20 Jahre später von Weissquell (Die nächste Generation) ================================================================================ Kapitel 11: Es muss etwas geschehen! ------------------------------------ Eine kurze Zeit später erreicht das Ehepaar Muto zusammen mit Jonouchi ihr Zuhause. Erschrocken stellen sie fest, dass die Eingangstür zum Geschäft aufgebrochen wurde. "Oh nein, Yami!", ruft Anzu aufs Höchste beunruhigt und läuft augenblicklich ins Haus. "Warte, Anzu!", versucht Yugi sie aufzuhalten, doch sie ist nicht zu bremsen. Eilig machen die beiden Männer sich daran ihr zu folgen. Da die Lichtschalter noch immer nicht funktionieren, tasten die drei sich zutiefst betroffen durch das heillose Chaos im Laden. Zum Glück scheint alles verlassen zu sein. "Hoffentlich ist den Kindern nichts passiert!", meint Anzu besorgt. Hastig machen die drei sich auf den Weg nach oben. Dort in der Küche brennt Licht. Mit klopfendem Herzen öffnet Anzu die Tür. Augenblicklich bleiben die drei auf der Türschwelle stehen. Auf der Anrichte sitzt Yami und wird gerade fachmännisch von Keiko mit einigen Pflastern im Gesicht verarztet. Itaru lümmelt sich auf einem Stuhl und beobachtet die beiden belustigt. "Halt gefälligst still!", mosert Keiko gerade. Doch Yami rutscht ungeduldig auf seinem Platz herum. "Lass gut sein!", meint er, "Wenn du so weitermachst, sehe ich bald aus wie eine Mumie." Das kannst du doch gar nicht beurteilen", gibt sie zurück. Jonouchi räuspert sich vernehmlich. Augenblicklich fahren die Köpfe der drei jungen Leute herum. "Paps!", ruft Keiko freudig aus. "Papa, Mama, was macht denn ihr schon wieder hier?", fragt Yami überrascht. "Da fragst du noch?", ruft Anzu aus, "Meine Güte, was ist denn hier nur losgewesen?", beunruhigt mustert sie ihren Sohn, "Und was um alles in der Welt ist denn mit dir passiert?" Verlegen schaut Yami zu Boden: "Das war Keiko. Ich hab ihr gesagt, dass sie es mit den Pflastern übertreibt." Doch Anzu wehrt ab: "Das meinte ich nicht. Ich will wissen wie du zu den Dingern überhaupt kommst!" Noch immer starrt Yami zu Boden. Doch nun kommt ihm Keiko zu Hilfe: "Ihr werdet es nicht glauben! Wir sitzen friedlich in Yamis Zimmer, da hören wir plötzlich von unten Krach. Also so was hab ich noch nicht gehört! Als ob irgendwer die gesamte Einrichtung durcheinander schmeißt. Natürlich haben wir uns ganz mucksmäuschenstill verhalten, damit man uns nicht bemerkt. Hat ne ganze Weile gedauert das Ganze. Als dann ne zeitlang nichts mehr zu hören war, sind wir leise runtergeschlichen um nachzusehen. Also der Laden sieht vielleicht aus, das müsst ihr euch mal ansehen!" "Wir haben es schon gesehen", meint Jonouchi, "Aber das erklärt noch immer nicht warum Yamis Gesicht voller Pflaster ist." Scharf nimmt er Keiko in Augenschein. Die drei Jugendlichen sehen sich an. Schließlich meint Itaru: "Das war nur ein Unfall. Wir sind im stockdunkeln durch den Laden geschlichen weil das Licht nicht funktionierte und da ist Yami gestolpert und in einen Scherbenhaufen gefallen. Aber es ist nicht schlimm, nur ein paar Schnittwunden." Sofort eilt Anzu zu ihrem Sohn um sich von seiner Unversehrtheit zu überzeugen. Der junge Mann lässt es bereitwillig mit sich geschehen, ohne ein Wort zu sagen. "Habt ihr eine Ahnung wer das gewesen sein könnte?", fragt Yugi nun. Wieder schauen Keiko und Itaru sich an. Dann meint Keiko: "Nein, keine Ahnung! Wir sind ja erst runter gekommen als alles schon vorbei war." Nachdenklich mustert Yugi die drei. Nun schaut er zu seinem Sohn hinüber, der noch immer auf dem Tresen sitzt und zu Boden schaut. Doch plötzlich bemerkt er wie Yami ihm aus den Augenwinkeln einen verstohlenen Blick zuwirft, doch kaum wird er sich gewahr, dass er beobachtet wird, schaut er rasch wieder zu Boden. Yugi legt die Stirn in Falten. Er kann sich nicht helfen, aber er hat schon wieder das Gefühl, dass ihm irgendetwas verschwiegen wird. "Wie gut, dass wenigstens euch nichts passiert ist!", meint Jonouchi nun erleichtert, "Also ich schlage vor wir rufen jetzt die Polizei, ihr gebt eure Aussagen zu Protokoll und dann kommt ihr mit nach hause. Für eine Nacht reicht es ja wohl mit den Abenteuern." Gehorsam nickend fügen sich die drei. Während Jonouchi über sein Mobiltelephon die Polizei benachrichtigt und Yugi die Schäden in seinem Laden überprüft, weicht Anzu nicht mehr von der Seite ihres Sohnes. Doch schließlich wir ihm das zu bunt. "Wir gehen kurz in mein Zimmer, Mama!", meint er, "Keiko und Itaru müssen schließlich noch ihre Sachen packen." Schweren Herzens lässt sie die drei ziehen, die mehr als froh sind für einen Moment unter sich zu sein. Im Zimmer angekommen meint Keiko: "Und was nun? Wir haben ihnen nichts verraten, aber was sollen wir nun machen? Irgendetwas müssen wir schließlich wegen der Sache unternehmen. Wir sind immerhin die Einzigen die Bescheid wissen." "Genau!", meint auch Itaru, "Diesem Kaiba muss das Handwerk gelegt werden. Wer weiß ob er es nicht noch mal versucht." "Aber was sollen wir denn da tun können?", fragt Yami ratlos, "Keiner außer uns weiß davon und selbst wenn wir die ganze Geschichte erzählen würden, wir haben keine Beweise dafür. Das kaufen die uns doch nie ab." Betreten schauen die drei sich an. "Und was ist, wenn er es wirklich noch mal versucht?", fragt Itaru, "Wenn er deinem Vater den Laden abnimmt?" Yami macht ein betrübtes Gesicht. "Das wird meinem Vater das Herz brechen. Er hängt so sehr an seinem Laden." "Aber damit darf er doch nicht durchkommen!", empört Keiko sich, "Dieser reiche Bengel kann ihm doch nicht einfach das Geschäft wegnehmen." "Nach dem ganzen Schaden und wenn die Kunden wegen der neuen Spielzeuggeschäfte ausbleiben, wird Yamis Vater vielleicht gar nichts anderes mehr übrigbleiben als zu verkaufen", gibt Itaru zu bedenken. Keiko ballt die Faust. "Aber... das ist doch ungerecht! Das kann er doch nicht machen! Dazu hat er einfach nicht das Recht!" "Ich vermute, er hat sehr wohl das Recht dazu!", entgegnet Itaru. Aufgebracht packt Keiko ihn am Kragen: "Sag mal, auf wessen Seite stehst du eigentlich?" Hastig versucht Itaru sie zu beschwichtigen: "Auf eurer natürlich! Aber Tatsache ist eben, solange man ihm keine kriminellen Machenschaften nachweisen kann, ist es völlig legal wenn der Kerl den Laden kauft. Und beweisen können wir schließlich nicht was der Einbrecher gesagt hat, oder willst du das mit dem leuchtenden Auge auf Yamis Stirn vielleicht der Polizei erzählen?" Missmutig lässt Keiko ihn los: "Nein, natürlich nicht, aber wie können wir ihn denn sonst davon abhalten? Wir können es ihm ja wohl schlecht ausreden." Nun hebt Yami den Kopf. "Ihm vielleicht nicht. Aber vielleicht seinem Vater." Groß schauen seine beiden Freunde ihn an. "Was meinst du damit?" "Na ja", meint Yami, "wenn es wirklich Kotaro Kaiba ist, der hinter der Sache steckt, dann können wir wenig dagegen tun. Aber vielleicht kann sein Vater ja mal mit ihm reden. Er war doch mal mit meinem Vater gut befreundet. Vielleicht können wir ihn ja davon überzeugen, dass er auf seinen Sohn einwirkt." "Wir?", fassungslos schauen die beiden ihn an. "Du willst allen Ernstes, dass wir zu Seto Kaiba gehen und ihn bitten seinem Sohn zu verbieten den Laden deines Vaters zu kaufen?", ungläubig schüttelt Keiko den Kopf, "Du glaubst doch wohl nicht wirklich, dass das was bringt." "Warum denn nicht?", fragt Yami zurück, "Wir müssen ihm ja auch nicht alles erzählen, aber wir können ja sagen, dass der Einbrecher gesagt hätte er käme von Kotaro Kaiba und weil mein Vater mit ihm doch mal so gut befreundet war, wollten wir ihn davor warnen, dass jemand versucht den guten Ruf seiner Familie in den Schmutz zu ziehen. Wir erklären ihm, dass man leicht auf eine Verbindung zwischen Kaiba-Corp und diesem Einbruch kommen könnte, weil jemand von Kaiba-Corp immerhin versucht hat den Laden zu kaufen und mein Vater abgelehnt hat. Daraufhin wird er seinen Sohn bestimmt zur Rede stellen und vielleicht lässt er den Laden ja dann in Ruhe." Nachdenklich schauen die beiden ihren Freund an. "Und du glaubst wirklich das wird funktionieren?", meint Keiko skeptisch. "Ich hoffe es", erwidert Yami, "Ich glaube sein Vater ist der einzige Mensch, von dem sich Kaiba etwas sagen lässt." "Hmmm!", macht Itaru, "Vielleicht funktioniert das ja tatsächlich. Und wann wollen wir das machen?" "Am besten gleich morgen", antwortet Yami, "Je eher wir die Sache hinter uns bringen umso besser. Und vergesst nicht: Kein Wort über die Leuchtende-Augen-Geschichte! Schon gar nicht zu meinen Eltern." "Geht klar, Kumpel!", meint Itaru, "Das bleibt unser kleines Geheimnis. Ich hoffe nur, dass Kaibas Vater wirklich so einsichtig in der Sache ist." Yami seufzt. "Ja, das hoffe ich auch!" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)