn von seinem Vorhaben ständig ab. Ehe er sich versah, war es auf einmal Nacht. Es war Vollmond. Er strahlte weiß-gelbliches Licht und eine positive Energie aus, sein Schein war bestimmt meilenweit zu sehen. Durch den leicht bewölkten, grau-blauen Himmel stach er einem förmlich ins Auge. Eine Wolke verdeckte einen kleinen Teil von ihm und ließ ihn dadurch leicht mysteriös aussehen. Die anderen Wolken, die sich über und unter dem Vollmond befanden, schimmerten auch leicht gelblich, da der Mond sie anstrahlte. Weil keine Sterne weiter am Himmel funkelten, sah der Rest von ihm wie ein schwarzer Schleier aus. Fasziniert von dem, was er da sah, hielt Henry im Laufen inne, legte sich auf einen mit Moos bewachsenen und vom Mondlicht angestrahlten, hellgrün schimmernden Hügel, um von dort gen Himmel zu schauen. Henry lauschte dem Rauschen der Bäume, die sich sanft im Wind hin und her wiegten, dem Plätschern eines kleinen Bächleins ganz in der Nähe und dem Flügelschlagen der nachtaktiven Bewohner von Asmèra’s Landschaften. Langsam fiel es dem Jungen immer schwerer die Augen offen zu halten. Und ohne, dass er es richtig mitbekam, glitt der Thronerbe in einen sanften, traumlosen Schlaf. Zufrieden ließ er sich in seinen bequemen rot-goldenen Sessel sinken. Anscheinend war sein Plan dabei zu gelingen. Mit dem Anflug eines Lächelns sah er sich in seinem Arbeitszimmer um. Es war ein kreisrunder Raum, der sehr edel, aber dennoch geschmackvoll eingerichtet war. Dreiviertel des Raumes zierten die auf Hochglanz polierten Riyunnigo, die jedoch durch eine dreiteilige Fiçido do vorro unterbrochen wurden. Wenn die roten Samtvorhänge offen waren und die Sonne gerade schien, wurde der Raum in ein gleißendes Licht geflutet, wodurch es in der Tomp do Floers ot Inamil und der "Tomp do Quo" unnötig war ein magisches Feuer in der Ecke des Zimmers zu entfachen. Im Moment saß er mit dem Rücken zur Fensterfront und schaute auf seinen aufwändig verzierten und einschüchtern wirkenden "Berquo". Bisher verlief alles so, wie er es geplant hatte: Bruder und Schwester waren von einander getrennt und Henrys Selbstvertrauen fing bereits wieder an zu bröckeln. Jedoch, irgendetwas kam ihm komisch vor, eigentlich hätte der jungen Priesterin schon längst etwas passieren müssen; war da vielleicht etwas schief gelaufen? Normalerweise hätte ihn so was nicht sonderlich aus der Ruhe gebracht, aber dieses junge Mädchen besaß so unwahrscheinlich große Kräfte, dass sie eine Gefahr für Jierdes Pläne war. Ohne seine Schwester wäre Henry leichte Beute, doch solange sie es schaffte ihm beizustehen -wie auch immer sie es über diese Entfernung zu bewerkstelligen vermochte- war es besser für ihn, den Thronerben ebenfalls nicht zu unterschätzen. Stirnrunzelnd stützte er seine Ellbogen auf dem Tisch ab und legte den Kopf darauf. Irgendwas musste er übersehen haben, aber was? Lidera hätte schon längst von der Bildfläche verschwunden sein müssen, jedoch konnte er sogar jetzt noch ihre Macht spüren. Woher bezog sie nur ihre Kräfte und warum wuchsen diese so schnell zu einem so großen Maße an? Lauter solche Fragen schwirrten in seinem Kopf umher, allerdings konnte er keine von ihnen beantworten. Frustriert fegte er ein paar Dokumente von seinem “Berquo” und sah zu, wie sie in eleganten Bögen auf den Boden fielen und dort liegen blieben. Durch einen leichten Windstoss, der von der Tür ausging, bewegten sie sich noch einmal kurz und verweilten dann ruhig auf der Stelle. “Was willst du?”, fragte Jierde mit eiskalter Stimme die Person auf der anderen Seite der Tür. “Ich habe Ihre Nachrichten und die Auswertungen der Tests, Munsaoer“, sprach der Diener ängstlich zu seinem Herrn. Ihm war durchaus bewusst, dass sein Befehlshaber im Moment nicht gestört werden sollte, aber die Neuigkeiten waren von höchster Wichtigkeit, wie Jierde auch an der Stimme von seinem Boten bemerkte. Er erhob sich von seinem Platz, ging zur Tür, öffnete sie einen Spalt breit und nahm seinem Bediensteten die Pergamentrollen ab. Niemand durfte das Arbeitszimmer des Munsaoer sehen, darauf achtete Jierde sehr genau. Es lagen zu wichtige Dokumente in diesem Zimmer, als dass er einfach jeden hereinlassen würde. Sicherlich war der Raum auch magisch abgesichert, aber nur gegen Magie; ein Großteil seiner Untergebenen war jedoch ein Urdaniaros, also eine Person, die von ganz gewöhnlichem Stande war. In Egorthanà gab es 13 Stände bzw. Unterscheidungen, wobei jedoch alle Gruppierungen die gleichen Rechte hatten! Die 13 Stände: Migaor Pétros bzw. Pétrossosos Osprat Dïmun Geïraraor Rogirdaor Urdaniaros Cumbittint Ammurtollo Sivintaor Sinct Prutïgaor Cunsoal Als er hörte, dass sein Bediensteter sich von der Tür entfernt hatte, setzte er sich wieder an seinen Berquo und begann die Pergamentrolle zu entrollen. Vor einiger Zeit hatte er die Gelegenheit gehabt, die junge Priesterin zu verletzen. Das Blut, das sie verlor, war keineswegs eine geringe Menge, jedoch hatte sie sich bereits nach 2 Tagen wieder vollständig erholt und ihren Kampf gegen seine Truppen wieder aufgenommen. Da wurde Jierde erstmals wirklich auf die junge Priesterin aufmerksam, vorher hatte er keine Ahnung von ihren Kräften gehabt. Naja eher wollte er nicht glauben, was man ihm alles über sie erzählte. Man munkelte auch seit langer Zeit, dass sie die Thronerbin wäre, aber Beweise gab es nie. Nun, jedenfalls hatte ihn das ziemlich stutzig werden lassen; normalerweise hätte sie viel länger brauchen müssen, um sich wieder zu erholen. Daraufhin ließ er sie erneut verwunden, diesmal jedoch um an ihr Blut zu kommen. Dies war nun schon 8 ganze Monde her, und endlich bekam er das Ergebnis von der Untersuchung ihres Blutes. Mit kaum noch zu unterdrückender Neugierde fing er an, die Pergamentrolle zu öffnen. Hastig las er sich durch, was dort geschrieben stand und ließ es perplex fallen, als er fertig war mit dem Überfliegen. Das konnte einfach nicht wahr sein! “NEIN!” Jierde wollte das Geschriebene nicht akzeptieren und sein Verstand weigerte sich vehement, diesen Umstand anzuerkennen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)