The Balance of Creation von Autumn (TYKA u. a.) ================================================================================ Kapitel 7: Deimos' Erwachen (Teil 1) ------------------------------------ Der neue Teil! Vielen Dank für die Kommis! Und ein besonders dickes Dankeschön an Yami-Nadine bzw. Orchidee, die mir nachträglich noch so schöne Kommis geschrieben hat und so eine treue Leserin auf yaoi.de ist! *knuddel* Kapitel 7: Deimos' Erwachen (Teil 1) "Bryan!" Tala rüttelte seinen Bettnachbarn und Teamkollegen, aber dieser machte keinerlei Anstalten, aufzuwachen. Der Lilahaarige drehte sich statt dessen auf die Seite, rollte sich wie ein Kätzchen zusammen und schlief weiter. "Bryan! Warum zum Teufel bist du denn so müde?! Es ist schon nach zehn! Steh endlich auf, verflixt! HALLO!!! ERDE AN BRYAN!!! JEMAND ZU HAUSE?!?!?!" Ein ärgerliches Grummeln war zu hören und der andere murmelte: "Ne nerwirui menia!", was auf Russisch so viel wie "Nerv mich nicht" bedeutete. Tala runzelte die Stirn und zog seinem Freund kurzerhand die Decke weg. "Jetzt mach hin, wir haben nicht den ganzen Tag Zeit! Ich komme nach fünfzehn Minuten aus der Dusche und was muss ich sehen? Du pennst immer noch! Dabei bist du nun wirklich kein Langschläfer! Was ist denn los?" Bryan blinzelte und gähnte herzhaft, ehe er richtig die Augen öffnete. Im Anschluss daran, nach etwa ein paar Sekunden, die er benötigte, um die Situation zu erfassen, schoss ihm das Blut in die Wangen und er wandte hochrot den Kopf ab. Wie kam Tala dazu, direkt vor seiner Nase aufzutauchen und ihn zu wecken - mit nichts anderem als einem Handtuch um die Hüften?!?! >>Verdammt....diese ellenlangen Beine....und diese Taille....und dieser Oberkörper....so sehnig und kraftvoll....und sein rotes Haar ist völlig durchnässt und fällt bis auf seine perlfarbenen Schultern....denk an etwas anderes, Bryan, aber bloß nicht daran, wie schön er ist! Oh Gott.... und diese atemberaubenden Augen....aber für wen hegst du romantische Zuneigung? Für Tyson! Es ist alles genau wie damals! Wird es mir denn nur vergönnt sein, dich aus der Ferne zu lieben, Tala, obwohl wir uns stets so nah sind? Was für eine Ironie! Wir schlafen sogar im selben Zimmer und dennoch ist es, als trenne uns eine Schlucht! Könnte ich nur dein Halt sein, deine Zuflucht....dürfte ich dich nur berühren, deine Lippen küssen....<< "Abmarsch mit dir ins Badezimmer! Und trödele nicht wieder!" wurden seine Gedankengänge rüde von jenem unterbrochen, für den er so viel empfand. Bryan zwang sich zu einem Lächeln, um Tala zu beschwichtigen und erklärte: "Ist ja gut, ich habe kapiert! Kein Wunder, dass sämtliche Kerle vor dir reißausnehmen, bei deinem miesen Charakter!" "Wer selbst im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen schmeißen! Als wenn dein Charakter besser wäre als meiner!" >>Du hast recht. Wir beide geben uns kalt und unerschütterlich. Wir tun beide so, als ginge uns nichts nahe und als wäre uns alles andere gleichgültig außer uns selbst. Aber ich kenne dich - und du kennst mich. Wir wissen, dass wir unsere Ängste und unsere Menschenscheu unter herablassenden, eisigen Fassaden verstecken....nur voreinander zeigen wir, wie wir wirklich sind, wie wir wirklich fühlen....Du magst sie alle täuschen, Tala....aber nicht mich.<< Hiro sass bedrückt in der Hotellobby und nippte an einer Tasse Tee. Seit dem Tag, da Brooklyn nicht zum Frühstück erschienen war, ging etwas mit dem Blader aus den USA vor sich. Er veränderte sich und Hiro fand keine Erklärung dafür. Es war nicht nur die Tatsache, dass der Orangehaarige immer häufiger Schwarz trug, sondern auch sein Wesen wandelte sich Stunde um Stunde, so schien es jedenfalls. Brooklyn gab unverschämte Antworten, seine "Scherze" waren ausnahmslos boshafter Natur, er beteiligte sich nicht am gemeinsamen Training und streunte ewiglange in den Innenstadt herum, wo er nicht selten Prügeleien anzettelte, wie an manch einer Schramme oder einem Bluterguss zu erkennen war. Was um alles in der Welt war in diesen Mann gefahren?! Das war nicht mehr sein Brooklyn, der freundliche, höfliche 23jährige mit dem gewinnenden, sanften Lächeln und dem wehmütigen, einsamen Herzen, der so glücklich über seine Freundschaft mit den anderen war. Was war an jenem Tag nur in seinem Zimmer geschehen? Hiro strich sich eine Haarsträhne zurück und erhob sich, als derjenige, der ihn so beschäftigte, auf ihn zukam - in schwarzen Hosen, schwarzem Hemd und Stiefeln. Er hatte einen verbitterten Zug um den Mund und das versetzte dem Älteren erneut einen schmerzhaften Stich. Auch seine Augen wirkten dunkler und hatten viel von ihrem früheren Strahlen verloren. "Warum hast du mich herbestellt, verdammt nochmal?!" fuhr Brooklyn ihn an und stellte sich mit verschränkten Armen vor ihm auf. "Ich muss mit dir reden!" "Ach? Aber ich nicht mit dir! Deine Meinung ist mir sowas von scheißegal! Nur eines: Halt dich aus meinem Leben raus, dann passiert dir auch nichts! Und jetzt mach dich dünn, ich hab was zu erledigen!" "Punkt 1: Ich dulde es nicht, wenn irgend jemand in diesem Ton mit mir spricht! Also wirst du das ab sofort unterlassen! Punkt 2: So extrem, wie du dich in letzter Zeit verändert hast, geht es mich dein Leben sehr wohl etwas an! Dein Benehmen zwingt einen ja gerade dazu, sich einmischen zu wollen! Punkt 3: Mich würde interessieren, was du so Wichtiges zu erledigen hast! Willst du dich schon wieder prügeln? Oder jemanden bestehlen?" "Warum nicht gleich jemanden töten, wo wir schon dabei sind, du Klugscheißer?!" "Darüber macht man keine Witze, Brook!" erklärte Hiro mit Nachdruck, den anderen bei seinem Spitznamen nennend. "Ich mache auch keine Witze, du Weichei! Und sag nicht ,Brook' zu mir oder ich krieg das Kotzen! Was wäre so schlimm daran, wenn ich jemanden umbrächte? Das wäre kein Töten. Ich würde lediglich den natürlichen Lauf der Dinge ein wenig beschleunigen...." Er lächelte grausam und auf groteske Weise amüsiert und das Türkisgrün seiner Augen verdunkelte sich noch mehr. Ein eiskalter Schauer durchrann den Silberhaarigen; er wich ängstlich zurück und musste schlucken. "Flöße ich dir Angst ein, du bemitleidenswerter Schwachkopf? Umso besser! Ein von der Furcht gehetztes Tier ist immer eine interessante Beute...." Damit verließ er das Hotel und Hiro sank auf zitternden Knien in seinen Sessel zurück. Was war nur mit ihm passiert?! Er war ein völlig anderer Mensch! Dafür musste es doch eine Erklärung geben! Auch Ming Ming, Garland und Mystel war diese drastische Wandlung aufgefallen, doch besonders die letzteren Beiden waren davon auf eigentümliche Weise sehr stark betroffen. Mystel hatten sogar Tränen in den Wimpern gehangen, als Brooklyn die Sängerin zusammenstauchte. Obwohl Ming Ming ihnen mit ihren Starallüren auch oft auf die Nerven ging, Brooklyn hatte Grenzen überschritten, die selbst einen Straßenrowdy empört hätten. >>Was ist dir widerfahren, mein Schöner? Ich erkenne dich einfach nicht wieder! Ich vermisse dein herrliches Lächeln, deine Zuvorkommenheit, deine Hilfsbereitschaft, deine Wärme, deine schüchternen Blicke in meine Richtung, wenn du glaubst, ich bemerke sie nicht....Ich vermisse die kleinen Gesten, mit denen du mir zeigst, dass du mich magst....eine flüchtige Berührung, ein zurechtgerückter Stuhl, eine galant offengehaltene Tür, ein Lachen, ein Blinzeln....Es ist vielleicht anmaßend von mir, aber ich hatte gehofft, wir könnten uns während dieser Weltmeisterschaft ein wenig näherkommen, wo wir doch im selben Team sind....Und nun stirbt der Brooklyn, den ich kannte, vor meinen Augen dahin und verwandelt sich in einen hartherzigen, brutalen Fremden....Wieso? Warum? Ist es, weil ich zu lange gezögert habe? Mein kleiner Bruder hatte vielleicht recht....Ich hätte es ihm schon vor sechs Jahren sagen sollen....ich hätte ihm schon damals meine Liebe gestehen sollen....Jetzt ist es offensichtlich zu spät! Wenn ich nur wüsste, was in ihn gefahren ist!! Ich ertrage es nicht, ihn so zu erleben!! Wo ist der Mann geblieben, in den ich mich verliebt habe? Ich habe den Eindruck, in einem Alptraum gefangen zu sein, aus dem es kein Entkommen mehr gibt....Tyson ist seit gestern auch irgendwie stiller und manchmal starrt er so gedankenverloren in den Himmel....<< Er nahm einen tiefen Schluck Tee und seufzte. Das einzige, was seine trübe Laune und seine Besorgnis ein bisschen dämpfte, war die sich langsam entwickelnde Zuneigung zwischen Garland und Mystel. Hatte er zunächst nur das Interesse des Ägypters an Garland bemerkt, war ihm seit dem Unfall des Blonden im Swimmingpool, von dem die zwei ihm erzählt hatten, ins Auge gesprungen, dass der Blauhaarige immer häufiger seine trainingsfreien Nachmittage mit Mystel verbrachte. Ob sich da etwas anbahnte? Ein junger Mann mir braungebrannter Haut stand am Ufer eines Sees, das lange goldene Haar mit einem Band nach hinten gebunden. Er trug eine kurze weiße Toga, die seinen königlichen Beinen sehr schmeichelte und ein Paar glitzernde Ohrringe. Er lächelte seinen Gegenüber zärtlich an, schlang seine schlanken Arme um dessen Nacken und näherte sich seinen Lippen. Der andere spürte seinen heißen Atem auf seiner Haut und.... ....kollidierte mit der Hoteltür. Das hatte er nun davon, dass er am helllichten Tag vor sich hin träumte!! Garland rieb sich die schmerzende Wange, wütend auf sich selbst und die ganze Welt. Mystel belegte seine Gedanken seit einiger Zeit mit Beschlag, was ihn sichtlich verwirrte. Er mochte den Jüngeren und hatte unlängst damit begonnen, sich nicht in der Gesellschaft des "Kleinen", sondern in der eines Mannes wohl zu fühlen. Dabei waren andere Dinge so viel wichtiger! Zum Beispiel Brooklyn und seine rätselhafte Veränderung! Er war ein richtiges Ekelpaket geworden und er stand hier in der Gegend herum und fantasierte! "Garland?" Der Angesprochene fuhr herum, nur um den 19jährigen Ägypter vor sich zu erblicken, der fast genauso aussah wie in seinem imaginären Bild. Narrte ihn ein Spuk oder ein Luftgebilde? Ließ man die Sandalen und die weiße Leggins außeracht, war der feingliedrige Körper tatsächlich in eine Art orientalischen Überwurf gehüllt, der einen Teil der dunkel getönten Haut zeigte. Die sanfte Brise spielte mit dem fließenden Schmuck honigfarbenen Haares und ließ es matt aufleuchten, während die blauen Augen unergründlich und dennoch anziehend und liebreizend wirkten. Die anmutig, beinahe graziös geformten Lippen, die leicht feucht schimmerten, verbreiterten sich zu einem koketten, betörenden Lächeln. Garland wich in ein lautes Räuspern aus, als sich ihm die Stimme versagte, erstaunt, ja fast erschüttert von so viel Schönheit. "Hallo Mystel" brachte er schließlich heraus. "Was gibt es?" "Ich habe gerade vorhin Brooklyn davongehen sehen. Was meinst du? Ob Hiro ihn zur Rede gestellt hat? Ich mache mir große Sorgen um ihn, er ist einfach nicht mehr er selbst. Er....er erschreckt mich. Es ist, als ginge eine Art dunkle Aura von ihm aus...." "Ja, das ist mir auch schon aufgefallen. Ich bedauere das, nicht nur wegen Brooklyn, sondern auch wegen Hiro. Ich glaube, dass unser Teamkapitän eine Menge für ihn empfindet und es wäre schön gewesen, wenn mehr daraus geworden wäre als nur versteckte Blicke und ein paar kleine Gesten. Was mag bloß passiert sein?" Die beiden kehrten in das Foyer zurück, ohne zu bemerken, dass Lee in der Nähe stand und ihre Unterhaltung belauscht hatte. Ihm schwante nichts Gutes, denn er wusste, wer Brooklyn einmal gewesen war - und er befürchtete, dass Hades den Amerikaner bereits manipulierte. Natürlich musste er ihn regelmäßig mit einer nach und nach stärker werdenden Dosis seiner finsteren Kräfte versorgen, aber wenn ein gewisser Punkt erreicht war, würde Brooklyn mit genug böser Energie erfüllt sein, um als Deimos zu erwachen....und dann hatten sie ein Problem mehr, denn Deimos' Wiederkehr würde eine Kettenreaktion auslösen und auch die drei anderen Ritter der Verdammnis auf den Plan rufen....wie wenn man einen Dominostein antippte, der alle übrigen mit sich riss....Wohin mochte der Ältere unterwegs sein? Ob er sich mit Hades traf? Möglich war es, denn einmal von der Dunkelheit verseucht, gierte man nach mehr und mehr Macht, wie bei einer Droge....Lee senkte den Kopf, betrübt und traurig. Sie konnten das Rad des Schicksals nicht aufhalten, sondern einzig gegen das ankämpfen, was ihnen bevorstand....außerdem....wer konnte sicher sein, dass die Auserwählten ihre Mission annahmen? Am ehesten waren dazu vielleicht noch Ray und Tyson bereit, aber Max, zwar ein lieber und süßer Bursche, aber im Bezug auf Zauberei und derlei Dinge komplett ernüchtert? Von Kai gar nicht erst zu reden! Es war schon seltsam, dass der Russe mit seinem Alter Ego Suzaku überhaupt nichts gemeinsam hatte. Aus den Erzählungen seines Vaters wusste er, dass der Hüter des Heiligen Phönix ein ziemlich hitziger und draufgängerischer Typ gewesen war, mit einer ausgeprägten Vorliebe für das Feiern ausgelassener Feste, heiße Tänze, schmackhaften Wein und schöne Männer. Und Mr. Hiwatari war, gelinde ausgedrückt, die Inkarnation eines Gletschers! Aber ohne die vier legendären Hüter - welche Chance hatten sie dann gegen Hades? "Schlecht geschlafen, mein Freund?" Der Chinese brauchte sich nicht einmal umzudrehen, denn er kannte die Person, die hinter ihm stand. Auch das anfangs so laue Lüftchen nahm an Intensität zu, ein untrügliches Zeichen dafür, dass ein Windkrieger die Szene betreten hatte. "Wenn es nur das wäre. Du hast Brooklyn gesehen. Ich habe die Befürchtung, dass er bald erwachen wird....was die Rückkehr der anderen drei Ritter zur Folge haben wird. Wirst du.... seine Verwandlung ertragen können?" "Du sprichst von Tala, oder?" "Ja. Ich weiß, wie sehr du ihn liebst. Obwohl ich glaube, dass du sein Herz erreichen könntest, wird es eine schwere Prüfung sein....für euch beide." Bryan wandte den Kopf gen Himmel, ein verzweifelter Zug zierte seinen Mund. "Es gibt Dinge, die man nicht verhindern kann, Lee....aber ich werde Tala nicht einfach aufgeben. Noch ist der Kampf zwischen Licht und Schatten nicht entschieden!" Ray war zusammen mit Max zum Schwimmen gegangen. Der Blonde war auch gestern im Freibad gewesen, um seine Gedanken zu ordnen und schien heute mit einem Freund darüber sprechen zu wollen. Warum gerade mit ihm, konnte der Chinese allerdings nur vermuten....Ray döste träge vor sich hin, als er beim Namen gerufen wurde. Er nahm die Sonnebrille ab und sah, wie Max sich aus dem Wasser zog. Es war ein Bild für Götter: Das korngelbe Haar klatschnass und gedunkelt, helle Tropfen, die sich einen Weg über elfenbeinfarbene, gesunde Haut bahnten, lange Beine, die in eleganten Bewegungen auf die Bodenkacheln gesetzt wurden, und ein sportlicher, geschmeidiger Körper, den Max gerade unter der Dusche platzierte, um sich das Meersalz aus dem wuscheligen Schopf zu waschen. Ihn unter dem Wasserstrahl zu erleben, mit geschlossenen Augen und leicht geöffneten Lippen, ließ Rays Atem stoßweise gehen. Er war so daran gewohnt, den Amerikaner als niedlich zu betrachten, dass diese Präsentation von Sex-Appeal ihn bis in die Grundfesten erschütterte. "Ray!" wiederholte Max, indem er die Dusche abstellte und sich auf sein Handtuch setzte, "Ich habe eine Frage an dich und ich möchte, dass du mir eine ehrliche Antwort gibst." "Natürlich. Was....was möchtest du wissen?" erwiderte der Schwarzhaarige freundlich, kurz den Blick abwendend, da selbiger etwas zu lange auf Max' Schritt verblieben war. Er schalt sich selbst einen Spanner und konzentrierte sich auf die blauen Tiefen vor sich, die ihn vertrauensvoll musterten. Oh Gott....was für wunderschöne Augen.... "Ich würde gerne wissen....was du von der ganzen Sache mit Eden und Hades und so weiter hältst....Ich meine....wirst du kämpfen?" Der Chinese streckte sich auf seinem Handtuch aus und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. "Mr. Dickenson war sehr ernst, als er uns davon erzählte. Er hat nicht gelogen, dazu ist schon zu viel passiert; Dinge, die alles andere als normal sind. Er hofft sicher mit aller Inbrunst auf unsere Hilfe....wie könnte ich sie ihm verweigern? Nur weil wir uns nicht konkret an damals erinnern, heißt das nicht, dass wir vor unserem Schicksal davonlaufen dürfen....Wenn ich ehrlich bin, es wäre mir lieber, ich würde nicht zu den Hütern gehören, aber da dem nicht so ist, will ich wenigstens mein Bestes tun....Was ist mit dir, Max? Wirst du dich anschließen oder wofür entscheidest du dich?" "....Ich weiß es nicht. Fakt ist, dass Magie wohl tatsächlich existiert....so verrückt ich das auch finde. Aber sie benutzen, als Krieger, der ich in einem früheren Leben mal gewesen bin? Ich habe doch keinerlei Bezug dazu und die damalige Vernichtung Edens bedeutet mir nichts! Klar, Boris ist ein Verbrecher, und dafür verurteile ich ihn, aber nicht wegen einer Geschichte, die sich vor zehntausend Jahren zugetragen haben soll! Könnte ich mit dieser Haltung kämpfen?" "Das nicht, das ist richtig. Wenn du nicht daran glaubst, hat es keinen Sinn. Aber willst du wirklich, dass Hades - oder Boris - diesen Planeten übernimmt und die Menschen unter seine Schreckensherrschaft fallen? Das dürfte ja passieren, wenn wir ihn nicht stoppen." "Das ist mir alles zu hoch....Ich frage mich, ob Mr. Dickenson aus diesem Grund eine neue Weltmeisterschaft veranstaltet....weil er uns alle an einem Ort haben wollte...." Er schwieg und beobachtete die Wolkenformationen am Himmel. Eine Kette von undeutlichen Eindrücken floss durch seinen Geist, als er ein Gebilde entdeckte, das ihn an eine Schildkröte erinnerte. Vier Männer, mit Schwertern in Händen....die Klingen nach oben gerichtet....Wind.... Flammen....umher wirbelnde Blüten und Blätter....Wellen....zwei Soldaten in vergoldeten Rüstungen, die einander umschlungen hielten....wilde Schreie, zerstöre Gebäude, fliehende Menschen....und ein schwarzer Schatten, der darüber thronte....Max blinzelte verwirrt und er sog zischend die Luft ein, als seine Brust unangenehm zu ziehen und zu brennen begann. Der Chinese legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Es ist gleich vorbei, keine Sorge." Die Gestalt einer meergrünen Schildkröte zeichnete sich auf dem Torso des Blonden ab und Max keuchte erschrocken, als er Draciel darin erkannte. "Jetzt....habe ich also auch eine Tätowierung...." stellte er in bitterem Ton fest. "Ja. Vielleicht....vielleicht haben wir gar kein Recht dazu, etwas anderes als den Kampf zu wählen. Ich werde heute noch einmal mit Mr. Dickenson reden." "Was? Warum?" "Weil ich mich entschieden habe." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)