NES - Never Ending Story von The_Black_Rabbit (Fighting Kitten) ================================================================================ Kapitel 11: 11.Kapitel - Der Morgen danach/Eine alte Bekannte ------------------------------------------------------------- 6 Uhr zeigte ihr Wecker an. Er begann zu piepen und das Piepen wurde immer lauter. Im Halbschlaf tastete sie nach dem nervigen Ding und stellte es aus. Kurz darauf kam ihr Vater rein. Er stellte das Radio an. Dann verschwand er auch schon wieder. "Guten Morgen Neo-Tokyo. Morgenstund' hat Gold im Mund! Also auf auf und startet in die neue Woche. Es ist mal wieder Zeit, das Geld zu verdienen. Heute wird es wieder unglaublich warm, also zieht euch nicht allzu viel an! Jetzt geht's erstmal weiter mit Musik." Nach der unverschämt gut gelaunten Ansage des Moderators, dudelte es Reggae Musik. Japan und Reggae? Ich frage mich, wer sich diesen Schwachsinn mal wieder ausgedacht hat. Sie drehte sich noch einmal im Bett um. 5 Minuten später stürmte dann auch schon wieder ihr Bruder zur Tür herein. "Du ka-anst!", sagte er und hinter ihm fiel auch schon die Tür knallend ins Schloss. Sie gähnte. Dann öffnetete sie doch die Augen. Sie gähnte schon wieder. Bin ich müde! Sie schaute einmal kurz zu dem Körbchen, dem provisorischen Bett von Kibo, unter ihrem Nachttischchen. Sie hatte ein Tuch davor gehängt, damit sie nicht gleich von ihrer Familie gesehen wird. Dann gähnte sie noch einmal. Sie streckte und reckte sich. Letztendlich blieb ihr jedoch nichts anderes übrig, als aufzustehen. Sie wollte ja nicht zu spät kommen. Müde und fast noch im Halbschlaf stapfte sie ins Bad. Nach 10 Minuten kam sie auch schon wieder zurück. Sie fühlte sich auch schon deutlich besser. Kaltes Wasser im Gesicht bewirkt doch wahre Wunder. Sie ging nocheinmal zu Kibo. Die schlief immer noch. Plötzlich sah sich Shila wieder dem großen Panther entgegen, der Yuki gestern so schwer verletzt hatte. Was wohl Yukis Eltern zu ihren Verletzungen gesagt haben? Sie schüttelte ihre blonde Mähne und verwarf die Gedanken wieder. Sie zog ihr Nachthemd aus und feuerte es aufs Bett. Dann ging sie zum Schrank, suchte sich Unterwäsche heraus, zog diese an und ging dann zum Schreibtischstuhl, über dem ihre Schuluniform lag. Sie zog das blaue Kleid mit den gelben Streifen an der Seite über den Kopf. dann kämmte sie sich noch schnell die Haare und lief in den passend dazu blauen Kniestrümpfen, die auch jeweils einen gelben Strich an der Seite hatten, in die Küche. Dort saß bereits ihr Familie und aß. Mit einem tiefen Gähnen setzte sie sich zu ihnen. Dann schnappte sie sich den Früchtejoghurt, riss ich auf und schüttete sich ein paar Cornflakes hinein. Knirschend aß sie dann. "Was liegt heute an?", fragte ihr Vater, während er von einem Brötchen mit roter Marmelade abbiss. Ihr Bruder schüttelte den Kopf. Sie auch. Als wenn ich ihm das sagen würde, dass wir heute ne Arbeit oder so was schreiben. Genüsslich schleckte sie den Löffel ab und stellte den leeren Becher bei Seite. Dann schnappte sie sich 2 Scheiben Toast und beschmierte sie mit Butter, um dann 2 große Scheiben Schinken drauf zu legen. "Eine Scheibe reicht doch vollkommen zu!", sagte ihr Mutter. "Das schmeckt man doch gar nicht. Bei 2 Scheiben merkt man doch erst, dass da was drauf ist!", sagte sie und teilte die übereinander gelegten Brote einmal in der Mitte durch. Dann packte sie die beiden Stullen in eine Tüte, trank ihren Tee und verschwand wieder in ihrem Zimmer. Sie konnte ihren Eltern ja kaum sagen, dass sie das als kleinen Imbiss für Kibo gedacht hatte. Ihre Eltern waren strikt dagegen, ein Haustier anzuschaffen. Auch jetzt, wo Kibo ja nun einmal da war, dürfte sie die kleine Katze bestimmt nicht behalten. Nachdem sie in ihrer Schultasche ein wenig Platz gemacht hatte, hob sie vorsichtig die immer noch schlafende Kibo hinein. Sie ging zur Tür, schlüpfte in ihre Sandalen, nahm ihren Schlüssel vom Brett und ging hinaus. "Tschü-ü-üss!", rief sie noch, bevor die Tür hinter ihr zu knallte. Dann ging sie zu der Nachbartür und klopfte. Shila hörte Geräusche hinter der Tür. Wahrscheinlich sucht sie wieder mal ihren Schlüssel, dachte Shila schmunzelnd. Dann öffnete sich die Tür endlich. "Du bist ja selbst heute pünktlich, obwohl wir die halbe Nacht trainiert haben.", sagte sie erstaunt. "Dad, ich geh jetzt.", rief sie in die Wohnung, dann schloss sie die Tür hinter sich und sie gingen zusammen durch das Treppenhaus, holten ihre Räder aus den Kellern und fuhren los. "Wie gut, dass es nicht mehr die alten Schultaschen sind", sagte Natsumi. "So können wir die schweren Taschen auf dem Rücken tragen und mit Sporträdern statt Alten-Omi-Fahrrädern-mit-Körbchen zur Schule düsen." Shila nickte zustimmend. "Sag mal, hast du dein Mathebuch mit?" "Ja, natürlich! Wie könnte ich denn das wichtigste Buch vergessen?", fragte sie empört. Dann prusteten sie laut los vor Lachen. "Hast du deins etwa nicht mit?" "Nee, das passte nicht mehr rein!", sagte Shila grinsend. "Hast du etwa?" Sie nickte. "Ich konnte sie doch nicht zu hause lassen, wenn meine Mutter sie gefunden hätte, die hätt sie gleich davon gescheucht!" 15 Minuten später waren sie in der Schule angekommen. Diese bestand aus 2 Hauptgebäuden und einer großen Sporthalle. Sie stellte ihre Räder an den Zaun neben der Bank, an de ihre Freundinnen schon warteten. Shila fiel sofort auf, dass Yukis Wunden weg waren. "Hey Yuki, ist ja alles weg!?" "Jepp, ich war ganz froh drüber, so haben es meine Eltern zumindest nicht bemerkt.", sagte sie erfreut. "Ach, sind die etwa mal wieder da?", fragte Natsumi. Sie konnte einfach nicht verstehen, dass Yukis Eltern sie so oft alleine lassen. Wie kann man das der einzigen Tochter nur antun? Sie schwatzten noch weiter, während sie nach dem Klingelzeichen in das Schulgebäude rein gingen. Es waren 3 Aufgänge. Yuki ging gleich den ersten hoch. Die anderen beiden gingen bis hinter zum letzten. Dort gingen sie ein Stockwerk höher. Sie hatten Mathe mit ihrer Klassenleiterin. Selbst jetzt in der 10. hatten sie noch mit dieser inkompetenten Lehrerin. Diesmal kam sie ganz furchtbar aufgeregt in die Klasse. "Ruhe! Ruhe!", rief sie, um das laute Schwatzen zu übertönen. Shila stellte ihre Tasche auf den Tisch. Sie sah nach Kibo. Och man, die schläft ja immer noch! Solange hätte ich auch gerne noch gepennt, sagte sie und ließ sich auf den Stuhl plumpsen. Sie saß mit Natsumi in der letzten Reihe Mitte. Außen an den Fenstern war jeweils nur eine Bank, an der 2 Schüler sitzen konnten. In der Mitte standen jedoch 2 Tische zusammen geschoben. Natsumi saß auf der einen und sie auf der anderen Bank. "Ruhe! Nun seid doch mal still!", sie klatschte mit dem Lineal auf einen der vorderen Tische, an dem keiner saß. Sofort war Stille, doch sobald sie sich umdrehte, ging das Gebrabbel wieder los. Doch dann wurde es langsam ruhiger, als die Schulklingel wieder ihre nervigen Töne von sich gab. Was ist denn nun schon wieder? Hat die grad den Zigarettenjackpot gewonnen?" Shila konnte sich das Lachen nicht verkneifen. Natsumi hatte öfters solche Sprüche auf Lager. Doch als sie den bösen Blick von Frau Shimazu sah, verstummte sie und lachte innerlich weiter. Das Grinsen konnte sie sich allerdings nicht verkneifen. "Wir haben heute eine neue Schülerin bekommen. Es ist zwar nicht üblich, mitten im Schuljahr die Schule zu wechseln, aber sie ist gerade hierher gezogen. Warum? Das wird sie euch bestimmt noch erzählen.", sagte sie plötzlich wieder lächelnd. Dann wendete sie sich ab, ging zur Tür und öffnetete diese. "Du kannst jetzt hereinkommen, Samantha." Ein blondes Mädchen betrat das Klassenzimmer. Sofort fiel Shila das Amulett auf, das das Mädchen um den Hals trug. Es war weiß mit schwarzen Streifen. "Sie ist es!", flüsterte sie zu Natsumi. "Wer?" "Die vierte Kriegerin!" Natsumi schluckte und betrachtete die Blonde genauer. Sie sah nicht gerade japanischen Ursprungs aus. Eher westlich. Europäisch oder so. "Klasse! Dies ist Samantha Mishita." Wieder ging ein Brabbeln durch die Klasse. "Such dir einen Platz und setzt dich. Wir wollen weitermachen. Am beten du kommst nach dem Unterricht noch mal zu mir, damit ich weiß, was du in der Schule gemacht hast und was nicht." Sie grinste das Mädchen an. Als Samantha sich von ihr wegdrehte und suchte, wo sie denn noch einen Platz finden könnte, verzog sie angewidert das Gesicht. Die Jungs in der Klasse waren sehr angetan von dem westlichen Mädchen. Sie versuchten sie neben sich zu kriegen. Ein jeder rief sie. "Hey, setz dich doch hierher." "Nein, komm zu mir!", ging es die ganze Zeit. Doch dann winkte Shila sie zu sich und zeigte auf den leeren Platz neben sich. Das Mädchen schaute sie nachdenklich an. Irgendwo her kannte sie diese Person. Aber es war auf jeden Fall erstmal besser, als neben einem dieser notgeilen Typen zu sitzen. "Ich werde das gleich in den Sitzplan und das Klassenbuch eintragen.", sagte die Lehrerin und setzte sich an ihren Schreibtisch. Samantha setzte sich neben Shila und packte ihren Matheblock und die Federtasche aus. "Erkennst du mich?", fragte Shila neugierig. "Irgendwie schon, aber ..." "Wir waren zusammen im Kindergarten "Mai Tai". Shila Teikoo!" sie schaute Shila von oben bis unten an und überlegte. Dann da plötzlich fiel es ihr wieder ein. Sie schlug sich an die Stirn. "Ja, na klar!", freudig umarmte sie Shila. Die grinste glücklich. "Wo warst du denn die ganze Zeit? Du bist ja eher aus dem Kindergarten raus.", fragte Shila neugierig. "Müssen wir nicht aufpassen?" "Ach, das dauert noch!", schwenkte sie ab. "Das hab ich ja noch nie erlebt. Bei mir waren immer strenge Regeln, egal wo ich war." "Wo warst du denn nun?", Natsumi klinkte sich nun auch in das Gespräch der beiden ein. "Ich bin übrigens Natsumi.", sagte sie noch und reichte ihr freundschaftlich die Hand. Samantha nahm dankend an und lächelte. "Also nach 3 Jahren in Amerika, einem Jahr in Frankreich und 5 Jahren in Deutschland sind wir nach Australien gezogen ... und nun bin ich wieder hier!" "Mensch du bist ja echt viel herumgekommen!", staunte Shila und ließ sich in den Stuhl zurückfallen. "Kennt ihr euch etwa?", fragte Frau Shimazu neugierig. Sie schien mit dem Eintragen fertig zu sein. Shila nickte. "Aber unterhalten könnt ihr euch trotzdem nach dem Unterricht!" Sie warf Shila einen warnenden Blick zu. Schließlich wusste sie, dass Shila gerne schwatzte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)