Die Ärzte von Tio (lest sie nich, bitte, lest sie einfach nicht u.u') ================================================================================ Prolog: Der perfekte Augenblick ------------------------------- Ruhe kehrte in den über füllten Saal ein, als plötzlich die Scheinwerfer erloschen. Solch eine durchdringende Stille hatten sie noch nie in einer gefüllten Halle erlebt. Erste Töne erklangen. Und mit ihnen ein Gebrüll. Die Menge schrie, als wäre in ihr ein Feuer entfacht. Ein Feuer, welches für drei Stunden lodern sollte. Ein Feuer, welches tief in den Seelen der drei Freunde brannte. Das Scheinwerferlicht begann erneut die Bühne zu erhellen nachdem die erste Strophe nahezu beendet war. Und mit dem Licht, zeichnete sich ein Lächeln in seinem Gesicht ab. Er blickte über seine linke Schulter und konnte sehen das sich dort ebenfalls ein Grinsen abzeichnete. Nicht so breit wie das Seine, aber ebenfalls erfüllt von Ekstase. Der Rausch der Bühne, des Konzertes und der Menge. Tausende erhitzte Gemüter standen vor ihnen und brachen in lautes Jubelgeschrei aus, als sie die ersten Töne von "Super Drei" anstimmten. Schnell verstummte das Gebrüll der Menge wieder. Oder besser gesagt, es formte sich zu einem gigantischen Chorgesang um, welcher die Halle erzittern ließ. Farin blickte nun auch zu Rod, welcher konzentriert auf seinen Bass einschlug. Er schaute wieder in die Menge. Es war ein schönes Gefühl wieder mit seinen besten Freunden auf der Bühne zu stehen. Still grinste er in sich hinein, während Rod die zweite Strophe in die Menge schmetterte. Wie lange hatte er darauf warten müssen? Wie sehr hatte er es herbei gesehnt? Er liebte die Bühne so sehr. Besonders, wenn er mit ihnen spielen durfte. Er wusste mittlerweile, dass das keine Selbstverständlichkeit war. Und so genoss er jede Sekunde, jeden Akkord, jedes Lied, welches sie zusammen auf die Bühne brachten. Mit dem Ende des Liedes erhob sich ein gigantischer Applaus, ein Getöse, welches die Halle erneut zum beben brachte. Und sein Herz zum rasen. Farin blickte erneut zu Bela und Rod, welche diesmal seine Blicke erwiderten und ihm somit suggerierten, dass sie das nächste Lied ohne Ansage beginnen wollten. So bekam das Publikum mit "Radio brennt" die volle Dröhnung. Sie spielten erst das zweite Lied, doch die Erregung der Menge hatte sie schon voll erfasst. Selbst Rod konnte seine Freude nicht verbergen. Auch auf seinem Gesicht war nun ein verschmitztes Lächeln zu sehen. Nach dem dritten Song war es dann endlich so weit. Sie begrüßten die Menge. Erste bewegende Worte schossen aus Farins Mund, welcher es kaum noch ausgehalten hatte zu schweigen. "GEHT ES EUCH GUT????", brüllte er in sein Mikro. Doch das aufgebrachte Gebrüll der Menge wurde unterbrochen. "Du brauchst nicht so zu schreien Farin, unser Publikum ist nicht taub.", warf Bela schnippisch ein. Doch so etwas ließ Farin nicht auf sich sitzen, bis jetzt hatte er noch immer Kontern können. "Noch nicht, Bela, noch nicht.", grinste er seinen Bandkammeraden an, während aus der rechten Ecke der Bühne Rods Lachen in den Raum drang. Dieser fing sich schnell wieder und unterbrach die Konversation. "Sagt mal Jungs, wollen wir heut nur reden, oder machen wir auch noch mal Musik?" die drei sahen sich grinsend an während Farin auch schon begann die Akkorde des nächsten Songs zuspielen. Das tat er jedoch nur, um nach dem dritten bereits wieder zu stoppen. Er ging näher ans Mikro und ließ erneut eine Frage in den Raum hallen. "Was meint ihr? Sollen wir singen oder wollt ihr uns reden hören?" Ein breites Grinsen zog sich über sein Gesicht während die Menge toste. "stimmen wir ab.", begann er erneut. "Wer ist für singen?" Ein gigantisches Gegröle ließ die Bühne erzittern. "Na gut, und wer ist für Reden?" Und wieder spürte er wie das Geschrei der Menge ihm durch Mark und Bein ging. "Unentschieden, würde ich mal sagen." grinste er ins Mikro, während er über seine Schulter zu Bela sah. Dieser sah ihn, genau wie Rod, leicht verärgert, aber amüsiert an. Dann begannen sie endlich mit dem nächsten Song, so dass die Menge wieder in voller Ekstase mit poken konnte. So ging das während des gesamten Konzertes weiter. Bela und Farin wahren ständig dabei sich gegenseitig zu übertrumpfen und zu veralbern, während Rod still in sich hinein lachte und durch Basssolos auf sich aufmerksam machte. Kapitel 1: Träume ----------------- Er strich mir zärtlich mit seiner Hand übers Gesicht und ich versuchte meine Gedanken zu ordnen. Doch seine sanfte Wärme wühlte mich innerlich auf. Ich saß noch immer auf dem Boden und starrte ihm ins Gesicht. Ich wusste kaum noch warum ich hier saß, so sehr hatten seine Schmeicheleien meine Sinne betäubt. Dann nahm er mich in seine Arme, trug mich zu Bett und legte mich sanft nieder. Ich sah in seine wunderschönen grünbraunen Augen und fühlte deutlich, wie sich meine Wangen rosa färbten. Er legte seine Hand erneut vorsichtig auf meine Stirn und ich konnte die Wärme, die von ihr ausging spüren. Als seine warme Stimme mich nach meinem Befinden fragte, fühlte ich, wie sich mein Inneres verkrampften. Das Rosa meiner Wangen wurde zu einem Rot, das mein gesamtes Gesicht bedeckte. "Du hast bestimmt Fieber.", sagte er mit einem besorgten Unterton in der Stimme und einem Grinsen im Gesicht. Ich wollte ihm sagen, dass es mir gut ging, aber als er mir in die Augen sah, brachte ich keinen Ton hervor. Ich schüttelte den Kopf, um wenigstens eine kleine Reaktion zu zeigen. Sein besorgter Blick wurde zu einem warmen Lächeln, das ein Kribbeln in meinem Bauch verursachte. Ich schloß die Augen und versuchte, meine Gedanken zu ordnen. Dann setzte ich mich auf und errötete erneut. Er lachte nur, stand auf und sah mich erheitert an. Ich senkte beschämt den Kopf, woraufhin er wieder begann zu lachen. Er lachte aber nicht gehässig oder kalt. Er lacht warm, aufmunternd und schön. Ich lächelt verlegen die Bettdecke unter mir an. "Es ist Zeit ich muss gehen.", sage ich leise, stand vom Bett auf und ging langsam an ihm vorbei. Sein Lächeln erlosch und er sah mich an. Als ich zwei Schritte an ihm vorbei war, drehte er sich plötzlich um und legte seine Arme um mich. "Bitte, geh noch nicht!", flüsterte er mir ins Ohr. Ich konnte seinen warmen Atem an meinem Nacken spüren und mein Inneres wurde erneut aufgewühlt. Sein Arme hielten mich fest umschlossen und ich spürte, dass er zitterte. "Las mich jetzt nicht allein, bitte!" Ich legte meine Hand zaghaft auf seine, um ihn zu beruhigen und ihm zu zeigen, dass ich noch bleiben würde. Dann drehte ich mich in seinem Arm um und schmiegte mich sanft an ihn. Ich spürt seinen Herzschlag und seine Wärme und ich fühlte mich seltsam geborgen in seinem Arm. Ich schloss die Augen und spürte wie sich Tränen unter diesen sammelten. Er hob mit einer Hand meinen Kopf und sah mich an. Ein schwaches Lächeln huschte über sein Gesicht. Und als ich ihn so ansah, begannen die Tränen, sich von meinen Augen zu lösen und über meine Wangen zu laufen. Mit seiner rechten Hand strich er mir einige Tränen von der Wange. Dann sah er mich erneut an. So verharrten wir einen Moment, bevor er mir die restlichen Tränen von der Wange küsste. Das sollte mich wahrscheinlich beruhigen, aber statt dessen wurde der Tränenfluß stärker und die Erregung größer. Er sah mich mit glänzenden Augen an und ich spürte genau, dass er dachte, mir würde das nicht gefallen. Ich lächelte ihn an, obgleich der Tränenfluß noch immer nicht gestoppt hatte. Dann kamen sich unsere Gesichter erneut näher. Langsam spürte ich, wie sein Atem meine Lippen erreichte, wie sich seine Arme fester um mich schlangen. Ich schloß erneut die Augen. Endlich würde ich das bekommen, wonach ich mich seit Jahren sehnte. Unsere Lippen berührten sich nun fast und ich ergab ihm mich völlig. ... Sonnenstrahlen drangen durch den Vorhang und schienen direkt auf sein Gesicht. Genervt drehte sich Bela um. Er würde so gern noch weiter schlafen. Kurze Zeit lag er, unter die Decke gekauert, regungslos da. Als ihm jedoch bewusst wurde, dass er erneut diesen Traum hatte, schrak er hoch. Schweißperlen traten auf seine Stirn. Betrübt faste er sich mit einer Hand an die Stirn. Er hatte es fast zehn Jahre lang geschafft seine Gefühle zu verdrängen und jetzt, nach all dieser Anstrengung kamen sie wieder hervor. Jetzt wo Farin allein auf Tour war, begann er erneut ihn zu vermissen, ihn zu lieben... und sich nach ihm zu verzerren. Kapitel 2: Wohlbefinden ----------------------- Endlich! Nach fünf Monaten harter Arbeit am neuen Album und vielen Qualen mit bauch- und hirnfreien Viva-Moderatorinnen konnte er sich endlich erholen. Nun konnte er wieder Touren. Nun hieß es wieder auf der Bühne stehen und alles um sich herum vergessen. Alles. Alles inklusive den Sehensüchten, die ihn allein im Studio gequält hatten. Zwar hatte er sich immer in seine Arbeit stürzen können, doch gab immer wieder diese Momente, in denen er sich nach einer Berührung, oder wenigstens nach einer Stimme sehnte. Er hatte es zwar genossen, dass ihm niemand in seine Sache hineinredete, aber kleinere Streitereien konnten die harte Arbeitsatmosphäre immer gut auflockern. Aber das war jetzt vor bei. Jetzt war er auf Tour und konnte endlich die Sehnsucht nach Bela und Rod vergessen. Oder zumindest sie etwas lindern. Sich er stand wieder auf der Bühne. Er erlebte wieder diese perfekten Augenblicke, aber dennoch. So sehr er sein Racing Team mochte und so sehr er es schätzte, er konnte nicht leugnen, dass ihm etwas fehlte. Der Wecker klingelte und er erhob sich halb träge, halb motiviert aus seinen Bett. Er hatte wieder grottenschlecht geschlafen. Das lag wohl daran, dass er weder auf dem Boden eines fremden Landes lag, noch schlief er in seinem eigenen Bett. "Unbequeme Hotelbetten.", murmelte er grimmig beim aufstehen. Eigentlich war er morgens immer unausstehlich gut gelaunt, aber das war heut anders. Immerhin war er noch allein in seinem Zimmer und da musste er sich nicht verstellen. Er ging ins Bad und betrachtete sich im Spiegel. "hmpf...", war alles was er zu seinem müden, zerknitterten Gesicht sagen konnte. Er drehte den Wasserhahn auf und ließ kaltes Wasser erst über seine Hände und dann über seinen Kopf laufen. Er sah wieder in den Spiegel, schüttelte das Wasser aus den Augen und strich sich mit der Hand durch die Haare. "Besser.", murmelte er erneut. Er blieb eine Weile so stehen, bevor er kurz in den Spiegel grinste, sich anzog und dann das Zimmer in Richtung Speisesaal verließ. Dort angekommen sah er bereits die Hälfte seines Racing Teams beim Frühstück sitzen. "Ick muss heut janz schön lang jeschlafen haben.", sagte er, mit sich selbst redend. Dann setzte er ein breites Grinsen auf und gesellte sich zu ihnen. "Oh ne, Farin bitte, schieb jetzt nicht wieder so gute Laune! Es ist echt zu früh dafür.", raunten die Mädels im Chor, als er sich mit einem Grinsen setzte. Das veranlasste ihn zu einem noch größeren Grinsen. Nun hatte er wahrlich bessere Laune. Die anderen so verschlafen zu sehen, wie er sich fühlte, brachte ihn wieder hoch. In solchen Augenblicken konnte er die unsagbar große Sehnsucht vergessen, die ihn quälte und die er nun schon fast zwanzig Jahre mit sich umher trug. Kapitel 3: Überwältigt ---------------------- Der Nachmittag war herein gebrochen und alle waren mit dem Aufbau der Bühne beschäftigt. Die Damen, welche ihn immer kräftig im Background unterstützten, waren bereits dabei sich einzusingen und er saß da und stimmte seine Gitarren. Bei der Cyan angekommen, hielt er inne. Mit tiefem Schweigen betrachtete er die Gitarre. Es war nahezu so, als würde sie ihm etwas erzählen. Immer wenn er sie ansah, wurde er an all die Konzerte erinnert. Seit er diese Gitarre hatte, war er regelmäßig mit "Die Ärzte" auf Tour gewesen. Seit dem hatte er hunderte von perfekten Augenblicken erlebt. "Hey Süßer, hör auf zu träumen!", weckte ihn Rachel, seine Schlagzeugerin, aus seinen Erinnerungen. Sie warf ihm ein freches Lächeln entgegen und ging an ihm vor bei, hoch auf die Bühne um das Schlagzeug zu testen. Er sah noch einmal seine Cyan an, dann schüttelte er seinen Kopf, um diesen von den quälenden Gedanken zu befreien. "Konzentrier dich jetzt, Jan! So kurz vor dem Konzert muss das ja wohl nich sein.", ermahnte er sich selbst. Gequält stimmte er seine Gitarre, immer darauf bedacht lediglich konzentriert und nicht bedrückt zu wirken. Zu seinem Glück verging der Nachmittag schneller als geplant und so konnte er endlich auf die Bühne und erneut einen dieser heißersehnten Augenblicke erleben. Er konnte die Menge bereits hören. Hier und da ertönten Sprechchöre. "FARIN", ertönte es aus einer Ecke. "URLAUB", kam es, wie auf Absprache, aus einer anderen. Farin spürte wie sich Gänsehaut auf seinen Armen breit machte. Sicher, es war ein tolles Gefühl, wenn die Menge den Bandnamen rief, aber nur seinen Namen zu hören, aus so vielen Mündern. Das war schon ein Erlebnis, welches er nicht missen wollte. Und so konnte er es sich nicht verkneifen immer wieder einzelne Töne auf seiner Gitarre anzuspielen. Nur um zu hören, wie die Menge ausflippt. Nach einer Weile entschloss er sich dann doch die Menge zu erlösen. Eine gigantische Turmur war zu hören... ... und das Konzert konnte beginnen. Er hockte auf seinem Sofa, die Fernbedienung in der Hand. Doch der Fernseher schwieg. Was machte er an einem Donnerstagabend zu Haus? "Jan, du Arsch.", murmelte Bela und kauerte sich auf dem Sofa zusammen. "Gehst einfach ohne mich auf Tour." Eigentlich war er Nachts immer unterwegs in Clubs, aber heute fühlte er sich einfach nicht in der Lage Party zu machen. Der Traum hatte ihn den gesamten Tag über beschäftigt und ihm keine ruhige Minute gelassen. Er hasste sich für diese Gefühle. Bela war damals schon das ständige verstellen leid gewesen. Glücklicher Weise hatte er es während der Trennung geschafft, seine Gefühle zu verdrängen, aber jetzt kamen sie wieder an die Oberfläche. "Scheiße man, wegen dem bauch ich noch ne Therapie.", schrie er und sprang auf. Er begann im Zimmer auf und ab zu laufen, geplagt von wirren Gedanken, von denen er sich wünschte, sie abschütteln zu können. Schließlich entschloss er sich nach draußen zu gehen und etwas frische Luft zu schnappen. Langsam schlenderte er durch die Straßen, bis seine Schritte schneller wurden. Nach kurzer Zeit rannte er durch die Straßen, um sich abzureagieren. "Fuck, jetzt fang ich schon wie Jan an zu Joggen, um mich zu beruhigen.", schimpfte Bela laut. Schließlich kam er, schwer atmend wieder an seinem Haus an. Doch noch immer sehnte er sich danach, jetzt in Berlin zu sein und nicht in Hamburg. Er ging ins Haus und entledigte sich der verschwitzten Klamotten. Dann legte er sich in Boxershorts auf sein Bett und starrte an die Decke. Er dreht sich auf die Seite und kauerte sich zusammen. Langsam füllte sich seine Augen mit Tränen. Schließlich schlief er mit Tränen in den Augen und auf den Wangen ein. Kapitel 4: Empfindungen ----------------------- Unruhig zupfte er an seinem Bass. Ständig musste er sich wieder von neuem konzentrieren. "Die Beiden rauben mir noch den letzten Nerv.", murmelte er schließlich vor sich hin, während er den Bass wieder in seine Halterung stellte. Er war ja nicht dumm. Natürlich merkte Rod, dass zwischen Bela und Farin etwas nicht stimmte. Nur hatte er das Gefühl, als würden die Beiden es selbst nicht merken. Jetzt war er ständig am Grübeln, ob er sich einmischen sollte oder nicht. Schließlich waren sie ja seine Freunde. Genervt strich er sich mit der Hand durch die pechschwarzen Haare. Er wusste genau, dass beide zu stolz wären, um sich ihm gegenüber zu öffnen. Aber was konnte er tun? Sie warne ja nicht gemeinsam auf Tour und ins Studio wollten sie so schnell auch nicht. Und dennoch merkte er bei jedem privaten Treffen, dass es den Beiden nicht gut ging. Und das quälte auch ihn. Es war nicht leicht seine beiden besten Freunde so zu sehen. "Ach Scheiße.", fluchte er und nahm sich erneut seines Basses an. "Das letzte Lied.", dachte er. Danach heißt es wieder eine dieser qualvollen Nächte durchmachen. Mit tiefer Betrübtheit im Herzen versuchte er die letzten Augenblicke des Konzertes zu genießen. Für den Bruchteil eines Augenblickes, während die Menge in Gebrüll ausbrach, gelang es ihm ehrlich zu Grinsen. In diesem Moment gelang es ihm noch einmal sich wirklich zu freuen. Zufrieden blickte er ins Publikum, während er die Bühne verließ. Doch in dem Moment, in dem der Blickkontakt abbrach, fiel Farin zurück in ein tiefes Loch der Einsamkeit. Schnell und so unauffällig wie möglich zog er sich in sein Hotelzimmer zurück. Dort griff er, wie immer, nach einem Buch, um den Rest der Erregung zu vergessen. Doch schon nach wenigen Seiten musste er dieses zur Seite legen. Er griff sich mit der Hand an die Stirn. "Was ist nur los mit mir?", murmelte er, während er das Buch zusammen klappte. Farin legte es wieder auf seinen angestammten Platz, bevor er aufstand. Da stand er nun mitten im Zimmer und wusste nicht, was er nun machen sollte. Er starrte vor sich in die Luft, wusste weder wie spät es war, noch wie lange er so da stand. Schließlich konnte er sich zum Gang ins Bad durchringen. Dort drehte er den Hahn der Wanne auf und ließ sie mit heißem Wasser voll laufen. Wie lange musste es wohl her sein, dass er ein Vollbad genommen hatte. Er wahr eher der Typ, der schnell duschte. Langsam entledigte er sich seiner Klamotten, bis er schließlich in Boxershorts vor der Wanne stand. Er fühlte noch einmal, ob das Wasser warm genug war, dann zog er auch die Boxershorts aus und stieg in das heiße Wasser. Langsam glitt er in die Wanne. Er genoss, wie das heiße Wasser langsam seinen Körper erhitzte und versank nahezu gänzlich in dem wohltuenden Nass. Dann schloss er die Augen, obgleich er Angst vor den Bildern hatte, die er sehen würde. Zwanghaft versuchte er sich die Bilder dieses Konzertes ins Gedächtnis zu rufen, doch das erste Bild, welches er sah, war das Gesicht des Drummers. Blitzschnell öffnete er die Augen wieder. Der Blonde atmete kurz durch und schloss sie erneut. Dann ließ er die Bilder über sich ergehen. So sah er sich mit an, wie er einst mit Bela auf Tour war. Immer wieder hatte er seine grünblauen Augen vor sich und er spürte wie sich Erregung in seinem Körper ausbreitete. Er verzog das Gesicht, als eine Träne sich ihren Weg von seinem Auge zu seinem Mund bahnte. Farin rutschte weiter in das Wasser, bis es sein Gesicht gänzlich bedeckte. Dann starrte er durch das Wasser an die Decke. Kapitel 5: Ekstase ------------------ Nervös tapste er von einem Bein auf das andere. So unruhig war Farin schon lang nicht mehr gewesen. Und das vor einem Auftritt. Er sah in den Spiegel. Jedoch betrachtete er nicht sich selbst. Farin beobachtete Bela. Dieser versuchte gerade sich sein Netz-shirt überzuziehen, blieb jedoch mit seinem Armband hängen. "Ach fuck, scheiß Teil!", fluchte er verzweifelt. Farin sah im eine Weile zu, bis er schließlich begann zu lachen. Schnell schlug er sich die Hand vor den Mund und hoffte, dass Bela ihn nicht gehört hatte. Dieser war jedoch so sehr mit dem Kampf beschäftigt, dass er Farin nicht beachtete. Schließlich erbarmte sich Farin. Er drehte sich um und ging auf Bela zu. "Grins nicht so blöd.", warf ihm dieser schnippisch entgegen, während er ihm einen hilfesuchenden Blick entgegen warf. Farin entfernte das Armbad von Belas Shirt und half ihm dieses ganz über den Kopf zu ziehen. Dann grinste Farin Bela erneut an. "Danke, aber dit hätt ick och allene jeschaft.", zischte Bela Farin an, obgleich er sich gewünscht hatte, das dieser ihm das Shirt wieder auszog. "Ja ja, keen Problem, Kleener. Ick helf dir doch jerne.", grinste ihn Farin an. Und dennoch verstand Farin nicht, warum Bela so kühl und abweisend war wie nie. Die Tür ging auf und Rod betrat den Raum. "Los Jungs, beeilt euch, die Fans des Hurrican-Festivals werden ungeduldig." Bela streifte sich noch schnell seine Weste über, während Farin sich noch mal durchs Haar strich. Dann gingen die Drei den Weg zur Bühne gemeinsam. Er liebte dieses Lied. In seinen Fantasien hatte er sich schon immer vorgestellt, dass es Belas wahre Gefühle waren, welche er mit diesem Song einfing. Aber nicht nur das, Farin konnte Bela so jedes mal aufs neue gestehen, was er empfand, ohne dass es jemand bemerkte. Und das obwohl er es so deutlich aussprach. Aber hätte er nicht diese Möglichkeit des Geständnisses, würde Farin es wahrscheinlich nicht aushalten. Es tat so gut mit Bela und Rod diese Melodie zu spielen. Vollkommen im Einklang mit Bass und Drumms. Halb in Ekstase des Konzertes, halb in wahrer Ekstase. Er sehnte sich so sehr nach Bela. Oft war er nahe daran gewesen, den Begierden seiner Lenden nachzugeben. Doch bis jetzt hatte er sich immer zusammen reißen können. Er spürte wie sich Erleichterung in ihm breit machte, als er die erlösenden Worte aussprach. "Farin, Ich will dich ficken!" Er hörte wie die Worte aus seinem eigenem Mund drangen, aber er wünschte, er würde sie nicht vor dieser Masse aussprechen. Bela sehnte sich danach, diese Worte einzig und allein in Farins Ohr zu flüstern, ihm alles zu gestehen. Wie oft hatte er das schon in seinen Träumen gemacht. Und wie oft wurden diese dann zu Alpträumen, in denen er von Farin weggestoßen wurde. Endlich! Dieses abscheuliche Lied fand ein Ende. Nun Konnte sich Bela wieder auf das Konzert und die angeheizte Masse konzentrieren und nicht auf dieses perfekte Grinsen, welches nur von diesem anmutigen und doch starken Körper ablenkte. Unwillkürlich schüttelte er seinen Kopf und verdrängte diese Gedanken. Unruhig hatte er die Beiden beobachtet, während er de Bassteil von "Rock Rendezvous" gespielt hatte. Rod hatte sie sofort gespürt. Diese aufkommende Spannung. Den Druck, der plötzlich auf seinen sonst so fröhlichen Freunden lastete. Farins Grinsen war verkrampft und unwirklich geworden und Bela hatte mehr Mühe die Drumms zu bedienen als bei komplexeren Liedern. Es wahren nur leichte Veränderungen in ihrer Körperhaltung und ihrer Stimme, aber Rod nahm sie sofort wahr und wusste sie zu deuten. Doch er wusste genau, dass er dagegen nichts machen konnte. In diese Sache, die einzig und allein mit dem Stolz von Farin und Bela zusammen hing, durfte er sich nicht einmischen, so sehr ihn das Ganze auch quälte. Kapitel 6: Vorahnungen ---------------------- Nur noch wenige Minuten. Gleich würde dieser kostbare Moment verstrichen sein. Es trennte sie nur noch die Verabschiedung von den Fans von dem Ende dieses Konzertes. Und dann wäre er wieder allein unterwegs. Würde er es ertragen fast zwei Jahre ohne Bela zu sein? Verkrampft lächelte er in die Masse an Fans, winkte noch einmal mechanisch in die Menge, versuchte diesen Moment auszukosten. Doch es gelang ihm nicht. Statt dessen sah er Belas Bild vor seinem inneren Auge verschwinden. Farin schwieg während er Bela in die Umkleidekabine folgte. "Er will mit mir reden.", dachte Farin. "Könnte er etwas gemerkt haben?" Farin wurde unsicher. Aber irgendwie vermochte er es, seine Unsicherheit zu verbergen. Er folgte Bela mit lockerem Gang, unmerklich verkrampft und mit trockener Kehle. Er öffnete die Tür zur Gadrobe, wartete jedoch, bis der Größere an ihm vorbei war und den Raum betreten hatte, bevor er selbst in die Gadrobe ging. Langsam und behutsam schloss Bela die Tür. Er war jetzt nicht mehr so impulsiv wie noch vor drei Stunden. Vor dem Konzert hatte er die Tür noch heftig zugeschlagen und war voraus gerannt in Richtung Bühne, die anderen Beiden mehr oder weniger hinter sich herziehend. Jetzt war er entschlossen, es durchzuziehen. Er hatte sich nie in seinem Leben gequält, wenn er wusste, dass es auch anders gehen würde. Und er würde auch diesmal etwas gegen diese unsagbare Qual tun. Er beobachtete Farin, wie dieser sich in gewohnter Weise ein Buch nahm und sich setzte, um dieses zu lesen. "Fuck, Jan, kannst du nicht einmal ein Konzert beenden, ohne dir danach ein Buch zu nehmen?", brach es aus ihm heraus, ohne, dass er es aufhalten konnte. Er merkte, dass Farin ihn verwundert musterte. Doch Bela wagte es nicht die Drehung, welche er gerade vollzogen hatte, rückgängig zu machen und ihn wieder anzusehen. "Was hast du gerad gesagt?", hörte er Farins stimme an sein Ohr dringen. Er wusste wie absurd seine eigene Frage geklungen hatte. Er kannte Farin mittlerweile so gut, dass er solche Frage nicht mehr zu stellen brauchte. "Ich kenne ihn schon so lange.", dachte Bela und versank schweigend in Erinnerungen. Damals war alles so einfach gewesen. Das redete er sich jedenfalls immer ein, dabei wusste er ganz genau, dass sich seit dem nichts an seinem Gefühlen geändert hatte. Er spürte, dass mit seinem Gegenüber etwas nicht stimmte. Doch was sollte er tun? So reagieren wie immer? Das fiel Farin gerad selbst sehr schwer, aber er hatte keine andere Wahl. Er legte das Buch zur Seite und musterte Bela noch einmal. Dann stand er auf und ging zu ihm. Mit einer fröhlichen Bewegung und einem Grinsen im Gesicht legte er seine Hand auf Belas Schulter. "Was is los, Kleener, fehlen dir deene Groupies?", fragte Farin neckisch, bereute es jedoch im nächsten Augenblick. Belas grünblaue Augen sahen ihn vorwurfsvoll an. Farin spürte, wie sich sein Inneres Verkrampfte und wie er dagegen ankämpfen musste, dass Bela dies bemerkte. Lässig blieb er vor dem dunkelhaarigen Drummer stehen, obgleich sich seine Kehle zuschnürte und drohte ihm den Atem zu rauben. "Sag mal Jan, jehts dir nich jut?", fragte ihn Bela trocken. Klar Farin hatte sich bescheuert benommen, wie sollte er es denn besser machen, ohne sich zu verraten? Aber schließlich hatte sich Bela auch komisch benommen. Langsam begann Farin zu ahnen. In ihm wuchs ein Verständnis, welches er nur noch nicht greifen konnte. Aber es war da, dass spürte er tief in sich. Wenn er nur wüsste woher es kam. Kapitel 7: Unsicherheit ----------------------- Er wusste, es war besser, es diesmal zu vermeiden. Dieses eine Mal würde er sich nicht in der Gadrobe, die sie sich teilten umziehen, da war sich Rod sicher. Er hatte es satt, seine Freunde so zu sehen. Also ließ er sie allein und wartete. Er würde verhindern, dass sie dort gestört wurden. Und wenn er sie in diesem Zimmer einsperren müsste, damit sie ihre Probleme endlich besprachen, aber er würde es nicht länger mit ansehen. Ungeduldig lief er im Flur auf und ab. Wartete auf ein Zeichen der Beiden. Doch bis auf zwei kurze Sätze war noch nichts zu ihm gedrungen. Schwiegen sich die beiden an? Oder lagen sie sich bereits in den Armen? Rod wusste nicht, was er denken sollte. Sie hatten zu plötzlich gesprochen und waren zu plötzlich wieder verstummt. Er hatte nicht ausmachen können, welche Worte sie wechselten. Er stand noch immer da, mit einem vorwurfsvollem Blick im Gesicht. Er spürte die Wärme von Farins Hand, die langsam durch sein Shirt drang. Er wusste jetzt oder nie. Er würde sonst nie mehr die Chance und schon gar nicht den Mut haben. Er öffnete den Mund. Mit dem festen Entschluss, es Farin jetzt zu sagen, holte er Luft. Es vergingen noch kurze Minuten des Schweigens, bevor er seine Unsicherheit, die ihn in eine Ohnmacht versetzt hatte, abschütteln konnte. "Bela, ich liebe dich." Drang es an sein Ohr. Es klang unwirklich und dumpf. So als läge er erneut in tiefem Schlaf. Aber es wahr real. Bela spürte noch immer die Wärme von Farins Hand, welche seine Schulter nun fest umschloss. Wieder ein Anflug von Ohnmacht, welcher ihn daran hinderte mehr als "Jan" von sich zu geben. Die Ohnmacht begann alles um ihn herum in Nebel zu hüllen. Konnte es sein? War es möglich, dass sie sich die ganze Zeit gegenseitig etwas vorgemacht hatten? Warten. Wieder warten. Langsam zweifelte er an der Richtigkeit seiner Aktion. Bela stand nun schon zu lange so da, ohne etwas zu sagen. Sein Name, der ihm über die Lippen gekommen war, hatte es kaum geschafft bis an Farins Ohr zu dringen. Und auch Farin schaffte es nicht, noch etwas zu sagen, geschweige denn die Hand von Belas Schulter zu lösen. Sie standen noch eine Weile so da. Plötzlich riss das Zucken in Farins Arm beide aus ihrer Trance. "Jan, hör auf so eine Scheiße zu labern", hörte Farin es aus Belas Mund dringen. Doch er wusste, dass er dem keinen Glauben schenken brauchte. Der verwirrte Blick seines Gegenübers sagte ihm alles. "Dann hör du aber och uff, solche Lieder zu schreiben!", erwiderte er schnippisch. Auch wenn er es ihm gesagt hatte, wollte Farin sich nun nicht vollkommen die Blöße geben. Lässig steckte er die Hände in die Hosentaschen und musterte Bela aufmerksam. Er wollte nichts verpassen, jede noch so kleine Veränderung an ihm würde Farin auffallen und damit das signalisieren, was er eigentlich aus Belas Mund hören wollte. "Verflucht, Jan, warum tust du mir das an?", hörte Bela seine eigene Stimme fragen. Auch wenn er sich jetzt wieder unter Kontrolle hatte, wollte er Farin diesen Triumph nicht gönnen. Er spürte wie sich Farins Hand von seiner Schulter löste und sah ihr zu, wie sie in seine Hosentasche glitt. Langsam sah er von der Tasche zu Farins Gesicht. "Verflucht noch mal, was gibt es da zu grinsen?", schimpfte er, merkte jedoch kurz darauf, dass es nicht das übliche, überlegene Grinsen war, was er jetzt vor sich hatte. Es wirkte gestellt und unsicher. Wie das eines kleinen Jungen, der darauf wartete, dass ihm gesagt wurde, er sei nicht allein. "Fragt sich eher, wat jibts hier zu meckern?", hörte Bela eine zitternde Stimme, eines sonst so sicheren Mannes. "Nichts.", flüsterte er kleinlaut, raffte sich jedoch sofort wieder auf. "Außer, dass du wat jegen Schwule hast." "Wer sacht dit?", schoss es sofort aus Farins Mund und ließ Bela leicht zusammen zucken. Er spürte wie Farin ihn nun eindringlich ansah, wagte es jedoch erneut nicht seinen Blick zu erwidern. Er fürchtete ihm dann, wie im Traum, hilflos ausgeliefert zu sein. Und dieses Gefühl würde er nicht ertragen. Kapitel 8: Erlösung ------------------- Plötzlich fühlte er eine Hand an seinem Gesicht. Er spürte die ausströmende Wärme und die sanfte Kraft, die ihn zwang in Farins braungrüne Augen zusehen. Mutig sah er hinein und spürte, wie ihm der fordernde Blick Kraft verlieh. Er richtete seinen Oberkörper auf, so dass er nun nicht mehr krumm vor Farin stand. Dann drehte er sich ihm gänzlich zu. Er wusste, er würde ihm diese Worte niemals sagen können, auch wenn sie ihm tief aus der Seele sprachen. Aber Bela hatte sich noch nie darauf verlassen sich nur mit Worten mitzuteilen. Er hatte immer auf andere Methoden vertraut. Und so zog er Farin blitzschnell zu sich herunter und drückte seine trockenen Lippen auf die seinen. Er hatte sich diese Berührung immer sehr weich und sanft vorgestellt, aber das war sie nicht. Farins Lippen waren genauso trocken wie die seinen und anstatt der Sanftheit herrschte ein Kampf vor. Ein Kräftemessen, welches niemals enden wollte, denn in all seiner Härte war es doch die Erfüllung für ihn. Sei Mund war trocken und so musste er seine Zunge langsam in Farins Mund vorschieben, um diesen endlich zu schmecken. Er konnte es kaum glauben. Mit dieser plötzlichen Bewegung hatte er nicht gerechnet. So unvorbereitet, schaffte Farin es nur schwer, die Bewegung seiner Lippen mit denen von Bela in Einklang zu bringen, so dass es eher an einen Kampf erinnerte, als an einen Kuss. Erst als Farin Belas feuchte Zunge über seine Lippen fahren, spürte schafften sie es sich zu beruhigen. Wenigstens für einen kurzen Augenblick. Als sich ihre Zungen trafen und begannen miteinander zu spielen, entfachte ein neuer Kampf nicht so heftig, wie der ihrer Lippen, aber wesentlich intensiver. Die Tatsache, dass sie sich endlich spürten, löste jegliche Anspannung in den Beiden. Langsam schob er seine Hände an Belas Hüften entlang bis zu seinem Rücken. Dann zog er ihn dicht an sich heran, ließ ihm jedoch die Chance sich aus seinem Griff zu befreien. Während er sich auf das heftige Spiel ihrer Zungen konzentrierte merkte Farin nicht, dass sich Bela immer dichter an ihn drückte. Mit kleinen aber sicheren Schritten näherte er sich dem Größeren, immer darauf bedacht, das Zungenspiel nicht zu unterbrechen. Seine Hände, welche Farin am Anfang zu ihm herunter gezogen hatten, legten sich mittlerweile fest um dessen Nacken. Bela drückte den Oberkörper des Größeren fest an den seinen, so dass er seine Wärme aufnehmen konnte, so wie ein hungriges Kind, das sich bei Kräften halten musste. Dann spürte er, wie die Begierde, welche tief in seine Lenden wohnte, größer wurde. Er drückte sich fest an Farin, versuchte seine Begierde zu verstecken, sie zu kontrollieren, um nicht gänzlich den Verstand zu verlieren und über Farin herzufallen. Bela spürte, wie Farin zaghaft die Hüften gegen seine presste, spürte wie Farins Erregung noch in ihn über ging und seine Sinne, nicht wie im Traum benebelten, sondern nur noch schärfte. Er fühlte jede Berührung, jedes noch so kleine Aufzucken seines Körpers und dem seines Gegenübers. Jetzt wurde ein sanfter Druck auf ihn ausgeübt. Erst unmerklich, dann immer kräftiger, bis Bela schließlich nach gab und sich von Farin in Richtung Wand drücken ließ. Kurz bevor er diese erreichte, schaffte er es jedoch sich und Farin so zu drehen, dass diese mit dem Rücken zur Wand stand. Er wusste, dass es irgendwie albern war, aber selbst jetzt konnten sie das ständige Ankämpfen gegeneinander nicht unterdrücken. Kapitel 9: Erleichterung ------------------------ Sie hatten den Kuss bereits beendet und Farin spürte nun den heißen Atem von Bela im Nacken. Sie hatten sich etwas voneinander entfernt und waren nun dabei sich gegenseitig von ihren Shirts zu befreien. Wieder blieb Bela in seinem Netz-shirt hängen, doch diesmal hatten Bela und Farin nicht die Geduld, um ihn zu befreien, so dass Farin das lästige Kleidungsstück einfach zeriss. Farin konnte Belas Erleichterung förmlich spüren, als die Netztfetzen zu Boden gingen. Sein Shirt hatte mittlerweile unversehrt den Boden erreicht und so konnten sie sich wieder ihren Körpern zuwenden. Farin spürte Belas warme Haut an seiner Brust, legte seine Arme fest um den kleineren, aber starken Körper und zog ihn an sich. Er spürte wie Belas Mund erneut den seinen suchte und ging dem Druck seiner Arme nach. Der Blonde senkte seinen Kopf und legte seine nun feuchten Lippen auf die des Drummers. Kalte Schauer durchliefen seinen Körper, obgleich er Belas Wärme immer tiefe in sich spürte. Farin fühlte ein leichtes Stechen im Nacken und ob den Kopf, um sich etwas zu entspannen. Er spürte, dass Bela diesen Moment nutzte, um sich an seinem Hals zu schaffen zu machen. Sanfte Küsse wurden langsam zu leichten Bissen. Farin legte den Kopf in den Nacken und strich mit den Händen über Belas Rücken, bis er an dessen Hose stieß. Als Farin begann Belas Hose zu öffnen, wurden dessen Bisse immer fester. Farin wusste, dass der Dunkelhaarige versuchte sich zusammen zu reißen, um ihm nicht gänzlich die Kontrolle zu überlassen. Er spürte es aus dem Grund, da er selbst gegen eine Ohnmacht der Gefühle ankämpfte. Bela fühlte, wie sich Farins zitternde Hände an dem Bund seiner Hose zu schaffen machten. Der leichte Druck, der durch das Ziehen an seiner Hose verursacht wurde, erregte ihn noch mehr. Dies veranlasste ihn dazu, sich immer fester in den Hals des Größeren zu beißen. Für ihn war es der letzte Weg, um das aufkommende Stöhnen zu unterdrücken. Endlich fiel die Hose zu Boden. Bela durchdrang eine befreiende Erleichterung. Er seufzte leicht auf und lockerte den Biss an Farins Hals. Als jedoch Farins Hände drohten sich in die Richtung seiner Hüfte zu schieben, drückte Bela diese schnell an Farins. Eigentlich hatte er seine eigene Erregung damit verstecken wollen, jedoch spürte er stattdessen, dass Farin ebenfalls gegen die Befriedigung seiner Erregung ankämpfte. Bela starrte erstaunt in Farins flehende Augen. Mit nun selbst zitternden Händen versuchte Bela nun die Hose des Gitarristen zu öffnen. Schließlich sah er keine andere Möglichkeit als sich vor ihm hinzuknien und die Hose mit dem Mund zu öffnen. Farin spürte, wie nach dem Fall seiner Hose sich der heiße Atem Belas auf sein Glied legte. Eine Hitzewelle überkam ihn und zwang ihn seine Finger auf Belas Schulter zu legen und diese fest zu umschließen. Eine feuchte Wärme arbeitete sich von seinem Bauchnabel zu seinem Glied vor und Farin brauchte eine Weile, um zu registrieren, dass diese von Belas Zunge ausging. Bei dem Zusammenstoß von Zunge und Glied konnte Farin ein Aufstöhnen nicht mehr verhindern. Er fragte sich insgeheim, wie lange Bela es noch aushalten würde dort unten vor ihm zu knien. Schließlich ließ er den Gedanken frei und ließ sich von seiner Erregung überkommen. Er gab sich ganz dem Gefühl hin, welches Belas Zunge auf seinem Glied verursachte. Dann zogen sich Belas starke Arme an Farins Hüfte nach oben. Dieser streifte, bei Belas Aufwärtsbewegung, geschickt die Boxershorts des Drummers ab. Sie drückten sich fest aneinander. Begannen erneut einem Kampf. Erst war es nur ein sachtes Gegeneinanderdrücken der Hüften. Doch es wurde immer stärker. Die rhythmische Bewegung, die die Beiden nun ausführten, glichen einem Tanz, bei dem man nicht sagen konnte, wer die Führung übernommen hatte. Sie spürten die Hitze des anderen zwischen ihren Schenkeln und es steigerte ihre Erregung ins Unermessliche. Die Glieder rieben sich am Bauch des Anderen und aneinander. Schweiß und erste Spuren von Samen ließ sie über ihre Haut gleiten. Jeder fühlte die Finger des Anderen in seinem Rücken, wie sich die Fingernägel vor Erregung in das heiße, schwitzende Fleisch drückten. Sie hatten nun jegliche Kontrolle verloren und hatten sich ganz dem Kampf der Erregung hingegeben. Heftig bewegten sie sich gegeneinander, umschlungen sich fest mit ihren Armen. Erregt pressten sie die Lippen aufeinander, um so das Stöhnen des Gegenüber zu unterdrücken, welches nun immer heftiger wurde. Endlich bahnte sich ein lauter Aufschrei seinen Weg aus ihren Mündern und beide hielten inne. Mit einem kurzen Aufbäumen gegeneinander genossen Beide den Höhepunkt. Obgleich sie spürten, wie sich die warme Flüssigkeit ihrer Erregung über ihre Hüfte ausbreitete, drückten die beiden Männer sich fest gegeneinander. Sie genossen die Erlösung, die dieser Kampf mit sich gebracht hatte. Kapitel 10: Zufrieden --------------------- Leise verließ er nun den Gang. Er wusste, wenn er nun nach hause gehen würde, könnte er seine Freunde eine Weile nicht mehr sehen. Aber er hatte ja eh ihre Telefonnummern und so macht Rod sich auf den Weg. Er hatte den Aufschrei klar und deutlich vernommen und wusste was passiert war. Mit einem fröhlichem Grinsen im Gesicht ging er durch die, nun schon fast leeren Gänge. Er nicke einer Gruppe von Fans entgegen, welche tuschelnd im Kreis standen. Schnell gab er dem einzigen Mädchen der Gruppe ein Autogramm. Nachdem sich die Rothaarige freudestrahlend bedankt hatte, verzog sich Rod. Er würde den Abend damit verbringen, mit sich selbst auf Bela und Farin anzustoßen. Bela war in seinen Armen zusammen gesunken und Farin hatte große Mühe damit, ihn zu halten. Seine Knie waren weich und drohten, schon unter seinem eigenem Gewicht nachzugeben. Aber er schaffte es dennoch, den Kleineren irgendwie zu stützen. Er atmete immer noch unregelmäßig, aber schon wesentlich ruhiger als noch vor ein paar Minuten. Er lächelte glücklich in sich hinein, während er Bela immer wieder musterte. Er konnte nicht anders. Farin war in zweierlei Hinsicht sehr glücklich und würde man ihn jetzt fragen, was ihn glücklicher machte, er würde es nicht wissen. Die Tatsache, dass er und Bela sich endlich Zugeständnisse gemacht hatten, war für ihn wie eine Erfüllung gewesen. Etwas in ihm hatte sich dagegen wehren wollen, doch der Wunsch nach Befreiung war schon so stark geworden, dass es Farin einfach über die Lippen kam. "Ich lieb dich", flüsterte Farin erneut. Bela gab ein Stöhnen von sich und sah Farin an. "Sach bloß du bist schon wieder fit?", murmelte der schweißnasse Drummer, während Farin das Gesicht verzog. Er hatte so sehr auf eine Antwort gehofft, die ihm in etwa das selbe sagte. "Du kannst och immer nur meckern, wat?", erwiderte er schnippisch. Der Größere sah wie sich ein Grinsen auf Belas Gesicht abzeichnete und wie dieser sich wieder an ihm hoch zog. Mit wackligen Beinen stellte Bela sich auf Zehenspitzen und küsste Farin sanft auf den Mund. Noch während des Kusses hauchte er dann: "Ich dich auch!" Erleichtert seufzte er in sich hinein. Es war ihm so schwer gefallen diese Worte zu sagen. Aber warum? Bela verstand nicht, was ihn daran hinderte Farin einfach zu sagen, dass er sich schon Jahre nach ihm verzehrte. Aber darüber konnte er jetzt nicht nachdenken. Seine Gedanken wahren erneut vernebelt. Doch diesmal war nicht eine sich anbahnende Ohnmacht daran Schuld, sondern die eben vergangene Erregung. Langsam erlangte er wieder seine Kraft und schaffte es aus eigener Kraft zu stehen. Er ging einen Schritt zurück und betrachtete Farin. "Man haben wir ne Sauerei angerichtet.", stellte Bela grinsend fest. Schweigend saß er da. Er starrte einfach vor sich hin und dachte an nichts. Das sah Farin gar nicht ähnlich, dass er einfach nur da saß. Normaler weise musste er immer etwas tun und wenn es auch nur ein ständiges Auf- und Abgehen war. Aber jetzt saß er einfach nur auf der Couch, den Arm um Bela gelegt und die ,Wärme, die dieser ausstrahlte genießend. Insgeheim wünschte er sich, dass dieser Moment niemals enden würde, aber er wusste dass das nicht ging. Und so hörte er, wie aus weiter Ferne, wie Belas tiefe Stimme die Stille durchbrach. "ähm...", durchdrang es zaghaft den Raum. Farin drehte seinen Kopf in Belas Richtung und sah diesen mit verträumten Augen an. "Was ist?", kam es leise und sanft aus seinem eigenen Mund. Doch das nahm er selbst kaum wahr. Die blaugrünen Augen des Drummers hatten ihn vollkommen in ihren Bann gezogen. "Hör doch uff mich so anzustarren.", murmelte Bela. Als dieser den Kopf von ihm abwandte, sah Farin, dass er leicht verärgert zu sein schien. Farin lächelte sanft, während er Bela an sich drückte. "Sorry, ick wollt dich nich verärgern, aber du wolltest wat sagen.", besänftigte er den Kleineren. Wieder durchdrang Belas tiefe Stimme den Raum, aber diesmal klang sie ernst. Kapitel 11: Suchen?! -------------------- Während er so vor sich hin schlenderte, suchte er in seiner Tasche nach einer Zigarette und dem Feuerzeug. Rod musste jetzt erstmal eine rauchen. Er hatte sich so große Sorgen um seine Freunde gemacht. Als er die Zigarette endlich im Mund hatte, musste er lächeln. Er wusste dass es nahezu absurd war, dass sie sich so komisch verhielten, nur, weil sie nicht offen reden konnten. Das Geräusch des Feuerzeuges schallte durch die leeren Gänge und ließ Rod aufmerken. Er war in Gedanken gewesen und hatte nicht darauf geachtet wohin er lief. Nun stand er in irgendeinem Gang und hatte keine Ahnung wohin er musste. Mit einem Kopfschütteln drehte er sich um und versuchte den Weg zurück zu gehen, welchen er gekommen war. Nach kurzer Überlegung fand er endlich die richtigen Worte, um das zu sagen, was ihn seit einigen Minuten beschäftigte. "Wollen wir das mit uns jetzt geheimhalten, oder wollen wir es jemandem erzählen?", fragte Bela mit sicherer, aber ernster Stimme. Wieder füllte Schweigen den Raum. Aber diesmal war es nicht die Stille, welche Bela noch vor wenigen Minuten in angenehmes Wohlbefinden gehüllt hatte. Nein. Es war eine bedrückende Stille, die aussagte was beide gerade dachten. In der Öffentlichkeit hatte ihre Beziehung keine Chance. Als Farins Stimme erklang zuckte Bela leicht zusammen. Er hatte sich der Vorstellung voll und ganz hingegeben, dass er und Farin für immer allein seien. "Wir müssen es wenigstens Rod sagen.", sagte Farin, nur um danach sofort wieder zu schweigen. Bela nickte vor sich hin. Farin hatte genau das ausgesprochen, was er vorhin gedacht hatte. Bela drehte seinen Kopf erneut zum Gitarristen, um seinen Blick einzufangen. Dieser grinste ihm unverschämt entgegen. Er grinste? Bela sah ihn verwirrt an. "Wat jibt et denn da zu Grinsen?", fauchte er sauer. Das Farin jetzt gute Laune hatte, verstand Bela nun wirklich nicht. als Farin dann auch noch zu lachen begann, sprang Bela empört auf. "Was soll das, Jan?", fragte er erregt. "Beruhig dich.", erwiderte Farin gelassen. "Ick hab nur gerad überlegt, wie Rod reagieren würde. Und da is mir einjefallen, dass der sowat bestimmt schon weeß." Farin grinste weiter in Belas erstauntes Gesicht. Bela wusste, dass Farin Rod richtig einschätzte. Rod bekam so gut wie alles mit, was in den Beiden vorging. Irgendwie konnte er sich darüber sehr amüsieren. Je unsicherer sein Gegenüber wurde, umso mehr begann er zu grinsen. Farin genoss es sogar, Bela so zu sehen. Er genoss es ihm überlegen zu sein und kostete das voll aus. "Meinst du nich och?", ergänzte er lächelnd. Er wusste, es war besser Bela nun wieder zu beruhigen und so entschloss er sich, es Rod noch heut zu sagen. "Am besten jeh ick los und such Rod gleich. Is wohl besser, wenn er dit heut noch erfährt.", fuhr Farin fort, während er noch sanfter in Belas Gesicht lächelte. Eigentlich war ihm nicht nach aufstehen zu mute. Er würde Bela viel lieber wieder auf seinen Schoß ziehen und ihn nie wieder loslassen. Aber dafür war jetzt keine Zeit. Mit einem Ruck stand er auf, legte den Arm um Bela und gab ihm einen sanften Kuss auf den Mund. "Ick beeil mich och.", lächelte er ein letztes Mal. Er wollte gerade gehen, als er Belas Hand an seinem Handgelenk spürte. Ein fester Griff ließ ihn inne halten. Langsam, aber beständig zog er Farin zu sich. Während sich der andere Arm um Farins Nacken legte, begann Bela den Größeren leidenschaftlich zu küssen. Natürlich ließ Farin sich das gefallen. Er legt seine Arme um Belas Hüfte und erwiderte den Kuss heftig. Dann sah er ihn wieder liebevoll an. "Aber beeil dich wirklich, Jan!", forderte Bela mit stechendem Blick. "Keene Angst", flüsterte Farin und drehte sich in Richtung Tür. "Mich wirtse so schnell nich mehr los.", ergänzte er, über seine Schulter grinsend und verließ den Raum. Kapitel 12: Sehnsucht --------------------- Er setzte sich wieder auf die Couch, um dort auf Farins Rückkehr zu warten. Er war noch immer sehr erschöpft von ihrem kleinen Kampf der Erregung. Grinsend erinnerte er sich daran zurück. Er konnte sich an jede Berührung, jeden Kuss und jedes Gefühl in seinem Körper erinnern. Wieder stieg Erregung in ihm auf, so dass er schnell seine Hände im Schoß faltete. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, erlosch jedoch sofort wieder, als er spürte wie sehr er sich noch immer nach Farin verzehrte. Er strich sich mit der Zunge über die Lippen und versuchte den erneuten Wunsch seiner Lenden, Farin zu spüren, zu unterdrücken. Doch es gelang ihm nur schwer. Er erhob sich und schlich in Richtung Bad. Er drehte den Hahn der Badewanne auf und sah dem Wasser beim einlaufen zu. Bela hörte dem Rauschen des Wassers zu, wie es den Raum füllte und wie es langsam in seinem Kopf ein Bild entstehen ließ. Plötzlich sah er Farin vor sich, wie dieser in Boxershorts vor ihm stand, hinter ihm das Meer. Heftig schüttelte der Drummer den Kopf. "Ich halt das nich mehr aus", schimpfte er, während er den Hahn wieder zu drehte. Die Wanne war nicht mal zu einem viertel gefüllt, aber er hatte die Lust am Wasser verloren. Bela wusste, dass er nur noch erregter werden würde. Und außerdem hielt er es jetzt nicht länger aus. Mit zügigen Schritten ging er wieder in das Zimmer, er nahm sich ein T-Shirt und zog es über. Dann marschierte er durch dir Tür in den Gang. Dort überlegte er kurz, bevor er sich für eine Richtung entschied und Farin in diese folgte. Er konnte nicht anders. Er verzehrte sich zu sehr nach Farin und er wollte wenigstens seine Lippen auf die des Gitarristen legen können, wenn er ihn auch nicht gänzlich spüren konnte. Aber er wusste, er wollte und konnte jetzt auf keinen Fall allein irgendwo sitzen. Seine Schritte wurden langsam schneller. Er rannte nun schon fast die leeren Gänge entlang, so groß war seine Begierde. Ihm war klar geworden, dass es ihm egal war, wer sie sah und ob jemand etwas dagegen hatte. Er wollte nur mit Farin zusammen sein. Für immer. Er rannte weiter, wie von einer unsichtbaren Hand gesteuert, bog Bela um verschiedenen Ecken und lief hastig die Gänge hinab. Plötzlich blieb er wie angewurzelt stehen. Er hatte Farin gefunden. Doch was er da sah, wie er Farin da sah, dass gefiel ihm nicht. Er spürte, dass er ihn mit offenem Mund anstarrte. Doch er schien wie gelähmt von dem Bild, das sich in seinen Kopf einbrannte. Er hatte Farin schon oft so gesehen und nie hatte es ihn in irgend einer Weise gestört, aber diesmal tat es ihm weh. Er spürte einem Schmerz in der Brust, der sich anfühlte, als würde sein Inneres zerreissen. Zögerlich machte er einige Schritte rückwärts, bis er die kalte Wand im Rücken spürte. Er konnte Farins mitleidigen Blick sehen, aber er hatte für Bela jegliche Bedeutung verloren. Endlich schaffte Bela es den Kopf abzuwenden. Und im selben Moment rannte er auch schon los. Er rannte so schnell ihn seine Füße trugen. Er wollte nun einfach nur weg von diesem Ort. Nur weg von ihm. Als er endlich die Gadrobe erreichte, riss er panisch die Tür auf. Tränen hatten bereits begonnen sich von seinen Augen zu lösen und liefen vereinzelt über seine Wangen. Hektisch drehte er den Schlüssel im Schloß, wobei dieser ihm fast aus der Hand fiel. Bela hatte sich kaum noch unter Kontrolle. Er hatte begonnen am ganzen Leib zu zittern und es viel ihm nicht mehr leicht noch geradeaus zu gehen. Wie benommen torkelte er zum Bad. Vor der Wanne brach er schließlich zusammen. Er landete hart auf seinen Kein, kümmerte sich jedoch nicht um den aufsteigenden Schmerz. Der Schmerz, der momentan in seinem Herzen brannte war weitaus schlimmer, als der seinen nun aufgeplazten Knie. Kapitel 13: Resignation ----------------------- Mit zügigem galoppierendem Schritt eilte er durch die Gänge. Er hatte nicht die geringste Lust hier alleine umher zu laufen, aber was blieb ihm anderes übrig. So suchte Farin jeden Gang nach Rod ab, meist ohne Erfolg. Langsam wurde er unruhig. Er wollte Bela doch nicht warten lassen, aber von Rod war keine Spur. Dazu kam, dass Farin ein ungutes Gefühl in der Magengegend hatte. Nach einer Weile begann er Geräusche hinter sich zu hören. Doch als er über seine Schulter blickte, war da nichts. Energisch schüttelte er den Kopf, um die Halluzinationen zu unterdrücken, während er um die nächste Ecke bog. Dort stieß er beinahe mit einer Gruppe von Jugendlichen zusammen. Er kam abrupt zum stehen und konnte somit verhindern, direkt in eine rothaarige, junge Frau zu laufen, welche von vier jungen Männern zwischen 19 und 23 Jahren begleitet wurde. Sie sahen ihn verwirrt an. Farin konnte sich schon denken, dass sie genauso wenig wie er damit gerechnet hatten, hier jemanden zum begegnen. Der Blonde fing sich jedoch schnell wieder und Grinste der Gruppe entgegen. "Habt ihr Rod zufällich irjendwo jesehn?", fragte Farin fröhlich. Doch die Rothaarige schüttelte nur freundlich lächelnd den Kopf. "Hm, wo könnt der nur sein?", grübelte Farin, schon wieder in Gedanken versinkend. Er wollte gerad weiter gehen, als er spürte wie sich eine Hand um sein Handgelenk schloß. Aus seinen Gedanken gerissen, sah er zu dem Mädchen, welches ihn ernst musterte. "Is irjendwat?", fragte er mit einem verwirrten Grinsen. Doch er bekam keine Antwort. Statt dessen wurde er von der Kleineren an die Wand gedrückt und leicht und verrucht lächelnd beäugt. Langsam wuchs das ungute Gefühl in seiner Magengegend, jedoch konnte er es nicht deuten. Er spürte zwar, dass von ihr eine Bedrohung auszugehen schien, aber er konnte nicht so recht daran glauben. Was sollte ihm ein so junges Mädchen schon tun? Er hätte seine Gedanken wohl noch weiter geführt, hätte sie sich nicht auf Zehenspitzen gestellt und so, Nase an Nase, einige Minuten verharrt. Erst jetzt bemerkte Farin, dass in ihrer Nähe noch vier kräftige junge Männer warteten, welche sie aufmerksam beobachteten. Doch Farin hatte keine Zeit mehr, diese Jugendlichen genauer zu betrachten. Er spürte wie sich zarte Lippen auf die seinen legten und wie sich der warme Frauenkörper an ihn drückte. Er mochte dieses Gefühl ganz und gar nicht. Und unweigerlich sah er Belas Gesicht vor seinem inneren Auge. Farin hatte die Augen kurz geschlossen gehabt. Als er sie langsam öffnete, versetzte es ihn in eine Ohnmacht. Er sah Bela, wie er da stand und ihn mit dieser Frau beobachtete. Farin wollte sich wehren, aber die Plötzlichkeit des Kusses und Belas entsetzter Gesichtsausdruck schienen ihn zu lähmen. Hilfesuchend versuchte Farin Belas Blick einzufangen, aber es gelang ihm nicht. Stattdessen musste der Blonde mit ansehen, wie die einzige Person, die ihm wirklich etwas bedeutete ängstlich und mit Verachtung im Blick, den Kontakt zur Wand suchte. Kaum hatte Bela diese erreicht, rannte er auch schon aus dem Blickfeld von Farin. Dieser starrte nun betrübt auf die kahle Wand. Belas Blick hatte ihm gesagt, dass er niemals wieder ein Wort mit ihm sprechen würde, doch das war Farin auch so klar. Er wusste wie schwer es Bela gefallen war, sich ihm gegenüber zu öffnen, Farin selbst, hatte damit einige Probleme gehabt. Um so schwerer musste es für ihn gewesen sein, Farin so zu sehen. Und nicht nur das. Bela musste auch mit ansehen, das er, Farin, sich nicht wehrte. Er hatte sie einfach gewehren lassen, obwohl es für ihn so leicht gewesen wäre, sie sachte von sich zu stoßen. Resignierend sackte Farin etwas in sich zusammen. Er fühlte, wie seine Augen brannten, als sich erste Tränen in ihnen sammelten. Doch das Stechen im Bauch nahm er kaum wahr. Er spürte lediglich, wie sich etwas in seinem Bauch bewegte und registrierte viel zu spät, dass ihm die Rothaarige ein Messer in den Bauch gerammt hatte. Eine salzige Wärme breitete sich in seinem Mund aus, doch Farin konnte noch immer nur an Bela denken. An seine Wärme. An seien Geschmack. Und an diesen verachtenden Blick. Farin spürte wie sich die Wärme des Blutes über seinen Bauch ausbreitete und langsam seine Hose erreichte. Doch es war ihm egal. Als das Mädchen von ihm abließ, sackte er, ohne sich zu wehren, in sich zusammen. Er ließ sich einfach zu Boden fallen. Er wollte ohne Bela nicht mehr sein und so sah er keinen Grund dafür, sich zu wehren. Kaum hatte sein ohnehin schon schwacher Körper den Boden erreicht, kamen die vier jungen Männer näher. Sie bildeten einen Halbkreis um Farin und begannen auf ihn einzutreten. Dabei beschimpften sie Farin aufs schlimmste, so dass er registrierte, dass er gerade von einer Gruppe Nazis verprügelt wurde. Jedoch schienen sie leicht verunsichert, da er sich nicht wehrte. Sie verstanden nicht, das ihm mit dem Kuss schlimmeres als Gewalt angetan hatten. Da Farin keinen Sinn darin sah zu kämpfen, hatten die fünf Nazis leichtes Spiel. Und auch die Ohnmacht, die durch den hohen und schnellen Blutverlust verursacht wurde, ließ nicht lang auf sich warten. Schnell benebelte sie Farin Sinne, bis dieser schließlich das Bewusstsein verlor. Doch auch die Ohnmacht vermochte es nicht, Belas Gesicht aus seinen Gedanken zu vertreiben. ------------------------------- bitte lyncht mich nich T.T ich mag das ende selber nich... is nur fast das ende... ein kap kommt noch Kapitel 14: Verzweiflung ------------------------ Eben noch war er sehr ruhig und relaxed durch die Gänge geschlendert. Ab und zu genüsslich an seiner Zigarette ziehend, hatte er versucht sich zu orientieren. Doch seit wenigen Minuten waren Rods Schritte schneller geworden. Er hatte ein seltsames Gefühl in der Magengegend und etwas sagte ihm, dass er bei Bela und Farin hätte bleiben müssen. Dafür war es jetzt aber etwas zu spät und so blieb Rod nichts anderes übrig, als so schnell wie möglich zur Umkleide zurück zu laufen. Deprimiert saß er da und starrte vor sich hin. Das Glas, welches vor einiger Zeit noch mit Wein gefüllt gewesen war, lag nun zerbrochen auf den Badfliesen herum. Eine der Scherben hatte ihren Weg in Belas Hand gefunden, wo sie nun von ihm gehalten wurde. Er saß in der Wanne. Die Beine gerade so von dem restlichen Wasser bedeckt. Er hatte das Radio eingeschaltet, um sich etwas abzulenken. Doch ständig sah er dieses Bild erneut vor sich: Wie dieser große, blonde, perfekte Körper sich scheinbar jemand anderem hingab. Wie er nicht einmal versuchte, diese fremde Frau von sich zu stoßen. Erneut bahnten sich Tränen von seinen Augen zu seinem Mund, doch das nahm er kaum noch wahr. Er zitterte am gesamten Körper. Jedoch lag das nicht an dem Wasser. Dieses war inzwischen von seiner Körperwärme leicht erwärmt worden. Und auch die rote Flüssigkeit, welche sich ihren Weg aus seinen Pulsadern gesucht hatte und nun das Wasser durchzog, trug dazu bei, dass das Wasser wärmer wurde. Langsam ließ er die Scherbe in seiner Hand auf und ab wippen, so dass der eine Tropfen Blut, der noch an ihr war, hin und her floß. Bela konnte selbst kaum glauben., dass diese Scherbe vor einer viertel Stunde seine Adern durchschnitten hatte. Nun saß er einfach da und wartete auf die Ohnmacht, welche ihn sanft in das Reich des Todes bringen würde. "Wir unterbrechen das Programm für eine wichtige Meldung.", erklang es leise aus dem Radio. Und trotzdem es Bela egal war, begann er aufmerksam zuzuhören. Er erkannte die Stimme sofort. Der Radiomoderator, der da sprach, hatte "Die Ärzte" kurz vor ihrem Konzert noch einmal um ein Interview gebeten. Nun überbrachte er "schreckliche" Neuigkeiten. "Vor wenigen Minuten fand man den, in sich zusammen gesunkenen Farin Urlaub. Sein lebloser Körper ist übersät mit Blessuren. Weiterhin klafft eine große Stichwunde an seinem Bauch.", drang es dumpf an Belas Ohr. "Eine Gruppe von jungen Rechtsradikalen, welche sich in der Nähe aufhielt, wurde festgenommen, nachdem man beim Durchsuchen ihrer Sachen die Tatwaffe fand. Der Tathergang wird zur Zeit noch ermittelt.", fuhr der Moderator ohne Rücksicht auf Belas Trance fort. Alles was danach noch aus dem Radio drang, fand seinen Weg nicht mehr an Belas Ohr. Mit entsetztem Gesichtsausdruck starrte er ins Wasser. Sein Mund leicht geöffnet, als würde er etwas sagen wollen, doch die einzigen Laute, die sich aus seinem Mund lösten, konnte man kaum als Gemurmel bezeichnen. Die Scherbe fiel aus seiner Hand und hinterließ dort einen großen Schnitt. Mit einem erneuten Klirren, erreichte sie die Fliesen. Belas Kehle schnürte sich zu, so dass er kaum noch Luft bekam. Seine Gedanken begannen wirr in seinem Kopf umherzuschwirren. Doch er schaffte es nicht mehr, sie zu ordnen. Langsam wurde sein Blick trüber. Sein Arm hing nun schlaff über dem Wannenrand. Unmerklich rutschte er tiefer in die Wanne, bis sein Kopf auf den Rand Platz fand. Dort ließ er sich mit einem letzten Gedanken von der Ohnmacht überwältigen. "Jan, ich komme zu dir ins Reich der Toten." --------------------------- Ende.... T.T Sorry Leute... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)