Look in the Future von Rasp ================================================================================ Kapitel 10: Fever ----------------- „Hey Mika wach doch bitte auf!“ Aufgeregt hoppelte Ryoka um meinen schlaffen Körper. langsam öffnete ich die Augen. „Wo war ich hier?“ Das hier war nicht mehr Thot‘s Thronsaal, in dem ich noch bis vor wenigen Minuten gewesen war. Aber ich erkannte ein Ohika. Das pelzige Etwas musste wohl mit mir geredet haben. Langsam versuchte ich mich aufzurichten und schaffte es auch so halbwegs. Ich konnte mich jedenfalls hinsetzten. „Geht’s dir wieder besser Mika???“ Wer verdammt noch mal war diese Mika und wo war ich? „Wer bist du denn?“, fragte ich das Ohika. Doch das tat nur einen Satz nach hinten und verschwand dann aus meinem Blickfeld. Kurz nach dessen Verschwinden stand ein junger Mann vor mir, begleitet von einem verhutzelten alten Weibchen auf einer....., ja, sie saß auf einer Kristallkugel. „Sieh dir ihre Augen an. Ich glaube er ist endlich in ihr erwacht.“, flüsterte die Alte ihm zu. „Glaubst du es stimmt? Vielleicht trägt sie auch nur Kontaktlinsen“, erwiderte der junge Mann. „Ein Ohika irrt sich nie“, fauchte sie zurück und dann sagte sie an mich gewandt: „Oh großer Gott, dürften wir erfahren, mit wem wir die Ehre haben?“ So angesprochen fühlte ich mich schon ein wenig wohler. „Ich bin Imhotep der Heilgott. Ich wäre ihnen sehr verbunden, wenn sie mir sagen könnten, wo ich mich hier befinde.“ „Das ist eine lange Geschichte. Wir sollten erst mal rein gehen. Hilfst du ihm bitte Trunks...“ Doch noch bevor der junge Mann einen Schritt auf mich zu getan hatte, verfiel ich wieder in eine tiefe Ohnmacht. „Imhotep?“, fragte Babis Stimme, doch ich musste erst die Augen aufschlagen, um zu sehen, dass nicht nur sie an meinem Bett stand. „Kannst du nicht mehr richtig sehen Babi? Ich heiße Mika, und nicht Imhotep“, nuschelte ich. „Sie ist wieder sie selbst.“ Erleichterung sprach aus Trunks Stimme. „Aber wer weiß wie lange noch. Du hast Imhotep doch erlebt. Er ist wiedererwacht. Also kann es nicht mehr lange dauern. Ich frage mich nur in welchem Körper Thot erneut aufersteht“, sagte nun Babi. Irgendwie machte mich das Gespräch der beiden nervös. Ich wusste ja, wer Imhotep war, kein Wunder, wenn man Mythologie studiert, aber ich wusste nicht, warum sie mich dann mit diesem Namen ansprachen. „Könntet ihr mir bitte erzählen, was hier los war? Warum sprecht ihr mich mit Imhotep an?“ Babi sah mich an, als hätte sie jetzt erst gemerkt, dass ich aufgewacht bin. Doch dann erzählten sie mir was passiert war. Nachdem ich bei Celina ohnmächtig geworden bin, hatte sie meine Mutter angerufen. Babi und sie hatten mich dann abgeholt. Yuki hatte dann noch Trunks angerufen, wer weiß warum, und war dann wieder zur Arbeit gegangen. Sie durfte ihre Kunden ja nicht warten lassen. Außerdem berichteten sie, wie ich plötzlich mit einer anderen Stimme gesprochen hatte und so weiter. Das alles verwirrte mich ein wenig, denn von all dem hatte ich nichts mitbekommen. Es war so wie ein Filmriss. „Jetzt wird es Zeit Mika, dass du auch die letzte Prophezeiung liest. Sie ist nicht mehr gut erhalten und auf ägyptisch geschrieben, aber dein Wissen wird dir sagen, was sie zu bedeuten hat, schließlich ist dein Körper die Auswahl des großen Imhotep.“ Sie ging aus dem Zimmer. Erwartete sie jetzt, dass ich ihr folgte? Nein, im nächsten Augenblick trat sie erneut ins Zimmer, mit einem viel zu großen Buch. Sie schlug gleich die erste Seite auf. Auf eine merkwürdige Art und Weise kam mir das Buch bekannt vor. „Bitte schön Mika, hier ist der Text.“ Sie reichte mir das Buch und ich blickte auf die Hieroglyphen. Ich hatte keine Ahnung, wie ich die entziffern sollte, aber trotzdem schaute ich nicht auf. Ich konzentrierte mich so gut es ging und auf einmal hörte ich eine zweite Stimme in meinem Kopf, die mir gänzlich unbekannt war, aber doch einen Hauch von Vertrautheit hatte. „Diese alten Schriften... Ich habe sie lange nicht gesehen. Von meinem alten Freund Horus natürlich. Damals hat ihm keiner geglaubt, doch ich bin sicher, dass es soweit ist.“ „Wer bist du und wie kommst du in meinen Kopf?“, fragte meine Stimme in meinem Kopf, doch die Stimme lachte nur leise. „Du weißt nicht wer ich bin? Dabei bist du doch die Person, über die hier im Text gesprochen wird.“ Ich verstand immer noch nichts . „Was soll das heißen. Erklärs mir bitte.“ Die Stimme erzählte mir also alles was sie wusste. Sie sagte mir, dass sie Imhotep sei, der seit kurzer Zeit mit in meinem Körper lebte und warum gerade ich es war. Außerdem las er mir noch vor, was in der Prophezeiung stand, die sein Freund Horus vor mehr als 3000 Jahren gemacht hatte und dem damals niemand geglaubt hatte. (Zusatz: Die Prophezeiung ist der Prolog). „Danke schön“ sagte ich zu ihm, als wäre er eine normale Person. „Kann ich jetzt immer mit dir reden, wenn ich will?“ „Natürlich“, antwortete er, „das ist absolut kein Problem. Du solltest dich jetzt aber ausruhen. Meine Auferstehung hat deinen Körper geschwächt.“ Danach verstummt er und ich öffnete meine Augen, die ich während des Dialoges mit Imhotep geschlossen hatte. „Bist du wieder wach?“, fragte Babi mich. „ich habe nicht geschlafen“, antwortete ich mit leiser Stimme. „Doch hast du Maricole. Du schläfst seit gestern Nachmittag um sechs.“ „Und wie spät haben wir es jetzt?“, fragte ich neugierig. „Wir haben es jetzt um zehn Uhr morgens und du glühst immer noch, wie ein Ofen. Das Ganze hat dich doch ganz schön mitgenommen. Trunks ist an der Uni und sagt den Leuten dort Bescheid, dass du krank bist. Celina hat sich auch schon gemeldet, aber du hast geschlafen. Sie ruft nachher noch mal an.“ Babi hörte gar nicht mehr auf zu reden, doch das meiste bekam ich schon gar nicht mehr mit, denn ich döste wieder ein und wachte erst wieder, als Yuki neben meinem Bett stand, mir die Hand streichelte und darauf hinwies, dass ich doch bitte den Tee auf meinem Nachtschrank trinken sollte. Celina besuchte mich am nächsten Tag. Auch sie sah noch nicht ganz gesund aus, doch sie sagte, dass sie sich schon wieder wohl fühle. „Du hast mir nen ganz schönen Schrecken eingejagt, als du da plötzlich vor mir umgefallen bist. Zum Glück konnte ich deine Mutter erreichen. Sie hat dich dann abgeholt. Aber es ist schön, dass es dir auch wieder besser geht. Ich wusste ja nicht, dass meine Krankheit so ansteckend ist.“ Ich winkte ab: „Ist nicht deine Schuld. Ich hatte mich schon den ganzen nicht so sonderlich gefühlt, aber ich dachte, dass es wieder besser wird. Ich wollte dich nicht erschrecken. Wann gehst du eigentlich wieder zu den Vorlesungen?“ Celina zuckte mit den Schultern und antwortete nicht. Irgendwie sah sie abwesend aus. „Geht’s dir nicht gut Celina? Willst du was trinken?“ Ich rüttelte sie leicht am Arm, und sie fuhr leicht zusammen. „Ich werde dann mal wieder gehen“, sagte sie mit leicht belegter Stimme. „Ich muss mich doch noch mal hinlegen. Meine Kopfschmerzen werden wieder stärker.“ Damit stand sie auf und verließ das Zimmer, ohne mir Aufwiedersehen gewünscht zu haben. Ich wunderte mich zwar, schob das alles aber auf ihre Krankheit, denn auch meine Kopfschmerzen wurden im Augenblick wieder stärker. Außerdem war es mir nur Recht, wenn sie ging. Ich wollte nämlich noch ein wenig über die Prophezeiung nachdenken, die mir Imhotep vorgelesen hatte. Eigentlich war alles wie es da stand eindeutig. Aber einige Sätze machten mir noch Kopfzerbrechen. Doch zum Glück hatte das noch Zeit. Hoffte ich jedenfalls. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)