Krieg der Herzen von Rasp ================================================================================ Kapitel 2: Ein Krankenhausbesuch mit Folgen ------------------------------------------- Ein Krankenhausbesuch mit Folgen Sonntag morgen. Ich stehe vor dem Krankenhaus. Es ist mal wieder zehn Uhr Morgens. Nicht mal mehr ausschlafen kann man am Wochenende. Martina würde mir jetzt damit kommen, dass ich sowieso nur zwei Stunden Schlaf täglich brauche. Aber die ist ja nicht hier, also kann ich mich beschweren. Ich atmete noch einmal tief durch, denn den Geruch in Krankenhäusern kann ich eigentlich nicht ausstehen. In der Eingangshalle fuhren Leute in Rollstühlen um mich herum, andere saßen auf Stühlen und schienen auf etwas oder jemanden zu warten. Ich ging zu einer freundlich aussehenden Schwester, die hinter dem Anmeldetresen stand. "Guten Tag", grüßte ich freundlich. "Guten Tag", erwiderte sie mürrisch. Und schon war sie mir unsympathisch. Man kann Leute wenigstens freundlich grüßen. Oder? Na ja, kann man nichts machen. Als weiter: "Können sie mir sagen, in welchem Zimmer ein Son Goten liegt. Er müsste gestern mit einer Beinfraktur eingeliefert worden sein." "Einen Moment bitte, ich schaue nach", war die nicht sehr freundliche Antwort. Sie drehte mir den Rücken zu und tippte irgendetwas in den Computer. Konnte die sich nicht beeilen, oder sollte ich hier anwachsen. Hinter mir hatte sich auch schon eine riesige Schlange (na ja waren nur vier Personen, aber immerhin). Endlich drehte sich die Schwester zu mir um: "Ein Son Goten mit Beinfraktur liegt in Zimmer 306." "Danke schön", sagte ich zerknirscht, drehte mich um und ging auf Suche nach Zimmer 306. Es war wirklich nicht schwer zu finden. Ich fuhr mit dem Fahrstuhl in den dritten Stock. Zimmer 306 war das sechste Zimmer nach links vom Fahrstuhl. Ich klopfte sachte an die Tür. "Wurde auch endlich Zeit, dass du kommst", kam es aus dem Inneren. Also öffnete ich die Tür. Auf dem Bett vor mir saß ein freudestrahlender Son Goten. "Also dir kanns gar nicht schlecht gehen", bemerkte ich mit einem Grinsen im Gesicht. Son Goten grinste zurück. Zur Begrüßung bekam er von mir einen Kuss auf die Stirn. Das schien ihm aber nicht zu passen, denn er hielt mich am Handgelenk zurück, als ich mich wieder aufrichten wollte und sah mir tief in die Augen. Ich wusste genau, was er jetzt von mir erwartete. Doch den Gefallen tat ich ihm nicht. Eine Kurze Handbewegung und mein Handgelenk war wieder befreit. Son Goten schaute mich verstört an. Doch noch bevor es zu peinlichen Fragen kommen konnte, fragte ich ihn: "Erzähl mal, was die noch alles mit dir gemacht haben und wann du nach Hause darfst." Ich setzte mich auf den Bettrand und ließ Son Goten quatschen. Er erzählte mir von den ganzen Ärzten um ihn rum, vom Röntgen und dem Eingipsen seines Beines. Dabei deutete er auf sein Bein, dass gerade aus dem Bett hing. "Am besten war allerdings, als meine Mutter wie eine Furie zur Tür rein ist und meinen Vater hinter sich her geschleift hat", freute er sich. "Die hat die Ärzte vielleicht zur Schnecke gemacht, von wegen sie sollen sich richtig um mich kümmern und sich noch beeilen. An mich hat sie sich aber die ganze Zeit nicht gewendet. Erst als sie mich in das Zimmer hier geschafft hatten." Ich fing an zu lachen: "Stell ich mir gerade lustig vor, wie deine Mutter mit den Ärzten umspringt, die dir ja eigentlich nur helfen wollten." Um mich wieder zu beruhigen stand ich vom Bett auf und ging ein paar Schritte im Zimmer. "Und ich darf in zwei Tagen nach Hause", fügte er noch lachend hinzu. Nachdem ich mich beruhigt hatte, drehte ich mich zu Son Goten um. Auch er schien sich gerade wieder beruhigt zu haben. "Sag mal, möchtest du was trinken?", fragte er mich und wischte sich noch schnell eine Träne aus dem Augenwinkel. "Ich muss mich mal ne Runde bewegen." Ich hatte nichts dagegen, und so hievte sich Son Goten aus dem Bett, griff sich seine Krücken und humpelte aus dem Zimmer. "Komme gleich wieder!", rief er mir noch zu und verschwand. Da ich nichts besseres zu tun hatte, machte ich mich daran, das Zimmer ein wenig aufzuräumen. Ich war gerade dabei, sein Bett zu machen, als sich die Tür öffnete. Ich sah auf, weil ich dachte, dass Son Goten vielleicht doch Hilfe brauchte. Doch in der Tür stand nicht Son Goten mit seinen Krücken, sondern ein junger Mann mit lilafarbenen Haaren. "Das muss dieser Trunks sein", dachte ich mir, denn der mit den lila Haaren passte auf die Beschreibung, die mir Son Goten gegeben hatte. Scheinbar hatte der an der Tür auch jemand anderen als mich erwartet, auf jeden Fall bewegte er sich keinen Zentimeter in den Raum hinein, sondern starrte mich an. Da ich allerdings auch nicht wusste was ich nun machen sollte, tat ich es ihm gleich und starrte zurück. Ich schaute ihm genau in die Augen. Ich hatte keine Ahnung wie lange wir in dieser Position verharrten, jedenfalls hätte ich gern gewusst, was er in diesem Augenblick dachte. Doch leider darf ich meine Kräfte nicht unüberlegt einsetzten, vor allem wenn ich nicht weiß wen ich vor mir habe. Wir bewegten uns erst wieder, als wir ein das klappernde Geräusch von Krücken auf dem Gang hörten. Der Junge an der Tür drehte sich zur Seite und seine Gesichtszüge erhellten sich. "Na Son Goten altes Haus! Wie geht's denn so?" Son Goten kam ins Zimmer gehumpelt, übergab mir die zwei Tassen und ließ sich aufs Bett fallen. Der mit den lila Haaren setzte sich auf einen der Stühle neben dem Bett. "Ach so, Trunks! Darf ich dich mit meiner Freundin bekannt machen? Das ist Mareike.", dabei deutete er auf mich. "Sie sitzt in der Schule zwischen uns." Trunks nickte mir kurz zu, wendete sich aber gleich darauf Son Goten zu und verwickelte ihn in ein Gespräch über einen gewissen Vegeta, der irgendwelche Probleme mit einem Piccolo und Son Goku habe. Das wurde mir aber bald langweilig, da es sich scheinbar nur um Klamotten und Frauen drehte. Also nahm ich meine Tasse in die Hand, nippte an diesen ekelhaften Krankenhaustee und wartete darauf, dass sich endlich auch mal wieder einer mit mir unterhielt. "Also hatte ich doch Recht", schoss es mir durch den Kopf. "Der mit den lila Haaren ist also Trunks." Da ich immer noch nichts zu tun hatte, machte ich mich daran, die Aura der beiden zu messen. Allerdings war diese viel zu niedrig, als das ich sie hätte richtig einordnen können. Ich kam also zu dem Schluss, dass Son Goten und Trunks ihre Auren, genau wie ich in diesem Moment, unterdrücken mussten. Nachdem ich meine Tasse mit Tee geleert hatte, verließ mich mein letztes Bisschen Beherrschung. Ich stand auf und knalle die Tasse auf den Tisch. Da sie sich auch jetzt noch nicht um mich kümmerten, konnte ich wirklich nicht mehr an mich halten. "SAGT MAL BIN ICH LUFT, ODER BIN ICH NUR EIN ZEITVERTREIB, SOLANGE DEIN DÄMLICHER FREUND NICHT DA IST. FALLS DUS NÄMLICH NOCH NICHT BEMERKT HABEN SOLLTEST, ICH BIN AUCH NOCH DA!!!!!" Danach musste ich erst einmal Luft holen. Dadurch gab ich aber Trunks Zeit mir seine Meinung zu sagen: "Sag mal spinnst du hier so rumzubrüllen? Wir sind ja schließlich nicht taub! Außerdem ist Son Goten ein Freund von mir und da hab ich das Recht mich mit ihm zu unterhalten!" Wutrot drehte ich mich zur Tür und verließ ohne ein weiteres Wort zu sagen den Raum. Als ich mich noch einmal umdrehte um die Tür zu schließen, sah ich, dass sich Son Goten und Trunks nur ratlos ansahen und mit den Schultern zucken. "Kurz bevor ich die Tür geschlossen hatte hörte ich noch einen der beiden "WEIBER!", sagen, also ließ ich die Tür los und die flog mit einem lauten Knall zu. Immer noch vor Wut kochend verließ ich das Krankenhaus. Ich setzte mich auf eine Bank im Park vor dem Gebäude um mich erst mal zu beruhigen. Wieder einmal war mein Temperament mit mir durchgegangen. Meine Ausraster hatten mir schon in der Vergangenheit einige Schwierigkeit bereitet. Aber für mich war es doch schwer meine Kräfte geheim zu halten. "Vielleicht bekommt es ja keiner von unseren Leuten mit", dachte ich mir und im selben Augenblick war ich mir sicher, dass es keiner mitbekommen könnte, da ich zur Zeit ja alleine unterwegs war. Und überall konnte die Königin ihre Ohren ja nicht haben. Ich fühlte mich schon ein wenig besser, doch als ich aufstehen wollte, sah ich gerade Trunks aus dem Krankenhaus kommen. Allerdings sah er nicht mehr so glücklich aus, wie noch vor ein paar Minuten in Son Gotens Zimmer. Also blieb ich noch ein wenig sitzen, da Trunks genau in dieselbe Richtung gegangen war, in die auch ich hätte gehen müssen. Und auf ein erneutes Wiedersehen hatte ich im Moment auch keine Lust, obwohl sich in meiner Magengegend ein komisches Gefühl breit machte, welches ich mir nicht erklären konnte. Warum sah er denn gerade so niedergeschlagen aus? Nur weil ich ihn angeschrien hatte? Oder hatte es einen anderen Grund? Na egal. Ich war schließlich noch auf ihn sauer. Deshalb wartete ich noch einmal zehn Minuten und machte mich dann auf den Weg zu mir nach Haus. Der nächste Tag war wieder ein Schultag. Mir war klar, dass ich nun direkt neben diesem Assi von Trunks sitzen musste. Als ich die Klasse betrat, fiel mir sofort auf, dass er wieder in der Schule sein musste, denn unter seinem Platz stand ein Rucksack. Ich setzte mich also. Ich hatte momentan keine Lust mich mit den anderen zu unterhalten. Ich packte meine Sachen auf meinen Platz und holte außerdem noch die zwei Hefter hervor, die ich von der Straße aufgelesen hatte. Trunks sollte sie Son Goten mitnehmen. Gerade in diesem Moment betrat er das Klassenzimmer. Die Klamotten die er trug, sahen ordentlicher aus, als die von gestern. Allerdings verdüsterte sich auch seine Miene, als er mich sah. Ich heilt ihm die Hefter hin: "Da, nimm die mit. Die hat Son Goten bei mir vergessen." Doch statt nach den Heftern zu greifen, holte er schweigend einen Zettel aus einer seiner Hosentaschen und legte ihn vor mich auf den Tisch. Ich ließ die Hefter sinken und las die Notiz auf dem Zettel. Sie war von Son Goten: Möchte mich bei dir wegen gestern entschuldigen. Kannst du gleich nach der Schule zu mir kommen. Trunks kann dich ja begleiten. Küsschen dein Son Goten Mir klappte die Kinnlade herunter. Dann drehte ich mich zur Seite und sah Trunks von der Seite an. Auch ihm schien der Vorschlag, dass er mich begleiten sollte, nicht zu gefallen. Den ganzen Schultag über war ich drauf bedacht, Trunks nicht zu nahe zu kommen. Geredet hätte er sowieso nicht mit mir, genauso wenig wie ich mit ihm. Doch nach der Schule konnte ich ihm nicht mehr aus dem Weg gehen, da er vor der Schule auf mich wartete, um mich zu Son Goten zu bringen. Wir gingen also die ganze Zeit schweigend nebeneinander her. Von Zeit zu Zeit merkte ich, wie mich ein prüfender Blick seinerseits traf. Doch ich tat so, als hätte ich nicht bemerkt, dass er mich ansah. Ehrlich gesagt war es mir doch etwas unbehaglich zu Mute, jemand anzuschweigen. Vor allem da mein Hass auf ihn schon gestern beim Training fast verflogen war und ich eigentlich nur mit einer Person einmal über eine Woche nicht geredet hatte. Und das war mein Vater, der meinen 500 Freund vor die Tür gesetzt hatte, weil er ein Mensch war. Wir hatten noch immer kein Wort gesagt, als wir bei der Capsule Corp. ankamen. Trunks ließ mich ins Haus und zeigte noch mit einem Finger auf die Treppe. Danach ließ er mich stehen um seine Mutter und Schwester in der Küche zu begrüßen. Also ging ich die Treppe hoch und versuchte Son Gotens Zimmer zu finden. Auf dem Flur im Obergeschoss waren sieben Türen. Wie sollte ich da die Richtige finden? Das hieß für mich logisch denken. Eine der Türen war weiß mit pinken Herzchen drauf. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass ein Kerl seine Zimmertür so verziert, außer er war ganz und gar andersherum. Doch dann konnte ich auf Logik pfeifen, denn die anderen Türen glichen sich wie ein Ei dem anderen. Dann musste ich eben doch an jede Tür klopfen und ich hoffte insgeheim, dass ich gleich die richtige finden würde. Doch dem war nicht so. Die erste Tür an die ich klopfte, gehörte zu einem Badezimmer. Die nächsten zwei Zimmer waren zwar Schlafzimmer, doch leider nicht das von Son Goten. Das erste schien einem Mädchen zu gehören, denn auf dem Bett saß eine große Anzahl von Puppen und Stofftieren. Das zweite gehörte unzweifelhaft einem Jungen, denn auf dem Boden lagen ein paar Boxershorts und an der Wand über dem Bett hing ein Schwert. Ich hätte es mir gerne noch etwas näher angesehen, doch ich wollte Son Goten nicht warten lassen. Erst bei der letzten Tür hatte ich Glück. Sie gehörte zu Son Gotens Zimmer. "Was hat denn da so lange gedauert? Ich hab euch schon vor zehn Minuten kommen hören?", fragte er mich beleidigt. "Das hast du deinem Freund zu verdanken", sagte ich in derselben Tonlage wie Son Goten. "Der hat nur auf die Treppe gezeigt und kein Wort darüber verloren wo genau dein Zimmer ist. Oder was hast du gedacht?", wollte ich dann noch grinsend wissen. Eine Antwort bekam ich aber nicht, stattdessen wurde Son Goten knall rot. Ich konnte mir genau ausmalen, was er sich vorgestellt hatte. Wahrscheinlich hatte er sich mich und Trunks rumknutschend vorgestellt. Er war also eifersüchtig. Um ihn zu beruhigen, setzte ich mich neben ihn aufs Bett und legte einen Arm um ihn. So saßen wir ungefähr eine halbe Stunde, ohne uns zu bewegen, oder miteinander zu reden. Wieder einmal fühlte ich mich nicht sonderlich wohl in meiner Haut. Doch wusste ich nicht warum. Noch nicht. "Sag mal, warum bist du denn schon zu Hause? Solltest du nicht erst morgen rauskommen?", fragte ich ihn nach dieser langen Schweigezeit. Er schaute mich ein wenig erschrocken an, so als ob ich ihn aus seinen Gedanken gerissen hätte. Doch dann antwortete er mir: "Meine Mutter hat bei den Ärzten und Schwestern Terror gemacht und da haben die mich eben schon heute früh entlassen. Da bin ich aber auch froh drüber. Krankenhaus ist so langweilig!" Um nicht die ganze Zeit nur da zu sitzen, ging ich zu meiner Schultasche, die ich an der Tür abgestellt hatte. Ich holte Son Gotens Hefter und einige Arbeitsblätter heraus und ging zum Bett zurück. "Hier", sagte ich, als ich ihm die Hefter und die Blätter gab. "Die hast du bei mir vergessen und die Arbeitsblätter solltest du auch machen. Vielleicht hilft dir Trunks ja dabei." Son Goten schaute gelangweilt auf das Schulzeug, so als wollte er sagen "Was soll ich denn damit?" Stattdessen fragte er: "Kannst dus mir nicht erklären?" Dabei setzte er einen Dackelblick auf und ich gab mich geschlagen. Ich ließ mich wieder neben ihm nieder und in knapp ein einhalb Stunden hatten wir die Arbeitsblätter durch. Son Goten legte einen Arm um meine Schultern und zog mich ein wenig näher an sich heran. "Danke schön", flüsterte er mir ins Ohr. Ich drehte mich in seine Richtung. Das war wahrscheinlich ein Fehler von mir, denn er schien es als Aufforderung zu sehen, mich zu küssen. Kurz bevor seine Lippen die meinigen berührten, drehte ich den Kopf in eine andere Richtung, und der Kuss traf nur meine Wange. "Was sollte denn das jetzt", wollte er ganz verstört von mir wissen. "Tut mir leid Son Goten", sagte ich leise, "aber mir geht das alles viel zu schnell." Ich machte eine Kurze Pause, um die Wirkung dieser Worte zu sehen, denn ehrlich gesagt hatte ich sie noch nie gebraucht. Da er nur ein leises Murren von sich gab, fügte ich noch hinzu: "Ich sollte jetzt besser gehen." Ich erhob mich vom Bett und wartete auf eine Antwort. Da keine kam, ging ich aus dem Zimmer ohne mich noch einmal umzudrehen. Leise ging ich durchs Haus, darauf bedacht, dass mir besser keiner begegnete. Das schaffte ich auch sehr gut, denn sie schienen alle in der Küche zu sein. Also machte ich mich leise aus dem Staub. Draußen musste ich erst mal tief durchatmen. Son Goten war in manchen Situationen wirklich nur auf sich und seine Bedürfnisse fixiert. Wie die meisten Exfreunde von mir. Die nächsten Tage sah es nicht anders aus. Trunks sagte keinen Piep zu mir und ich hielt mich auch zurück mit meinen Worten. Son Goten versuchte es jeden Tag aufs neue mir einen Kuss zu stehlen. Doch auch seine restlichen Versuche liefen schief. Tja ab und zu sollte man dann doch die Gedanken anderer lesen, aber nur in bestimmten Momenten. So kam dann der Donnerstag. Ich lief mal wieder neben Trunks her, um Son Goten zu besuchen. Ehrlich gesagt, ich hatte keinen Bock auf Son Goten. Außerdem ging es mir auf den Keks, dass Trunks noch immer nicht mit mir reden wollte. Also fuhr ich ihn an: "Sag mal was hast du eigentlich gegen mich, dass du nicht mal mit mir reden willst?" Er schaute mich verwundert an und wendete seinen Blick auf den Boden. "Eigentlich hab ich gar nichts gegen dich." Diese Antwort hatte ich nun absolut nicht erwartet. "Und warum hast du dich dann im Krankenhaus und in der Schule so bescheuert verhalten?", wollte ich nun noch wissen. Er holte tief Luft und antwortete: "Weißt du, an dem Tag hatte ich tierischen Zoff mit meinem Vater. Meine Schwester hatte nämlich gepetzt, dass ich sie aus dem Bad geschmissen hatte. Aber sie muss mir doch nicht unbedingt beim duschen zusehen. Oder?" Ich merkte wie ich rot anlief. Ich hab nämlich die Angewohnheit mir sowas immer bildlich vorzustellen. "Nein, dass muss sie nicht", flüsterte ich und versuchte an etwas anderes zu denken. "Na und dann im Krankenhaus", fuhr er fort, "da hast du dann angefangen zu schreien und da ist mir dann der Kragen geplatzt." Ich sah ihn von der Seite an. "Ja tut mir auch leid", sagte ich. "Bloß du musst verstehen, dass ich sonst sehr oft allein bin (hab schon mal knappe 2 Monate allein im Raumschiff gesessen) und dann geht es mir wirklich an die Nieren, wenn da jemand ist, mit dem man sich unterhalten kann und man einfach ignoriert wird." Trunks nickte verständnisvoll und schon hatte ich dieses Thema gedanklich abgehakt. Den weiteren Weg zur Capsule Corp. Unterhielten wir uns recht gut. Er erzählte mir viel über seine Familie, jedoch verschwieg er mir Vegetas Beruf und seine Hobbys. Im Hause Briefs verlief dann alles wie bereits erzählt. Die Tage vergingen mit Sachen wie; sich mit Trunks unterhalten, Son Gotens Kuss Attacken ausweichen und natürlich Schule. Endlich war wieder Sonntag. Der erste Tag dieser Woche an dem ich Son Goten nicht besuchen wollte. Samstag hatte er mir nämlich eröffnet, dass er Montag wieder in die Schule kommen wollte. Und ein Son Goten freier Tag ist ja wohl gestattet. Ich war gerade erst aus den Federn gekrochen, da klingelte das Telefon. "Ja? Hallo?", gähnte ich in den Hörer. Dann hörte ich, dass Trunks am anderen Ende der Leitung war und sofort war ich wach. "Sag mal störe ich?", fragte er nervös. "Nein, nein. Du störst nicht. Bin bloß gerade erst aufgestanden", versicherte ich ihm. Seine Stimme drang nun erleichtert durch den Hörer. "Du ich halt's hier bei mir nicht mehr aus. Hättest du was dagegen, wenn ich dich mal besuchen würde?" "N..nein natürlich hab ich nichts dagegen. Kannst gerne vorbei kommen." "Danke schön. Bin so schnell wie nur möglich da", versprach er und hatte den Hörer aufgelegt. Langsam legte auch ich den Hörer zurück auf die Gabel. Doch kaum hatte ich einen Schritt in Richtung meines Schlafzimmers gemacht, um mich anzuziehen, klingelte das Telefon noch einmal. "JA?", fragte ich in den Hörer. "Hallo Reikchen. Kann ich nicht mal vorbeikommen. Mir ist stink langweilig. Trunks ist nämlich nicht da." "Na super", dachte ich. Der hatte mir gerade noch gefehlt. Und für das Reikchen hätte ich ihn am liebsten auf der Stelle um die Ecke gebracht. Doch ich blieb freundlich und sagte: "Tut mir ganz doll leid Son Goten, aber heute wollte ich zu meinen Bekannten gehen. Und die hab ich schon ewig nicht gesehen. Aber wir sehen uns dann ja morgen in der Schule." "Ja ist in Ordnung. Versteh ich, dass du sie gerne wiedersehen willst." Er klang furchtbar enttäuscht. "Also dann, bis morgen!" Endlich konnte ich mich anziehen gehen. Doch was sollte ich anziehen. Trainingsklamotten? Nein, viel zu auffällig. Nen kurzen Rock? Konnte ich gleich vergessen. Sowas lass ich nur an mich ran, wenn ich grade Sailor Rubin bin, sonst nicht. Ich entschied mich für dunkelblaue Jeans mit Schlag und ein fast hautenges Shirt. Kaum war ich mit anziehen fertig, hörte ich die Türklingel. Schnell rannte ich die Treppe hinunter. "Hey schön das du da bist", begrüßte ich ihn. Bevor er zu Wort kam redete ich allerdings schon weiter. "Weißt du, wer kurz nach dir bei mir angerufen hat? Son Goten. Der wollte mich auch besuchen. Ich hab ihm aber erzählt, dass ich Bekannte besuchen gehe, die ich lange nicht gesehen habe." Während ich redete, führte ich ihn ins Wohnzimmer. Dort setzte er sich in einen Sessel mir gegenüber und sah mich erstaunt an. "Son Goten ist ja echt leicht hinters Licht zu führen", wunderte er sich. "Ich hab ihm nämlich auch gesagt, dass ich zu Bekannten gehe." Diesmal sah ich ihn erstaunt an, brach dann aber in schallendes Gelächter aus. Trunks stimmte mit ein und so saßen, oder besser gesagt lagen wir im Wohnzimmer und konnten nicht mehr vor Lachen. Als wir uns langsam beruhigt hatten, setzten wir uns beide aufs Sofa. Ich ließ meinen Blick ein wenig schweifen, damit ich ja nicht auf die Idee kam mir Trunks noch näher anzuschauen. Dabei fiel mein Blick auf die Uhr an der Wand. Sie zeigte an, dass es kurz nach zwölf war. Auf einmal meldete sich auch mein Magen zu Wort, denn ich hatte heute noch nichts gegessen. "Willst du was zu Essen haben", fragte ich Trunks. "Ich hab heut noch nicht zwischen die Beißer bekommen und hab Hunger." "Klar will ich was Essen. Was gibt es denn?", wollte er wissen. "Mal sehen was ich da hab", rief ich noch, während ich in die Küche lief. Was konnte man denn Trunks auftischen? Ich stand also vor meinem Kühlschrank und entschied mich Lasagne zu machen. Das geht relativ schnell, schmeckt gut und macht satt. Während ich mich in der Küche zu schaffen machte, sah sich Trunks die Bücher in den Regalen an. "Du scheinst aber viel zu lesen", rief er mir zu. Aber auf eine Antwort schien er nicht zu warten, denn er zog eines heraus und blätterte darin herum. Ich hätte ihm in dem Moment auch nicht antworten können, da ich gerade einen Topflappen im Mund hatte. Das Essen verlief im Grunde genau wie das mit Son Goten, nur das Trunks ein paar mehr Manieren an den Tag legte als es Son Goten getan hatte. Doch auch er verschlang mehr als eine Portion. "Ich muss diese Familie mal Fragen, was die im Monat für Lebensmittel ausgeben", nahm ich mir vor. Das konnte doch nicht mehr normal sein. Gentleman wie Trunks ist, half er mir dann auch noch beim Aufwasch. Na ja, besser gesagt, er half mir dabei das Geschirr in die Spülmaschine zu stellen. Nach dieser wirklich schweren Arbeit, legten wir uns im Wohnzimmer auf den Fußboden. Da hatten wir mehr Platz, als wenn wir uns wieder aufs Sofa gesetzt hätten. Er lag auf dem Rücken, die Arme unter dem Kopf verschränkt und sah mich an. Ich legte mich auf den Bauch, genau neben ihn, verschränkte ebenfalls die Arme unter dem Kopf, sah ihn allerdings nicht an. Eine kurze Weile unterhielten wir uns über die Schule, bis Trunks auf einmal das Thema wechselte und über mich und Son Goten zu reden begann. "Weißt du eigentlich, dass sich Son Goten gestern Abend bei mir beschwert hat?", fragte er mich ganz beiläufig. Ich drehte mich auf die Seite, damit ich ihn ansehen konnte und schüttelte den Kopf. "Nein! Wieso hat er sich denn beschwert?", wollte ich nun wissen. "Also er hat sich beschwert, dass du mit ihm nie hmmmm, na ja, ähhhh." Er räusperte sich. "Na das du mit ihm nie Intimer geworden bist." Ich fing an zu prusten. "Das hat er echt gesagt? Und ich dachte es geht um was ernsthafteres." "Er hat mir erzählt, dass du mehr als Händchenhalten und kuscheln nicht zugelassen hast." "Na ja....." Mir fehlten einfach die Worte um auszudrücken, warum ich mich so verhielt. "Ich hab jetzt auch mal ne Frage an dich", sagte er schnell, als er sah, dass mir die Antwort schwer fiel. "Warum bist du eigentlich mit ihm zusammen. Ich finde ihr passt absolut nicht zueinander." Ich war ihm dankbar für diese Frage. Und so konnte ich diesmal auch wahrheitsgetreu antworten. "Als ich hier neu war, hab ich mich richtig allein gelassen gefühlt", sagte ich, während ich auf den Fußboden schaute. "Und da hab ich jemand gebraucht, bei dem ich mich anlehnen konnte. Son Goten war da genau richtig. Aber richtige Gefühle sind bei mir für ihn nicht vorhanden. Ne Freundschaft mit ihm könnte ich mir aber vorstellen." "Hast du ihm das schon mal gesagt?" Trunks setzte sich schnell auf und versuchte meinen Blick einzufangen. Doch ich schüttelte nur den Kopf und vermied es nach oben zu schauen. "Na dann, weißt du ja was du jetzt zu tun hast", bemerkte er hastig und stand auf. "Am besten jetzt sofort. Ich möchte ihm nämlich nicht das Herz brechen." Er half mir vom Boden hoch, während mir noch sein letzter Satz im Kopf herum ging. . Was hatte das zu bedeuten? Ich sollte doch mit ihm Schluss machen und nicht er. Ich konnte mir einfach keinen Reim darauf machen. Aber dazu hatte ich keine Zeit. Trunks lief ziemlich schnell und ich musste mich anstrengen, um mit ihm Schritt halten zu können. Gleich nachdem Trunks mit mir angekommen war, schickt er mich zu Son Goten hoch. Er selbst setzte sich auf die unterste Treppenstufe um zu warten. Leise ging ich die Treppe hinauf und den Gang bis zu Son Gotens Zimmer entlang. Als ich vor seinem Zimmer stand, hörte ich, dass er gerade telefonierte. Da wollte ich nicht stören und auch nicht zuhören. Doch die Satzbrocken die ich da hörte, machten mich doch neugierig. Also blieb ich stehen und lauschte. "Ja klar komme ich morgen wieder in die Schule", hörte ich ihn sagen. Danach kam eine kurze Pause. "Nein DIE bekommt sowieso nichts mit. OK Ann! Also dann bis morgen. Tschüss!" Kaum hatte er aufgelegt, trat ich ins Zimmer. Erschrocken schaute er mich an. Doch ich fing an zu lächeln, was auch ihn ein wenig zu beruhigen schien. "Danke schön Son Goten", lachte ich. "Hast es mir echt leicht gemacht. Ich wollte nämlich gerade mit dir Schluss machen. Und jetzt hast du mir auch noch einen viel besseren Grund geliefert, als ich ihn hatte. Also hast du mir die Arbeit abgenommen. Danke schön!" Noch immer ein wenig schmunzelnd ging ich aus dem Zimmer. Son Goten schaute mir noch immer verdutzt nach, sagte aber nichts. Unten an der Treppe wartete noch immer Trunks auf mich. "Und was war los?", wollte er wissen. "Sein Herz ist auf jeden Fall nicht gebrochen", antwortete ich im Flüsterton. "Besser gesagt, ich hab ihm nen Gefallen getan. Der hat nämlich schon wieder ne neue." Nachdem ich unten angekommen war, nahm mich Trunks sachte in die Arme. Ich sträubte mich nicht dagegen. Insgeheim hatte ich mir vielleicht auch schon gewünscht ihm so Nahe zu sein. Dieses Gefühl hatte ich bei Son Goten nie. Während ich versuchte heraus zu finden, nach welchen Shampoo seine Haare rochen, fühlte ich wie sich seine Hand langsam meinem Hintern näherte. Wieder einmal stieg mir die Röte ins Gesicht. So weit wollte ich dann doch noch nicht gehen. Kaum hatte seine Hand angehalten, um sachte über meinen Hintern zu streicheln machte ich mich los, ohne ihn auch nur anzusehen und verließ das Haus. Trunks stand mit einem ausgestreckten Arm vor der Treppe und sah mir ein wenig traurig nach. "Mutter ich möchte heut Abend nichts essen" rief er in die Küche und ging langsam nach oben. Doch vor seinem Zimmer hatte sich Son Goten aufgebaut. "Na Trunks!", sagte er, wobei er bemüht war ruhig zu bleiben. "Haste die Situation aber gut ausgenutzt um dich an sie ranzumachen. Ich hab doch schon längst gemerkt, dass du auch was von ihr willst!" Er hatte sich während dieser paar Sätze bis zum Schreien gesteigert. Doch auch Trunks war jetzt auf 180. "ACH HALTS MAUL", schrie er Son Goten an. Mit einer Handbewegung stieß er ihn zur Seite, der sich dank seiner Krücken nicht wehren konnte, ging in sein Zimmer und knallte die Tür hinter sich zu. Er konnte nicht verstehen, warum Son Goten nun auf einmal auf ihn sauer war. Schließlich war ich doch jetzt wieder Single. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)