Der Meisterdieb von Cat_in_the_web (Seto Kaiba + Joey Wheeler / u.a.) ================================================================================ Kapitel 10: Informationen und Pläne ----------------------------------- Titel: Der Meisterdieb Kapitel: 10/? Autor: Cat in the web Fandom (Anime/Manga): Yu-Gi-Oh Genre: AU, reale Welt Einstufung: PG-14 Label: lime Pairing: Seto Kaiba + Joey Wheeler / Marik + Malik / Yami + Duke / weitere sind geplant, werden aber noch nicht verraten Disclaimer: Ich habe keinerlei Rechte an Yu-Gi-Oh. Ich bin nur ein Fan, der sich die Charaktere kurz ausgeliehen hat, um eine kleine Fanfiction zu schreiben. Und natürlich mache ich kein Geld damit. Vielen Dank an alle, die sich die Mühe machen, meine Geschichte zu kommentieren: xxx_Aurora_xxx, Hiita, The_Lonely_Storm, Schwertheini, Tebi-chan, Nami--Maus und Naoko! Ich liebe es wirklich, eure Meinung zu hören! Sollte ich jetzt jemanden vergessen haben, hat derjenige seinen Kommentar abgegeben, nachdem ich dieses Kapitel hochgeladen habe. Tut mir Leid. Was Joey angeht, so wird es noch etwas dauern, bis er wieder in Erscheinung tritt. Sorry, aber sie müssen ihn erstmal finden. -------------------------------------------------- Der Meisterdieb von Cat in the web Kapitel 10: Informationen und Pläne Tea war ebenfalls unterwegs in der Hoffnung, Informationen bekommen zu können, die über das hinausgingen, was in den Akten der Polizei stand. Obwohl sie dienstlich unterwegs war, trug sie zivile Kleidung. Ihre Uniform wäre zu auffällig gewesen. Die weiße Bluse sowie Jeans und Sandalen waren viel besser geeignet für das Treffen, zu dem sie unterwegs war. Da vorne war schon das Cafè, in dem sie ihre Kontaktperson treffen würde. Tea warf einen schnellen Blick in ihren kleinen Handspiegel, bevor sie ihn wieder in ihrer Handtasche verschwinden ließ. Gut, ihr Aussehen war okay. Trotzdem fühlte Tea ein klein wenig Nervosität, als sie das Cafè betrat. Doch das verging, als sie Mais Stimme hörte: "Hallo, Tea! Hier drüben!" Tea begrüßte Mai und setzte sich ihr gegenüber an den kleinen Tisch. "Ich freue mich, dass du Zeit für mich hast." "Kein Problem." Mai lächelte Tea an. Die Polizistin sah wirklich süß aus. "Was war denn so dringend, dass du mich um ein Treffen gebeten hast? Oder wolltest du mich einfach wieder sehen?" Sie zwinkerte Tea zu. Tea errötete ein wenig. Flirtete Mai etwa mit ihr? Nun, das wäre nicht schlecht. Die Reporterin trug einen Minirock und ein eng anliegendes Top, und sie hatte eine umwerfende Figur. Sie sah eigentlich immer umwerfend aus, wenn Tea ihr begegnete. Tea errötete noch ein wenig mehr und riss sich zusammen. Sie war nicht hier, um mit Mai zu flirten. "Tatsächlich bin ich auf der Suche nach bestimmten Informationen, und ich wollte dich daher fragen, wie weit deine Informationsquellen reichen", sagte sie. Mai hatte die leichte Röte auf Teas Wangen bemerkt, und sie war höchst zufrieden mit dem Effekt, den sie auf die hübsche Polizistin hatte. Doch Teas Frage weckte ihren Instinkt als Reporterin. "Nun, es kommt darauf an, was für Informationen du suchst", antwortete sie. "Ich kenne eine große Anzahl an Leuten oder Orten, die für meinen Job als Reporterin brauchbare Informationen liefern können. Aber ob sie auch für die Polizei brauchbar sind..." Mai zuckte mit den Achseln und ließ den Satz unvollendet. Dann warf sie Tea einen intensiven Blick zu. "Aber für was brauchst du denn meine Informationsquellen?" Tea hatte gewusst, dass Mai danach fragen würde. Sie würde keine Informationen über die Reporterin erhalten können, ohne dass diese von der Sache mit dem goldenen Dieb erfuhr. Aber Tea war sicher, dass sie sich mit Mai einigen konnte. Spätestens wenn Pegasus verhaftet wurde, würde die Presse sowieso erfahren, dass der goldene Dieb ein Mordzeuge war. Aber solange Mai sich bereit erklärte, die Story erst zu veröffentlichen, wenn dieser Joey Wheeler in Sicherheit und Pegasus verhaftet war, war es in Ordnung. Und für eine solche Schlagzeile würde sich die Reporterin bestimmt zurückhalten können. Sie war immerhin ein Profi. Und ihre Mithilfe in dieser Sache konnte höchst wertvoll sein. Also begann Tea, ihre Freundin in die Pläne von Kaiba und der Polizei einzuweihen. *** Yamis Hände huschten über die Tastatur, während er seine Augen nicht vom Bildschirm seines Computers nahm. Noch einmal suchte er das Internet nach Informationen ab, diesmal allerdings nicht einfach nach dem goldenen Dieb, diese Informationen lagen ihm bereits vor. Nein, diesmal suchte er nach Informationen über Joey Wheeler und Maximilian Pegasus. Dabei scheute sich Yami keineswegs davor, in Systeme zu hacken, um private Daten abrufen zu können. Geburtsdaten, schulische Ausbildung, Werdegang - dies alles entfaltete sich auf dem Bildschirm und wurde von Yami sorgfältig abgespeichert. Dabei war es nicht weiter verwunderlich, dass er weit mehr Informationen über Pegasus fand als über Joey. Es war ein großer Unterschied, ob man aus einer wohlhabenden Familie stammte und im Rampenlicht stand, oder aber in den Straßen eines heruntergekommenen Stadtviertels aufgewachsen war und ein Leben im Schatten führte. Hinter Yami auf einem weiteren Stuhl in dessen Büro saß Duke und sprach in sein Handy. Er war nach der Besprechung bei Yami geblieben, da er ihm für seine Suche nach den Daten über Joey Informationen geben konnte, immerhin war er mit Joey aufgewachsen. Außerdem war es egal, von wo aus er seine eigene Suche durchführte, denn er holte seine Informationen mit Hilfe von Telefonaten ein. Duke hoffte, dass er Joeys Versteck aufspüren konnte, bevor Pegasus seinen Freund fand. Und das auch danach noch alles gut laufen würde. *** Auch Malik war unterwegs, um Informationen zu sammeln. Da Duke über Joey mehr wusste als er, und Yami im Hacken mindestens genauso gut war wie er selbst, überließ er ihnen die Suche nach Informationen im Internet. Er selbst hatte etwas anderes vor. Etwas unsicher stand er vor dem eindrucksvollen Hochhaus in einem der besten Geschäfts- und Wohnviertel der Stadt. Hier gab es die luxuriösesten Geschäfte, und nur reiche Leute konnten sich eine Wohnung in dieser Gegend leisten. Malik kam sich mehr als fehl am Platze vor. Etwas zögernd betrat er das Gebäude. Es war fast als betrete man ein Hotel, dabei wusste Malik, dass es sich hierbei um ein Wohnhaus handelte. Aber ein Wohnhaus, in dem es nur Luxuswohnungen gab. Malik trat zum Pförtner, der an einer Art Theke saß. "Womit kann ich Ihnen helfen, Sir?", fragte der Pförtner höflich. "Mein Name ist Malik Ishtar, und ich möchte zu Marik Ashum", antwortete Malik. Der Pförtner war ziemlich erstaunt, wie ähnlich der junge Mann vor ihm Marik Ashum war. Vielleicht war das ein Familienangehöriger? Aber vielleicht auch nur ein Fan, der sich zurecht gemacht hatte wie sein Idol. Marik hatte strikte Anweisung gegeben, nicht einfach jeden, der nach ihm fragte, zu ihm zu lassen. Seine Wohnung würde überquellen vor lauter Fans, wenn jeder in das Gebäude könnte. Daher fragte er Malik: "Sir, werden Sie von Herrn Ashum erwartet?" Malik erinnerte sich daran, dass Marik ihm mal gesagt hatte, nicht jeder käme zu ihm in die Wohnung. Und er hatte ihm seine persönliche Visitenkarte gegeben. "Damit du mich besuchen kommen kannst", hatte er gesagt. Malik holte die Karte hervor und zeigte sie dem Pförtner. "Er erwartet mich nicht, aber er meinte, ich könne vorbeikommen, wenn ich Lust hätte", antwortete er. Der Pförtner warf einen Blick auf die Karte und sagte: "Einen Moment bitte, Sir." Dann griff er zum Telefon. Kurz darauf hörte Malik ihn sagen: "Guten Tag, Sir. Hier ist ein Mann namens Malik Ishtar für Sie. ... Jawohl, Sir. Auf Wiederhören." Der Pförtner legte auf und lächelte Malik respektvoll an. "Bitte begeben Sie sich in den zweiundzwanzigsten Stock, Sir. Sie werden erwartet." Malik nickte und trat in den Aufzug. Er fühlte sich ein wenig unwohl dabei, Marik zu besuchen, was allerdings nur an seiner Umgebung lag. Er war in einem Waisenhaus aufgewachsen, in dem alles eher ärmlich gewesen war. Aber in diesem Gebäude war ja selbst der Fahrstuhl mit edlen Hölzern ausgekleidet, und an einer der Wände der großen Aufzugskabine stand sogar ein samtenes Sofa! Die Fahrt selbst dauerte nur wenige Sekunden, und als die Aufzugstüren sich öffneten, trat Malik auf den kurzen Gang, der zu einer großen hölzernen Tür führte. Abgesehen von den Aufzugstüren war es die einzige Tür in diesem Gang. Offenbar war das ganze Stockwerk ein einziges riesiges Appartement. Bevor Malik an der Tür klingeln konnte, öffnete sie sich, und Marik erschien. "Hallo, Malik. Ich freue mich, dass du mich besuchen kommst", sagte das männliche Modell mit einem fröhlichen Lächeln. "Komm rein." Malik erwiderte die Begrüßung und folgte Marik in dessen Appartement. Er kam sich furchtbar schäbig vor in seiner alten Jeans, den Turnschuhen und dem T-Shirt, das er trug. Marik trug eine bequeme Hose und ein Seidenhemd, und seine nackten Füße versanken fast in dem weichen sandfarbenen Teppich, der den Boden bedeckte. Das Appartement, zumindest soweit Malik bisher gesehen hatte, war luxuriös und teuer ausgestattet, und überall an den Wänden hingen Gemälde. Sobald Marik die Tür geschlossen hatte, trat er auf Malik zu und zog ihn in eine Umarmung. Er beobachtete, wie Maliks Blick auf einem großen Gemälde zu ruhen kam, welches eine Oase in der Wüste zeigte. "Gefällt es dir?", flüsterte er in Maliks Ohr. "Ich habe dieses Bild in Ägypten gefunden. Es ist fast zweihundert Jahre alt." Malik schmiegte sich an Marik, während er das Bild betrachtete. "Es ist sehr schön. Du handelst mit Kunst, Marik. Kennst du auch einen Maximilian Pegasus? Es heißt, dieser Mann wäre ein Kunstliebhaber." Marik warf ihm einen überraschten Blick zu. "Ich habe mit diesem Mann schon Geschäfte gemacht. Ja, er ist ein Kunstliebhaber, obwohl ich seinen Geschmack manchmal etwas kitschig finde. Aber warum fragst du nach ihm?" Malik atmete tief durch und drehte sich in Mariks Armen zu ihm um. Wenn er etwas über Pegasus in Erfahrung bringen wollte, würde er Marik wohl auch erzählen müssen, warum er das wollte. Duke und die anderen würden deshalb wahrscheinlich einen Aufstand machen, wenn sie es erfuhren, aber er vertraute Marik. *** Bakura war nicht gerade bester Laune, als er das Mietshaus betrat, in dem er wohnte. Er hatte den ganzen Tag damit verbracht, den Dieb zu suchen, und nichts gefunden. Der Junge war verdammt gut darin, sich zu verstecken. Vielleicht musste er sich doch diesen Nachtclubbesitzer Duke Devlin vornehmen. Seine Chancen, den Dieb bald zu finden, schrumpften langsam zusammen. Bakura musste diesem Dieb Respekt zollen. Normalerweise brauchte er nicht so lange, um eine sichere Spur zu finden. Aber dieser Dieb war äußerst vorsichtig. Als Bakura die Treppe zu seiner Wohnung hinaufgegangen war, erlebte er eine Überraschung, die ihn seinen Frust über die bisher ergebnislose Suche vergessen ließ. Vor seiner Tür hockte eine Gestalt auf dem Boden, den Rücken an die Wand gelehnt und die Arme auf die angezogenen Knie gestützt. Ryou hob den Kopf und blickte dem Kopfgeldjäger entgegen. Er war ein wenig nervös wegen diesem Treffen, doch er hatte es selbst so gewollt, und deshalb vor Bakuras Wohnungstür auf ihn gewartet. Um Bakura zu finden, hatte er Yami gebeten, in den Polizeicomputer zu hacken und alle Daten über den Kopfgeldjäger abzurufen. Natürlich hatte er Yami nicht gesagt, was er vorhatte, sondern ihm mitgeteilt, dass es besser war, wenn sie auch Informationen über ihre möglichen Gegenspieler hatten. Er wusste, dass weder Yami noch Kaiba mit diesem Treffen einverstanden gewesen wären. Doch Ryou wollte diesen mysteriösen Kopfgeldjäger unbedingt wieder sehen. Bakura ging zu seiner Wohnung und schloss seine Tür auf. Ryou erhob sich. Keiner von beiden sagte ein Wort. Als Bakura in seine Wohnung trat und die Tür wieder schließen wollte, räusperte sich Ryou vernehmlich. Bakura zögerte, dann stieß er einen frustrierten Seufzer aus. "Na gut, komm rein", knurrte er. Ryou trat in die abgedunkelte Wohnung, und die Tür fiel hinter ihm ins Schloss. *** Kaiba arbeitete währenddessen in seinem Büro an seinem Laptop und wertete die Informationen aller Diebstähle aus, hinter denen man den goldenen Dieb vermutete. Er versuchte, ein Schema für Joeys Vorgehensweise zu erstellen, das detaillierter sein sollte als das der Polizei. Er musste zugeben, dass er immer mehr beeindruckt war von der Klugheit und Gerissenheit, die Joey an den Tag legte. Doch auch Pegasus war klug und gerissen. Kaiba wertete ebenfalls Verbrechen aus, hinter denen man als Drahtzieher Pegasus vermutete, und je mehr sich Kaiba mit diesem Mann beschäftigte, desto weniger mochte er ihn. Falls Pegasus Joey in die Hände bekommen sollte, bedeutete es das Ende für seinen goldenen Dieb. Aber Kaiba hatte nicht vor, dies geschehen zu lassen. Flink huschten seine Finger über die Tastatur, während sein konzentrierter Blick dem Bildschirm galt. *** Es war der nächste Morgen, und wieder trafen sich alle in Kaibas Büro. Tatsächlich waren zwei Personen mehr anwesend als gestern. Tristan musterte Mai Valentine, die seinen Blick amüsiert erwiderte, und er schien nicht zu wissen, ob er einen Wutanfall bekommen sollte oder nicht. Schließlich entschied er sich, doch besser ruhig und kontrolliert zu bleiben. "Warum hast du sie mitgebracht?", wandte er sich an Tea. "Sie ist eine Reporterin mit weit reichenden Informationsquellen und wird uns nützlich sein", antwortete Tea. "Tatsächlich konnte ich dank ihr schon einiges an Informationen über Pegasus und seine Organisation sammeln." Tristan wandte sich mit säuerlichem Gesichtsausdruck an Mai: "Ich hoffe doch, dass Ihnen klar ist, dass Sie über diese Sache nicht berichten können, zumindest nicht in naher Zukunft. Wenn diese Sache öffentlich wird, war unsere ganze Arbeit hier umsonst." "Ich bin mir dessen bewusst, Inspektor Taylor. Ihre nette Kollegin hat mich bereits darauf hingewiesen, und ich habe ihr versprochen, erst etwas über diese Sache zu schreiben, wenn die ganze Aktion abgeschlossen und Pegasus hoffentlich endlich hinter Gitter gebracht worden ist", erwiderte Mai ruhig. "Gut, wir werden Sie informieren, sobald wir den Fall abgeschlossen haben", sagte Tristan. Mai hob nun sichtlich amüsiert eine Augenbraue. "Ich bedaure, Inspektor Taylor, aber ich habe nicht vor, zu gehen. Ich werde hier bleiben und helfen, so gut ich kann. Ich sammle meine Informationen für meine Artikel nämlich lieber selbst. Und sollten Sie Erfolg haben, wird dieser Artikel sicher ein absoluter Hit werden." "Ich dachte, Sie wollten nichts darüber schreiben, bis der Fall abgeschlossen ist." "Das ist richtig, aber das bedeutet nicht, dass ich jetzt nach Hause gehe." "Mai hat mir garantiert, dass sie ihren Artikel erst schreiben wird, wenn diese Sache abgeschlossen ist. Und auch dann wird der Inhalt des Artikels mit mir abgesprochen werden, damit keine Informationen an die Öffentlichkeit gelangen, die den Verlauf des Gerichtsverfahrens gefährden könnten, denn Pegasus muss ja auch noch dem Richter vorgeführt werden", sagte Tea. "Unter diesen Voraussetzungen ist Mai meiner Ansicht nach eine sehr willkommene Hilfe." "Ich stimme Tea zu", mischte sich Duke ein. "Mais Kontakte gehen über das hinaus, was ein Reporter normalerweise hat. Sie hat Informanten in jeder Gesellschaftsschicht." "Oh, und woher kennen Sie Frau Valentine, Herr Devlin?", fragte Tristan stirnrunzelnd. "Sie ist öfter mal Gast in meinem bescheidenen Club", antwortete Duke und schenkte Mai ein strahlendes Lächeln, welches von ihr ebenso strahlend erwidert wurde. "Also sind Sie auch einer Ihrer Informanten", vermutete Tristan. "Das würde ich nicht unbedingt sagen", wich Duke lächelnd aus. "Aber in meinem Club hört man sicher eine Menge Klatsch und Tratsch, wie das so ist, wenn die Leute zum Feiern zusammen kommen." Tristan gab sich seufzend geschlagen. Doch eine andere Sache gab es auch noch zu klären. Der Polizist deutete mit einem Nicken auf die zweite Person, die neu dazugekommen war. "Das erklärt allerdings nicht, was er hier macht." Marik Ashum lächelte den Inspektor in seiner typischen arroganten Art an. "Ich bin nicht nur ein Fotomodell, sondern auch ein Kunsthändler, wie Sie sehr wohl wissen, Inspektor Taylor. Und zu meinen Kunden gehört auch Maximilian Pegasus. Ich bin ihm schon öfter persönlich begegnet und weiß daher einiges über ihn." "Und Sie wissen sicherlich auch genau darüber Bescheid, warum wir uns hier versammelt haben?", fragte Tristan mit wachsendem Ärger. "Natürlich. Es wird sicher interessant werden, und ich werde Ihnen gerne nach besten Kräften helfen", bestätigte Marik Tristans Befürchtungen. Der Polizist warf Malik, der neben Marik stand, einen verärgerten Blick zu, und der Barkeeper lächelte verlegen. Marik legte beschützend den Arm um Maliks Schultern und zog seinen Freund näher an sich. Tristan seufzte und gab sich geschlagen. "Nun gut, da kann man wohl nichts machen. Aber ich hoffe wirklich, das ist die letzte Verstärkung durch zwei Außenstehende in dieser Angelegenheit. Es könnte durchaus gefährlich werden, und ich weiß wirklich nicht, wie ich es vor dem Polizeichef oder auch der Staatsanwaltschaft rechtfertigen soll, wenn jemand, der nicht zur Polizei gehört, verletzt werden sollte." "Ich weiß Ihre Fürsorge zu schätzen, aber ich bin durchaus in der Lage, auf mich selbst aufzupassen", sagte Marik, und obwohl seine Stimme höflich wie immer klang, hatte Tristan das Gefühl, einen Hauch Spott darin zu hören. Er sah Marik warnend an, doch das Modell fuhr ungerührt fort: "Und ich bin sicher, dass auch Frau Valentine nicht so hilflos ist, wie Sie vielleicht von ihr glauben." "Sie haben ganz Recht, Herr Ashum. Zwar sind meine Waffen für gewöhnlich Stift und Papier, aber ich bin mir sicher, dass Inspektor Taylor bestätigen kann, wie spitz diese Waffen von Zeit zu Zeit sind", bemerkte Mai, und ihre Stimme klang ganz unpassend fröhlich. Tristan warf den beiden einen säuerlichen Blick zu. Er hatte jetzt keine Zweifel mehr daran, dass sich die beiden über ihn lustig machten. Ein Räuspern war zu hören, und alle Blicke wandten sich Kaiba zu, der hinter seinem Schreibtisch saß und sie mit seinen saphirblauen Augen wie mit Lasern zu durchbohren schien. "Wenn wir diese Sache jetzt geklärt haben, schlage ich vor, dass wir uns der Analyse der gesammelten Daten zuwenden. Ich darf daran erinnern, dass wir nicht zum Vergnügen hier sind." Kaiba betonte in seinem letzten Satz das Wort ,nicht' ein wenig mehr als nötig und sah dabei zu Marik. Dieser verstand die stumme Botschaft, lächelte jedoch nur amüsiert. Diese Sache versprach, interessant zu werden, und was kümmerte es Kaiba schon, aus welchen Gründen er ihnen helfen wollte? Auf jeden Fall würde er Zeit mit Malik verbringen können. Die Anwesenden setzten sich auf die Stühle, die um Kaibas Schreibtisch herum aufgestellt worden waren, und zwei Stunden lang wurde konzentriert gearbeitet und diskutiert. Es war einiges an Informationen zusammengekommen, das noch ausgewertet werden musste, und auch die von Kaiba erstellten Analysen der Vorgehensweisen von Joey und Pegasus wurden besprochen. Duke musste beim Durchsehen der Analyse, die Kaiba für Joey erstellt hatte, tief durchatmen. Kaiba lag in fast allen Punkten richtig, und es bewies Duke nur, was für ein gefährlicher Gegner Kaiba war. Er war froh, dass Kaiba nicht der Polizei angehörte, im Gegensatz zu Tristan, der fand, dass Kaiba ein ganz hervorragender Polizist wäre. Schließlich kam die Debatte zu einem Ende. "Also, wir sind uns in den folgenden Punkten wohl einig", begann Tea. "Erstens: Joey Wheeler muss eingefangen und in Schutzhaft genommen werden. Aber dafür müssen wir erst einmal wissen, wo er ist." "Ich denke, dass ich schon sehr bald wissen werde, wo er sich versteckt hält", sagte Duke. "Sobald ich die Bestätigung habe, informiere ich euch, und dann können wir ihn einfangen." Tea nickte und fuhr fort: "Zweitens: die von Pegasus beauftragten Männer, namentlich Bandit Keith und Bakura, dürfen sich nicht länger einmischen. Vielleicht sind sie nicht die Einzigen, die beauftragt wurden, aber wenn sie den Job nicht länger machen, verliert Pegasus bestimmt das Vertrauen in solche Leute. Die Frage ist allerdings, wie wir das anstellen wollen?" Tristan meldete sich zu Wort: "Bandit Keith ist nur ein kleiner Gang-Boss. Wenn er erfährt, dass Pegasus sein Auftraggeber ist, und dieser ihn nur deshalb angeworben hat, um einen Fehler zu bereinigen, den Pegasus selbst begangen hat, dann kann es gut sein, dass Keith die Sache zu heiß wird. Unter diesen Umständen wird er sicher bereit sein, einen kleinen Handel mit der Polizei abzuschließen, um seine Haut zu retten. Sobald Pegasus erfährt, dass Keith einen Handel mit der Polizei macht, wird er ihm nicht mehr trauen, egal was für ein Handel es ist. Und Keith wird die Stadt sicher sofort verlassen. Er ist nur sich selbst gegenüber loyal." "Dann wäre das wohl geklärt", sagte Yami. "Aber was ist mit dem Kopfgeldjäger? Wir haben nicht wirklich etwas gegen ihn in der Hand, also kann die Polizei auch keinen Handel mit ihm machen. Dieser Bakura müsste den Job von sich aus hinschmeißen, dann würde Pegasus ihm bestimmt nicht mehr trauen, aber es ist ja wohl eher zweifelhaft, dass er so was tut." "Überlasst Bakura bitte mir", meldete sich eine sanfte Stimme zu Wort. Die Anwesenden sahen Ryou überrascht an, und Tristan bemerkte: "Entschuldige, Ryou, aber Bakura ist kein Firmenangestellter, mit dem man solche Sachen bei einem Kaffee bereden kann. Dieser Kopfgeldjäger kann durchaus gefährlich werden." "Ich weiß. Ich bin ihm schon begegnet, erinnerst du dich?", erwiderte Ryou mit fester Stimme. "Und ich habe ihn vor kurzem in seiner Wohnung besucht." "WAS?!?!", schrieen Tristan, Kaiba und Yami gleichzeitig. Der Rest der Anwesenden war einfach nur sprachlos, bis auf Marik, der aber lediglich erstaunt eine Augenbraue hob. "Wie kommst du darauf, für so etwas deinen Arbeitsplatz zu verlassen, und woher hattest du überhaupt seine Adresse?!", fragte Kaiba streng. "Ich habe Informationen gesammelt, und die Adresse hat Yami mir besorgt", antwortete Ryou. Kaiba richtete einen wütenden Blick auf Yami, und dieser wandte schnell ein: "Hey! Dafür habe ich ihm die Adresse aber nicht gegeben!" "Yami wusste nicht, was ich vorhatte", kam Ryou seinem Freund zu Hilfe. "Es war meine Entscheidung, zu Bakura zu gehen, und er hat mir auch nichts getan, wirklich. Ich möchte mich noch einmal mit ihm Treffen, und er hat bereits zugestimmt. Ich werde ihn heute in der Mittagspause sehen." "Ich weiß nicht, Ryou. Das könnte gefährlich werden." Kaiba war von der Idee offensichtlich nicht sehr angetan, und damit stand er nicht allein. Auch die anderen tauschten ein paar sorgenvolle Blicke. Ryou seufzte. Sein sanftes Aussehen und ruhiges Verhalten weckte anscheinend in vielen Leuten den Beschützerinstinkt, doch er war durchaus in der Lage, auf sich selbst aufzupassen. Jetzt kam es darauf an, seine Freunde auch davon zu überzeugen. "Tea, hat Bakura schon mal jemanden verletzt oder angegriffen, der keine Gefahr für ihn darstellte?", fragte er die Polizistin. Tea schüttelte den Kopf. "Bakura gilt zwar als ein exzellenter Kämpfer und hat das auch schon unter Beweis gestellt, aber er provoziert keine Schlägereien. Er verwendet körperliche Gewalt, wenn er sie in Ausübung seines Berufs als Kopfgeldjäger braucht. Die Typen, von denen es aktenkundig ist, dass Bakura sich mit ihnen geschlagen hat, sind alle schon mal straffällig gewesen und hatten wohl mehr oder weniger direkt mit seinen Jobs zu tun." "Ich bin bei ihm in seiner Wohnung gewesen, und er hat sich einverstanden erklärt, sich heute mit mir zu treffen. Ich bin der Ansicht, dass wir diese Chance nutzen sollten", sagte Ryou mit Nachdruck. Er verschwieg seinen Freunden allerdings, dass Bakura über seinen Besuch nicht besonders erfreut gewesen war, und ihm schließlich gedroht hatte, ihn mit einem gezielten Tritt in seinen Hintern vor die Tür zu kicken, wenn er nicht gleich verschwinden würde. Aber Ryou hatte sich nicht einschüchtern lassen und auf einem neuerlichen Treffen bestanden. Und Bakura hatte ja gesagt. Ryou hoffte nur, dass er auch wirklich auftauchte. Kaiba und Tristan zögerten von den Anwesenden am Längsten, doch am Ende stimmten sie Ryou zu. Es war die schnellste Möglichkeit, an Bakura heranzukommen, und der Kopfgeldjäger war trotz seines gefährlichen Rufs nicht dafür bekannt, andere Personen ohne guten Grund anzugreifen. Und es war mehr als unwahrscheinlich, dass ausgerechnet der sanftmütige Ryou ihm einen solchen Grund liefern würde. "Wenn Pegasus das Vertrauen in seine Leute verloren hat, wird er Joey Wheeler persönlich erledigen wollen. Zumindest würde eine solche Vorgehensweise seinem Verhaltensmuster entsprechen", ergriff Tea wieder das Wort. "Befindet sich Joey Wheeler zu dieser Zeit in unseren Händen, können wir Pegasus mit ihm als Lockvogel in eine Falle locken und somit auf frischer Tat erwischen, natürlich ohne dass Joey etwas passiert. Pegasus hätte keine Möglichkeit mehr, sich herauszureden, und Joeys Aussage gegen ihn würde stark an Glaubwürdigkeit gewinnen, denn warum sollte Pegasus einen Dieb ermorden wollen, wenn dieser nicht tatsächlich etwas gesehen hat, dass ihn in Schwierigkeiten bringt? Der Kopf der Pegasus-Organisation würde endlich im Gefängnis landen." Sie diskutierten noch eine Weile, doch es gab eigentlich nichts mehr zu besprechen. Einer nach dem anderen verabschiedete sich, um sich seinen Geschäften zu widmen oder ihre eben besprochenen Pläne in die Tat umzusetzen. *** Tristan schloss die Tür seines Büros hinter sich, als er hinaus auf den Gang trat. Unter den Arm geklemmt trug er eine dicke Mappe mit sich herum, die alles enthielt, was die Polizei über Bandit Keith wusste. Gerade hatte er ein Gespräch mit der Staatsanwaltschaft hinter sich. Erfreulicherweise gab ihm diese freie Hand, was das weitere Vorgehen im Fall Bandit Keith anging. Wenn er also einen Handel mit Bandit Keith machen wollte, stand dem nichts im Wege. Die Staatsanwaltschaft war in letzter Zeit erfreulich kooperativ bei allem, was direkt oder indirekt mit dem Mord an Henry Hendersen zu tun hatte. Pegasus des Mordes an diesem Mann zu überführen, hatte bei der Staatsanwaltschaft oberste Priorität, und Bandit Keith war nur ein kleiner Krimineller. Tristan begrüßte Karlos, der wie schon bei seinem letzten Besuch auch heute Mittag wieder Wachdienst im Zellenblock hatte. Karlos führte ihn zu Zelle Acht und schloss die Tür auf. Nachdem er mit ihm eingetreten war, lehnte er sich an die Wand und beobachtete Bandit Keith, der auf seinem Bett saß und die Polizisten mit einem frechen Grinsen begrüßte. Karlos wusste, was Tristan vorhatte, und er war froh, Keith los zu werden. Der arrogante Gang-Boss ging ihm auf die Nerven. Tristan setzte sich auf den einzigen Stuhl in der Zelle, die Mappe auf seinem Schoss, und betrachtete Keith für eine Weile. Doch Keith ließ sich durch die intensive Musterung nicht einschüchtern und meinte nur spöttisch: "Ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, dass ich mich durch Ihren erneuten Besuch in meiner Zelle geehrt fühlen würde. Aber was verschafft mir denn das zweifelhafte Vergnügen Ihrer erneuten Anwesenheit?" "Nun, Herr Keith, es geht um einen Handel, über den Sie nachdenken sollten, bevor Sie ihn einfach ablehnen", antwortete Tristan. "Hey, Mann, ich habe doch schon nein gesagt. Ich verhandle nicht mit Bullen", sagte Keith verärgert. "Das sollten Sie aber, sonst wandern Sie nämlich für sehr viel länger in den Knast, als Sie glauben", warnte ihn Tristan. "Die Anklagen gegen Sie sind kein Pappenstiel: schwere Körperverletzung, Unterschlagung von Diebesgut, versuchte Entführung, eventuell sogar Verwicklung in einen Mord sowie einen geplanten Mord." "Hey, was reden Sie da?!" Bandit Keith war nun sichtlich beunruhigt. "Ich habe mich höchstens der unterlassenen Hilfeleistung schuldig gemacht, weil ich meine Jungs nicht aufgehalten habe, als sie den Hehler verprügelten. Aber so schwer verletzt war der Opa nun auch wieder nicht. Und was soll das Gerede von Entführung und Mord?" "Nun, fangen wir am Besten ganz vorne bei Ihren Straftaten an", sagte Tristan und lehnte sich bequem in dem Stuhl zurück. Seine Stimme klang fast so nebensächlich als wenn er nur das Wetter diskutieren würde. "Sie haben von einer unbekannten Person den Auftrag angenommen, eine andere Person zu finden und an Ihren Auftraggeber auszuliefern. Und dies ganz offensichtlich unabhängig davon, ob die gesuchte Person überhaupt damit einverstanden wäre. Wir können mit Sicherheit davon ausgehen, dass die gesuchte Person nicht einverstanden ist. So etwas nennt sich im polizeilichen Fachjargon Entführung. Als nächstes haben Sie Ihren Schlägern den Befehl gegeben, den Hehler zusammenzuschlagen, um an Informationen heranzukommen. Und das brauchen Sie erst gar nicht leugnen, Ihre Schläger würden sofort gegen Sie aussagen, um ihre eigene Haut zu retten. Dann haben Sie Diamantschmuck aus der Wohnung des Hehlers mitgehen lassen, von dem Sie wussten, dass er gestohlen war. Können Sie mir soweit folgen?" Bandit Keith funkelte Tristan wütend an. Von seiner vorherigen scheinbaren Gelassenheit war nichts mehr zu sehen. "Und was soll das mit dem Mord? Ich hab mit Morden nichts zu tun, das ist nicht mein Geschäft." "Bisher war das nicht Ihr Geschäft, richtig", stimmte Tristan zu. "Aber haben Sie sich wirklich nicht gefragt, was Ihr Auftraggeber von dem Dieb will, den Sie entführen und an ihn ausliefern sollten?" "Es ist sehr ungesund, seine Nase in die Geschäfte seiner Auftraggeber zu stecken. Ich liefere lediglich das von mir verlangte, alles andere geht mich nichts an", fauchte Bandit Keith. "Das ist sehr kurzsichtig von Ihnen, Herr Keith. Ist Ihnen nicht bewusst, dass Sie und Ihre Jungs mit drinhängen, wenn Sie eine Person gegen Ihren Willen an jemanden ausliefern, der diese Person danach umbringt?" Tristan wartete einen Moment, ob Keith etwas erwidern würde, aber als keine Antwort kam, fuhr er fort: "Sie würden dann wegen Beihilfe zum Mord angeklagt werden. Und selbst wenn Sie beweisen können, nichts davon gewusst zu haben, würden Sie nicht ungestraft bleiben. Und in diesem Fall gibt es mehrere Indizien dafür, dass Ihr Auftraggeber geplant hat, diesen Dieb zu ermorden. Es gibt Hinweise darauf, dass der gesuchte Dieb ein Mordzeuge ist, der nun ebenfalls zum Schweigen gebracht werden soll, genau wie das erste Opfer des Mörders. Ihr Auftraggeber ist ohne Zweifel jemand, der in den Mord verwickelt ist, und in dem er Sie beauftragt hat, den Mordzeugen an ihn auszuliefern, hat er Sie in den Mordfall mit hineingezogen." Tristan wusste, dass es gewagt war, Bandit Keith so viel zu erzählen, auch wenn dieser damit noch lange nicht über ihre eigentlichen Pläne Bescheid wusste. Aber er rechnete fest damit, dass Keith klug genug war zu erkennen, in welche Situation ihn dieser Auftrag gebracht hatte. Der Gang-Boss enttäuschte ihn nicht. "Machen Sie langsam, Taylor! Ich habe kein Interesse daran, für einen Mord in den Knast zu wandern, von dem ich nicht mal was gewusst habe!" Keith zögert einen Moment, dann schnaubte er wütend und sagte: "Okay, okay. Was für ein Handel ist das, den Sie machen möchten?" Tristan konnte sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen. "Oh, ganz einfach. Sie sagen uns alles, was Sie über den Auftrag wissen, einschließlich der Telefonnummer zur Kontaktaufnahme. Dafür lassen wir Sie laufen und lassen die Anzeigen gegen Sie fallen. Die Anzeige des Hehlers wegen schwerer Körperverletzung können wir zwar nicht fallen lassen, aber in diesem speziellen Fall könnten wir das einfach mal vergessen. Und sobald Sie aus dieser sicheren und gemütlichen Zelle draußen sind, verschwinden Sie am Besten für eine Weile aus der Stadt und verhalten sich ruhig. Zumindest würde ich Ihnen das empfehlen. Sollten Sie in den nächsten sechs Monaten nach Abschluss unseres kleinen Handels wieder straffällig werden, und wenn es auch nur eine Kleinigkeit sein sollte, dann wird sich die Staatsanwaltschaft auch wieder an die Anzeige wegen schwerer Körperverletzung erinnern. Und ich denke nicht, dass der Hehler, den Ihre Jungs so schön zusammengeschlagen haben, diese Anzeige wieder zurückziehen wird. Dank Ihnen verbringt er nämlich eine schöne lange Zeit im Krankenhaus." Bandit Keith starrte Tristan lange und ziemlich böse an, doch der Polizist ließ sich nicht einschüchtern und gab den Blick in völliger Ruhe zurück. Schließlich war es Bandit Keith, der aufgab: "Okay. Ich bin einverstanden." Bald darauf verließ Bandit Keith die Polizeistation als freier Mann. Besonders glücklich war er allerdings nicht. Tristan hatte nach dem Handel noch erwähnt, dass die Polizei vermutete, dass Pegasus hinter dem Mord und dem Auftrag stecken könnte. Keith hatte das selbst schon vermutet, und er konnte sich denken, dass der Polizist dies nur erwähnt hatte, um ihn noch weiter zu verunsichern. Das Dumme an der Sache war, dass er damit Erfolg hatte. Pegasus war der mächtigste Unterweltboss in Domino City. Ihn zu verpfeifen, ob nun bewusst oder unbewusst, konnte äußerst unangenehme Folgen haben. Bandit Keith würde dem Ratschlag des Polizisten folgen und Domino City so schnell wie möglich verlassen. An seine Gang verschwendete er keinen Gedanken. Auf den Straßen war jeder sich selbst der Nächste. Bandit Keith holte sich Geld und was er sonst noch als brauchbar empfand aus dem Versteck seiner Bande und machte sich auf den Weg in die nächste große Stadt. Um dorthin zu gelangen, stahl er ein Motorrad, das auf der Straße geparkt war. Es würde ihn schnell bis zur nächsten Stadt bringen, und dann konnte er es auf dem Schwarzmarkt zu Geld machen. Er würde ein gutes Startkapital brauchen, bis er sich in einer neuen Stadt einen Namen als Schläger gemacht hatte. ----------------------------------- Fortsetzung folgt... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)