Look in the Future von Rasp ================================================================================ Kapitel 19: Sad but true ------------------------ Die Woche, die uns Thot noch Zeit gegeben hatte, verging schneller, als mir lieb war. Das Training bei Babi wurde jeden Tag härter. Außer Goten und Trunks waren nun auch die anderen dabei, die ich im Garten der Briefs kennen gelernt hatte. Ich war erstaunt, dass sie sich alle dazu bereit erklärt hatten uns zu helfen. Trunks hatte mir erklärt, dass das nicht das erste Mal war, dass seine Familie und Freunde die Erde vor dem Untergang gerettet hatten. Außerdem waren sie nun einmal Kämpfer aus Leib und Seele und sie hatten lange keine richtigen Gegner mehr. Ich bezweifelte zwar, dass Götter richtige Kämpfer und damit Gegner waren, aber man würde sehen. In meinen Visionen, die ich Gott sei dank nicht mehr bekam, hatte ich nämlich Naturkatastrophen gesehen. Und wie man gegen solche ankämpfen sollte... Da hatte ich keine Ahnung. „Maricole, du bist schon wieder unaufmerksam!“, rügte Babi mich. Ich fuhr aus meinen Gedanken hoch, die ich gerade gedacht hatte. „Tut mir leid“, murmelte ich, doch dieses Mal ließ sich Babi damit nicht zufrieden stellen. „Wenn du später einen Fehler machst, wenn’s drauf ankommt, dann reicht auch kein >Entschuldigung< aus um alles wieder gut zu machen“, erklärte sie mir stattdessen. „Dann ist es passiert und hat verheerende Auswirkungen. Deshalb will ich, dass du dich jetzt konzentrierst und dich nicht ablenken lässt.“ Sie verschränkte die Arme und ich nickte kurz, bevor ich wieder ans Training ging, verbissener denn je zuvor. Ich wollte ihr zeigen, was ich drauf hatte. „Das sieht ja schon mal recht ordentlich aus, wie du dich entwickelt hast“, vernahm ich eine Stimme neben dem Kampfplatz, auf welchem ich gerade mit Trunks trainierte. Ich hatte überhaupt nicht mitbekommen, dass sich jemand genähert hatte, obwohl Babi mir genau das eingeschärft hatte. „Es ist zwar gut, wenn du dich auf deinen Gegner konzentrierst, doch in einem offenen Kampf ohne Regeln, wie es der uns bevorstehende einer sein wird, solltest du auch immer auf das achten, was neben dir passiert.“, hörte ich ihre Worte in meinem Kopf umherspuken. Trunks hatte unseren Besucher wohl eben so wenig gespürt, wie ich, denn er hielt im Kampf inne und sah zur Seite. Ich tat es ihm gleich und war überrascht, wen ich da zu sehen bekam. Meine Mutter stand dort und blickte stolz zu ihr hinüber. Neben ihr auf dem Boden saß Ryoka und sah zwischen meiner Mutter und mir hin und her. Ich löste mich aus meiner Starre und ging auf sie zu. Doch irgendwann konnte ich mich nicht mehr beherrschen, rannte auf sie zu und fiel ihr schluchzend in die Arme. „Ist ja gut meine Kleine“, flüsterte sie mir zu und strich mir sanft über den Kopf. Wie lange hatte sie mich nicht mehr in den Armen gehalten? Ich wusste es nicht mehr. Auf die Idee sie zu fragen, wo sie die letzten Wochen war, kam ich nicht. Es war mir auch ehrlich egal. Hauptsache sie war jetzt hier. Trunks hielt sich im Hintergrund und wartete darauf, dass wir weiter trainieren konnten. Langsam, mir kam es wie eine Ewigkeit vor, löste ich mich von Yuki und wischte mir die Tränen aus den Augen. „Mir ist das alles zu viel!“, flüsterte ich. Yuki nickte und meinte: „Ich weiß mein Schatz. Aber nur durch dich konnten alle überhaupt wissen, was geschehen würde und durch deine Kraft wird es weitergehen. Du kannst das Ganze beenden. Maricole, wir glauben alle an dich. Du hast mich schon jetzt zur stolzesten Mutter überhaupt gemacht.“ Ihre Stimme klang ganz weich als sie mir das sagte. Dieser Tonfall berührte mich tief in meinem Inneren und ließ mich neue Kraft schöpfen. Ich holte tief Luft, hob dann den Kopf und sah ihr in die Augen. Diese waren mit einem warmen, stolzen Blick auf mich gerichtet. Ich konnte nicht anders, ich musst ihr noch einmal um den Hals fallen. Nach Minuten löste ich mich ein zweites Mal. „Danke Mama“, sagte ich leise. Sie drückte meine Hand sacht, die sie ergriffen hatte. „Du solltest jetzt weiter trainieren meine Kleine“, sagte Yuki dann endlich und ließ mich los. Ich wandte mich zu Trunks um und ging zu ihm. Meine Mutter folgte mir. „Bei ihnen möchte ich mich auch bedanken“, sagte sie, als sie vor ihm stand. Trunks malte mit der Schuhspitze Kreise auf den Boden. Ihm war die Situation sichtlich peinlich. „Aber nicht doch. Das habe ich gern getan.“ Yuki nickte und lachte dann: „Mika, halt ihn dir warm. Solch einen netten Schwiegersohn würde ich nicht alle Tage bekommen!“ Ich spürte wie mir bei diesem Satz das Blut ins Gesichts schoss. Doch bevor ich noch etwas erwidern konnte, drehte sie sich um und ging, winkte nur noch einmal kurz über ihre Schulter. Ich wagte es nicht Trunks in die Augen zu sehen. „Dann wollen wir mal wieder?“, fragte er unsicher. Ich nickte zaghaft und sah ihm zum ersten Mal seit meine Mutter gegangen war ins Gesicht. Auch seine Wangen waren noch von einem zarten rosa überzogen. Er lächelte sanft und irgendwas war nicht mehr so wie es vor dem Besuch meiner Mutter war. Nach dem Training begleiteten mich nicht Son Goten und Trunks nach Hause, sondern meine Mutter, die bei Uranai Baba auf mich gewartet hatte. „Musst das vorhin sein?“, fragte ich sie auf dem Weg. „Ich weiß nicht was du meinst“, versuchte sie abzulenken. „Das weißt du ganz genau“, verteidigte ich meine Aussage. Sie zuckte mit den Schulter. „Na sagen wir mal, ich hatte da so einen Traum“, meinte sie dann nach einer Weile. Ich starrte sie an. Meine Mutter hatte schließlich bei Babi gelernt und ich hatte scheinbar ihre Fähigkeiten geerbt. Aber das hieß noch lange nicht, das Yuki recht hatte und alles so kommen würde wie sie „geträumt“ hatte. Auch sie hatte schon manches Mal eine fixe Idee, die sich später als schlecht oder falsch herausgestellt hatte. „Was willst du heute Abend essen?“, riss sie mich aus meinen Gedanken. Ich überlegte kurz. Wann hatte ich das letzte Mal gute Hausmannskost von Mutti gegessen? Das war schon eine Weile her. „Ich wäre für Gulasch mit Knödel“, entschied ich mich dann und Yuki stimmte zu. Da wir aber kein Fleisch zu Hause hatten, gingen wir noch schnell einkaufen. Außer dem Gulaschfleisch kauften wir noch Rote Grütze für den Nachtisch und Zutaten für einen gemischten Salat, damit Ryoka uns nicht vom Fleisch fiel. Als wir zu Hause angekommen waren, schickte sie mich auf mein Zimmer, sie würde sich um alles kümmern. „Sag mal Ryoka“, begann ich, als ich schon eine Weile auf meinem Bett gelegen hatte. „Hmmm? Was denn?“, fragte seine Stimme. „Warum muss erst so was schlimmes passieren, damit ich mich wieder mit meiner Mutter verstehe?“, fragte ich ihn. „Das ist doch meistens so“, meinte er. „Immer wenn etwas Schreckliches passiert ist, dann wird etwas gemacht. Deine Mutter hat es nur früh genug erkannt und kümmert sich wieder besser um dich, bevor sie es nicht mehr kann. Sie hat Angst dich zu verlieren, Mika. Deshalb.“ „Du bist schon ein schlauer kleiner Ohika“, seufzte ich, lugte über den Bettrand, sah meinen kleinen am Boden sitzen und hob ihn dann zu mir aufs Bett. Er kuschelte sich sofort eng an mich. „Ich habe auch Angst dich zu verlieren“, raunte er. Ich streichelte ihm sein Fell, genau wie es meine Mutter heute Nachmittag mit meinen Haaren gemacht hatte. Ja, Angst hatte ich schon eine ganze Weile und was für eine. Doch ich hatte Menschen – ja und Ohikas - für die es sich lohnte gegen diese Ängste zu kämpfen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)