Rosewood Manor von winterspross (Sallust Inc. Teil Drei) ================================================================================ Kapitel 1: 01 ------------- Hier findet ihr die überarbeitete Form von Rosewood Manor. Ursprünglich stammt diese Geschichte von zoeS und mir, sie wurde dann aber aus mangelndem Interesse abgebrochen. Irgendwann habe ich sie vollendet. Viel Spaß beim Lesen. ~~~~~~~ 01: Ich kenne jeden verdammten Winkel des Hauses. Ja, nach einigen Wochen finde ich mich blind zurecht, obwohl ich einige der Räume gar nicht benutze. Was soll ich mit unzähligen Dienstbotenzimmern anfangen? Sie sehen alle gleich aus und sind in meinen Augen nur als Abstellräume zu gebrauchen. Ich habe das Haus aus anderen Gründen erworben. Als ich es besichtigt habe, habe ich mich sofort in die basilikaartige Eingangshalle verliebt. Ich liebe hohe Räume. Sie lassen Platz für meine Gedanken. Ich habe also das Haus, das den schönen Namen Rosewood Manor trägt, gekauft, und bin am selben Tage noch eingezogen. Viel habe ich nicht gehabt, was ich mitnehmen konnte. Mein gesamter Besitz betrug sich damals auf eine kleine Reisetasche mit meiner gesamten Kleidung, einem Arztkoffer mit einem Sammelsurium von Medikamenten und C. Er ist wohl derjenige, der sich von uns beiden gelinde gesagt nicht so wohl in unserem neuen Zuhause fühlt. Wie fast jedes menschliche Wesen hat auch er den 'Horror vacui', das ist Abscheu vor der Leere. Als ich begonnen habe, die Eingangshalle komplett auszuräumen, konnte er es kaum fassen. Die Halle macht leer noch mehr den Eindruck, als wäre sie früher einmal eine Kirche gewesen. Und seit sie leer ist, ist es einfach grandios, in ihr zu arbeiten. Wie gesagt, C. gefällt es nicht besonders hier. Er hat sich eines der Herrenzimmer ausgesucht, das im Untergeschoß liegt und kommt nur heraus, wenn er mir bei meinen Experimenten hilft. Ich habe mein Lager in der Eingangshalle aufgeschlagen. Leere für meine Gedanken. Leere für meine Forschungen. Es ist schon spät. Ich sollte wieder an die Arbeit gehen. Am liebsten arbeite ich abends, manchmal nachts. Durch Zwielicht entsteht eine geeignete Atmosphäre. Ich schlendere durch die Eingangshalle und lasse meine Umgebung, die Leere, auf mich einwirken. Es ist ernüchternd und doch fühle ich wie die Klarheit meiner Gedanken und Sinne mich gleichzeitig berauscht. Es ist verwirrend, widersprüchlich. Aber ich habe längst beschlossen nicht weiter darüber nachzudenken und diesen Zustand auszunutzen, um mit ihnen in Kontakt zu treten. Sie, das sind die Seelen von Menschen, toten Menschen. Sie reden mit mir... Obwohl, manchmal bin ich nicht sicher, ob sie wirklich zu mir und zu keinem anderen sprechen, vielleicht wollen sie gar nicht mit mir kommunizieren, müssen es aber, weil nur ich sie höre. Auf C. hingegen scheinen die Geister eine komplett andere Wirkung zu haben. An dem verstörten Blick, mit dem er mich ansieht, wenn ich fasziniert der Geschichte einer Seele lausche, die er gar nicht hören oder sehen kann, erkenne ich, dass es ihn beunruhigt, wahrscheinlich sogar ein wenig ängstigt. Ob es die Toten sind, vor denen er sich fürchtet, oder ob ich es gar bin, diese Frage vermag ich nicht zu beantworten. Eigentlich ist das auch unwichtig. Ich sollte meine Energie jetzt auf andere Dinge konzentrieren. Behutsam lasse ich die Finger über meinen wertvollen Arztkoffer gleiten, bevor ich ihn öffne und den Gegenstand meiner heutigen ‚Untersuchung’ entnehme: Es ist ein verschlossenes Reagenzglas, in dem sich ein Stück Mensch befindet. Was genau es ist, konnte mir der Bote, der es mir gestern gebracht hat, nicht sagen. Mein Zellstück war einmal eine hübsche junge Frau, bevor sie bei lebendigem Leibe mit Benzin übergossen wurde und verbrannte. Rasch wie immer muss es gehen, so lautet mein Auftrag. Ich muss herausfinde, wer die arme Frau, die laut meinen Akten Carla hieß, umgebracht hat. Ich muss lächeln. Es wird wunderbar werden, das weiß ich, denn wenn ich gleich mit ihrer Seele sprechen kann, dann werde ich mich frei fühlen. Langsam beginne ich mit den Vorbereitungen. Was genau ich hier tue, ist schwer zu erklären, wenn man mit antiquierten Begriffen arbeitet, könnte man es als moderne Alchemie bezeichnen. Ich bringe mittels komplizierter Apparate die Seele von Verstorbenen wieder in unsere Welt zurück. Früher habe ich das nur getan, weil es mich faszinierte, dass das funktioniert. Die Faszination ist geblieben, aber mittlerweile mache ich es auch, weil ich von der Polizei darum gebeten werde. Wie praktisch es doch für unsere Freunde und Helfer wäre, wenn sie das Opfer selbst zum Mord befragen könnten. Nur funktioniert das nicht. Ich bin der Einzige, mit dem sie wirklich sprechen. Und, ganz im Vertrauen, ich bin nicht gerade billig. Zuerst wollte die Polizei mich nicht für meine Arbeit bezahlen. Hohe Beamte bedrohten und erpressten mich. Sie wollten, dass ich ihnen mein Geheimnis verrate. Doch ich war unnachgiebig, ich brauchte das Geld, ich war obdachlos, und außer C. hatte ich niemanden auf der Welt. Ich sagte ihnen, dass nur ich das Seelenherbeirufen beherrschen würde, doch sie glaubten mir nicht. Nach langem Überlegen beschloss ich, dass sie es selbst ausprobieren mussten, um zu glauben. "Man könnte Seelen fast als störrische Kinder bezeichnen", sagte ich und ließ einige Leute mit meinen Apparaten alleine. Sie versuchten ihr Glück und scheiterten. Warum? Seelen wollen jemanden zum 'Spielen' haben, der ihnen vertraut ist. Ich kenne sie schon seit meiner Kindheit, ich habe sie schon immer flüstern gehört. Als ich klein war, dachten die Erwachsenen, ich würde mich mit so genannten "unsichtbaren Freunden" unterhalten, so wie es für Kinder, die nicht sehr viel Kontakt zu Altersgenossen pflegen, nicht unüblich ist. Aber das stimmt nicht, ich habe die Seelen nie als Freunde angesehen, eher als übersinnliche Wesen, die es zu erforschen und vor allem zu verstehen gilt. Ich wusste schon immer, dass es eine besondere Verbindung sein muss, die es mir ermöglicht mit ihnen zu kommunizieren, sie zu rufen. Obwohl, damals war ich noch nicht wirklich in der Lage dazu, habe nur dieses Flüstern ab und zu vernommen, die Präsenz Verstorbener, die mich von klein auf begleitet hat. Auch wenn es seltsam klingen mag, so ist es trotzdem eine Tatsache, dass ich mir all dessen schon damals bewusst war. Schon immer. Misstrauisch beäuge ich den Inhalt des Reagenzglases. Was das wohl für eine Seele sein mag? Mit einer Pinzette entnehme ich das Überbleibsel aus dem Glas, lege es in eine winzige metallisch glänzende Schüssel. Wieso ich das tue? Ganz einfach, Metall ist, da es elektrische Strömungen zu leiten vermag auch sehr empfänglich für so genannte übersinnliche Strömungen. Vom Kerzenlicht beschienen, entsteht ein schöner Glanz und die Schüssel scheint förmlich zu leuchten. Meine Apparaturen, deren genaue Funktion für Außenstehende zu erläutern zu kompliziert wäre, laufen auf Hochtouren. Ich spüre die Spannungen, die die Atmosphäre scheinbar elektrisieren und konzentriere mich darauf, die Seele, den Geist, der hier irgendwo im Raum schweben muss zu lokalisieren. Mein Kopf schmerzt, und ich spüre, wie sich alle meine Muskeln wie automatisch verspannen. Durchhalten, immer wieder hallt dieses Wort durch meinen Kopf, wie um mir Stärke zu geben. Gleich wird der Schmerz vorbeigezogen sein, das weiß ich aus Erfahrung. Zähneknirschend schließe ich die Augen, als es fast unerträglich zu werden scheint, und exakt in diesem Moment tut mein Kopf nicht mehr weh und ein neues, sanft-weiches Gefühl macht sich in mir breit. Instinktiv öffne ich meine Augen wieder und erkenne sogleich eine schemenhafte Gestalt, die anscheinend Probleme damit hat, eine konkrete Form anzunehmen. Eine sehr sensible Seele, das spüre ich. Zögerlich hebe ich meinen Arm, strecke die Hand nach der Gestalt aus und beginne mit bebenden Lippen eine Melodie zu summen. Ein Kinderlied, wer mir es beigebracht hat, weiß ich nicht mehr, aber fest steht, dass es eine beruhigende Wirkung hat – sowohl auf mich als auch auf die Geister. Auch diesmal verfehlt es seine Wirkung nicht. Langsam materialisiert sich die Seele. Es ist Carla, die junge Frau, deren Foto bei den Akten dabei gewesen ist. Doch sie hat nicht viel von ihrer ursprünglichen Schönheit behalten, ihr Gesicht ist grausam entstellt, auf ihrem zarten Köpfchen befinden sich kaum noch Haare. Sie fürchtet sich schrecklich. Obwohl sie noch kein Wort gesagt hat, bemerke ich es sofort. Denn als ich aufhöre, mein Lied zu summen, will sie wieder verschwinden. Auch dass sich die Verbrennungen bis auf ihren Astralleib übertragen haben, zeugt von der abscheulichen Angst, die sie bei ihrem Tod empfunden haben muss. Es wundert mich nicht: Bei lebendigem Leibe verbrannt zu werden zählt zu den schrecklichsten Todesarten. Sterben die Opfer schnell, dann sehen ihre Seelen ihren früheren Körpern ähnlich. Einige wissen gar nicht, dass sie tot sind, die meisten sind gesprächig und erzählen bereitwillig von ihrem Leid. Aber Carla will nicht reden, sie will weg. Das lasse ich nicht zu.Ich habe einen Auftrag, ich muss herausfinden, wer sie so schrecklich zugerichtet hat, also wird sie hier bleiben. "Du gehst nicht, ich befehle es dir." Meine Stimme hat eine seltsame Wirkung auf die Frau: Sie beginnt lautlos und ohne eine Träne zu vergießen zu weinen. Ich sehe sie an und kann ihren Schmerz förmlich spüren. Da ich aus Erfahrung weiß, dass es besser so ist, beschließe ich abzuwarten, bis die Weinkrämpfe verebben und ihr Körper sich entspannt. Mit ausdruckslosen Augen sieht sie mich nun an. Sie starrt regelrecht. Und ich... Ich starre zurück, halte ihrem Blick stand. Ich weiß, dass sie in diesem Moment nicht mich ansieht, sondern ihre Qualen noch einmal durchlebt, ihren eigenen Tod zu realisieren und zu verarbeiten versucht, deshalb auch dieser leere, in sich gekehrte Blick. Dann, nach einigen Minuten in denen die Zeit stehen geblieben zu sein scheint, weicht der versteinerte Gesichtsausdruck und pure Verwirrung tritt an seine Stelle. "Ich höre zu", sage ich. Ganz simpel, ohne viele Worte will ich ihr zu verstehen geben, was mein Anliegen ist. Seelen zum Sprechen zu bringen ist wirklich ein kompliziertes Unterfangen, denn sie sind sehr fragil. Man muss einfühlsam sein und psychologisch richtig handeln, denn der kleinste Fehler könnte sie in tausend Scherben zerbrechen. Als Carla jedoch langsam ihren Mund öffnet und leise, ganz leise Worte formt, weiß ich, dass ich keine Fehler gemacht habe. ~~ Spät am Abend liege ich auf meinem Bett und starre auf einen Punkt auf der weit entfernten Decke der Säulenhalle. Es ist fast vollkommen dunkel. Licht ist teuer und ein so großes Haus wie Rosewood Manor komplett mit Strom zu versorgen ist für mich unbezahlbar. Deshalb erhellt eine Unzahl an Teelichtern den Schreibtisch, an dem C. mit dem Rücken zu mir sitzt und mit akribischer Genauigkeit und Perfektion, wie sie nur er besitzt, einen Grundriss unseres Heims zeichnet. Seine Augen glühen ob der Finsternis rötlich, das weiß ich, obwohl ich sie nicht sehen kann. Er braucht fast kein Licht, ihm reichen wie einer Katze die Sterne und der Mond, um etwas zu sehen. Ich muss lächeln. In der Nacht ist er mir so ähnlich... Dann haben wir beide rote Augen und sind den Menschen unheimlich. Am Tag kann er sich verstellen und den Normalen mimen. Ich kann das nicht. Mein unheimliches Äußeres, die schlohweißen Haare und rubinroten Augen, macht den Menschen Angst. In ihren Augen bin ich nicht normal. Jetzt aber, da es dunkel geworden ist, sind wir gleich, C. und ich. Er beschützt mich. Ich kann träumen. Langsam, als hätte er meine Gedanken gelesen, dreht er sich um und lächelt mich an. Im Schein der Kerzen glänzen seine Augen in einem strahlenden Blau. "Ich passe auf dich auf", murmelt er. Und ich werde schlafen und von ihnen träumen. Kapitel 2: 02 ------------- 02: Die Morgensonne lässt das Grün der Blätter und Gräser unbeschwert fröhlich wirken. So fremd. Möglicherweise liegt das Fremde dieser Szenerie für mich ganz einfach daran, dass wir lange nicht mehr hier waren. C. hockt auf der Erde und scheint sich ganz auf die kleinen weißen Blumen zu konzentrieren, die vor ihm aus der Erde sprießen. Seine Umwelt nimmt er kaum noch wahr, nicht einmal den Schmetterling mit den bunt schillernden Flügeln, der auf seinem Haupt gelandet ist, bemerkt er. Manchmal ist er so ein Kind... Reglos sitzt er da und lässt mich leicht lächeln. Wie skurril, dass ein Cyborg derart naturverbunden sein kann. Ich beschließe, mich anderen Dingen zu widmen, nämlich dem Sammeln von Kräutern, die ich für meine derzeitigen Forschungen benötige. In meinem Koffer habe ich ein Handbuch über Heilpflanzen, jedoch hilft mir dieses reichlich wenig, da die meisten der darin aufgelisteten Gewächse längst ausgestorben sind. Das Buch stammt genauso wie der gesamte Inhalt meines Koffers aus vergangenen Zeiten. Bei jedem Schritt raschelt das Laub unter meinen Füssen. Vertrocknete Blätter zerbröckeln in ihre Einzelteile. Hinter mir höre ich leise, vorsichtige Schritte. Ich muss wohl sehr in Gedanken versunken gewesen sein, dass ich nicht früher bemerkt habe, dass C. mir gefolgt ist. Warum er das tut? Ich weiß es nicht. Er ist viel älter als ich, er liebt mich auf eine Art und Weise, die wohl auch etwas mit der Liebe eines Vaters zu seinem Sohn zu tun hat. Langsam gehe ich Richtung Rosengarten. Wer auch immer die Rosen einst angepflanzt hat, muss ein großer Naturliebhaber gewesen sein. Die alten Sorten waren schon zu früheren Zeiten eine Seltenheit, jetzt wachsen sie kaum noch anderswo. Nur in meinem Garten blühen sie von der Schneeschmelze bis zum ersten Frost. Die Rosenstöcke haben nicht mehr viel mit gewöhnlichen gemeinsam. Wie junge Bäume wachsen sie beinahe mannshoch in pedantisch regelmäßig angelegten Beeten und brauchen viel Pflege. Ich kümmere mich gerne um sie, jeden Tag. Unter meiner Pflege sind sie noch schöner geworden. Neben dem Rosengarten habe ich ein kleines Kräuterbeet angelegt. Gartenarbeit entspannt mich und hilft mir, all die Dinge zu vergessen, die ich Tag für Tag sehen muss. Auch in diesem Beet herrscht vollkommene Ordnung. Ich habe Sand um die einzelnen Pflanzen gestreut, damit sie nicht von Schnecken zerfressen werden. Jedes winzige Unkraut, das seinen Kopf aus der schwarzen Erde streckt, wird gnadenlos von mir ausgejätet. Klarheit und Struktur sind mir wichtig, denn in meinem Inneren herrscht das Chaos. Unter dem Rosengarten liegt ein Grab. Ein junges Mädchen liegt hier unter der Erde, wer es getötet hat, will es mir nicht sagen. Es stört mich nicht, wenn ich hier arbeite. Nur manchmal versteckt es meine Gartengeräte. Ich gehe neben dem Kräuterbeet in die Knie und untersuche den Feuersalbei, den ich erst vor kurzem gepflanzt habe. Er blüht rot und ich weiß, dass ich ihn bald ernten kann. Dann bin ich in der Lage, berauschende Mittel zuzubereiten. Durch seine faszinierende Wirkung wird er mir helfen, meine Ängste zu überwinden und mich zu entspannen. Ich muss lächeln, als ich daran denke. C. lässt sich neben mir nieder. „Weichst du mir aus?“, fragt er sanft und legt den Kopf schief. Tue ich das? Vielleicht. Aber zugeben werde ich es nicht, das kann ich nicht. Also schüttle ich den Kopf, lächle und versuche so seine Gedanken zu zerstreuen. Er scheint mir zu glauben und sieht mich liebevoll an, doch seine blauen Augen bleiben nachdenklich. Er kennt mich viel zu gut, hat mich aus dem Sumpf gezogen und sich um mich gekümmert, als ich noch ein kleiner, verschreckter Junge war. Ich habe ihm nie dafür gedankt, aber ich bin mir sicher, er weiß, wie viel er mir bedeutet. Vorsichtig berührt C. eines der Rosenköpfchen mit den Fingerspitzen. Unter dieser künstlichen, fast menschenähnlichen Haut verbirgt sich blankes Metall. Ich weiß das, weil ich ihn schon unzählige Male auseinander genommen habe. Ich mag es, ihn von innen zu betrachten. Er ist ein faszinierendes Geschöpf, halb Mensch, halb Maschine. Ein Cyborg eben. Wie es wohl ist, wenn man erwacht und in einen fremden Körper hineingedrängt wurde? Ich kann es mir nicht vorstellen. Aber irgendwann will ich dieses Gefühl auch erleben. Dass C. stark ist und zerstören kann, macht es für mich noch faszinierender, ihm bei seinem Aufenthalt im Rosengarten zuzusehen. Er betrachtet die weißen Rosen. „Sie verändern sich“, murmelt er und sieht mich an. „Sie passen sich dir an.“ Ich starre C. an. Er hat es auch bemerkt. Wann habe ich es bemerkt? Er hat Recht, die Rosen werden mir immer ähnlicher. Wieso ist mir das nicht schon früher aufgefallen? Einige haben rosa Blütenblätter, andere haben schon die Farbe meiner Haare, dieses blonde Weiß angenommen. Das Innere der Rosen ist so rot wie meine Augen. Das ist unheimlich und faszinierend. Ich muss lachen, obwohl mir eher nach Weinen zu Mute ist. Dass ich es jetzt schon schaffe, die Umwelt nach meinen Wünschen zu verändern, gefällt mir gar nicht. Das kleine Mädchen flüstert mir unverständliche Worte zu. Vielleicht war sie es, die die Rosen verändert hat? Ich kann nur hoffen, dass es so ist. Kapitel 3: 03 ------------- 03: Ich sitze am Schreibtisch in der Säulenhalle und frühstücke. C. liegt auf meinem Bett und liest die Zeitung. Wir schweigen. Ab und zu raschelt es, wenn er umblättert, ansonsten ist es vollkommen still. Es läutet an der Türe. Das Geräusch der Glocke stört mich, es dröhnt durch die Halle. „Ich gehe.“ C. springt auf, die Zeitung fällt auf den Boden. Ich esse weiter. Wahrscheinlich ist es wieder der Bote der Sallust Inc., der uns einen neuen Fall im Namen der Polizei vorbeibringt. Es ist immer derselbe Bote, seit wir eingezogen sind. Ich weiß gar nicht, ob er schon jemals mehr als eine Woche weg war. Hat er nie frei? Darüber nachsinnierend schiebe ich mir einen weiteren Löffel Müsli in den Mund und kaue bedächtig darauf herum. Es schmeckt scheußlich. C. taucht wieder auf; er trägt ein unauffällig verpacktes, aber überraschend großes Paket unserer Auftraggeber. Normalerweise sind es nur winzige Päckchen, manchmal auch Briefe, die ich bekomme. „Das riecht grauenhaft“, stelle ich fest, als der süßliche Geruch, der von dem Ding ausgeht, auch zu mir herüberzieht. C. grinst, ihm macht Gestank kaum etwas aus. Es liegt vielleicht daran, dass er in seiner Kindheit am Meer auf einem Fischerboot gelebt hat. Langsam erhebe ich mich. Das Essen ist mir vergangen. C. beäugt das Päckchen misstrauisch. „Das ist viel zu groß. In dem Paket kann man ja eine halbe Leiche transportieren.“ Innerlich gebe ich ihm Recht. Mittlerweile sollten meine Auftraggeber allerdings wissen, dass ich nicht mehr als eine winzige Probe menschlicher Zellen brauche, um eine Seele zu rufen. Langsam beginne ich zu bemerken, dass sich etwas im Raum befindet, das zuvor noch nicht da war. Unwillig schüttle ich den Kopf und das Gefühl verschwindet. Ungeduldige Seele. Kannst du nicht warten, bis ich mich ganz alleine dir widme? Ich werde dir dann natürlich zuhören. „Mach es auf“, murmle ich C. zu und er gehorcht sofort, nimmt sich das Brotmesser vom Schreibtisch und zerschneidet den Karton. Der Geruch wird stärker, zu stark. Ich taumle nach hinten und würge. „Interessant.“ C. greift ohne zu zögern in das Paket und zieht etwas Schleimiges, Stinkendes heraus. Ich wende mich ab und muss wieder gegen die Übelkeit ankämpfen. Trotzdem zwinge ich mich hinzusehen. Vier leere Augenhöhlen scheinen mich anzustarren. „Was ist das?“, stöhne ich entsetzt. Ich bin zwar einiges gewöhnt, aber auf diesen Anblick war ich so kurz nach dem Aufstehen einfach nicht vorbereitet. C. räuspert sich, faltet das den Proben beigelegte Blatt Papier auseinander und beginnt zu lesen. „Das sind Sunday und Monday, vierzehn Jahre alt, Zwillinge. Sie haben sich gegenseitig umgebracht, eine Überdosis Schlafäpfel scheint die Ursache gewesen zu sein. Das Einzige, was man von ihnen gefunden hat, waren ihre Köpfe, zumindest steht das da. Du sollst herausfinden, wer ihnen die Drogen gegeben hat und ihre Körper verschwinden ließ.“ Er sieht mich an. „Was soll ich mit den Köpfen machen?“ „Um Gottes willen, leg sie zurück in die Schachtel!“ Das Geräusch der aufklatschenden faulenden Masse auf den Karton wird mich noch lange verfolgen. Was hat die beiden dazu gebracht, sich ineinander zu verbeißen, sich gegenseitig vor Schmerzen aufzufressen? Und wer von den beiden hat vorhin versucht, mit mir Kontakt aufzunehmen? War es Sunday, der Junge, oder Monday, das Mädchen? Ich wimmere. Die Schachtel hat C. in eine der vielen unbenutzten Räume getragen und gut mit Klebeband verschlossen, damit die Ratten das Fleisch nicht von den Knochen nagen. Morgen werde ich mich mit dieser Sache beschäftigen. Jetzt muss ich versuchen zu schlafen, dringend. Ich bin so schrecklich müde… „Kannst du bitte in meiner Nähe bleiben?“, bitte ich meinen Gefährten. Er nickt und lächelt. Kaum habe ich die Augen geschlossen, befinde ich mich in der Gesellschaft von Monday, die einen Monolog führt. Ich weiß einfach, dass sie es ist und doch bin ich mir nicht ganz sicher, ob ich nicht doch träume. Zu surreal erscheint es mir, hier mit ihr zu sitzen. Wo ist eigentlich hier? „Ein Lebewesen lebt, das sagt sein Name aus. Das Leben zeichnet sich durch eine komplexe Kette von Stoffwechseln und Zellteilungen aus. Ist der Körper nicht mehr in der Lage, diese Kette aufrecht zu erhalten, dann ist es aus. Dieser Übergang vom Leben zum Tod wird als Sterben bezeichnet, aber genauer gesagt ist Sterben schlicht und einfach ein Versagen des Körpers.“ Monday sieht auf den Boden. „Die Philosophen aber sagen, dass sich Leben durch ein Bewusstsein, eine Psyche auszeichnet. Was ist Psyche? Heißt Psyche, heißt Bewusstsein, Seele, dass man denkt und fühlt oder ist der Geist eines Menschen etwas Stoffliches, das sich messen lässt? Ich denke, also bin ich. Bin ich nun tot oder lebe ich? Ich fühle, ich empfinde. Die Philosophen und die Mediziner streiten.“ „Ich bin mir ganz sicher, dass du tot bist“, bemerke ich. Sie scheint es nicht zu hören. „Ich bin ganz sicher nicht tot. Eine alte Redewendung sagt, dass man erst dann aufhört zu existieren, wenn sich niemand auf der Erde mehr an einen erinnert. Aber du erinnerst dich an mich, nein, du kennst mich und weißt, dass es mich einmal wirklich gegeben hat. Solange du lebst, werde ich auch leben.“ Zum ersten Mal sieht sie mich an. Blonde, dünne Locken hängen ihr ins Gesicht, die Augen sind groß und noch sehr kindlich. Sie blickt an mir vorbei ins Dunkel. Wütend zieht sie die Augenbrauen nach oben. „Hör auf, mich anzustarren“, knurrt sie in verändertem Tonfall. „Du weißt genau, dass ich das nicht mag.“ Ich schlage die Augen auf und schnappe nach Luft. Irgendetwas scheint auf meiner Brust zu sitzen, ein Inkubus vielleicht, der mich zum Röcheln bringt. Kalt ist es in meiner Halle geworden. Zu lange bin ich schon hier. Ich weiß, dass das nicht von außen kommt, nein, eine der Seelen, die hier ihr Unwesen treibt, quält mich. Da ist schon C. neben mir und packt mich an den Schultern. Er zieht mich hoch in seine Arme und redet beruhigend auf mich ein. Das Gefühl des Erstickens verschwindet. Seelen mögen keine Störenfriede wie C., die sie nicht wirklich sehen können und deshalb auch nicht so ganz an ihre Existenz glauben. Wer mich da wohl angegriffen hat? Ich habe da jemanden im Verdacht. ** Der Rosengarten ist mein ganzer Stolz. Die Nachbarn fürchten mich und die Blumen, die C. nach unserem letzten Besuch hier nur noch Doktorrosen nennt. Lebe ich in den Augen meiner Mitmenschen eigentlich oder bin ich für sie nur ein seltsamer Sonderling, an den sie in ihren gepflegten Häusern keine Sekunde ihrer Gedanken verschwenden? Heute ist der Himmel grau, bald wird es regnen. Bis dahin muss ich noch das Ungeziefer vernichten, das sich auf einigen der Stöcke breitgemacht hat. Irgendwann sollte ich auch noch versuchen, Monday zu rufen. Ich könnte theoretisch jederzeit damit anfangen, ich habe mir ein Haar von ihr bringen lassen, das ich jetzt in einer kleinen Glasröhre in meiner Manteltasche herumtrage. Aber jetzt zurück zu den Rosen. Gedankenversunken greife ich nach dem Gift, als ich ein Mädchen im Gras entdecke. Es begrüßt mich mit einem freundlichen Lächeln. Ich erkenne die junge Frau kaum wieder, aber es ist tatsächlich Monday, die sich da vor mir manifestiert hat. Selten zeigen sich die Toten freiwillig in dieser Welt, doch sie wagt es. Warum nur? Ich kann nur mutmaßen. „Du bist mutig“, murmle ich und beschließe insgeheim, sie nicht weiter zu beachten. Es ist vielleicht das Klügste, so zu handeln, ich sollte ihr nicht zuviel Aufmerksamkeit schenken. Wer weiß, was passiert, wenn sie merkt, wie sehr sie mich interessiert. Monday ist nicht nur intelligent, sie ist auch in Gefahr und nicht nur sie, nein, auch ich. Warum ich mir da so sicher bin? Nun, sie ist nicht alleine hierher nach Rosewood Manor gekommen. Sunday hat sich mir noch nicht wirklich gezeigt, und genau das macht mich so unruhig. Er ist gefährlich, weil ich es für ihn bin. Zwillinge verbindet ein starkes Band, das mit nichts auf der Welt vergleichbar ist. Ich kann nur vermuten, wie es sich für Sunday anfühlen muss, dass seine Schwester sich so sehr anstrengt, meine Aufmerksamkeit zu erregen. Sicher ist er eifersüchtig. Dieses Gefühl ist wie Gift, eine Empfindung, die zerstören und zerfressen kann. Ich will nicht das Ziel eines solchen Angriffs werden. „Du sollst mit mir reden!“ Monday erhebt sich und kommt auf mich zu. Interessiert stelle ich fest, dass das Gras unter ihren Füßen nicht einmal zittert. Ich drehe mich um und besprühe die verlausten Rosen mit dem Gift, tue so, als ob ich sie nicht hören würde. Vorsichtig zupfe ich ein verwelktes Blatt ab und lasse es fallen. „Ich darf nicht“, flüstere ich und hoffe, dass der andere mich nicht hört. „Ob du darfst oder nicht, das hat er nicht zu bestimmen. Ich bin ich und ich kann für mich selbst entscheiden, weil ich ein Individuum bin. Mein Geist, meine Seele, mein Astralleib oder wie du das, was du siehst, sonst nennen willst, gehört nur mir und ist alles, was ich habe. Er hat darüber nicht zu bestimmen, hörst du?“ „Ja, ich höre.“ „Dann sieh mich an und sprich mit mir. Du kannst mich sehen, deshalb will ich, dass du mir das auch zeigst. Im Traum habe ich mit dir gesprochen und es war sehr… interessant. Ich habe selten Menschen wie dich getroffen, als mein Körper noch heil war.“ Sie senkt den Blick und reibt sich über die Nase. „Damals… Dabei ist es noch gar nicht so lange her.“ Langsam stelle ich die Giftspritze auf den Boden, versuche aber immer noch beschäftigt zu wirken. „Damals kann noch nicht länger als eine Woche vorbei sein“, bemerke ich leise und beuge mich über eine der weißen Rosen, um daran zu riechen. „Was ist schon eine Woche? Die Ewigkeit erwartet mich, nicht wahr? Ich hoffe, dass ich in den Himmel komme, oder in das Paradies oder in das ewige Nichts. Ich will nicht in das Höllenfeuer gehen, denn dort, nehme ich an, würde es mir ganz und gar nicht gefallen.“ Bei dieser Bemerkung muss ich lachen. „Da hast du wohl Recht. So schön dürfte es dort nicht sein, wo dich Tag und Nacht Höllenqualen erwarten.“ „Irgendwann habe ich eine Geschichte gelesen. Ein Mann ist in die Hölle gekommen und hat schrecklich in den heißen Flammen gelitten. Es war so furchtbar, dass er geglaubt hat, er könnte es niemals ertragen, aber dann hat er sich an die Hitze gewöhnt und sie sogar als angenehm empfunden. Als er sich das erste Mal umsehen konnte und festgestellt hat, dass es ihm dort gar nicht so schlecht gefällt, haben die Teufel das Höllenfeuer abgestellt und es wurde plötzlich unendlich kalt.“ Sie seufzt. „So muss die Hölle sein. Grausam und unberechenbar. In unserem Haus war es auch so entsetzlich kalt, damals. Natürlich könnte das auch deshalb gewesen sein, weil mein Körper da gestorben ist – in wie vielen Filmen jammern Sterbende, dass sie frieren? Ich habe immer gedacht, das sei ein Mythos.“ „Doktor? Bist du da?“ Ich zucke zusammen, als Monday verschwindet und es ganz so wirkt, als wäre sie niemals hier gewesen. C. bahnt sich einen Weg durch die Büsche, die die Beete umschließen. Aufgeregt kommt er auf mich zu. „Es gibt ein Problem, fürchte ich.“ Kapitel 4: 04 ------------- 04: Die Säulenhalle gleicht einem apokalyptischen Schlachtfeld, als ich nach C. durch das schwere Eingangsportal komme. Lange muss ich nicht darüber nachdenken, wer mein Zuhause so verwüstet hat, denn es kann nur einer gewesen sein. „Was ist hier los?“, fragt mich mein Begleiter. Was er nicht sehen kann, ist für mich klar ersichtlich: Sunday ist hier in der Halle und er ist wütend. Er weiß, dass Monday sich für mich interessiert und wird alles daran setzen, mich zu vernichten. „Bleib draußen“, zische ich. C. weicht verwirrt zurück, hinaus auf die Veranda. Gut so. Ich habe nur ein Haar von Monday bei mir, deshalb kann auch nur sie das Haus verlassen. Sunday hingegen ist an das Haus gebunden und kann C. nun nicht verletzen. „Versteck dich irgendwo!“, schreie ich und lehne mich gegen das Portal. Krachend fällt es ins Schloss und es wird schlagartig dunkel. Ich versuche mich so schnell wie möglich an die schreckliche Finsternis zu gewöhnen, doch meine Augen machen mir einen Strich durch die Rechnung. Nur langsam beginne ich zu erkennen, dass sich vor mir ein Junge aufgebaut hat. „Ich habe niemanden außer ihr“, knurrt er. Eiskalter Atem, den es eigentlich gar nicht geben sollte, wabert mir entgegen. Ein Zittern geht durch seinen Körper, das Gesicht beginnt sich zu verändern. „Es ist anstrengend für mich, dir keine Angst zu machen. Aber will ich das überhaupt?“ Ich wage es nicht zu blinzeln. Als ich es schließlich doch tun muss, weiche ich zurück. Er ist näher gekommen, zu nahe. „Du musst verschwinden, Doktor. Bevor du da warst, war alles in Ordnung, lebendig oder tot, wir hatten uns. Und jetzt? Sie will nur noch bei dir sein! Sie vergisst, dass sie einen Bruder hat, einen Teil von sich!“ Keuchend stolpere ich zurück, drücke mich an die riesige kalte Tür. Von außen höre ich C. hysterisch gegen das Metall donnern, Eisen auf Eisen, was für ein Widerspruch. „Lass mich hinein!“, brüllt er, doch selbst wenn ich wollte, ich könnte die Türe nicht öffnen. Sundays Anblick lässt mich ganz starr werden. Ich habe noch nie eine Leiche gesehen, nur die Seelen der Toten. Der Anblick ist mehr als nur entsetzlich, die zerfressenen Reste, die einst sein Antlitz waren, lassen mich würgen. Auch wenn ich weiß, dass er nicht wirklich da, sondern nur für mich sichtbar ist, möchte ich am liebsten schreien. „Tu es doch“, grinst er mich mit einem halben Gesicht an. „Verschwinde…“ „Das kannst du vergessen. Ich werde niemals weggehen. Bis in deine Träume werde ich dich verfolgen, denn was meine Schwester schafft, das kann ich schon lange.“ Das Portal stößt mich auf den Boden, die schweren Flügel öffnen sich, Sonnenlicht strömt in die Halle. „Hau ab!“, schreit C. „Du schaffst es nicht alleine!“ Sunday lacht lautlos. „Du brauchst nicht zu glauben, dass ich dich jemals gehen lasse. In diesem Körper bist du vor mir nicht sicher, Doktor…“ C.s kalte Hände, die mich hochreißen, spüre ich kaum. Wie in Trance klammere ich mich an ihn. In diesem Körper wirst du niemals sicher sein. Ach nein? Dann muss es eben ein anderer werden. Ich höre Mondays liebevolles Flüstern. Ich weiß nicht, ob das, was ich tun möchte, funktionieren wird, aber sie ist schließlich hier, um mich zu führen und mich zu beschützen. Warme Hände berühren mich, nehmen mich an der Hand und helfen mir aus dieser lästigen Hülle, die einst mein schwacher Körper war. Gut, dass ich ihn los bin, Menschen wie ich haben es einfach zu schwer im Leben. Ich drehe mich um und sehe erleichtert, wie ich hinter mir selbst zusammenbreche, seelenlos. C. wird mich aufnehmen, C., der einen unzerstörbaren Körper hat und mich liebt, wie es kein anderer auf dieser Welt tut. Und nun? Ich bin ganz sicher nicht tot. Eine alte Redewendung sagt, dass man erst dann aufhört zu existieren, wenn sich niemand mehr an einen erinnert. Aber du erinnerst dich an mich, nein, du kennst mich und weißt, dass es mich einmal wirklich gegeben hat. Solange du lebst, werde ich auch leben. Denk immer daran, C. Such einen Körper für mich. Erinnere dich an mich. Ich werde dafür sorgen, dass du mich nicht vergisst... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)