Akito und du von Shurikyon (Szene mit Kyo und Toru, enthält allerdings einige SPOILER!) ================================================================================ Kapitel 5: Kurzurlaub-I ----------------------- Nach einer anstrengenden Tour kamen die Fünf am Ferienhaus an. Es war ein großes, alt und vornehm wirkendes Gebäude, das Yuki irgendwie bekannt vorkam. Er könnte schwören, es schon mal gesehen zu haben, aber es wollte ihm nicht einfallen wo. Von Torus Freudenbekundungen abgelenkt, kam er auch nicht dazu, weiter darüber nachzudenken. Hanajima schien sich noch weniger in dem Haus auszukennen als die anderen, auf die Fragen ihrer Freunde antwortete sie mit einem kühlen Lächeln, sie sei ja noch nie vorher hier gewesen. Als Yuki in den oberen Stock ging, um die Schlafzimmer anzusehen, kam ihm ein Zimmer am Ende des Ganges bekannt vor, und er erinnerte sich, woher er dieses Haus und dieses Zimmer kannte. Es war eines der Häuser, die der Soma-Familie gehörten, und kaum benutzt wurden. Wie Hanajimas Familie zu dem Haus kam, war ihm ein Rätsel, die Somas haben niemals irgendeins ihrer Häuser verkauft...Kyo kam mit seiner Tasche hoch, eine Hand in der Hosentasche und sah Yuki gelangweilt an. Ohne weiter seine Aufmerksamkeit auf Yuki zu richten, schaute er sich in dem Flur um und ging auf die ihm nächste Tür zu. "Wie lange bleiben wir?!" "Das weiß ich nicht, weder Shigure noch Hanajima haben gesagt, wie lange die Reise dauern soll." "Das stinkt." "Wie bitte?!" Yuki fühlte sich wieder provoziert, aber im nächsten Augenblick wurde ihm klar, dass Kyo keinen Streit suchte, er sah in diesem Augenblick eine Seite an Kyo, die er nicht kannte, und zu fürchten begann. "Shigure schickt uns in ein Ferienhaus, auf unbestimmte Zeit, aus einem unbestimmten Grund. Das stinkt, wenn du mich fragst." "Was soll denn daran stinken? Akito ist sauer, ist doch klar, dass es im Moment gefährlich für Toru ist." "Shigure macht nie etwas, aus reiner Herzensgüte. Toru ist nur Mittel zum Zweck. Aber ich darf ja nicht verlangen, dass die Ratte Hinterhältigkeiten anderer verurteilen würde. Sie ist ja selbst hinterhältig." "Du nervst, blöde Katze." Yuki warf Kyo einen gelangweilten, herablassenden Blick zu und verschwand in dem Raum am Ende des Flurs. Kyo wusste nicht, was er tun sollte, einerseits hatte er ein beklemmendes Gefühl, andererseits wollte er den Urlaub nicht verderben, schließlich ging es hier um Toru. Wenn er so weiter darüber nachdachte, hatte er ihr nie viel Freude bereitet. Ständig war sie in Sorge wegen der Streitigkeiten zwischen ihm und Yuki, und ständig wurde sie irgendwie verletzt. Und jetzt, wo sie der Mittelpunkt seines Lebens geworden ist, konnte das doch nicht so weitergehen. Vielleicht sollte er versuchen, Toru ein paar schöne Erinnerungen zu geben, sie hatte es sich schließlich verdient. Dieser Urlaub war perfekt, nur Yuki störte, wäre die hinterhältige Ratte nicht dabei, könnte er sich mehr auf Toru konzentrieren, genau, auf Toru konzentrieren. Das Beste war wohl, Yuki zu ignorieren, wenigstens für diese kurze Zeit, in der sich nicht alles um den Rattenprinzen drehte. Er warf seine Tasche in den Raum, und ging nach unten zu den Mädchen, die dabei waren den Tisch zu decken. Hanajima saß am Tisch und schaute wiedermal mit ihren ausdruckslosen schwarzen Augen zu Kyo hinauf. "Was is, Psychohexe?" "Was ist mit dir los? Du strahlst so komische Wellen aus...kann es sein, dass du gerade von intensiven Gefühlen geplagt wirst?!" "Was laberste für'n Müll, Hanajima? Hilf lieber den Mädchen beim Tisch decken!" "Soetwas kann ich nicht, ich bin zu schwach. Ich würde es nicht schaffen." Kyo wusste nicht, was er sagen sollte, dieses Mädchen zu etwas zu überreden ist sinnlos, das wusste er. "Gut, dann helfe ich ihnen. Wer dich mal heiratet, ist arm dran, Psychohexe." Er stand auf, und half Toru beim Ausladen der Teller, die sie unbedingt waschen wollte. Dafür, dass das Haus selten benutzt wurde, war ziemlich viel Besteck vorhanden. Hanajima schaute ihnen ruhig und gespannt zu, wobei sie aber immer Kyo im Auge behielt und anscheinend versuchte, seine Wellen zu deuten. Kyo versuchte sie zu ignorieren, aber er wurde nervös, und zog sich schließlich zurück, um die Umgebung zu erforschen. Insgeheim hoffte er, einen hohen Platz zu finden an dem Hanajima ihn nicht beobachten konnte. In der Zwischenzeit kam Yuki runter und fand einen gedeckten Tisch und ein sauberes Erdgeschoss vor. "Das sieht toll aus. Das habt ihr wirklich gut gemacht!" Toru war erfreut und leicht berührt, ein Kompliment von Yuki zu bekommen, war kein häufiges Ereignis. "Das hab ich Uo-chan und Hana-chan zu verdanken. Ich hätte das niemals alleine geschafft." "Ich habe keinen Finger gerührt, sondern unser Kätzchen beobachtet." Warf Hanajima ein, ohne dass sie sich schämte, oder nur halbwegs verlegen wurde. Das peinliche Schweigen durchbrach Uo-chan mit seltsam ruhigem Ton: "Wie wärs, wenn wir was essen, ich bin am verhungern. Ay, wo is eigentlich das Kätzchen?" "Er sucht sich draußen einen stillen und hoch gelegenen Platz. Das macht er nämlich immer, wenn er in eine neue Umgebung kommt. Er sondert sich immer von den anderen ab." Und wieder trat beklemmtes Schweigen ein, niemand wusste so richtig, was er jetzt sagen sollte, denn Hanajimas Bemerkungen waren immer so schlüssig und direkt, dass niemand auch irgendetwas sagen konnte, ohne sich selbst in die selbe Verlegenheit zu bringen, in die sich Hanajima brachte, aber sich niemals verlegen fühlte. Diesmal brach Toru das Schweigen, und sie war wohl die einzige, die dazu jetzt in der Lage war. " Ich gehe ihn suchen. Es geht doch nicht, dass wir ohne ihn essen. Ich bin gleich wieder zurück!" Mit einem Schwung war sie draußen, und im Zimmer herrschte vollkommene Stille, die auch durch niemanden gebrochen werden konnte, in den nächsten 10 Minuten. Wie Hanajima bereits sagte, Kyo war ein einem hohen und entlegenen Ort zu finden, dort wo man ihn nicht vermuten würde, wenn man ihn nicht kennen würde. Toru hatte Schwierigkeiten den steilen Hang hinaufzuklettern, aber letztendlich fand sie Kyo schlafend unter einem Baum vor. Sie merkte, dass er geschlafen hatte, als er bereits aufwachte. "Oh, entschuldige Kyo, ich wollte dich nicht stören, aber wir essen jetzt. Und wenn du möchtest, iss doch mit uns zusammen. Ich würde mich freuen. Aber wenn du doch lieber weiterschlafen würdest, mach ich dir dann später was, wenn du essen willst. Also, entschuldige bitte noch mal, dass ich dich aufgeweckt habe, es tut mir wirklich leid, das wollte ich nicht. Wenn ich gewusst hätte, dass du schlafen willst, dann..." "Es is okay!!!.." sagte Kyo etwas lauter, als er es beabsichtigt hatte...Torus Redefluss strengte ihn an und nervte ihn. Schnell merkte er, dass sie nun sehr verunsichert war und warf hinterher: "Ich esse mit euch, danke, ich komme gleich runter." Toru schaute ihn eine Weile traurig an, und stieg wortlos wieder hinunter, als sie ausrutschte und drohte, den steilen Hang hinunterzukullern. Kyo konnte Sie nicht mehr schnell genug greifen, und musste zusehen, wie sie etwa 3 Meter hinunterrollte, bis sie von einem Baum aufgehalten wurde, und mit der Bauchseite nach unten leblos hinunterhing. In diesem Moment blieb Kyo das Herz stehen, und er spürte den Boden unter den Füßen nicht. Es schien, als habe er einige Sekunden seines Lebens aufgehört zu existieren. In seinem Gesichtsausdruck stand blankes Entsetzen, und als er bei Toru ankam und sie umdrehte, schien er wieder zu sich zu kommen und seine Augen füllten sich mit Tränen. Ohne zu überlegen hob er sie hoch und trug sie den Steilen Hang hinunter, wobei er sie so fest hielt, wie er nur konnte. Als er unten ankam, waren Hanajima ,Uo-chan und Yuki draußen. Yuki sah fast so entsetzt aus, wie Kyo und eilte auf die Beiden zu, als er sah, dass Toru bewusstlos war. "Kyo!!! Was ist passiert, was ist mit ihr, Kyo??!!!" Schon waren Hana-chan und Uo-chan bei ihnen und versuchten, nicht in Panik zu geraten. Beide hatten tränenerfüllte Augen, als sie versuchten Toru anzusprechen. Kyo allerdings sagte immer noch kein Wort, er hielt sie immer noch an sich gepresst und schaute sie an, wobei man sein Gesicht nicht völlig sah, aber immerhin Angst und Tränen entdecken konnte. Uo-chan war die erste, die sich von Toru entfernte; "Ich rufe einen Krankenwagen!" "Nein, ist schon gut..." murmelte Toru, als sie wieder zu sich kam. Und plötzlich konnte man Erleichterung in Yukis und Kyos Gesicht erkennen; sie lebt. Uo-chan rannte wieder auf Toru und Kyo zu, wobei sie ihre Tränen nicht mehr zurückhalten konnte. Auch Hanajimas Gesichtsausdruck war nicht mehr so angsterfüllt, sie weinte allerdings trotzdem, nicht minder heftig als Uo-chan: "Tut dir was weh Toru-chan? Kannst du dich bewegen? Wir haben einen kurzen Schrei gehört, und dann schien irgendwas runtergepoltert zu sein. Oh mein Gott, du Arme, sag doch, wie geht es dir?!" Toru schien im ersten Moment nicht zu merken, dass sie in Kyos Armen lag. Allerdings schien sie auch nicht so fit zu sein, sie antwortete nur langsam und mit einem müden Lächeln: "Ach, ich bin ausgerutscht, bin wohl etwas heftig aufgekommen. Aber nein, sonst geht es mir gut." "Trotzdem, sie braucht einen Arzt, egal wie sie sich fühlt, es könnte schlimmer sein als es aussieht" war die kühle und beherrschte Antwort von Yuki. Seine Kälte schien unangebracht zu sein, denn sie alle hatten furchtbare Angst um Toru, und er schien wenig Anteilnahme daran zu haben. Jedenfalls schien es niemanden zu ärgern, dass er so kalt bleiben konnte, Uo-chan rannte nämlich daraufhin ins Haus und rief einen Arzt, während Kyo Toru in Yukis Zimmer brachte, weil dessen Bett bereits gedeckt war. Hanajima und Yuki folgten ihm, und versuchten Kyo zu helfen; dieser aber schien die anderen um sich herum nicht zu bemerken, er schaute Toru immerzu an, als ob er Angst hätte, dass sie stirbt, sobald er nur woanders hinschaut. Nach einer Weile bemerkte Toru, wo sie sich befand, und trotz ihrer Schmerzen schaffte sie es zu lächeln. Niemand außer Kyo bemerkte es, sie lächelte ihn an. Ohne ein Wort zu sagen, schloß sie die Augen und hielt sie auch geschlossen, bis sie auf Yukis Bett gelegt wurde. Alle versammelten sich um sie, Hana-chan suchte saubere Kleidung für sie heraus, Uo-chan hielt ihre Hand und konnte nicht aufhören zu weinen, und Kyo und Yuki standen etwas außerhalb, wobei sie Toru und ihre Freundinnen wortlos beobachteten. Bis ein Krankenwagen ankam, dauerte es etwa eine halbe Stunde, denn das Ferienhaus lag etwas weiter von der Stadt weg. Während ein Ärzteteam sich um Toru kümmerte, warteten alle außerhalb von Yukis Zimmer. Sie sprachen während der gesamten Zeit kein Wort miteinander, bis die Ärzte herauskamen. "Sie wird wieder gesund, keine Angst." Verkündete ein fröhlicher Arzt. " Sie hat nur ein paar Prellungen, es ist nichts gebrochen und es gab keine inneren Blutungen, anscheinend ist sie nur vom Schock und der Heftigkeit des Aufschlags bewusstlos geworden. Sie hat aber im Moment trotzdem Schmerzen, ich denke sie sollte die nächsten paar Tage nicht herumlaufen. Schmerzmittel liegen bei ihr im Zimmer, ich denke ihr werdet euch um ihre Verpflegung kümmern." "Selbstverständlich." Antwortete Hanajima, die anscheinend als Einzige den Rest, der nach "Sie wird wieder gesund" kam, noch gehört hat. Nach ein paar weiteren Gesprächen fuhr der Krankenwagen weg, und Kyo blieb bei Toru, während Yuki die anderen Zimmer beziehbar machte und Hana-chan und Uo-chan sich um das Abräumen kümmerten. "Kyo-kun?" hauchte Toru leise, es schien ihr schwer zu fallen, zu sprechen. "Du solltest dich jetzt schonen...sprich am besten nicht!" "Es tut mir leid, Kyo-kun, jetzt habe ich dir schon wieder Schwierigkeiten bereitet...ich bin so unzuverlässig und tollpatschig!.." ihre Augen füllten sich mit Tränen, während sie Kyo ansah. "Red keinen Blödsinn, es ist meine Schuld! Wäre ich da nicht hochgeklettert,hättest du nicht dahin raufkommen müssen, außerdem hätte ich dich rechtzeitig festhalten sollen! Es ist also allein meine Schuld, dass es dir so schlecht geht, also hör bitte auf dich selbst zu beschuldigen, ja?!" Sie lächelte ihn müde an und versuchte nicht lauthals loszuweinen. "Ich danke dir, Kyo. Es ist nicht mehr wichtig, wer Schuld hat. Ich werde wieder gesund, außerdem hat es schlimmer ausgesehen, als es war. Der Arzt hat doch gesagt, in ein paar Tagen erhole ich mich, und dann können wir den Urlaub gemeinsam genießen!" "Natürlich, wenn du das noch genießen kannst..." "Aber selbstverständlich, jeder Tag mit euch ist wundervoll, egal in welchem Zustand ich bin! Es ist mir wirklich wichtig, dass ihr bei mir seid, alles andere ist doch nebensächlich. Und ich bin auch froh, dass du bei mir bist, Kyo-kun!" Bei diesen Worten war Kyo einfach nur baff. Er hatte es wohl falsch verstanden. Wieso sollte sie denn froh sein, wenn er bei ihr ist? Wenn er bei ihr ist, wird sie doch nur verletzt; sie redete vollkommenen Blödsinn! "Siehst du?!" Lächelte sie ihn wieder an, mir geht es gleich besser, wenn du in meiner Nähe bist!" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)