Three little words... von abgemeldet ================================================================================ Prolog: Georgie POV ------------------- Hallo! Das ist meine erste Georgie Fic und nachdem ich mir mehrere Nächte alle Folgen angesehen habe, hatte ich einfach den Drang dazu diese Geschichte zu schreiben. Sie spielt nach der letzten Folge der Serie und da das Ende so offen war, gibt das ja reichlich Freiraum was die Phantasie anbelagt ;) Jedenfalls hoffe ich das sie euch einigermaßen gefallen wird und über Kommentare (auch über angemessene Kritik) würde ich mich riesig freuen. Und vergibt möchte Grammatik und Rechtschreibfehler, aber auch ich bin nicht perfekt, vor allem nicht dann, wenn ich nachts um 3 Uhr anfange Geschichten zu schreiben und mein Hirn zu 90% schon abgeschaltet ist. Liebe Grüße, moonlight-shadow Three little words... which I forgot ~*~ Es ist schwieriger, sich selbst zu täuschen als andere ~*~ Georgie POV In meinem Herzen fühlte ich noch immer die Wärme Australiens, doch irgendetwas fehlte mir. Es war ein Gefühl von Leere, dass mich innerlich drohte aufzufressen. Doch so sehr ich mich auch bemühte, konnte ich dieses Gefühl nicht zuordnen. Wusste weder welchen Ursprung es hatte, noch wer oder was es in mir hervorrief. Alles was ich dazu sagen konnte, war, dass es von der einen auf die andere Sekunde mein Innerstes beherrschte. Sich leise und fröstelnd einschlich, ohne das ich es wahrnahm. Und so sehr ich mich auch bemühte, ich wurde es nicht los. Es klammerte an mir, wie eine eiserne Faust die sich um mein Herz geschlossenen hatte, mit dem Ziel es nie wieder loszulassen. Ich stand inmitten von London, der Regen vermischte sich auf meinem Gesicht mit Tränen. Diese Stadt stimmte mich trauriger, als ich es ohnehin schon war. Aber wie hätten die dicken Tropfen die vom Himmel fielen und der leichte Nebel nicht traurig stimmen können? Ich spürte wie ich mit jemand zusammenstieß und unsanft auf den kahlen Boden fiel. "Entschuldigen Sie, Miss!" Der Mann eilte zu mir und reichte mir seine Hand. "Ist Ihnen etwas passiert? Haben sie sich verletzt?" Er zog mich zurück auf die Füße und sah mir besorgt entgegen. "Nein, alles in Ordnung", versicherte ich ihm und war schon zum gehen gewandt. Doch er ließ nicht locker. "Wirklich?" Ich nickte. "Tut mir wirklich leid, aber ich war so in Gedanken versunken, dass ich nicht darauf geachtet habe, wo ich hinlaufe". Der junge Mann lächelte verlegen. "Ist schon gut, ich hätte auch aufpassen müssen. Mich trifft ebenso Schuld", antwortete ich. Eine Gänsehaut legte sich über meinen Körper, als ein kalter Wind um mich herumspielte. "Auf wieder sehen", ich lächelte noch einmal kurz, bevor ich weiterging. Mein Kleid war völlig durchnässt, aus meinen Haaren tropfte noch immer das Wasser. Ich legte den Mantel ab und seufzte. "Oh Gott, Georgie, du bist ja vollkommen durchnässt!", schrie mein Vater und verschwand daraufhin hinter einer der Türen. Kurz darauf kam er wieder und reichte mir ein Handtuch. "Ich werde dir heißes Badewasser einlaufen lassen, damit du dich aufwärmen kannst und dir keine Erkältung einfängst". Dankbar lächelte ich ihm zu, während ich anfing mir die Haare etwas trocken zu reiben. Ich setzte mich auf das kleine Sofa das so einsam und verloren in der Eingangshalle stand. Erinnerungen stiegen in mir hoch. Wie sich das Gras unter meinen nackten Füßen anfühlte, wie sich das Strahlen der Sonne auf meinem Gesicht widerspiegelte. Hörte das Lachen, dass aus meiner Kehle wich. Fühlte die Hände meiner Brüder, die mich hielten und mich beschützten. >>Abel, Arther<< Wieso konnte es nicht mehr wie früher sein? Als alles noch so leicht, so unbeschwert war. "Georgie..." Ich fuhr herum und sah Abel oben auf der Treppe stehen. Sein Haar war strubbelig, seine Augen so warm und liebevoll. Irgendetwas in mir regte sich, doch ich konnte nicht sagen was es war. "Georgie, dein Bad ist hergerichtet", rief mein Vater und kam hinter der Tür hervor. Ohne noch ein Wort zu sagen verschwand ich in dem Zimmer, aus dem mein Vater kurz zuvor gekommen war. Seit jenen Abend waren zwei Wochen vergangen und der Tag, an dem ich London verließ rückte näher. Ich wünschte mir nichts sehnlicher als endlich wieder nachhause zu fahren, aber dennoch fürchtete ich mich. Davor, was uns erwarten würde, jetzt, da Mami tot war. Manchmal gab ich mir noch immer die Schuld an allem und dann dachte ich, dass wenn ich nicht so selbstsüchtig und egoistisch gewesen wäre, Mami vielleicht noch leben würde. Aber so sehr ich es auch wollte, ich konnte die Zeit nicht zurückdrehen. Und ich war mir nicht einmal sicher, ob ich irgendwas anders gemacht hätte. Denn vielleicht hatte alles so kommen sollen, wie es eingetroffen war. Abel und Arther veranlassten die letzten Notwendigkeiten für unsere Heimkehr. Ich war überrascht zu erfahren, dass Maria sich entschieden hatte mit Arther zu gehen. Aber ich konnte ihre Entscheidung sehr gut nachvollziehen. Sie liebte ihn so, wie ich einst Lowell geliebt hatte. Doch mit jedem Tag der anbrach verschwand diese Liebe. Jedes Morgengrauen nahm ein Stück davon mit sich. Doch ich hatte nie das Gefühl gehabt das diese Liebe falsch gewesen war. Sie war gefüllt von Aufrichtigkeit, doch jetzt im Nachhinein war mir bewusst, dass sie nie eine reale Chance hatte. Er liebte sein luxuriöses Leben, wo hingegen ich mein einfaches liebte. Einer von uns beiden wäre nie wirklich glücklich geworden. Es war mein letzter Abend in London und Vater bestand auf einen Abschiedsball. Jeder Versuch ihn davon zu überzeugen, dass ich diesen Ball nicht brauchte, schlug fehl. Ich fühlte mich nicht wohl, umringt von lauter fremden Menschen. Irgendwo in der Masse konnte ich Arther entdecken, zusammen mit Maria. Beide unterhielten sich mit irgendjemand, den ich nicht kannte. Und Abel... Den ganzen Abend hatte ich Ausschau nach ihm gehalten, doch ich entdeckte ihn nirgends. Oh Abel, was war nur mit ihm los? Seit dem Tag, an dem Lowell mich bei den Barns mit sich nahm und ich Abel zurück gelassen hatte, hatte sich alles zwischen uns geändert. "Georgie!", schrie eine mir bekannte Stimme und Arme umfingen mich. Cathrene schmiegte sich an mich und lächelte. "Es ist so schön dich zu sehen" Ich legte einen Arm um sie, bevor wir uns voneinander lösten. "Ja, dass finde ich auch", lächelte ich zurück. Sie nahm mich bei der Hand und zog mich ein Stück zu sich hinunter, flüsterte mir ganz leise ins Ohr: "Ich werde dich furchtbar vermissen, Georgie!" "Ich werde dich auch vermissen, meine kleine Cathrene" "Wir werden uns schreiben, ja?" Ich nickte. "Versprochen?" "Versprochen" Plötzlich setzte die Musik aus und im ganzen Saal war es still. Ich sah von Cathrene auf und richtete meinen Blick zur Tür. Meine Augen weiteten sich und mein Herz drohte zu zerspringen. Da stand er, mit seinen goldenen Haaren und seinen himmelsgleichen Augen. Elise hatte ihren Arm um den seinen geschlungen. Zusammen betraten sie den Saal, alle Blicke hafteten auf ihnen. Meine Knie begannen zu zittern, als er sich von Elise löste und mir gegenüber stand. "Guten Abend, Georgie", sagte er und lächelte vergnügt. "Lowell", doch mehr als ein Flüstern war meine Stimme nicht. Es ging nicht mehr, ich konnte ihm nicht gegenüberstehen, ihm nicht in diese Augen sehen. So schnell ich konnte bahnte ich mir einen Weg durch die Leute und hörte erst dann auf zu rennen, als ich auf einem Balkon angekommen war. Weit weg von allem. Meine Hände umklammerten das Geländer, meine Augen waren fest verschlossen, während ich gegen das Chaos aus Gefühlen, dass er in mir freisetzte, ankämpfte. Ich wusste dass er genau in diesem Augenblick hinter mir stand. "Es tut mir leid", hörte ich ihn sagen. Aber ich wollte es nicht hören. Seine Hände umklammerten meine Arme. "Georgie, all das was geschehen ist... Ich war feige, war nicht ehrlich zu mir selbst." Ich versuchte mich aus seinem Griff zu lösen. "Nein, hör auf damit", presste ich unter Tränen hervor. Sein Blick zeigte Reue, Schmerz und tiefe Traurigkeit. Doch ich konnte und wollte mich nicht noch einmal darauf einlassen. Wieder griff er nach mir, drückte mich gegen die kalte Hausmauer. Er war mir so nah. Mein Herz tat unendlich weh. Sein Gesicht näherte sich langsam dem meinen, er kam unaufhörlich näher. "Hör auf damit, lass das!", schrie ich ihn an, doch er ließ nicht von mir ab. "Bitte, Lowell, hör auf!" Ich war so verzweifelt, hatte Angst. >>Abel!<<, dachte ich. Doch wieso? Wieso tauchte ausgerechnet jetzt sein Bild vor mir auf? Erst jetzt begriff ich, dass er mit all dem, was er damals zu mir sagte, richtig lag. Wie dumm und naiv war ich doch gewesen. >>Abel<<, immer und immer wieder sagte ich im Stillen seinen Namen. "Lass sie sofort los!" Ich hörte von weit weg seine Stimme. Und dann merkte ich wie sich der Griff um mich löste und der warme Atem von Lowell nicht mehr mein Gesicht streichelte. Da stand er, nur wenige Meter von mir entfernt. Lowell sah ihn finster an, doch dann wurde sein Blick weicher. Ohne ein weiteres Wort verschwand er im Gebäude und da wusste ich, dass ich ihn nie wieder sehen würde. Es schmerzte, dass alles so endete, aber dennoch viel eine Last von mir. Meine Augen füllten sich erneut mit Tränen. "Abel!", sagte ich und glitt die Wand hinunter. "Ist bei dir alles in Ordnung?", fragte er und kniete sich vor mich, sein Blick war wütend und besorgt zugleich. Laut schluchzend warf ich mich ihm entgegen, schlang meine Arme um seinen Hals wie eine Ertrinkende, die sich an den rettenden Strohalm klammerte. Beruhigend streichelte er mir durchs Haar und drückte mich fest an sich. Es fühlte sich so anders an. Nicht mehr wie damals, als er einfach nur mein Bruder gewesen war. Ich verstand es nicht. Kapitel 1: Abel POV ------------------- Three little words... which I forgot ~*~ Mitten im Winter erkannte ich, dass der Sommer in mir unbezwingbar ist. ~*~ Abel POV Ihre Tränen durchnässten mein Hemd, in meinen Armen hielt ich ihren bebenden Körper. Es brach mir das Herz sie so zu sehen und ich musste mich zusammenreißen damit ich meine Wut zügelte. Wäre mir dies nicht gelungen, hätte ich Lowell ein zweites Mal geschlagen. Doch wenn ich ehrlich war hätte ich am liebsten unaufhörlich auf ihn eingeprügelt um ihm zumindest körperlich die gleichen Schmerzen zuzufügen, die er Georgie seelisch zufügte. "Du hattest mit allem recht, Abel", sagte sie und ihre Finger krallten sich in meinen Rücken. "Bitte verzeih mir!", schrie sie unter Tränen. Ich drückte ihren zerbrechlichen Körper noch fester an meinen. Würde es in meiner Macht stehen, würde ich ihr all das Leid abnehmen. "Ach Georgie", hauchte ich ihr ins Ohr. Bevor wir an Deck des Schiffes gingen, dass uns zurück nach Australien bringen sollte, versprach Earl Gerald seiner Tochter in ein paar Monaten nachzukommen um uns zu besuchen. Wir waren schon längst in See gestochen und London entfernte sich immer mehr. Georgie stand an der Rehling blickte zurück, als ich schweigend neben sie trat. "Weißt du, Abel, London hat mir so viel genommen", sagte sie, ohne mich dabei anzusehen. Ich wusste dass sie damit meinte, dass London ihr Lowell genommen hatte. "Aber es hat mir auch viel gegeben", fügte sich leicht lächelnd hinzu und sah mir direkt in die Augen. Mein Herz setzte einen Schlag aus. So gerne hätte ich ihr Trost gespendet, sie in den Arm genommen. Aber es ging nicht. Ich weiß nicht seit wie vielen Nächten wir schon unterwegs waren, ich hatte irgendwann aufgehört zu zählen. Die Zeit zog einfach an mir vorbei, dehnte sich, zog sich wieder zusammen. Arther verbrachte seine Zeit mit Maria, Georgie verkroch sich und ich... Ich hatte das Gefühl als wäre mir alles in meinem Leben langsam entglitten. Erst mein Vater, dann meine Mutter und Georgie... Georgie. Ich lehnte mit den Ellenbogen auf der Rehling und betrachtete das nächtliche Firmament. Doch alles was ich sah war ihr Gesicht. "Hallo", hörte ich ihre Stimme. Ich drehte mich nicht um. Jedes Mal, wenn ich versuchte eine gewisse Distanz zu waren, tauchte sie plötzlich auf. "Wieso bist du alleine hier draußen?", fragte sie. Was sollte ich ihr denn sagen? All das, was mir auf dem Herzen lag, wollte sie doch eh nicht hören. "Nichts, ich beobachte die Sterne" Sie stellte sich neben mich und folgte meinem Blick. Noch immer lag dieser schwarze Schleier über ihrem wunderschönen Gesicht. Doch ihre Augen strahlten wie eh und je. "Ich wollte mich noch bei dir bedanken" Sie stieß sich von der Rehling ab und ging ein paar Schritte. "Bedanken? Aber wofür?" "Für alles" Und das erste Mal seit Tagen sah ich sie wieder lächeln. "Dafür, dass du mich nicht aufgegeben hast. Dafür, dass du da warst, als ich dich brauchte" "Das ist doch selbstverständlich" Als ich das gesagt hatte, hätte ich mich am liebsten für diese dämliche Antwort selbst geohrfeigt. Aber ich wusste nicht, was ich hätte anderes sagen sollen. Alles andere erschien mir nicht passend. "Also dann, gute Nacht" "Ja, gute Nacht" Ich sah ihr zu, wie sie in der Dunkelheit verschwand und wünschte mir in dem Moment nichts mehr, als sie in meinen Armen zu halten. Die Sonne strahlte hell am Himmel, als das Schiff in den Hafen einlief. Wir waren endlich wieder zuhause. Und auch wenn ich es mir nicht eingestehen wollte, fürchtete ich mich vor dem, was auf uns zukommen würde. Fürchtete mich vor der Verantwortung, die auf mir lastete. Ich erschrak als Georgie wie vom Blitz getroffen an mir vorbei rannte, sich wie ein Wirbelwind mit ausgestreckten Armen drehte und laut lachte. Bei diesem Anblick blieb ich stehen, nur um mir diesen Moment fest einzuprägen. Es war so schön sie so zu sehen. Ihre Haare umfingen ihr Gesicht, ihr Kleid spielte um ihren Körper. Ich spürte eine Hand auf meiner Schulter und sah in Arther's Gesicht. "Lass uns das Gepäck suchen", sagte er und ich nickte. "Du bist wieder da!", rief eine Frauenstimme und gleich drauf umfingen mich zwei Arme. "Oh, wie schön. Ich hab dich vermisst" Steif stand ich da, wusste nicht was ich tun sollte. Doch dann kam mir plötzlich nur ein Gedanke: Ich musste mich irgendwie von meinen Gefühlen für Georgie ablenken, sie in die hinterste, geheimste Ecke meines Herzens verbannen. Sie hatte mir klar und deutlich zu verstehen gegeben das sie mich nicht liebte. Und wohlmöglich würde sie dies auch niemals tun. Denn auch wenn sie es sich selbst nicht eingestehen wollte, liebte sie Lowell noch immer. Und ich würde nie mehr für sie sein, als ihr Bruder. Getrieben von dieser Theorie schloss ich Jessica in meine Arme. Es fühlte sich so falsch an, doch ich konnte nicht anders. Was für einen Sinn hätte es gehabt, wenn ich mich Tag für Tag gequält hätte? So hatte ich wenigstens die Gelegenheit in eine andere Richtung zu blicken. Den ganzen Weg, den wir hinter uns ließen, bis wir an der Farm angekommen waren, hatte Georgie schweigend verbracht. Still saß sie hinten im Wagen, die Knie bis zur Brust angewinkelt. Ihr Blick war so leer und ich fragte mich, was wohl in ihr vorging. Vermisste sie London, dachte sie an Lowell? Ich schüttelte den Kopf um die Gedanken zu verscheuchen. Ich brachte die Kutsche zum stehen. Wir waren endlich wieder hier und fast erwartete ich das Mami jeden Moment durch die Tür auf uns zu gelaufen kam. Doch sie kam nicht und sie würde nie wieder durch diese Tür kommen. Arther half Maria beim absteigen und gemeinsam gingen sie zum Haus. Die Fenster waren dreckig, ein Blick hindurch war so gut wie nicht möglich. Und obwohl Onkel Kevin sich um die Farm gekümmert hatte sah sie doch verwahrlost aus. Sie erschien mir, als wäre sie seit Jahren nicht mehr bewohnt gewesen und dieser Anblick schmerzte. Ich sah mich um und bemerkte das Georgie noch immer hinten im Wagen saß. Wie wunderschön sie doch war. "Komm, ich helfe dir", bot ich an und hielt ihr meine Hand entgegen. Doch alles was sie tat, war mich anzustarren. Ich konnte nicht genau sagen, was in ihrem Blick lag aber es ließ meinen Atem stocken. "Nein, ich brauche deine Hilfe nicht". Ihre Stimme war so kühl und abweisend und als sie an mir vorbei vom Wagen sprang, war ich wie erstarrt. Nach dem Abendessen erzählte ich den anderen, dass ich mich noch mal kurz umsehen wollte, doch in Wirklichkeit wollte ich einfach nur alleine sein. Ich verließ das Grundstück der Farm und lief über die Wiese hinaus in den Wald. Wieso musste sich alles nur so verändern. Ich kam an dem Baum an, an dem Vater mit uns damals die Plattform erbaut hatte, lehnte mich an ihn und glitt hinunter zu Boden. "Ach Georgie", flüsterte ich und vergrub das Gesicht in den Händen. Alles schien so ausweglos zu sein. Kapitel 2: Georgie POV ---------------------- Hallo ;) Als erstes möchte ich mich für die Kommis bedanken. Ich habe mich furchtbar darüber gefreut, vor allem auf darüber, dass euch meine Geschichte gefällt. Denn ihr müsst wissen, dass ich furchtbar selbstkritisch bin und mich nie was, dass von mir stammt, zufrieden stellt. Und bevor ihr mich steinigt, wollte ich nur sagen: Wir haben über 30°C, mein Gehirn ist auf die Größe eines Sandkorns geschrumpft und deshalb ist dieser Teil auch so grausig und kurz ausgefallen. Also entschuldigung! Aber ich musste ihn unbedingt fertig schreiben. Und ich hoffe, dass heute Nacht, wenn es kühler ist, es mir leichter fallen wird den nächsten Teil zu schreiben. Aber trotzdem viel Spaß :) Three little words... which I forgot ~*~ Nur schwerlich glauben wir, was schwer zu glauben ist. ~*~ Georgie POV Die Dunkelheit hatte sich bereits über Australien gelegt und meine Augen waren schwer vor Müdigkeit. Es war schon fast Mitternacht und Abel war noch immer nicht zurückgekommen. Ich stand in meinem alten Zimmer. Alles war noch genau so, wie ich es zurückgelassen hatte. Fast ängstlich berührte ich die Gegenstände und versank bei jedem einzelnen in Erinnerungen. Regen setzte ein und fiel sanft zu Boden, prasselte leise gegen die Fenster. "Abel, wo bist du nur?" Ich machte mir große Sorgen, stellte mir das Schlimmste vor. Kurzerhand entschied ich mich ihn zu suchen, schnappte meinen Mantel und gerade als ich die Tür öffnen wollte erhellte ein Blitz den Himmel, gefolgt von einem lauten Donnergrollen. Verängstigt hielt ich mir die Ohren zu und kniff die Augen zusammen. "Sei nicht so ein Feigling!", redete ich mir zu und schritt nach draußen. Gerade als ich die Mütze über mein Haar zog erschien ein neuer Blitz und mit ihm Abel. Er stand unter dem Baum, nur wenige Meter von mir entfernt. Genau an der Stelle, an der Lowell damals gestanden hatte. Wie angewurzelt stand ich da und konnte mich nicht bewegen. Sein Blick, er war so ernst, so wütend, traurig und hoffnungslos. Und noch ehe ich etwas sagen konnte verschwand er im Haus. Verzweifelt fiel ich auf die knie und ein Meer aus Tränen überschwemmte mein Gesicht. Immer und immer wieder tauchte das Bild vor mir auf, wie Abel Jessica in seine Arme schloss. In diesem Moment dachte ich mein Herz würde zerspringen und ich fragte mich, ob je eines der Wörter, welche er mir damals entgegenbrachte, wahr war. War die Berührung von seinen Lippen auf den meinen denn wirklich ernst gemeint? Aber wie sollten die Worte wahr gewesen sein, wie sollte der Kuss ernst gemeint sein, wenn er doch so offensichtlich sein Herz an Jessica vergeben hatte?! Ich hielt mir den Kopf in der Hoffnung das ausgebrochene Chaos so festhalten zu können. Wiese beschäftigte mich all das so sehr, wenn er doch nur mein Bruder war? Langsam rappelte ich mich wieder auf. Genau, er war Abel, mein Bruder. Derjenige, der mich immer beschützte, der für mich da war, der mir half. Doch auf einmal war ich mir nicht mehr sicher, ob er das auch in Zukunft alles für mich sein würde. Die Tage zogen nur so an mir vorbei, ohne dass ich offenherzig an ihnen teilnahm. Während Arther sich mit Maria beschäftigte, konzentrierte ich mich auf jede noch so kleine Arbeit, nur um mich ablenken zu können. Und Abel... Jeden Tag verließ er früh morgens die Farm und kehrte erst spät in der Nacht zurück. Niemand von uns wusste wo er war oder was er tat und niemand traute sich mehr ihn danach zu fragen. Ich erinnere mich noch daran, als Arther ihn darauf ansprach. Doch alles, was wir als Antwort erhielten, war, dass es uns im Geringsten nichts anginge. Dann war er vom Tisch aufgesprungen und gegangen. Als die Dunkelheit hereinbrach, wälzte ich mich stundenlang in meinem Bett umher, gequält von Fragen und Bildern. So gerne hätte ich gewusst was mit ihm los war, doch so lange ich mich selbst nicht verstand, konnte ich auch ihn nicht verstehen. Bis zu dem Moment, in dem mir klar wurde, warum sich Abel so benahm. Und es schnürte mir die Kehle zu. Anscheinend war ich all die Wochen blind gewesen. Wieso wurde mir nicht viel eher bewusst, dass er all die Stunden mit Jessica verbrachte. Das er sie vielleicht sogar genau in dieser Sekunde in seinen Armen hielt und küsste. Zumindest rechtfertigte dies sein Verhalten, dass er kaum noch da war, dass er mir jedes Mal, wenn wir uns trafen, aus dem Weg ging und so abweisend war. Der fröhliche Gesang der Vögel weckte mich aus meinem Schlaf. Meine Augen waren verquollen, meine Füße schienen mich nicht tragen zu wollen. Ohne zu frühstücken lief ich los. Lief über die saftigen Gräser bis hinunter zum Bach. Völlig außer Atem ließ ich mich zu Boden fallen und schloss die Augen. Vielleicht wäre es besser, ich würde nach London zurückkehren. "Guten Morgen, Georgie" Ich drehte mich um und sah Onkel Kevin mit Junior im Schlepptau. "Guten Morgen, Onkel Kevin", lächelte ich krampfhaft. "Guten Morgen, Junior" Doch wie immer trappelte der alte Hund nur neben her, immer darauf bedacht sich ja nicht zu viel zu bewegen und bei jeder Gelegenheit ein Schläfchen zu halten. "Herr von und zu Sir Junior, ich wünsche dir einen guten Morgen!", rief ich aus und diesmal war mein Lachen ehrlich. Onkel Kevin kam auf mich zu und setzte sich neben mich. Minuten, die mir endlos erschienen, verstrichen schweigend. Seufzend blickte er hoch zum Himmel, während Junior neben ihm lag und vor sich hin grummelte. "Sag mal, Georgie, mir stellt sich schon länger die Frage, was mit dir und Abel los ist", platzte er plötzlich heraus. Eine unübersehbare Röte stieg mir ins Gesicht. "Was soll denn mit uns los sein?", fragte ich nervös. War denn alles so offensichtlich? Wieder schwieg er einen Moment, bevor er fortfuhr: "Nun ja, mir ist aufgefallen, dass ihr euch verändert habt. Ich sehe Abel und dich kaum noch. Und wenn, dann seit ihr beide vollkommen in Gedanken vertieft. Habt ihr euch gestritten?" "Nein, wir haben uns nicht gestritten. Ich denke einfach nur, dass er... das er jetzt sehr mit seiner Freundin beschäftigt ist" Allein dieser Gedanke verursachte in mir ein grausames Gefühl, doch es jetzt laut auszusprechen war unbeschreiblich schmerzhaft. "Ach so ist das", lächelte er vor sich hin und nickte mit dem Kopf. Ja, so ist das, fügte ich in Gedanken hinzu. "Und es wäre mir lieber, wenn es nicht so wäre!" Onkel Kevin sah mich erschrocken an und im ersten Moment wusste ich nicht wieso. Bis mir klar wurde, dass ich das, was ich dachte, laut ausgesprochen hatte. Er sah mich eindringlich an. "Weißt du, ich denke dass du trotz allem noch sehr wichtig bist für Abel. Seine Liebe zu dir muss groß sein, wenn man bedenkt dass er dir damals bis nach London gefolgt ist." Für eine Sekunde schwieg ich. "Ich bin seine Schwester, deswegen ist er mir gefolgt", sagte ich und konnte den kleinen, bitteren Unterton der Enttäuschung nicht länger verbergen, obwohl ich selbst nicht verstand, wieso er in meiner Stimme mitschwang. Es war bereits später Nachmittag, als Onkel Kevin aufbrach. Ich begleitete ihn zu seiner Kutsche und überlegte, wohin ich jetzt sollte. "Georgie", rief er mich zurück, nachdem wir uns verabschiedet hatten. "Ich weiß dass Abel dich mehr liebt wie eine Schwester. Und ich weiß auch, dass du ihn mehr liebst wie einen Bruder". Und noch ehe ich etwas darauf antworten konnte, setzte sich seine Kutsche in Bewegung. Kapitel 3: Abel POV ------------------- *mitderhandüberdiestirnwisch* dann bin ich ja froh, wenns euch doch noch gefallen hat. hoffentlich bleibt das auch so *seufz* und an saku_chan: im grunde stimmts ja, dass es "arthur" geschrieben wird, aber in einer der georgie folgen, wo sie in ihrer selbsterbauten höhle sind und auf fansites wurde es "arther" geschrieben, deswegen hab ich dann auch diese schreibweise genommen *schulterzuck* ;) okay, dann viel spaß mit dem nächsten teil. Three little words... which I forgot ~*~ Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer. ~*~ Abel POV Als ich sie jenen Abend so vor mir stehen sah, verlangte mein Herz einzig danach zu ihr zu gehen, sie in meine Arme zu schließen und ihr zu sagen, wie sehr ich sie liebte. Doch ich konnte nicht. Feige lief ich davon. Lief vor meinem Herzen, meiner inneren Stimme und meinen Gefühlen weg. Ihr Schluchzen verfolgte mich dennoch bis tief in meine Träume. Ich wusste das sue nur weinte, weil sie befürchtete mich zu verlieren - als ihren Bruder. Und ich wusste auch, dass ich nie etwas anderes für sie sein würde. Egal wie sehr ich es mir wünschte, es würde nicht in Erfüllung gehen. Dabei trug ich stets die Hoffnung in mir, dass wir eines Tages doch noch miteinander hätten glücklich werden können. Die letzten Tage verbrachte ich alleine, versunken in meinen Gedanken und meinen Träumen. Ich malte mir aus, wie ich ihr nahe sein durfte. Und jedes Mal weckte mich die schreckliche Erkenntnis. Und der einzige Ausweg, der mir in diesem Moment erschien, war Jessica. In meiner blinden Verzweiflung fand ich meinen Weg zu ihr, ließ ein Glas Whiskey nach dem anderen meine Kehle hinunterlaufen, nur um mich dann von ihr ablenken zu lassen, wie ich es so schön nannte. Doch bei jeder Berührung, bei jedem Kuss, stellte ich mir vor, sie wäre Georgie. Und vielleicht machte diese Tatsache all das erträglicher und doch zugleich schwerer. Denn dann traf es mich erneut wie ein Schlag mitten ins Gesicht: Es würde nie Georgie sein. Zum ersten Mal in meinem Leben wünschte ich mir, dass sich diese Gefühle nie entwickelt hätten. So viel hätte jetzt anders sein können, so viel unkomplizierter und weniger schmerzvoll. Doch schlägt das Leben nicht immer die unebensten Wege ein? Es heißt doch nicht umsonst: >> Bilde nie alles einfach und tüchtig, wenn eine Weise gefunden werden kann, es kompliziert und wundervoll zu bilden<<. Vielleicht mögen diese Wege meist am Ende die effektivsten sein, aber nicht immer die, die einen glücklich machen. Aber ich glaube es wäre zu viel verlangt, wenn irgendein ein Ziel, oder wie auch immer man es nennen kann, erreicht wird ohne über unzählige Hürden gehen zu müssen. Doch wo wäre der Reiz an der ganzen Sache, wäre es so einfach? Die Sonne war kurz vorm Untergehen, als ich zur Farm zurückkehrte. Von weiten konnte ich ihre Silhouette ausfindig machen. Ihre Haare, in denen der Wind sanft tanzte. Sie hatte Knöpfchen im Arm und stand reglos da. Krampfhaft fing ich an zu überlegen, wie ich sie am besten umgehen könnte. Mir fehlte von Grund auf die Kraft ihr in diese unendlichblauen Augen zu sehen. Mein Hirn lief auf Hochtouren, meine Hände krampften sich in den Stoff meiner Hose, als ich mich endlich in Bewegung setzte. Bis zu dem Augenblick, als sie ins schwanken geriet und in sich zusammensackte. Geschockt blieb ich stehen, wusste nicht was geschah, was ich tun sollte. "Georgie!", schrie ich, meine Stimme geschwängert von Panik. Ich eilte zu ihr und ließ mich neben sie auf den Boden fallen. "Georgie, sag doch was!" Ihre Augen waren geschlossen und ihr Körper war kühl. Vorsichtig nahm ich ihren bewusstlosen Körper in meinen Arm und flehte stumm das sie wieder ihre Augen öffnen sollte. "Abel..." hauchte sie kaum hörbar. Aus dem Augenwinkel konnte ich Arther und Maria entdecken, die nun auf uns zu gerannt kamen. "Was ist mit dir?", hörte ich Arther's Stimme, die genau wie meine gefüllt von Panik war. "Es geht...", setzte sie an und verstummte wieder, nur um ihre Augen zu schließen. "Es geht schon wieder. Ich habe seit einigen Nächten kaum geschlafen und ich glaube das war die Rache dafür" Ich half ihr auf die Beine und spürte wie sie mich umklammerte. Diese Berührung löste eine Reihe von Emotionen in mir aus, die ich verzweifelt versuchte niederzukämpfen. Und auch, wenn es mir schwer fiel, löste ich mich von ihr und stieß sie unsanft weg. "Dann geschieht es dir nur allzu recht", hörte ich mich selbst in einem feindlichen Ton sagen und ich hätte mich dafür ohrfeigen können. Schnell wandte ich mich zum gehen. "Abel, was soll das?", hallte Arther's Stimme mir nach, doch ich reagierte nicht. Das einzige, was ich noch wahrnahm, war die Wut über mich selbst und den durchdringenden Blick von Georgie. Es tat mir so unendlich leid, aber vielleicht war das die einzige Art und Weise, die mich vor mir selbst schützte - die sie vor mir schützte. Die einzige Möglichkeit mit der Angelegenheit besser umgehen zu können. Es war schon spät, ich war Georgie aus dem Weg gegangen, hatte mich für den Rest des Abends in mein Zimmer zurückgezogen und jeden zu Schnecke gemacht, der auch nur den Versuch startete die Tür zu öffnen. Wenn ich es recht überlegte, hatte ich mich zu einem kaltherzigen Monster entwickelt und ich fragte mich, ob noch ein Teil von meinem alten Ich vorhanden war. Nun saß ich in der Küche und starrte in die Flamme der Kerze. Ich hatte nicht gemerkt das Arther den Raum betreten hatte und stellte erst dann seine Anwesenheit fest, als er gegenüber von mir platz nahm. Schweigend verbrachten wir endlose Minuten und gerade als ich aufstehen wollte begann er zu reden. "Renn nicht schon wieder davon", sagte er, doch seiner Stimme entnahm ich das er Wut unterdrückte. Und ich konnte es ihm noch nicht mal übel nehmen. Wie ein kleiner Hund der parierte setzte ich mich wieder. "Was ist nur mit dir los, Abel? Ich erkenne dich überhaupt nicht wieder!" Ich konnte ihm nicht in die Augen sehen. Nach einem weiteren Moment des Schweigens seufzte ich. "Abel, jetzt rede doch endlich mit mir", sagte er schon fast verzweifelt. "Wie kann ich dir in die Augen sehen und dir die Wahrheit sagen, Arther? Würdest du mir denn überhaupt glauben, geschweige denn Verständnis entgegen bringen können?" Er schlug mit der Hand auf den Tisch und ich erschrak. So hatte ich ihn noch nie gesehen. "Verdammt noch mal, Abel, jetzt hör auf! Ich bin dein Bruder und ich dachte, wir könnten über alles reden." "Du willst wirklich wissen, was mit mir los ist?", schrie ich ihn schon fast an. Mein Herz raste vor Zorn. "Nichts ist mit mir los. Alles, was ist, ist das ich zum Sklaven meiner eigenen Gefühle geworden bin!", brüllte ich ihn an und erhob mich so schnell, dass der Stuhl umkippte. "Zum Sklaven meiner Gefühle für Georgie", fügte ich flüsternd hinzu. Er sah mich aus einer Mischung von Überraschtheit und Wissen an. Und plötzlich stand er mir gegenüber, fasste mich an den Schultern und sagte mit eindringlicher Stimme: "Dann sag ihr endlich, was du für sie fühlst und lauf nicht so feige vor allem weg." "Aber wie, Arther? Wie soll ich ihr all das begreiflich machen, wenn ihr Herz nie mir gehören wird, wenn ihre Liebe immer nur die einer Schwester sein wird?" "Kämpfe um sie und beweis ihr, dass es dir ernst ist" "Ich kann doch nicht einfach...", doch er schnitt mir das Wort ab. "Abel, es war nie ein Geheimnis das dein Herz nach ihr verlangt. Und glaub mir, auch wenn sie es selbst noch nicht weiß, verlangt ihr Herz ebenso nach dir" Mit diesen Worten nahm er seine Hände von meinen Schultern und ließ mich mit meinen überschlagenden Gedanken alleine. Kapitel 4: Georgie POV ---------------------- Hallo *geducktumdieeckeguck* Hmm... also momentan steck ich echt in einer Schreibblockade *seufz* Ideen, ja. Wie setze ich sie um, nein. Das ist echt zum ko****!! Also, steinigt mich nicht gleich *schonmalindeckunggeh* Aber vielleicht kann ich euch ja doch ein kleines bisschen mit dem neuen Teil erfreuen und hoffe, dass ich bald wieder voller Schreibwut an den nächsten Teil gehen kann. Greez, moonlight-shadow - aka Sue ;) Three little words... which I forgot ~*~ Immer leiden wir an der Liebe, auch wenn wir glauben an nichts zu leiden. ~*~ Georgie POV Noch immer hallten die Worte von Onkel Kevin in mir nach. War es denn wirklich so, wie er sagte? Reichten meine Gefühle über die Grenzen der Geschwisterliebe hinaus? Wenn es so war, wieso fühlte ich mich dann so einsam, so verlassen, als wäre ich gefangen zwischen zwei Ebenen, verloren in einer eisigen Kälte? Wenn man liebt, erfüllt es das Herz dann nicht mit wärme? Hat man dann nicht das Gefühl alles auf der Welt erreichen zu können? Das Wissen, würde man sich nur weit genug auf die Zehenspitzen stellen, dann könnte man die Sterne mit den Händen umgreifen? Nur all dies war nicht in mir. Alles was ich spürte war Leere. Alles was mir durch den Kopf ging waren unzählige von Fragen, auf die ich keine Antwort wusste. Es war Mittag und die Sonne stand hoch über den Wolken. Ich wischte mir den Schweiß von der Stirn, während ich vereinzelt Blumen pflückte. Mit der Hand schirmte ich meine Augen vor dem grellen Licht ab und sah zum Himmel hinauf und ich fragte mich, wie es wohl wäre ein Vogel zu sein. Frei, unabhängig. Wie es sich anfühlen mochte, durch die flauschigen Wolken zu fliegen, dem Horizont entgegen. Seufzend stand ich auf, meinen Gedanken hinterher hängend. Ja, es wäre schön ein Vogel zu sein. Dann könnte ich vor allem davon fliegen. Sanft fiel ich auf die Knie und sah auf den kahlen Grabstein meiner Mutter. Es war das erste Mal, dass ich es besuchte. Seitdem ich zurückgekehrt war, konnte ich einfach nicht die Kraft dazu aufbringen. Die Angst, dass sie mich hasste, dass sie enttäuscht von mir war, war viel zu groß gewesen. Selbstsüchtig hatte ich sie hier zurückgelassen und egal was man mir zuredete, ich fühlte mich noch immer an ihrem Tod schuldig. Wäre ich nicht gewesen, hätten sie alle so friedlich leben können. Mami, Papi, Arther und Abel. Seit jenem Tag, an dem ich die Wahrheit erfuhr, machte ich mir schreckliche Vorwürfe. "Ich habe dir Blumen mitgebracht, Mami", sagte ich und legte den selbst gepflückten Strauß vor den Grabstein. Es fühlte sich merkwürdig an theoretisch mit sich selbst zu reden, aber doch hatte ich das Gefühl als säße sie mir genau gegenüber und würde mich anlächeln. "Ich vermisse dich so sehr", flüsterte ich nun und versuchte gegen die Tränen anzukämpfen, die bedrohlich in meinen Augen brannten. "Weißt du, Mami, du hattest immer mit allem Recht!", schrie ich schon fast. "Ich habe dir deinen Mann und deine Söhne genommen. Es tut mir so leid, so furchtbar leid!" Ich fiel in mich zusammen und schluchzte nun unaufhörlich. Wenn ich doch nur die Zeit zurückdrehen könnte. "Sag mir doch was ich nur tun soll, Mami, bitte. Bitte hilf mir, ich habe solche Angst vor dem, was in der Zukunft liegt!" Warmer Wind kam auf und schmiegte sich um meinen Körper, blies mir die Tränen von den Wangen. Und in dem Moment war mir, als würde Mami mich in den Armen halten und mir tröstende Worte zuflüstern. Ich weiß nicht wie lange ich noch so da kauerte und vor mich her weinte. Es wunderte mich ohnehin dass ich noch Tränen vergießen konnte, nach all den langen Nächten, in denen sie unaufhaltsam ihren Weg über mein Gesicht suchten. Als ich in die Farm einbog war es bereits dunkel und die Sterne leuchteten hell am nächtlichen Himmel. Ich drückte die Klinke der Tür herunter und murmelte nur leise "Ich bin wieder da", ohne auch nur aufzusehen. "Guten Abend, Georgie". Mein Blick hob sich und unwillkürlich umspielte ein freudiges Lächeln meine Lippen. "Vater!", rief ich und lief ihm direkt in die Arme. "Es ist schön dich wieder zu sehen", sagte er und hielt mich auf Armeslänge von sich fern. "Ich freu mich auch", lächelte ich erneut und konnte noch immer nicht fassen, dass er da war. "Ich hatte dich erst in ein paar Monaten erwartet", sagte ich und trank einen Schluck Tee. Arther und Maria saßen uns gegenüber. "Nun ja, ich dachte ich überrasche dich", antwortete er und strahlte mich an. In diesem Moment war es, als wären Zweifel und Traurigkeit nie ein Bestandteil der letzten Stunden gewesen. "Das ist dir wirklich gelungen" "Ja, du hättest dein Gesicht sehen sollen", sagte Arther und alle fingen an zu lachen. Alle, bis auf Abel. Er saß still da und starrte auf die Tasse vor sich. Erst jetzt fiel mir auf das er die ganze Zeit schon so still da gesessen hatte. Und dieser Anblick ließ es wieder schwer um mein Herz werden. Die Zeit reichte bis spät in die Nacht hinein. Draußen tobte ein leichter Sturm und die Äste schlugen wild um sich. Meine Augen brannten vor Überanstrengung und die Müdigkeit nagte an mir, doch so sehr ich es auch versuchte, ich konnte einfach nicht einschlafen. Tausende von Gedanken hielten mich wach. Fragen, die sich mir stellten und die ich einfach nicht loswurde. Abel's Gesicht, gemischt mit den Worten Onkel Kevin's, wollte mich einfach nicht gehen lassen. Kapitel 5: Abel POV ------------------- Hallo Ihr's ;) Mein Gott, ich glaubs nicht. Die Nacht über ging das mit dem Schreiben wieder fast fließend *aufkniendank* Na ja, hier und da eine kleine Überlegungspause, zwischendrin ein paar Änderungen... Aber hey, ich habs doch noch geschafft *stolzbin* Ich glaube die kleine Blockade langsam hinter mir zu lassen. @ Schnuffelchen: So viel zu dem Thema: "Gucken wir mal ob du mich erkennen wirst" *g* Ich habe dich erkannt und das schon auf den ersten Blick. Schatz, es wäre absolut hoffnungslos zu versuchen, mich hinters Licht führen zu wollen. Wie auch, wenn dein Name praktisch neben deinen Nick steht *lol* Aber trotzdem vielen Dank, meine Süsse. Ich knutsch dich. Und allen anderen auch ganz lieben Dank, dass ihr mich so tatkräftig unterstützt. Ich freue mich wirklich sehr das euch meine FF so gefällt, dass macht es mir auch leichter weiterzuschreiben und hat mir, vor allem bei meiner Blockade, sehr geholfen. Ich drück euch dafür alle mal! So, lange Rede, kurzer Sinn, Sue blabbert wieder alle müde. Viel Spaß mit Kapitel 6 - und ich hoffe ihr lasst mich wenigstens noch so lange am Leben, bis die FF fertig ist *gg* Three little words... which I forgot ~*~ In Wahrheit wissen wir nichts, denn die Wahrheit liegt in der Tiefe des Abgrunds. ~*~ Abel POV Die Nacht hatte sich wie ein schwarzer Schleier über die Landschaft gelegt und die Dunkelheit schien mich förmlich zu erdrücken. Sie erschien mir plötzlich so belastend, dass mein Herz schwerer zu schlagen vermochte und mein Atem gepresst aus meinen Lungen entwich. Alles kam mir so richtig und dennoch so falsch vor. Irgendetwas in mir pochte lautstark, ein Gefühl das aus dem Nichts kam. Nein, es kam nicht aus dem Nichts, es kam mit Earl Gerald. Mit der Sekunde, in der er hier aufgetaucht war. Und umso mehr ich darüber nachdachte, desto mehr wurde mir klar, dass dieses Gefühl Angst war. Angst davor, dass er sie mir nehmen würde. Meine Georgie. Aber was dachte ich da? Sie konnte nicht meine Georgie sein, zumindest nicht auf die Art, wie ich es mir ersehnte. Ich verkreuzte die Arme hinter dem Kopf und starrte an die Decke. Vielleicht würde sie wieder mit ihren Vater nach England zurückkehren. Was hielt sie hier denn schon? Sie war bei unserer Rückkehr nach Australien völlig einsam zurückgeblieben. Arther hatte sich mit Maria in eine eigene kleine Welt zurückgezogen und ich... So sehr ich es auch wollte, aber ich konnte einfach nicht mehr für sie da sein. Ihre Nähe ertragen, ohne ihr doch wirklich nahe sein zu können. Erst kurz vor der Morgendämmerung beruhigte sich der Sturm in meinem inneren und vollkommen erschöpft schloss ich meine Augen, nur um in meinen Träumen und somit in einem anderen Leben all das zu erleben, was mir in der realen Welt verschlossen blieb. Die Nachmittagssonne schien durch die zugezogenen Vorhänge in mein Zimmer. Wie lange hatte ich geschlafen? Ich wusste es nicht und es war mir auch egal, denn nur im Schlaf konnte ich glücklich sein, wenn ich in meinen Träumen lebte. Seufzend bedeckte ich meine Augen mit dem Arm und blieb reglos liegen. Am liebsten wäre ich wieder eingeschlafen, doch widerwillig schob ich die Decke zurück und schwang meine Beine über die Bettkante. Im Grunde nützte es rein gar nichts nur von seinen Träumen zu leben, aber oftmals schien es gar keinen anderen Weg zu geben. Als ich die Tür öffnete kam mir fröhliches Lachen entgegen. Arther und Maria neckten sich gegenseitig und bemerkten mich nicht. Zumindest dachte ich das. "Na du Schlafmütze", lachte Arther noch immer und sah mich mit leuchtenden Augen an. Wann hatte ich zuletzt dieses Leuchten in den Augen? Ich konnte mich nicht mehr daran erinnern. Völlig in Gedanken versunken ignorierte ich das Gesagte und verließ das Haus. Ich konnte mich an so vieles nicht mehr erinnern, es schien alles schon so lange her zu sein. Das Gefühl von Glück, von Fröhlichkeit. All das war Starre gewichen. Einer Starre, die eine Mauer um mich gebildet hatte, die mich kalt werden ließ. Aber es war mir egal, denn alles in meinem Leben schien jeglichen Sinn verloren zu haben. "Hallo, Abel", hörte ich eine bekannte Stimme hinter mir und innerlich verkrampfte ich mich. Ohne mich umzudrehen antwortete ich: "Hallo, Jessica". Ich spritzte mir etwas von dem kühlen Wasser ins Gesicht und trocknete es dann. "Was willst du hier?" Sie Schritt auf mich zu und legte ihre Arme um meine Hüften. "Ich dachte mir, ich komme dich besuchen." Sie dachte, ich dachte, wir alle dachten und letztendlich blieben es nur Gedanken, die zu nichts führten. Es war ein ständiger Lauf, der sich stets erweiterte. Mit meinen Händen nahm ich ihre Arme von meinem Körper und ging auf den Baum zu, nur um mich in den Schatten zu setzen. Selbst wenn ich die Hoffnung, dass sie den Wink verstanden hatte, dass ich ihre Anwesenheit nicht ertrug, bewusst wahr genommen hätte, wäre es doch eine verlorene Hoffnung gewesen, denn sie verstand es nicht. Sie folgte mir wie ein kleines Hündchen seinem Herrchen und setzte sich neben mich, lehnte ihren Kopf an meine Schulter und fing an auf mich einzureden. Mir stellte sich die Frage, ob sie denn überhaupt noch Luft holte. War sie schon blau angelaufen? Vorsichtig riskierte ich einen Blick, doch sie sah noch durch und durch normal aus. Ein Hauch von schlechten Gewissen keimte in mir auf. Eigentlich musste ich doch erleichtert darüber sein, dass sie da war. Das sie jeder Zeit zur Verfügung stand, wenn mir grad danach war. Wenn ich jemanden brauchte, an dem ich all meine Emotionen rücksichtslos auslassen konnte, ohne auf des anderen Gefühle achten zu müssen. Im Grunde war sie doch nichts anderes als ein Sündenbock. Und trotzdem tat sie mir leid, auch wenn sie mir als Mensch gleichgültig war. Alles was ich aus der Beziehung zu Jessica zog waren Vorteile meiner selbst. Maria hatte Jessica überredet zum Abendessen zu bleiben und innerlich hätte ich sie dafür verfluchen können. Die letzten Stunden mit ihr waren mir wie Jahre vorgekommen. Sie war so furchtbar anhänglich und ich fühlte mich, als würde sie mich erdrücken. Als würde ihre Liebe zu mir, oder was auch immer es war, mich ersticken. Alles an ihr nervte mich unermüdlich. Ihre Stimme, wie sie sich bewegte, wie ihr Haar roch. Was hätte ich nicht dafür gegeben, wenn sie endlich gegangen wäre. Doch so wie es schien hatte sie nicht im Geringsten vor, uns vor den nächsten dreißig Jahren zu verlassen. Arther saß mir gegenüber und sah mich durchdringend an, als wolle er versuchen meine Gedanken zu lesen, mein Benehmen zu verstehen oder mir bis in die Tiefen meiner Seele zu blicken. Und ich war zu sehr damit beschäftigt mich Jessica's Berührungen zu entziehen und zu entschlüsseln was in Arther's Blick lag, als das ich hätte bemerken können, wie sich die Tür öffnete und Georgie die Küche betrat. Mitten in der Bewegung verharrte sie und alle im Zimmer verstummten. "Oh, Georgie, warte ich bringe dir einen Teller, ich wusste ja nicht wann du...", doch Georgie schüttelte den Kopf. "Ist schon gut. Ich habe sowieso keinen Hunger", antwortete sie. Ihr blick haftete auf mir und es ließ mein Herz schneller Schlagen. Schon fast provozierend legte Jessica die eine Hand auf die meine und die andere auf meinen Arm. "Setz dich doch zu uns", sagte sie mit zuckersüßer Stimme. "Wir würden uns freuen". Arther starrte mich nur an und ich tat nichts anderes, als still dazusitzen. "Nein, danke. Ich bin eh nur gekommen um meine Sachen zu packen" >>Nein, bitte nicht!<<, schoss es mir durch den Kopf. Sollte sich meine Befürchtung wirklich bewahrheiten? Ging sie tatsächlich wieder fort und ließ mich hier allein? "Mein Vater hat mich gebeten ihn für die Zeit seines Besuches nach Sydney zu begleiten und..." Ich hörte ihr schon gar nicht mehr zu. Ich versuchte mich nicht einmal mehr gegen die Berührungen von Jessica zu wehren. "Aber...", sagte ich dann plötzlich und war selbst überrascht. Meine Gedanken überschlugen sich. Meine Lippen hatten sich einfach bewegt, ohne dass ich es wollte. Ich konnte doch jetzt nicht einfach irgendwelche Ansprüche stellen. Konnte ihr doch nicht sagen: "Nein, geh nicht, bleib bei mir!". Nicht nach dem, was geschehen war. Nicht nach dem, wie ich mich verhalten hatte. Und noch ehe meine Verzweiflung ganz hervorbrechen konnte, stand ich so heftig auf das der Stuhl nach hinten umkippte und mich alle erschrocken ansahen. "Gut, wird auch Zeit!"; sagte ich, bemüht meine Stimme kalt klingen zu lassen. "Geh schon, pack deine Sachen und verschwinde". Ich war selbst geschockt über die Gleichgültigkeit, die in meinen Worten mitschwang. Doch in dem Moment, als ich die Tränen in ihren Augen auffunkeln sah, hasste ich sie. Und noch viel mehr hasste ich mich. "Abel", flüsterte sie und stand wie vom Blitz getroffen da. "Na mach schon, oder soll ich dir dabei helfen?", schrie ich sie jetzt an. Ich spürte wie mein Herz in tausende von kleinen Stücken zerbrach, als sie auf dem Absatz kehrt machte und aus dem Haus rannte. Meine Hand schlug zur Faust geballt auf den Tisch, das Geschirr erzitterte unter dem Aufschlag. Verdammt noch mal, was für ein Idiot war ich eigentlich? Es bedarf keiner nicht erwiderten Gefühle die alles hoffnungslos erschienen ließen, die mich nicht glücklich sein ließen, sondern ich zerstörte alles ganz allein. Ich lief aus der Tür und sah ihr nach, wie sie immer schneller mit der Dunkelheit verschmolz. >>Georgie, bitte verzeih mir<<, flehte ich im Stillen. "Abel, lass sie doch", hörte ich diese grelle, fürchterliche Stimme Jessica's. Wut stieg unaufhaltsam in mir hoch. Zornig drehte ich mich zu ihr um. "Halt deinen Mund", wies ich sie zurecht und der Entsetzte Ausdruck auf ihrem Gesicht ließ mich völlig kalt. "Abel, wieso..." "Du gehst mir auf die Nerven!" "Aber..." "Verstehst du denn noch immer nicht, dass du mir rein gar nichts bedeutest? Das du nur ein Prellbock warst, den ich gebraucht habe um meine wahren Gefühle zu unterdrücken?" Sie wich einen Schritt zurück und ihre Hände begannen zu zittern. "Hast du denn nie bemerkt, dass wenn wir zusammen waren, meine Gedanken einzig und alleine nur Georgie galten?" Mit leiser Stimme sagte sie: "Ich war also nie mehr als nur Mittel zum Zweck". "Richtig, oder wie sonst erklärst du dir mein Verhalten, wenn ich bei dir Zuflucht vor all dem gesucht habe? Die Unaufmerksamkeit dir gegenüber, dass abweisende Verhalten. Das ich nur von dir nahm aber dir nie etwas gab. All das war doch so offensichtlich!" Meine Stimme fasste sich wieder und langsam beruhigte ich mich. "Du hast mich die ganze Zeit über nur benutzt", stammelte sie. Verstand sie mich denn überhaupt? Konnte sie begreifen, was ich grad sagte? Arther trat neben mich und legte mir beschwichtigend eine Hand auf die Schulter. "Abel, ich glaube das ist jetzt genug", flüsterte er, kaum hörbar. Ja, es war jetzt endgültig genug. Ich konnte und wollte nicht mehr. "Es ist besser, wenn du jetzt gehst", sagte ich an Jessica gerichtet und verließ dann die Farm. Es war doch jetzt sowieso alles egal. Was hatte ich noch zu verlieren, wenn ich den Menschen, der mir am wichtigsten war, den ich am meisten liebte, an diesen Abend für immer verloren hatte? Wieso hätte ich mich dann noch weiterhin selbst betrügen- und ein Trugbild aufrechterhalten sollen? Das Gras gab unter meinen Füßen nach. Die Zeit schien still zu stehen und ich hörte einfach nicht auf zu laufen. Doch egal wie weit oder wie schnell, ich konnte einfach nicht davon rennen. Es würde mich irgendwann einholen. Keuchend stützte ich mich auf meine Knie und versuchte meinen Atem wieder unter Kontrolle zu bringen. "Abel, du bist ein Vollidiot", schrie ich in die Nacht hinein. "So ein verdammter Vollidiot!", schluchzte ich und ließ mich in das Gras fallen. Schlug unaufhörlich mit den Fäusten auf den Boden ein, während mir unzählige von Tränen übers Gesicht rannen. >>Was, wenn Arther recht hatte, wenn Georgie mich wirklich so liebte, wie ich sie liebte?<<, fragte ich mich unter den nicht enden wollenden Beben meines Körpers. Was war, wenn Georgie mich wirklich über die Grenzen eines Bruders hinaus liebte? Ich hielt inne, meinen Blick nach unten gerichtet, noch immer im kühlen Gras kniend, während es zu regnen begann. "Nein Georgie, deine Liebe zu mir ist anders als meine Liebe zu dir". Kapitel 6: Georgie POV ---------------------- Huhu *wink* Also, da bin ich wieder und habe einen neuen Teil im Schleppptau. Viel gibt es eigentlich nicht zu sagen... Hmm... Zumindest fällt mir grad nix ein. Dann wünsch ich euch jetzt einfach viel Spaß beim lesen ;) Sue Three little words... which I forgot ~*~ Der Verstand lässt uns planen, dass Gefühl lässt uns handeln. ~*~ Georgie POV Ich lief so schnell ich konnte, doch es erschien mir nicht schnell genug. Meine Beine waren schwer, meine Lungen brannten und mein Blick war von den endlosen Tränen verschleiert. Ich war einfach zu langsam, kam nicht rasch genug voran um vor allem davon laufen zu können. Und dann war da dieser Stein. Dieser kleine, übersehbare Stein, mitten im Gras, der mich zum Fall brachte. Es kam mir vor, als würde ich endlos in die Tiefe sinken, immer weiter, ohne je irgendwo aufzukommen. Doch ich lag schon längst am Boden, fühlte das kühle, feuchte Gras unter meinem Körper. Fühlte, wie meine Knie, meine Ellenbogen von dem Aufprall schmerzten. Aber diese Schmerzen waren kein Vergleich zu den Leiden meines Herzens. Kein Vergleich zu den unerträglichen Qualen meiner Seele. Hatte er es wirklich ernst gemeint? Jedes Wort mit voller Überzeugung gesagt? Ich konnte und wollte es nicht glauben. Wollte mich dagegen wehren, redete mir ein, dass das alles nur ein schrecklicher Traum war. Aber warum wachte ich dann nicht auf? Wieso schreckte ich nicht in meinem Bett hoch, während die Vögel an meinem Fenster saßen und fröhlich vor sich herzwitscherten und die Sonne das Land erstrahlte? Wieso konnte ich nicht einfach Abel's Stimme hören, die mir ein heiteres "Guten Morgen, Georgie" zurief und mir bestätigte, dass es wirklich nur ein Traum gewesen war? "Ganz einfach", flüsterte ich vor mich her. "Es ist doch ganz einfach, warum ich nicht aufwache. Ich bin schon wach, es war kein Traum". Mich fröstelte, als die kühle Luft durch das kleine Fenster der Kutsche drang, die mich nach Sydney bringen sollte. Seit der Nacht hatte es nicht mehr aufgehört zu regnen und noch immer hingen dicke graue Wolken am Himmel. Alles um mich herum schien in tiefer Trauer zu liegen. Aber das lag wahrscheinlich daran, dass ich selbst so unbeschreiblich traurig war. Es war, als hätte ich alles in meinem Leben verloren, dass mir wichtig war. Meine Familie, Lowell und... Die Kutsche hielt an. "Miss, wir sind da", hörte ich die Stimme des Kutschers und gleich drauf wurde mir die Tür geöffnet. Er hielt mir seine Hand hin und ich ergriff sie, während ich ausstieg. Das Haus prangte prachtvoll vor mir auf. "Georgie, da bist du ja!", rief mir mein Vater entgegen und kam mit ausgebreiteten Armen auf mich zu. Er war wohl der einzige Mensch, der mir noch geblieben war. Ich lächelte ihn gezwungen an und erwiderte seine Umarmung. Mein Gesicht spiegelte sich in der Scheibe des Fensters. Ich beobachtete die Regentropfen, die sich tänzelnd ineinander schlangen. Was war geschehen, dass es soweit gekommen war? Bin ich an allem schuld gewesen, war ich es, die Abel soweit gebracht hatte? Wenn ich es doch nur wüsste. Ich ließ mich auf das große Bett fallen und schloss die Augen. Und gleichzeitig hörte ich Lowell's und Abel's Stimme in meinem Kopf widerhallen, wie sie mir sagten, dass sie mich liebten. "Lügner!", murmelte ich in die Leere hinein und hielt mir die Ohren zu. Sie hatten mich beide belogen, haben mich beide verlassen. Ich hatte sowohl Lowell als auch Abel an eine andere verloren. Aber wieso dachte ich jetzt an Lowell? Ich verstand es nicht. Wieso ließ er mich noch immer nicht los, drängte sich immer wieder in meine Gedanken, wenn ich ihn doch einfach nur vergessen wollte? Und wieso dache ich, Abel an eine andere verloren zu haben, wenn er doch nur mein... Es klopfte an die Tür und mein Vater steckte seinen Kopf durch den Schlitz. "Darf ich rein kommen?", fragte er etwas verunsichert. "Ja, bitte", antwortete ich und setzte mich auf. "Ich habe mir Sorgen gemacht, weil du nicht zum Abendessen erschienen bist" "Ich hatte keinen Appetit" "Geht es dir nicht gut, du siehst so blass aus" "Nein, ich..." Ich stockte. Plötzlich hatte ich einen Klos im Hals. Ich konnte ihn doch nicht anlügen. Und noch viel weniger konnte ich ihm erzählen, was wirklich mit mir los war. Und zu meiner eigenen Überraschung sagte er einfach nur: "Du musst es mir nicht erzählen, wenn du nicht willst". Ich wusste nicht was ich wollte. Es war mir alles egal und doch erschien mir noch so viel wichtig. Gleichzeitig fühlte ich mich so leer und erfüllt. "Ich...", setzte ich an, doch mehr brachte ich nicht heraus. Wie sollte ich ihm alles erklären, wenn ich es selbst nicht verstand? "Ich habe mir überlegt, ob ich nicht doch mit dir nach England zurückkehre", flüsterte ich, meine Worte selbst kaum verstehend. Die Tage kamen und gingen, zogen unbewusst an mir vorbei, doch erschienen sie mir wie eine Ewigkeit. Ich hörte noch immer die erfreute Stimme meines Vaters, als ich ihm mitteilte mit ihm nach London zurückzukehren. Während ich an jenem Abend in sein strahlendes Gesicht blickte, erfüllte es mein Herz mit Wärme. Doch so sehr ich es auch versuchte, seine Freude über meine Entscheidung konnte ich nicht teilen. Was wäre, wenn ich dort Lowell begegnen würde? Ich könnte es nicht ertragen, in seine himmelblauen Augen zu sehen und jede Sekunde daran erinnert zu werden, was wir einmal in unseren Händen hielten. Damals war mir klar geworden, dass wir beide nie eine Zukunft gehabt hätten. Und gerade weil ich ihn aus tiefsten Herzen liebte, hatte ich ihn gehen lassen. Ich hatte zu große Angst davor, was geschehen würde, wenn wir uns gegenüberstanden. Schon lange hatte ich nicht mehr an unsere letzte Begegnung gedacht, doch nun schlich sie sich unwiderruflich ein. Wieder spürte ich wie seine Hände meine Arme umfassten, wie sein Atem in mein Gesicht blies und hörte seine Worte. Hörte, wie er sagte, dass ihm alles leid täte. Ich hatte Angst, wusste nicht was ich tun sollte. Und dann... dann war Abel aufgetaucht. Dieser Moment hatte so vieles geändert, ohne das ich selbst es gemerkt hatte. Doch all das spielte jetzt keine Rolle mehr. Die beiden waren sich so gleich, die ganze Zeit über, ohne dass sie es wussten. Sie gaben leere Versprechungen, nur um mir dann den Rücken zu kehren. Letztendlich war es egal, wo ich sein würde. Denn so wie es schien, konnte ich weder in Australien, noch in England je wieder wirklich glücklich sein. Und hier vielleicht noch weniger, wie in London. Zumindest hatte Abel mir das gut zu verstehen gegeben. Die ersten Strahlen seit Tagen brachen aus den dicken Wolken hervor und brachten endlich etwas Wärme mit sich. Ich packte meine letzten Sachen, als es an der Tür klopfte. "Ja?", fragte ich, verwundert darüber, wer was von mir wollte. "Miss, Besuch für Sie" Ich legte das Kleid in den Koffer und sah gespannt zur Tür. "Arther", brachte ich einfach nur hervor und freute mich ihn zu sehen. Eilig lief ich auf ihn zu und umarmte ihn. Es tat so gut ihn zu sehen. "Ich dachte mir, ich hol dich schon mal ab", sagte er mit einem Lächeln und deutete auf die gepackten Koffer. Ein Schatten legte sich über mein Gesicht und eine eiserne Hand ballte sich fest um mein Herz. "Oh, dass ist...", doch irgendwas hinderte mich am weiter sprechen. "Das ist wirklich nett von dir, Arther, aber ich... Ich werde nicht mit zurückkommen". Der Ausdruck auf seinem Gesicht schmerzte mich. "Ja, aber..." "Arther, bitte" Ich ergriff seine Hand und sah ihm fest in die Augen. "Ich kann nicht hier bleiben. Es geht einfach nicht. Nicht, nachdem was zwischen Abel und mir..." "Georgie, er hat es doch nicht so gemeint!" Ich ließ seine Hand los und lächelte traurig, während sich Tränen in meinen Augen sammelten. "Doch, Arther. Er hat jedes Wort so gemeint, wie er es sagte". Eigentlich hatte ich erwartet, dass er einfach gehen würde. Dass er mich hasste, nachdem ich ihm sagte Australien erneut zu verlassen. Doch er blieb einfach stehen und sah mich an. "Das glaubst du doch nicht ernsthaft?", fragte er fassungslos. Und alles, was ich konnte, war nicken. Zu mehr war ich nicht mehr fähig. "Verdammt noch mal, Georgie, wie dumm seid ihr zwei eigentlich?" Erschrocken fuhr ich auf, meine Augen weiteten sich. "Abel liebt dich. Er liebt dich mehr, als alles andere auf der Welt." Seine Stimme wurde wieder sanfter und sein Blick weicher. >>Du irrst dich, Arther<<, dachte ich. Es war unmöglich, dass Abel mich liebte. Wenn man liebt, sagt man nicht solche Dinge. Wenn man liebt, versucht man stark zu sein und macht das Unmögliche möglich, nur um glücklich sein zu können - mit dem Menschen, der einem alles bedeutet. Aber nichts von all dem hatte er getan. Seine Worte... Sie waren gefüllt von Wut und Hass. "Nein, dass tut er nicht", entgegnete ich barsch und kämpfte gegen den Wall aus Tränen an. "Das tut er nicht", flüsterte ich. Arther umfasst meine Schultern und sah mir direkt in die Augen. "Georgie..." "Nein" Ich schüttelte den Kopf. "Lass es, Arther. Es ist schon gut." Er versuchte wieder etwas zu sagen, doch ich unterbrach ihn. "Kümmerst du dich für mich um Knöpfchen und seine Freundin?" Enttäuscht ließ er von mir ab und nickte. "Danke" Ich versuchte zu lächeln, doch es sah wohl eher aus wie eine Fratze. "Ich werde dich nie vergessen", hatte ich gesagt, bevor er ging. "So bald ich in London bin, werde ich dir schreiben". Und alles, was er tat, war mich still anzustarren und mir Lebewohl zu sagen. Es zerriss mir das Herz, teilte meine Seele entzwei, aber es war wohl das Beste. Ich hatte grad die letzten Sachen verstaut, als mein Vater das Zimmer betrat. "Bist du fertig?", fragte er und setzte sich auf das Bett. "Ja", antwortete ich und verschloss den letzten Koffer. Ich fühlte seine Blicke in meinem Rücken und drehte mich zu ihm um. "Was ist?", fragte ich. "Setz dich doch bitte einen Moment zu mir", bat er und klopfte neben sich. "Weißt du, Georgie, es ist nicht immer leicht den richtigen Weg zu wählen.", begann er und mir stockte der Atem. "Es ist so oft viel einfacher davonzulaufen, aber irgendwann wirst du dich fragen, was geschehen wäre, hättest du dich deinen Ängsten gestellt." "Worauf willst du hinaus?", fragte ich. Doch tief in meinem Inneren wusste ich, was er mir damit sagen wollte. "Ich war grad auf dem Weg zu dir, als ich zufällig das Gespräch zwischen Arther und dir mit angehört habe." Nein, wollte er mir jetzt auch einreden, dass Arther recht hatte? Das es besser sei, ich bliebe hier? "Nun ja, wie soll ich es dir erklären..." Er verharrte einen Augenblick und starrte an die Decke. "Die Beziehung zwischen Abel und dir... Sie erinnert mich an deine Mutter und mich" "An Mutter und dich?" Er nickte. Was hatte das jetzt du bedeuten? "Schon damals, in London, ist mir aufgefallen, dass Abel dich genauso ansieht, wie ich deine Mutter angesehen hatte. Ich weiß zwar nicht genau, was zwischen euch beiden alles passiert ist, aber eins kann ich mit Sicherheit sagen, Georgie: Arther hatte recht, Abel liebt dich. Er liebt dich mehr, als du dir eingestehen willst. Und vielleicht liebt er dich auch mehr, als er sich selbst eingestehen will." Er küsste mich auf die Stirn und verließ ohne ein weiteres Wort das Zimmer. "Aber...", murmelte ich in die Leere hinein, doch ich erhielt keine Antwort mehr. Der Morgen war sonnig und warm. Die Regenwolken waren schon längst weiter gezogen und ich nahm jedes Stück der Landschaft Australiens in mir auf. >>Es wird das letzte Mal sein, dass ich es sehe<<, schoss es mir durch den Kopf. Ich sah kurz zu meinem Vater hinüber, doch er lächelte mich nur kurz an. Die Kutsche fuhr auf den Hafen zu, brachte mich immer näher zu dem Schiff, das mich von hier fortbringen sollte. Doch nach Arther's Besuch und nach dem Gespräch mit meinem Vater war ich noch unentschlossener als zuvor. "Georgie, wir sind da", sagte mein Vater und half mir beim aussteigen. Da stand ich nun, auf dem Menschengefüllten Hafenplatz und wusste nicht, was ich tun sollte. >>Es ist nicht immer leicht, den richtigen Weg zu wählen<<, hallte es in meinen Kopf wider. "Vater", sagte ich und sah zu ihm auf. "Ich..." Tief zog ich die klare Luft ein. "Ich kann nicht mit dir nach London gehen", sagte ich. Er nickte und beugte sich etwas zu mir hinunter. "Ich weiß"; lächelte er und irgendwie war ich erleichtert. "Es tut mir leid", entschuldigte ich mich, doch er schüttelte den Kopf. "Es muss dir nicht leid tun. Ich werde immer bei dir sein, meine kleine Georgie" Fest nahm er mich in den Arm und küsste mich zum Abschied auf die Stirn. "Und jetzt beeil dich!" Ich rannte zur Kutsche zurück und stieg ein. Das Pferd setzte sich in Bewegung und ich lehnte mich aus dem Fenster, winkte meinem Vater ein letztes Mal noch zu. Ja, er hatte recht. Auch wenn es nicht einfach werden sollte, aber ich musste kämpfen. Denn... ich liebte Abel. Kapitel 7: Abel POV ------------------- Hallo *vorsichtigumdieEckeguck* Tut mir leid das es so lange gedauert hat, aber meine Eltern hatten den geistreichen Einfall die Dachwohnung zu erneuern und da fehlte mir einfach die Zeit zum schreiben. Und zum anderen fehlte mir auch die Idee um das neue Kapitel zu füllen. Ich habe mich wirklich damit gequält und geplagt, daher ist es sehr kurz ausgefallen. Mir fiel einfach nix gutes ein und bevor es zu einer totalen Katastrophe ausgeartet wäre habe ich es einfach dabei belassen und nicht noch mehr Sche*** zusammen geschrieben. Ich hoffe ihr könnt mir vergeben, dass dieser Teil absoluter Mist ist. Aber ich denke positiv und glaub fest dran das ich das wieder in den Griff krieg, denn für die nächsten 1-2 Kapitel weiß ich schon wie es weitergehen wird. Und da wir mit dem Renovieren und Erneuern fertig sind, habe ich auch jetzt wieder etwas mehr Zeit um mich an die Arbeit zu machen ;) Three little words... which I forgot ~*~ Einmal entsandt, fliegt das Wort unwiderruflich dahin. ~*~ Abel POV Was war bloß mit mir geschehen? Ich erkannte mich selbst kaum wieder, fand nichts mehr von dem Menschen, der ich mal war. Ich hatte mich zu einem kaltherzigen Monster entwickelt, dass nicht für das Einstand, was ihm wichtig war. Unaufhaltsam waren Worte über meine Lippen getreten, die ich niemals hätte sagen dürfen. Doch jetzt war es zu spät, ich konnte sie nicht mehr zurücknehmen. Konnte ihr nicht mehr sagen, wie leid es mir tat. Ich hatte Georgie für alle Ewigkeit verloren. Und ich alleine war schuld daran. Nur ich ganz allein und mein überaus schnelles Mundwerk. Meine Gefühle, die schneller sprachen als mein Verstand. Ich fürchtete mich davor was geschehen würde, wenn sie eines Tages mein schreckliches Geheimnis lüftete. Wenn sie herausfand, dass meine Liebe zu ihr weitaus größer war als die Liebe zu seiner Schwester. Aber... vielleicht war es genau das Richtige sie so zu verletzten. Vielleicht wäre meine Liebe zu ihr noch viel schmerzhafter gewesen, hätte sie davon gewusst. Aber wer genau konnte das schon sagen? Letztendlich spielte es keine Rolle mehr was ich wollte, was sie wollte oder was alle anderen wollten. Nichts mehr spielte eine Rolle, alles hatte seinen Sinn verloren. So lange sie nicht bei mir war, war mein Leben ohne Bedeutung. Am liebsten wäre ich davon gerannt, hätte alles hinter mir gelassen, aber ich konnte nicht. Tief einatmend sah ich in den strahlend blauen Himmel. Es wäre nicht das wirkliche Leben, wenn alles einfach und unkompliziert wäre. Ich hörte wie das Gras hinter mir raschelte und drehte mich um. Arther kam direkt auf mich zu und setzte sich leise zu mir. "Sie ist fort, habe ich recht?" und zu meiner eigenen Verwunderung war meine Stimme gefasst. Es dauerte einige Sekunden, bis er mir antwortete: "Ja". Er sah zum Himmel hinauf. "Für Immer?", fragte ich, obwohl ich die Antwort schon längst kannte. Die Kalte Wahrheit lag im Wind, der mir durchs Haar wehte. "Wer weiß das schon genau... Aber ja, ich denke schon das es für immer ist". Seine Stimme war so traurig dass es mir nur noch mehr die Kehle zuzog. Ich verharrte in meinen Gedanken, während ich den Wolken zusah, wie sie zügig über den Himmel zogen. Irgendwie empfand ich sie als tröstend. Man musste nur fest daran glauben, dann nahmen sie dein Glück mit sich gen Horizont um es für immer zu bewahren, oder entrissen dir die Traurigkeit um sie für immer in der Unendlichkeit zu verschließen. Wenn man so darüber nachdachte, tauchte das Wort ~Immer~ viel zu oft auf. Aber man begriff in diesem Moment, in dem man es sagte, nie, dass nichts für immer sein würde. Alles war vergänglich und manchmal merkte man es selbst gar nicht. Erst viel später würde einem auffallen, dass irgendetwas fehlte. "Abel?", unterbrach Arther meine Gedanken und sah mich besorgt an. "Hat sie noch irgendwas gesagt?", fragte ich zögernd. Ich hatte Angst davor, dass sie es nicht getan hatte und genauso hatte ich Angst das sie es tat. Vielleicht hatte sie mich schon längst vergessen und verschwendete nicht mal einen Gedanken daran mir ein Lebewohl ausrichten zu lassen. Vielleicht hatte sie auch etwas gesagt, etwas Wichtiges und ich hatte nicht die Chance dazu, was unternehmen zu können um sie aufzuhalten. "Nein" knallte es mir plötzlich hart entgegen. "Sie sagte nichts, außer das wir uns um Knöpfchen kümmern sollen." War ihr dieser dämliche Koala denn so viel wichtiger als ich? Konnte er ihr tatsächlich mehr bedeuten als ich es je getan hatte? Aber ich war doch selbst schuld. Ich hatte sie verletzt, hatte ihr vor den Kopf gestoßen, hatte sie mit so viel Kälte behandelt... "Kommst du mit?", fragte Arther und stand auf. Es war schon Mittag und die Sonne brannte auf uns hinab. Ich schüttelte den Kopf. "Nein, ich muss noch etwas alleine sein" Er sah mich an und sein Blick war betrübt. Anscheinend entwickelte ich mich zu einem Häufchen Elend. Zu einem bemitleidenswerten jungen Mann, der sich alles in seinem Leben zerstört hatte. "Ich werde da sein, wenn du mich brauchst", sagte er und wartete, doch alles was er von mir bekam war ein erneutes Nicken. Die Blätter tanzten im Wind, wehten hin und her und das Rascheln hörte sich an wie fröhliches Lachen. Wie ein Lachen aus längst vergangenen Tagen. Ich lächelte selbst, wenn auch wehmütig. Schon damals war es kompliziert gewesen. Ich erinnerte mich an meine kleinen Streitereien mit Arther, als es darum ging, wer Georgie einmal heiraten würde. Es war schon so lange her, die Diskussionen darüber erloschen... denn keiner von uns beiden würde sie wohl je heiraten. Ich ließ mich rücklings ins Gras fallen und schloss die Augen. Hörte ihre Stimme, wie sie meinen Namen rief. Hätte ich sie doch noch ein letztes Mal sehen können. "Abel!", wieder hörte ich, wie sie meinen Namen rief. War meine Phantasie denn so ausgeprägt das ich dachte, sie würde mich wirklich rufen? Doch dann hörte ich Schritte, hörte wie sie meinen Namen nur noch flüsterte, hörte ihren schnellen Atem. Ein Augenaufschlag konnte alles zerstören, konnte einem alles nehmen und ich fürchtete mich meine Augen zu öffnen, nur um in die Leere zu starren. Kapitel 8: Georgie POV ---------------------- Huhu *winkewink* Boah, diese Hitze wird langsam unerträglich *stöhn* Und trotzdem habe ich es geschafft das neue Kapitel zu schreiben *stolzbin* Na ja, langsam neigt sich die Geschichte dem Ende zu und ich wollte euch nicht schon wieder so ewig langa warten lassen. Wie immer hoffe ich das euch der neue Teil gefällt und wünsche euch viel Spaß beim lesen. @Hitomi: Ich freu mich das du wieder da bist und widme dir dieses Kapitel ;) Three little words... which I forgot ~*~ Die Toten sind unsichtbar, aber sie sind nicht fern ~*~ Georgie POV Meine Lungen brannten, meine Füße waren schwer. Ich bog so schnell ich noch konnte in die Farm ein und schlug die Tür auf. "Hallo?", rief ich, doch niemand antwortete mir. Schweratmend trat ich nach draußen und sah mich suchend um, doch auch dort war niemand. Verzweifelt ließ ich die Schultern sinken und dann: "Georgie!", rief Maria, die gerade aus dem Stall kam. Sie kam schnellen Schrittes auf mich zu und zog mich in ihre Arme. "Wieso bist du hier?", fragte sie und ließ wieder von mir ab. "Abel, wo ist er?", fragte ich stattdessen, ohne das ich ihr geantwortet hatte. "Ich weiß nicht genau, aber ich denke er sitzt unten am...". Ich ließ sie gar nicht ausreden, sondern rannte gleich wieder los. Wenn ich ihn jetzt nicht finden würde, war mein Mut ihm meine Liebe zu gestehen vollends mit dem Wind weitergezogen. Ich wollte nicht riskieren all meine Gefühle zu ihm unausgesprochen zu lassen. Vielleicht war es zu spät und vielleicht würde er es gar nicht hören wollen, aber ich musste es ihm sagen. Musste ihm sagen, wie leid mir alles tat und... wie sehr ich ihn liebte. Ja, ich liebte ihn mehr als Australien, liebte ihn mehr als irgendeinen Menschen zuvor und liebte ihn mehr als mein eigenes Leben. All die Zeit war ich so blind gewesen. Aber ich hatte Angst und wahrscheinlich erklärte dies auch die Tatsache, dass ich mir dieser Gefühle für ihn nie wirklich bewusst wurde. Das ich sie stets unterdrückt hatte und sie nicht verstehen wollte. Doch die Erinnerungen an Lowell und unsere gemeinsame Zeit und letztendlich auch unser Ende waren so schmerzhaft gewesen, dass ich mich nie wieder verlieben wollte. Die Furcht noch ein Mal von einem geliebten Menschen so verletzt zu werden war einfach zu groß. Aber ich konnte doch nicht mein ganzes Leben vor meinen Gefühlen davon laufen. Nein, ich konnte es nicht und ich wollte es auch nicht mehr. Bestimmt war es nie leicht diese schweren Wege im Leben zu gehen, aber schließlich waren sie es, die am Ende die lohnenswertesten waren. Und ich wollte mich nicht irgendwann fragen: "Was wäre, wenn..." Ich musste jetzt wissen was geschehen würde. Ein Windhauch strich mein Gesicht. Noch immer suchte ich nach ihm, rief seinen Namen in die Weite hinein, doch ich erhielt keine Antwort. Meine Füße schmerzten, meine Lungen drohten zu platzen und ich hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben... Bis ich ihn endlich gefunden hatte. Langsam, so als könnte er sich auflösen, wenn ich näher kam, ging ich auf ihn zu. "Abel", flüsterte ich, doch er reagierte nicht. Eine Weile blieb ich reglos und schweigend stehen, dann kniete ich mich neben ihn, betrachtete sein engelsgleiches Gesicht. "Abel, hörst du mich?". Meine Stimme war kaum mehr als ein Hauchen. Langsam, ganz langsam öffnete er seine Augen und sah mich starr an. Unsicher streckte ich ihm meine Hand entgegen. Ich wollte sein Gesicht berühren, seine Haut unter meinen Fingern spüren. Wollte ihm endlich nahe sein. "Ich...", setzte ich an, war nur noch wenige Millimeter von ihm entfernt, doch dann fing er meine Hand ab. Ich wusste nicht genau was in seinen Augen lag. Vermutlich war es eine Mischung aus Wut, Verzweiflung und Trauer. Aber ich konnte keine Freude darin entdecken. Keinen Funken Glücklichkeit darüber das ich nicht gegangen war. Seine Hand umgriff fest und eisern mein Handgelenk und es schmerzte. "Wieso?", fragte er einfach nur und sah mich noch immer mit dieser Intensität an, dass sich über meinen ganzen Körper Gänsehaut legte. Ich war wie gelähmt. Auch, wenn ich es zuerst nicht begriff, wusste ich genau was er damit erfragte. Nur wie sollte ich ihm all das erklären? "Ich... ahm...", es wollte einfach kein vernünftiges Wort über meine Lippen treten. Sein Griff verstärkte sich noch etwas und ich unterdrückte ein schmerzverzerrtes Gesicht. "Ich...", versuchte ich es erneut, doch dann drang von weit her Arther's Stimme zu uns durch. Er rief immer wieder nach Abel und dann sahen wir ihn, wie er den kleinen Hügel hinaufgerannt kam. Und in diesem Moment war ich dankbar das ich unterbrochen wurde. Abel ließ von mir ab und stand auf, doch ich konnte nichts mehr als nur weiterhin dazuknien und mein schmerzendes Handgelenk zu umfassen. Tränen brannten hinter meinen Augen und ich versuchte sie mit aller Macht zurückzuhalten. "Abel, schnell", japste Arther und kam schwer atmend vor uns zum stehen. "Was ist?", fragte Abel schroff und sah ihn wütend an. "Onkel Kevin, er ist...", versuchte er unter Luft holen herauszubringen. "Was ist mit ihm?" Arther stützte sich auf die Knie und sah zu uns hoch. "Ich weiß es nicht. Als ich bei ihm ankam lag er zusammengesunken auf dem Boden." Während wir zu Onkel Kevin's Farm liefen hallten immer wieder Arther's Worte in mir nach. "Junior kam mir schon entgegen und war völlig aufgeregt.", hatte er gesagt. "Ich wusste nicht, was ich tun sollte!" Mein herz schlug mir hart gegen die Brust. Als wir ankamen stand Maria schon in der Tür. Ihr Blick war traurig. "Da seid ihr ja endlich", sagte sie und fiel Arther in die Arme. "Wie geht es ihm?", fragte ich. "Es scheint ihm wieder etwas besser zu gehen. Im Moment schläft er", antwortete sie mir. Ich setzte mich vorsichtig auf die Bettkante und beobachtete das bleiche Gesicht von Onkel Kevin. Die Sonne war hinter dem Horizont versunken und schwach strahlten die ersten Sterne durch das abendliche Rot. Durch das geschlossene Fenster beobachtete ich Abel, wie er auf der Veranda saß und gen Himmel sah. Als ich ihn so da sitzen sah schmerzte mein Herz noch mehr. Ich sehnte mich so sehr nach seinen Berührungen, seiner Stimme, wie sie lieblich meinen Namen rief. Sehnte mich nach seinem Lachen. "Georgie" Erschrocken fuhr ich um und sah in die verschleierten Augen von Onkel Kevin. Er versuchte sich aufzusetzen, doch ich hielt ihn zurück. "Wie geht es dir?", fragte ich ihn, doch er lächelte nur schwach. "Hohl mir doch bitte aus der Schublade da vorne das kleine Kästchen", antwortete er stattdessen auf meine Frage. Etwas verwirrt sah ich ihn an. Mit dem Kästchen in der Hand ging ich zurück zum Bett und hielt es ihm hin, doch er schob es mit seiner Hand zu mir zurück und legte meine Finger drum. "Öffne es", sagte er schwach. Verwundert sah ich ihn an und strich über das glatte Leder. "Sie gehörte meiner Frau", erklärte er mir, als ich die feine goldene Kette mit dem Herzanhänger betrachtete. "Ich habe sie ihr damals zu unserer Verlobung geschenkt." Er hustete und ich reichte ihm das Glas Wasser, dass auf dem kleinen Tisch neben seinem Bett stand. "Georgie, sie wartet auf mich.", sagte er und bei diesem Satz lief es mir eiskalt den Rücken hinunter. Was wollte er damit sagen? "Ich möchte, dass du die Kette an dich nimmst. Sie soll dir stets den richtigen Weg weisen und dir Mut geben. Ich weiß das du und Abel... Das ihr zwei euch mehr liebt als man es in Worte fassen kann. Eure Liebe ist genau wie die zwischen Sarah und mir war. Ich hoffe ihr zwei werdet..." Er schloss die Augen und atmete noch ein Mal tief ein. Ich griff seine Hand und drückte sie. "Ich hoffe ihr zwei werdet glücklich miteinander", hauchte er und schloss dabei seine Augen. "Onkel Kevin?", fragte ich. "Onkel Kevin?!" Panik überkam mich. "Onkel Kevin, sag doch was!" Doch alles was ich hörte war das Rascheln der Blätter, als der Wind durch sie hindurchwehte. Kapitel 9: Abel POV ------------------- Konnichiwa *duckunderstmalvorsichtigumdieeckeschiel* Tut mir wirklich super mega hyper ultra dolle leid das ihr so lange warten musstet *michverbeug* Aber was soll ich sagen, in den letzten Tag ist bei mir einiges passiert das mich am Scheiben gehindert hat und ich wollte auch darauf warten das mir ein "Licht aufgeht", wie ich das Kapitel schreiben soll. Für mich ist dieses Kapitel nämlich recht wichtig gewesen. Nur noch eine kleine Vorwarnung: Ich weiß nicht ob ich das Kapitel unter Adult hätte einordnen sollen, aber auch, wenn ist es mir jetzt egal. Gegen Ende passieren halt ein paar nicht so ganz jugendfreie Dinge, aber es hält sich in Grenzen ;) Liegt wahrscheinlich daran das ich das erste Mal dieses Thema auf diese Weise mit eingebaut habe. Früher hab ich mich immer davor gedrückt *aham* Aber na ja, was sein muss, muss sein und meiner Meinung nach passte das halt eben in die Geschichte mit rein. Okay, okay, okay, ich bin schon ruhig *hmpf* Morddrohungen, Kritik, Lob und sonstiges ist erwünscht *g* Und nochmal SORRY! Viel Spaß, Sue =°) Three little words... which I forgot ~*~ Die Liebe gewinnt mit der Nähe zum Tod an dichte ~*~ Abel POV Während ich vor Onkel Kevin's Haus saß, beobachtete ich die Wolken. Sie zogen ziellose über den immer dunkler werdenden Himmel. Ich wünschte die letzten Sonnenstrahlen hätten mich ein wenig wärmen können, aber sie taten es nicht. Seufzend sank ich den Kopf und sah auf meine Hände. Wieso musste alles immer nur so kompliziert sein? In mir herrschte das totale Chaos, ich wusste nicht mehr wo oben oder unten war. Es gab kein Geradeaus, Rechts oder Links mehr. Und schon gar kein Zurück. Ich war umzingelt von all den Emotionen, die man nur empfinden konnte. "Nein!", hörte ich es aus dem Inneren des Hauses und fuhr erschrocken herum. Eilig stand ich von den Holzstufen auf und rannte zur Tür. Mein Herz klopfte wie wild, als ich die Hand auf den Türknauf legte. >>Sei kein Feigling!<<, redete ich mir zu und stieß die hölzerne Tür so heftig auf, das sie gegen die Wand knallte. Das schnelle Pochen meines Herzens setzte aus, als ich Georgie über das Bett gebeugt sah, in dem Onkel Kevin's lebloser Körper lag. Ihr Schluchzen erfüllte den Raum, immer wieder flüsterte sie unverständliche Worte vor sich hin. Alles in mir schrie "Georgie, bitte weine nicht!", aber alles was ich tat war reglos dazustehen. Ich konnte mich keinen Schritt bewegen, noch einen einzigen Laut von mir geben. Von draußen hörte ich Maria's Stimme, wie sie versuchte Arther aufzuheitern. "Er wird schon wieder gesund, mach dir keine Sorgen". Ich ballte meine Hände zu Fäusten und kämpfte gegen die Tränen an, die nun unaufhaltsam in mir hochstiegen. Die Tür, die durch das heftige Öffnen wieder in seine Angeln zurück gefallen war, öffnete sich. "Ich hoffe du hast recht", sagte Arther noch, bevor er in mich lief und wie vom Blitz getroffen stehen blieb. Er öffnete den Mund, aber kein Wort entwich seinen Lippen. "Oh mein Gott!", flüsterte Maria und schlug sich die Hände vor ihr Gesicht. Ich wusste nicht warum, aber meine Beine verwiesen mir noch immer ihren Dienst. Es schien als sei ich angewurzelt und innerlich dankte ich Arther dass er sich wieder fasste. Vorsichtig trat er an Georgie und legte seine Hand auf ihre Schulter. Ich hätte mich selbst schlagen können für mein Nichtstun. "Georgie...", flüsterte Arther ihr zu. Ganz leise, so dass ich es beinahe nicht gehört hätte. "Georgie...", versuchte Arther erneut zu ihr durchzudringen. "Ich... ich...", stammelte sie unter Tränen. Mein Herz zerriss bei ihrem Anblick. Ich wollte sie in den Arm nehmen, ihr tröstend durch ihr wundervolles Haar streicheln und ihr liebevolle Worte zuflüstern, doch ich konnte nicht. Ich konnte doch nicht einfach all das tun, was mein Ich verlangte. Nicht, nach dem, was geschehen war. Ihr Körper bebte unter den heftigen Schluchzern, als sie aufsprang und aus dem Haus lief. "Georgie, warte!", schrie Arther ihr hinter her. Meine Gedanken überschlugen sich und für einen Moment schien die Zeit still zu stehen. Meine Füße setzten sich in Bewegung, machten einen Schritt nach dem anderen. Es war mir egal was zwischen ihr und mir vorgefallen war. Es war mir egal ob ich bis zu meinem letzten Atemzug unglücklich sein würde. Aber ich würde alles auf mich nehmen, nur um nicht mehr die kleinen Tränenbäche zu sehen, die Georgie's Wangen hinabliefen. Entfernt hörte ich noch wie Maria Arther zurückhielt: "Warte, lass ihn gehen. Vielleicht... vielleicht ist er der Einzige, der jetzt noch zu ihr durchdringen kann!" Ich rannte so schnell ich konnte, doch ich erreichte sie nicht. Hätte ich früher gewusst das Liebe so sehr schmerzen konnte, hätte ich mich nie auf dieses Gefühl eingelassen. Nichts übertraf das Leid, wenn man den Menschen, den man über alles liebte, weinen sah. >>Georgie!<< Es schmerzte mehr als alles andere. Die Sehnsucht nach dieser einen bestimmten Person konnte unbeschreiblich sein, dass man dachte die Seele würde entzwei reißen. "So bleib doch stehen!", sagte ich und griff nach ihrem Handgelenk. "Bitte" Und auch, wenn der Schmerz einen bezwang, konnte einem nichts auf der Welt aufhalten wieder die Fröhlichkeit in das Gesicht des Geliebten zurückzubringen. "Nein, lass mich!", schrie sie in die Nacht hinein. Der Mond trat hinter den Wolken hervor und erst jetzt bemerkte ich das wir zuhause waren. Sie entriss mir ihren Arm und lief auf die Tür zu ihrem Zimmer zu. "Verdammt noch mal, Georgie!", herrschte ich sie an und drückte sie gegen die kühle Hauswand. Meine Hände lagen neben ihren Schultern, so das sie nicht mehr davonlaufen konnte. Sie senkte den Blick und dennoch sah ich die im Mondlicht glitzernden Tränen. Die Sekunden verstrichen und doch kamen sie mir vor wie eine Ewigkeit. Eine Ewigkeit, in der keiner von uns was sagte. Das war das erste Mal wo mir die Stille unerträglich laut vorkam. "Ich wünschte", flüsterte sie, ohne aufzusehen. "Ich wünschte" "Was?", fragte ich, ebenso leise. "Ich wünschte ich wäre an Onkel Kevin's Stelle!", schrie sie und kniff die Augen zusammen. "Nur wegen mir", schluchzte sie heftig "Nur wegen mir müssen immer alle leiden!" Meine Augen weiteten sich. Nein, dass hatte sie nicht gesagt. Es war nur der Wind gewesen, der in den Blättern der Bäume spielte und sie zum tanzen brachte. Es war nur ihr Rascheln das mich ihre Stimme hören ließ. Und ich wünschte mir so sehr das es so war. Ich schüttelte den Kopf, versuchte die aufwallende Wut in mir zu unterdrücken, als mir ihre Worte begreiflich wurden. "Du dumme Gans!", schrie ich und schlug mit einer Hand neben ihrem Kopf auf die Wand ein. Sie zuckte zusammen und hob abwährend ihre Hände vor die Brust. "Weißt du eigentlich was du da gerade gesagt hast?" Ich fing an zu zittern, mein Herz drohte meinen Brustkorb zu sprengen. "Ist es denn nicht so?", fragte sie und sah mir in die Augen. Die Wut brach aus mir heraus. All das Gesammelte das ich zu unterdrücken versuchte. Doch als ich ihrem Blick begegnete wurde mir schwer ums Herz. >>Beruhig dich wieder<<, herrschte ich mich selbst an und hielt ihren Blick stand. "Georgie, ich..." Wenn ich es jetzt sagte, gab es kein Zurück mehr. Ich könnte die Worte nie wieder zurücknehmen. Wieso war es nur so schwer? "Ich..." Verzweifelt versuchte ich den Klos in meinem Hals hinunterzuschlucken. >>Du kannst nichts verlieren, was du nicht besitzt<<, redete ich mir zu und sammelte all meinen Mut. "Ich könnte es nicht ertragen, wenn dir etwas geschehen würde." Ihre Augen weiteten sich und ich hörte, wie sie tief die Luft einsog. "Wenn du nicht wärst, könnte ich nicht existieren. Du bist alles für mich!" Ich drückte meine Hände noch fester gegen die Wand. "Du bist mein Herzschlag, meine Luft, mein Tag, meine Nacht." "Abel", hauchte sie. "Verstehst du denn nicht das ich dich liebe?!", rief ich, während mir bitterliche Tränen in die Augen schossen. "Du bist das, was mich ausmacht. Also sag bitte nicht so schreckliche Dinge" Meine Stimme verebbte. Zittrig atmete ich die kühle Nachtluft ein. Auch, wenn es wohlmöglich falsch gewesen war ihr mein Herz auf diese Weise zu öffnen, bereute ich es nicht. Und doch ließ es mich tausend Tode sterben, als sie nichts auf meine Worte erwiderte. Der letzte Funken Hoffnung in mir erlosch. >>Vielleicht, wenn ich... wenn ich...<< Von der Verzweiflung getrieben beugte ich mich zu ihr hinunter. Mein Körper schloss den ihren zwischen mir und der Wand ein. >>Vielleicht wäre das der größte Fehler meines Lebens das jetzt zu tun, aber vielleicht wäre es auch der größte Fehler es nicht zu tun<<. Sanft und ängstlich trafen meine Lippen die ihren. Selbst, wenn der Kuss unerwidert bleiben würde, selbst, wenn meine Liebe einseitig war, ich konnte nicht anders. Vorsichtig löste ich mich von ihr. "Abel", flüsterte sie, ehe sich ihre Hände in mein Hemd krallten und mich zu ihr hinunter zogen. "Bitte lass mich jetzt nicht allein", japste sie in den kurzen Momenten, in denen sich unsere Lippen voneinander trennten. Bedächtig schob ich sie von mir und sah ihr in die Augen. "Georgie", stammelte ich. Heftig schüttelte ich die Gedanken ab, die nun unaufhaltsam in meinem Kopf herumschwirrten. "Wenn du das hier nicht wirklich möchtest, dann..." Sie legte mir einen Finger auf den Mund und sah mich gefühlvoll an. "Ich möchte das hier, weil ich" Langsam ließ sie ihre Hand sinken und blickte mir ernst und fest entgegen. "Weil ich dich liebe". Ich wusste nicht ob sich in dieser Sekunde mein Herz zusammenzog oder ob es Freudensprünge machte. Ihre Worte schienen so unwirklich und ich brauchte einige Zeit um zu begreifen das ich sie mir nicht nur eingebildet hatte. Die Welt hörte auf sich zu drehen, ich nahm nichts mehr um mich herum war, außer sie. Sie, die ich so sehr liebte. Ich zog sie an mich und umschloss ihren zierlichen Körper mit meinen Armen. Ich hielt sie so fest, als würde sie verschwinden, wenn ich sie los ließe. Meine Lippen senkten sich auf ihren Scheitel, wanderten ihre Stirn und ihr Nasenbein hinab, bis sie auf die ihren trafen. Sie schlang ihre Arme um meinen Nacken und zog mich noch näher an sich heran. Meine rechte Hand vergrub sich in ihrem dichten, lockigen Haar. Vorsichtig aber bestimmt fuhr ich mit meiner Zunge über ihre Lippen, die sie bereitwillig öffnete. Nichts mehr außer sie und ich schienen noch zu existieren. Schwer atmend lösten wir uns voneinander. Noch immer war es für mich unbegreiflich das sich in nur wenigen Atemzügen all meine Wünsche und Träume erfüllten. Ich verlor mich in den Tiefen ihrer Augen, in den Gedanken an das Geschehene. Stumm griff sie nach meiner Hand und führte mich in ihr Zimmer. Mein Herz schlug wie wild. Nicht wissend, was ich tun sollte, stand ich vor ihr. Ich ließ mich einfach gehen, forderte ihre Zunge auf mit der meinen zu tanzen. Mit meinen Händen fuhr ich die Konturen ihres Körpers nach, entwand mich von ihren Lippen und liebkoste ihren Hals. Unsere Hände schlangen sich ineinander, nur um sich gleich drauf wieder zu lösen. Ihre Finger fuhren zaghaft unter mein Hemd, strichen über meinen Bauch und meine Brust. Mein ganzer Körper erbebte unter ihren Berührungen. Ich spürte wie das Verlangen, welches ich all die Monate zu unterdrücken versucht hatte, in mir aufstieg. "Wenn wir das hier nicht sofort beenden, dann...", doch Georgie erstickte meine Worte mit einem weiteren Kuss. "Ich will nicht aufhören", sagte sie und fuhr mit dem Finger am Bund meiner Hose entlang. "Ich kann nicht aufhören". Ihre Stimme war kaum mehr als ein Hauchen. Ich packte sie an den Armen und presste sie gegen die Tür, fuhr mit meiner Zunge ihren Hals hinab, besetzte ihr Schlüsselbein mit kleinen Küssen. Ich machte mir an ihrem Kleid zu schaffen, dass raschelnd zu Boden fiel, gefolgt von meinem Hemd. Wie sie da so vor mir stand, raubte mir fast den Verstand. Ihre lange, schlanken Beine, die ausgeprägte Hüfte, der wohlgeformte Busen... "Abel", stöhnte sie meinen Namen und es machte mich wahnsinnig. So lange hatte ich darauf gewartet ihr endlich nah sein zu dürfen. Ich wollte sie mehr als alles andere. "Abel" Ihre Finger vergruben sich in meinem Haar, ihr Körper schmiegte sich an den meinen, während ich sie mit der einen Hand festhielt und die andere sachte in ihren Ausschnitt schob. Sie bäumte sich auf und ich genoss diesen Anblick. Langsam öffnete sie die Knöpfe meiner Hose. Gequält stöhnte nun auch ich auf. Ich umfasste ihren kleinen, knackigen Hintern und hob sie hoch. Ihre Beine schlangen sich um meine Hüften und ich spürte das heiße Feucht an meinem Bauch, dass ihr Höschen tränkte. Ich trug sie zu dem großen Bett und legte sie darauf. Wie sie da lag, in dem gemischten Licht des Mondes und der Flamme der Kerze, war sie für mich das Schönste, was ich je in meinem Leben gesehen hatte. Ich beugte mich zu ihr, küsste die straffe glatte Haut ihrer Schenkel bis zur Leiste hinauf. Georgie's Hände krallten sich in das Bettlagen und ihr Atem war zittrig. Ich sah zu ihr auf und glaubte die gleiche Leidenschaft in ihren Augen zu sehen, die auch in meinen zu sehen war. In diesem Augenblick wurde mir bewusst das sie zu mir gehörte. Das sie für mich geschaffen war. Und mit dem schwachen Aufleuchten der Kerze fiel der letzte Stoff, der uns hinderte endlich eins zu sein. Epilog: Georgie POV ------------------- Hi Leute, so da bin ich wieder und habe den Epilog und somit auch den letzten Teil meiner Georgie FF "Three little words... which I forget" mitgebracht. Es hat mir wirklich riesen Spaß gemacht diese Gescichte zu schreiben und ich hoffe euch hat es mindestens genauso viel Spaß gemacht sie zu lesen. Und auch, wenn das Ende etwas abrupt kam und nicht sehr lang ist, halte ich es dennoch für einen einigermaßen guten Schluss. Sicher, man hätte die Geschichte bestimmt noch irgendwie weiterschreiben können, aber mir fehlten dazu die nötigen Ideen und bevor ich unter Zwang irgendetwas "schrottreifes" produziert hätte, habe ich die Geschichte lieber so beendet. Ich hoffe ihr versteht das *gg* Na ja, ob es so schnell eine neue Geschichte von Georgie von mir geben wird, weiß ich nicht, denn ich habe jetzt mit einer Geschichte zu "X/1999" angefangen, wenn die abgeschlossen ist werde ich mich an eine zu "Jeanne, die Kamikaze Diebin" ranmachen und, wenn das geschafft ist, kommt etwas größeres zu Sailor Moon. Vielleicht lest ihr ja eine dieser Geschichten von mir irgendwann, ich würde mich jedenfalls sehr darüber freuen :) So und nun viel Spaß beim lesen des Epiloges. Ich hatte ihn mir zwar eigentlich etwas anders vorgestellt, aber das ist dabei rausgekommen. Ihr wisst ja, wie unzufrieden ich immer mit mir selbst bin *seufz* Ganz viele liebe Grüße und bis bald, eure moonlight-shadow a.k.a Sue Three little words... which I forgot ~*~ Mit den Flügeln der Zeit fliegt die Traurigkeit davon ~*~ Georgie POV Die ersten Sonnenstrahlen erhellten das Land und der liebliche Gesang der Vögel drang an meine Ohren. Seufzend streckte ich mich und erst jetzt fiel mir auf, dass ich nicht alleine war. Blinzelnd, gegen die Helligkeit, öffnete ich meine Augen. Ein Lächeln umspielte meine Lippen, als mir die Erinnerungen an die vergangene Nacht ins Gedächtnis zurückkamen. Sacht strich ich Abel eine Haarsträhne aus der Stirn. Noch immer spürte ich, wie seine Hände überall zu sein schienen, wie seine Lippen eine feurige Spur auf meiner Haut hinterließen und ich das Gefühl hatte vor Glück zu explodieren. Durch das offene Fenster wehte ein warmer Sommerwind herein. Ich atmete tief ein, roch die frische Sommerluft. Australien hatte sich verändert und auch ich hatte mich verändert, aber die Luft war gleich geblieben. Es war noch immer die Luft meiner Kindheit, die Luft, welche ich mit Abel teilte. "Guten Morgen", murmelte Abel und fuhr mir mit der Hand über die Wange. "Guten Morgen", lächelte ich. Vorsichtig näherte er sich mir und liebkoste meine Lippen mit den seinen, bevor er mich sanft aber bestimmt in seine Arme zog. Ja, so vieles hatte sich geändert und doch war alles gleich geblieben. Wenn ich zum Anfang meiner Geschichte zurückdachte, kam mir all das vor wie ein langer Traum. Hier in Abel's Armen zu liegen fühlte sich an, als wäre es nie anders gewesen. Das Gefühl der Leere wurde mit Liebe gefüllt und endlich verlor sich auch der Gedanke das ich einsam sei. Ich war nie alleine gewesen. Doch um dies zu erkennen bedarf es meistens erst Hürden zu überwinden. Und ich denke, dass ich diese erfolgreich hinter mich gebracht hatte. Zumindest für diesen Augenblick. So viel hätte einfacher sein können, aber dennoch sind die kompliziertesten Geschehnisse oft die lohnenswertesten. "Ich liebe dich, Abel", flüsterte ich und schloss meine Augen. Es waren nur drei kleine Worte, die ich vergaß. Drei kleine Worte und doch von solch großer Bedeutung. Aber sie kamen von Herzen und waren erfüllt mit Ehrlichkeit. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)