a story of love von Yuu- ================================================================================ Kapitel 1: Congress ------------------- [edit:28.06.06] "Und Sie sind sich sicher, dass Sie mich nicht begleiten wollen?" "Ja, Madame sie wissen doch, dass ich das Sonnenlicht nicht sonderlich gut vertrage" Eine zierliche junge Dame nahm nickend ihren Sonnenschirm entgegen und lächelte die düster wirkende Gestallt an. Nachdem sie den Schirm geöffnet hatte, wand sie sich ab und folgte dem schmalen Weg aus Kies, der ihr den Weg zum Ende des großen Grundstückes leitete. Es würde nur einige Minuten dauern, bis sie den großen Park inmitten der Stadt erreicht haben würde. Ihr Lieblings-Ort, um sich in Gedanken zurückzuziehen zu können. Eine Sache gab es, über die sie selbst ungern nachdachte, doch die Vergangenheit holte sie stets ein, wenn sie versuchte einen klaren Kopf zu erlangen. Damals war sie dem Rang eines Proleten als Sklave weit unterlegen. Dies änderte sich, als ihr einziger noch lebender Verwandter starb. Erst nachdem der Stammbaum bestätigte, dass die junge Frau tatsächlich eine Verwandte des verstorbenen Blaubluts Koji Satou war, erbte sie dessen Titel und dessen Reichtum und war endlich frei. Im Park angekommen lies sie ihre Blicke über das grün des Grases schweifen, auf der Suche nach einer Sitzgelegenheit. Rechts neben ihr erblickte sie schließlich eine Holzbank, wie sie typisch war für diesen Ort. Nachdem sie sich auf dieser niedergelassen hatte, richtete sich ihr Blick in den wunderschönen, wolkenlosen, blauen Himmel. Irgendwann schloss sie ihre Augen und versank in ihrer Gedankenwelt. Wie immer ließ es sich nicht vermeiden, das sie an ihre Vergangenheit zurückdachte. Die wohl schrecklichste Zeit ihres Lebens… Im nächsten Moment hörte man lediglich das klirren eines auf den Boden fallendes Gegenstands aus Porzellan "Du Tollpatsch, was hast du denn jetzt schon wieder angestellt?!" ein wütender junger Mann richtete sich hinter ihr auf. Als er die Scherben erblickte wurde er noch zorniger und packte die Frau unsanft am Arm. "Macht es dir etwa spaß meine Wertsachen zu zerstören ja?!" Die Frau sah ihn mit großen ängstlichen Augen an, zitterte, blieb aber stumm. Camuis zorniger Blick wurde sanfter als er ihr ins die Augen sah welche ihre panische Angst widerspiegelten. Vorsichtig platzierte er seine Hand auf die Wange des Mädchens und streichelte diese. "Mana ... es ist unmöglich lange böse auf dich zu sein" hauchte er sanft in ihr Ohr. Mana drehte ihren Kopf zur Seite und schloss die Augen, wissend was jetzt gleich wieder geschehen würde ohne etwas dagegen tun zu können… Eine Träne kullerte über die Wange Manas, als sie sich daran erinnerte. So gerne würde sie das geschehene einfach vergessen, nie wieder daran denken müssen. "Verzeiht die Störung Milady, aber mir ist die Träne aufgefallen die ihr Gesicht ziert." Eine Männerstimme riss sie aus ihrer Erinnerung. Mana öffnete die Augen und blickte in das Gesicht eines jungen Mannes. Er hatte rotbraunes langes Haar und wirkte sehr zerbrechlich. Dennoch hatte er schöne dunkle haut, was darauf schließen lies, das er Bauer sein musste. Er lächelte und nahm neben ihr platz. "Tut mir leid, dass ich mich einmische, aber ich Frauen von ihrem Antlitz sollten nicht weinen." Mana lächelte, denn sie freute sich über die Aufmerksamkeit, zumal man ihr oft aus dem Weg ging. "Wie ist Ihr Name?" "Kami. Und Ihr seid?" "Mana. Freut mich Euch kennen zu lernen" "Die Freude ist ganz meinerseits." Mit dem Ende dieses Satzes erhob sich der junge Mann und verbeugte sich höflich vor der Dame. "Es tut mir leid Milady, aber ich muss mich verabschieden. Der Graf mag es gar nicht, wenn man ihn warten lässt." "Oh, sie sind Bediensteter?" Kami nickte. "Ja, ich arbeite für den Grafen Camui Gackt." Mana schluckte, als sie diesen Namen hörte. "Wisst Ihr, ich habe eine herzkranke Mutter zuhause und ich als ihr einziger Sohn kann mir den Doktor nicht leisten. Noch nicht. Dank dem Grafen kann ich mir wenigstens monatliche Untersuchungen leisten" erzählte Kami und lächelte Mana an. "Ist ihnen nicht wohl?" "Nein, nein. Alles okay, ich war nur eben abgelenkt..." meinte Mana lächelnd. In diesem Augenblick ertönten die Glocken des Kirchturms und Kami schreckte auf. "Gehen sie lieber, 'ER' hasst es zu warten" meinte Mana emotionslos und erhob sich ebenfalls. Nickend verabschiedete sich der Bauernjunge mit einer Verbeugung und rannte eilig in die Richtung, in der das Anwesen des Grafen Camui Gackt zu finden war. Auch Mana machte sich auf den Heimweg, denn sie wollte nicht dass Közi lange warten musste und sich womöglich schon sorgen machte. "Da bin ich wieder. Bitte verzeiht meine Verspätung, doch ich habe auf dem Weg zurück eine interessante Frau getroffen" "Schön dass du endlich wieder hier bist. Was sagst du? Eine Frau?!" Kami bestätigte durch ein nicken. "So, so. Das entschuldigt aber nicht, dass du mich solange hast warten lassen!" Camui klang nun schon wütender als zuvor. Nun wand er sich Kami zu und sah ihn an. Innerlich brodelte der Graf vor Wut. Er konnte es nicht fassen. Da vernachlässigte er doch tatsächlich seine Aufgaben, wegen einer Frau. Der Graf hoffte, dass das nicht mehr zu bedeuten hatte, wo er doch so furchtbar schnell eifersüchtig wurde, vor allem wenn es um Kami ging. Schon seit langen fühlte er sich zu seinem Bediensteten hingezogen, war sich natürlich zu eitel um es zuzugeben. Wieso sollte er auch stolz darauf sein, einen Bauern zu lieben? "Ich entschuldige mich noch einmal aufrichtig mein Graf. Es tut mir wirklich sehr leid. Wenn ich etwas für Euch tun kann, sagt es mir" Natürlich könnte er. Ein einziger unschuldiger Kuss von ihm und Gackt würde sich selbst vergessen. Doch er konnte ihn nicht so einfach küssen oder ihn dazu auffordern. Da er kein Sklave war, hatte er das recht jederzeit zu gehen und würde er fort sein würde er sein leben nicht mehr ertragen können, so glaubte er. "Ich möchte, dass so etwas nicht wieder vorkommt, immerhin ernähre ich dich und zahle den Arzt für deine Mutter." "Natürlich, und ich weis ihre Großzügigkeit auch sehr zu schätzen." Kami verbeugte sich abermals. "Wenn sie damit einverstanden sind kümmere ich mich jetzt um das Essen." Der Graf gab sich mittels Nicken damit einverstanden und forderte ihn mit einer hastigen Handbewegung in die Küche. Während dessen schob Milady Mana den leeren Teller beiseite. "Hat es Euch geschmeckt?" "Ja, das hat es." Mana lächelte. "Das Freut mich Milady." "Közi, setzen sie sich bitte eine Weile zu mir." "Jawohl Madame." Der gemeinte nahm gegenüber platz und blickte sein Tischnachbarn an. "Ich muss ihnen etwas erzählen" meinte Mana schließlich und blickte freudig zu seinem Gegenüber. "Nur zu, ich höre." Auch Közi lächelte. Mana wirkte so glücklich, und das machte ihn froh. "Ich wurde heute von einem netten jungen Bauern angesprochen. Der erste, der mir nicht gleich Kopfschüttelnd aus dem Weg gegangen ist.“ "Aber Milady, ich bin Euch noch nie aus dem Weg gegangen" "Nein, das nicht. Aber wir kennen uns schon beinahe eine Ewigkeit" "Ja, das tun wir." Wieder lächelte Mana. "Sein Name war Kami, und er sagte mir, dass er für den Grafen Camui Gackt arbeitet..." Als sie diesen Namen aussprach veränderte sich ihre Miene schlagartig. Közi seufzte. "Dann hat er also einen neuen gefunden?" "Nein. Ich sagte doch, Kami ist ein Bediensteter. Er darf ihm nichts antun, nicht wenn er will das er bleibt." Közi nickte. "Meinen sie, er ist Camuis Typ?" Mana zuckte mit den schultern und sah auf die Serviette, die vor ihr auf dem Tisch lag. "Ihr seid einfach zu gut für diese Welt" meinte Közi lächelnd, stand auf und ging auf Mana zu. "Ihr macht euch Sorgen um einen Mann den ihr noch gar nicht wirklich kennt" "Ich weis nur, zu was Camui fähig ist und ich möchte niemandem zutrauen dasselbe durchstehen zu müssen wie ich damals." Közi stellte sich hinter die Madame und begann ihre Schultern zu massieren. Daraufhin entspannte sie sich und schloss genießerisch die Augen. "Ich sagte ja, sie sind einfach zu gut für diese Welt." Stille. Nach einiger Zeit meldete sich Manas Müdigkeit. Sie gähnte. "Wie dem auch sei." Meinte sie schließlich. "Ich gehe nun zu Bett. Eine gute Nacht wünsche ich." Mit diesen Worten erhob sich die Schwarzhaarige und verschwand auch sogleich hinter der Tür zu ihrem Zimmer. Auch Közi erhob sich und blickte aus dem Fenster. Er beobachtete den Vollmond am Horizont eine ganze Weile lang, als sich Durst meldete. Er seufzte leise, schlenderte zur Haustür, öffnet diese und verschwand in der tiefen und schützenden Dunkelheit der Nacht. Er lief durch den Park. Nach etwas oder jemanden suchend, blickte er um sich. Immer wieder strich er sich mit seiner Zunge über die trockenen Lippen, um sie anzufeuchten. Sein Durst wurde größer und er sehnte sich mehr und mehr nach Stillung. Wäre da nicht dieses junge Ding den Weg entlang gekommen wäre Közi wohl ausgerastet. Wie ein wildes Tier stürzte er sich auf das Mädchen und drückte es unsanft zu Boden. Noch bevor sie einen Ton von sich geben konnte, drückte er ihr die Luft weg, bis sie endlich unmächtig wurde. Dann lies er von ihr ab und betrachtete sein Opfer. Sie war noch recht jung, vielleicht gerade mal 15 Jahre alt. Dennoch konnte er sie nicht laufen lassen, sein Durst war zu groß und der Geruch des frischen Blutes lies ihm das Wasser im Mund zusammenlaufen. Ja, Közi war ein Geschöpf der Nacht, im Volksmunde auch Vampir genannt. Er verfluchte sich deswegen. Er Verfluchte es, töten zu müssen um volle Befriedigung zu erlangen. Doch noch mehr verfluchte er sein endloses Dasein in Einsamkeit. Dann, letztendlich, biss er dem Mädchen in den Hals und saugte ihr das Leben aus. Und mit jedem tropfen mehr wurde sein Durst etwas gestillt. Als er sich sicher sein konnte, jegliches Leben aus dem Körper des Mädchens gesaugt zu haben, hob er die nun blasse Leiche auf seine Arme und brachte sie zu einem abgelegenen Teil eines Waldes. Dort bettete er sie auf einem Laubhaufen und Kniete sich neben sie. Dann faltete er seine Hände und begann zu Beten. Er betete für das Mädchen welches er auf dem gewissen hatte. Dann verbrannte er sie durch eine kurze Berührung und lies alle Anzeichen auf Mord verschwinden. Danach machte er sich auf den Heimweg. Als er die Hautüre öffnete erschrak er etwas, als er die Umrisse Manas erkennen konnte. "Ihr sind noch auf? Und das zu so einer späten Stunde?" "Das seid Ihr doch auch." Mana starrte den Mann an und stellte ihn mittels seines Blickes die Frage, wo er denn gewesen wäre. Es dauerte eine Weile bis er darauf reagierte. "Ich konnte nicht schlafen, da habe ich einen kleinen Spaziergang gemacht, um einen klaren Kopf zu bekommen." erklärte er ruhig und klang auch sehr überzeugend. "Und warum seid ihr noch wach Milady?" "Ich habe über diesen Kami nachgedacht. Irgendwie geht er mir nicht mehr aus dem Kopf." "Ihr denken zu viel darüber nach. Dabei habt Ihr mir doch erzählt, dass Camui Kami nichts antun kann, ohne mit Konsequenzen rechnen zu müssen. Und Ihr wisst doch wie ungern der Graf seinen Namen in den Dreck zieht." Nickend stimmte Mana zu. "Das ist auch gar nicht der Grund warum ich ihn nicht aus meinen Gedanken verbannen kann." "...ich verstehe." Wieder entstand eine peinliche Stille und die beiden trauten sich nicht, diese zu brechen... Kapitel 2: He's mine -------------------- [edit: 01.07.06] ||...Aus dem eben genannten Grund würde ich mich sehr geehrt fühlen, Euch, Graf Camui Gackt zu diesem Ball einladen zu dürfen. Mit den besten Grüßen Hara Toshimasa I || Sofort, nachdem er die Zeilen seinem Herren vorgelesen hatte legte er den Brief wieder auf den Tisch. "So, so. Ein Ball." Kami nickte. "Warst du schon einmal auf einem Ball?" "Nein mein Graf, noch nie." "Dann wirst du mein Begleiter für diesen Abend sein." Der rot-braunhaarige sah den Grafen entgeistert an. "Aber mein Herr, ich war noch nie auf einem Ball. Ich wüsste nicht, wie ich mich verhallten sollte!" erklärte er kurz. "Mein lieber Kami, hör mir zu:" Gackt erhob sich langsam von seinem Stuhl und bewegte sich auf die große Balkontür zu. "Ich bin noch nie alleine zu einem Ball gegangen und außerdem wäre es unhöflich einer Einladung des Prinzen nicht Folge zu leisten." Kami nickte. "Ich habe verstanden…“ "Gut..." Camui öffnete die Balkontür und stieg auf den Balkon. Kami folgte ihm. "Nur gibt es da ein kleines Problem. Ich habe nichts anzuziehen." Der Graf nickte. "Ich erlaube dir, etwas aus meinen Schränken auszuwählen." "Wirklich?" Der Graf nickte und starrte in den vom Sonnenuntergang rot gefärbten Himmel. "Jetzt aber los Kami. Du weißt doch, der Prinz wartet bereits auf unsere Ankunft." Der junge Mann nickte zustimmend. "Mach dich bitte fertig." Camui lächelte und deutete ihm an das er sich umziehen gehen sollte, worauf hin dieser auch gleich hinter einer der vielen Holztüren verschwand. Diese Holztüre war es auch, welche die volle Aufmerksamkeit des Grafen erntete. Wie gebannt starrte er auf diese, überlegend, ob er nicht einfach mal einen Blick riskieren könnte. Vielleicht könnte er ja Kamis wundervollen Körper betrachten, und dann so tun als wäre es ein versehen gewesen. Ein Grinsen schlich sich in das Gesicht des blondhaarigen Mannes, und er ging langsam auf die Tür zu. Gerade, als er diese öffnen wollte, trat sein Bediensteter heraus. Er hätte weniger darüber nachdenken und schneller handeln sollen. Er betrachtete Kami mit einem neugierigen Blick. "Meine Kleider stehen dir ausgezeichnet." Meinte der Adelige lächelnd und musterte ihn weiter. "Meinen Sie?" Der Graf nickte. Das Geräusch welches wohl von dem Vorfahren einer Kutsche kam, verriet ihnen, das ihre Mitfahrgelegenheit wohl angekommen sein musste. „Wir müssen gehen“ stellte Gackt fest und die beiden begaben sich nach draußen. Mittlerweile war das feuerrote Antlitz des dunkelrot gefärbten Himmels zusammen mit der Sonne hinter dem Horizont verschwunden. Es war ziemlich kühl und da Kami sich ein Kostüm ausgesucht hatte, das zwar lang war, jedoch ziemlich dünn, fror er. Und weil der Graf ihn so ausgiebig musterte fiel ihm das natürlich sofort auf. Nicht nur weil er zitterte, nein auch an der aufgerichteten Hubbel, bei denen es sich um die Brustwarzen des anderen handelte. „Ist dir kalt?“ Er grinste als er seinem Bediensteten diese Frage stellte. „Ein bisschen…, aber es geht schon…“ Camui biss sich auf die Unterlippe und betrachtete ihn weiter. Natürlich hatte er auch unkeusche Gedanken, kein Zweifel. „Mein Graf, sollten wir nicht einsteigen? Mein Graf…?? Was seht Ihr mich so an?“ „Wie bitte….?“ „…Einsteigen…?“ fragte er erneut. Der Graf nickte und stieg ein, Kami tat es ihm gleich. Da er während der Kutschenfahrt so dicht an Kami saß überlegte er natürlich, dies irgendwie auszunutzen, doch er überlegte mal wieder zu lange. Denn gerade als er sich entschlossen hatte, den Arm um seinen Angestellten zu legen stoppte die Kutsche und der Kutscher öffnete die Türe. „Mein Graf, wir sind angekommen.“ stellte Kami fest und stieg, da er sich an der Seite des Ausganges befand, zuerst aus dem Wagen. Er blickte auf und staunte nicht schlecht, als er das riesige Schloss vor sich sah. "Milady Mana ist so eben erschienen." Schrie ein Mann, als Mana den großen Saal betrat. "Mana? Er ist gekommen?" "Du hast Ihn doch gehört." "Wieso hast du ihn eingeladen?" "Wieso nicht? Ich dachte du würdest dich darüber freuen." Der Prinz lächelte sein weiblich erscheinendes Gegenüber an. "Freust du dich etwa nicht?" "Doch, natürlich!" mit diesen Worten hob sich das feminin gekleidete Wesen und rannte strahlend auf die in schwarz gekleidete Dame zu. "Milady Mana?" die gemeinte drehte sich um. "Ach, die junge Prinzessin. Man hat lange nichts mehr von Euch gehört." Mana lächelte und Shinya begann zu kichern. "Stimmt etwas nicht?" Mana sah sie verwirrt an. "Nein, nein mein lieber. Ihr tragt heute nur wieder ein wundervolles Kleid, so wie man es von Euch gewohnt ist" "Oh. Herzlichen Dank. Ihr habt auch einen ausgezeichneten Geschmack." "Danke sehr. Wollt Ihr tanzen?" "Würden wir dann nicht auffallen?" "Das tun wir sowieso schon. Man muss doch Blind sein, wenn man nicht erkennt das wir nicht das sind, was wir vorgeben zu sein." „Du hast recht", meinte Mana lächelnd und schlang die Arme um den Hals der Prinzessin. Dann begann Shinya Mana über den Parkettboden zu führen. Mana lies dies zu und bewegte sich rhythmisch zu der Musik. "Graf Camui Gackt und Kamimura Ukyou sind so eben eingetroffen!" Hallte es erneut durch die Halle, die sich mittlerweile schon um einiges gefüllt hatte. Kami sah sich erstaunt in dem Saal um. Er war doppelt nein fast dreimal so groß wie das größte Zimmer im Anwesen des Grafen. "Kami, sieh zu, dass du in meiner Nähe bleibst" meinte Camui und begann sich unter das adelige Volk zu mischen. Kami gehorchte und folgte diesem brav, sah sich dabei weiter um. "Entschuldigen Sie bitte." Eine Männerstimme drang von hinten an Kamis Ohr und er konnte eine kräftige Männerhand auf seiner Schulter spüren. Er drehte sich zu der Person um. "Ich habe sie noch nie zuvor auf einem Ball der Königsfamilie gesehen. Darf man Ihren Namen erfahren?" Kami verbeugte sich kurz. "Das ist auch mein erster Ball. Man nennt mich Kami." "Kami? Sind sie sich sicher?" "Natürlich." Kami sah ihn verwirrt an. "Kami, das ist doch kein Name!" "Aber es ist meiner" meinte er leise. "Kamimura Ukyou ist sein Name" der Graf hatte mitbekommen, das Kami ihm nicht mehr folgte und ging deshalb auf ihn und den anderen jungen Mann zu. "Kamimura Ukyou, das sagt mir nichts. Kann es sein, das Ihr kein Blaublut seid?" "Darauf musst du nicht antworten, Kami." Meinte Gackt zornig, packte Kami am Arm und zog ihn hinter sich her. "Hab ich es dir nicht gesagt Yuuki? Ich bin nicht der Einzige, der niederes Volk auf einen Ball mit nimmt!" "Ja Sir, das habt Ihr." vor dem jungen Mann, genannt Yuuki stand ein edel gekleideter Mann. Er hatte aufgestelltes schwarzes Haar und trug ein Monokel. Sein Gesicht wurde von einem hinterhältigen Grinsen geprägt. "Kamimura Ukyou..." meinte dieser dann und sah in die Richtung, in die der Graf mit dem Langhaarigen verschwunden war. "Glaub mir, er war kein Blaublut. Genauso wenig, wie du eines bist, Kikusawa Yuuki." er grinste seinen Bediensteten an. "Aber er war interessant. Zierlich,...genau mein Typ." "Was habt ihr vor, Graf" "Na was wohl, ich werde mit Camui reden, vielleicht ist er ja käuflich." "Aber mein Graf, Miyavi...habt ihr nicht schon genug Sklaven?" "Was sagst du da? Genug? GENUG?! Davon kann man nie genug haben!" Er lachte, folgte dem Grafen und lies Yuuki hinter sich zurück. In der Zwischenzeit hatte Kami sich von seinem Herren entfernt und erblickte Milady Mana tanzend mit der Prinzessin. Er musste lächeln als er dieses Bild vor Augen hatte. Noch nie hatte er zwei so prachtvolle Frauen miteinander Tanzen sehen. Noch eine ganze weile beobachtete er die beiden bis er schließlich von Mana entdeckt wurde. Dieser löste sich von Shinya, verbeugte sich vor ihm und ging auf Kami zu. "Hallo Kami." Meinte sie schließlich. "Milady Mana." Er verbeugte sich höflich, "einen schönen guten Abend wünsche ich!" auch Mana verbeugte sich. "Ich dachte nicht dass ich sie wieder sehe." Fügte sie noch hinzu und lächelte. Kami sah die Frau an. Sie hatte so eine tiefe Stimme. Das war ihm zuvor gar nicht aufgefallen. Ja, sie klang irgendwie männlich. "Was ist denn, stimmt irgendetwas nicht?" "Wie? Nein, nein. Es ist alles in Ordnung, ich war bloß abgelenkt." Eine peinliche Stille entwickelte sich. Mana wollte diese brechen. "Hat ER sie mitgenommen?" "Wen meint Ihr? Den Grafen?" Mana nickte. "Ja, er hat mich mitgenommen." "Mich nahm er damals nie mit..." murmelte die Lady vor sich hin und blickte verstört zu Boden. "Damals? Verstehe ich das richtig. Sie und der Graf waren mal ein Paar? Ein ironisches, kurzes Lachen drang an Kamis Ohr. "Aber sie kennen sich?" "Ja. Leider. Zu gut." Kami dachte verzweifelt nach, wie er das Thema wechseln konnte, als er bemerkte, das die Milady scheinbar nicht so gut auf seinen Herren zu sprechen war. "Entschuldigen sie bitte, Milady, darf ich Ihnen eine Frage stellen?" Mana lächelte wieder. "Sicher, nur zu. Fragt ruhig." "Okay...," begann Kami zu stottern. "Entschuldigen sie, das ich so direkt Frage...aber...Entschuldigung...Ihr seid keine Frau oder?" Mana sah ihn an, musste es sich verkneifen laut los zu lachen. Dann nahm er Kamis Hand und zog ihn nach draußen in den Schlossgarten. Dort angekommen lies er die Hand des jungen Mannes wieder los und blickte in den Himmel. "Ich wollte Ihnen mit der Frage wirklich nicht zu nahe treten..." Kami schämte sich so sehr dafür, dass er rot anlief. "Ach schon gut. Lass doch die Höflichkeiten und nenne mich Du. Ich war nur überrascht, weil ich mir sicher war, das dir das bereits im Park aufgefallen war." "Nein wie kommt Ihr...wie kommst du darauf?" "Nun ja, die meisten merken es, wenn ich den Mund aufmache." Nun drehte er sich Kami zu und sah ihn lächelnd an. Auch Kami lächelte. "Vielleicht hat mich deine Schönheit auch nur so geblendet, dass ich auf nichts anderes mehr geachtet habe..." im nächsten Moment hielt der Bedienstete sich die Hand vor den Mund und bereute, was er gesagt hatte. Die Lady ging einige Schritte auf ihn zu, stoppte erst kurz vor ihm. "Komplimente wie diese bekomme ich selten zu hören." Die weiblich wirkende Gestalt blickte sanft in die Augen seines Gegenübers. Dieser erwiderte den Blick lächelnd. Beide blieben eine weile so stehen und ließen sich freiwillig mehr in den Bann des anderen ziehen. So kamen sie bald dem Gesicht des jeweils anderen näher, als plötzlich... "Nein Miyavi, er ist nicht käuflich. Das wäre er nicht einmal, wenn er ein Sklave wäre, nicht für dich!" Mana und Kami zuckten beide auf, als diese wütend klingende Stimmer erklang. Beide blickten in die Richtung, in der sie diese vernahmen. Camui lehnte sich an das Geländer des Balkons und sah zu dem Anderen, dessen grinsen sein Gesicht noch nicht verlassen hatte. Beide hatten die Spitzel noch nicht bemerkt so konnten diese lauschen, was der Adel zu bereden hatte. "Tze, Tze Camui. Du weist doch, dass ich immer bekomme, was ich will!" "Dieses Mal eben nicht! Du wirst mir Kami nicht wegnehmen!" schrie er wütend. Miyavi war der erste, der die Umrisse der Denunzianten im Dunkel erkannte. "Weist du Camui, am besten ich frage ihn einfach selber, ob er nicht lieber doch mit zu mir kommen möchte, nicht wahr Kami?" er beugte sich nach vorne über das Geländer und blickte auf Mana und Kami hinab. Der gemeinte zuckte erschrocken zusammen und blickte nach oben. "Also, Kamimura Ukyou? Ich hab gehört du hast eine kranke Mutter." der Angesprochene nickte hastig und sah weiter zu dem Balkon hinauf. "Und der Geizhals lässt dich schuften und bezahlt dich so mickrig, dass du das Geld für den Doktor in zehn Jahren noch nicht zusammen hast?!" Kopfschütteln des Gemeinten folgte. "Er bezahlt mir mehr, als mir jemand anders zahlen würde. Ich weis seine Großzügigkeit sehr zu schätzen!" "Da hast du es gehört, und deswegen wird er auch bei mir bleiben und weiter für mich arbeiten!" mischte sich Camui ein und blickte nun auch über das Gelände. Er tat sich jedoch noch schwer etwas zu erkennen, da seine Augen sich noch nicht an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Doch was er erkennen konnte waren die Umrisse zweier Personen. "Kami? Wer ist denn da bei dir?!" "Das ist...Milady Mana, Sir." "Ma-na?!" wiederholte er stotternd. Als Mana seinen Namen aus dem Mund Camuis hörte zuckte er verstört zusammen. "Ja ich bin es." Wimmerte er leise klang ängstlich. Camui passte es gar nicht, das Kami Mana bereits kennen gelernt hatte. Er schwor sich ihn umzubringen, wenn Mana nur ein Wort aus seiner Vergangenheit erzählt hätte. Damals wollte er die feminine Person nicht gehen lassen und hielt ihn bei sich fest. Das Recht hatte er dazu, denn zu dieser Zeit war Mana Sklave, was der Graf auch immer wieder rücksichtslos ausnutzte. "Kami, ich möchte bitte, das du auf der Stelle zu mir kommst!" schrie der Graf wütend. Dieser sah kurz in Manas Richtung, und konnte erkennen wie verstört Dieser durch die Anwesenheit von Gackt war. "Ist alles in Ordnung?" "Ja. Geh, er hat dich gerufen!" Nickend und sich einmal kurz verbeugend, verschwand er im Licht welches aus dem großen Saal nach draußen schien. "Mana-Chan?!" schrie der Graf schließlich, als er sich sicher war, das Kami ihn nicht mehr hören würde. "Wenn ich erfahren sollte, dass du ihm nur ein einziges Wort erzählt hast, bist du Tot hörst du?! Von DIR lass ich mir mein Leben kein zweites Mal zerstören!" Als Mana diese Worte vernahm, stieg kochende Wut in ihm auf. Er soll sein Leben zerstört haben?Fassungslos und nicht im stande etwas zu diesem Vorwurf zu sagen hob Mana sein klein an, drehte sich um und verschwand im Dunkel der Nacht. Während dessen stieg auch Miyavi vom Balkon, um Kami im Saal abzufangen. Dieser lief ihm fast schon in die Arme. Miyavi grinste und ging auf ihn zu. "Warte mal." Kami sah zu ihm auf. "Sie sind es." Meinte er kurz und lächelte. "Ja, ich bin es, Graf Miyavi höchst persönlich und ich werde dir jetzt ein Angebot machen, welches du nicht ablehnen kannst!" sein grinsen wurde breiter. "Ach ja?" meinte er und wartete gespannt, was er zu sagen hatte. "Ja." Der Schwarzhaarige legte seine Hand auf Kamis Schulter und fuhr dann fort: "Wenn du für mich 'Arbeitest' werde ich deiner kranken Mutter den kompletten Krankenhausaufenthalt bezahlen." "Das würden sie tun?!" "Natürlich würde ich das tun, vorausgesetzt, du tust brav, was immer ich von dir verlange." "Oh Sir, Ich, ich würde alles tun, wenn es meiner Mutter helfen würde!" "War das eine zusage?" Kami zögerte etwas, nickte dann aber. "Gut, dann lass uns gehen." Miyavi legte seinen Arm um die hüfte Kamis und drückte ihn an sich. Dadurch verunsicherte er Kami, denn dieser war sich nun nicht mehr so sicher ob er sich wirklich richtig entschieden hat. Immerhin lies er gerade auch Camui Gackt im stich, doch seine Mutter brauchte eine Behandlung und das so schnell wie irgend möglich. "Yuuki, würdest du Graf Camui Gackt begleiten und Kamis Sachen nachbringen?!" Gehorchend verbeugte sich der Gemeinte und ging auf den Balkon, wo er den Grafen auch auffand. Derweil begleitete Miyavi Kami in sein neues Zuhause. Als der Graf Camui davon erfuhr sah er Yuuki verletzt und gekränkt an. Nun hatte ihm Miyavi doch tatsächlich seinen Kami weggenommen und er konnte nichts dagegen tun, da Kami es so wollte. In Momenten wie diesen wünschte er sich, Kami sei Sklave. Dann könnte er ihn zu sich zurückholen und ihn zwingen zu bleiben. Für immer bei ihm zu bleiben. Kami war doch sein Ein und Alles. Er könnte sich sein weiteres Leben ohne ihn nicht vorstellen. "Holen sie ihn zu sich zurück..." meinte Yuuki schließlich auffordernd. "Kämpfen sie um ihn, lassen sie nicht zu, das Miyavi wieder gewinnt und ein weiteres Leben zerstört." Camui sah ihn erschrocken an. Würde Miyavi seinem Kami etwa etwas antun? Das könnte er nicht, es hätte Konsequenzen für ihn. Er war kein Sklave. Oder konnte er etwa doch? Miyavi war schon immer für Überraschungen offen gewesen. Skandale die ihn betrafen störten ihn wenig. "Überbieten sie sein Gebot, bevor er Kamis willen auch noch bricht..." mit diesen Worten verlies ein voll bepackter Yuuki das Anwesen des Grafen und fuhr mit einer Kutsche zurück... Kapitel 3: Lost memories I -------------------------- Es war eine stürmische Nacht, in der der Prinz und sein Bruder beide nicht einschlafen konnten. Es war nicht das trommelnde Donnern und das grelle Blitzen, das sie wach hielt - nein, es war der Gedanke an den jeweils anderen der sie nicht zur ruhe kommen ließ. Heute Morgen hatten die beiden einen schlimmen Streit, der sich noch nicht wirklich gelegt hatte. Beide hatten Dinge gesagt, die sie nun gerne wieder Rückgängig machen würden. Ja, so sehr hatten die beiden noch nie Gestritten. Ehrlich gesagt wussten beide gar nicht mehr, worum es eigentlich ging. Es war nur eine Kleinigkeit, trotzdem lagen sie sich nun so in den Haaren. Nun, wer von beiden würde ihn tun, de ersten Schritt? Oder würden sie warten, bis der Mond hinter dem Horizont verschwindet und die Sonne ruft. Und würden sie es dann begraben oder so tun als wäre nie etwas gewesen? Gedanken. Gedanken die den beiden durch den kopf schwirrten und die sie einfach nicht mehr loslassen wollten. Es schmerzte zu wissen dem anderen sehr wehgetan zu haben. Hat er es verdient? Nein...sicher nicht. Da fasste Shinya den Entschluss, erhob sich und ging zu dem Zimmer seines älteren Bruders. Gerade als er klopfen wollte öffnete sich dessen Zimmertür und ein überraschter dennoch verwirrter Toshiya blickte ihn fragend an. Was Shinya nicht wusste war, dass der Prinz eben auch bei ihm um Verzeihung bitten wollte. Die beiden sahen sich eine weile lang an, bis Shinya der schon die ganze zeit über nahe am Wasser gebaut war, begann zu weinen. Er stürzte sich in die Arme seines Gegenübers und schluchzte gegen seine Brust. "Verzeih mir bitte, ich ertrage es doch nicht, mit dir zu streiten" schluchzte er. Toshiya nahm seinen kleinen Bruder sofort in die Arme und tröstete ihn. "Wenn hier jemand etwas Verzeihen muss, dann bist dass du. Es tut mir leid, ich wollte dir niemals wehtun, " hauchte er zärtlich in das Ohr des Jüngeren. Sachte zog er ihn in sein Schlafgemach und setzte sich mit ihm auf das große Bett. "Toshi, lass und bitte nie wieder so streiten..." flehte Shinya förmlich und sah ihm mit verheultem Blick in die Augen. Tränen flossen und die hand des einen platzierte sich sachte auf Shinyas Wange. "Nie wieder." Bestätigte Toshiya lächelnd und strich die salzigen Tränen aus seinem Gesicht. Nun lächelte auch Shinya, doch aufhören zu weinen konnte er dennoch nicht. Er kuschelte sich in die Arme seines Bruders und weinte stumm weiter. Toshiya hingegen nahm ihn fest in seine Arme und strich ihm sachte durch sein langes Haar. Es war sehr lange still. Alles was man vernahm war ein ruhiges Atmen. Die ersten Sonnenstrahlen waren es, die wieder Leben in den Raum brachten. Toshiya öffnete, von den Strahlen geblendet seine Augen, richtete sich auf und sah sich verschlafen um. Neben sich konnte er Shinya der sich wohl in den Schlaf geweint, und Toshiya mit in das Land der träume gezogen hatte. Er musste lächeln. Dann begann er seinen kleinen Bruder genau zu mustern. Ihm war noch nie aufgefallen wie dünn und zierlich er war. Seine Haut war weiß und er wirkte so zerbrechlich. Seine Lippen, so rot und voll... Nervös biss Toshiya sich auf die Unterlippe, als wie gebannt auf Shins Lippen starrte. Nein, bis jetzt war ihm nie aufgefallen, was für einen attraktiven Bruder er doch hatte. Vorsichtig beugte er sich über ihn und starrte ihn weiter an. Innerlich führte er einen Kampf mit sich selbst. Sein Herz wollte Shinya küssen, doch sein verstand riet ihm davon ab. Da blinzelte Shinya plötzlich und sah zu Toshiya auf. Erst wirkte er etwas verwirrt, doch dann verbannte er seine wirren Gedanken und lächelte seinen Bruder an. "Guten Morgen mein Brüderchen." Toshiya grinste, tat es Shinya gleich und verbannte seine Gedanken. Immer noch über ihn gebeugt sah er nun in Shinyas Augen. Es war ihm Peinlich, das ihm nie aufgefallen ist wie schön diese doch waren und er schaute beschämt zur Seite. "Stimmt etwas nicht?" Shinya sah sein gegenüber verwirrt an. "Nein, es ist alles in Ordnung." "Bist du dir sicher?" "Hundertprozentig..." Toshiya lächelte beugte sich zu ihm nach unten und gab ihm sachte einen Kuss auf die Wange. "Für was war der denn?" "Einfach so... weil du mein Bruder bist." "Und du bist sicher, dass es dir gut geht?" "Darf man denn nicht mal ein bisschen nett zu seinem Bruder sein?!" Shinya grinste, schlang seine arme um seinen Hals und zog ihn zu sich nach unten. "Natürlich darfst du, immerhin erlebt man das ja nicht zu oft!" "Es macht eben Spaß dich zu Ärgern Shin-Chan." "Ach, und als Ausgleich bist du heute nett zu mir?" "Wenn du das möchtest..." hauchte Toshiya so zärtlich, dass Shinya ihn verwirrt und etwas eingeschüchtert ansah. Sein älterer Bruder benahm sich so verändert, dass es ihm Angst machte. Würde da etwa mehr als brüderliche Liebe in ihm aufsteigen? Shinya lies ihn frei und richtete sich auf. "Ehrlich gesagt ist mir der andere Toshiya lieber. Der, der sich so gerne über mich Lustig macht." Meinte er schließlich und grinste ihn wieder an. "Das tu ich auch nur, weil ich es albern finde, das du dein wahres Ich hinter einer weiblichen Fassade versteckst und dich Prinzessin schimpfen lässt." "Du bist doch nur neidisch, weil du die Figur dazu gar nicht hast!" meinte Shinya, der sich durch Toshimasas Worte gekränkt fühlte. "Wie bitte? Nicht die passende Figur? Mir würde jedes deiner Kleider besser stehen als dir!" schrie er Shinya an. "Dass ich nicht lache, du könntest ja nicht ein mal ein Kleid richtig anziehen." "Das glaubst aber auch nur du!" "Das glaube ich nicht nur, das WEIS ich!" "Soll dass etwa bedeuten ich sei dämlich?!" "Wenn du dass so interpretieren willst - JA, das bist du" Mit einem male hatte Shinya Toshis Handabdruck auf der Wange und spürte einen stechenden schmerz. Sein Bruder hatte ihn tatsächlich geschlagen. Mitten ins Gesicht. "Halt dein vorlautes Maul, hast du verstanden?!" Shinya sah seinen Bruder entsetzt an und hielt sich seine schmerzende Wange. "Und dabei... wollten wir doch nie wieder Streiten..." Als er zu weinen begann bemerkte Toshiya erst, was er getan hatte. "Sh-Shinya... E-es tut mir leid, ich wollte dich nicht schlagen!" "Was soll's? Rückgängig zu machen ist es nun auch nicht mehr." Meinte er ruhig und versuchte den Tränenfluss zu stoppen. "Bitte Shinya, glaub mir doch, ich wollte dich nicht schlagen. Das war ein versehen!" "Natürlich, das weis ich doch." "Dann verzeihst du mir?" "Sicher." "Gott sei Dank!" Toshiya nahm seinen Bruder in die Arme, dieser jedoch befreite sich schnell von ihm. "Wir sollten uns dennoch aus dem weg gehen...um ein weiteres versehen zu meiden." Meinte er schließlich stand auf und verließ das Zimmer des Prinzen. Verletzt sah dieser zur Tür. Würde Shinya ihm das also wirklich zutrauen? Das er noch mal zuschlagen würde? Dabei dachte er doch, sein kleiner Bruder vertraue ihm. Und jetzt? Hat er sein vertrauen gebrochen? Und wenn, würde er es wieder bekommen? Fragen über Fragen schossen durch seinen Kopf und er spürte einen Schmerz in der Brust, als hätte man ihm ein Messer hinein gestochen. Ehrlich, ihm war zum weinen zu mute, dennoch verlies keine Träne seine Augen. Nur ein zittern, mehr nicht. Es dauerte eine Weile, bis er sich fasste und nach Shinya suchte. In seinem Zimmer konnte er ihn nicht finden, doch er hoffte er sei noch im Hause. Seinen Namen schreiend durchsuchte er jedes Zimmer, fand ihn schließlich in einem der 12 großen Badezimmern bewusstlos auf dem Boden liegen. Geschockt kniete er sich zu ihm betrachtete ihn um herauszufinden was geschehen war und versuchte ihn zurück ins Diesseits zu bringen. Er schrie, so laut er kann schrie er, nicht nur um Shinya zu wecken, nein, auch um jemanden herzuholen. Dann bemerkte er es. Der Boden war feucht, scheinbar wurde er erst gewischt. Sein Bruder blutete auf dem Hinterkopf und an der Kannte der Wanne war auch etwas Blut. Er wusste nicht was er tun sollte, und bis jetzt reagierte niemand auf sein Rufen. Er dachte er würde seinen Bruder verlieren, wenn nicht gleich jemand auftauchen würde. Wieder schrie er so laut er konnte. Irgendjemand in diesem Schloss musste ihn doch hören können. Shinyas bewusstlosen Körper drückte er an sich und flehte das er doch wieder zu sich kommen solle, seine Augen öffnen, und seinem großen Bruder sagen, das es ihm gut geht. Alles hätte er dafür gegeben. Endlich öffnete sich die Tür und einer der Angestellten sah entsetzt auf die Szenerie die sich vor ihm abspielte. "Da sind sie ja endlich, bitte, so helfen sie mir doch!" Als er seine Augen öffnete, sah er auf eine sterile weiße Deckenwand und blinzelte verwirrt. "Wo bin ich?" "Im Krankenhaus." "Im Krankenhaus? Aber, was ist denn passiert?" "Ein Unfall. Du hast dir wehgetan." "Wehgetan...?" Er richtete sich auf. Sein Kopf schmerzte so sehr, das er am liebsten geschrieen hätte. "Leg dich wieder hin Shinya, du solltest dich nicht bewegen." "Shinya...ist das mein Name?" Toshiya sah seinen Bruder entsetzt an, sah aber dann gleich wieder auf als der Arzt den Raum betrat. "Mein Prinz, es tut mir zu tiefste in der Seele weh, ihnen das sagen zu müssen, aber es besteht eine Wahrscheinlichkeit von dreiundfünfzig Prozent, das die werte Prinzessin wegen der Gehirnerschütterung unter Amnesie leidet." "WIE BITTE?! Das kann doch alles nicht wahr sein!" "Es tut mir leid mein Prinz, dass ich ihnen so schlechte Nachrichten geben musste." "Schon gut..." er wendete sich wieder seinem Bruder zu. "Kannst du dich an mich erinnern? Weist du, wer ich bin?" Shinya sah ihn kurz überlegend an. "Irgendwie kommen sie mir bekannt vor mein Herr. Kennen wir uns?" "Shinya... ich bin es doch, dein großer Bruder, Toshiya!" "Mein Bruder? Ich habe einen Bruder?" "Natürlich, und er steht hier vor dir!" "Ich kann mich an nichts erinnern...ist das schlimm?" "Shinya..." Einfach so hatte sein Bruder vergessen, vergessen was sie zusammen erlebt und gemeistert hatten. Als hätte er in Shinyas leben niemals existiert. Und das nur wegen eines bescheuerten Streites, den sie hatten. Hätte er ihn nicht gekränkt würden sie jetzt vielleicht zusammen lachen und spaß haben. Stattdessen blickte Toshiya in zwei so wunderschöne, hilflose, verwirrte Augen und war den tränen nahe. Wird er sich jemals wieder an seinen großen Bruder erinnern...? An was wird er sich überhaupt erinnern? Andererseits hatte Shinya dadurch auch den Streit vergessen, und wäre ihm nicht mehr böse, aber in diesem Moment wäre es ihm sogar recht wenn er ihn hassen würde, solange er sich nur an ihn erinnern könnte. Er fühlte sich so vergessen und nutzlos. Er konnte nichts tun. Nicht einmal als Shinya durch seinen Blick nach Hilfe suchte. Sicher wollte er nicht, dass er vergaß, das war auch dem Prinzen bewusst. Aber mittlerweile bezweifelte er seinem jüngeren Bruder helfen zu können. War es besser zu vergessen? Bei einem so unfähigen Bruder? Toshiya wusste es nicht. Dennoch, Shinyas verwundbarer, trauriger Blick machte ihn so fertig, das er sich am liebsten hier auf der stelle das Leben genommen hätte... Kapitel 4: Changes ------------------ [edit 04.07.06] „Sag, muss ich das wirklich tragen?“ Kami stand vor dem großen Spiegel und beäugelte seine durch die Klamotten so fremd wirkende Erscheinung. „Du musst nicht. Aber es dient zu deiner Sicherheit. Alle bediensteten tragen es.“ „Du trägst es auch nicht…“ Yuuki blickte ebenfalls an sich hinunter und seufzte leise. „An mir ist der Graf auch nicht interessiert.“ Kami hob verwirrt den Kopf und Blickte Yuukis Spiegelbild an. „Frag lieber nicht, du wirst schon noch früh genug herausfinden, was ich meine.“ Der Langhaarige drehte sich zu dem Anderen um. Dieser lächelte schwach und meinte:„ Komm mit, ich stell dir nun die anderen vor.“ Nach diesen Worten verließen beide das Zimmer und gingen den endlos erscheinenden, langen Gang hinunter. Als sie in der Küche ankamen waren schon welche damit beschäftigt das Essen des Grafen zuzubereiten. „Macht mal eine Pause und seht her.“ Alle Augen richteten sich auf die beiden jungen Männer, welche in der Tür standen. „Das hier ist Kami, der neue. Er ist hier wegen seiner Mutter.“ „Hallo Kami, mein Name ist Ayumi und ich bin das Hausmädchen des Grafen.“ Eine hübsche junge Dame mit langem, geloggtem Haar welche ein ähnliches Outfit trug wie er verbeugte sich höflich. „Das ist Hideto“ Auch Kami verbeugte sich höflich. „Freud mich euch kennen zu lernen.“ „Argh…“ „Was hast du nun wieder angestellt Hide?“ Die junge Frau ging zu dem Anderen, welcher gerade noch eine Zwiebel geschnitten hatte. Der angesprochene wollte sich umdrehen, wurde aber durch etwas daran gehindert. Kami musterte die Szene welche sich vor ihm abspielte und erkannte bald, das Hide an seinem rechten Bein gefesselt zu sein schien. „Ich hab mich nur geschnitten…“ „Na komm Kami, wir wollen die beiden nicht stören.“ Meinte Yuuki schließlich und lenkte Kamis Aufmerksamkeit auf ihn. Wieder gingen sie diesen Gang entlang, der wohl als Zentraler in jedes der Zimmer leitete. Auf dem Weg in den großen Speisesaal des Grafen konnte er einen kurzen Einblick in das Schlafgemach Miyavis werfen, da die Tür als einzige nicht geschlossen war. Im Vorbeigehen jedoch konnte er nicht all zuviel erkennen, doch was er erkannte war die Anwesenheit eines blonden Mannes, welcher mit den Händen über dem Kopf auf dem Bett saß. Wahrscheinlich war er gefesselt. Auf einmal erinnerte er sich. Graf Camui Gackt hatte einmal mit einem Anderen über Miyavis „Sammlung“ gesprochen. Langsam wurde ihm klar, was damals gemeint war. Auch wurde ihm endlich klar dass er dabei war, ein Teil davon zu werden… „Yuuki, darf ich dich etwas fragen?“ „Natürlich, frag was du willst. Ich sehe dann ob ich antworte oder nicht.“ „Hat der Graf viele Sklaven?“ Yuuki blieb abrupt stehen, drehte sich jedoch nicht um. Stille, ehe er Kamis frage beantwortete. „Einige, wieso fragst du?“ „Hideto ist auch einer oder?“ Yuuki nickte. „Macht es dir etwas aus mit Sklaven zusammenarbeiten zu müssen?“ Yuuki sah über die Schulter zu seinem gegenüber und wartete gespannt ab, wie Dieser antworten würde. „Natürlich nicht, wieso fragst du?“ Erst jetzt drehte Yuuki ganz zu seinem Gesprächspartner um. „Die meisten Sklaven sind Kriegsgefangene…unsere Feinde“ erklärte dieser. Kami musste lächeln. „Ist das so?“ Beide setzten sich wieder in Bewegung. Doch sehr bald kamen sie wieder zum stehen und Yuuki drehte sich erneut zu Kami um. Dann deutete er auf die Holztüre links neben ihm. „Hinter dieser Tür ist dein Zimmer. Nur sechs Türen von dem des Grafen entfernt, damit du schnell bei ihm bist, wenn er dich nachts …zu sich ruft.“ Erklärte er kurz und setzte den Marsch fort. Kami folgte ihm Tonlos. Endlich waren sie am Saal angekommen, an dem der Graf Ishihara heute zu Spießen plante. „Ah, Kami. Schön dich zu sehen!“ begrüßte der Adelige seinen neuen Bediensteten freudig. „Hat dir Yuuki auch alles gezeigt?“ Kami nickte. „Sehr gut.“ Miyavi erhob sich und ging auf Kami zu. „Ich habe mir erlaubt die Doktorin Machida gleich zu deiner Mutter zu schicken, für eine erste Untersuchung. Ich habe zu Ihr gesagt, dass sie sich bitte danach an dich wenden solle, um dich über ihren aktuellen Zustand zu informieren.“ Kami strahlte über beide Ohren als er die Worte des Grafen vernahm. „M…Machida? Das ist die beste Doktorin im Königreich!“ Miyavi platzierte seine Hände auf den Kamis Schultern und grinste. „Ich werde meinen Teil der Abmachung einhalten, wenn du deinen auch einhältst.“ Kami nickte hastig und verbeugte sich etwas. „Natürlich mein Graf, ich danke Ihnen von ganzem Herzen!“ Das Grinsen des Grafen wurde breiter. „Das hört man gerne. Im Übrigen steht dir deine Arbeitskleidung perfekt!“ Miyavi löste sich von Kami und setzte sich zurück auf seinen Stuhl. „Ich danke Ihnen. Entschuldigung, aber gibt es nicht gleich eine Aufgabe für mich?“ der Graf musste lachen. „Du hast die perfekte Einstellung, das gefällt mir.“ Der Adelige runzelte die Stirn und begann zu überlegen. „Vielleicht kannst du Ayumi ein bisschen in der Küche helfen.“ Meinte er schließlich und schickte seinen Angestellten mittels Handbewegung in die Küche zurück. „Mein Graf, sind sie sich sicher, dass sie sich Kami leisten können? Machida ist sehr teuer.“ „Yuuki, fang nicht schon wieder damit an. Es geht nicht darum ob ich ihn mir leisten kann, es geht darum, welchen Preis er bereit ist zu zahlen, für das Wohlergehen seiner Mutter. Wenn es sich für mich nicht rentiert, dann kannst du mit diesem Gedanken wiederkommen.“ Yuuki nickte seufzend. „Wie ihr wünscht, mein Herr…“ Auch im Anwesen des Grafen Camui hatte sich etwas verändert. Eine junge Frau mit dem Namen Kaori Asada hatte die Stelle Kamis übernommen. Zum Leidwesen Gackts war diese Person seinem Kami doch sehr ähnlich. „Mein Graf, ich habe Ihnen essen gemacht.“ Kaori stand in der Tür und lächelte höflich. In ihrer Hand hielt sie ein Tablett. Auf diesem stand lediglich ein Teller voll mit Suppe. „Ich habe keinen Hunger“ Die weibliche Person bewegte sich auf das Nachtschränkchen, welches neben dem Bett stand, auf dem Gackt saß, zu. „Ihr solltet essen und aufhören, weiter darüber nachzudenken.“ Sie stellte das Tablett kurz ab um den Teller auf das Nachtschränkchen abzustellen. Gackt grummelte wütend. „Du solltest still sein. Immerhin hast du keine Ahnung was dieser Verlust für mich bedeutet!“ schrie er seine Bedienstete an. „Außerdem habe ich dir gestern schon tausend Mal gesagt, das du dir deine hässlichen Zotteln abschneiden sollst!“ meinte er, während er grob an dem langen, braunen Haar der Anderen zog. „Ahh; mein Graf, ihr tut mir weh!“ Sofort lies der Graf von den Haaren ab und sah beschämt auf seine Hände nieder. „Ihr solltet dennoch essen...“ Meinte Kaori und verließ das Zimmer. Ihr weg führte sie direkt zurück in die Küche, um dort das Tablett wegzuräumen. Dann starrte sie auf eine der kleinen Schubladen unter der Anrichte. „Schneid dir endlich diese hässlichen Zotteln ab“ hallte es in ihrem Kopf. Sie seufzte tief und öffnete die Schublade. Während sie nun in den geöffneten Schub starrte, strich sie sich kurz durch ihr langes Haar. Natürlich kannte sie den Grund, warum der Graf von ihr verlangte, sich die Haare zu schneiden. Er hatte es ihr ja erklärt... „Allerdings, wenn du für mich Arbeiten möchtest, muss ich dich um einen gefallen bitten...“ wenn man genau hinsah, konnte man genau erkennen wie am Ende der Graf sein musste, nur wegen Kamis Entscheidung fort zu gehen. „Alles was sie wollen.“ „Bitte, schneide dir deine Haare. Sie machen mich Krank, verstehst du?“ ´“Bitte...?“ Der Graf seufzte tief. „Kamis Haare hatten dieselbe Länge und waren genauso schön wie deine...“ Kaori selber hatte den Grafen für arrogant und egoistisch gehalten und doch, vor ihr zeigte er Gefühle. Gefühle für einen anderen. Für einen Bediensteten. Ob er mit Kami gegenüber genauso offen war? Kaori wusste nicht, wie ähnlich sie dem Verlust des Grafen doch war. Während dessen hatte der Graf auf seinem Zimmer noch keinen Bissen gegessen. Er lag da, auf seinem Bett und starrte die Decke an. In seinem Kopf drehten sich tausende Gedanken um eine Person, Kami. Es fiel ihm schwer, die Tränen zurückzuhalten, aber irgendwie schaffte er es, gerade noch so. Als er die Augen schloss, konnte er ihn deutlich vor sich sehen. Sein langes Haar, seine dunkle Haut, seinen zerbrechlichen Körper. Sehnsüchtig streckte er seine Hand nach dem Trugbild, wollte es berühren. Doch, so nah es auch schien, es war, als komme man ihm nicht näher. Nicht nah genug es zu berühren. Es war hoffnungslos. Kami war weg, das wurde ihm eben, nicht zum ersten Mal, erneut klar. Mit den Worten „Mama tut das hier alles nur für euch..., also sein brav!“ drückte sie die beiden Klingen der Schere zusammen und schnitt sich damit ihr langes Haar mit einem Mal um einige Zentimeter kürzer. Ihr eben noch langes Haar war nun mehr gerade mal so lange, das die Spitzen gleichauf mit ihrem Kinn hingen. Seufzend starrte sie auf ihr Haar, das nun auf dem Boden lag, ehe sie sich erhob und es entsorgte. Dann begab sie sich zurück zum Zimmer des Grafen und klopfte an, ehe sie eintrat. „Mein Graf, ich wollte euch nur darüber Informieren, das ich jetzt nach hause gehe um nach meinen Engeln zu sehen.“ Der angesprochene drehte sein Gesicht zu der Frau und lächelte leicht. „Natürlich. Sagt den kleinen einen schönen Gruß von mir.“ Kaori verbeugte sich höflich und verließ das Zimmer, dann das Anwesen Camuis, um noch rechtzeitig zum Abendessen zuhause zu sein… Kapitel 5: Lost memories II --------------------------- Es ist jetzt genau ein Monat her, seitdem Shinya seinen Unfall hatte. Erinnern konnte er sich noch immer an nichts, doch an sein Leben hatte er sich mit der Zeit wieder gewöhnt. Nur bei einer Sache schien es ihm schwer zu fallen sich daran zu gewöhnen - an die Tatsache Damenkleider zu tragen. "Toshiya, muss ich das tragen?" "Aber Shinya, das ist dein Liebstes. Du hast es ständig getragen." Shinya blickte erneut an sich hinunter. Ihm viel es schwer zu begreifen warum er früher solche Kleider trug. Hatte es einen Grund oder war es nur der Gefallen daran? "Kann ich nicht etwas anderes tragen?" der Prinz seufzte. "Aber alle werden erwarten, dass du ein Kleid trägst. Außerdem ist es doch ein hübsches Kleid!" Shinya, der zuvor auf einem Holzstuhl saß, erhob sich. "Dann zieh du es an, wenn es dir so gefällt." Meinte er genervt öffnete den Reisverschluss der Kleides welcher sich rechts befand und zog es aus. "Ich werde mich einfach mal von deinem Schrank bedienen," fügte er noch hinzu, als er aufstand und den besagten Schrank aufriss. Wieder verlies ein Seufzten den Älteren. "Dabei hattest du es so gerne getragen..." murmelte er kaum hörbar und blickte zu Boden. Doch lange konnte er seinen Blick dort nicht halten, denn seine Aufmerksamkeit hatte sich auf den zierlichen Körper des Jüngeren gerichtet, der nur in Unterwäsche bekleidet im Schrank herumwühlte. Sein Körper wirkte aber auch zu feminin, als dass er nicht in Kleider passen würde. So zierlich und zerbrechlich, das man Angst haben musste, ihn nicht zu zerstören, wenn man ihn berührte. "Wie wäre es damit?" wurde er aus seinen Gedanken gerissen. Toshimasa blickte, lächelte und nickte leicht. Nun erhob sich auch der Andere, um kurz darauf den Raum zu verlassen. Vor der Tür lehnte er sich an eine der sterilen Wände und schloss die Augen. "Shinya..." murmelte er leise bevor er begann über das letzte Monat nachzudenken. Sein geliebter Bruder war nicht mehr der alte gewesen, seit diesem unnötigen Unfall. Es war als wäre er eine ganz andere Person geworden. Und dennoch war er genauso liebenswert geblieben. Es kam ihm wie ein Traum vor, doch in welche Richtung er diesen einschätzen sollte, wusste er nicht. Im nächsten Moment öffnete sich die Türe und Shinya trat aus. "Ich mach mich jetzt auf den Weg." meinte er lächelnd, verabschiedete sich und machte sich auf den Weg in den Schlossgarten, wo bereits eine Kutsche auf ihn wartete. Wohin es ging hatte Toshiya ihm nicht verraten, er wusste nur, das es ihm helfen könnte sich zu erinnern. Und so fuhr er also eine ganze weile, ehe die Kutsche wieder zum stehen kam und ihm eine mysteriöse Gestalt die Kutschentür öffnete. Mittlerweile war es schon so dunkel, das Shin nur die Umrisse und die leuchtenden Augen der unheimlich wirkenden Gestallt. "Folgen sie mir bitte, eure Hoheit." Auch wenn der junge Mann ein ungutes Gefühl in der Magengegend hatte, tat ihm wie gebeten und er folgte der Gestalt in das im Dunkel unheimlich wirkende Anwesen. Als sie die große Eingangstür hinter sich gelassen hatten, folgten sie einem langen, schwach beleuchteten Gang, an dem einige Portraits hingen. Was dem jungen Prinzen auffiel, war, das bei den Gemälden hauptsächlich schwarz und Rot verwendet wurden. Am ende des Flures war eine weitere Holztür, die geöffnet Einblick in ein großen Raum gab. In diesem Raum stand ein langer Holztisch, am ende von diesem saß eine junge auf ihn familiär wirkende Dame. "Guten Abend, Prinzessin." "Guten Abend..." wiederholte Shinya höflich. "Wer sind sie?" "Nun setz dich doch erst einmal" die junge Dame deutete auf einen Stuhl, welchen die düstere Gestalt - man konnte ihn schon besser erkennen als zuvor, vom Tisch weg schob und mit einer Handbewegung aufforderte Platz zu nehmen, was der Prinz auch tat. "Mein Bruder meinte, sie könnten mir helfen, mein Gedächtnis wieder zu erlangen." Die angesprochene nickte leicht. "Ich denke das kann ich. Közi?" sie wand sich an die düstere Gestalt. "Ja Milady?" "Das Buch." "Sehr wohl." Shinya beobachtete jeden schritt der Gestalt, und so konnte er genau verfolgen, wie diese sich zu einer Kommode bewegte, eine Schublade öffnete und ein schmales Buch hinausnahm. "Das hast du mir einmal anvertraut, weil du aus welchen Gründen auch immer nicht wolltest, dass es einer deiner Familie zu sehen bekommt." Shinya öffnete das ihm gegebene Buch und las ein paar Zeilen. "Freitag der 17. ... Das ist ein Tagebuch!" stellte er fest. "Ja, du hast es bis zum ende geführt. Vielleicht bringt es dir einige Erinnerungen wieder." Shinya strahlte. "Oh mein Gott, ich danke ihnen! Aber wieso haben sie es? Ich meine, wieso habe ich es ihnen gegeben?" Die angesprochene lächelte. "Du hast also wirklich alles vergessen." stellte sie erneut fest. "Du hattest mir vertraut, weil wir uns so ähnlich sind..." Stille folgte, als der Prinz plötzlich einen Geistesblitz hatte. "Mana-San?!" Der angesprochene nickte. "Du erinnerst dich ja doch." "Vage..." Mana erhob sich. "Nun, dann lese in deinen Erinnerungen um dich besser zu erinnern." Shinya nickte leicht und strahlte das Buch an. "Közi hat dein Zimmer schon hergerichtet." "Wieso ein Zimmer?" "Glaubst du ich lasse dich zu so später Stunde alleine nach Hause?" "Danke..." Der junge Mann erhob sich und folgte Közi, der ihm das Zimmer zeigte, in welchem er heute nächtigen würde. Wenige Minuten fand er sich auch schon in Diesem wieder, auf dem großen Bett sitzend und sein Tagebucht betrachtend. Er konnte die Spannung nicht länger zurückhalten, öffnete das Buch und begann zu lesen. Die ersten Seiten waren nicht uninteressant, halfen ihm jedoch nicht sich zu erinnern. Es kam ihm so vor, als würde er das Tagebuch eines Fremden lesen. Er blätterte weiter und stolperte über folgenden Eintrag: "15. Mai Es ist einfach nicht mehr auszuhalten. Es macht mich fertig ihn so traurig zu sehen. Der Tod seiner Schwester macht ihn so zu schaffen und ich kann ihn nicht einmal trösten. Ich kann ja schlecht seine Schwester ersetzen...oder doch? Ihre Kleider müssten mir eigentlich passen, und meine Haare könnte ich einfach wachsen lassen..." Shinya strich sich durch sein langes Haar, als er anfing zu begreifen. "Toshiya..." murmelte er leise, lag das buch zur Seite und lies sich nach hinten in das kuschelige Bett fallen. In diesem Moment schossen ihm tausende von Fragen durch den Kopf, auf deren Antwort er nicht warten konnte. Er musste zurück, und zwar so schnell wie möglich. Hastig richtete er sich auf, wobei das Buch mit dem Gesicht nach unten auf den Boden fiel, und verließ hastig das Zimmer. Mit schnellen Schritten lies er bald auch das Anwesen hinter sich und rannte ziellos in die Nacht hinein. Früher hätte er wohl problemlos selbst zurückgefunden, doch das war ihm jetzt unmöglich, so fand er sich wenige Minuten später in einer ihm unbekannten Umgebung wieder. Er stoppte und blickte sich, nach etwas Vertrautem suchend um. "Wunderbar..." meinte er schließlich. "Ich habe mich verlaufen..." Wieder blickte er sich um und ging dabei einige Schritte. Es war stockdunkel und tat sich schwer die eigene Hand vor Augen zu erkennen. Plötzlich vernahm Shinya ein unheimliches rascheln. "N-nur der Wind..." redete er sich selbst ein um ruhig zu bleiben. Da war es schon wieder, dieses Mal klang das Geräusch schon näher. Eingeschüchtert blieb er stehen und blickte sich um. Nichts zu sehen. Im nächsten Moment sprang eine Person aus dem Gebüsch und packte Shinya unsanft von hinten. Ehe er schreien konnte, presste die Person ihre flache Hand auf seine Lippen. Sein Herz raste und er zitterte am ganzen Leib. Der griff löste sich. "Prinzessin, sie?!" Shinya befreite sich und drehte sich ängstlich zu der Person um. "Sie sind doch...Közi?!" "Es tut mir aufrichtig leid eure Hoheit." Közi verbeugte sich tief. "Schon in Ordnung, aber was machen sie hier?" fragte er schließlich, nachdem er sich wieder einigermaßen gefangen hatte. "Dieselbe Frage könnte ich an sie zurückstellen. Ich dachte sie seien im Anwesen meiner Herrin und schlafen." "Ich muss zurück zu meinem Bruder. Ich habe wichtige Fragen!" "Verstehe, dann sind sie aber in die völlig falsche Richtung gegangen. Wenn sie wollen bringe ich sie sicher nach Hause." "Das wäre sehr nett..." Die beiden Männer setzten sich in Bewegung. "Da fällt mir ein, sie haben noch nicht auf meine Frage geantwortet." Meinte Shinya nach einer Weile schließlich. "Was haben sie zu so einer Zeit hier heraußen zu suchen?" "Es gibt Dinge, die man nicht wissen muss und Dinge, die man nicht wissen will. Warum ich des Nachts durch die Straßen wandle, gehört zu den Dingen, die man gar nicht wissen will..." Shinya sah kurz zu Közi hinüber, fragte jedoch nicht weiter nach. Einige Zeit später fanden sich die beiden nur noch wenige Meter vor dem großen Tor des Schlosses wieder. "Von hier finden sie alleine zurück." Meine Közi sich noch mal verbeugend und dann im Dunkel verschwindend. "So wartet doch..." Doch Közi war bereits im Nichts verschwunden, also machte sich Shinya auf den weg zurück. Während dessen saß der Thronfolger Toshimasa in Shinyas Zimmer auf dessen Bett und bewunderte eines seiner Kleider. Er seufzte. "Und dabei hatte es mir so gut gestanden..." Drang es plötzlich an sein Ohr. Toshiya blickte auf. "Shinya? Was machst du denn schon wieder hier? Ich hatte frühestens Morgen früh mit deiner Rückkehr gerechnet." Shinya lächelte und nahm neben seinem Bruder platz. "Hat es dir etwas gebracht?" Shinya zuckte mit den schultern. "Das weis ich erst, wenn du mir ein paar fragen beantwortest..." Der Prinz nickte. "Sicher." "Gut...Sag, habe ich schon immer Kleider getragen?" Toshiya schüttelte den Kopf. "Und...wann hat das angefangen?" "mhh..." der Ältere begann zu grübeln. "Ich glaube das war, einige Tage, nachdem meine geliebte Schwester von uns gegangen ist. Du hattest eines ihrer Kleider angezogen und als ich fragte warum war deine Antwort nur, das du eben Lust dazu gehabt hättest...von diesem Tag an, hast du auch deine Haare wachsen lassen...irgendwann sahst du fast so aus wie sie...ich habe nie Verstanden warum du das getan hattest" Shinya lehnte sich an die Schulter Toshiyas. "Weil du so unendlich traurig warst..." meinte er erklärend. "Und das hatte mir einfach wehgetan..." der Ältere legte seinen Arm um seinen jüngeren Bruder. "Das du dich daran erinnerst ist doch schon ein großer Fortschritt..." Kapitel 6: Blue Blood --------------------- Es war Mitternacht, als Közi von einer seiner nächtigen Ausflüge zurückkam. Wie gewöhnlich schlief sein Meister bereits und bekam folglich nichts davon mit. Normalerweise schlich er sich fort, um seinen Durst zu stillen, was meistens auch wunderbar klappte, doch dieses Mal war es anders. Er fühlte sich seltsam. Drei Opfer hatte er dieses Mal sogar getötet, doch Satt war er noch lange nicht. Normalerweise reichte ihm ein einziger. Ihm dürstete nach mehr. „Was ist bloß los mit mir?“ fragte er sich, und ließ sich auf einen der Stühle nieder. „Ist es jetzt soweit, werde ich endgültig zu einer Bestie?“ Zittrig sah er auf seine Hände hinab die heute gleich drei Menschenleben beendet hatten. Sein blick wandte sich zufällig auf den Spiegel im Raum. Entsetzen spiegelte sein Gesicht wieder, als er erkannte, wie sein Spiegelbild nach und nach transparenter wurde, ehe es schließlich ganz verschwand. Fast schon verstört starrte er in den leeren Spiegel. Nach so vielen Jahren, in denen er nun schon ein Geschöpf der Nacht war, hatte er sich nun vollends verwandelt. Der menschliche Teil in ihm verstarb nun also endgültig. Er zitterte heftig, bekam Angst vor sich selbst. Noch immer hatte er den Geschmack seiner Opfer im Mund, der seinen Gaumen anregte. In den Momenten, in denen er nicht nachdachte, erhob er sich und bewegte zu dem Schlafgemach seines Herren, der noch immer seelenruhig schlief. Als er sich auf die Bettkante setzte, und den femininen Männerkörper, welcher fast zur Hälfte sichtbar war, betrachtete musste er lächeln. Selbst jetzt vermochte es ihm nicht, Mana etwas anzutun und das obwohl er sein Blut förmlich roch. Er strich das lange, schwarze Haar beiseite um dessen Gesicht besser erkennen zu können. Es war seltsam, welche geteilten Gefühle er für den Schlafenden hegte, denn lediglich seine feminine Seite zog ihn an. An den Tagen, wo Közi in der Lage war, sein männliches Erscheinungsbild zu bewundern, blieben diese Gedanken und Gefühle jedoch aus. Plötzlich blinzelte Mana und sah mit verschlafenem Blick zu Közi auf. „Ich wollte euch nicht aufwecken...“ Mana richtete sich auf und rieb sich die Augen. „Ihr seid noch wach?“ „Ja. Irgendwie habe ich in letzter Zeit probleme einzuschlafen.“ erklärte er kurz und log dabei nichteinmal. Közi hatte in den letzten Nächten wirklich kaum geschlafen. Dafür war er tagsüber umso müder. Mana musterte sein Gegenüber genauer. Auf einmal durchfuhr ein eiskalter Schauer den Körper des Langhaarigen. Es war als hatte er die Veränderung Közis förmlich spüren können. „Ist euch nicht wohl Milady?“ „Nein, es ist schon in Ordnung...wisst Ihr Közi...mir ist zuvor nie aufgefallen wie unheimlich Ihr im Dunkel wirkt.“ „Habt ihr etwa Angst?“ Közi sah seinen Gesprächspartner fragend an. Der Angesprochene senkte seinen blick etwas und starrte auf seine Hände, wie wirklich zitterten. „Ich fühle mich nur etwas seltsam.“ gab er schließlich zur Antwort. Közi seufzte leicht. Natürlich spürte er Manas angst. Deutlich. Viel zu deutlich. „Vielleicht solltet ihr einfach weiterschlafen.“ Mana nickte. „Vielleicht habt ihr recht...“ Am nächsten Morgen war Közi der erste, der erwachte. Wobei er nicht wirklich geschlafen hatte. Die Gedanken an seine Opfer, daran, das Mana ihn fürchtete und die Tatsache kein Spiegelbild mehr zu haben hielten ihn die ganze Nacht wach. Als die Sonne hinter dem Horizont hervor sah, stand er auf und begann damit, das Frühstück der Lady zuzubereiten. Er war wie in Gedanken versunken damit beschäftigt einen der Töpfe anzustarren, das er nicht einmal bemerkte, als Mana sich in die Küche begab. Er stellte sich hinter ihn und warf ebenfalls einen Blick auf den Topf. Das erste was ihm auffiehl, war die Tatsache das Közis Antlitz sich nicht spiegelte. Ohne weiter darüber nachzudenken meldete er sich dann zu Wort. „Stimmt etwas mit diesem Topf nicht?“ Erschrocken zuckte der Blasse zusammen und drehte sich zu Mana um. „Ihr könnt mich doch nicht so erschrecken, Milady!“ „Tut mir leid.“ der Feminine lächelte. „Ich war gerade dabei, Euer Frühstück herzurichten“, erklärte Közi kurz und Wand sich wieder seinen Töpfen zu. „Ich habe Euere Post auf den großen Tisch gelegt“, fügte er dann noch hinzu. Die Person im Frauenkleid wand sich ab und verließ die Küche wieder. Als er einen blick auf den großen Tisch im Esszimmer warf, erblickte er gleich die paar Couverts, die darauf lagen. Einer war von Toshiya, ein Brief aus dem Königshaus also. Da er sich sicher war, das dieser von Shinyas Zustand berichtete, wollte er den Besagten auch zuerst öffnen. Suchend blickte Mana sich im Raum um, ging dann Zielstrebig auf die Tür zu seinem Schlafgemach zu. Dort angekommen öffnete er die hölzerne Tür und fand gleich auf dem Nachttisch das gesuchte Objekt, einen Brieföffner. Gackt war, mal wieder damit Beschäftigt über Kami nachzudenken. Er machte sich Gedanken darüber, warum er gegangen war, als es ihm plötzlich wie Schuppen von den Augen fiel. War es nicht Mana, mit dem Kami zuletzt geredet hatte? Wenn er ihm nun irgendetwas erzählt hätte, dann wäre es praktisch auch Manas schuld das sein Geliebter nun fort war. „Das mir das nicht eher eingefallen ist!“ meinte er wütend zu sich selbst. „Das muss es sein, was anderes kann ich mir einfach nicht vorstellen!“ fügte er seinem Satz noch zu ehe er lauthals nach seiner Bediensteten schrie. Natürlich eilte diese so schnell sie konnte zu Camui, um zu hören, was er wollte. „Kaori, tu mir einen Gefallen und spann meine schnellsten Pferde an die Kutsche. Und beeil dich!“ „Mein Graf, wo wollt ihr noch hin zu so einer späten Stunde?“ Kaori blickte sein Gegenüber neugierig an. „Auch, wenn ich nicht weis, was dich das angeht, werde ich es dir dennoch sagen. Ich werde diesem Miststück von Mana einen kleinen Besuch abstatten. Ich habe da so eine Ahnung, warum Kami mich im Stich gelassen hat – ER muss gesprochen haben!“ verwirrt blickte Kaori den Grafen an. „Aber mein Herr, wieso sollte die Milady so etwas tun? Sicher kennt sie den Grafen Ishihara genauso gut wie ihr. Wieso sollte sie Kami in die Hände eines solchen Lüstlings treiben?“ „Darum geht es ihm auch nicht...nein, er kann es nur nicht lassen mein Leben zu zerstören. Er hat ihm sicher irgendwelche Flausen in den Kopf gelegt, damit er mich alleine lässt. Und jetzt geh verdammt und spann die Pferde. Ich will in wenigen Minuten zum Anwesen dieses Miststücks aufbrechen!“ Kaori nickte und drehte sich zur Tür, Als sie die Klinke in der Hand hielt jedoch drehte sie sich noch einmal zum Grafen um, um ihm eine weitere Frage zu stellen: „Was habt Ihr vor?“ „Ich werde Ihn zur Rede stellen!“... Közi war gerade dabei, etwas zu kochen als es plötzlich an der Tür heftig hämmerte und klopfte. „Ist ja gut!“ Ein genervter Unterton war aus seiner Stimme zu vernehmen. Dann warf er einen kurzen Blick auf das kochende Eierwasser, ehe er hastig zur Haustüre rannte. Kaum hatte er diese geöffnet drang ein aufgebrachter, wütender junger Mann in das anwesen der Lady ein, stieß den Angestellten dabei unsanft zur Seite. „Wo ist Mana?!“ keifte der Mann sein Gegenüber an. Als dieser realisierte wer vor sich stand, richtete er sich vor ihm auf und sah ihn giftig an. „Mana ist für Euch nicht zu sprechen, Graf Camui Gackt.“ „Sei nicht albern Közi. Wenn ich ihn sehen will, dann werde ich ihn auch sehen...“ erklärte Gackt grinsend, ehe er Közi mit einem gezielten Schlag zu Boden gehen lies. „... und da lasse ich mich von NIEMANDEN abhalten!“ Mit diesen Worten stieg er über den nun regungslos am Boden liegenden Körper und ging zielstrebig auf eine der Türen zu, nachdem er noch einen kurzen Blick auf Közi geworfen hatte. Ein blinzeln verriet, das er langsam wieder zu sich kommen würde. Langsam richtete er sich auf und sah sich verwirrt um. Die Haustüre stand sperrangelweit offen und ein eisiger Wind wehte hindurch. Was war geschehen. Es dauerte eine weile ehe er sich erinnerte. Dann aber stand er hastig auf und rannte zum Schlafgemach Manas. Als er die Tür zu diesem öffnete, sah man das Entsetzen in seinem Gesicht geschrieben. Er traute seinen Augen nicht. Vor ihm, auf dem Bett lag Mana, auf dem Rücken und mit geschlossenen Augen. Sein Kleid war besudelt, besudelt mit Blut. Es war wohl sein Eigenes. Die Arme hingen lasch von der Bettkante. „Was hat er euch nur angetan...?“ langsam, sehr langsam und schritt für schritt ging er auf das Szenario zu. Gerade, als er prüfen wollte, ob das Bild welches er sah schlimmer aussah, als es tatsächlich war, konnte er mehrere einige, er zählte drei und sie kamen immer näher. Er musste sich verstecken, andernfalls hätten sie doch ihn als Täter abgestempelt. Rasch verschwand er hinter einem der langen Vorhänge, bevor die Personen den Raum betraten, um dasselbe Bild vor sich erblickten wie Közi kurz zuvor. Bei den drei Personen handelte es sich um Männer, um genau zu sein um Beamten, Polizisten. Einer von ihnen erzählte, dass er jemanden schreien hörte. Er meinte sicher die Milady. Ein anderer nahm seinen leblosen Arm und fühlte seinen Puls. Nichts, für die beamten war er offiziell tot. „Tot.“ Als Közi dieses Wort vernahm zuckte er erneut zusammen und spürte einen stechenden Schmerz in der Brust. Niemals, Mana konnte einfach nicht tot sein. Der Vampir nutzte den Augenblick, indem keiner der Männer einen Blick auf die Leiche warf, kam hinter seinem versteck hervor, hob den leblosen Körper und sprang durch das noch geschlossene Fenster über dem Bett. Das klirren der Glasscherben machte die Polizisten erst zu spät darauf aufmerksam, so war Közi mit dem Leichnam Manas schon im Schutze der Dunkelheit verschwunden. In einem abgelegenen Teil eines Waldes bettete er Mana auf einem Laubhaufen und kniete sich daneben. Kein Zweifel, Mana war tot und sein Körper begann schon steif und kalt zu werden. „Nein, noch ist es nicht zu spät!“ dachte Közi im Stillen bei sich und hob den Oberkörper des anderen zu sich. „Du darfst nicht tot sein...“ hauchte er ihm ins Ohr, bevor er seine leblosen Lippen küsste. Vereinzelt lief ihm eine Träne über die Wange, wegen der er auch den Kuss wieder löste. Sanft strich er mit den Fingern über die Halsschlagader, leckte sich genüsslich über die Lippen ehe er zubiss. Tatsächlich schmeckte er noch leckeres, warmes Blut. Es war also wirklich noch nicht zu spät... Kapitel 7: Farewell ------------------- „So glaubt mir doch, ich habe nichts getan!“ Der Graf versuchte nun schon seit einer geschlagenen Stunde seine Unschuld zu beteuern. „Der Bedienstete der Lady, Mr. Hagino hat uns gesagt, dass sie der Letzte waren, der das Anwesen uneingeladen betreten hatte. Außerdem hat er erzählt das sie ihn niedergeschlagen haben.“ Der Graf nickte. „Das ist wahr, aber ich habe dieses Miststück kein einziges Mal angefasst!“ „Ich ermahne sie zum letzten Mal. Wenn sie das Opfer als Miststück bezeichnen, spricht das nur noch mehr gegen sie.“ „Ich weis was sie hören wollen, aber ich kann mich nur wiederholen. Es muss unmittelbar nach meinem Besuch passiert sein.“ Der Kommissar seufzte. Es gab keine Beweise für oder gegen den Grafen, doch gehen lassen wollte er ihn deswegen nicht. Manas Mord stand in jeder Zeitung auf der Titelseite, und so war es mehr oder minder nur eine Frage der Zeit, bis auch Kami davon erfuhr. „Seht euch dass an. Hier steht, dass letzte Nacht ein weiterer Mord passiert ist. Er hat aber scheinbar nichts mit den ganzen Anderen zu tun. Die Polizei vermutet, das der Graf Camui Gackt der Täter ist.“ Ayumi deutete auf den Artikel, von dem sie gerade gesprochen hatte. Natürlich wurde Kami hellhörig und riss dem Hausmädchen die Zeitung aus der Hand, um sich selbst ein Bild zu machen. „Graf Camui Gackt ist des Mordes an Manabu Satoru, besser bekannt als Lady Mana beschuldigt worden. Zwar erinnert der Mord optisch an einen der Serienmorde, doch dank der Aussage des Bediensteten Hagino sind sich die Polizisten sicher das es sich bei Gackt nicht um den Serienkiller handelt, jedoch um den Mörder Manas.“ Entsetzt las Kami Zeile für Zeile, konnte einfach nicht glauben was dort geschrieben stand. „Endlich hat dieser Trottel sich was zu Schulden kommen lassen.“ Meinte Hideto mit einem Grinsen in Gesicht. „Sei still! Der Graf würde so etwas nie tun! Niemals!“ war Kami sich sicher. „Glaub nicht dass du ihn gekannt hast, nur weil du für ihn gearbeitet hast.“ Kami sah wütend zu Hide. „Das behaupte ich auch gar nicht. Aber er würde nie…Mana...“ Der langhaarige begann vereinzelt Tränen zu verlieren. Er konnte, wollte einfach nicht glauben, das Gackt ein Mörder sein soll, noch weniger glaubte er, das Mana wirklich tot sei. „Ist ja gut, ich gebe zu, einen Mord hätte ich ihn auch nicht zugetraut. Aber jeder Adel ist doch gleich.“ Erklärte Hide kurz. „Du solltest froh sein, das du das bis jetzt noch nicht erleben musstest.“ Die Stimme des Küchensklaven klang angewidert und wütend. „Jungs bitte, kommt mal wieder runter!“ mischte sich Ayumi ein. „Wir sollten das Thema abharken und endlich mit dem Essen fertig werden. Miyavi wartet!“ Gehorchend widmeten sich beide wieder ihrer Arbeit. Kami jedoch konnte sich wenig auf Diese konzentrieren. Er konnte nicht aufhören an diesen Zeitungsartikel zu denken und hatte ein unglaubliches Bedürfnis der Sache auf eigene Faust auf den Grund zu gehen. „Hey, wo willst du hin?!“ „Tut mir leid Ayumi, aber ich brauche Gewissheit.“ Mit diesen Worten verließ Kami die Küche und rannte den Flur entlang, Richtung Ausgang. Dabei lief er Yuuki entgegen, der gerade aus einem der vielen Zimmer in den Flur trat. „Wo hin so eilig?“ widerwillig blieb Kami stehen und sah Yuuki an. „Gut, das ich dich treffe Yuuki. Ich muss weg, ich muss unbedingt etwas klären. Falls der Graf nach mir ruft, bitte ich dich mich zu decken...“ „Aber -“ „Nein bitte, frag nicht weiter, lass mich einfach gehen.“ Nach diesen Worten ging Kami einfach an dem Anderen vorbei, welcher zwar verwirrt war, jedoch keine Anstalten machte, ihn zu stoppen. Etwa zur selben Zeit spielte sich etwas schier Eigenartiges im Anwesen des ermordeten Adels ab. Die „Leiche“ lag wieder dort wo man sie zuvor aufgefunden hatte. Jedoch wirkte der Körper gar nicht mehr so leblos, ganz im Gegenteil. Der Brustkorb sank und hob sich, in einer ungewöhnlichen Geschwindigkeit. Gequältes Stöhnen und Keuchen war zu hören. Sein Gesicht, total verschwitzt, seine Gesichtszüge krampfhaft zusammen gezogen. Auch sein Kleid war sauber und nicht mehr blutverschmiert, man hatte ihn wohl umgezogen. „Ich weis du kannst es schaffen. Ich zähle auf dich.“ Eine Gestallt, bei der es sich eindeutig um Közi handelte setzte sich auf einen Stuhl neben dem Bett und platzierte einen feuchten Wickel auf der Stirn Manas. „Sei Stark, ich bitte dich…“ Közi wich nun keinen Millimeter mehr von der Seite des Anderen, hielt seine Hand um ihm Kraft zu spenden. Doch was war das plötzlich für ein Geräusch? Jemand muss das Gebäude betreten haben. Erschrocken sprang Közi auf. „Nicht jetzt, bitte, er wird doch bald erwachen…“ So unruhig wie Mana momentan schlief war es unmöglich ihn zu verstecken. Was nun? Überlegend biss Közi sich auf die Unterlippe, doch einzufallen schien ihm nichts. Im nächsten Moment drückte sich die Türklinke nach unten und ehe sich die Tür öffnete, war Közi schon in einem Versteck verschwunden, indem er jedoch einen guten Überblick über den Raum hatte. Wer war der Eindringling? Obwohl Közi die Person noch nie zuvor gesehen hatte, kam er ihm sehr bekannt vor. „Dieses lange Haar, der zierliche Körperbau…“ dachte er bei sich. „Das muss Kami sein.“ „Mana…bist du das…?“ langsamen Schrittes ging er auf die schlafende Person zu. Da der Raum total in Dunkelheit gehüllt war, viel es ihm schwer etwas zu erkennen. Vorsichtig tastete er sich vor, berührte schließlich den Stuhl, auf welchem vor kurzen noch der Bedienstete saß. Natürlich ließ er sich auf Diesem nieder und sah zu dem Bett. Trotz der Dunkelheit war er sich mehr als sicher, Mana vor sich liegen zu sehen. „Du lebst…Gott sei dank du lebst!“ murmelte er leise und beugte sich über das Bett, bettete seinen Kopf auf den Oberschenkeln der Person, verbarg sein Gesicht hinter seinen Armen und weinte vor Glück. Diese Berührung jedoch lies Mana aus seinem schlaf erwachen. Als dieser sich aufrichtete bemerkte auch Kami, das er wohl aufgewacht sein musste und sah zu diesem hinauf. Manas Gesichtsausdruck war voller Verwirrung, nicht nur, weil er Kami weinen sah, sondern auch weil er nicht wusste, was geschehen war. Auch Kami starrte Mana eine Zeit lang an, fiel ihm dann aber um den Hals. „Ich bin so froh, dass es dir gut geht!“ Die Milady zögerte eine weile, erwiderte die Umarmung dann aber. „Was ist denn geschehen?“ Kami blickte zu Mana hinauf und lächelte. „In allen Zeitungen steht, das du ermordet wurdest.“ „Er…mordet?!“ Kami nickte. „Ich Frage mich, wer sich das Ausgedacht hat.“ „Niemand hat sich das ausgedacht.“ Drang es an die Ohren der beiden und sie drehten sich in die Richtung um, in der sie die Stimme wahrgenommen hatten. „Közi?“ für Mana, war es trotz der Dunkelheit ein leichtes, Közi klar und deutlich zu erkennen. Kami hingegen tat sich schwer. „Der Mord geschah tatsächlich.“ Er ging auf die beiden zu. „Aber Mana lebt doch...“ Közi schüttelte den Kopf. „Sieh ihn dir an kleiner. Sie ihn dir genau an.“ Verwirrt blickte er zu Közi, tat dann was er verlangte und musterte Mana genau. „deine Augen…!“ meine er schließlich und deutete auf die Augen des feminin gekleideten. „Sie sind …rot.“ „Wie…?“ Mana sah ebenso verwirrt zu Kami, dann zu Közi. „Was habt ihr mit mir gemacht Közi?“ der Angesprochene lächelte und schloss Mana in die Arme. „Ich konnte nicht zulassen das ihr sterbt, Milady“ „Dann habe ich mich also nicht geirrt…du bist wirklich…?“ Kami sah die beiden verwirrt und auch ein klein wenig verängstigt an. „Jetzt seid ihr auch einer…“ kaum hatte er die Worte Ausgesprochen waren die Lippen der beiden aneinandergepresst und zu einem Kuss verschmolzen. Das mit ansehen zu müssen tat Kami unglaublich weh, also wand er den blick ab. Natürlich bekam Mana das mit, und löste nicht nur deswegen den Kuss sofort wieder. „Was soll das Közi?!“ Mana klang auf einmal sehr wütend. „Seid wann bestimmst du dinge gegen meinen Willen?!“ „Aber Milady…ihr wart tot…der Graf hat euch-“ „NEIN!“ schrie Kami mit einem Mal. „Der Graf hat nichts getan. Nicht wahr Mana?! Sag mir, das er dir nichts getan hat!“ Mana sah Kami an, seufzte und lächelte dann. „Kami hat recht…der Graf, Gackt…er hat mir nichts getan.“ „Aber was ist dann passiert? Wer hat euch denn sonst den Brieföffner in die Brust gerammt?“ wollte Közi schließlich wissen. „Ich weis es nicht. Alles was ich weis, ist das ich mich eigentlich noch sehr „lebendig“ fühlte, nachdem Gackt gegangen war.“ Kami schüttelte verwirrt den Kopf. „Ihr sprecht in Rätseln, ich verstehe das nicht. Wie kann dieser Mord geschehen sein, wenn du hier sitzt und redest. Wie kannst du so reden als wärst du tot, wenn du vor mir sitzt und lebst?“ Mana seufzte und strich über die tiefen Bisse an seiner Halsschlagader, welche er schon die ganze Zeit dort vermutete. „Kami, hör mir zu.“ Mana platzierte die Hand auf der Wange seines Gegenübers und lächelte leicht. „Tu mir einen gefallen, und such nie wieder nach mir. Zu deiner eigenen Sicherheit.“ „Wie?!“ „Du hast schon verstanden. Es ist besser wenn wir uns…ab heute nie mehr wieder sehen.“ „Aber-“ „Kein ‚aber’ Kami. Ich könnte mir niemals verzeihen, wenn ich dir etwas antun würde“ Heftiges Kopfschütteln des Anderen. „Mana ich…“ „Du hast die Milady gehört.“ Mischte sich Közi ein und nahm Manas noch recht Schwachen Körper auf die arme. Dieser hielt sich gleich gut bei ihm fest. „Wo wollt ihr hin?“ wollte der Langhaarige wissen. „Es liegt nicht in deiner Bestimmung das zu wissen.“ „Und was ist mit dem Mord? Die Polizei wird Camui verhaften, wenn du nicht aussagst. Dann wird er für einen Mord der nie geschehen ist eingesperrt!“ Mana seufzte erneut, streckte seinen Arm zu Kami aus und platzierte seine Hand unter seinem Kinn. „Lerne, dich mehr um dich selbst als um andere zu kümmern.“ Dann nahm Mana Kamis Hand in die Eigene. „Ich werde dich niemals vergessen hörst du?“ das waren die letzten Worte Manas, ehe er mit Közis Hilfe das Anwesen durch das offene Fenster verließ und verschwand… Kapitel 8: devilishly convention -------------------------------- Anm: Es tut mir sehr leid, dass ich Euch, meine Fans so lange auf eine Fortsetzung habe warten lassen, doch hier ist sie – endlich. Gleich vorne weg – es ist eine ganz schön lange Zeit her, das ich überhaupt etwas geschrieben habe, also nicht hauen wenn es nicht so toll wird ._.° Nya~ lous geht’s :P -- „Wie konntest du es wagen?!“ brüllte der Graf den langhaarigen Bauernjungen an, schon seit geschlagenen Minuten. Die Körperhaltung des Angeschrieenen war geknickt und wirkte ein bisschen schützend. „Verzeiht bitte“ bat er nicht zum ersten mal. Seine Fäuste waren geballt. Die Rechte fester, er schien etwas in ihr zu halten. Das bemerkte auch der Graf, der in einer ruhigen Sekunde bemerkte, das Kami etwas in seiner Hand verbarg. „Was hast du da?“ fragte er schließlich und griff grob nach Kamis Hand. „Das ist nichts..!“ versicherte er, gab es aber doch her. Es war ein stück Papier auf dem etwas geschrieben stand. Mana drückte es ihn heimlich in die Hand, bevor er zusammen mit seinem Bediensteten verschwunden war. Auf diesem Papierstück stand etwas geschrieben, was der Graf Ishihara interessiert durchlas. „Du wolltest damit doch nicht etwa zur Polizei?“ Kami zuckte mit den Schultern. Auf dem Zettel stand nämlich eine art Geständnis. Ein Abschiedsbrief von Mana, der den beschuldigten Grafen Camui entlasten würde. „Weist du Kami, ich halte es für das beste, wenn ich diesen...Abschiedsbrief behalte.“ grinste er gemein und sah Kami an. „Und das du dich ohne Erlaubnis davon geschlichen hast, wird auch noch ein Nachspiel haben, glaub mir!“ Mit den Worten begab er sich zu der Holztüre auf der linken Seite des Raumes. „Aber jetzt möchte ich erst einmal, dass du mir folgst.“ „Jawohl..“ gehorchte Kami und folgte seinem Herren. Miyavi führte seinen Bediensteten einen langen Gang entlang zu einer geschlossenen Holztüre, an welcher er Klopfte. Eine recht tiefe Männerstimme bat den Adel und seinen Begleiter hinein. „Mutter!“ strahlte Kami freudig und ging auf die im Bett liegende, scheinbar schlafende Frau zu. Andere Personen die im Raum waren ignorierte er gekonnt, zumindest solange, bis eine zu sprechen begann. „Scheinbar hatte sie zuvor schon einige notdürftigen Untersuchungen.” Kami sah auf und erblickte eine feminine gestallt mit rotem Haar. Die knallroten Lippen wirkten wegen der blassen Haut extrem und ein rotes Kleid zierte den femininen Körper. Doch die Stimme der Person verriet etwas anderes. Das Auftreten erinnerte ihn sofort an die Milady. „Ich bin Machida. Keine Sorge Kamimura, deine Mutter ist bald wieder auf den Beinen, darum werde ich mich schon kümmern!“ Die vermeintliche 'Doktorin' lächelte Kami an, der dieses Lächeln mit einem Strahlen erwiderte. „Na, sind das keine tollen Neuigkeiten, Kami?“ mischte sich der Graf ein und Grinste. Dann nahm er Kamis Hand und zog ihn zur Tür. „Lässt du mich eine Sekunde mit Dr. Machida alleine ja?“ Mit diesen Worten setzte er Kami im wahrsten Sinne des Wortes vor die Tür. Verwirrt starte er Diese an, schwieg und wartete brav darauf, wieder eingelassen zu werden. „Emiru, kannst du ihr eine weitere Injektion geben? Damit sie einen ruhigen Schlaf hat.“ Orderte er seine junge 'Gehilfin' an, doch nichts geschah. „Hast du nicht gehört Emiru-“ Der Rest des Satzes blieb ihm im Hals stecken, als er sich zu Emiru umdrehte, die sich Vermeidlicherweise im Griff des Grafen befand und sogar mit einem von Miyavi gezückten Messer bedroht wurde. „Ich dachte schon, Er würde schreien, dann hätte ich ihn töten müssen!“ Machida schluckte. „Nicht mal wenn er gewollt hätte, hätte er geschrieen, da er nicht mehr dazu in der Lage ist. Doch sagt mir mein Graf, was hat das zu bedeuten?“ „Versuch es doch zu erraten, Machida.“ forderte er sein Gegenüber auf und hielt den ebenso femininen Körper Emirus fest in seiner Gewalt. „Ok, lasst mich raten.“ begann Machida und funkelte den Grafen wütend an. „Ihr habt nicht vor mich für diese Frau zu bezahlen?“ der Graf lachte. „Als ob ein... Mann von euerem Rang an einen Auftrag gebunden wäre. Um Gotteswillen nein, das ist es nicht.“ er grinste. „Nein, im Gegenteil, ich zahle euch sogar das doppelte, wenn ihr Kamis Mutter eine Spezialbehandlung gebt.“ Machida wurde interessierter. „Es muss etwas sein, das gegen meine Prinzipien verstößt, wenn ihr meine Schwester bedrohen müsst.“ „Na ja...“ meinte Miyavi grinsend und lies die Hand mit der Klinge nach unten sinken. Sein Griff um Emiru jedoch blieb weiterhin fest. „Ich möchte, dass du dafür sorgst, dass es seiner Mutter schlecht geht!“ Machida hob eine Augenbraue. „Ich verstehe nicht? Ihr habt mich doch hergeholt, um mich um sie zu sorgen, damit es ihr besser geht?“ Miyavi schüttelte den Kopf. „Wegen ihr...ist Kami an mich gefesselt. Ich könnte ihn also durchaus dazu bringen zu tun, was ICH will. Natürlich nur so lange wie seine Mutter...auf dich angewiesen ist.“ Machida verschränkte seine Arme. „Du Scheusal wirst dich niemals ändern. Was passiert, wenn ich mich weigere?“ „Ich bitte euch, wo bleibt der Respekt?. Ich glaube nicht euch erlaubt zu haben, mich zu duzen!“ Der Rothaarige schüttelte angewidert mit dem Kopf. „Bei einem sexsüchtigen, machtbesessenen Adelsmann vergeht mir jeglicher Respekt. Bekomme ich nun eine Antwort auf meine Frage?“ Demonstrativ strich er Emiru über die Wange. „Er hier...ist zwar nicht wirklich mein Typ...du weist ja, ich steh nicht so auf kerle die ihre Männlichkeit verstecken...aber wenn ich Kami nicht bekomme, vergnüge ich mich auch mit ihm, wenn es sein muss!“ Machida schüttelte erneut angewiedert den Kopf, doch als er in die angsterfüllten Augen seiner Hilfsschwester sah, willigte er nach einem Zögern ein. „Großartig“ meinte der Graf freudig und stieß Emiru von sich. Dieser stolperte in die Arme der Doktorin. Einen weiteren verachtenden Blick lies dieser sich nicht nehmen. „Denkt dran, Machida, ich bekomme immer was ich will, deswegen rate ich, nicht zu tricksen!“ Mit diesen Worten verließ der Graf Ishihara das Zimmer. In einer weniger luxuriösen Unterkunft eher, in einer Art Hütte die inmitten eines dunklen Waldes stand, befanden sich derzeit Milady Mana und sein Bediensteter Közi. Es war auf jeden fall nicht einmal annähernd das, was er zurück gelassen hatte, doch es war ihm genug. "Ihr müsst mir nicht mehr dienen" wiederholte das Blaublut nicht zum ersten Mal. “Ich möchte aber..” Die beiden saßen auf einem Bett aus Stroh, Közi war seinem Meister dabei sehr nahe. In seinen Augen jedoch nicht nahe genug, er wollte auch die letzte Distanz verschwinden lassen, ihm nahe sein. In etwa so, als er ihn vor ein paar Tagen küsste, nur länger. Am liebsten für immer. Kaum merklich kam er der Milady näher, traute sich sogar, eine Hand auf seine Wange zu legen. “Für immer..” Közi lächelte worauf hin auch Mana seine Züge zu einem lächeln hin verzog. “Ich bin offiziell tot..” argumentierte Mana leise. “Dann stehe ich eben im Dienst eines Toten!” Gegenargumentierte sein Gegenüber. Die Milady war zu triefst gerührt und schmiegte sich an Közi, der diese Geste natürlich willkommen hieß. Er legte seine Arme um den femininen Körper, drückte ihn sachte an sich. “Wieso habt ihr mich geküsst...?” Nach einem kurzen Moment der Stille war das das Erste, was Mana von sich gab. “Milady, warum küsst eine Person eine andere?” stellte der Bedienstete als Gegenfrage an die Person in seinen Armen. “Ich wusste nicht, das ihr so empfindet...” gab Mana verlegen zu und schmiegte sich etwas enger an Közi. “Ich habe mich lange in Schweigen gehüllt, aber an diesem Tag konnte ich einfach nicht anders..” erklärte er ruhig. Erst wollte Mana etwas darauf erwidern, hielt es dann aber für das beste einfach zu schweigen. “An was denkt ihr…?” fragte Közi ruhig und strich sanft über Manas Arm. Stille, denn der Schwarzhaarige schien nicht auf die Frage antworten zu wollen. Sofort hatte Közi einen Verdacht. “Kami, habe ich recht?” ein zaghaftes nicken, woraufhin die für Mana freundschaftliche Umarmung gelöst wurde. “Ich weis selbst nicht genau, was es ist...tut mir leid Közi” er lächelte den nun doch verletzten Bediensteten an, nahm ihn wieder in die Arme. Sofort hörte dieser auf zu schmollen, seufzte einmal genießerisch, wegen der Umarmung. Er sollte dankbar sein, für das was er bekommt, anstatt sich darüber aufzuregen, was er nicht bekommt und nie bekommen wird, dachte er still bei sich. „Warum habe ich ihm nur gesagt, dass er nicht mehr nach mir suchen soll? Jetzt werde ich ihn nie wieder sehen…“ murmelte Mana leise gegen die Schulter seines Gegenübers. Wieder ein Satz, der Közi mitten ins Herz doch er ignorierte den Schmerz. „Wer sagt das?“ „Ich habe das gesagt.“ „Nein, ich meine, das ihr ihn nicht wieder sehen werdet?“ Mana sah Közi fragend an. Er wusste nicht worauf dieser hinauswollte. „Wenn er nicht nach euch sucht, suchen wir eben nach ihm.“ Der Bedienstete lächelte, konnte es nicht fassen so einen Vorschlag eingebracht zu haben. Damit würde er sich seine Chancen nur noch mehr verbauen. „Ihr meint, ich darf ihn sehen?“ Közi lächelte. „Niemand hat es euch verboten.“ Stimmt. Es wurde ihm wirklich nicht verboten, ihn zu sehen. Er wusste jetzt gerade im Moment sowieso nicht, wieso er zu Kami sagte, er solle nicht wieder nach ihm suchen. „Ich habe durst…“ Schon seit einiger Zeit hatte das Gefühl, seine Kehle wäre geradezu am austrocknen. Közi seufzte. „Ihr wisst sicherlich, das Wasser oder jenes andere Getränk, das ihr vorher gerne getrunken habt, dieses dürstende Gefühl nicht verschwinden lassen wird.“ Ein leichtes Nicken des Langhaarigen. Wieder löste Közi sich leicht aus Manas Umarmung, lies Manas Kopf auf seiner Schulter gebettet. „Könnt ihr es riechen? Riecht ihr das köstliche Blut, das meinen Körper durchströmt?“ Wieder ein zaghaftes Nicken Manas. Noch nie hatte er so einen intensiven Geruch von Blut in der Nase und aus einem für ihn unerklärlichen Grund lief ihm das Wasser im Munde zusammen. Mit einem Finger fuhr Közi seine eigene Halsschlagader nach. „Beist mich hier.“ Mana hingegen sah sein Gegenüber nur entgeistert an. „Das kann ich doch nicht machen!“ Protestierte er lautstark. „Milady, ihr müsst so oder so irgendwann trinken. Es ist eine sehr unangenehme und durchaus schmerzhafte Angelegenheit, Blutleer zu sein. Dann wird sich euer Körper auch selbst holen, was er braucht, euer Verstand wird aussetzen und ihr fangt an unwirkürlich zu töten. Lasst es darauf ankommen, wenn Kami in eurer nähe ist. Vom Ergebnis wage ich nicht zu sprechen.“ Mana lauschte und musste schlucken. Er wollte niemandem Schaden. „Aber Közi, was ist mit euch? Ich meine fehlt euch das Blut dann nicht auch?“ „Macht euch um mich mal keine sorgen. Los beist einfach zu, alles andere passiert von selber.“ Mana zögerte wirklich lange, setzte langsam seine Zähne an. Közi schloss die Augen, nachdem er die spitzen Zähne spürte. Er bereitete sich auf höllische schmerzen vor, die er nicht ohne Grund vor Mana verschwieg. Sonst hätte er ja morgen noch nicht zugebissen. Dann war es so weit, er spürte wie sich Manas Zähne in seinen Hals bohrten, und schon verspannte sich sein ganzer Körper. Kaum hatte die Milady den ersten schluck genommen, übermannte ihn die Gier. Wie ausgewechselt, vorher so zaghaft und jetzt konnte er nicht mehr von Közi ablassen. Mana drückte den gepeinigten in das Stroh, saugte kräftig weiter, woraufhin Közi schwer zu keuchen begann und sich dagegen wehrte, unmächtig zu werden. „Milady stopp!“ meldete er sich zu Wort, doch Mana hörte nicht. Er wollte nicht. Zwar war der Durst befriedigt, doch es schmeckte zu gut um aufzuhören. „Mana, bitte, stopp!“ jappste Közi. Er hatte das Gefühl, wenn Mana so weitermachen würde, würde es nicht mehr lange dauern, bis ihm schwarz vor Augen sein würde. Doch, noch rechtzeitig, wurde der Biss gelöst. Közi hatte keine kraft mehr seine Augen zu öffnen, Mana dagegen starrte ihn an, mit Lusterfülltem Blick. „Das war…“ Im Mundwinkel lief das Blut hinunter, welches Mana gleich mit der Zunge auch noch aufnahm. Vorsichtig legte der Feminine seinen Kopf auf die Brust des anderen, bekam erst jetzt mit, wie schwach dieser nach diesem Blutverlust war. „War das zu viel…? Tut mir leid...“ Közis Hand platzierte sich auf der eigenen Stirn. Ihm war schwindelig geworden. „Schon in Ordnung..“ gab er keuchend von sich. „Geht es euch auch gut? Ich meine, war das wirklich nicht zu viel?“ Ein zaghaftes Kopfschütteln, unterstrichen von einem Lächeln. „Ja, immerhin liege ich ja nicht in Ohnmacht!“ scherzte er, verschwieg aber, dass er durchaus knapp davor war. Das hätte dann durchaus ein unangenehmes erwachen gegeben, doch eher für die Milady als für ihn. Langsam erhob der Bedienstete sich, vorsichtig stand er auf. Für einen Moment drehte sich alles. „Verzeit, Milady, aber ihr habt mir doch ein wenig zugesetzt. Meine Reserven sind so gut wie aufgebraucht und es ist das Beste für euch, wenn ihr mich kurz entschuldigt und mich sie wieder auffüllen lässt…“ Ein Nicken kam von Manas Seite. „Können wir dann Kami besuchen?“ „Milady, alles was ihr wollt. Immerhin bin immer noch ich euer Bediensteter. Ihr hättet Nichteinmahl fragen müssen!“ Mana lächelte. „Ist es nicht so, das der Gebissene seinem ‚Erschaffer’ untertan ist?“ Der Feminine hatte nicht Unrecht, denn normalerweise, wenn sich der Vampir seinem Opfer annimmt, hat dieser Gehorsam zu leisten, doch Közi wollte sich das Blaublut gar nicht untertan machen sondern einfach nur in dessen Nähe sein dürfen. „Ich bleibe aber lieber euer Bediensteter.“ Mit diesen Worten ging er auf die hölzerne Tür zu und verließ wenige Sekunden danach das Gebäude, Mana nur noch ein sanftes Lächeln zuwerfend… Später, als die Sonne sich schon zur hälfte hinter dem Horizont verbarg und den Himmel rosa färbte, hatte der Graf Ishihara seinen Bediensteten Kami zu sich aufs Zimmer gerufen. Doch als dieser wenig später an die Tür klopfte, bekam er keine Reaktion. Auch bei einem erneuten Versuch kam weder ein „Herein“ oder irgendetwas dergleichen. Vorsichtig öffnete er also die Zimmertür und linste in den Raum. Niemand da. Was solle er jetzt tun? Warten? Ja, das wäre wohl angemessen. Doch wo? Vor dem Zimmer? Das wäre wohl besser, nicht das der Graf sich wieder aufregte. Also lehnte Kami sich an die Wand neben der Tür und wartete. Nach geschlagenen zwanzig Minuten rührte sich etwas, in dem langen Gang. Ayumi wollte Hideto gerade zurück auf sein ‚Zimmer’ bringen, wenn man diesen kleinen Raum, der eher einer Besenkammer ähnelte, so nennen konnte. „Seht an, Kami. Was machst du denn hier, hast du keine Arbeiten mehr?“ Die junge Dame lächelte den Langhaarigen an. „Der Graf hat mich zu sich gerufen. Er war ziemlich sauer darüber, das ich einfach gegangen bin.“ Kaum hatte er diesen Satz beendet, verstummte Ayumi und sah zu Hide. Dieser erwiderte ihren Blick. „Der Graf ist noch in seinem ‚Spielraum’, das kann also noch eine ganze Weile dauern bis er kommt.“ Meinte Ayumi und reichte Kami ihre Hand. „Komm mit, es ist besser, du bist vorbereitet, auf das was kommt. Verwirrt sah Kami die ihm angebotene Hand an, dann in das Gesicht der Dame. Gerade im Moment schien sein Hirn auszusetzen, denn er verstand nichts. Nach einem kurzen Zögern nahm er die Hand an. Zu dritt gingen sie nun den Gang entlang, bis hin zu Ayumis Zimmer. „Setz dich.“ Und Kami setzte sich auf das Bett, sah die Bedienstete und den Sklaven fragend an. „Kami, um es kurz zu fassen… mach dich darauf gefasst, das Miyavi dich zum Geschlechtsverkehr zwingen wird.“ Begann Ayumi die Unterhaltung. Kamis Augen weiteten sich. „Und wenn du Pech hast, hat er schon etwas gefunden, womit er dich erpressen kann…“ Die junge Frau begann Hides Hemd aufzuknöpfen, so dass dieser es sich über die Schultern ziehen konnte und einen Einblick auf seinen verschandelten Rücken preisgab. Die schnitte glichen einem Muster. Ungefähr so, wie die Kreidezeichen, die man in Kerkern finden konnte. Diese vier striche, mit einem Diagonalen, die wie ein Kalender dazu dienen, Stunden, Tage, Monate oder Jahre zu zählen. Hides ganzer Rücken war voll davon. Langsam bewegte Kami die Hand auf diesen vernarbten Rücken zu und fuhr einzelne mit den Fingern nach. „Was…?“ „Für Miyavi bist du ein nur Spielzeug, das so lange interessant ist, bis ein neues, besseres kommt. Für jedes mal, das er mit einem seiner Spielzeuge spaß hat verpasst er dem besagten eine Narbe, und sobald der Rücken voll damit ist, ist er uninteressant.“ Kami musste schlucken, dann entdeckte er eine andere Narbe, die nicht in das Muster der anderen passte. Gerade als er fragen wollte, hörte man eine Tür zufallen. Er zuckte zusammen. „Der Graf ist wieder da, du solltest besser gleich zu ihm gehen!“ murmelte Hide emotionslos und knöpfte sich das Hemd wieder zu. „Aber denk daran, du bist Bediensteter und musst nicht unbedingt tun was er will. Egal wie er dich erpresst, nichts kann diese Demütigung wert sein!“ mit diesen Worten schob Ayumi Kami vor die Tür und überlies ihn wieder ganz sich selbst. „Ah, Kami, da bist du ja!“ meinte der Graf grinsend und zog ihn bei der Hand auf sein Gemach. „Du bist ja wegen deiner Strafe hier, wenn ich mich recht entsinne.“ Der Adelsmann setzte sich auf sein großes Bett. „Setz dich zu mir.“ Befahl Ishihara und deutete auf den Platz neben sich. Kami dachte sofort an die Unterhaltung mit Hide und Ayumi, deswegen zögerte er auch, bevor er sich kurz schluckend zu Miyavi setzte. Sofort wurde dieser aufdringlich, streifte Kamis Haar hinter dessen Ohr. „Wenn du mich einfach mal ‚machen lässt’ und dich entspannst, wird diese Bestrafung auch für dich angenehm sein.“ Erschrocken darüber, wie schnell der Graf auf den Punkt kam und das wahr machte, was die Anderen prophezeit hatten, sah er sein gegenüber an. Ängstlich und ein wenig angewidert. „Mein Graf, alles, aber ich lass das nicht mit mir machen…“ Der Graf begann lauthals loszulachen. „Als ich dich zu mir geholt habe, hieß es, du würdest alles machen.“ „Alles außer das…“ „Und du bist ganz sicher, dass du deine Meinung nicht ändern willst?“ „Ganz sicher…“ Wieder näherte der Graf sich dem anderen auf eine viel sagende weise. „Darüber wird sich deine Mutter aber nicht freuen!“ Empört stand Kami auf und sah den Grafen mit einer Wut in seinen Augen an. „Lasst meine Mutter aus dem Spiel!“ Miyavi kicherte dreckig. „Natürlich, ich werde ihr nichts tun.“ Ein erleichtertes ausatmen, doch es war fast schon anzunehmen, das der Satz des Grafen noch nicht beendet war. „Vorausgesetzt du tust jetzt und wann immer ich es will das, was ich dir sage. Ohne Widerreden!“ Kami schluckte erneut. „Was würde geschehen, wenn ich mich doch weigere?“ „Nun…“ auch der Graf erhob sich, ging langsam auf Kami zu, legte dann die Hände an den ersten Knopf von Kamis Hemd und begann an diesem herumzufuhrwerken. Kami schloss willig jedoch nicht freiwillig die Augen und lies sein Gegenüber machen. „Ich würde sagen, solltest du dich weigern, darf deine Mutter mit ihrem Leben zahlen, das sie einen so ungehobelten Sohn wie dich hatte, der einfach nicht hören wollte.“ Der Satz zog sich, denn war er endlich ausgesprochen, war Kami schon seines Hemdes entledigt und sah beschämt zu Boden. „Du benimmst dich, als wäre es dein erstes Mal.“ Meint er grinsend und betrachtete Kamis gut gebauten Oberkörper. Der Blick, der von Kamis Seite darauf folgte, lies nur folgenden Schluss zu – Der Graf hatte gerade mitten ins Schwarze getroffen. Er musste erneut lachen. „Das ist nicht dein ernst oder? Ich meine du bist Bauer. Normalerweise müsstest du doch schon einige Kinder gezeugt haben, oder irre ich mich da?!“ Kami biss sich auf der Unterlippe herum. Der Graf hatte schon Recht und er schämte sich sogar ein bisschen dafür, dass es nicht so ist. „Dazu hätte ich die richtige Frau finden müssen…und durch das, das meine Mutter so krank ist, hatte ich nur Augen für sie…“ Miyavi zog Kami wieder aufs Bett, sorgte dafür, dass er auf diesem saß. „Rührende Geschichte, aber jetzt hab gefälligst nur Augen für mich!“ befahl der Dominante von beiden und drückte den Langhaarigen ins Bett… Mana schreckte schweißgebadet hoch. Der Schock stand ihm im Gesicht. Er war wohl eingeschlafen. Und Közi war auch noch immer nicht wieder zurück, jedenfalls konnte er ihn nirgends entdecken. Er warf einen Blick zu dem kleinen Fenster der Hüte. Zwar war es im Wald indem sie waren immer recht dunkel, da er sehr dicht war, doch Mana erkannte dennoch die Nacht. Wie spät es wohl mittlerweile war? Hier draußen hatte Mana komplett das Zeitgefühl verloren. Langsam richtete er sich auf, streckte sich. Dann ging er zu diesem kleinen Fenster und sah hinaus. Ein leises seufzen verlies ihn, da er es vermisste, das eigene Antlitz in der Scheibe des Fensters spiegeln zu sehen. Seitdem er wach war, hatte er dieses ungute Gefühl in der Magengegend und verstärkte Gedanken an Kami. „Hoffentlich geht es dir gut…“ murmelte der Feminine vor sich hin. Er wartete. Wie lange wusste er nicht. Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor. Irgendwann wurde ihm diese Warterei zu blöd und er verlies die kleine Hütte. Kaum war er im Freien, übermannten ihn Sinneseindrücke die er vorher nie wahrgenommen hätte. Die schwarze Nacht erhellte sich für ihm zum Tag, die leisesten, weit entfernten Tiergeräusche wurden wahrgenommen, als stünden sie vor ihm und die verschiedensten Düfte lagen ihm in der Nase. Er blieb eine kurze zeit vor der Haustüre stehen um sich daran zu gewöhnen, setzte sich dann aber langsam in Bewegung, sogar mit einem festen Ziel vor Augen, nämlich das Anwesen des Grafen Ishihara, in dessen Oput sich Kami befinden sollte. Manas Schritte waren schneller und leichter als sonst, fast so, als würde er über den unebenen Boden schweben. Schon sehr bald hatte er den Wald verlassen, sah sich zunächst suchend um, um die Orientierung wieder zu finden, was nicht lange dauerte, denn jetzt befand er sich in der Nähe seines alten Zuhauses. „Madame?“ drang es an das Ohr des Schwarzhaarigen. Erschrocken drehte dieser sich um und sah in das Gesicht eines jungen Mannes, wohl so um die 30, dessen feuerrotes Haar sogar in der Dunkelheit auffallen würde. Er war nur sehr knapp bekleidet. „Madame, habt ihr Geld bei euch?“ „Wieso?“ fragte Mana und betrachtete sein Gegenüber genauer. „Ich habe seit Tagen nichts mehr gegessen. Ich habe Hunger, aber keine Kundschaft.“ „Kundschaft?“ der rothaarige nickte. „Wenn sie etwas Geld haben, egal wie viel, ich tue alles dafür!“ langsam begann Mana zu begreifen. „Du bist-“ „Ein Prostituierter, ja.“ Beendete der Andere Manas Satz. „Ich…habe leider nichts.“ „Und das sagt ihr nicht nur, weil ich nicht euer Typ bin?“ Mana lächelte den anderen an. „Glaub mir, ich würde dir etwas geben, ohne irgendetwas zu verlangen, wenn ich etwas hätte.“ Manas Ehrlichkeit erreichte den anderen und brachte ihn dazu, zu seufzen. „Tut mir leid...“ entschuldigte sich der Blasse und ließ den Rothaarigen hinter sich zurück. Wieder konzentrierte sich Mana auf sein Ziel und es war, als würden ihn seine Füße dann genau und ohne große Umwege dorthin bringen. Das einzige worauf er nun achten musste, war die Tatsache nicht noch einmal gesehen zu werden. Endlich hatte er das besagte Anwesen erreicht. Aus sicherer Entfernung betrachtete er dieses genau, um noch von Kerzen erhellte Räume ausfindig zu machen. Es waren drei. Zumindest auf der Seite des Gebäudes, die er überblicken konnte. Zu Manas Pech befanden sich alle drei dieser Räume in schwindelerregender Höhe. Wie sollte er nur dort hinaufkommen, um nur einen kleinen Blick in den Raum zu werfen. Da erinnerte sich Mana an die Szene in seinem Anwesen. Als Közi zusammen mit ihm einfach aus diesem Fenster gesprungen war, das sich auch nicht wirklich im Erdgeschoss befand. Vielleicht klappte das ja jetzt, in seinem Zustand auch anders herum? Irgendwie fand er es selbst lächerlich, nur darüber nachzudenken, aber unversucht wollte er es auch nicht lassen. Also schlich er sich auf das Grundstück und stellte sich unter das erste der Fenster. Noch einmal ein prüfender Blick nach oben, dann schloss er die Augen und konzentrierte sich. Dann setzte er zum Sprung an und tatsächlich schaffte er es, zumindest bis auf das niedrigste Vordach der Konstruktion. Jetzt müsste er nur auf diesem ein wenig nach oben klettern und konnte Direkt in das Fenster sehen. „Doch nicht ganz unpraktisch…“ dachte er still bei sich und setzte sein Vorhaben in die Tat um. Je näher er dem leuchtenden Fenster kam, desto intensiverer Blutgeruch drang ihm in die Nase. Dieser Geruch vermischte sich mit einem anderen, ihm wohl bekannten. „Kami?!“ meinte er erschrocken beschleunigte seinen Gang. Der erste Blick in den Raum verriet nichts ungewöhnliches, erst als er den Blick durch diesen schweifen lies, konnte er eine Person erkennen, die im bett lag. Auch das Gewimmer von dieser blieb nicht ungehört. „Kami….“ Hauchte er gegen die Fensterscheibe. „Was hat er mit dir gemacht…?“ Gerade als er versuchen wollte, das Fenster von außen zu öffnen, betrat eine weitere Person den Raum, die Mana sofort als den Grafen Miyavi identifizieren konnte. „Kami-Chan, hör doch endlich auf zu jammern, es ist doch schon vorbei!“ der Schwarzhaarige setzte sich auf das bett, zu dem zittrigen Kami, der lediglich mit dieser decke bedeckt war. Vorsichtig drehte Miyavi ihn auf den rücken, wodurch er auch Mana volle Sicht auf die Schnittwunde die er unter dem linken Schulterblatt hatte, gewährte. Der Graf zückte ein Messer, dessen Spitze schon von Blut besudelt war. „Halt still, ich hab das Gefühl, die ist noch nicht tief genug.“ Meinte er und setzte die Klinge oben an. Manas Augen weiteten sich. „Nein…NEIN!“ schrie er und schlug gegen die Fensterscheibe. Natürlich drehte Miyavi sich erschrocken zum Fenster um, konnte aber nichts und niemanden erkennen. Also stand er auf und ging zu diesem um auf Nummer sicher zu gehen. Er öffnete selbiges und beugte sich ein Wenig nach außen, sah nach links und rechts. Nichts. „war wohl Einbildung“ meinte er schließlich und schloss dieses wieder. Über dem vorstehenden Fenster, da hatte Mana sich versteckt beziehungsweise sich verstecken lassen. Közi war wie aus dem nichts aufgetaucht und ihn wohl noch rechtzeitig davor gerettet, entdeckt zu werden. Dass er selbst schon viel länger bei diesem Ort war und Mana beobachtete, würde er wohl nicht erwähnen. Er hatte die flache Hand auf Manas mund gedrückt um einen möglichen Aufschrei zu dämpfen. Erst als das Fenster wieder geschlossen wurde, löste er diesen langsam. „Was soll das?!“ fauchte Mana seinen ehemaligen Bediensteten an. „Er wird kami da drin aufschlitzen und ihr…?!“ „Shhhht, beruhig dich!“ meinte Közi und sah den femininen jungen Mann an. „Da drin wird ein Mensch aufgeschlitzt und ihr sagt mir, ich soll mich beruhigen?!“ „Er wird ihn schon nicht umbringen“ murmelte Közi leise. „Was aber passiert wäre, wenn du da jetzt rein wärst…nicht auszumalen.“ „Was wäre denn schon großartig passiert? Außer das ich diesem Ekel eine übergezogen hätte und mit Kami abgehaut wäre!“ Kopfnicken als Bestätigung. „Kami blutet, und du bist ein Vampir. Du könntest unangenehmer für Kami sein, solange das so ist!“ „Aber-“ Közi legte die finger auf Manas Lippen. „Nichts aber.“ Hauchte er leise. „Er tut ihm weh…“ Mana hatte schon Tränen in den Augen und es zerriss ihn innerlich das mit ansehen zu müssen und doch nichts tun zu können. „Wenn die Zeit gekommen ist, verspreche ich euch Milady, ihn da raus zu holen. Aber solange er offene, blutende Wunden hat, sollten wir uns zu seinem eigenen Wohl fern von ihm halten!“ „Solange kann ich ihn nicht hier lassen!“ In dem Moment der Stille konnte man hören, wie eine Tür ins schloss fiel. Scheinbar hatte der Graf das Zimmer wieder verlassen. Sofort löste die Milady sich aus Közis griff und öffnete das Fenster. „Was macht ihr denn?!“ „Ich muss zu ihm, egal wie viel er blutet!“ Und schon rutschte er durch die Fensteröffnung in das mittlerweile dunkle Zimmer. Es war still, Kami schien eingeschlafen zu sein. Mana setzte sich zu ihm aufs Bett und ignorierte den Geruch von Kamis Blut. Közi beobachtete das ganze von außen, schon mit einer Menge Eifersucht in seinem Blick. „Kami…“ hauchte Mana und strich über dessen Wange. Sanft. Dieser verzog seine Miene, drehte den kopf weg. „Nein bitte, habt ihr noch nicht genug?“ murmelte er im schlaf. „Kami!“ Dieses Mal bestimmter und etwas lauter. Tatsächlich, Kami blinzelte und sah Mana erst einmal mit einem verheulten und verwirrten Blick an. Mana lächelte liebevoll während er von Kami angestarrt dabei half, den gepeinigten aufzuhelfen. Sofort fiel er dem Wesen der Nacht in die arme. „Milady…“ murmelte er leise und drückte sich näher an den Femininen. „Ich bin gekommen um dich hier heraus zu holen!“ hastig löste Kami die Umarmung und sah zu seinen Zittrigen Händen. „Nein…“ „Bitte..?“ „Nein“ wiederholte er etwas lauter. „Ich kann nicht mit euch kommen Milady…“ „Warum denn nicht?“ Ein leises schluchzen vom Langhaarigen. „Er hat doch meine Mutter. Er wird ihr was antun wenn ich abhaue!“ „Mana, schnell. Raus da, ich glaube der Graf kommt zurück!“ mischte sich Közi in das Gespräch ein. „Nein Közi, nicht ohne ihn!“ Er konnte Kami hier nicht zurücklassen. Die Schitte wurden lauter, die person kam also näher. Kurzerhand entschloss Közi sich, einfach durchs Fenster zu steigen und die Milady persönlich da rauszuholen, egal ob sie sich mit Händen und Fäusten wehrte, was natürlich auch prompt der Fall war. Und leise war die dabei auch nicht. Es klopfte an der Tür. „Los macht schon, bringt die Milady hier raus, euch darf niemand hier sehen!“ „Kami, ich kann dich nicht hier bei diesem Scheusal von Grafen lassen!“ „Milady, ich komme schon klar, bitte geht jetzt!“ Kami band sich das Leintuch um die Hüfte, stand auf und drückte die Milady sanft in Közis Arme. Durch diese Geste wurde Mana ruhig und lies sich, wenn auch noch immer nicht wirklich bereitwillig, zurück aufs dach helfen. Wieder ein Klopfen. „Herein?“ Die Tür öffnete sich nun und eine Feminine Person die Kami selbst schon bekannt war trat ein und verbeugte sich tief. „Emiru was wollt ihr denn noch hier?“ Natürlich wusste er, dass er sowieso keine Antwort bekommen würde. Jedenfalls nicht in mündlicher Form. Emiru hob einen kleinen Koffer in Kamis Augenhöhe und lächelte schwach. Zumindest hatte es den Anschein als würde er lächeln, dabei hatte er damit schon vor Jahren aufgehört. Zeitgleich an dem Tag, an dem auch seine Stimme verstummte. Kami verstand weswegen der Andere gekommen war und drehte sich gleich auf den Rücken, damit Emiru sich anständig um seine Schnittwunde kümmern konnte. „Hat der Graf dich geschickt?“ Emiru schüttelte den Kopf. „Die Doktorin?“ Durch ein Kopfnicken wurde Kami bestätigt. Vorsichtig richtete Kami sich wieder auf, achtete peinlich genau darauf, dass man nicht zu viel von ihm sehen konnte. „Wie geht es meiner Mutter?“ Eindringlich starrte Kami in die Augen seines Gegenübers, um aus diesen zu lesen. Dieser wich seinem Blick aus. „Geht es ihr gut?!“ ein zaghaftes nicken, dann jedoch packte Emiru schnell wieder alles zusammen und verließ zügig das Zimmer. Auch Mana und Közi waren verschwunden, nachdem sie gesehen haben wie Kami verpflegt wurde und sich sicher sein konnten, dass man sich um ihn kümmerte… ~ Fertig o_____o Well, was soll ich sagen…..viel Fantasie XD Zumindest was davon übrig geblieben ist ^^ Ich hoffe ich konnte euch mit dieser Fortsetzung erstmal wieder ne weile befriedigen Kapitel 9: Devil himself ------------------------ Mit einem lauten Knarren öffnete sich die schwere Eisentür und einer der Beamten trat herein. Gegenüber saß auf einer Pritsche, die bei weitem nicht den Komfort bot, wie er es von seinem großen Bett welches in seinem momentan herrenlosen Anwesen stand, der Angeklagte Graf Camui, der zu dem Beamten hinaufsah. Schon seit Tagen hielt man ihn hier fest, wegen eines Verbrechens, das er nicht einmal begangen hatte und mittlerweile war der Glamour des Adels sichtlich verflogen. Auf der Straße hätte man ihn so nie für ein Blaublut gehalten. „Besuch!“ Kam es in rauen Tönen von dem Mann in Uniform, der daraufhin einen Schritt zur Seite. Seine Augen weiteten sich, als er seinen Besuch zu Gesicht bekam. Hastig stand er auf und sah sein Gegenüber wütend an, während der Beamte die Zelle verließ und man die Tür zurück ins Schloss fallen hörte. „Was willst du hier?!“ fauchte Camui gleich los. „Hey hey, immer langsam mit den jungen Pferden, ich bin nicht hier um mich mit dir zu streiten, eher im Gegenteil.“ Der Schwarzhaarige, bei dem es sich um den Grafen Miyavi handelte, griff in seine Manteltasche und zog ein stück Papier heraus. „Gugg was ich hier habe!“ Genervt zog Gackt eine Augenbraue nach oben. „Wie toll, ein wertloses, dreckiges stück Papier, da hast du ja endlich was bekommen, was dir zusteht!“ meinte er sarkastisch und verschränkte zusätzlich die Arme. „Sei nicht so vorlaut und lies erst, was draufsteht!“ meinte er grinsend und hielt dem Anderen den Zettel unter die Nase. Camui weitete die Augen und entriss dem Schwarzhaarigen das stück Papier. „Das ist doch Manas Schrifft?!“ Miyavi schlich förmlich um Gackt und die Pritsche herum, so dass er Ihm von hinten den Zettel wieder entreißen konnte. „Ja, ist es. Und es ist das stück Papier kann über dein Leben entscheiden, immerhin droht dir eine Hinrichtung!“ Es verschwand wieder in Miyavis Manteltasche. „Kami hatte es mir gegeben..“ er trat wieder vor den anderen. „Deswegen hatte er sich ohne Erlaubnis aus meinem Anwesen entfernt.“ „Und warum erzählst du mir das alles? Ich kann mir nicht vorstellen, das ausgerechnet DU mich hier raus holen willst!“ Ein amüsiertes Kichern drang von Miyavi an des Grafen Ohr. „Ach, du kennst mich doch. Keine Gefallen ohne Gegengefallen!“ Der Sitzende erhob sich. „Du hast mir Kami genommen. Ich glaube nichts mehr zu haben, das du gebrauchen könntest. Aber vielleicht wärst du ja so freundlich?“ Der erste Teil seines Satzes klang mehr als nur Vorwurfsvoll. Es war eine Mischung aus Vorwurf, Hass und Wut. „Nun…“ begann der Schwarzhaarige. „Die Behandlung von Kamis Mutter ist etwas teuerer als ich vermutet habe, und irgendwie habe ich das Gefühl, das mein Vermögen dabei schnell abnehmen könnte.“ „Du willst Geld?“ Ein Nicken kam als Antwort. „Du hast es erfasst!“ „Wie viel?“ „Na ja, wie wäre es mit deinem gesamten Vermögen?“ Gackt sah sein gegenüber verwirrt an. „Du willst alles?“ „Ich nehme alles was ich kriegen kann.“ Langsam bewegte Miyavi sich auf die Zellentür zu. „Überlegs dir einfach, und ich komme morgen wieder.“ „Warte…!“ mit geknickter Haltung, den Blick auf den Boden gerichtet fuhr er fort. „Was nützt mir mein Reichtum, wenn ich tot bin? Du kannst es haben…alles!“ Miyavis grinsen wurde breiter. „Brav, wie ich es erwartet habe. Du musst dich trotzdem noch bis morgen gedulden. Dieses Tauschgeschäft möchte ich Schriftlich festhalten!“ Camuis Augen verformten sich zu engen Schlitzen. „Es geht hier um mein leben, ich denke du kannst mir vertrauen!“ „Vertrauen ist gut, Kontrolle besser!“ Nun war es Camui, der grinste. „Du hast Recht, vielleicht solltest du deswegen einmal deine Manteltasche kontrollieren!“ Siegessicher wedelte Camui mit dem Beweisstück, das bis eben noch in Miyavis Manteltasche vermutet wurde. „Wie?!“ „Ah, ah, ah“ meinte der Graf grinsend und hob den Zeigefinger. „Ein guter Künstler verrät seinen Trick nicht!“ Miyavis Augen wurden schmal vor Wut. „Okay, diese Runde geht an dich, aber du vergisst da eine Tatsache!“ „Und die wäre?“ „Ich bekomme immer, was ich will!“ Ja, Miyavi wäre nicht Miyavi, wenn er nicht noch einen Plan B in der Hinterhand hatte. Einen, hinterhältiger und gemeiner als den zuvor. „Immerhin habe ich ja auch Kami!“ Mit diesem Satz traf er einen wunden Punkt und Camui begann, sich verstört auf der Unterlippe herumzukauen. „Ich war überrascht dass er noch eine Jungfrau war. Ich war mir sicher, du hattest deine Finger schon an ihm.“ „Du mieses…“ Ja, das war zu viel für den Angeklagten, und da traute er sich trotz seiner sowieso schon schlechten Lage, die im Augenblick empfundene Wut, an Miyavi auszulassen. Wutentbrannt stürzte er sich auf ihn, und der Angegriffene machte nicht einmal Anstalten, auszuweichen. Folglich bekam er Camuis geballte faust mit voller wucht ab, fiel zu Boden und knallte dabei leicht gegen die stählerne Zellentür, woraufhin ein gedämpftes Geräusch nach außen drang. Sofort öffnete sich diese und der Beamte sah das Szenario. Entsetzt sah er zu dem am Boden liegenden, dann zu dem Grafen, welcher dann sofort mit mühe abgeführt wurde. Alles was der Graf dann noch sah war ein dreckiges Grinsen Miyavis, der ihm dann, die schmerzende Stelle haltend, zuzwinkerte. Stille. Das einzige Geräusch das man hörte war das, das die Buchseite beim umblättern machte. Machida saß auf dem noblen Bett, mit einer Lesebrille auf der Nase. Plötzlich ging die eine hölzerne Tür auf, die Machis Zimmer mit einem anderen Schlafraum verband. Machi sah auf und sah Emiru vor sich. Er trug nur dieses Nachthemd, das ihn sehr feminierte. Der Rothaarige lächelte, lag das buch zur Seite und die Lesebrille darauf. „Du siehst toll aus mein Engel!“ Auch Emiru lächelte und ging auf den anderen zu, krabbelte auf dem Bett zu ihm, um ihn einen Kuss aufzudrücken. In dem Moment klopfte es und die andere Türe öffnete sich stürmisch. Erschrocken lies sich der Stumme in Machis Arme fallen und sah zur Tür. Wer störte? „Oh Verzeiung, tut mir leid!“ Ein hochroter Kami drehte sich um und wollte das Zimmer gerade verlassen. Sanft drückte Machida Emiru zur Seite und folgte Kami vor die Tür. „Was ist denn los Kami?“ Verlegen wich Kami den Blicken Machidas aus. „Ist schon in Ordnung, ich wollte nicht stören… ich wusste gar nicht das ihr…und Emiru…“ der Rothaarige lächelte. „Es ist noch nicht lange so. Das was er mir nicht sagen konnte habe ich nicht gesehen, falls du verstehst.“ Kami nickte, wich Machidas Blicken weiter aus. Es war ihm peinlich bei so etwas gestört zu haben, auch wenn er nur einen Kuss gesehen hatte. Kami, was ist los?“ wiederholte die Doktorin seine Frage. „Nun…“ begann Kami leise. „Ich will Euch und eure arbeit wirklich nicht in Frage stellen, aber bitte, helft meiner Mutter so schnell wie möglich…“ Kami klang verzweifelt. „ich glaube nämlich nicht, dass ich die Spielchen des Grafen lange ertragen kann…“ Kamis Gegenüber seufzte, legte dann seine Hand auf Kamis schultern und lächelte. „Glaub mir bitte, ich tu was ich kann…“ „Das weis ich doch…kann ich zu ihr, ginge das?“ Machida nickte lächelnd. „Natürlich.“ Er zog die goldene Kette an der der Schlüssel zu dem Gemach von Kamis Mutter über den Kopf und drückte sie Kami in die Hand. „Vergiss bitte nicht, abzuschließen wenn du wieder gehst, sicher ist sicher!“ Kami nickte und rannte den Flur entlang während Machida sich wieder in sein Gemach zurückzog. „Mutter?“ Kamis Kopf linste in den sterilen Raum. Natürlich wusste er, das seine Mutter längst nicht in der Lage war, zu Antworten, zumal sie die meiste zeit schlief. Kamis Mutter war eine hübsche Frau die aber die Krankheit nahm ihr stetig mehr von dieser. Kami trat ein, ging langsam auf das Bett zu und setzte sich auf den Hocker daneben. Als er seine Mutter betrachtete, stiegen ihm die Tränen in die Augen. Nicht nur, weil es ihr so schlecht ging, sondern auch weil er um sie zu retten soviel durchgemacht hatte. Vor allem das, was in der letzten Nacht geschehen war, nahm ihn am meisten mit. Er beugte sich zu dem bett und versteckte sein Gesicht hinter den Armen. „Ich flehe dich an, bitte, werde doch gesund.“ Begann er leise zu schluchzen. Er war so vertieft darin, dass er gar nicht bemerkte wie der Graf Ishihara den Raum betrat. „Na so was. Eigentlich hoffte ich, die Doktorin hier zu finden…“ Bei dieser Stimme lief Kami ein eiskalter Schauer über den Rücken. Hastig drehte er sich um, war überrascht als er den Grafen so sah. Immerhin hatte er von Camuis schlag eine Platzwunde an der Stirn, die er sich hielt, weil sie doch sehr heftig blutete. „Sie schläft immer noch oder?“ „Ja..“ Miyavi setzte sich auf das zweite Bett in dem Raum. „Sie ist sehr Attraktiv….ganz klar also woher du deinen Charme hast!“ Um von diesem Thema abzulenken, stellte er folgende Frage. „Was ist denn passiert?“ „Na ja…“ Miyavi überschlug die Beine. „Dein alter Herr und Meister ist handgreiflich geworden. Mag ja sein, das er mit dem Tod der Milady nichts zu tun hat, aber gefährlich ist er trotzdem.“ Kamis Augen weiteten sich. „Sie waren bei Camui?“ Nicken. „Und…er hat das getan..?“ wieder ein Nicken. „Oder glaubst du, das ich Lüge?“ Kami stand auf und ging auf den Grafen zu, wollte die Heftigkeit der Wunde genauer betrachten. „Du kannst sie gerne anfassen!“ Warum um Himmelswillen wich dieses fiese Grinsen in keiner Situation? „Na los, berühr es“ drängte er dieses Mal schon mehr und zwang ihn dann letztendlich dazu, indem er unsanft nach Kamis hand griff und diese zu der Platzwunde führte. Dabei legte sich Miyavis andere um Kamis hüfte und zog ihn näher heran. „Mein Graf…“ murmelte Kami leise. Sein Körper begann zu zittern, vor Angst, was die wie Feuer brennenden Küsse, die der Andere kurz darauf auf Kamis Hals verteilte, nicht gerade besser machten. Kamis Atem wurde schneller, doch nicht der Lust wegen. Vielmehr war er kurz davor, die Panik zu bekommen. Sein ganzer Körper spannte sich an. „Mein Graf…bitte..“ wiederholte er leise. „Bitte nicht hier…!“ der Adelsmann begann sanft an den Ohrläppchen seines Gepeinigten zu knabbern. „Warum denn nicht, willst du nicht, dass deine Mutter sehen könnte, dass du jetzt ein großer Junge bist?“ Ja, Miyavi machte sich gerade darüber lustig, das er als erwachsener Mann gestern Abend noch eine Jungfrau gewesen war. „Das du jetzt keine Augen mehr für Sie hast.“ Wieder kamen Kami die Tränen. Unglaublich wie Miyavi es schaffte, Kami nur durch Worte mental fertig zu machen. „Bitte nicht…“ Mehr wie sich wiederholen, betteln und bitten konnte er nicht, traute er sich doch nicht, zu widersprechen oder gar sich zu wehren. Das sowieso schon sehr gefährdete Leben seiner über alles geliebten Mutter stand schließlich auf dem Spiel, doch Miyavi lies nicht mit sich reden. Ja, wenn er etwas wollte, … bigi's talking: Gott...leute, ich mag miyavi eigentlich wirklich gerne, deswegen fällt es mir echt sauschwer ihn so dazustellen wie oben. Deswegen ein dickes fettes gomen nasai erstmal dafür, das dieses kapitel so schlecht war und dann noch dafür, das ich Miyavi zu so einem Monster mache....u.û ... nya~ kommis büdde ;) Kapitel 10: Laws of a murderer ------------------------------ Vor genau vier Monaten hatte der Prinz Shinya diesen Unfall, bei dem er sein komplettes Gedächtnis verloren hatte. Seitdem hatte dieser sich auch stark verändert. Das lange, blonde Haar war ab, zu einer zu dieser Zeit typischen, edlen Kurzschnittfrisur gestylt und an das Tragen von Kleidern dachte er heute kein bisschen und dass obwohl er erfahren hatte, warum er es damals tat. Dennoch fühlte er sich als dieser total neue und fremde Mensch, den der Unfall aus ihm machte, nicht wohl in Kleidern. Die ‚Prinzessin’ war voll und ganz von der Bildfläche verschwunden und ein ebenso Gutaussehender junger Mann zierte die Seite Toshiyas. Und wenn der Thronfolger ehrlich gewesen wäre, war er irgendwie froh um diese Veränderung, spätestens als der Mord Manas das Königshaus erreichte, ähnelte dieser doch dieser Mordserie, die eigentlich vorüber schien. Gackt, dem der Prozess gemacht wurde war noch immer hinter Gitter, hatte das Glück eine Schonfrist durch die Königsfamilie erhalten zu haben, da Toshiya sich einfach nicht vorstellen konnte, das der Graf Camui der gesuchte Serienmörder sei. Allerdings nicht mehr für sehr lange, dann würde man ihm den Kopf abschlagen, wenn bis dahin seine Unschuld nicht bewiesen werden konnte. „Bruderherz?“ Toshiya blickte von seiner Papierarbeit hinauf, zu der Tür in welcher Shinya stand. „Begleitest du mich bitte in die Stadt?“ Seine Lesebrille auf die Seite legend, erhob er sich und ging auf Shinya zu. „Warum möchtest du dort hin?“ Shinya lächelte. „Ich bin ein Prinz und habe ein Volk das ich noch nicht einmal gesehen habe in diesen vier Monaten…“ argumentierte er. „Ich möchte mal unter die Leute kommen…“ bei dieser letzten Aussage spürte Toshiya erneut, das da eigentlich ein völlig fremder vor ihm steht, denn sein Shinya hasste Menschenmassen, liebte die pure Natur. Er seufzte. „Wenn das dein Wunsch ist begleite ich dich selbstverständlich.“ Gesagt getan. Mindestens eine halbe Stunde später saßen die beiden in einer ihrer dutzend Kutschen, auf dem Weg in das Zentrum ihres Reiches. Zur Mittagszeit kamen sie an, wurden natürlich herzhaft begrüßt und mit Geschenken überhäuft – Überwiegenderweise bestanden diese aus Nahrungsmitteln, weswegen sie das meiste davon ablehnten, würde es eh nicht mehr frisch sein, wenn sie wieder auf dem Schloss waren. Toshiya hielt sich im Hintergrund, gab heimlich Acht auf seinen Bruder, der sich interessiert mit den Damen und Herren hinter den Tresen der Ständer unterhielt. Neugierig erkundete er, was er eigentlich kennen musste. Nach einiger Zeit blieb der jüngere abrupt stehen und fast wäre Toshiya in diesen hineingerannt. „Was ist los?“ fragte er dann besorgt. „Toshiya, war ich immer, was ich bin?“ Verwirrt blickte der Angesprochene sein Gegenüber an, wusste nicht, was diese Frage bedeuten soll. „Na ja…“ Shinya drehte seinen Kopf zu Toshiya. „War ich immer das, oder gab es eine Zeit in der ich das war?“ Er deutete auf ein kleines Mädchen dessen Alter er auf fünf oder sechs Jahre schätzte. Sie trug zerfetzte Kleider und es sah aus als wäre sie eine Waise. Toshiyas Blick folgte den von Shinya und nun erkannte auch er das Mädchen, welches da auf dem dreckigen Boden saß und hungerte. „Ich bin froh, dass mein Vater nicht nach dem Stand entschieden hatte, wen er zur Frau nimmt. Tatsächlich warst du auch einmal dort in der nähe gesessen, als mein Vater mich zu seiner Auserwählten mitnahm und diese mir von dir erzählte.“ Begann Toshiya lächelnd zu erzählen. Doch zu mehr kam er nicht, denn Shinya entfernte sich während der Thronfolger erzählte zu dem Mädchen, kniete sich zu ihr. „Hallo mein Kind…“ sprach er sie lächelnd an. „Warum sitzt du denn hier so alleine?“ Das Mädchen sah auf, blickte aus kindlichen, verängstigten Augen zu Shinya hinauf, schwieg. „Sakura!“ Das schreien eines Jungen war zu hören, und das Mädchen stand hastig auf und starrte in die Richtung, aus der man ihren Namen rief. Kurz darauf konnte man einen wohl um die zehn Jahre alten Jungen erkennen, der rannte, scheinbar vor jemandem oder etwas floh. „Lauf schnell davon Sakura!“ schrie er erneut und kaum hatte das kleine Mädchen das vernommen rannte sie auch. So schnell konnte Shinya gar nicht schauen, da verschwand es in einer Seitengasse. Der ältere Junge wollte folgen, knallte dann aber gegen Toshiya, der das Verschwinden Shinyas erst gar nicht bemerkt hatte und sich dann, ungünstiger weise in den Weg des Jungen stellte. Dieser fiel zurück und verlor die leibe Brot, die er wohl gestohlen haben musste, da ein Aufgebrachter Bäckermeister dicht folgte und wütent schrie. „Haltet den Dieb, haltet ihn gut fest“ schrie er und verlangsamte seinen Schritt, als er sich Toshi und dem noch immer am Boden liegenden Boden näherte. Sofort griff dieser dann nach dem Handgelenk des Jungen, zog ihn unsanft auf die Beine. „Dafür wirst du zahlen Lausbub!“ „Hat er euch bestohlen?“ Der Bäckermeister nickte, hielt den Jungen fest, damit er nicht davonlief. Toshiya sah auf den Boden, wo das Brot lag. „Was regt ihr euch über drei Leibe Brot auf, das ist doch kein Vermögen.“ „Nein, natürlich nicht, aber jeder Leib bringt Kapital das ich derzeitig gut gebrauchen kann.“ Erklärte er knapp. „Klar könnte ich Ausnahmen machen, aber dann würde man mich täglich Ausrauben und ich würde keinen Gewinn mehr machen.“ „Wenn es euch nur um den Gewinn geht, dann zahle ich die Leibe und noch drei frische, da man die hier nicht mehr essen sollte.“ Der Bäckermeister grinste zufrieden, lies den Knaben los. Dieser rannte jedoch Unerwartetherweise sofort panisch davon, seiner dem Mädchen hinterher. Murrend sah der Bäckermeister auf, hoffte natürlich inständig sein Geld doch zu bekommen. Und natürlich war Toshiya nicht so, drückte ihm die Münzen in die Hand, sah sich währenddessen suchend nach Shinya um, der wie vom Erdboden verschluckt war. Natürlich begann Toshiya sofort mit der Suche. Shinya war dem Mädchen gefolgt, sah sich in der dreckigen, bestialisch stinkenden Gasse genau um und fand sie dann in einer Ecke wartend sitzen. „Sakura?“ Das Mädchen sah auf, wieder mit dieser Angst im Blick. „Das ist doch dein Name oder?“ wieder Kniete er sich zu dem jungen Ding, welches stur weiter schwieg. „War das dein Bruder?“ mit einem Nicken bestätigte sie. „Er hat euch Essen besorgt, habe ich recht?“ Wieder ein nicken. „Du solltest dich nicht in diesen Dreck setzen, wenn du nicht Krank werden willst…“ Schweigen, also setzte Shinya sich zu ihr, schwieg ebenfalls. „Sakura!“ Wieder dieser Junge und er bog gerade in diese Gasse ein. Als er dort jemanden bei seiner Schwester sitzen sah. „Hey, sie!“ meinte er wütend und rannte auf die beiden zu, begann auf Shinya einzuschlagen. „Gehen sie weg von meiner Schwester!“ Die Schläge des Jungen waren schwach und kraftlos, verfehlten also ihre Wirkung. Shinya griff nach beiden und hielt sie fest. „Ich habe nicht vor, deiner Schwester etwas anzutun“, beruhigte er den Jungen sogleich. Prüfend sah der Junge zu seiner Schwester, diese nickte nur zustimmend. „Wie ist dein Name, junger Mann?“ Scheinbar würde der Junge gesprächiger sein, deswegen wand Shinya sich an diesen. „Takumi“, antwortete dieser noch etwas unsicher darüber, ob er dem Fremden trauen sollte. „Takumi…“ wiederholte Shinya lächelnd. „Wo hast du denn das Brot gelassen?“ verschämt über seinen Misserfolg sah der Junge zu Boden, antwortete nichts. Shinya griff in die tiefe Tasche, die an sein Kostüm angebracht war und holte eine Hand voll Goldmünzen heraus, drückte sie dem Jungen in die Hand. Der sah diese an, seine Augen begannen zu glänzen, fast noch mehr wie das Gold. Dann sah er auf und begann zu weinen, natürlich vor Glück, sprang dem Blonden in die Arme, drückte ihn. Ein lächeln schlich sich auf Shinyas Lippen und er drückte den kleinen, ihm ja eigentlich vollkommen Fremden Jungen an sich. Auch das Mädchen lächelte nun freudig. „Wir danken ihnen vielmals!“ meinte sie und verbeugte sich höflich bevor ihr Bruder nach ihrer Hand schnappte und mit ihr davon rannte. Lächelnd sah Shinya ihnen nach, zog dann die Beine an und legte seine Arme um diese, um sein Gesicht in ihnen zu verbergen. Er schloss seine Augen und verlor sich in seinen Gedanken. Seitdem er diesen Unfall hatte und sich an nichts mehr erinnern konnte, war ihm das Schloss und alle Leute darin Fremd. Er fühlte sich fehl am Platz und nach diesem Ereignis mit den beiden heimatlosen Straßenwaisen und dem kurzen Gespräch mit seinem Bruder zuvor wusste er, wo er hingehörte. Eigentlich war er nämlich genau das und die Straße wäre sein Zuhause. Natürlich war er froh, dass es nicht so war, aber er hatte das schreckliche Gefühl, diesen Reichtum einfach nicht verdient zu haben. Ein leises Seufzen verließ seine Lippen und noch im selben Moment zuckte er erschrocken als er etwas vor sich auf den Boden knallen hörte. Er sah auf und erblickte ein Buch – sein Tagebuch. Sofort löste sich seine schützende Sitzhaltung auf und er sah nach Oben, zu dem Mann, der es ihm vor die Beine geworfen hatte. Es war mittlerweile nur zu Dunkel um etwas zu erkennen. „Woher…“ ängstlich sah der junge Prinz zu seinem Gegenüber auf. „Das fand ich bei der Milady“ Sofort weiteten sich die Augen des Prinzen und er richtete sich hastig auf. „Wer seit ihr?!“ der Fremde zückte ein im Mondschein glänzendes Messer. „Rührend, deine Gründe dafür, deinem eigenen Bruder den verstand zu rauben!“ kam es von dem Fremden, der langsam näher kam und da Shinya die Wand im Rücken hatte, gab es auch kein entweichen. „Wovon redet ihr bitte?“ „Man sollte es verbieten, Männer wie dich herumlaufen zu lassen. Warum auch immer du jetzt keine Kleider mehr trägst möchte ich lieber gar nicht wissen. Die kalte Klinge des Messers berührte Shinyas kehle, dieser schloss panisch die Augen. „Du bist es also gewesen…du hast die Milady und all die anderen Männer auf dem Gewissen…“ ein gemeines Kichern drang an Shinyas Ohr. Der Fremde hatte sich Shinyas Gesicht bis auf einige Zentimeter genähert. Er konnte den Atem des anderen spüren, würde ihn vielleicht auch sehen, wenn er nicht soviel Angst davor hätte, die Augen zu öffnen. „Männer, schöner als die schönsten Frauen, so etwas gehört sich einfach Verboten. Und ich sorge dafür, das dieses Gebot eingehalten wird.“ Die rauen Lippen des anderen legten sich grob auf Shinyas, der dann die Augen aufriss. Traute sich aber nicht sich zur Wehr zu setzen, immerhin war der andere bewaffnet. Bald hatte sich der Kuss wieder gelöst und der Fremde spuckte neben sich auf den Boden und lies ein Geräusch des Ekels über seine Lippen kommen. „Ich hasse Menschen wie dich, ich hasse sie abgrundtief!“ Shinya sah dem anderen verwirrt und ängstlich ins Gesicht, zitterte am ganzen Leib, spürte immer noch die Klinge an der Kehle. „Bitte tut mir nichts…“ bettelte Shinya nun um sein Leben, schon lange mit den Tränen kämpfend. „Sei doch froh, meine anderen Opfer durften mich nicht zu Gesicht bekommen, aber weil du ja die Prinzessin bist mache ich für dich eine Ausnahme!“ „Ich bin keine Prinzessin…“ schluchze Shinya verzweifelt. „Ich bin ein Mann, der Prinz!“ Der Fremde grinste. „Das ändert auch nichts mehr an der Tatsache, dass du einmal Kleider getragen hast!“ Mit der Klinge fuhr er Shinya durchs Haar. „Irgendwie schon schade dass du dich sogar von deiner langen Mähne getrennt hast“ meinte er ironisch und grinste. „Ich habe mich nicht nur davon getrennt, sondern von allem. Ich bin keine….ich bin ein Mann!“ Gelächter. „Ich habe dir schon einmal gesagt dass das jetzt auch keine Rolle mehr spielt. Gerade als der Bruder eines Königs sollte man sich nicht so präsentieren, dann ist man nämlich ein miserables Vorbild.“ „Miserabel..?“ „Ja~ natürlich! Im Grunde bist DU schuld daran, das all die anderen Sterben mussten!“ Sofort durchströmten tausende von Schuldgefühlen Shinyas Körper und er sackte zusammen wurde nun also nur noch von dem Anderen gestützt. Dieser lies ihn einfach los, zu Boden sacken. Dann kniete er sich zu ihm und gab ihm das Messer in die Hand. Er war sich sicher, das er dieses nun nicht mehr gegen ihn wenden würde. „Mana war dein Freund und er ist tot, deinetwegen!“ redete er auf Shinya ein. Dieser schluchzte nun noch mehr, umgriff das Messer fest. „Du hast es nicht einmal mehr verdient, umgebracht zu werden!“ meinte er grinsend drehte Shinya den rücken zu und entfernte sich langsam. „An jemandem wie dir mache ich mir nicht die Finger schmutzig!“ Und die Worte verfehlten nicht sein Ziel, der Adelsmann war am Boden. Fertig mit sich und der Welt. Normalerweise hätte er sich aus so einfachen Worten nichts gemacht, aber so wie der Mörder sie anwandte und sprach konnte er ihnen eigentlich nur glauben und folge leisten. „Am besten du beendest es schnell, selber!“ Schluchzend nickte Shinya, setzte die Klinge am unterarm an und schnitt sich die Pulsader auf. Es war als ob eine Geisterhand ihn steuern würde. Der Fremde drehte sich um, grinste und sah zu wie das Blut aus der wunde spritze, jedoch viel zu langsam, dachte er. „Die andere auch!“ gab er mit befehlendem Ton von sich und siehe da, Shinya gehorchte. Zufrieden nickte der andere grinsend, drehte dem Prinzen erneut den Rücken zu und verschwand in der Dunkelheit. Doch er hätte wohl lieber bei seinem Opfer bleiben sollen, bis er sicher verreckt wäre. Denn Toshiya fand seinen Bruder. Jedoch bleib die Frage offen, ob es noch rechtzeitig war… Kapitel 11: Twist ----------------- Ein lautes Klopfen, welches mehr einem Donnern gleichte, war schon am frühen Morgen im gesamten Anwesen zu hören und weil Yuuki wusste, wie der Graf ausrasten würde, wenn er so aus dem Bett geschmissen wurde, hastete er zur Tür und öffnete diese. Überrascht weitete er die Augen, als er den Besucher vor sich sah. „Graf Camui…“ Sofort stürmte besagter an dem Bediensteten vorbei, sah sich suchend um. „ISHIHARA!“ schrie er wutentbrannt. „Entschuldigt, aber ihr könnt hier nicht so einfach hereinplatzen und herum schreien. Der Graf Ishihara ist noch zu Bett.“ Versuchte Yuuki den Unruhestifter zu beruhigen. „Das ist mir egal, ich will ihn sprechen, JETZT!“ der Rothaarige nickte seufzend. „Deswegen bitte ich sie trotzdem, sich erst einmal abzuregen und hier Platz zu nehmen..“ Er deutete zu einer Holztüre hinter welcher sich wohl so eine Art Warteraum befand. Zum glück lies Camui mit sich reden und verschwand in diesem. Wenige Minuten später klopfte es an die Tür des Schlafgemaches, in welchem sich der Graf befand. Dieser war noch fest am schlafen. Als Yuuki nach dem vierten Mal klopfen keine Reaktion bekam, öffnete er die Tür vorsichtig, wendete seinen Blick zu Boden, denn er wusste, das der Graf seine Spielchen nachts am liebsten spielt und er wollte sich den Anblick nicht antun, ihn zusammen mit irgendwelchen Sklaven im Bett zu erwischen. Das letzte mal als er bei einer Orgie hineinplatzte, reichte als schmerzende Erinnerung. Er räusperte sich. „Mein Graf?“ Noch immer rührte sich nichts. Widerwillen sah er doch auf. Die letzte Nacht hatte er also mit seiner Perle, seinem Schatz verbracht, denn dieser war es, der aufsah und Yuuki mit seinen leeren Blicken musterte. Er selbst war an dem Bett gefesselt und von Narben übersäht. Für die meisten davon war der Graf selbst zuständig. So wie Gefängnisinsassen die die fahlen Wände als Tafel benutzen und für jeden überstandenen Tag einen Strich in diese ritzten, so tat Miyavi es mit seinen Sklaven. Jedes Abenteuer wurde in der haut des Besagten tief eingeritzt und würde ihn sein Leben lang daran erinnern. War der Körper eines Mannes von narben übersäht lies er sie frei, wobei das auch nur Küchendienst für den Rest des Lebens bedeutete. „Mein Graf!“, wiederholte sich der Bedienstete, woraufhin angesprochener sich endlich rührte. „Was ist denn…?!“, murrte Miyavi verpennt und sah wütend Richtung Tür. „Der Graf….Camui Gackt ist hier.“ „WAS?!“ Hastig sprang der Dunkelhaarige aus dem Bett, stand völlig entblößt vor Yuuki, der sich den Blick erstmal nicht nehmen lies, sich dann aber beschämt abwandte. „Er wartet in der großen Halle auf euch..“ Mit diesen Worten drehte Yuuki dem Grafen den Rücken zu und lies die Tür zurück ins Schloss fallen. Der Graf sah zu wütend zu dieser. „Was macht er hier? Wieso sitzt er nicht im Knast?!“ begann er sich aufzuregen. Er stapfte zu seinem Kleiderschrank und zog sich unwillkürlich eines seiner Gewänder heraus. Dann drehte er sich zu dem auf dem Bett liegenden um. „Tooru mein kleiner Engel, ich bin wieder bei dir, so bald ich Camui wieder los bin!“ meinte er grinsend und zog sich an. Der angesprochene schwieg, sah den Grafen mit ausdrucksleeren Augen an. „Also lauf nicht davon!“ meinte er Scherzhaft, während er nur noch halb im Zimmer stand, da Tooru nicht fliehen konnte, immerhin war er ja ans Bett gefesselt. Dann verließ er den Raum ganz und lies wie Yuuki zuvor, die Tür zurück ins Schloss fallen. „Wie um alles in der Welt kommst du hier her?!“ murrte Miyavi den anderen Grafen wütend an. „Das ist aber keine nette Begrüßung, Ishihara~“, meinte der sitzende schelmisch grinsend. „ANTWORTE!“, fauchte der Dunkelhaarige. „Wie ich herkam? Mit der Kutsche natürlich“, machte sich Camui über den Anderen lustig. „Du weist Haar genau was ich meine. Du müsstest im Gefängnis sitzen!“ „Mein lieber Ishihara. Du solltest wissen, das im Gefängnis keine Unschuldigen sitzen“, raunte Camui noch immer Grinsend. „Unschuldig? Aber wie?!“ Camui erhob sich, lies Miyavi nicht aus den Augen. „Während ich hinter Gitter saß, gab es ganze drei weitere Fälle, die schematisch in die Mordserie passten.“ Murrend sah der Schwarzhaarige sein Gegenüber wütend an. „Siehst du, zum Schluss habe ich deinen Bestechungsgegenstand gar nicht gebraucht, um raus zukommen!“ er lachte überlegen. Und so fühle er sich auch. „Wie war das? Du bekommst alles, was du willst? Komisch, irgendwie habe ich mein vermögen noch und oh, ich bin im Übrigen hier um dir die Kosten abzunehmen, die die Kamimuras dir verschaffen. Nett, oder?!“ Schritt für Schritt ging er weiter auf den Dunkelhaarigen zu. „Nein!“ murrte Miyavi wütend. „Du bekommst Kami nicht!“ „Das werden wir ja sehen~“ Camuis Schritte wurden schneller, trugen ihn letztendlich aber am Grafen vorbei, aus dem Raum hinaus. „Grrr!“, fauchte Miyavi, drehte sich hastig um und folgte ihm. Mit ein paar gehechteten Schritten konnte er den Brünetten einholen, griff unsanft nach dessen Arm und stoppte ihn. „Nicht so hastig, Camui..“ murrte der Schwarzhaarige giftig. „ich möchte, das du mein Anwesen auf der stelle verlässt. Am besten BEVOR ich dich rausschmeißen lasse!“ Der gemeinte blieb stehen, so als wäre er gewillt, brav zu gehorchen. Er drehte sich zu dem anderen um, hatte immer noch dieses sichere Grinsen im Gesicht. Dann hob er seine Hand, ballte diese zu einer Faust und schlug Miyavi wie schon einmal zuvor, mitten in das feminine Gesicht, woraufhin dieser zu Boden ging und regungslos liegen blieb. „Es geht nun mal doch nicht immer, nach deinem Kopf, Arschloch!“ Dann wandte er sich von dem Bewusstlosen ab und ging den langen Flur entlang. Da es noch am frühen Morgen war und viele Bedienstete noch nicht anwesend waren, waren die Gänge so gut wie Leer. „Kami?!“, schrie er laut, besah sich jedes Zimmer genau. Dann endlich, kam er an jene Holztüre, hinter der sich Kami verbarg. Er öffnete diese hastig, woraufhin er allen Anwesenden einen Schrecken bereitete und somit auch im Mittelpunkt aller Blicke stand. „…M-mein Graf…C-Camui?!“ mit geweiteten Augen sah er den Adelsmann an, der in der Tür stand. „Kami...“ das grinsen welches sein Gesicht prägte, wandelte sich in ein schier sanftes Lächeln um. „Ich bin gekommen, um dich zurück zu holen…“ Auch Kami konnte sich ein kurzes Lächeln nicht verkneifen, besah sich dann aber seine Mutter und seufzte. „Mach dir keine Gedanken Kami, ich werde dafür sorgen, dass es ihr gut geht. Ich werde dem behandelnden Arzt das Doppelte bieten, wie dieser Mistkerl. Dass besagter Arzt und dessen Gehilfe auch anwesend war, konnte Camui ja nicht ahnen. Überlegend sah Kami zu Machida, sah ihn Prüfend an. „Ich glaube es ist gar nicht nötig mir das Doppelte zu zahlen. Hauptsache sie bringen Kami hier weg“, meinte Machida lächelnd und zog Emiru zu sich in die Arme. „Damit würden sie uns auch einen gefallen tun…“ Nun schlich sich ein Strahlen in Kamis Gesichtszüge und er lächelte freudig. „Danke…“ Eine vereinzelte Träne lief dem Langhaarigen vor Freude über die Wange. „Wir sollten schleunigst weg hier…“ meinte Camui schließlich und reichte Kami die Hand, doch dieser zögerte. „Ich muss vorher noch jemanden bescheid sagen, das ich gehe…“ Der Feminine kletterte, wie schon einmal zuvor durch das Fenster hinein in das Dachgeschoß des Anwesens. „Kami?“ „Der ist nicht mehr hier.“ Erschrocken drehte Mana sich um, sah den Grafen Ishihara neben dem Fenster stehen. „Sie…“ wütend blickte er Miyavi an. „Was haben sie mit ihm gemacht?!“ „Gar nichts.“ Der Kurzhaarige ging an Mana vorbei, setzte sich auf das Bett und holte einen Zettel aus der Manteltasche. „Ich wollte es nicht glauben, das ihr noch lebt. Ich dachte Kami hätte den Freispruch gefälscht um Camui zu helfen“ murmelte er leise. „Und kurz bevor sie durch das Fenster kamen….Milady…habe ich diesen Brief hier gefunden, der eindeutig an euch geht.“ Mana besah sich den Zettel, ehe er hurtig auf den Grafen zuging und ihm jenen aus der Hand riss, um ihn zu lesen. Erleichtert atmete der weiblich wirkende aus, als er ihn las. Dann drehte Mana sich um und stieg auf das Fensterbrett. „Wartet.“ Der Gemeinte rührte sich nicht mehr. „Bis da unten sind es locker 20 Meter. Ich frage mich nur gerade, wie sie hier hoch gekommen sind.“ Mana schwieg. „Die Männer, die Ihre Leiche fanden, waren sich sicher, dass sie hundertprozentig nicht mehr leben würden. Wie um alles in der Welt, kann es sein, das sie tatsächlich hier in diesem Raum stehen?“ Der Angesprochene schwieg auch weiterhin, wusste nicht wie und wollte auch gar nicht antworten. „Ihr seid ein Vampir, habe ich recht?!“ Erschrocken drehte Mana sich zu seinem Gegenüber um. „Wie kommt ihr darauf?“ „Es stimmt alles überein. Die roten Augen, die blasse Haut, die Tatsache, das ihr Tod sein müsstet…“ „Mh“ der Langhaarige wandte sich wieder ab. „Nehmen wir mal an, dass Ihr Recht habt. Was hättet ihr schon davon? Also wieso interessiert es euch?“ Miyavi erhob sich wieder und ging auf Mana zu. „Ewiges leben?“ Es war keine Frage, sondern eine Feststellung. „Das hättet ihr wohl gerne.“ Mit Beendung dieses Satzes ließ Mana sich in die Tiefe stürzen und lies einen gekränkten Miyavi zurück. „Ja. Und wenn ihr es mir nicht gebt, dann hole ich es mir von jemanden anders…“ Kapitel 12: as promised ----------------------- Vorwort: Meine lieben treuen Fans. Es tut mir schrecklich Leid euch so lange habe warten zu lassen. Aber seitdem ich Arbeite, komme ich einfach zu gar nichts mehr. Es ist jetzt 01:44 Uhr und ich kann nicht schlafen. Der Spielstand von einem meiner Game Cube spiele ist, was weis ich warum, gelöscht wurden. Und bevor ich mich drüber aufrege, hab ich mir gesagt, lenk ich mich ab, indem ich hier mal weiter schreibe. Nya enjoy… as promised Die letzten Monate waren einfach grauenhaft. Erst stritt der Prinz mit seinem geliebten Bruder, woraufhin dieser einen Unfall hatte, beidem sein Gedächtnis vollkommen ausradiert wurde und dann? Ja, dann fand er ihn in einer stinkenden Nebenstraße mit aufgeschnittenen Pulsadern. Seitdem liegt er hier und rührt sich nicht. Sein Atem war schwach und Toshimasa saß Tag und Nacht bei ihm und sah ihm beim Atmen zu aus Angst, er könnte irgendwann einfach aufhören. Weinen konnte er schon lange nicht mehr, obwohl er so gerne wollte. Das Blaublut griff nach Shinyas Hand als es an der Tür klopfte, welche sich wenige Sekunden Später auch schon öffnete. Der Prinz sah auf. „Emiru-Sama…“ Es war lange nicht mehr ungewöhnlich, dass Machida seine Schwester herschickte, zumal er wusste, das die Doktorin selbst sich um einen anderen Fall zu kümmern hatte. Und Emiru war ja auch nicht ungebildet. Der Stumme setzte sich zu Toshiya, sah ihn mitfühlend an und nahm die Hand des Prinzen, ehe er sich der bewusstlosen Person annahm. Wenige Minuten später gab er Toshiya routinemäßig durch einen sanften Händedruck zu verstehen, das alles unverändert sei. Erleichtert atmete Toshiya aus und bedankte sich bei dem Femininen, ehe dieser den Raum wieder verlies. So ging dass Tag ein Tag aus. Unverändert hieß natürlich zum einen, das es seinem Bruder weiterhin schlecht ging. Aber es hieß auch, dass sein Zustand nicht schlechter wurde und er somit über dem Berg blieb. Kaum war Emiru gegangen, spürte Toshiya wieder den Tod, der den Raum ausfüllte. Als würde er nur darauf warten, Shinya zu sich nehmen zu können. Doch das würde Toshiya nicht zulassen. Niemals. Und wenn es sein müsste, würde er dem Tod sein eigenes Leben geben, solange Shinya seines behalten durfte. „Mein Prinz?“ Der Angesprochene hatte nicht einmal wahrgenommen, dass es geklopft hatte. Er drehte sich erneut zu der Hölzernen Türe, vor welcher einer seiner Bediensteten stand. „Der König Hayashi ist mit seiner Tochter angereist und bittet sie zu sprechen.“ „Yoshiki-Sama?“, wiederholte Toshiya überrascht. Eigentlich hatte er keine Lust Shinyas Seite zu verlassen aber wenn der König persönlich so eine weite und nicht gerade ungefährliche Reise auf sich nahm, nur um mit ihm zu sprechen, dann wäre es respektlos ihm das Tor vor der Nase zu verschließen. Also erhob er sich und lies schweren Herzens von Shinya ab, hoffte insgeheim das dieser sich nun rühren würde und ihm sagte, das er bleiben solle. Doch natürlich tat er das nicht. Nachdem er sich von Shinya losreisen konnte, bat, nein, befahl er seinem Bediensteten bei Shinya zu bleiben und ihn nicht mal für eine einzige Hundertstelsekunde aus den Augen zu lassen. Mit einem lauten Knarren öffnete sich die Tür zum Speisesaal hin als Toshiya eintrat. Der König erhob sich sofort, während seine Tochter verlegen den Blick abgewandt hielt, sitzen blieb und auf ihre Hände starrte. Mit einer freudigen Umarmung begrüßte Hayashi den Prinzen und nannte ihn gleich „Schwiegersohn“. „Achtzehn Jahre ist es nun her, genau so, wie es sein sollte.“ Begann der König das Gespräch, nachdem der Prinz sich gesetzt hatte. „Ich habe von den tragischen Zwischenfällen eurer Schwester gehört und möchte mein herzlichstes Beileid aussprechen.“ Obwohl das alles so formell und bedeutungslos dahergesagt schien, wusste Toshiya, das ihm als guter Freund seiner Verstorbenen Eltern wohl etwas an Shinya lag. „Ich danke…“ murmelte Toshiya leise und sein Blick wanderte, wie der der Prinzessin auf seine zittrigen Hände. Yoshiki seufzte leicht. „Wenn es euch hilft: Shinya war schon immer eine Kämpfernatur. Sie wird auch das überstehen.“ Normalerweise hätte dieser Satz Toshiya durchaus aufgemuntert. Aber dieses Mal konnte er es einfach nicht glauben. Denn wenn ein Mensch Selbstmord begeht und sich die Pulsadern aufschneidet, dann doch nur, weil er nicht mehr kämpfen will. „Mein Prinz, habt ihr nur den hauch einer Ahnung, warum ich euch so unangemeldet ‚überfalle`?“, wechselte seine Hoheit das Thema und lächelte leicht. Der angesprochene schüttelte mit seinem Kopf. „Nun. Heute ist der 18. Geburtstag meiner Tochter.“ Der Blonde griff nach der Hand der gemeinten worauf hin diese leicht aufsah. „Dein Vater wollte stets das Beste für seine Familie, folglich auch für dich. Genau heute vor 18 Jahren war euere Familie zu besuch, um meiner Neugeborenen ein Geschenk zu machen. Ihr ward damals schon ein stattlicher junger Mann.“ Ja, er erinnerte sich Vage. Zusammen mit Shinya ging er damals zu diesem Kinderbett und legte eine goldene Brosche zu dem Baby. „Als euer Vater und ich euch Kinder dabei beobachtet hatten, war uns dieselbe Idee in den Sinn gekommen und als deine Mutter zustimmte war es besiegelt.“ Verwirrt blickte Toshiya nun auf und besah sich seinen Besuch. „zum 18. Geburtstag meiner Perle Nana sollte ich sie dir als deine Ehefrau überlassen.“ Überrascht riss Toshiya die Augen auf, konnte es nicht glauben. Fast automatisch begann er das hübsche Mädchen zu mustern, schüttelte dann den Kopf. „Aber ich kenne sie doch gar nicht“, meinte er schließlich und Yoshiki begann zu lachen. „Meine Tochter hat ein ähnliches Problem. Aber das ist doch keines, das man nicht beheben könnte. Ihr habt immerhin genügend Zeit euch kennen zu lernen, bevor ihr heiratet.“ Toshiya gefiel das so gar nicht. Er hatte nicht den Kopf dafür, sich jetzt um eine Hochzeit zu kümmern. Shinya war viel wichtiger. Außerdem kannte er diese Person überhaupt nicht, geschweige denn hatte irgendein Gefühl für sie. Er seufzte. „Dann sehe ich dass wohl richtig, das ihr vorhabt hier zu nächtigen?“ „Besser noch mein lieber Schwiegersohn. Ich werde bis zur Hochzeit bleiben.“ Toshiya nickte leicht und erhob sich dann. „Ich werde meinem Bediensteten sagen, dass er bitte zwei Zimmer für euch herrichten mag.“ Yoshiki erhob sich, legte einen Arm um Toshiyas Schulter und grinste leicht. „Meine Tochter braucht kein Zimmer, sie wird bei euch nächtigen. Immerhin wollt ihr euch doch ‚kennen lernen’.“ Zögernd nickte der Prinz, löste sich aus der Umarmung und verließ dann letztendlich doch den Raum. „Ihr müsst meinem Vater verzeihen, dass er so aufdringlich ist…“ Mittlerweile hatte er seine vermeintliche Verlobte den ganzen Tag um sich gehabt und hatte festgestellt, dass sie eigentlich doch ganz nett war. Und hübsch war sie sowieso, das stand gar nicht zur Debatte. „Wisst ihr, ich denke mein Vater wäre da nicht anders.“ Toshiya setzte sich auf sein Bett, während Nana etwas verlassen im Raum stehen blieb. „Ich bin….war von dieser Idee jemanden zu Heiraten, den ich nicht einmal kenne, auch nicht begeistert, aber ihr scheint mir gar nicht so verkehrt..“ Toshiya lächelte schwach. Dass er einen ähnlichen Gedanken hatte, erwähnte er jedoch nicht. „Setzt euch ruhig zu mir, Prinzessin.“ Zögernd nahm sie das Angebot an und nahm dicht neben dem Prinzen platz. „Es ist bestimmt wahnsinnig schwer, ein ganzes Land zu regieren und sich dann auch noch um seine Schwester kümmern zu müssen.“ Sofort senkte Toshiya den Blick betrübt und seufzte leicht. „Euere Schwester ist bestimmt eine Schönheit..“ „Ja…das ist er wohl.“ Nana lächelte. „Wisst ihr, ich glaube auch, dass es ihr bestimmt ganz bald wieder besser geht!“ „Das ist wirklich lieb.“ Die Brünetthaarige legte den Kopf schief und bereute es, mit dem Thema angefangen zu haben, denn seitdem sah Toshiya so endlos besorgt und traurig drein. Ihr Mund öffnete sich und sie wollte etwas sagen, entschied sich dann aber doch dafür, Toshiya einfach zu umarmen. Dieser erwiderte die Umarmung sofort und spürte seine Tränen wieder fließen. Der Duft der Prinzessin erinnerte ihn stark an den, seiner verstorbenen Mutter, weswegen er sich in ihren Armen auf Anhieb wohl fühlte. Ein zufriedenes lächeln lag im Gesicht des Prinzen und er zog Shinya eng an sich. „Ich bin so unendlich froh, dass du endlich wieder wach bist, Shinya.“ Der Angesprochene lächelte zu Toshiya hinauf, beugte sich zu diesem nach vorne und versiegelte seine Lippen mit den eigenen. In genau diesem Moment schlug Toshiya seine Augen auf und blickte genau in das Gesicht Nanas, dessen Lippen er gerade mit den eigenen versiegelte. Sofort löste er den Kuss und die Prinzessin blinzelte verschlafen. „Toshimasa..?“ „J…ja?“ Nana rieb sich die Augen und richtete sich leicht auf, wobei die Decke von ihrem Körper viel, der sonst nur noch mit einem recht freizügigem Nachthemd verhüllt wurde. „Habe ich euch geweckt? Ich habe doch nicht etwa geschnarcht, oder doch?“ „Nein, nein Prinzessin. Ihr habt nicht geschnarcht…“ Erleichtert atmete das junge Mädchen aus und kuschelte sich wieder an den Prinzen. Von dem Kuss schien sie nichts mitbekommen zu haben. Gott sei dank. Und als sie wieder eingeschlafen war, löste er sich vorsichtig aus der Umklammerung und verlies das Zimmer. Eiligen Schrittes machte er sich auf den Weg zu Shinyas Schlafgemach, öffnete hurtig die Türe und traute seinen Augen nicht, als sein bediensteter es wagte zu schlafen. Wütend packte er ihm am Haar woraufhin dieser schlagartig wach wurde. „Habe ich euch nicht gesagt ihr sollt ihn nicht aus den Augen lassen? Keine einzige Hundertstelsekunde?!“ „Ja, verzeiht mir mein König, es tut mir leid. Meine Lieder wurden nur so schwer, ich dachte ihr kämt wieder…“ Mit einem bösen Funkeln in seinem Blick sah er den Bediensteten an, schmiss ihn dann aus dem Zimmer. „Shinya, es tut mir so wahnsinnig leid. Ich wollte dich nicht so lange alleine lassen, aber jetzt bin ich wieder da, hörst du?!“ eilig griff er nach Shinyas Hand und drückte sie sanft, betrachtete den scheinbar schlafenden. „Weist du Shinya, ich habe heute meine verlobte kennen gelernt. Ein wahnsinnig hübsches Mädchen. Ihr Name ist Nana“, begann er Shinya zu berichten, als ob dieser ihm jeden Moment eine Antwort geben würde. „Ihr Vater möchte, dass ich sie noch diesen Monat zum Altar führe. Verrückt oder? Ich meine, bis vor wenigen stunden kannte ich sie ja noch nicht einmal…“ Mit seiner anderen, noch freien Hand strich er Shinya das Haar aus dem Gesicht und dann über dessen Wange. „Ich würde mir wirklich sehr wünschen, dass du meine Hochzeit miterlebst Bruderherz. Bitte wach doch endlich auf…“ Toshiyas Blick war genährt von purer Verzweiflung und wieder kamen ihm die Tränen. „Ich liebe dich…“ Und so vergingen die Tage, wurden schließlich zu Wochen und beendeten letztendlich das Monat mit einer prachtvollen Hochzeit. Alle waren sie geladen. Die Doktorin Machida mit ihrer Krankenschwester Emiru, der Graf Camui, in Begleitung seiner Bediensteten Kami und Kaoui, der treue Bedienstete der Lady, das Komplette Königreich und als ob das nicht schon genug wäre, war auch so ziemlich das komplette Königreich der Hayashis erschienen. Nur einer saß nicht unter ihnen: Shinya. Toshiyas über alles geliebter, kleiner Bruder lag noch immer im Koma, bekam von der Festlichkeit nichts mit. „Ja ich will“, kam es aus dem Munde des Prinzen und somit war es besiegelt. Was keiner mitbekam war, das just in diesem Moment, und zwar genau in diesem, Shinyas Kämpferinstinkt sich zurückmeldete. Im laufe kommender Tage und Wochen, ging es dem jungen Prinzen von mal zu mal besser, bis er schließlich seine Augen aufschlug und die Decke anstarrte. Nachdem er realisiert hatte wo er war, begann er vorsichtig sich aufzurichten. Er war alleine. Niemand war bei ihm. Vorsichtig stieg er aus dem Bett, musste sich aber gleich wieder setzen, als er feststellte, dass seine Beine ihn nicht tragen würden. Irgendwie schaffte er es allerdings doch, bis zu dem großen Fenster zu kommen, aus welchem er hinausblickte. Es war Frühling und draußen, an saß Toshiya, an einem Kirschbaum gelehnt. Shinya lächelte sofort zufrieden und fuhr sich durch das Haar. Mittlerweile war dieses wieder schulterlang nachgewachsen. Im nächsten Moment jedoch musste er allerdings den Kopf verwirrt zur Seite legen, nämlich, als Toshiya jemanden zuzuwinken schien. Und plötzlich hielt er dieses hübsche Mädchen in seinen Armen. „Was zum…“ So schnell wie es ihm Möglich war, verließ er das Zimmer, wollte zu Toshiya. Ein Bediensteter jedoch machte ihm einen Strich durch die Rechnung. „P-Prinzessin? Ihr seid endlich wieder wach?!“ „Das seht ihr doch“, entgegnete der Brünette nur gelangweilt und versuchte den Bediensteten zu umgehen. „Aber eure Hoheit. Ihr solltet lieber zurück in euer Bett, euch erst einmal vollständig regenerieren…“ „Hör zu, ich will mit Toshiya sprechen. Ich will zu ihm.“ Doch das schien den Bediensteten weniger zu interessieren. „Geht zurück auf euer Zimmer, ich bitte euch. Machida sollte euch untersuchen, bevor ihr irgendetwas tut.“ „Aber-“ „- nichts aber. Euer werter Herr Bruder würde mir das nie verzeihen, wenn ich nicht auf euch acht gebe. Also ab zurück ins Bett. Ich gebe euerem werten Herr Bruder selbstverständlich bescheid.“ Widerwillig also, lies sich Shinya zurück auf sein Zimmer bringen, wartete dort darauf, das Toshiya zu ihm kam. Durch das Fenster beobachtete er genau, was unten im Garten vor sich ging, sah s also auch, als der Bedienstete Toshiya endlich bericht erstattete. Als dieser daraufhin sofort loszueilen schien, warf er der jungen Frau nur einen verächtlichen Blick zu. „Shinya, ich bin so wahnsinnig froh, das du endlich wieder wach bist.“ Toshiya stürmte hastig auf den Jüngeren zu und umarmte ihn sanft. „Toshiya? Wer ist dieses Mädchen?“ Durch das Fenster hindurch deutete er auf Nana, die noch immer unten bei dem Kirschbaum stand und wartete. „Ach das? Das ist Nana, meine Ehefrau~“, meinte er, als wäre es nichts. „WAS?! Aber seit wann…?“ „Seit ein paar Wochen…du warst noch im Koma als wir heirateten.“ „Aber Toshiya….wie konntest du nur….ohne meine Zustimmung?!“ Toshiya lächelte schwach. „Glaub mir Shinya, ich hätte wirklich wahnsinnig gerne deinen Segen bekommen. Aber ich denke wenn du ihn uns im Nachhinein-“ „Vergiss es Toshiya!“ Shinya war bereits nah am Wasser gebaut. „Aber was ist denn los, so freu dich doch für mich.“ „Wieso…?!“ Verwirrt blickte Toshiya seinen Bruder an. „Wieso hast du sie geheiratet?“ „Ich musste. Ich war ihr versprochen…“ Shinya schüttelte seinen Kopf und die ersten Tränen vielen. „Du hättest dich weigern können. Vater ist tot, der hat dich also sicherlich zu nichts mehr zwingen können!“ „Aber Shinya, ich liebe sie doch…“ KLIRR. Damit war das Herz des jüngeren in tausende von Einzelteilen zersprungen. „Verschwinde…“ „Was? Aber-“ „VERSCHWINDE HAB ICH GESAGT!“ Nach diesem Ausbruch tat Toshiya lieber, was Shinya wollte und verließ das Zimmer wieder, auch, wenn er nicht verstand, warum Shinya auf einmal so wütend war… bigi’s talking:So fertig uû Es ist nun drei Uhr….(es wär schon 4, aber wir hatten ja Zeitumstellung XD) also schlagt mich bitte nicht für den Mist, den ich hier verzapft habe ;_; Kommentare bitte *rumfleh* Kapitel 13: admission (Machis angle) ------------------------------------ Nichts ist vergänglich, soviel steht fest und heute wurde mir das wieder einmal bewusster. Ich bin Arzt geworden um dieser Vergänglichkeit den Kampf anzusagen. Mein Ziel war es, zu heilen und zu kurieren und darin bin ich mittlerweile sehr erfolgreich. Erst kürzlich half ich dem Bruder des Königs wieder auf die Beine. Allerdings hinterlasse ich nicht nur positive Spuren... Einmal nämlich, hat man mich vor die Wahl gestellt. Einer jungen herzkranken Frau sollte ich schaden, um meine Liebe zu beschützen. Widerwillen habe ich dieser teuflischen Abmachung zugestimmt. Jeden Tag bekam sie eine toxische Lösung, die ihrer Krankheit ein leichtes Vorankommen bat. Nun, mittlerweile konnte ich dieser Abmachung entkommen, doch leider war es zu spät. Die Krankheit hat sie dahingerafft. Könnt ihr euch das vorstellen, wie es ist, wenn man sich in dem Raum befindet, indem ein Mensch stirbt? Man spürt richtig, wie die Herzen der Angehörigen mit sterben und das Gefühl droht einen zu erschlagen, weil man sich schuldig fühlt, obwohl man sein bestes gab? Könnt ihr das? Und wenn ja, seit ihr dann auch in der Lage zu begreifen, was ich gerade durchmache, weil dieses junge Ding vermutlich MEINETWEGEN starb? Schuldgefühl ist dabei vollkommen untertrieben. Flüchtend verließ ich den Raum, ich hielt es einfach nicht mehr aus. Was habe ich getan? Ich möchte weinen doch irgendwie klappt das heute nicht. Ich wollte schreien doch ich blieb stumm. Emiru, mein Engel. Er war mir gefolgt und hatte mich soeben in die Arme geschlossen. „Ich fühle mich grauenhaft...so Schuldig~“, erklärte ich mit zittriger Stimme, als mich seine Blicke nach Antwort suchend durchbohrten. Sofort begann der Stumme mit seinen Händen zu wedeln und ich beobachtete ihn dabei genau. „Ja, natürlich habe ich das nur für dich gemacht und selbstverständlich würde ich es wieder tun...“, antwortete ich schwach lächelnd, ehe ich den Blick gen Boden richtete. „Nur ist es Recht, einer Person zu helfen, wenn zwei dafür zu leiden haben?“ Der Feminine sah mich an, rührte sich allerdings nicht. „Jetzt hat der arme Kami seine geliebte Mutter verloren...“ Mein zittern wurde Stärker. „Und ich ganz alleine bin dafür verantwortlich.“ Emiru begann erneut durch Bewegungen, vor allem mit der Hand, einen Satz zu bilden. „Mein Bestes? Ja selbstverständlich habe ich mein Bestes getan, aber sie ist dennoch gestorben. Und das nur weil ich ihr keine hundert Prozent gegeben habe...“ Emiru seufzte leicht, ehe er mich wieder in seine Arme schloss. Die Umarmung war angenehm, doch sie änderte nichts an der Tatsache. An der Tatsache einem Patienten bewusst geschadet und ihn damit ins Grab gebracht zu haben. Als ich Fräulein Kamimura zum ersten Mal behandelt hatte, war ich voller Zuversicht, sie wieder auf die Beine zu kriegen. Vermutlich hätte ich das auch geschafft, wenn ich der Krankheit keinen Nährboden geboten hätte. Vermutlich würde sie dann auch noch leben und vermutlich würde es ihr auch schon um einiges besser gehen. „Macht eich keine Vorwürfe Machida-Sama. Es hat einfach nicht sein sollen.“ Die Stimme welche nun an mein Ohr drang klang noch immer total verheult. Ich löste mich aus Emirus Umarmung und sah auf. Mit einem falschen Lächeln stand Kami in der Tür und sein trauriger Blick schien sich abermals durch mein Herz hindurch zu Bohren. „Kami...“, presste ich hervor, ehe der Angesprochene mir schon weinend um den Hals gefallen war. „Dennoch, danke für eure Hilfe!“ Ja, Hilfe. Hilfe dabei, sie krepieren zu lassen. „Kami, ihr seid mir nicht zu Dank verpflichtet..“ Das war er wirklich nicht. Sanft lege ich tröstend die Arme um den langhaarigen während Emiru da stand und zu Boden starrte. Ich war mir darüber nicht im Klaren gewesen, jedenfalls nicht gleich, aber mit meiner Aussage kurz bevor Kami im Raum stand muss ich wohl dafür gesorgt haben, dass sich auch Emiru schuldig fühlte. Dieser schreckliche Tag wollte einfach nicht vergehen, als ich zusammen mit Emiru zurück in meiner Praxis war. Die Grippe ging um und wir hatten fließend Kundschaft, was uns beide allerdings auch nicht sonderlich ablenkte. Irgendwann beschloss ich es dann einfach: Ich würde Kami die Wahrheit sagen, damit dieses gefräßige Gefühl der Schuld wenigstens abnahm. Außerdem hatte Kami das recht zu erfahren, was er getan hatte. Immerhin hatte er eigentlich versprochen ihr zu helfen. Deswegen hatte er auch Camuis Preis zur Behandlung abgelehnt. Er hatte dieser Frau schon nichts Gutes getan, dafür könnte er nicht auch nicht Geld verlangen. Und auf das Geld, das ihm Miyavi dafür bat, sie krank zu machen, hatte er auch verzichtet. Solch unehrliches Geld wollte er einfach nicht annehmen. Die Tat alleine lies ihn sich schon genug Elend fühlen und Geld hätte an dieser Tatsache auch nichts geändert. Bis jetzt war ich ein ehrlicher Bürger und diesen Ruf wollte ich bewahren, schon alleine deswegen galt es, Kami bescheid zu geben. „Emiru, die letzten dutzend schaffst du auch ohne mich. Ich muss mit Kami reden!“ Mir eine Antwort zu geben, soweit lies ich Emiru gar nicht kommen. Zügig verschwand ich aus dem Raum und warf mir im Eingangsbereich einen Mantel über. Dieses Jahr hatten wir einen windigen Frühling. Das erklärte auch die vielen Grippepatienten. Das Wetter war aber auch verdammt tückisch. Solange kein Wind ging war die Sonne angenehm, doch bei jedem Windstoß meinte man, der Winter hätte es sich anders überlegt und käme zurück, um den Frühling zu vertreiben. Wie dem auch sei. Ich war also auf dem auf dem Weg zu Graf Camuis Anwesen, das sich lediglich einen Fußmarsch von einer halben Stunde von meiner Praxis entfernt befand. Hohes Gemäuer verweigerte mir jeden einzelnen Blick auf den prunkvollen Garten, der mir erst sichtbar wurde, als ich das riesige Tor erreicht hatte. „Zu Kamimura Ukyou möchte ich.“ Einer der Bedienstete nickte höflich, ehe man mir das Tor öffnete. Wieder lag ein Minutenlanger Fußmarsch vor mir, denn der garten war gewaltig. „Zu Kamimura Ukyou will ich“ wiederholte ich vor dem Eingang erneut und mir wurde Einlass gewährt. „Welch spontaner Besuch Madame“ eine Junge Frau lächelte mich leicht an, ehe sie sich verbeugte. „Schönen Abend Kaoru. Ist Kami zu sprechen?“ Die Angesprochene zuckte leicht mit den Schultern. „Ich weis nicht recht. Der Graf meinte ich solle ihn in ruhe lassen. Vielleicht solltet ihr vorher mit ihm sprechen.“ Ich nickte einverstanden und wurde daraufhin von Fräulein Asada zu dem Grafen geführt. „Ahhh, Machida. Schön das ihr endlich zur Vernunft gekommen seid, und meine Bezahlung doch annehmen wollt!“ „Nein, deswegen bin ich nicht hier mein Graf.“ Gackt sah mich verwirrt an und Hob eine Augenbraue. „Was führt euch dann noch her?“ „Mein Gewissen.“ Camui legte seinen Kopf schief und sah mich noch verwirrter an als zuvor schon. „Ich muss mit Kami sprechen...“ Kaum hatte ich Kami erwähnt lies der Graf ein tiefes Seufzen hören. „Ungern..“ „Mein Graf, es ist wirklich wahnsinnig dringend!“ „Also gut, er ist auf seinem Zimmer“ Durch eine tiefe Verbeugung, wie man es sonst nur bei einem König tut, bedanke ich mich und Eile zu Kamis Zimmer, klopfte höflich an. Als ich nach dem dritten Mal keine Antwort bekam, öffnete ich langsam die Tür und trat ein. Kami lag da auf seinem Bett und schlief. Man konnte deutlich sehen, dass er sich in den schlaf geweint haben musste, da die getrockneten Tränen sein Gesicht zierten. Ich griff nach einem Stuhl, schob ihn an das bett und setzte mich. Endlich. Endlich spürte ich die ersehnten Tränen weine Wange hinunterlaufen. „Es tut mir so Leid Kami…“ Ich nahm die Hand vor den Mund und weite stumm weiter. „Machida…?“ Erschrocken sah ich zu dem Langhaarigen hinab, den ich wohl geweckt haben musste. „Tut mir leid..“ Kami richtete sich auf und lächelte schwach. „Schon okay. Eigentlich sollte ich nicht schlafen sondern arbeiten“ „Nein Kami…es tut mir leid…“ Verwirrte Blicke trafen mich. „Kami…deine Mutter ist meinetwegen gestorben…“ Die Blicke des anderen weiteten sich und er schüttelte heftig den Kopf. „Nein, nein…nun zweifelt nicht an euren Künsten. Ich meine, man sagt nicht umsonst ihr wärt der beste…“ Nun schüttelte ich meinen Kopf. „Nein Kami, hör zu…“ Da war er, der berühmte Klos im Hals. Meine stimme versagte und meine Tränen raubten mir meine letzte Sehkraft. „Als du in Miyavis Dienste tratest, verlangte er von mir, dafür zu Sorgen, das es deiner Mutter nicht besser geht…“ Kamis Augen weiteten sich, als er diese Worte vernahm. „Und wenn ich nicht täte was er verlangt, würde er sich an Emiru vergehen…“ Stille. Schwere Stille und das eine ganze weile, ehe Kami diese endlich brach. „…ich bin mir sicher es war nicht eure Absicht sie zu töten…sonst hättet ihr in den letzten Minuten ihres Lebens nicht so sehr dafür gekämpft, das sie bei uns bleibt…“ Ich schüttelte leicht meinen Kopf. „Nein natürlich nicht!“ Kami nickte leicht und sah auf seine Hände. „Ich hätte Miyavi niemals trauen dürfen…er ist gnadenlos…“ „Deswegen habe ich doch gebettelt, dass ihr ihm kündigt. Ich konnte es einfach nicht verantworten deiner Mutter weiter zu schaden…“ Der Brünette schloss mich in seine Arme. „Jeder hätte…anstatt eurer so gehandelt…“ Ja genau…genau das waren die Worte die ich von dir hören wollte lieber Kami. Nicht, das sie es rechtfertigen würden, was ich getan habe. Aber ich bin froh, dass du verstehst. „Danke dennoch….“ Ich sehe auf, als sich die Umarmung löste. „Wofür?“ „Dafür, das ihr es mir gesagt habt…und dafür das ihr bis zur letzten Sekunde gekämpft habt…“ Ich sah den Anderen an, lächelte schwach. „Das ist mein Job~“ Ich erhob mich und verbeugte mich tief. „Ich will dennoch um Verzeihung bitten…“ Nun war Kami der, der lächelte. „Euch seih verziehen...“ Mir schien ein Stein vom Herzen zu fallen und ich fühlte mich unglaublich befreit. Mit einem lächeln in meinem Gesicht trat ich die Heimreise an. Es dämmerte bereits. Der Graf hatte mich noch gebeten, zum essen zu bleiben und das Angebot konnte ich nicht ablehnen. Für Emiru lies ich mir etwas mitgeben. „Junge Frau?“ Ich horche auf und drehe mich um. Ich war so in meinen Gedanken versunken, war im Kopf schon wieder zuhause bei Emiru und würde ihm berichten, wie meine Beichte gelaufen war, dass ich die Kutsche gar nicht habe kommen hören. „Darf ich euch ein Stück mitnehmen?“ Ich sah zu dem Mann hinauf. Seine stimme kam mir seltsam vertraut vor und wenn ich in seine Augen blickte, bekam ich Angst. „Nein danke, ich habe es sowieso nicht mehr weit…“ Das schwarze Pferd scheitete neben mir her und zog das Gefährt. „Wie ihr wollt~“ Der Unbekannte trieb das Pferd an und zog mit seiner Kutsche an mir vorbei. Verwundert sah ich dieser Nach, zog nachdenklich die Brauen zusammen. Irgendwoher kannte ich diese angsteinflösende Person, mir wollte nur nicht einfallen, wer es war. Und irgendwie hatte ich es im Gefühl, irgendwann würde ich ihr wieder begegnen... EDIT: Ich weis, ich weis. Dieses 'Kapitel' ist schrott ûu Aber als Kapitel an sich würde ich es auch garnicht bezeichnen. Es ist mehr ein 'Lückenfüller' ... Ich weis, das berechtigt auch nicht, das es so grotten schlecht ist aber das is auf der Arbeit inner Pause entstanden uû° Gibt vermutlich eine radikalüberarbeitung hiervon :x Iwann mal ûu bigi's talking: Kapitel 14: affectionate ------------------------ Es ist nun eineinhalb Wochen her, seitdem Kamis Mutter verstorben war und jener trauerte immer noch sichtlich, weswegen der Graf Camui ihm auch freigab. Normalerweise war Kami an einem so schönen Frühlingsmorgen schon mit den Vögeln aufgestanden und hätte diesen beim Singen zugehört. Doch weil der Langhaarige sie den Abend zuvor wieder in den schlaf weinte, schlief er jetzt noch tief und fest. Erst das Klopfen der Bediensteten Kaori an der alten hölzernen Türe riss ihn aus seinem friedlichen Schlaf. Kami blinzelte verschlafen und richtete sich dann, eines seiner Augen reibend, auf und bat sie herein. "Guten Morgen Kami, wie geht es euch heute?" Mit einem Strahlen im Gesicht sah sie zu dem auf dem Bett sitzenden. "Besser". Das war die Antwort, die er jeden Morgen von sich gab und man meinte, jedes Mal wäre sie mehr gelogen, als an dem Morgen davor. "Das freut mich~" Die Brünetthaarige trat ein und riss die Vorhänge auf. "Lasst doch den Frühling herein, der heitert euch ganz bestimmt viel schneller auf, wie euer dunkles Zimmer." Der Angesprochene formte für den Moment, indem die Frühlingssonne ihn blendete, die Augen zu schmalen schlitzen, ehe er sich einmal streckte. "Heute ist unser erster gemeinsamer Arbeitstag", trällerte die junge Dame freudig vor sich her. Ein leichtes, wirklich nur minimales Lächeln legte sich auf Kamis Züge, als er sich erhob und sich ein Oberteil überzog. Nach einem ausgiebigen Frühstück bereiteten die beiden das des Grafen vor, der sonst in wenigen Minuten danach schreien würde. "AU! Mist verdammt noch mal", keifte Kami plötzlich aus heiterem Himmel, nachdem er sich mit dem Messer in den Finger geschnitten hatte. Kaori seufzte und besah sich den Finger misstrauisch. "Ihr seid noch immer nicht wirklich bei der Sache", stellte sie fest. "Natürlich nicht verdammt. Meine Mutter ist tot und es ist ganz alleine MEINE schuld!" schrie er die junge Frau an, welche vor schreck zusammen zuckte, daraufhin bedrückt zu Boden sah. "Ich ahnte nicht, dass ihr selbst euch die Schuld daran gebt. Immerhin könnt ihr doch am aller wenigsten dafür. Ihr habt doch alles dafür getan um ihr angemessen helfen zu können" Kami ballte seine Hand zu einer faust und begann zu zittern. Sein blick wandte sich von Kaori ab, gen Boden. Er schwieg eine weile, ehe er an der Frau vorbei, zurück auf sein Zimmer raste, in welchem er sich auch einschloss. Nach mehreren Versuchen Kami wieder aus seinem Zimmer zu locken, gab Asada auf und servierte dem Grafen alleine das Essen. "Wo ist Kami?", wollte dieser gleich wissen. "Er hat sich auf sein Zimmer gesperrt, mein Graf", wurde er von Kaori gehorsam aufgeklärt. Der Graf seufzte tief und erhob sich. "Kaori meine liebe, ich hätte heute Morgen gerne eine Tasse Tee anstatt der kalten Milch. Kümmert ihr euch bitte um das Wasser und ich schaue nach Kami." "Jawohl", Kaori verbeugte sich tief und verschwand Richtung Küche, während der Graf sich zu dem Zimmer des Langhaarigen begab und dann an der Tür klopfte. "Verdammt, Kaori, ich hab doch gesagt du sollst mich in Frieden lassen!", schrie Kami gleich deutlich genervt. "Kami, ich bin es. Lass mich bitte herein." Erschrocken weiteten sich die Augen des Bediensteten und er eilte zur hölzernen Tür um sie schwungvoll zu öffnen und sich gleich daraufhin tief zu verbeugen. "Entschuldigt bitte, mein Graf..." "Schon in Ordnung." Der Adelige trat herein und nahm, auf einem der im Raum stehenden Stühle platz, verwies den Langhaarigen dann, sich neben ihn zu setzen. "Ich sorge mich um dich. Seitdem deine Mutter verstarb bist du ziemlich aggressiv und verdammt schlecht gelaunt", begann Gackt sogleich das Gespräch. Kami seufzte. "Ihr braucht euch nicht um mich zu sorgen. Das hätte ich gar nicht verdient." "Wie kommt ihr darauf?" Der Adelsmann war sichtlich verwirrt und Kami winkte ab. "Vergesst es. Es tut mir leid. Ich werde versuchen, mich zusammen zu reisen auf das ich meine Arbeit bald wieder so gut verrichten kann, wie davor..." Camui lächelte leicht und nickte schwach. "So sei es." Dann erhob er sich und verließ Kamis Schlafgemach. "Was seht ihr mich denn so an?" Es war bereits Abend und die beiden Bediensteten Gackts richteten dessen Zimmer für die Nacht her, als Kami sich, von den Blicken der weiblichen Person gestört, äußerte. "Nichts. Ich frage mich nur schon die ganze Zeit, was der Graf wohl zu euch gesagt hat, das ihr euer Zimmer doch noch verlassen habt." Kaoru war gerade dabei, das Bett neu zu beziehen, während sich Kami um Kopfkissen und Bettdecke kümmerte. "Was hätte er schon sagen sollen?" stellte Kami sofort als Gegenfrage in den Raum. Kaoris freundliches Lächeln verwandelte sich in ein freches Grinsen. "Na ja. Es ist ja wohl nicht zu übersehen, dass der Graf etwas für euch übrig hat." "Ach ja?" Eifriges Nicken seitens Kaori. "Ja, wenn ich es doch sage! Habt ihr das nicht bemerkt?" "Woher denn?" Kami gab sich desinteressierter an der Sache, als er eigentlich war. "Na also hört mal. Das sieht jeder Blinde mit einem Krückstock, das er in euch verliebt ist.." Abweisend schüttelte Kami den Kopf. "Das bildet ihr euch ein", gab er stur zurück. Mittlerweile klang er schon wieder sichtlich genervt. "Verdammt Kami, habt ihr noch nie bemerkt wie er euch ansieht?!" "ICH WEIß; WIE ER MICH ANSIEHT", schrie er auf einmal, weswegen die Brünetthaarige leicht erschrocken zusammenzuckte. "Kami..?" Der Angesprochene wandte den Blick entschuldigend ab. "Ich weis es...", wiederholte er dann.“ Ich weis, dass er einiges für mich empfindet. Ich weis, dass er sich zusammenreisen muss, wenn ich um ihn herum bin. Ich weis Gott verdammt noch mal, dass er mich liebt. Ich bin ja nicht blöd..." Nicht wissend, was sie darauf erwidern solle, schwieg sie einfach und sah Kami an. "Was glaubt ihr wohl, wieso ich ohne lange zu zögern in Graf Ishiharas Dienste getreten bin?!" Kami wandte den Blick gen Boden, ehe er weiter sprach. "Weil ich für Gackt niemals das selbe empfinden kann und werde und weil ich ihn vor mir und einem gebrochenen Herzen schützen wollte. Das Geld war eher zweitranging..." Erneut wiederholte die junge Dame den Namen ihres Gesprächpartners, sagte jedoch nicht mehr. "Ich hatte von Anfang an ein mieses Gefühl bei diesem Adelsmann. Doch ich musste flüchten. Weg von...Camuis Gefühlen, weg von dem Tag, andrem er mir seine liebe gestehen würde und ich ihm sagen müsste, das es nicht auf Gegenseitigkeit beruht...ich HASSE es, Menschen wehtun zu müssen, verstehst du?" Kaori ging einen halben schritt auf den Anderen zu, ehe sie ihre Stimme erhob. "Ihr seid ein Idiot, Kamimura Ukyou. Ihr seid wahrlich ein Idiot." Nun war Kami derjenige, der sein Gegenüber verwirrt und gleichzeitig sichtlich überrascht ansah. "Ich glaube...nein, ich bin mir mehr als nur sicher, das die Tatsache das ihr einfach gegangen seid, ihm viel mehr geschmerzt hat, wie es eine Abfuhr getan hätte. Und dir hätte es auch einigen Leid ersparen können." "Wie soll ich das verstehen?" "Na denkt doch mal nach. Wie wäre es euch lieber? Wenn euer Objekt der Begierde einfach verschwindet und euch im Unklaren lässt, oder wenn er euch sagt, das aus euch niemals mehr wird, als eine Freundschaft, er aber weiterhin in eurer Nähe ist?" Kaum hatte Kaori ihre Ansprache beendet, hatte Kami einen Geistesblitz. Als er damals von Lady Manabu's tot in der Zeitung las und ihn kurz darauf wieder lebendig zu Gesicht bekam, hieß es auch nur, das er Mana vergessen solle und aufhören, jemals wieder nach ihm zu suchen. Es war im Grunde vergleichbar mit dieser Situation. Und ja, dem Langhaarigen wäre es lieber gewesen, wenn Mana ehrlich zu ihm gewesen wäre. "Ihr habt recht...", gab er dann kleinlaut zu und seufzte leicht. Es musste schwer für Camui gewesen sein, Kami nur dann sehen zu dürfen, wann er selbst es auch wollte. Genauso schwer, wie es Kami fiel, Nacht für Nacht darauf zu hoffen, Mana würde ihn sehen wollen. Ja, lieber wüsste er jedes kleinste Detail über Manas doch sehr eindeutigen Tod und der Tatsache, das er doch noch lebte, anstatt ihn wegen seines Geheimnisses, das er zu Hüten versucht, nur noch alle paar Male zu sehen. Kami hatte einen Entschluss gefasst. Er würde es dem Grafen sagen. Nicht jetzt gleich sondern dann, wenn dieser sich endlich traute, seine Gefühle zu äußern. Dann würde auch er seine Gefühle äußern und ihm bestimmt aber nicht übertrieben verletzend sagen, dass sein Herz einem anderen gehörte. "Dankeschön Kaori. Ihr wart mir wahrlich eine große Hilfe..!" bigi’s talking: YAY XD Endlich mal wieder was vernünftiges von mir *froi* >3 Zwar etwas kurz (bis jetzt das kürzeste Kapitel überhaupt O_O) aber, wie unschwer zu erkennen ist, bin ich seit langem mal wieder richtig stolz auf mich XD Und nicht traurig sein, das sich dieses Kapi so schnell zu Ende gelesen hat: Das nächste ist bereits in Arbeit ^.~ Mhh joah, was soll ich jetzt noch groß sagen? Außer: schreibt mir heftigst Kommis, je mehr ich bekomme desto schneller geht’s weiter – die spornen nämlich ganz schön an, die Dinger XDDD~ Kapitel 15: love at first sight ------------------------------- "Er ist einfach gegangen, kannst du dir das vorstellen Tooru?" Graf Ishihara lag halbnackt auf einem seiner vielen Betten in einem seiner unzähligen Schlafräume und sprach mit einem nackten, am Bettanfang angeketteten blonden Mann, dessen leere Blicke wie gebahnt zur Decke starrten. "Aber du, du wirst niemals gehen, nicht wahr?" Er grinste. "Natürlich nicht, immerhin haben wir eine Abmachung, stimmts?!" Ein für Miyavi typisches, überlegenes Grinsen schmiegte sich an seine Lippen, als er mit den Fingerspitzen über die Brust seines vermeintlichen Sklaven fuhr. "Du bist mir, mein liebster. Bis in den Tod..." er beugte sich über Tooru und küsste ihn sanft. Wie eine Maschine erwiederte der Blonde den Kuss, obwohl es ihn anwiderte. Tooru Niimura, besser bekannt unter seinem Pseudonym Kyo, der für Blutrunst und Herzlosigkeit stand -- zumindest in der Kriegszeit. Doch in jener Zeit, als er von Miyavi gekauft wurde hatte er sich verändert... "Ich warne dich junge, sei bloß gehorsam." Der Graf grinste und zog an der provisorischen leine, woraufhin sich das Halsband enger um Hides Hals schlang und jener nach Luft jappste. "Vielleicht hast du ja Glück und ich finde jemanden besseren. Wobei das nicht schwer sein dürfte. Hasserfüllt sah Hide zu seinem Peiniger. Es war Herbst, fast schon Winter und ein eisiger Wind wehte. Und da Miyavis Sklave nicht mehr trug wie eine provisorische Sklavenwindel, schlotterte er am ganzen Körper, während er so, mehr oder weniger, von Miyavi hinterher gezogen wurde und das Band enger und enger wurde. Da seine Hände an den Rücken gefesselt waren, konnte er nicht einmal mit einer seiner Hände Abstand zwischen Hals und Band bringen. Ja, Miyavi liebte es, Menschenleben in der Hand zu haben. Und das nutzte er immer und immer wieder aus. Neugierig begutachtete Miyavi die frischen Sklaven und die Händler standen grinsend und sich die Hände reibend neben ihrem Gut und hofften selbstverständlich, Miyavis Geschmack getroffen zu haben, denn er war nun mal der geschätzteste Kunde auf diesem Gebiet. "Mein Graf, seht doch. Mein Sklave ist in Bestem zustand und er ist eine Jungfrau" flunkerten die Händler um ihre Ware zu verkaufen. "Meiner ist dazu noch wahnsinnig Jung!" Er besah sich die besagten Männer nur kurz und ging dann desinteressiert weiter, bis ihm, schon aus der Ferne ein Blonder junger Mann auffiel. Er trat näher und besah sich den halbnackten von jeder Seite. "Ah, Ishihara, mein Graf. Ich sehe ihr scheint durchaus Interesse an dem Burschen zu haben?" Miyavi nickte leicht und besah ihn sich weiter. Ihm fiel sofort auf, dass er geknebelt war. "Warum knebelt ihr ihn?" "Nun, mein Graf. Er ist ein wenig rebellisch. Es war schon schwer ihn überhaupt hier her zu bekommen", erklärte der Sklavenhändler. "So so, ein Rebell also?" Der Graf grinste und hob das Kinn des Blonden an, welcher sich sofort ruckartig aus dem Griff befreite und für diese Frechheit einen Peitschenhieb bekam, der sich gewaschen hatte. Ein gedämpftes Keuchen drang nun an Miyavis Ohr, welches ein noch viel breiteres Grinsen in Miyavis Gesicht zauberte. "Ich hoffe für euch mein Herr, dass der Peitschenhieb gerade nicht zu deutlich zurückbleibt...", er wandte den Blick von dem Blonden und grinste den Händler an." Wie ihr wisst bevorzuge ich ‚saubere Ware'" "Heißt das, ihr werdet ihn kaufen?" Mit einem Nicken bestätigte er und zog mit einem Ruck sein Mitbringsel an sich heran. "Und könnt ihr mit diesem hier etwas anfangen? Er ist wertlos für mich." Angesprochener besah sich nun Hide und schüttelte dann entschuldigend den Kopf. Eigentlich war es Miyavi von vornherein klar, das ein von ihm im wahrsten Sinne des Wortes ‚durchgenommener' Sklave keinen Wert mehr hatte. Er hatte nämlich die Angewohnheit, für die Sklaven schmerzhafte und für den Handel wertsenkende Male zu hinterlassen und so war auch Hides Rücken damit übersäht. "Na ja, ist ja auch vollkommen gleich. Vielleicht macht er sich ja doch noch nützlich. Wenn nicht lass ich ihn einfach verrecken." Just in diesem Moment verlor Hide wegen Luftmangels sein Bewusstsein und landete im Dreck vor ihm. "Mein Gott, was für eine Dramaqueen", meinte Miyavi sichtlich entnervt und lies die Leine los. "Mann, da hinten steht meine Kutsche. Sorgt dafür, dass die beiden in fünf Minuten darin sitzen und lasst euch von meinem Bediensteten bezahlen." Mit diesen Worten stackselte Miyavi die Straße hinunter um dem "bonne affaire", einem örtlichen Rotlichtmilieu einen Besuch abzustatten. "Was ist mit ihm?" Wollte Yuuki wissen, der Miyavis ‚Ware' gerade abfing und Hide, welcher über die Schulter des kräftigen Mannes hing, misstrauisch beäugelte. "Bewusstlos. Der Graf hat sein Spiel wohl ein bisschen übertrieben." der Bedienstete seufzte, ging aber nicht weiter darauf ein, besah sich gleich Miyavis neues Spielzeug, das der Mann im Schwitzkasten hatte an. Tooru zappelte, schlug und trat wild um sich und gab genuschelte Worte von sich, die durch die Knebelung allerdings keine Chance hatten, verstanden zu werden. "Was ist mit ihm?" "Weigert sich. Da solltet ihr auf jeden Fall dafür sorgen, dass er sich keinen Millimeter rühren kann, sonst kann’s stressig werden." Ein weiteres Seufzen folgte, ehe er nickte. "Dann fesselt ihn auf jeden fall an die Kutschenwand." Wenn Miyavi zum Sklavenmarkt ging, kam er stets mit zwei Kutschen. Die eine, mit der er selbst reist und ab und an seinen Bediensteten mitschleift und die Andere, die sonst nur bei der Polizei zum Einsatz kam. Jedenfalls fesselte der große, starke Mann Tooru so um, das er sich im Gefährt wirklich kaum einen Millimeter rühren konnte, während der Bewusstlose einfach neben ihn gesetzt wurde. Dann orderte Yuuki den Kutscher loszufahren, der sogleich nickte und seinen Befehl in die Tat umsetzte. Yuuki selbst blieb bei der anderen Kutsche zurück und wartete gehorsam auf seinen Herren. Der Rückweg war sehr steinig und durch das ständige ruckeln war es auch nur eine Frage der Zeit, bis der Bewusstlose zur Seite kippte und direkt auf den Schenkeln des Neuen landete. Dieser linste gleich zu ihm herab, starrte ihn durchdringend an. Unbewusst wurde er selbst dabei viel ruhiger, bis er es schließlich aufgab, sich aus seinen Fesseln befreien zu wollen. Indem er allerdings seine Füße immer wieder auf die Zehenspitzen stellte und Hides kopf damit auf seinen Schenkeln hin und her rollte, wollte er den anderen zumindest mal wach bekommen, was er nach halber Mühe auch geschafft hatte. Langsam also, kam der bewusstlose wieder zu sich, sah direkt in die Augen des blonden. Es dauerte eine Weile bis er die anfängliche Trance, die als Nachwirkung der Bewusstlosigkeit blieb, wieder los hatte. Doch als dem so war schreckte er leicht zusammen und brachte sich hastig wieder in eine sitzende Position. Er starrte peinlich berührt auf die gegenüberliegende Kutschenwand. "mpf...", gab der Gefesselte nur von sich und wandte den Blick keine Sekunde vom Anderen ab. Dieser erwiederte daraufhin nur fragend den Blick des Blondhaarigen. Es dauerte eine Weile, bis Hide begriffen hatte, was er von ihm wollte. Also griff er nach dem Knebel und befreite den Älteren zunächst davon. "Danke", raunte dieser und besah sich sein Gegenüber, welches den Blick abwandte und schwieg. "Du hast dich ja ganz schön zurichten lassen von diesem Arsch." Hide schwieg auch weiterhin. " Redest scheinbar nicht mit jedem...“, stellte der noch immer an Hand und Fuß Gefesselte fest, nachdem er Hide eine weile gab um zu antworten. „Ich bin Tooru Niimura." "Ich weis...“ erhob Hide endlich seine Stimme, auch wenn sie noch recht dünn war.“ Der Händler hatte deinen Namen erwähnt." Tooru hob seine Augenbraue und sah den anderen ungläubig an. "Zu dem Augenblick warst du doch bereits bewusstlos." Hide lächelte schwach. "Mag sein, aber dieser Name ist dennoch zu mir durchgedrungen." Daraufhin lächelte auch Tooru. "Diese ganzen Narben. War das dieses Pseudoblaublut? Hat er dir das angetan?" Der Angesprochene nickte kurz und senkte betrübt den Blick. "Und er wird noch viel mehr mit mir anstellen, jetzt wo ich nutzlos bin..." Der Blonde sah Tooru erneut durchdringend an und lächelte. "Der wird dir gar nichts mehr antun, das schwöre ich dir!" Wieder begann er an den Ketten zu zerren und zu ziehen. Seine Armgelenke schürften sich auf und er begann zu bluten. "Hör auf lass das!", mahnte ihn Hide und besah sich die Szene kritisch. "Wieso? Wenn ich erstmal bei dem Graf zuhause bin, wird er mich sowieso zurichten. Da spielt das sowieso keine Rolle mehr, meinst du nicht?" Flutsch -- Toorus rechte Hand war frei und das sie wie Feuer brannte ignorierte er gekonnt. Er hatte gelernt, Schmerz zu ertragen, auch wenn er das zu seinem Glück bis jetzt noch nicht großartig in die Tat umsetzen musste. "Trotzdem. Was hast du denn vor? Fliehen ist sowieso zwecklos" der Blonde zog weiter an seiner linken Hand und versuchte nun, mithilfe seiner freigewordenen Rechten zusätzlich, das Metall zu dehnen. „Und das weist du, weil du es schon sooft versucht hast?“ Schnell hatte er nun auch seine andere Hand befreit. „Ich-“ „Shhhht sei leise..“ Der Zeigefinger Toorus hatte sich auf die Lippen des Anderen gepresst und unterstrich seine Bitte die mehr einem Befehl glich, zusätzlich. „Ich glaube wir stehen. Ist es möglich, das wir schon da sind?“ Hide zuckte mit den Schultern. „ich…weis nicht, keine Ahnung..“ Die Kutschentür wurde aufgerissen und der kräftige Mann, der Tooru schon zur Kutsche geschleift hatte, hüllte fast den kompletten Ausgang aus. Der Blonde löste sich von Hide und blieb verdächtig ruhig sitzen, als ihm die Fußfesseln gelöst wurden. „Hast du schon wieder versucht abzuhauen? Tze, du wirst auch nicht schlauer.“ Ein hinterhältiges Grinsen schlich sich auf Toorus Züge und er blieb auch weiterhin ruhig, lies sich aus der Kutsche befördern. Doch dann, kaum hatte er den Kiesboden berührt, rammte er dem deutlich stärkeren den Ellenbogen in die Magengrube und begann zu rennen. Allerdings kam er nicht sonderlich weit, aber das wollte er auch gar nicht. „MACH SCHON, LAUF!“ Schrie er Hide zu. Dieser stand im Rahmen der Kutschentüre, konnte sich allerdings nicht rühren. Mit geweiteten Augen stand er da, als wäre ihm der Tod höchstpersönlich begegnet und die einzige Bewegung die er schaffte war die, sich auf die Knie sinken zu lassen… Dieses Mal war es Tooru, der nach seinem Erwachen direkt in Hides Augen blickte. „Gott sei dank, du bist wieder wach. Ich dachte schon dieser Kerl hätte dich totgeschlagen…“ Tatsächlich hatte der Blonde höllische Kopfschmerzen und als er sich die schmerzende Stelle betastete, spürte er eine duckflüssige Flüssigkeit und schloss auf Blut. Dann sah er wieder zu Hide hinauf. Sein Kopf war auf den nackten Schenkeln des Jüngeren gebettet. „Warum bist du nicht weggelaufen, wie ich es sagte...?“ „Ich…konnte nicht….“ Verständnisloses Kopfschütteln seitens Toorus, der sich langsam aufrichtete und sich seiner Umgebung besah. Ein typischer Kerker, nur ein wenig kleiner als der, den er erst verlassen hatte. „Wieso?“ Schulterzucken kam als Antwort. „ich weis nicht…vermutlich weil ich so…überrascht war...“ Hide stellte Blickkontakt zu dem Blonden her, der ihn noch immer verwirrt ansah. „So was…Riskantes hat noch nie jemand für mich gemacht…und dann kommst du, kennst noch nicht einmal meinen Namen und willst mir helfen…“ Tooru kicherte leise. „Dein Name ist mir egal. Ich nenn dich einfach, wie ich will.“ „So?“ „Jepp. Wie wär’s denn mit...“ er schien einen >Moment lang zu überlegen, obwohl ihm die Antwort schon lange auf den Lippen lag. „Tenshi?“ „Wie?!“ Sofort stieg dem jüngeren die Röte ins Gesicht und er brachte keinen vernünftigen Satz mehr zustande. Ein leises Kichern war nun von dem Blonden zu hören. „Du bekommst nicht oft Komplimente, habe ich Recht?“ Hide senkte den Blick und lächelte sarkastisch. „Wenn man ‚Du bist nutzlos‘ oder ‚du taugst zu gar nichts‘ al Komplimente bezeichnen kann...?“ der Blonde hob eine Augenbraue. „Das kommt bestimmt von diesem Möchtegern, oder?“ Ein nicken bestätigte ihn. „Aber eigentlich ist er da nicht der Einzige. Jeder vor ihm war ähnlicher Meinung...“ Toorus Blick wanderte zu den Gitterstäben. „Kann es sein, das du nichts anderes als das hier kennst?“ Damit meinte er das Leben als Sklaven. Mit seinem Zeigefinger zeichnete Hide einen Kreis in die Erde und nickte betrübt. „Dann ist das kein Wunder“, schlussfolgerte Tooru. Stille. Eine ganze Weile lang gab keiner der beiden einen Mucks von sich. Hide lehnte nach einer weile seinen Kopf gegen die kalte Steinwand, als Tooru eine ungewöhnliche Initiative ergriff. Er beugte sich zu dem Jüngeren hinüber und versiegelte sanft dessen Lippen. Erschrocken riss Hide die Augen auf und aus Reflex stemmte er beide Hände gegen Toorus Brust. Doch die Kraft schien ihn mehr und mehr zu verlassen. So etwas hatte er noch nicht erlebt. Tooru war ganz vorsichtig und vor allem sanft. Anders als er es kannte, erbittet sich Toorus Zunge den Einlass, durch ein zärtliches Lecken über die weichen Lippen Hides, anstatt sie einfach brutal hindurchzuzwängen. Diese Tatsache verwirrte ihn ungemein und er wusste nicht, was zu tun war. Schneller als er schauen konnte jedoch, erwischte er sich dabei, wie es ihm gefallen zu schien, denn er gewährte Einlass und erwiederte den Kuss schließlich. Seine Augen schlossen sich langsam und seine Hände fielen wie Gummi zu Boden. Tooru löste sich leicht von den Lippen des Anderen. „Du brauchst keine Angst mehr zu haben. Nie wieder..“, hauchte er leise gegen Hides Lippen, ehe er den Kuss vorfuhr. Eine feine Gänsehaut machte sich auf dem Körper des Jüngeren breit und er begann leicht zu zittern. Doch alles das, so Unheimlich es ihm auch war, lies ihn nicht dazu verleiten den Kuss abzubrechen. Stattdessen erwiederte er ihn weiter. „Wie herzergreifend. Da haben sich wohl welche gefunden?“ Erschrocken löste sich Tooru von dem Anderen und drehte sich zur Geräuschquelle um. Miyavi war wieder zuhause und DAS war weis Gott nicht der Anblick, den er sich in irgendeiner weise erhofft hatte. Immerhin habe er den Juwel zu aller erst in der Masse voller anderer wertloser Steine entdeckt und ihn sich eigen gemacht. So etwas wie ein Gefühl vermutete man dahinter jedoch nicht. Unsanft packte er nach Toorus Arm und zog ihn zu sich. „Glaub ja nicht, dass ihr je zu mehr kommen werdet, als jetzt gerade“, keifte er ihn an. Der Angesprochene begann daraufhin sich aus dem Griff zu befreien. Mit Erfolg – der Graf lies ihn sogar los, wandte sich dafür Hide zu. „Du bist sowieso schon unnütz und jetzt gerade verschaffst du dir auch noch einen Feind, Bursche!“ Ängstlich drückte sich Hide eng gegen die Wand und blieb dann wie versteinert da sitzen, rührte sich keinen Millimeter mehr und sah mit angsterfüllten Augen zu dem Grafen hinauf. Tooru war kurz geblendet und hatte die Ursache dafür schnell entdeckt. Miyavi zog ein Messer aus einer Scheide und das glänzende Metall war es, das ihn geblendet hatte. „Hey Tenshi pass auf!“ Hurtig wollte er Miyavi packen und festhalten, doch seine Reaktion war von Anfang an zu langsam. Miyavi drückte die Klinge schon an den Hals Hides, der sich noch immer keinen Millimeter gerührt hatte. „Du mieses Arschloch, wenn du es wagst das zu tun, wirst du deines Lebens nie mehr froh!“ „Ach ja?! Das wollen wir doch mal sehen!“ Miyavi löste die Klinge, hielt sie in die Lüfte, um genügend Kraft zu haben, ehe er sie auf Hides Halsschlagader zurasen lies. Doch erreichen konnte er sie nicht, da hatte er nämlich seine Wette ohne Tooru gemacht, der die Klinge mit aller Macht zurückhielt, ja sogar versuchte, sie ihm zu entreißen, jedoch ohne Erfolg. Der Graf war unerwartet kräftig. Und Hide? Der besah sich das Szenario ängstlich, rührte sich aber auch weiterhin keinen Millimeter. „Was soll das, sitz da nicht so doof herum. Tu etwas!“ Schrie Tooru verzweifelt und hielt Miyavis Hand so gut er konnte auch weiterhin fest, fern von Hide. „Verdammt BRING DICH IN SICHERHEIT!“ Toorus Worte ließen Hide erschrocken zusammenzucken und er sah für den Hauch einer Sekunde, der ihm selbst wie eine Ewigkeit vorkam, in die verzweifelten Augen, ehe er dann auf allen Vieren loskrabbelte, eine Zellenecke als Ziel. Plötzlich spürte er einen wahnsinnigen Schmerz im Rücken, der ihn nicht mal aufschreien lies. Alles in ihm zog sich zusammen und es schmerzte wirklich höllisch, doch er gab keinen mucks von sich. Sein Atem stockte und ihm wurde immer wieder Schwarz vor Augen. „Du verdammtes Arschloch, ich bring dich um!“ Wie von der Tarantel gestochen ging Tooru erneut auf Miyavi los, während Hide immer noch auf allen Vieren dastand, mit einem Messer im Rücken und höllischen Schmerzen, die ihm die Tränen gewaltvoll in die Augen zwangen. „Es...tut so weh...“ Dieser von Hide unter Schmerzen hervorgepresste Satz lies Tooru von Miyavi ablassen und ihm somit einem schmerzhaften Schlag entgehen. Der Blonde kniete sich zu Hide, der sich noch immer auf Knie und Händen halten konnte. „So ist es gut, halte ja durch!“ „Tooru...das Messer...bitte...nimm es raus...es tut so wahnsinnig weh...“ Miyavi klopfte sich seine Kleidung zu Recht und musste grinsen als er Hides Aufforderung hörte. „Na los, zieh es schon raus~“ Spornte auch er Tooru dazu an, der daraufhin seine Hand auf den Griff legte. Nervös begann er zu zittern. Das Messer steckte tatsächlich bis zum Griff in Hides Rücken. Doch kurz als er wirklich daran ziehen wollte, viel ihm außerdem noch etwas anderes auf. Hide blutete nicht, und das obwohl da ein Messer in ihm steckte. „So...nimm es doch...bitte endlich heraus...“, bettelte der Andere derweil unter Tränen, als der Blondhaarige seinen Kopf schüttelte. „Nein...hör zu...du musst unbedingt durchhalten...“ Dann löste er sich Widerwillen von Hideto und packte Miyavi erneut am Kragen. „Du rufst jetzt sofort einen Arzt sonst...“ „Sonst was?“, wollte Miyavi schelmisch grinsend wissen. „Das sagte ich bereits; sonst wirst du deines Lebens nie mehr froh!“ Kichern seitens Miyavi war zu hören. „Und mal angenommen, das würde mich interessieren und ich würde tatsächlich einen Arzt holen; was bekomme ich dafür?!“ Tooru versuchte weiterhin dem Blick des Grafen stand zu halten, jedoch ohne Erfolg. Auch der griff wurde lockerer. „...Mich...“, gab Tooru kaum hörbar von sich. „Wie?“ der Blondhaarige presste seine Lieder zusammen. „Mich“, wiederholte er dann bestimmt. „Aber nur, wenn ihr ihn dann auch gehen lasst!“ der Graf Ishihara grinste zufrieden und befreite sich aus Toorus Griff. „Einverstanden...“ Nur deswegen lies Tooru alles mit sich machen. Um sein versprechen diesem jungen Mann, dessen Namen er noch immer nicht kannte, gegenüber, auch einzuhalten. Ja, an diesem Tag lernte der blutrünstige Kyo was es bedeuten kann, zu lieben, welche Opfer man für eine einzige Person alles vollbringen kann und wie bitter das Leben als Liebender sein konnte. Zuvor hatte er nie an sie geglaubt und dann kam sie so prompt, die Liebe auf den ersten Blick … bigi's talking: Sow, damit wären wohl auch ein paar Fragen, was diese Beiden angeht geklärt worden, oder etwa nicht? >3 Ich bitte um Kommentare Kapitel 16: angelic ------------------- Etliche Sterne waren am Horizont zu sehen, einer schöner und hell erleuchteter, als der Andere. Das bemerkte auch Kami, der nach dem Tod seiner Mutter wie ausgetauscht war. Aus dem stets konzentrierten, lächelnden jungen Mann ist ein unkonzentrierter, stets bedrückter und leicht reizbarer Mann geworden. Er konnte nicht leugnen, das er die Doktorin, und dass obwohl er ihm bereits verziehen hatte, für diese Tat abgrundtief hasste. Auf der anderen Seite wusste er, für eine gewisse Person, hätte er mindestens genauso, wenn nicht sogar viel übertriebener gehandelt. Jene Person, auf die er Nacht für Nacht hier an seinem Fenster wartete. Jene Person, die allerdings nie kam. Und manchmal, da dachte er darüber nach, was das Leben für ihn noch von Bedeutung habe. Er lebte für seine Mutter und die ist nun tot. Er wollte für die Milady weiterleben, doch dieser schien sich einen Dreck um ihn zu scheren. Wieder und wieder stiegen ihm die Tränen ins Gesicht. Er konnte sie einfach nicht zurückhalten, genauso wenig wie das Schluchzen, das ab und an sogar den Grafen im Nebenzimmer weckte. So auch dieses Mal. Das Fenster nebenan öffnete sich und der Graf Camui starrte hinaus in die sternenklare Nacht, schwieg jedoch. Kami sah so gut es ging zu jenem hinüber, folgte seinem Blick dann wieder gen Sternenhimmel und versuchte sich zu beruhigen. „Verzeiht, ich wollte euch nicht schon wieder wecken...“ Wieder folgte Stille. „Kami...“, sprach Gackt dann, mit unglaublich ruhiger Stimme. Fast schon beruhigend. „Jede Nacht höre ich dein Schluchzen und wenn ich frage, was dich bedrückt, dann antwortest du nicht...“, Camuis Blick wanderte zu Kami hinüber und er lächelte leicht. „Zu erfahren, was in dir vorgeht, mein lieber, habe ich schon aufgegeben. Dennoch liegt mir auch weiterhin viel daran, das du endlich aufhörst dich so zu quälen.“ Nun erwiederte Kami den Blick, so gut es eben ging. Zum einen, konnte man deutlich hören, das der Graf noch ziemlich verschlafen daher sprach, zum anderen lagen so viele Gefühle in seinen Worten, das es Kami die Haare zu berge stehen lies. „Es tut mir leid mein Graf...“ Die Blicke der beiden richteten sich wieder zu den Sternen. „Ich kann nur erahnen, was in dir vor geht und wie du dich fühlen musst. Aber ich denke ich kenne dieses Gefühl nur zu gut...“ Kami wurde hellhörig. „Ich weis wie das ist, jemanden zu verlieren, den man über alles liebte. Und ich weis auch, wie man den Schmerz am besten abschüttelt...“ „Und wie?“, wollte Kami gleich wissen, sah den Grafen weiterhin an. In seinem Blick lag zum einen pure Neugier, zum anderen starkes Misstrauen- als ob man so ein Gefühl jemals wieder loswerden würde. „Abschließen. Abschließen und von vorn beginnen.“ Auch der Graf sah wieder hinüber zu dem Fenster, vor welchem Kami stand. „Du solltest morgen nach Hause gehen und mit diesem Leben abschließen. Dein neues leben ist hier bei mir, an meiner Seite. Verkauf das Haus...schließe einfach endlich ab. Ich kann dir versprechen, danach geht es dir wieder besser – wenn auch nur ein bisschen.“ „Mein Graf, ist das euer ernst? Ihr...wollt tatsächlich das ich weiter für euch Arbeite, nach alle dem?“ Kami war in den letzten Wochen nämlich ein Missgeschick nach dem anderen passiert und um den Schaden in einer Summe zu nennen, war es wohl einfach zu viel. „Nein Kami, du musst nicht mehr für mich arbeiten. Ich hätte dich gern an meiner Seite...“ Die Augen des Bediensteten weiteten sich stark und vermutlich wurde er auch etwas rot. Er war sich nicht sicher, doch das klang stark nach einem Antrag. „Mein Graf ich -“ „Nein warte, sag nichts...“ Und der Graf verschwand von dem Fenster, betrat Sekunden später das Gemach Kamis und als dieser sich zu ihm drehte, fiel der Graf doch tatsächlich vor dem Angestellten auf die Knie und griff nach seiner Hand, sah hinauf in Kamis verheultes Gesicht. „Ich weis, dass wir niemals kirchlich verbunden werden können. Trotzdem würde ich dich gerne an mich binden, liebster Kami.“ Verdutzt sah der Angesprochene zu dem Grafen hinab, wusste nicht, was er dazu sagen sollte. Kami hatte ja inständig gehofft, dass der Graf ihm niemals sagen würde, was er für ihn empfand. Denn dann hätte er ihm niemals absichtlich wehtun müssen. Und jetzt gleich so extrem. Wie konnte er ihn so etwas fragen? Ohne einen einzigen Kuss? Ohne eine einzige zärtliche Berührung? Ohne ihm je zu sagen, was er tatsächlich für ihn empfand? Kami fühlte sich mehr als nur überrumpelt und die Worte blieben ihm im Halse stecken. Langsam erhob sich der Graf wieder, um seinem Liebsten direkt in die Augen sehen zu können. „Ich will dir alles geben was du dir wünschst und immer an deiner Seite sein. Kami, seit dem Tag, an dem du in meine Dienste getreten bist, schlug mein Herz allein für dich...“ Diese wunderschönen Worte schmeichelten Kami sehr. Es war ja auch gar nicht so, dass er sie nicht gerne gehört hätte, irgendwann. „Mein Graf...“ „Gackt. Du darfst mich Gackt nennen“ „Nein ich...mein Graf...das ist nicht...ich meine...“, stammelte Kami vor sich her, wich dem standhaften Blick des Grafen aus. „Shht mein Liebster. Es ist in Ordnung, wenn du noch einmal darüber schlafen möchtest. Das ist mir lieber, als das du mir eine Antwort gibst, die uns beide nur todunglücklich machen würde.“ ‚Nein‘. Wieso war das nur so schwer? Wieso brachte er dieses Wort nicht über die Lippen? Weil er in Camuis Gesicht sah und deutlich erkannte wie ernst und wichtig ihm das ist. Wie stark seine Gefühle tatsächlich für ihn waren. Und in seinem inneren Auge sah er, wie Gackt zusammenbrechen würde, würde er ihm diese Antwort geben. „ich...ja...vermutlich habt ihr recht...ich brauch noch ein bisschen...“ „Wie du wünscht...“ Und schon versiegelten die Lippen des Grafen Kamis. Dieser hielt schlagartig die Luft an und rührte sich keinen Millimeter mehr, bis der Kuss von seinem Gegenüber wieder gelöst wurde. „Schlaf nun. Und morgen gehst du in die Stadt um dein altes Leben hinter dir zu lassen.“ Kami nickte leicht, zitterte am ganzen Körper und hielt sich Mittel- und Zeigefinger gegen seine eben noch geküssten Lippen... Am folgenden Morgen brach Kami tatsächlich sehr früh zur Stadt auf, um sein Zuhause, welches gleichzeitig seine Geburtsstätte war, aufzusuchen. Auch um das zu tun, was der Graf ihm geraten hatte, aber vielmehr nur, um ihm aus dem Weg zu gehen. Der Graf blieb im Anwesen zurück. Er war gerade zu Tisch und unterhielt sich mit Kaori, die ihn bediente. „Ihr seht so wahnsinnig glücklich aus, mein Graf“ „Ich habe ja wohl auch jeden Grund dazu.“ Die junge Dame schenkte dem Graf einen Tee nach. „Wieso, was ist denn passiert?“ „Ich habe Kami einen Antrag gemacht~“ Vor lauter Entsetzen lies Kaori die volle Teekanne aus Porzellan fallen, die natürlich sofort zerbrach und der Teppich saugte die heiße Flüssigkeit. „Verzeihung mein Graf. Ich werde es sofort wieder sauber machen!“ Hurtig rannte sie in die Küche und kam mit einem Lappen wieder. Zwar seufzte der Graf, doch heute lies er sich scheinbar von nichts, nicht einmal von tausend zerbrochenen Wertgegenständen den Tag verderben. „Was hat er denn dazu gesagt...“, wollte Kaori schließlich wissen. „Nichts Konkretes. Er braucht Zeit hat er gesagt. Und ja, die soll er bekommen.“ Der Graf nahm einen Schluck von seinem Tee. „Wisst ihr Kaori, ich bin sehr zuversichtlich. Ich weis das er ja sagen wird, ich weis es einfach.“ KLIRR! Da lag der Teller auf dem Boden, den Asada gerade abräumen wollte. „Verdammt Kaori, jetzt fang du nicht auch noch damit an. Kami hat schon das halbe Service zerstört. Ich habe keine Lust mir neues Porzellan anschaffen zu müssen.“ Eifriges Nicken seitens Kaori folgte, ehe sie die Scherben zusammenklaubte, die sie hinterlassen hatte. Gegen Mittag war es dann Kaori, die der Graf in die Stadt schickte, um neues Porzellan zu besorgen. Wie es der Zufall so wollte, lief sie Kami dort über den Weg, da das Porzellangeschäft ganz in der Nähe von Kamis altem Zuhause war, aus welchem er just in diesem Moment austrat. „Hier hast du also früher gelebt?“ Erschrocken drehte Kami sich um und sah die junge Frau ebenso erschrocken an. „Gott Kaori, hast du mich jetzt erschreckt.“ Sie legte ihren Kopf zur Seite und besah sich Kami skeptisch. „Das muss dich Camuis Antrag auch“, meinte sie schließlich, woraufhin Kami leicht zusammenzuckte. „Woher..?“ „Er hat’s mir erzählt. Und? Wieso hast du nicht ‚Nein‘ gesagt? Ich dachte, du empfindest nichts für ihn?“ Ohne lange zu zögern griff er nach Kaoris Handgelenk und zog sie in das leere Gebäude. Er war der Meinung, dass nicht unbedingt gleich das halbe Königreich von einer Hochzeit erfahren soll, die es vermutlich niemals geben wird. Unter vier Augen, versuchte er ihr dann zu erläutern, warum es so unmöglich für ihn war, letzte Nacht einfach ‚Nein‘ zu sagen. Während dessen bekam Gackt unerwarteten Besuch. Wie lautes Donnergrollen klopfte es an der Tür und da alle Bediensteten außer Haus waren, musste der Graf wohl oder übel höchstpersönlich zur Tür. Als er diese öffnete stürmte ein völlig aufgebrachter Machi in das Anwesen. „Wo ist Kami?“, wollte die Doktorin gleich wissen, war vollkommen außer Atem. „Noch nicht wieder zurück, wieso?“ „Gut, ich wollte sowieso mit euch sprechen...“ Gackt sah den Roten vollkommen verwirrt an, verschränkte die Arme und fragte erneut. „Wieso, was ist denn los?“ „Ich dachte, ihr solltet es erfahren, zumal ihr der Einzige zu sein scheint, der dem Ärmsten geblieben ist...“ Machida setzte sich zielstrebig Richtung Speiseraum in Bewegung und es dauerte eine Weile bis der verdutzte Graf ihm folgte. „Verdammt, Machida. Hört auf mich auf die Folter zu spannen und sagt mir endlich, was euch hier her führt.“ „Gleich mein Graf...“ Im Speisesaal angekommen, bat der Rothaarige dem Grafen eine Sitzgelegenheit an. „Setzt euch...“ So langsam verstand der Graf gar nichts mehr. Ein Gast bat ihn sich in seinem Anwesen zu setzen? Aber gut, wenn er dafür erfahren durfte, weswegen die Doktorin so aufgewühlt war, sollte es so geschehen. Der Graf setzte sich also und fragte erneut. „Was ist denn jetzt überhaupt los?“ Auch Machida nahm Platz, genau gegenüber Camui. „Erinnert ihr euch, als ich sagte, dass es sich bei Frau Ukiyous Krankheit um eine Erbkrankheit handle?“ Der Graf nickte. „Und ihr meintet auch, dass sie lediglich zu 5% weitervererbt werden könne, also wo ist das Problem?“ Machida nahm Gackts Hand in die eigene. „Mein Graf, als ihr mich darum batet, Kamis, von Miyavi zugefügten, Wunden zu verarzten, habe ich ihm eine Blutprobe entnommen und...“ „Und was?!“ „Kami ist...er ist eindeutig infiziert...“ Die Augen des Grafen weiteten sich. „WIE BITTE?! Aber ihm geht es doch prächtig, dass kann gar nicht sein!“ „Mein Graf...“ Machida strich über Gackts Handrücken um ihn zu beruhigen. „Die Symptome sind vollkommen unterschiedlich. Es kann so kommen, wie bei Kamis Mutter – ganz plötzlich, oder eben langsam und stetig...“ Wutentbrannt erhob sich der Graf und entriss Machida seine Hand. „Das darf doch nicht wahr sein!“ Auch Machida erhob sich, versuchte durch freundschaftliche Berührungen sein Gegenüber zu beruhigen. „Mein Graf, hört mir doch zu. In beiden Fällen ist bei rechtzeitiger Feststellung Heilung möglich. Deswegen bin ich hier. Ich muss sofort mit seiner Behandlung beginnen. Es dürfte noch nicht zu spät sein.“ „Aber Kami ist noch nicht wieder zurück. Er ist seit heute Morgen in der Stadt...“ „Alleine?“ „Ja. Da fällt mir ein, Kaori ist auch dort. Und sie müsste schon längst wieder zurück sein...“ „Dann auf. Nichts wie in die Stadt. Ihr wisst ja, wie plötzlich die Krankheit ihr wahres Gesicht zeigen kann. Wollen wir es nicht hoffen, aber es könnte etwas passiert sein.“ Worst Case. Kurz nachdem die Kutsche in welche die beiden eingestiegen waren losfuhr, kippte Kami, inmitten einer Ansprache von Kaori, nach Schwindelgefühlen und Atemnot einfach um und rührte sich nicht mehr. „Kami, hör auf mit dem Blödsinn und steh wieder auf.“ Sie vermutete, dass das ein weiterer Versuch war, Kaoris Ansprache zu entkommen. „Kami? ...“ Bald bemerkte sie allerdings, dass es sich hier sicherlich nicht um einen Scherz handelte, kniete sich besorgt neben ihn. „Kami...? Kami du Idiot, mach die Augen auf...“ Völlig unbeholfen bettete sie den Kopf des Langhaarigen auf ihren Oberschenkel und begann lauthals nach Hilfe zu rufen. Dieser Hilferuf drang sofort an die Ohren des Grafen und der Doktorin, als diese aus der Kutsche stiegen. „Das ist doch Kaori!“, stellte das Blaublut schnell fest, woraufhin Machi gleich dem Geschreie entgegen rannte. Gackt hingegen wunderte sich nur, das man die Schreie zu überhören schien, ehe er dem Rothaarigen folgte. „Na endlich...“, kam es verheult von Kaori, die wie eine Gestörte vor und zurück wippte und weinte. Als auch Gackt eintrat und sich das Szenario entsetzt betrachtete, erhob sie wieder das Wort. „Er atmet nicht mehr. Er hat einfach aufgehört zu Atmen. Was sollte ich tun? Was?!“ Hurtig kniete sich auch Machida auf den alten, knarrenden Holzboden, fühlte an Kamis Puls, ehe er eine Mund-zu-Mund-Beatmung startete. „Du blödes Weib!“, keifte Gackt unter dessen seine Bedienstete an. „Was hast du getan?!“ „Nichts. Ich habe nichts getan. Er...er ist einfach umgefallen und hat nicht mehr geatmet...“ Gackt wurde stinksauer. „Ja, das habe ich gesehen, dass du nichts gemacht hast, außer in der Weltgeschichte herum zu brüllen!“ „Camui, reist euch zusammen...“, mischte sich der Rothaarige ein, nachdem er den regungslosen Körper zumindest wieder dazu brachte, selbstständig zu atmen. „Es kommt gerade schlimmer, als es tatsächlich ist. Bringt ihn einfach erstmal in ein Bett.“ „Ja gut...“ und der Graf nahm Kami auf seine Arme. So, dass sein Kopf gegen dessen Brust lehnen konnte. „Liebster...“, hauchte er dann leise, so dass es, wenn überhaupt, nur Kami hören konnte. „Ich wollte dich schon immer einmal über eine Türschwelle tragen, aber doch nicht unter solchen Umständen...“ Der Graf setzte sich in Bewegung, folgte Machida, der sich um die völlig aufgelöste Kaori kümmerte. Auf dem Anwesen zurück wurde Kami sofort ins Bett gesteckt, als er kurz darauf auch wieder zu sich kam. „Na, alles klar bei dir Kami?“, wollte die Doktorin, welche gerade dabei war, den zerbrechlichen Körper Kamis zu untersuchen, wissen. „Was...wie?“ Kami wollte sich aufsetzen, doch Machida hinderte ihn daran. „Nicht, bleib liegen. Du hattest gerade so was wie einen Schwächeanfall.“ Kami nickte leicht, tat was zu ihm gesagt wurde. „Ich vermute das liegt an dem Stress der letzten Tage...“, murmelte er dann leise, schloss die Augen. „Das ist durchaus ein Mitgrund...“ „Mitgrund?“ der Langhaarige öffnete seine Augen und sah den Femininen fragend an. „Ja, weist du Kami...deine Mutter hat dir doch noch etwas mehr hinterlassen, als wir alle ahnten...“ „Ich verstehe nicht...?“ Machi atmete einmal tief durch. „Du musst ganz ruhig bleiben, das ist jetzt das wichtigste.“ Kami schmunzelte leicht, gab sich dann aber mit einem ‚Okay‘ bereit. „Scheinbar...nein es ist eigentlich ziemlich sicher, dass du derselben Krankheit unterliegst, wie deine Mutter.“ Kamis Augen weiteten sich entsetzt. „Was?!“ „Ruhig!“, mahnte der Rothaarige erneut. „Verständlich, dass das für dich erschreckend sein mag, da deine Mutter noch vor kurzem daran gestorben ist. Aber das hat noch nichts zu sagen, hörst du?“ Kami nickte leicht und starrte zur Decke. „Gackt würde alles dafür tun, das es dir schnell wieder gut geht. Und ich werde auch alles in meiner Macht stehende tun, ohne die Kasse des Grafen unnötig zu belasten. Ich möchte damit wiedergutmachen, was ich angerichtet habe.“ Wieder ein zaghaftes Nicken seitens Kami. „Die Qualen deiner Mutter will ich dir ersparen.“ „Danke...“, hauchte Kami leise und lächelte abermals schwach. Machida griff in seine mitgebrachte Tasche und holte ein kleines Fläschchen hinaus, welches er Kami dann unter die Nase hielt. „Trink das leer..“, bat er diesen, der daraufhin das geheimnisvolle Mittel entgegennahm und beäugelte. „Was ist das?“ „Die Medizin die du in Zukunft zu dir nehmen solltest. Sie...wird dich schläfrich machen. Dann solltest du auch schlafen, verstanden?“ Erneutes Nicken Seitens Kami, ehe er den kleinen Korkverschluss löste und das Fläschchen leer trank. „Morgens, mittags und abends jeweils eine.“ „Heißt das, ich muss jetzt im Bett bleiben...?“ Machida nickte entschuldigend. „Es wäre zumindest besser, bevor du dich überarbeitest oder aufregst.“ „Na super~“, raunte Kami sichtlich genervt von dieser Vorstellung. „Kami, glaub mir. Die Tage werden vergehen wie im Flug und das obwohl du im Bett liegst.“ Auf diese Aussage sagte Kami nichts mehr, denn die Medizin hatte ihn bereits überwältigt und ins reich der Träume geschickt. Machida lächelte schwach. „Schlaf schön...“ Die Doktorin erhob sich um das Zimmer zu verlassen. Vor der Tür wartete schon der Graf darauf zu erfahren, wie es seinem Liebsten nun geht. „Mein Graf, ihr müsst dafür sorgen, das er seine Medizin zu sich nimmt.“ „Selbstverständlich...“ „Er wird jetzt viel, und vor allem tief und fest, schlafen. Im Ruhezustand kann sein Körper nämlich effektiver gegen die Krankheit vorgehen.“ Der Graf nickte leicht und lauschte weiter. „Wenn er wach ist, ist er auf euch angewiesen. Er wird zu schwach sein um selbst zu essen, da ihn das Medikament praktisch lahm legt...“ „Verstehe. Ich werde selbstverständlich alles in meiner Macht stehende tun!“ die Doktorin lächelte zufrieden. „Das bezweifle ich auch nicht.“ Kaum war Machida gegangen, setzte sich der Graf zu Kami ans Bett und betrachtete den ruhig schlafenden. Tatsächlich rührte er sich keinen Millimeter und nur das Heben und Senken seines Brustkorbes verriet, das er schlief. Dennoch war dieser Anblick für den Grafen mehr als nur beängstigend. Sanft strich er über die Wange des Langhaarigen und betrachtete ihn auch weiterhin still. „Du wirst wieder gesund und dann werden wir miteinander alt...“, hauchte er leise in das Ohr Kamis, nachdem er ihm einen Kuss auf die Stirn gegeben hatte. Dann erhob sich das Blaublut und verließ den Raum. Gerne wäre er bei ihm geblieben, doch Kamis Anblick, so hatte er zumindest das Gefühl, schien ihn selbst auch krank zu machen. Krank vor Sorge. Deswegen bat er seine Angestellte Kaori bei ihm zu bleiben, was diese auch tat. Nacht für Nacht war sie an seiner Seite und wachte genau über den Zustand Kamis. Einmal geschah allerdings etwas Ungewöhnliches… Es schien eine gewöhnliche Nacht zu werden, doch dieser Gedanke verflog in Windeseile, als der Blick der jungen Dame zum Fenster wanderte. Erschrocken sprang sie von ihrem Stuhl auf und starrte entgeistert weiter in die Richtung des Fensters. Durch ein Klopfen wurde sie darauf aufmerksam; auf die feminine Gestalt, die vor dem Fenster stand. ‚Unmöglich...‘, dachte sie für sich. ‚Da geht es mindestens zehn Meter in die Tiefe...‘ Die roten Augen der Person flößten ihr zusätzlich noch eine Heidenangst ein, deswegen dauerte es eine Weile, bis sie der Bitte der Gestalt nachkam und das Fenster öffnete. Sofort stieg die Person, die eben noch im Himmel schwebte, durch das Fenster und ging Richtung Bett, auf dem noch immer der schlafende Kami lag. „Nein, nicht wecken...“ Kaoris Worte blieben ihr mehr oder minder im Halse stecken, und so erreichten sie die fremde Person nie. „Kami~“, nuschelte der Feminine und begann leicht an dem regungslosen, schlafenden Körper zu rütteln. Doch als dieser nicht einmal Anstalten machte, zu erwachen, wandte sich die Kreatur zu Kaori um. „Warum wird er denn nicht wach? Was ist hier los?“, Besorgnis schwang in der durchaus männlichen Stimme mit. Kaori räusperte sich, ehe sie das Wort ergriff. „Er...Kami...ist krank. Er muss...viel schlafen...“ „Krank?!“ Der Blick des Fremden wanderte wieder zu dem Schlafenden. „Was hast du Kami...?“ Langsam und zaghaft näherte sich Kaori der Szene. „Wer...seid ihr...?“ Der Rotäugige sah auf, lächelte schwach. „Mana“, antwortete er knapp und Kaoris Augen weiteten sich erneut. „Milady?! A-aber ihr seid doch tot?!“ Mana lächelte ironisch. „Daran müsst ihr mich nicht erinnern.“ „Seid ihr...ein Geist?“ Der Angesprochene kicherte. „Dann hättet ihr mir das Fenster aber nicht öffnen brauchen.“ „S-stimmt...a-aber was seid ihr dann? E-ein Engel...?“ Nun bekam Kaori die volle Aufmerksamkeit von Mana, der erstmal schwieg, dann aber zustimmend nickte. „Ja, ich bin ein Engel. Zumindest, so etwas in der Art.“ Natürlich war das gelogen, aber vor Engeln haben die Menschen wesentlich weniger angst, als vor Vampiren. Das Merkte man auch, denn kaum hatte Mana seinen Satz beendet, wurde Kaori wesentlich lockerer. „A-aber ich dachte, Engel sehen anders aus. Weiß und mit Flügeln...“ der Feminine lächelte leicht Entschuldigend. „Tut mir leid, dass ich nicht deinen Vorstellungen entspreche~“ Hastiges Kopfschütteln Seitens Kaori. „Nein, nein! So war das nicht gemeint. Ich meine...ihr seid...wunderschön. Ihr müsst ein Engel sein!“ Wieder musste Mana schwach lächeln, warf dann einen Blick gen Fenster. Ein Seufzen folgte. „Ich muss wieder gehen...“ Kaori horchte auf. „Was? Schon? Wieso?“ Manas Schritte führten ihn langsam aber stetig zum noch offenen Fenster zurück. Eine schwarze Krähe, die sich zuvor in der Baumkrone niedergelassen hatte, landete nun auf Manas Schulter. Etwas erschrocken besah sich Kaori das gefiederte Tier, sah dann aber wieder zu Mana und hoffte noch immer auf eine Antwort. „Weil ich vor dem Morgengrauen wieder zurück sein muss.“ „Im Himmel?“ „Ja, im Himmel..“ Kaori lächelte leicht und nickte dann. „Sagt Kami bei Gelegenheit, das ich hier war. Und das es mir leid tut, das ich mich so lange nicht bei ihm gemeldet habe. Sagt ihm, das ich ihn wahnsinnig vermisse.“ Erneut nickte Kaori freudig, ehe sie Mana dabei zusah, wie er vom Fenstersims sprang und in der Tiefe verschwand. „Warum habt ihr es schon wieder so eilig, Közi?“ Als die Milady nach dem Sprung wieder festen Boden unter den Füßen hatte, landete die schwarze Krähe, die sich kurz vor dem Sprung von Manas Schulter löste um selbstständig in die Tiefe zu gleiten, vor ihm und nahm die gestalt Közis an. „Die Sonne, Milady...“ „Aber es ist doch noch stockdunkel.“ Közi lächelte schwach. „Es ist Sommer. Die Sonne erwacht schneller als ihr glaubt.“ Mana seufzte, schwieg aber, denn er wusste ja, das Közi Recht hatte. „Ihr könnt Kami gerne wieder besuchen, wenn ihr wollt.“ Mana überlegte kurz und schüttelte dann den Kopf. „Ich muss Kami nicht unnötigerweise der Gefahr aussetzen, die von mir ausgeht. Außerdem ist er krank und ich will das er ganz schnell wieder gesund wird...“ Közi nickte leicht. „Wie ihr wünscht.“ Und damit verschwanden die beiden Kreaturen der Nacht, geschützt von der Dunkelheit, zurück zu ihrer Hütte im abgeschlagenen Wald. bigi’s talking: joah….ich kann dazu nix sagen ._. finds nich so toll ûu Aber na ja~ was soll man machen? :P Es kamen wenigstens mal wieder mana und Közi drin vor XDDDD Und es war…lang oô Kapitel 17: war of roses ------------------------ Vorwort: Bei diesem Kapitel hatte ich das Gefühl, das ich mit meinen Mindestwörtern von 1500 nicht hinkomme, deswegen habe ich es hier und da gezogen. Ich hoffe das fällt nicht zu sehr auf :) Es gab Augenblicke, da war man sich nicht sicher, wer von den beiden denn der ältere, reifere war. Und dann gab es jene Augenblicke, in denen man deutlich erkannte, wer der beiden Blaubluter der jüngere war. Shinya nämlich, benahm sich schon seit Tagen wie ein kleines Kind, das nicht bekam was es wollte. Kurz vor dem eigenen Tod, so heißt es, sieht man sein komplettes Leben noch einmal in Zeitraffer vor sich. Selbiges Erlebnis hatte auch Shinya, weswegen er sich nach seinem Erwachen vor ein paar Wochen, wieder an alles, das er zuvor vergas, erinnern konnte. Er erinnerte sich an alles. An jedes noch so kleine Detail, das er schon längst wieder vergessen hatte. Er erinnerte sich so genau, als ob es erst gestern gewesen wäre und vielleicht traf es ihn deshalb so sehr, als er zum ersten Mal mit Nana Bekanntschaft machte und erfuhr, dass sie Toshiyas Frau geworden war. Auf jeden Fall konnte er sie auf den Tod nicht ausstehen, was er ihr auch deutlich zu spüren gab. Bei Tisch sprach er kein Wort und ignorierte sowohl Nana, als auch seinen eigenen Bruder. Sosehr man sich auch bemühte, doch Shinya war gar nichts mehr recht zu machen. Und heute war es ganz besonders schlimm. Nana trug nämlich eines von Shinyas alten Kleidern. Eines, das ihm selbst schon lange nicht mehr passte. Und als er sah, wie unglaublich hübsch sie darin aussah brannte wohl eine Sicherung in ihm durch, als er der Schneiderin, die ihm gerade sein neues Kleid anpasste, die Schere aus der Hand riss und auf Nana zustürmte. Dann ging alles recht fix. Die vermeintliche Prinzessin packte Nanas langes, zusammengebundenes, brünettes Haar und schnitt es ab. Erst als das junge Mädchen nach Toshiya schreiend davonrannte, realisierte Shinya überrascht, was er gerade getan hatte und mit einem Mal war er richtig stolz auf sich. Als er kurz darauf jedoch einen wutentbrannten Schrei Toshiyas wahrnahm verbarrikadierte er sich in seinem Zimmer. Es dauerte auch gar nicht lange, bis Toshiya kraftvoll gegen die hölzerne Türe schlug. „Shinya verdammt, mach sofort die Tür auf!“, schrie er aus voller Kraft. So zornig hatte selbst Shinya ihn noch nie erlebt, weswegen er sich lieber dazu aufraffte, die Türe brav zu öffnen, bevor sein Bruder noch wütender werden würde. Kaum war die Tür geöffnet, spürte der Feminine schon einen brennenden Schmerz auf seiner Wange, die er sich sogleich hielt. Es schmerzte so sehr, das ihm die Tränen kamen und er weinend zu Boden sank. „Was bildest du dir eigentlich ein Shinya?! Nur weil du mein Bruder bist, darfst du dir deswegen auch nicht alles erlauben. Und DAS ging auf jeden Fall einen Schritt zu weit!“ Schrie er den Jüngeren an, warf ihm das zusammengebundene Haar Nanas entgegen. „Verdammt Shinya. Sie ist meine FRAU. Und du, du behandelst sie wie ein Stück Dreck. Das geht auf keinen Fall so weiter!“ Toshiya hätte noch einmal zugeschlagen, wenn Shinya nicht auf dem Boden knien würde. Und Anstalten, sich zu beruhigen, machte er auch keine. „Bruder...bitte...“, winselte Shinya verheult, verharrte in seiner eingekauerten Position. „Es tut mir doch leid...“ „So, es tut dir also leid? Nun, davon wachsen Nanas Haare aber auch nicht schneller! Schämen solltest du dich.“ Wieder winselte Shinya um Verzeihung, doch das schien Toshiya nur noch rasender werden zu lassen. „Shinya, ich HASSE DICH!“ „Das reicht jetzt.“ Nana mischte sich in das Geschehen ein und bat ihren Gatten sich zu beruhigen. Da das allerdings zu diesem Zeitpunkt völlig unmöglich war, stapfte Toshiya wütend davon, lies die beiden alleine zurück. KNALL. Toshiyas Zimmertür war nun definitiv zu. Nana seufzte leicht, hielt Shinya dann ihre Hand hin. Verwirrt und sichtlich überrascht sah der Feminine zu der Prinzessin hinauf, die ihn sogar leicht anlächelte. Annehmen tat er die Hand jedoch nicht, doch er wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und erhob sich selbstständig. „Sag mir, Shinya. Was habe ich dir getan, das du mich so sehr hasst...?“, wollte das junge Mädchen schließlich wissen, sah Shinya durchdringend an. Der angesprochene drehte den Kopf zur Seite und schmollte leicht. „Das solltest du ja wohl am allerbesten wissen.“ „Ich weis es aber nicht.“ Shinya schlenderte zu seinem Bett, auf welches er sich auch gleich setzte. „Weist du, Nana, das ist ja wohl nicht mein Problem“, keifte er die achtzehnjährige an. „Wenn es nicht dein Problem wäre, lieber Shinya, dann hätten meine Haare ja wohl noch die volle Länge.“ „Also gut.“ Wieder wurde Nana eines Blickes seitens Shinya gewürdigt. „Wie würdest du dich denn fühlen, wenn man dir das einzige wegnehmen würde, das du noch hast?“ Nanas Augen weiteten sich. „Achso? Verstehe. Du glaubst also, ich hätte dir Toshiya weggenommen.“ „Das glaube ich nicht nur, das ist eine Tatsache. Toshiya liebte mich, MICH. Und dann kamst du.“ Erneutes Seufzen seitens Nana. „Toshiya liebt dich noch immer, da bin ich mir sicher. Egal, was er gerade gesagt hat.“ „Ach, wovon hast DU schon eine Ahnung? Du bist doch noch grün hinter den Ohren.“ Nana musste kichern. „Mag sein, mag sein. Aber momentan bist du hier der einzige, der sich Tatsächlich so verhält, als wäre er noch grün hinter den Ohren.“ Erneut stieg Wut in Shinya auf, und er musste sich sichtlich zusammenreisen. „Kannst du nicht einfach aus meinem und dem Leben meines Bruders verschwinden?! Er braucht dich genauso wenig wie ich. Eigentlich bist du nämlich gar nicht sein Typ.“ Nana rollte mit ihren Augen. „Jetzt geht das wieder los. Wenn ich nicht dem entsprechen würde, was deinem Bruder gefällt, dann hätte er mich ja wohl nicht geheiratet.“ Shinya verschränkte seine Arme, starrte die Wand an. „Hätte er auch nicht, wenn er nicht dazu GEZWUNGEN wurde!“ Nana schwieg, sah zu Boden. Dass er sie damit so treffen konnte, und vor allem getroffen hatte, ahnte Shinya nicht. Sie drehte dem Femininen den Rücken zu, verließ das Zimmer und schloss ohne ein weiteres Wort die Tür hinter sich. Wieder machte sich ein Gefühl des Stolzes in Shinya breit und er lächelte zufrieden, als er sich nach hinten in die Kissen fallen lies. „Tya meine liebe. Wenn du tatsächlich glaubtest, dass ich dir meinen liebsten so einfach überlasse, hast du dich wohl geschnitten“ ... Gegen Abend hatte sich auch Toshiya wieder beruhigt und lies seine Frau wieder in ihr Zimmer. Diese hatte mittlerweile einen feschen Kurzhaarschnitt, der so gesehen nicht einmal schlecht aussah. Mit einem kurzen, zärtlichen Kuss schloss er sie in seine arme und lächelte leicht. „Es tut mir leid, verzeih meinem törichten kleinen Bruder...“ Nana winkte ab, setzte sich auf das große Bett. „Es ist schon okay~“ Sie fuhr sich durch ihr kurzes Haar. „Ich wollte sowieso mal etwas Neues ausprobieren und ohne Shinya hätte ich mich wohl nie getraut.“ Toshiya lächelte leicht. „Na dann...“ Er setzte sich zu ihr, wollte sie erneut küssen, doch Nana wich zurück und legte ihren Zeigefinger auf Toshiyas Lippen. "Warte, Toshiya...“ Der Angesprochene legte verwirrt den Kopf zur Seite. „Liebst du mich denn, Toshiya...?“ Der Prinz verstand die Frage nicht wirklich. „Hätte ich euch denn sonst geheiratet?“ Nana seufzte. „So viele Menschen heiraten, allerdings nicht immer der Liebe wegen.“ Toshiya lächelte. „Wenn man aber erst einmal verheiratet ist, spielt das alles gar keine Rolle mehr. Selbst bei einem verliebten Ehepaar, kann die Liebe schwinden.“ Nein, das war wirklich nicht die Antwort, die Nana hören wollte. Sie war achtzehn und noch so sehr von der großen, wahren und einzigen Liebe überzeugt. Doch sie lies sich nichts anmerken, nickte nur und meinte: „Ja, vermutlich hast du recht...“ Am nächsten morgen donnerte es gegen Shinyas Tür, weswegen dieser fast aus dem Bett gefallen war vor schreck. Er stand auf, rieb sich die Augen und öffnete verschlafen die Tür. Ein wütender Toshiya stand davor, funkelte Shinya an. „Was hast du getan?!“ Der Gefragte wusste nicht um was es denn dieses Mal schon wieder ging. Ängstlich wich er zurück, da seine Wange noch von dem Vortag genug schmerzte. „Wovon redest du bitte?“ „Nana sie...sie ist weg. Ich habe überall gesucht, aber sie ist nicht mehr da. Alles was ich fand war dieser Brief...“ „Verzeih, liebster. Ich bin gegangen um mein Herz wieder zu finden. Ich dachte, ich könnte diesen Krieg bestreiten und vielleicht sogar, als Sieger hervor gehen. Aber ich bemerkte, dass ich von Anfang an keine Chance hatte. Ich werde dich gewiss niemals vergessen. In liebe Nana Hara“, las Shinya, sah dann überrascht in Toshiyas Gesicht. „Damit habe ich nichts zu tun!“, schwor er gleich. „Du hast irgendetwas zu ihr gesagt das sie gekränkt hat, und jetzt ist sie fort. Das ist alles deine Schuld!“ Shinya schüttelte hastig den Kopf. „Nein Toshiya. Ich schwöre ich habe nichts gemacht...“ „Nichts?! Nichts ist ja wohl gelogen. DU hast diesen Rosenkrieg doch begonnen, bei dem sich Nana jetzt scheinbar als Verlierer sieht.“ Toshiya klang nicht mehr wütend, dafür umso mehr verzweifelt. „Du...hast sie doch nicht wirklich geliebt...?“ Zögernd traute Shinya sich näher an seinen Bruder. „Sei doch nicht albern..“, kaum hatten diese Worte Toshiyas Mund verlassen, hielt er sich diesen auch schon wieder zu, sah Shinya nicht mehr an. „Wieso Toshiya...wieso dann das alles...?“ Toshiya seufzte. Shinya jetzt noch etwas anderes weismachen zu wollen, wäre sowieso gescheitert. „Ich wollte dass er stolz ist...“ Shinya legte den Kopf schief, sah seinen Bruder fragend an. „Vater...?“ Ein nicken bestätigte Shinyas verdacht. „Ich wollte dass er stolz auf mich ist. Ich wollte doch nur, den Wunsch meines Vaters erfüllen, das dieses verdammte Königreich in der Familie Hara bleibt. Aber wie anders sollte das bitte funktionieren, sollten wir beide, du und ich, irgendwann das Zeitliche segnen, ohne einen nachkommen?“ Toshiya sah in Shinyas vorwurfsvolle Augen. „Bitte sieh mich nicht so an. Ich dachte ich könnte mich wirklich in sie verlieben. Ich wollte sie doch nicht absichtlich benutzen...“ Shinya lächelte schwach. „Sei mir nicht böse, großer Bruder, aber ich habe es geahnt. Nur deswegen konnte und wollte ich es nicht akzeptieren.“ Toshiya seufzte. „Und was ist mit Vater...?“ „Dein Vater, lieber Toshiya, lebte schon immer für die Liebe und nicht für das Königreich. Wenn es anders gewesen wäre, hätte er wohl nie meine Mutter geheiratet, sondern irgendeine Prinzessin. Sicher wäre er stolz auf dich, wenn sein Königreich in seiner Familie bleiben würde, aber er wäre noch viel stolzer, wenn du deinem Herzen folgen würdest...“ Toshiya nickte, schloss Shinya dann in seine Arme. „Du hast Recht. Wie konnte ich das nur vergessen?“ Shinyas Augen schlossen sich genießerisch und er erwiederte die Umarmung. „Toshiya ich liebe dich...“ Shinyas Lippen formten die Worte, die jedoch niemals erklangen. bigi’s talking: Jahaaaaaaaa wieder ein Kapitel fertig >3 In diesem Fall bin ich sogar Inspiriert wurden... *nikku* und zwar von Bloody-Tear. Ist schon was länger her, als wir beide, also ich und sie, noch auf der selben Schule waren. Da gab es eine Tussie, die einen immer angestarrt hat, während sie über einen gelästert hat. Und Bloody-Tear meinte einmal so zu mir, wie liebend gerne sie ihr doch ihre Haare anzünden würde, damit sie sich nichtmehr für so gottgleich hält XD Nun, Nanas Haare anzuzünden, empfand ich dann allerdings doch zu heftig, für Shinyas verhälltnisse. Aber die Schere hat es ja auch getan :P Anm: Ich habe nichts gegen Nana Kitade, im Gegenteil Aber weil, zumindest hier in dieser FF, Shinya etwas gegen sie hat, empfand ich diese Idee durchaus als passend für den Storyverlauf. Der echte Shinya würde sich das glaube ich nicht trauen :P Wobei die Liebe ja alles möglich macht, ne? |D Well Kommis bittöö :3 Kapitel 18: Identify Love ------------------------- Es war spät abends als die feminine Doktorin Machida von seinen Hauskontrollen zurückkam. Der vorangehende Tag verlief ruhig und es gab keine besonderen Vorkommnisse, dennoch blieb Machida kurz vor seiner Haustüre stehen um tief durchzuatmen und alles abzuwerfen, was er im laufe des Tages an Emotionen und Gefühlen mit eingesammelt hatte, um sich ganz sicher sein zu können, diverse Launen die daraus entstehen könnten, nicht an seinem geliebten Emiru auszulassen. Nachdem er sich sicher schien, frei zu sein, hob er seine Hand und bewegte sie gen Türgriff, als sich etwas im Gebüsch zu rühren schien. Er drehte sich um und lauschte Aufmerksam, ehe er sich zu Wort meldete. „Hallo? Ist da wer?“ Die darauf folgende Stille kommentierte Machi mit einem misstrauischen zusammen ziehen der Augenbrauen, während er weiter auf das Gebüsch starrte und die Hände in seine Hüften stemmte. „Da ist doch wer?!“, meinte er dann und ging auf besagtes Grün zu. Kurz bevor er es dann aber tatsächlich erreichte, begann es erneut zu rascheln und der vermeintliche Denunziant gab sich zu erkennen – eine pechschwarze, noch recht Junge Katze stackselte aus dem Busch und schüttelte sich vereinzelt kleine Zweige und Blätter vom Körper, die sie bei ihrer Reise durch das Dickicht eingesammelt hatte. Sie setzte sich vor Machidas Füße und sah zu diesem mit einem zuckersüßen Blick der sprach „Ich bin süß – hab mich lieb!“, an. „Du schon wieder~“ meinte dieser dann lächelnd und hob sie auf seine Arme. Durch das leise knarren der sich öffnenden Türe, realisierte Emiru, der an Tagen, in denen die Doktorin Hausbesuche machte, zuhause blieb und sich um den Haushalt kümmerte, das sein Lebenspartner nach hause gekommen war, lies das Buch, in welches er gerade noch so vertieft schien, links liegen und eilte zu Machi an die Haustüre. Sein Gesicht wurde auch so schon von einem breiten Lächeln geprägt, das die Freude widerspiegelte, die er empfand, als sein Geliebter endlich nach hause kam. Und es schien noch breiter zu werden, als er das schwarze Kätzchen auf Machis Armen erspähte. Sofort nahm Emiru es dem Rothaarigen ab und verschleppte es in die Küche, wo das Tier sogleich eine Schüssel voll Milch unter die Nase gestellt bekam. Doch das Kätzchen aus dem Gebüsch war nicht der eigentliche Spitzel, der Machida schon seit Tagen das Gefühl gab, langsam doch paranoid zu werden. Denn tatsächlich versteckte sich noch eine weitere Kreatur dahinter, die optisch zwar einem Menschen ähnelte, bei der man aber, wenn man ihr in die Augen sah, kein Leben erkennen würde. Das Gesicht dieser Gestallt zeigte auch keinerlei Regung, obwohl man es hätte erwarten können. Denn immerhin hätte man ihn gerade beinahe erwischt. Eine Situation, in der das Adrenalin eines normalen Menschen in die Höhe schoss, je nach der eigentlichen Situation, die sich dahinter verbarg. Die Leere seiner Augen blitzte kurz auf, ehe er in einem schwarzen Licht, binnen Sekunden verschwunden schien. Doch wahrhaftig konnte man kurz darauf eine genauso schwarze Energiekugel, die von der Größe her, dem Lichtradius eines Glühwürmchens ähnelte, davon schweben sehen. Wenn man diesem Licht folgte, brachte es einen an den wohl heruntergekommensten Stadtteil, zu einem scheunenähnlichen Gebäude. In diesem, an sich leeren Gebäude hauste eine weitere, düstere Gestalt, vor dessen Gesicht das Licht nun herumschwirrte. Die Person grinste zufrieden und nahm es in sich auf. Daraufhin schloss er die Augen und wenig später konnte man in diesen, verschiedene Szenen sehen, die im Laufe dieser Woche geschehen waren. Als er seine Augen also wieder öffnete und ein fieses Grinsen aufsetzte, hätten auch andere diese aufgenommenen Bilder sehen können, wenn er sie nicht kurz darauf ausgeblendet hätte. Es waren Momente, die Emiru erlebt hatte, wann immer er in der vergangenen Woche alleine gewesen war und der Unbekannte war mit diesem als sein nächstes Opfer mehr als nur zufrieden... In der darauf folgenden Nacht war es sehr windig und es lag deutliche Unruhe in der Luft, weswegen das schwarze Kätzchen unruhig auf dem Bett herumhüpfte und mit allen Mitteln versuchte, Emiru zu wecken. Nachdem dieser die feuchte, raue Zunge des Vierbeiners auf seiner Nase spürte, blinzelte er verschlafen und drehte sich zur Seite um weiter zu schlafen. Weil die Tür angelehnt war erkannte Emiru das sanfte Schimmern einer Kerze, die ihm verriet, dass Machida wohl wieder über seiner Arbeit eingeschlafen war. Ein verträumtes Lächeln schlich sich auf seine Züge, welches allerdings sofort verschwand, als der Stumme das markerschütternde Geräusch von Katzenkrallen auf Glas wahrnahm und in die Richtung blickte, in welcher er eben dieses vernommen hatte. „Was ist denn los mit dir“, hätte er nun gefragt, wenn er hätte Sprechen können. Stattdessen blieben seine Lippen versiegelt und er ging auf das Fenster zu. Ein leises Maunzen war zu hören als er dieses erreicht hatte, und das Kätzchen sah ihn aus weit geöffneten Augen an. ‚Ob sie da draußen jemanden gesehen hat?‘, dachte Emiru sich, hob das schwarze Tier vom Fenstersims und öffnete schließlich das Fenster. Kaum war das geschehen sprang die Katze hinaus ins freie, sprintete wenige Meter und drehte sich dann wieder zu Emiru um, um zu miauen. Emiru nahm diese Gestik als Anlass, aus dem Fenster zu klettern und dem Tier zu folgen. Als er das Tier dann eingeholt hatte und wieder auf seine Arme nehmen wollte, fauchte es und rannte mit einem mal, wie vom Blitz getroffen und verschwand in der Nacht, während sie einen sichtlich verwirrten Emiru zurückließ. ‚Sie wird schon wiederkommen“, dachte sich der Feminine und drehte sich um. Keine Sekunde später lag er vor Schreck auf dem Boden und starrte die Person an, dessen Anwesenheit er nicht einmal gespürt hatte. Sein Blick wurde allerdings nicht erwidert, denn besagte Gestallt starrte noch immer in jene Richtung, in die der Vierbeiner verschwunden war. Erst nach einem Moment sah er zu Emiru hinab, der sich, vor Angst erstarrt, noch nicht hatte erheben können und blitzte ihn gefährlich an. „Das Tier ist nun dein geringstes Problem, du kleines Transenmiststück!“ Kaum war der Satz gesprochen, zückte der Fremde ein Messer, das Emirus Gliedmaßen dann gleich wieder dazu brachte, sich zu bewegen. Jeden schritt, den der Feind auf ihn zukam, machte der Stumme mittels zurückkriechen wieder wet. Bald fand er Halt an einem Baum und richtete sich mit dessen Hilfe auf, sodass er, wenn auch mehr schlecht als recht, auf beiden Beinen stand. Doch mit dem Widerstand im Rücken, nicht fähig ohne diesen zu stehen, konnte er auch nicht mehr zurückweichen und so kam der unheimliche ‚Schwarze Mann‘ näher und näher. Als er bereits seinen Atem in seinem Gesicht spürte, kniff er beide Augen zu woraufhin er die kalte Klinge an seiner Kehle wahrnahm. „Was ist, willst du nicht schreien?“, ein sarkastisches Lächeln schlich sich auf die Züge des Peinigers, ehe er fortfuhr. „Ach ja, du kannst ja nicht~“ Daraufhin blinzelte Emiru und sah sein Gegenüber giftig an, konnte dennoch die Angst, nicht aus seinen Augen verbannen. „Nun sieh mich nicht so an~“, kam es fast schon übertrieben Bettelnd von dem Fremden, der ein breites, schelmisches Grinsen aufgesetzt hatte. „Das bringt dir nämlich nun auch nichts mehr, wenn ich mit dir fertig bin. Und weil du eine ausgesprochen gutaussehende, junge Frau darstellen willst, sollte ich meine Arbeit…besonders…qualvoll und langsam verrichten!“ Die beiden Widersacher sahen sich tief in die Augen, ehe der Schwarze Mann die scharfe Klinge wieder von Emirus kehle nahm. „Aber vielleicht sollte ich, dem Mann, an dessen Seite du stehst….“ Er holte aus, das Messer noch immer in jener Hand. „Ganz fix von seinem Übel befreien!“ Und die spitze Klinge raste auf Emiru zu. „HALT!“ Der Fremde erstarrte, ausgelöst durch die für beide Seiten familiäre Stimme. Emiru dagegen wagte es, erleichtert auszuatmen, und das OBWOHL die Spitze des Messers direkt vor seinem Gesicht zum halten kam, und dort auch noch immer war. Machi, der durch ein ungutes Gefühl, das er wohl zu Recht hatte, erwachte, hatte sich in das Geschehen eingemischt und konnte seinen jungen Augen nicht trauen. „Es gab Tage…“, begann er nach einer weile und ging langsam auf Emiru und den Anderen zu. „Da habe ich geahnt….nein befürchtet, das du an all diesen Morden Schuld trägst…“ Der Satz schien sich ins unermessliche zu ziehen, sodass Machi dicht hinter ihm stand. „Aber ich wollte es nicht glauben und habe jeden Gedanken daran verdrängt…“ Die Arme Machis legten sich freundschaftlich um den schlanken Körper des Fremden, kurz bevor er ihn identifizierte. „Hizumi…“ KLIRR, das Messer war zu Boden gefallen und der Fremde, der jetzt einen Namen hatte, begann am ganzen Leib zu zittern. ‚Lauf weg, Emiru...‘, formte der Rothaarige stumm mit seinen Lippen, doch der angesprochene traute sich auch jetzt nicht, einen einzigen Meter zu fliehen. „Machi......da.....san...“, brachte Hizumi scheinbar gequält über seine Lippen, ehe er sich plötzlich, wutentbrannt zu dem Rotschopf umdrehte und ihn unsanft zu Boden riss und begann wie verrückt auf ihn einzuschlagen. Jeder Schlag traf das wunderschöne Gesicht Machis, dessen Schönheit damit zunehmend zu verschwinden schien. Erschrocken darüber, wollte Emiru eingreifen, wurde aber von Machida selbst daran gehindert. Seine flache Handinnenfläche deutete in die Richtung Emirus, was ein klar und deutliches Stopp repräsentierte. Mittlerweile hatte Hizumi scheinbar sowieso die Kraft verlassen, denn seine Hände Krallten in dem Oberteil des Langhaarigen, welcher noch immer unter ihm lag. Salzige Tränen tropften erst vereinzelt, dann on Mass auf das weinrote Nachthemd Machis. Zögernd nahm dieser wieder die Arme um ihn, ehe er Emiru erneut befiel, von hier zu verschwinden. Dieser zögerte natürlich erst, entfernte sich dann doch zügig wenige Meter vom Platz des Geschehens. Jedoch nicht ganz unbemerkt von Hizumi, der sich mit einem mal, und das, wo es so schien als würde er sich langsam wieder beruhigen, aus der Umarmung Machis, machte die selbe Gestik wie Machi zuvor, wollte aber damit kein Stopp symbolisieren, nein. Er brachte mit einem wütenden „Bleib ja wo du bist!!“, den Baum, an welchem Emiru zuvor gelehnt hatte, zu leben. Die Steifen Äste begannen wie Ruten herum zu schwingen und schienen stetig länger zu werden, bis schließlich einer von ihnen, sich fest um Emiru schlang und ihn zurück zu seinem Ausgangspunkt brachte und dort festhielt. Natürlich hätte Emiru geschrieen, wenn er es bloß gekonnt hätte. Dann kämen bestimmt die Nachbarn und würden Hilfe holen, dachte er. Und warum Machi keinen für andere, die nicht in seiner unmittelbaren Nähe waren, hörbaren Laut von sich gab, verstand er sowieso nicht. WER um Himmels Willen war dieser Mann? Klar, dass es sich hier um diesen Massenmörder handeln musste, doch wer war er für Machi? Es war, als würde Emiru den kompletten Sinn der Erde nicht mehr verstehen. Zumindest strahlte seine Mimik, genau das aus. Das, und die bitterste Angst, die nur von dem Unfall gestoppt werden konnte, bei dem er seine Stimme verlor. „Du wolltest diese gottgegebene Kraft doch niemals für etwas so böses und kriminelles benutzen. Das hast du mir versprochen, erinnerst du dich nicht...?“ Machis Stimme war ruhig und klang auch nicht enttäuscht oder der gleichen. Mittlerweile war Hizumi schon wieder so ruhig, das Machi diesen behutsam im Arm halten konnte. Ja, er hatte seinen Kopf sogar auf Machis Brustkorb gebettet und seine Augen halb geschlossen. Eben diese Augen verformten sich in jenem Moment wütend zu schmalen schlitzen und seine geballte Faust schlug gegen den Oberkörper des Femininen, ehe er diesen sauer ansah. „DIR habe ich gar nichts versprochen. DIR nicht!“ giftete er ihn an. „Einer bezaubernden jungen Frau, die ich über alles liebte, DER habe ich das versprochen. Nicht DIR!“ Machi setzte ein sichtlich verletztes lächeln auf, ehe er kaum hörbar seufzte. „Ich wusste nicht, das du nur das Aussehen und das vermeintliche Geschlecht ‚dieser‘ jungen Dame geliebt hast. Ich war mir sicher das du mich liebst wie ich bin...“ Hizumi funkelte noch wütender, sofern das überhaupt möglich war. „Aber du bist ein verfluchter MANN! Und ich bin verflucht noch mal NICHT SCHWUL!“ Machis Augen schlossen sich. „Das...behauptet auch keiner...“ Als der Rothaarige tief einatmete, bemerkte er, das Hizumi noch genauso verführerisch roch, wie damals. Und das, obwohl er sehr heruntergekommen wirkte. „Aber du hast...eine für mich völlig unbegründete Angst. Angst davor erneut einem Mann zu verfallen, der weit schöner ist, als eine richtige Frau. Du hast Angst, weil ich dich eingeschüchtert habe. Und wenn ich gewusst hätte, das es dich psychisch so sehr treffen würde, und wenn ich nicht so furchtbar verletzt gewesen wäre, dann wäre ich dir in dieser Nacht auch gefolgt...“ „Bist du aber nicht“, murrte er gleich verständnislos, löste sich von der Doktorin und richtete sich auf. Der Rothaarige tat es ihm dann gleich, jedoch mit einer gewissen Vorsicht. „Was erwartest du bitte? Ich war so wahnsinnig aufgeregt und habe mich tierisch darauf gefreut...mit dir zu schlafen...Und als ich dann nackt vor dir lag, bist du entsetzt davongelaufen. Was meinst du wohl, wie man sich da fühlt?!“ „WAS meinst DU eigentlich, wie man sich fühlt, wenn man eigentlich mit einer FRAU SEX haben wollte?!“ Mit dieser lautstarken Aussage begriff auch der noch immer gefesselte Stumme, in welcher Beziehung die beiden zueinander stehen schienen. Und aus irgendeinem Grund fühlte er sich plötzlich richtig schlecht. Sein geliebter war also schon einmal verlassen worden. Zu alle dem sah man in Machis Blick dieses funkeln, das noch viel stärker schien, wenn er Hizumi ansah. Der feminine Doktor schien noch Gefühle für diesen Menschen, der sich seinetwegen zu einem Monster entwickelt hatte, zu haben. Betrübt senkte Emiru den Blick, versuchte das Gesprochene der beiden Personen vor ihm zu ignorieren. „Hör doch auf...“, kam es schließlich von Machida, der nun ziemlich weinerlich klang. „Wir waren so lange zusammen. Du kannst mir nicht sagen, das du es nicht gewusst, oder zumindest nicht geahnt hast...“ Mit dieser Aussage hatte Machi tatsächlich ins Schwarze getroffen. Hizumi galt als Aufreißer, der die Frauen wechselte wie andere Leute Unterwäsche und mit dem Beischlaf nie lange wartete. Bis er sich schließlich in Machida verguckte und eigentlich schon, als dieser seinen Mund öffnete wusste, das dieser ein Mann war. Dennoch hatte Hizumi ihn weiter umworben, bis sie schließlich zusammen kamen. Erst dann wurde es Hizumi richtig bewusst, dass er hier Monatelang einen Mann umworben hatte. Bis hin zu diesem Zeitpunkt hatte er darüber auch gar nicht wirklich nachgedacht. Auf einmal fühlte er sich in Machis nähe nicht mehr so wohl wie zuvor, doch er versuchte dennoch, sein Gewissen das ihm einriet, wie falsch diese Situation doch war, zu ignorieren, denn sein Herz schien auch weiterhin für Machida zu schlagen. In besagter Nacht konnte er seinem Gewissen nicht mehr widerstehen und musste fliehen. Das war der Anfang vom Ende. Es dauerte nicht lange, da schob Hizumi die Schuld von sich und gab sie Machi. Doch weil er einfach nicht in der Lage war, diesen, allein diesen dafür zu hassen, das er ein Mann war, transferierte er diesen Hass auf jeden anderen Mann, der nicht nur herumlief wie eine Frau, sondern es auch noch wagte, besser auszusehen als die schönste, wahrhaftigste Frau im Ort. Und irgendwann hatte er einfach damit begonnen, solche Trugbilder zu beseitigen. Zunächst nur unbedeutende Persönlichkeiten, doch irgendwann traute er sich an die großen Fische, wie Fürsten und Grafen und sogar an dem jüngsten Prinzen hatte er sich vergangen, seine Fähigkeit stets dazu benutzt, dies ohne eine einzige Spur zu hinterlassen, zu vollbringen. Wenn er jetzt im Nachhinein darüber nachdachte, bekam er erst mit, wie absurd er gehandelt hatte. Und auf ein Mal fiel es ihm noch viel schwerer als sowieso schon, Machi eines Blicks zu würdigen. „Was...hab ich bloß getan...?“ Verzweifelt sackte er zu Boden und hielt sich zittrig den Hinterkopf. „Was um alles in der Welt habe ich mir nur die ganze Zeit dabei gedacht...?!“ Er begann zu schluchzen. „Alles nur, weil ich nicht einsehen wollte, mich in einen Mann verliebt zu haben....“ Nun wagte er doch, zu Machi hinaufzusehen, der sich in diesem Augenblick zu ihm kniete. „Einen bezaubernden Mann...“ „Ach du...“, auch Machi klang noch immer weinerlich, schloss den Anderen dann fest in seine Arme. Keine Minute später versiegelten die beiden ihre Lippen zu einem sanften, allerdings recht harmlosen Kuss, den sie dafür lange hielten. Natürlich war vor allem Machi Emirus Anwesenheit noch bewusst, allerdings dachte er zu spät und zu langsam darüber nach, das er ihn damit verletzen könnte. Noch während des Kusses löste Hizumi sich in diesem schwarzen Licht auf und galt somit als verschwunden. Zeitgleich lösten sich die gummiartigen Äste des verzauberten Baumes von Emiru, zogen sich zurück und wurden wieder steif und fest, als wäre es nie anders gewesen. Die Situation lag noch tief in den Zurückgebliebenen, die sich nach einiger Zeit auch wieder in ihr Häuschen verkrochen. „Her hör’n, her hör’n!“ Erst durch das Geplärr des Verkünders erwachten die beiden schließlich langsam, als dieser seine Nachricht verkündete. „Der Massenmörder hat sich gestern Nacht freiwillig gestellt, und das mit dem Wissen, zum Tode verurteilt zu sein!“ Machi riss die Augen auf, sprang aus dem Bett, rannte zum Fenster, welches er sogleich aufriss und dem Verkünder ein fragendes „Wann?!“ hinterher brüllte. Dieser drehte sich um und sah zu besagtem Fenster. „Schon heute Abend meine Dame. Wenn die Sonne untergeht.“ Der Verkünder zog seine Mütze vom kopf und hielt sie sich lächelnd vor die Brust. „Damit seid ihr sicher, Madame. Ist das nicht eine tolle Nachricht?“ Ob der Feminine das für so gut hieß, wusste er noch nicht. Ja, Hizumi hatte gesündigt. Ein dutzend Tote gingen auf sein Konto. Aber Machi war ein Mensch, der jedem, mag die Tat noch so grausam sein, eine zweite Chance gönnen mag. So eben auch Hizumi. Ob er anders denken würde, wenn er nie Gefühle für diese Person gehabt hätte? „Vielen Dank für die Auskunft...“, Meinte Machi schließlich und sah betrübt auf seine Hände. Der Verkünder dagegen machte einen leichten Knacks, setzte seine Mütze auf und drehte dem Gebäude nun den Rücken zu. Erst jetzt begann er, mit der Glocke, welche er in seiner Rechten Hand hielt, zu läuten, um seine Botschaft mit lautem Geschrei auch an den Rest des Stadtteils zu bringen. Emiru, der auf dem Bett saß und Machis Fragerei von dort aus lauschte, verstand ihn nicht. Das konnte auch der Rotschopf in seinen verwirrten Augen sehen. Er seufzte und setzte sich zu dem Stummen, um ihn sanft in seine Arme zu schließen. „Gestern Nacht hatte nichts zu bedeuten. Es war nur...“ Ein betrübtes lächeln schlich sich auf Machis Züge. „Ein...Abschiedskuss, so...wie es aussieht...“ Emiru erwiederte die Umarmung und lauschte den Worten des anderen, ehe er aufsah und sie, wegen seiner Körperlichen Behinderung wieder lösen musste, um ihm mittels Gestik antworten zu können. ~Ich verstehe nicht, wieso du so Bedrückt deswegen bist. Wenn du nicht gekommen wärst, und ich hoffe das ist dir klar, dann hätte er mich auch getötet~“ Die Doktorin seufzte und sah auf die eigenen Hände. „Aber ich bin doch gekommen Emiru. Ich bin gekommen und habe es nicht zugelassen, das er dir was tut. Sieh in mein Gesicht Emiru. Schau es dir an. Diese ganzen Verletzungen habe ich deinetwegen...“ Zugegeben, dank der guten Behandlung Emirus nach dem Angriff sah man die Spuren nur noch geringfügig, aber sie waren da und erinnerten an vergangene Nacht. ~Sag mir, wenn er mich getötet hätte...würde es dich genauso stören das man ihn hinrichten wird?“ Natürlich war das eine durchaus berechtigte Frage, doch der Langhaarige musste mit ihr kämpfen. Er liebte Emiru, daran gab es keinen Zweifel. Doch waren die Gefühle so stark das er, hätte er ihn durch einen Mord verloren, seine Prinzipien über Bord hätte werfen können? „Wenn du jetzt tot wärst Emiru...dann hätte sich Hizumi auch nie gestellten...“, mit diesen Worten redete er sich um eine Antwort herum und erhob sich, um das Schlafzimmer Richtung Küche zu verlassen. Das Emiru mit dieser Antwort nicht zufrieden war, schien Machi gar nicht zu interessieren. Natürlich hätte sich dieser Verrückte nie gestellt, wenn er mit einem weiteren Mord davon gekommen wäre, dachte sich Emiru, aber es ging ihm hier ums Prinzip. Also erhob er sich und folgte seinem Liebsten in die Küche, wo er ihn, etwas unsanft, an der Schulter packte und zu sich drehte. ~Machida, ich komm damit klar, das scheinbar noch Gefühle für ihn existieren, und so wie das damals mit euch gelaufen ist, ist das ja auch selbstverständlich. Ich will doch nur wissen, woran ich bin...~ Der Angesprochene verschränkte die Arme und seufzte. „Emiru ich kann dir doch auch nicht sagen wie ich reagiert hätte, wäre die Situation eine andere gewesen. Natürlich wäre ich verletzt gewesen, aber was hätte ich denn machen sollen? Ich bin nicht gerade jemand der es sich herausnehmen kann, Hizumi wegen den Morden die er begangen hat zu verurteilen. Ich habe schließlich selbst auch mehrere Menschen auf dem Gewissen...“ Emirus Augen formten sich zu schmalen Schlitzen, weil ihm Machis Aussage richtig wütend machte. Oh wie gerne würde er jetzt sprechen können, dann würde er ihn anschreien und ihm mal so richtig die Meinung sagen. ~Du willst deine Taten doch jetzt nicht mit denen dieses Mörders gleichstellen?! Das waren verfluchte Unfälle. Es ist ja nicht so, das du sie hast absichtlich verrecken lassen, so wie dieses Monster!~ Machida musste erneut seufzen und drehte Emiru den rücken zu. „Hast du Frau Kamimura etwa schon vergessen?“ Emirus Augen weiteten sich und er besah sich verplant den Rücken des Anderen. Wie konnte er bloß an Machi zweifeln? Wie konnte er vergessen, das er für ihn getötet hatte? Und was Machi dann mehr als nur sehnlichst herbeisehnte war eine zweite Chance um es besser zu machen. Vielleicht hätte Hizumi doch eine zweite Chance verdient, aber das Machi sich mit diesem Mörder gleichstellte verstand er noch immer nicht. Er schüttelte leicht den Kopf und umarmte Machida von hinten. Dieser schwieg und starrte weiter aus dem Fenster. Der Tag verging wie im Fluge und kaum, das die Sonne damit begonnen hatte, den Platz für die Nacht zu räumen, stürmten scharen von Menschen zum Marktplatz um die Hinrichtung Hizumis live mitzuerleben. Damit sie sich alle vergewissern könne, das diese brutale Mordserie endlich vorbei war. Und es kamen wirklich alle. Und die Reaktion der Massen war unterschiedlich. Durch seine aufreißerische Vergangenheit kannten ihn vor allem viele Frauen, die entsetzt darüber waren, das ihr ehemaliger Liebhaber der Täter war. Andere sahen ihn aus hasserfüllten Augen an, weil er jemanden auf dem Gewissen hatte, der besagten nahe stand. „Möge der Verurteilte seine letzten Worte sprechen.“ Das waren die Worte des Prinzen Toshimasa, der da oben auf seinem Balkon stand und genauso verachtend zu dem Verurteilten hinab sah, wie die Meute um ihn herum. Hizumi, der bis jetzt den Kopf gesenkt hatte, grübelte kurz, ehe er seinen Blick erhob und jeden Blick der Menschen einfing, den er selbst erspähen konnte. Und einer Fesselte ihn schließlich. Es war der, seines letzten Opfers, der sich leicht hinter seinem Liebsten versteckte. Er lächelte leicht und wenn man genau hinsah, dann hätte man meinen können, ein leichtes Nicken gesehen zu haben. „Gomen Nasai“, sprach er dann und schloss seine Augen. „Es tut mir wahnsinnig leid, was ich den Männern angetan habe. Es tut mir leid, dass ich vielen von euch, wichtige Menschen genommen habe. Ich bitte euch wirklich um Verzeihung, auf das Gott mich zu sich nehmen will…“ Diese für gegebene Situation recht gewöhnlichen Worte hatten wohl noch nie so ehrlich und ernst gemeint geklungen, wie jetzt gerade eben, aus dem Mund dieses Massenmörders. Und der Gesichtsausdruck in jedem der gerade noch so Hassverzehrten Blicken, schien immer dünner und dünner zu werden, bis er endgültig erlosch. Doch weil Hizumi lediglich mit seinen Kräften spielte, konnte er sich dessen nicht freuen. Aber er fühlte sich wohler und vor allem verstanden. Und er sprach weiter, so lange, bis sich der Gesichtsausdruck der Massen um sich wieder änderte und er schließlich seinem Schicksaal ins Auge blickte. Ein schwarzer Sack, der widerlich nach Tod stank, wurde über seinen Kopf gezogen und wenige Sekunden später spürte er das Seil, welches sich um seinen Hals schlang. Dann ging alles relativ schnell. Hizumi flüsterte noch die Worte „Ich werde Leben…“, als er überraschend sanft vom Hocker gestoßen wurde und sofort tot war. Nach lautem Gejubel darüber, das der Alptraum nun endlich ein Ende hatte, baute sich die Masse langsam ab. Doch Machi konnte nicht gehen, weswegen auch Emiru blieb. Mittlerweile war es dunkel, die Nacht war schon vor stunden eingebrochen. Machis Augen hatten sich mit einer feinen Tränenschicht überzogen, die allerdings irgendwie nicht so richtig fließen wollten und ein tiefes seufzen folgte dem Anderen. „Ich werde leben…“ Es war, als würde der Rotschopf ihn hören können, als würde er jetzt mit ihm reden. Allerdings war es so leise, das er es selbst nicht glauben mochte. Emiru legte eine Hand auf Machidas Schulter und seufzte leise. Noch nie hatte er sich so sehr gewünscht, sprechen zu können, wie in diesem Moment. Zu gerne hätte er Machi folgende Worte gesagt: „Es wird alles gut Liebster. Ich bin jetzt bei dir und ich werde dich niemals verlassen.“ „…Wie….?“ Machida hatte sich zu Emiru umgedreht und sah ihn mit geweiteten Augen an. „Was…hast du da gerade gesagt…?“ Erst jetzt, nach dieser Aussage seines Geliebten bemerkte er, seine eigene Stimme gerade eben noch gehört zu haben. Sofort griff er sich an den Kehlkopf und sah den Rothaarigen genauso verwirrt an, wie er von diesem angestarrt wurde. „S-sag das noch mal….sag…irgendwas…“ Und Emiru holte tief Luft, ehe er erneut zu sprechen begann. „Ich liebe dich Machi.“ … „Machi~“ „Emiru…“Der Angesprochene drehte sich freudig zu der nun bekannten Stimme um und war umso überraschter, das das dazugehörige Gesicht, die Gestalt, nicht zu dieser passten. „Hizumi…“ „Machida~“ Langsamen Schrittes ging er auf den Femininen zu, legte dann eine Hand auf dessen Wange. „Sei nicht traurig meinetwegen Machida. Ich werde immer bei dir sein. Nämlich genau hier.“ Hizumis Hand wanderte von der Wange der Doktorin hinab zu dessen Herzbrust und er lächelte ihn verliebt ins Gesicht. „Lebe, liebe und bitte….verzeih mir. Und weil ich mir auch von Emiru Vergebung wünsche, habe ich ihm meine Stimme geschenkt…“ die Hand Machis legte sich auf die des Kurzhaarigen, welche noch immer auf seiner Brust lag. „Du hast….wieso…?“ Der Gefragte lächelte. „Weil du es verdient hast zu hören, wie wahnsinnig toll du doch bist. Und weil Emiru dir das sagen wird, woran ich verzweifelt bin…“ Der Rotschopf lächelte leicht und schmiegte sich an Hizumi, schloss die Augen und genoss die Nähe. „Ich liebe dich Machi….ich liebe dich…“ Der Rothaarige blinzelte verschlafen und sah auf einmal direkt in die Augen Emirus, welcher ihn von oben herab anstrahlte. „Ich liebe dich~“ Das Lächeln des jüngeren übertrug sich sofort auf Machida. „Du schläfst ja immer noch nicht….“ Kopfschütteln als Antwort. „Jetzt, wo ich endlich wieder sprechen kann, wollte ich es dir sooft sagen, wie es schon lange mal fällig war…“ Machs setzte sich auf uns stupste die Nase seines Geliebten. „Aber wenn ich schlafe, dann kann ich es doch gar nicht hören~“ „Ich habe mir mal sagen lassen, dass man im Schlaf weitaus mehr wahrnimmt, als im Wachzustand.“ Emiru schmiegte sich eng an den Anderen und schloss die Augen, woraufhin der Langhaarige mit einer geschickten Bewegung die Positionen tauschte und Emiru hauchzart in die Kissen drückte, um ihn sanft zu küssen. „Ich liebe dich auch wahnsinnig Emiru…“ bigi's talking: ehhh jaaaaaaaaaa oô So isses :P Demnächst werde ich wieder versuchen, die eigentliche Story zurück in den Fordergrund zu bringen, aber mir fallen in letzter Zeit soooo süße Sachen ein (siehe oben bzw. die Seite davor XD) die aber iwie nicht zu Kami und Mana passen...nya...ich tu mein bestes...außerdem wirds so länger XD Kapitel 19: eternity -------------------- „Und hier ist die Medizin~“, meinte Asada freundlich, nachdem sie Kamis Mund mit einem Tuch abgetupft hatte. Sie bemerkte den abwesenden Blick des im Bett liegenden, der zum Fenster zeigte. Sie musste schmunzeln. „Woher kannten sie die Milady eigentlich?“ Bei der Erwähnung dieser Person sah der Langhaarige nun doch auf, wenn er sich auch wegen der Medizin die er täglich dreimal zu sich nehmen musste, in Zeitlupe zu bewegen schien. Er sah sie überrascht an. Woher konnte sie das wissen? „Woher…?“ stellte er deshalb als Gegenfrage in den Raum. „Na, weil er hier war und es mir erzählt hat.“ Nun weiteten sich Kamis Augen noch mehr. „Er…war hier? Die Milady war hier?!“ Kaori nickte und sah nun zum Fenster. „Ja, das war er. Er sagte, das er dich vermisst und sich wünscht, das es dir wieder besser geht…“ Kami konnte es noch gar nicht fassen. „Er war…tatsächlich hier?“ Wieder nickte die Brünette lächelnd. „Wenn ich es doch sage. Wieso bist du darüber so verwundert? Ist er nicht derjenige, auf den du wartest wenn du zu dem Fenster starrst?“ Kami hatte sich in eine sitzende Position gebracht und sah Asada nun wieder an. „D..och schon. Hat er gesagt wann er wiederkommen wird?“ Nun musste die junge Frau leicht kichern. „Er ist doch immer hier. Ich meine, er ist doch ein Engel~“ Nun sah Kami Kaori sichtlich verwirrt an. „Wovon redest du bitte?“ „Na von Engeln. Oh ich hätte auch wahnsinnig gerne einen Schutzengel der so schön ist wie die Milady“, begann sie zu schwärmen. „Aber du musst jetzt unbedingt deine Medizin nehmen und gleich weiter schlafen, Kami.“ Wieder hielt sie ihm das kleine Fläschchen unter die Nase, welches der Langhaarige nun grübelnd betrachtete. Mana war hier. Er war hier als Kami schlief. Er hatte ihn verpasst. Wenn er diese Medizin schlucken würde, so schlafe er wieder tief und fest. Und würde die Milady wieder kommen, würde er ihn auch wieder verpassen. Also schüttelte er den Kopf. „Ich will nicht…“ Ein wenig schockiert über diese Aussage sah Kaori den zierlichen Mann an. „Aber du musst, wenn du wieder Gesund werden willst!“ Kami nickte verstehend. „Ich glaube es macht schon nichts aus, wenn ich die Medizin einmal ausfallen lasse.“ Kaori war zwar derselben Meinung, aber so ganz geheuer war es ihr doch nicht. „Also gut. Aber schlafen musst du trotzdem, versprochen? Damit der Graf nichts mitbekommt, sonst bekomm ich ärger…“ So lies die junge Mutter und Bedienstete des Grafen Gackt Camui den schwerkranken Kami und seiner Bitte gewähren. In dieser Nacht, und in der nächsten. Außerdem in vielen weiteren folgenden Nächten. Sie beide waren sich einig, das die Medizin, die er am Morgen und zur Mittagszeit schlucken musste, reichten. So konnte Kami Nacht für Nacht auf seinen ‚Engel’ warten, der sich aber irgendwie nicht wirklich blicken wollte. Eines Nachts jedoch – Kaori war dieses mal früh zu Bett gegangen und wartete daher nicht an Kamis Seite auf das Erscheinen des schwarzen Engels – hatte sich die Milady doch endlich wieder blicken lassen. Er wollte gerade gegen das Fenster klopfen, als er bemerkte, das Kami gar nicht schlief, sondern schon aufgesprungen war, um ihm das Fenster zu öffnen. Er trat ein und wurde gleich einmal stürmisch von Kami umarmt. „Warum hast du dir soviel Zeit gelassen, Mana?“, murmelte er ihm leise in den Nacken, spürte dann wieder Feminine die Umarmung erwiderte. „Man sagte mir, du wärst Krank und bräuchtest Bettruhe. Ich wollte ja nicht dafür verantwortlich sein, das du nicht vernünftig genest…“ Auch wenn Kami das Gesicht der Milady momentan nicht sah, so hörte man, dass er wohl lächelte. Kami drückte ihn enger an sich. „Und was war mit der Zeit davor? Wo hast du gesteckt?!“ Mana musste seufzen und schloss die Augen. „Es tut mir so leid Kami. Mein…Leben wurde sehr turbulent nach meinem Tod. Es gab vieles an das ich mich heute noch erst gewöhnen muss…“, murmelte er leise. „Wie beispielsweise die Tatsache, dass dein Blut so unsagbar süß riecht…“ fügte er in seinen Gedanken noch hinzu. Und kaum war dieser Gedanke zu ende gedacht, war es, als würde der Geruch von Kamis Blut mit einem mal deutlicher und intensiver werden. „Kami…?“ Vorsichtig stieß er ihn etwas von sich, um ihn sich zu betrachten. Er hatte Blut gespuckt und fing in diesem Moment an heftigst zu zucken. „Ka-kami?!“ Er hatte einen Anfall, ausgelöst durch das Ausbleiben der Medizineinnahme über mehrere Nächte hinweg. Das vererbbare Virus, war nicht nur als äußerst bösartig sondern vor allem als intelligent bekannt war, hatte dieses Ausbleiben schließlich bemerkt und war soeben zum Angriff ausgefahren. Mana ging mit Kami zu Boden, kniete sich neben ihn und versuchte alles, damit der Anfall bald ein Ende hatte und es aufhörte, dass er so viel Blut verlor. Und dabei drohte er noch nicht einmal zu verbluten, sondern viel mehr, an seinem Blut zu ersticken. Mana war verzweifelt und schrie so laut er konnte nach Hilfe, drückte den sich zuckenden Körper Kamis an sich. Als auch bei dem dritten Hilferuf niemand kam versiegelte der Feminine die Lippen des anderen mit den eigenen und sog das Blut aus seiner Mundhöhle, damit er weiter atmen konnte. Manas Panik und die Sorge um den Menschen der ihm so viel bedeutete lies es auch gar nicht zu, das ihm dieses Blut schmeckte, weswegen er es wieder ausspuckte. Doch kaum hatte er dies getan, war Kamis Mund erneut mit Blut gefüllt und er hustete schwer. „Warum hilft mir denn keiner, bitte…“ schrie er erneut. Genau in diesem Augenblick wurde die Tür aufgerissen. Mana sah auf. Camui und Kaori standen im Rahmen und besahen sich das Szenario mit ungläubig aufgerissenen Augen. Es dauerte eine Weile, bis sie darauf reagierten. „Oh mein Gott!“, meinte Asada und hielt sich entsetzt die Hand vor den Mund. „Was hast du mit ihm angestellt du Monster?!“ Gackt sah lediglich das Blut an Manas Lippen klebte und machte ihn gleich dafür verantwortlich. „Ich habe nichts getan. Er hatte auf einmal diesen Anfall und dabei Blut gespuckt. Bitte, ich flehe euch an – tut doch etwas, sonst wird er sterben…“ Camui hechtete auf die beiden zu und entriss Mana Kami, der gerade dabei war, sich wieder zu fangen, zumindest, was das Zucken anging. „Du Monster du elendes. Nie gönnst du mir mein Glück. Und jetzt willst du auch noch meinen Liebsten töten..“ murrte er und drehte Kamis Gesicht nach unten, so das das Blut ungehindert auf den Boden tropfte und ihn erstmal nicht am Atmen hinderte. „Ich hab nicht-“ „-Halt deinen dreckigen Schnabel du Miststück! Kaori, schnell wir müssen ihn zu Machida bringen!“ Kaori reagierte schnell. „Jawohl!“, und schon war sie verschwunden um unten im Hof eine Kutsche bereit zu machen. „Du, verschwinde von meinem Grund und lass dich hier niemals wieder blicken!“, keifte Gackt wütend, ehe er Kami auf seine Arme nahm und Asada zügig in den Hof folgte. Mana blieb allein zurück. Wie erstarrt… „Machida?! Doktor, machen sie die Tür auf. Schnell, es ist ein Notfall!“ Mit Händen und Füßen trat der Graf schließlich gegen die Tür des Hauses, indem die Doktorin Machida zuhause war. Endlich ging die Tür auf. „Was ist denn los?“ Gackt stürmte sofort an Emiru vorbei und hinein in das Haus. „Machida, wo sind Sie? Wachen sie auf, etwas stimmt nicht mit Kami!“ Emiru folgte ihm zügig. „Mein Graf, Machida ist nicht hier. Wo ist Kami? Ich sehe ihn mir an“, schlug die Schwester Emiru dem Grafen vor. „Was soll das heißen, Machida ist nicht hier? Wo steckt er denn?!“ Camui war aufgebracht, stürmte durch das ganze Gebäude, nur um festzustellen, das Emiru recht hatte und der Rothaarige nicht zuhause war. Emiru folgte ihm und versuchte ihn zu beruhigen. „Mein Graf, bitte. Zeigen sie mir Kami, dann kümmer ich mich darum…“ Das war ja wohl das allerletzte. Was bildete sich dieser Möchtegern eigentlich ein? Er würde Kami wirklich nicht von einer Schwester behandeln lassen. Er wollte den besten, also wo trieb sich dieser Damenverschnitt eigentlich herum? Gerade wollte er protestieren, als Kaori in das Gebäude stürmte. „Schnell, Kami atmet kaum noch und sein Puls ist ganz schwach!“ Sowohl Camui als auch Emiru sahen die junge Frau entsetzt an, dann für eine hundertstel Sekunde sich gegenseitig, ehe sie nach draußen zu der Kutsche rannten. Und tatsächlich, Kami rührte sich nicht mehr, atmete nur ganz schwach. „Kami?!“ Emiru war ein bisschen Irritiert von dieser Situation, doch er reagierte professionell und nahm sich Kami an. Mit einer Mund-zu-Mund-Beatmung brachte er Kami schließlich über den Berg. „Bringt ihn bitte ins Haus, ich werde Machida verständigen…“ meinte er dann zu Kaori und dem Grafen, nachdem er sich das Blut von den Lippen gewischt hatte… Unterdessen hatte auch Mana seine Starre wieder verlassen und befand sich auf dem Weg zu dem Haus des Doktors. Er musste sich beeilen, denn die Sonne würde bald aufgehen. Bis dahin musste er schon wieder zurück bei Közi sein, der gar nicht wusste, das Mana zu Kami gegangen war. Das Közi sich sorgen könnte, daran dachte er nicht. Momentan war es ihm wichtiger zu erfahren, wie es Kami ging. Während er so von Hausdach zu Hausdach sprang sah er Machida, wie er gerade eines der Häuser verließ und sich noch einmal zu den Personen umdrehte und verbeugte. Kaum hatten diese hinter dem Rothaarigen die Türe wieder verschlossen, sprang Mana ohne groß darüber nachzudenken vom Dach und landete direkt vor Machida, der kurz einen erschrockenen Laut von sich gab. „Gott, Madame, habt ihr mich aber erschreckt…“, meinte er nur, ehe er sich die Person genauer betrachtete und dann ungläubig die Hand auf den Mund legte. „Mi-milady? Aber ich dachte ihr seid tot?!“ Mana stand vor dem Roten und weinte bitterlich. Bei dem Versuch die Tränen aus seinem Gesicht zu wischen, schmierte er sich nur noch mehr Blut in selbiges. „Hilfe, bitte…“, schluchzte er verzweifelt. „..seid ihr etwa verletzt Milady? Zeigt mir euere Hand..!“ Doch der schwarzhaarige schüttelte eifrig den Kopf. „Nein, mir geht es gut. Aber Kami…“ Machida horchte auf. „Was ist mit Kami?!“, wollte er gleich wissen. „Er…hatte einen Anfall und…blutet….Camui und seine Bedienstete haben ihn zu dir gebracht…“ Machida nickte verstehend und setzte sich dann zügig in Bewegung. Mana folgte ihm. Als sie ankamen hatte sich die Aufregung schon ein bisschen gelegt. Machida sperrte die Tür zu seinem Haus auf und bat Mana dann, einzutreten. Nachdem dieser das tat, folgte er ihm. „Emiru?!“, schrie er einmal durchs Haus, ehe er der Milady das bad zeigte und ihn bat, sich zu waschen. Kaum war die Tür zum Bad geschlossen kam Emiru von oben nach unten gestackselt und umarmte Machi kurz, ehe er ihm schilderte was vorgefallen war. „Was? Aber das kann doch gar nicht sein!?!“ Entsetzt zog der Mann mit den langen, roten Haaren an Emiru vorbei nach oben in sein Schlafzimmer, wo Kami im Bett lag und Kaori sowie ein verstörter junger Graf neben ihm saßen und sich deutlich sorgten. Als Machi eintrat erhob sich Camui. „Endlich seid ihr hier. Mit Kami ist was Furchtbares passiert. Und das ist alles nur die schuld der Milady!“ Machi schmunzelte über die Beschuldigung und ging näher an das Bett heran. Was er sah gefiel ihm ganz und gar nicht. Kamis äußeres erinnerte schon viel zu stark an dessen Mutter. „…wie konnte das nur passieren Machi…?“ Mittlerweile stand Emiru neben ihm. Der angesprochene schüttelte den Kopf. „Ich weis auch nicht. Die Medizin müsste die Viren eigentlich in Schach gehalten haben…“ Kaori biss sich auf der Unterlippe herum und sah verstört zu Boden. „Ich sag doch, dass das alles die Schuld dieses elenden Miststücks ist!“ „Nein!“, meldete sich Kaori schließlich zu Wort. „Nein?!“ „E…es ist…meine Schuld. Er…wollte die Milady so unbedingt wieder sehen…also hat er abends auf die Medizin verzichtet um nachts wach zu sein…und ich hab das zugelassen…es tut mir so leid ich wusste ja nicht das…“ Machida seufzte leicht. „Das erklärt natürlich so einiges…“ Mana, der sich mittlerweile das Gesicht und die Hände gewaschen hatte, stand an der Wand neben der Tür gelehnt und lauschte den Worten. Kami hat sein leben aufs spiel gesetzt, nur um ihn zu sehen? Er konnte es nicht fassen. „Doktor, was wird jetzt mit ihm?“ Der Rothaarige schien schwer zu grübeln. „Ich muss herausfinden wie weit der Virus gekommen ist. In wie weit er ihn von innen heraus zerfressen hat…“ Mana schluckte. Von innen heraus zerfressen? „Wenn wir Glück haben…können wir noch etwas für ihn tun. Ansonsten wird es fraglich…“ Gackt versteckte sein Gesicht hinter seinen Händen und Kaori biss sich auf ihren Zeigefinger. Die Verzweiflung stieg weiter an. Keiner von den Anwesenden wollte Kami verlieren, aber alle wussten, dass sie vermutlich kurz davor standen, genau dies zu tun. „Ich werde…sofort eine Untersuchung starten…“ Meinte Machi schließlich und verließ den Raum. Vor der Tür begegnete er Mana, der mittlerweile zusammengebrochen war und stumme Tränen weinte. Der Roothaarige kniete sich zu ihm. „Milady…geht es euch gut?“ Der Angesprochene war nicht in der Lage zu antworten. „Milady, kommen sie bitte mit mir mit. Ich möchte sie auch einmal untersuchen. Zur Sicherheit…“ Er hielt ihm die Hand hin, welchen Mana dann unüberlegter weise auch annahm. Er folge dem femininen Rothaarigen in ein häusliches Labor. „Setzt euch bitte…“ In dem Raum war es verdammt hell. Es schmerzte in Manas Augen. „Könnt ihr bitte das Licht einwenig dämmen?“ „Natürlich~“, als auch dies geschehen war, nahm er Mana zunächst ein bisschen Blut ab und untersuchte es unter einem art Mikroskop. Erstaunlich. Machi war nicht in der Lage, ihm eine Blutgruppe zuzuweisen. „Sehr merkwürdig…“ Aber an dem Virus kann es nicht liegen. Das war etwas anderes, nur was? Also maß er den Puls der Milady, nur um festzustellen, das er gar keinen hatte. Und das Herz in seiner Brust schlug auch nicht. „Seien sie ehrlich Machi…kommt Kami wieder auf die Beine…?“ Das war alles, was Mana interessierte. Das einzige, was er wissen wollte. „Um ehrlich zu sein…mache ich mir gerade mehr sorgen um euch…“ Verwirrt sah Mana auf, legte den Kopf schief. „Euer Blut hat keine definierbare Gruppe und euer Herz…“ Mana begann schwach zu lächeln. „Ach das…“ der Schwarzhaarige erhob sich. „Keine Angst…mir geht es gut. Bitte helft jetzt Kami…“ Zwar konnte sich Machi das gerade überhaupt nicht erklären, doch die Milady hatte recht. Kamis Untersuchung hatte oberste Priorität. Als Machi allerdings mit Mana im Schlepptau zurückkam, wurde der Graf wieder wütend und regte sich auf. „Was willst du denn hier, du Monster?! Habe ich nicht gesagt du sollst verschwinden?!“ Emiru, der hinter dem Grafen stand, legte beide Hände flach auf dessen Schulter und drückte ihn zurück in den Stuhl. „Hören sie auf, hier so rumzuplärren und beruhigen sie sich bitte, mein Graf“ Auch wenn er so ziemlich gar keine Lust darauf hatte, tat er, worum man ihn gebeten hatte und schwieg, verschränkte lediglich seine Arme und schmollte leicht. Machida nahm Kami blut. Wieder fuhr der süßliche Duft in Manas Nase und seine Finger begannen zu kribbeln. Doch er widerstand dem Drang. „Bring das nach unten ins Labor, Emiru…“ Der Angesprochene nahm das abgenommene Blut entgegen, nickte hastig und verschwand aus dem Raum. Dann sah der Rotschopf die anderen Anwesenden an. „Vor morgen Abend werde ich leider nichts sagen können. Es wäre also besser, wenn sie nach hause gehen. Es wird sogar schon hell…“, stellte er fest, nachdem er einen Blick aus dem Fenster warf. „Was?!“ Mana sah ebenfalls entsetzt nach draußen. Tatsächlich, die Sonne war dabei, den Platz mit dem Mond zu tauschen. „I…ich kann nicht gehen…“ „Und ich WERDE nicht gehen!“, murrte Camui überzeugt und erhob sich wieder. „Ich werde nicht von der Seite meines Verlobten weichen!“ Mana stockte. „Ver…lobten…?“, wiederholte er leise murmelnd. Machida seufzte. „Also gut. Aber hier könnt ihr nicht bleiben. Kami braucht Ruhe. Kommt, mein Graf, ich zeige euch euer Gästezimmer~“ Natürlich war dem Graf das gar nicht recht, doch er hörte besser auf die Doktorin. Immerhin ging es hier um Kamis Wohl. Also lies er sich von Machi in ein anderes Zimmer führen und Mana als auch Kaori bei Kami zurück. „Milady…es ist meine Schuld…nicht euere…“, murmelte Asada gleich und schluchzte leise. Die Milady schüttelte den Kopf, wollte darüber, wer schuld hatte und wer nicht, gar nicht reden. „Er ist mit dem Grafen verlobt…?“ Nun sah Kaori auf, den femininen Mann an. „Nein. Camui hat ihm zwar einen Antrag gemacht aber Kami hat noch nicht…“ „Verstehe…“ der Langhaarige ging auf den Mann der in dem großen Bett lag zu und strich über dessen Wange. „Kami…“ Die Tür öffnete sich und Emiru trat ein. Er wand sich an Kaori. „Machi hat mich gebeten, sie auf ihr Zimmer zu bringen. Die Gemeinte nickte nur, erhob sich und folgte der Schwester. Nun war Mana alleine, betrachtete immer noch Kamis krankes Gesicht. Dann beugte er sich zu ihm nach vorne. „Ich…möchte dich nicht verlieren. Kami…ich…liebe dich, mit jeder Faser meines Herzens….“ Diese Worte hauchte er ihm leise in das Ohr, ehe er seinen Hals beküsste… Wieder öffnete sich die Tür zu dem Zimmer. „So, Milady, euer Zimmer ist nun auch hergerichtet…“ Doch als Machida aufsah musste er voller Entsetzen feststellen, das Mana verschwunden war. Auch von Kami war keine Spur zu sehen. Kühler Wind fuhr durch das blutrote Haar der Doktorin und er sah in die Richtung, aus die dieser gekommen war und sah das sperrangelweit geöffnete Fenster durch das das Morgenrot strahlte… Nachwort: Jaa endlich gings mal weiter =3 Am Anfang von diesem Kapitel dachte ich noch, das ich meine Mindestwörterzahl nicht hinbekomme. Jetzt bin ich doch sehr weit drüber gekommen. Ich hoffe euch hat es gefallen. Wer es ahnt, dem bestätige ich es hiermit – das ist das offizielle Ende dieser FF. Dennoch ist es ein offenes Ende wie ihr seht. Mit vielen Fragen die noch unbeantwortet sind. Also durchaus möglich das da noch etwas kommt. Hiermit verabschiede ich mich also finally =) Bis bald, eure mi. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)