Harry Potter und der aufgegessene Keks von Yeo (Ultimate Edition 1.2) ================================================================================ Kapitel 7: WAHRE MÄNNERROMANTIK ------------------------------- WAHRE MÄNNERROMANTIK Es ist kalt geworden in Amsterdam. In den Straßen herrscht jetzt - kurz nach Mitternacht - Geisterstimmung. Kaum jemand wagt sich heute noch raus, nach dem, was man in den Nachrichten aktuell hört. "Unbekannter mit britischem Akzent und Glubschauge verspeist Passanten nach selbstverschuldetem Parkfiasko." Harry soll's verdammt noch mal recht sein - Hauptsache die Stadt ist schön übersichtlich ohne all die Menschen. Er muss Moody finden; er hat Scheiße gebaut. Verdammt noch mal! Er muss Moody finden! Im Spurtschritt über eine schmale Brücke, rechts um die Ecke. Wham! Kein Weg - nur eine Hauswand, die man aber unmöglich bei der Dunkelheit erkennen konnte. Zumindest ist das Harrys Ausrede, als eine Gruppe mutiger holländischer Schulmädchen in kurzen Röcken giggelnd vorbeikommt und über den am Boden liegenden Harry tuschelt und kichert. Wie soll er ihnen das verständlich erklären? Egal, sie verstehen ihn eh nicht, so wie er sie nicht verstehen kann, so wie er auch kein Mazedonisch versteht. Da fällt Harry doch glatt der Spruch ein, den jemand - wahrscheinlich die sexy Domina-Schurkin - mit Blut in Pavels Laden über die Tür hinter der Kasse geschrieben hatte. Zum ersten Mal bereut es Harry, dass er in seinem ganzen, scheinbar vergeudeten, Leben nur diese eine einzige Fremdsprache >gelernt< hatte - Parsel, die Schlangensprache. Und selbst die konnte er nur spärlich einsetzen, da man selten mal 'ne Schlange einfach so beim Spazieren trifft. Man stelle sich das vor: Man geht durch die Stadt und trifft den Herr Natter. Man sagt >Guten Tag, Herr Natter. Wie geht es den Kindern?< und der Herr Natter, gekleidet wie ein Geschäftsmann, antwortet >Ssssss. Haben dieeeee Dingooossssss gefresssssssen bevor ssssieeee geschlüpft ssssind<. Eine seltsame Vorstellung, die Harry dazu veranlasst lauthals zu lachen - genauso wie einen durchgeknallten Irren, was die holländischen Schulmädchen, die noch in Sichtweite ihre Bahnen ziehen, ihren Schritt drastisch beschleunigen lässt. Die folgende Szene ist schwer zu beschreiben, ohne dabei die Wahrheit aus den Augen zu verlieren, weshalb ich sie ganz weglasse. Nur soviel: Ein tanzendes Zebra und drei Liliputaner beim Limbo-Contest, dem auch Harry beiwohnen wird, mit ungeahntem Ausgang. Kurz nach Eins - Ende der Geisterstunde! Harry kommt an einem nicht-magischen Coffee-Shop vorbei und staunt nicht schlecht, als er das sieht, was er durch's Fenster so alles sieht. Was das ist? Moody und ein halbes Dutzend holländischer Huren ... trinken Kaffee! Auf dem Tisch liegt ein Franz-Kafka-Roman. Welcher? Der Prozess! Harry hat den Durchblick, denn er weiß, dass sich Moody bei dummen Leuten oft als Franz Kafka, dem wichtigsten tschechischem Schriftsteller aller Zeiten, sollte man meinen, ausgab, um ihnen einen vom Pferd zu erzählen. Von wegen, er wäre gar nicht tot, nur damals schwer krank gewesen, seine Geschichten wären alle von Affen geschrieben worden - er habe doch nur die Peitsche verwaltet, Tschechien wäre auch gar kein Land - vielmehr eine große Stadt, so wie Luxemburg oder der Vatikan. Ja, der Vatikan. Moodys Lieblingsthema. Niemand weiß, warum. Er kennt sich auch gar nicht mit der katholischen Kirche, dem Papst oder all dem Bibelkram aus, doch, dass so ein kleiner Haufen Häuser eigene Euro-Münzen prägen darf, ist ihm absolut suspekt. "Die gehören doch alle verhaftet und für immer weggesperrt!", bellt er dann immer aufgebracht - da muss man den Vatikan noch nicht mal erwähnt haben, es reicht meist schon, wenn Moody ein Wort hört, das so ähnlich klingt wie Vatikan - so was wie Vagina. Und das Wort hat er in Gesellschaft der Nutten heute nacht verdammt oft gehört! Zögernd betritt Harry die Räumlichkeiten des Lokals, unauffällig zu Moodys Tisch blinzelnd sucht er den Weg zur Bar, um sich ein Butterbier und ein Schälchen Haschkekse völlig legal servieren zu lassen - und er findet den Weg. Sein Ziel ist klar: eine Entschuldigung. Er versucht Moodys Gespräch zu belauschen, um den richtigen Moment abschätzen zu können, in dem er es unterbrechen könnte, ohne in tausend Stücke zerschossen zu werden (wir erinnern uns: Moody ist äußerst schreckhaft). Doch Harrys Tour ist völlig überflüssig - Moodys magisches Auge ist längst auf Harry gerichtet. Zwar weiß Moody nicht, warum, doch er fühlt sich irgendwie zwiegespalten; die eine Hälfte fühlt sich grundlos schuldig, die andere findet, dass Harry ihm grundlos Schuld zu schiebt. Schon seltsam, doch wie auch immer, Moody nimmt sich fest vor die Nutten Nutten sein zu lassen und ein Wort mit seinem alten Kumpel zu wechseln, der krampfhaft darauf erpicht, desinteressiert zu wirken, am Butterbier nippt, als säße er auf glühenden Kohlen. Aber es soll nicht sein - ein junger Mann mit mächtiger elchgemusterter Pudelmütze spricht Harry an, irgendwas von wegen "Oh, Sie müsse Mister Potsmoker sein. Meine 'err, Sie sein meine grossè Idol." Moody fühlt sich fehl am Platz und beschließt seinen Kafka-Roman einzupacken, um zahlen zu können. Er will nur noch alleine sein, höchstens noch ein, zwei Nutten. Jedoch trägt sich dies zu: "Nimm das Teil aus meiner Fresse, Elchkopp!", hört Moody Harry aus der Richtung der Bar schreien. Der vermeintliche Potsmoker-Fan hält Harry einen Zauberstab an die Kehle. "Du müsst sein völlisch malade á la tête, quand du pense que je suis ton fan, motherfucker!", kreischt er hysterisch mit fremder Zunge. "Hey hey, alte Drecksau, bleib mal easy. Am Anfang konnt ich noch verstehn, was du willst, aber wie war das am Ende. Ich versteh kein einziges Wort von all dem Scheiß, den du brabbelst. Alles, was ich weiß, ist ..." "Dodon-Pa!", schallt Moodys Stimme durch Mark und Bein. Sein Finger, der direkt an die Schläfe des verwirrten Franzosen gerichtet ist, entsendet einen heißen, gleißenden Energiestrahl, der die Pudelmütze des Fremden völlig verkokelt und somit unbrauchbar macht. "Alles, was ich weiß, ist, ... dass mein alter Kumpel Moody, der ungeachtet all der Scheiße, die ich in meinem Leben abgezogen hab, immer noch an meiner Seite kämpft, wenn es hart auf hart kommt", beendet Harry strahlend seinen Satz. "Und das, mein Lieber, ist echte Männerromantik!" "Oh, ihr kleinen Schwüchteln, küsst eusch dock, wenn ihr so schwüle, britagnische Arschfickè seid", zischt das französische Miststück mit saftigem Akzent. "Was willst du vom jungen Potter, Froschfresser?", knurrt Moody äußerst erbost, den rechten Zeigefinger erneut auf eine besonders elchige Stelle der Pudelmütze des Fremden gerichtet. Im Hintergrund macht eine holländische Hure darauf aufmerksam, dass man Froschfresser nicht sagen darf, weil's nämlich ein böses Wort ist. Der Franzose wird ruppig: "Was ISCH von ihm will? Was 'ab isch dieser monarschistischen Rektalfurunkèlanomalie je getan, dass èr mein Famille serstört?!" "Wer zum Satan bist du eigentlich?", sagt Harry. "Patrice Delacour. Ihre Bruder. Sie war dock noch eine Kind, du Bastard!", schreit er Harry ins Gesicht. Allen ist klar, was er meint. Der Mann aus Frankreich ist Fleur Delacours Bruder. Es stellt sich im nachfolgenden Gespräch über Gott, die Welt, Baguette, Zinedine Zidane und natürlich die Frauen heraus, dass Patrice es Harry übel nahm, dass dieser seiner Schwester Fleur drei Braten in die Röhre geschoben hat, von denen er noch nicht einmal die Namen kennt (als Harry von der ersten Schwangerschaft erfuhr, schlug er den Namen Mäuseschnäutzchen vor, wenn es ein Mädchen wird, und Pressbohrboy, wenn es ein Junge wird; als er sie das zweite Mal schwängerte - woraufhin Fleur Zwillinge zur Welt brachte - sagte er, sie solle an den Namen, den sie für's erste Kind gewählt hatte, einfach 'ne 2 ranhängen, denn das würde es später mal einfacher machen, wenn Fleur in die Sachen des ersten Kindes dessen Namen eingestickt hätte und diese Klamotten danach dem zweiten noch mal anziehen wollte - schließlich hätte sie dann überall nur noch 'ne 2 hinter den bereits gestickten Namen einnähen müssen und voilá - so gut wie neu). Na jedenfalls, hieß es, Harry hätte die Familienehre beschmutzt und Patrice müsse sich nun in einem Duell dem Schwängerer seiner jüngeren Schwester (sie ist jetzt etwa 20, er 22) stellen, etcetera popetera. Jetzt finden sich die drei wackeren Kämpfer allerdings untereinander alle voll cool und dufte - eben urst knorke. Und spätestens nach der fünften weginhalierten Wasserpfeife ging Patrice felsenfest davon aus, dass er nur nach Amsterdam gekommen wäre, wegen all der Sehenswürdigkeiten und um von all dem guten Wein Abstand zu gewinnen (die Wahrheit soll kurz genannt sein: Patrice hatte einen magischen Gegenstand - den Feindaufspürer. Dieser zeigte ihm zwar, wo Harry sich aufhielt; doch eine ungeheure Angst vor Wasser hielt ihn davor ab, nach England zu gehen, um Harry zu töten. So wartete er nahe der Küste auf seinen Feind, um sofort zuschlagen zu können, sollte sich Harry jemals über den Kanal wagen. Auf die Frage hin, warum Patrice nicht gleich nach England appariert ist, kann ich nur sagen, dass er das nie richtig gelernt hatte). "Mes amis!", erhebt Patrice sein Glas und versucht dabei aufzustehen, doch ein hoher Alkoholanteil im Blut fesselt ihn an seinen Barhocker. "Isch 'abe ein Entschlüss gèfasst. Isch kommè mit eusch und kämpfè gegen ... wen auck immèr." Die Bardame serviert die achte Runde Butterbier und kehrt die Erdnussschalen um die Füße der Freunde weg, ein paar Huren machen sich auf den Weg nach Hause - schließlich müssen Familien versorgt werden. Eine von ihnen, die nur nebenjobmäßig rumhurt und hauptsächlich als Germanistikstudentin anzutreffen ist, sammelt ihre Kafka-Stichpunktsammlung zusammen, bückt sich nach Seite zwölf und kassiert von Patrice erst einmal einen berherzten Klaps auf den zuckersüßen Popo. "Da besteht noch die Frage, warum die Domina vorhin gesagt hatte, du wüsstest, wo sie zu finden wäre, Moody", stellt Harry in den Raum. "Sie fing nur irgendwas von Grindelwald und Bismarck an. Sind jedenfalls Nazis. Also Deutschland, nehm ich -" Doch weiter kommt Harry nicht. Moodys magisches Auge tanzt Foxtrott, sein nichtmagisches auch. "Sa-sagtest du-", knurrt Moody leise stotternd und offensichtlich erschreckt, "sagtest du Grindelwald - und Bismarck? Das kann nicht sein - sie müssen alle tot sein. Wir haben sie doch damals bekämpft. Ich verlor damals viele Organe. Dumbledore kämpfte auch mit ... Aber ..." "Du weißt also doch was!", ruft Harry atemlos. Der Schweiß rinnt über die blassen Gesichter der dreiköpfigen Runde. "Dann weißt du, wo sie sind, Moody? Bitte sag etwas!" Harrys Butterbier wird durch ausladende Armbewegungenen seines Trinkers umgekippt, doch er merkt es nicht. Sein Blick ist steif auf Moodys zappelnde Augen gerichtet. Der dreht seinen Flachmann zu, ohne noch mal kräftig daraus zu schlucken - das ist absolut unnatürlich für ihn. Die Lage scheint ernst zu sein. "Es gibt nur einen Ort, an dem ich mir dieses Pack vorstellen kann", knurrt er leicht zitternd. In seiner Stimme zeichnet sich Angst ab. "Kleinschmöllnau!" Sein Blick wirkt jetzt wieder sehr entschlossen. "Das deutsche Hogwarts, wenn man so will. Die Akademie, die die mächtigsten Schwarzmagier aller Zeiten hervorbrachte." "Claine-Schmeulle-Mützè?", lallt Patrice total besoffen, sein glasiger Blick folgt einer Fliege. "Kleinschmöllnau!", erwidert Moody. "Wir haben dieses Drecksnest aber 1945 komplett ausgebrannt, ein riesiges Kriegsfeld, ein Friedhof - das kann doch nicht möglich sein, dass das noch existiert, doch einen anderen Ort kann ich mir nicht vorstellen." Moody fängt Harrys fragenden Blick auf. "Auch eine Zaubererschule und größer als Hogwarts. Allerdings lange Zeit eher unbekannt beziehungsweise in Vergessenheit geraten, da sie seit Anfang des neunzehnten Jahrhunderts nicht mehr den Richtlinien der internationalen Bestimmungen in Bezug auf magische Bildung unterstellt ist. Generell hielt sich Kleinschmöllnau stets fern von all den Beziehungen unter den Akademien. Es war immer schwer, zu untersuchen, was diese teutonischen Teufel da unten treiben, doch keine Chance! Die sind zu gut gesichert. Und so konnten wir auch nicht erkennen, dass sich Monster wie Otto Fürst von Bismarck oder Grindelwald innerhalb der Mauern der deutschen Akademie entwickelten. Und dabei wussten wir doch schon seit vielen Jahrhunderten von der Macht der germanischen Zauberer." "Wie meinst du das", fragt Harry. "Das Trimagische Turnier!", brummt Moody entschlossen. "Vor vielen Hundert Jahren nahm anstelle von Durmstrang, das es damals noch gar nicht gab, Kleinschmöllnau am Turnier teil. Und was soll ich sagen? Sie gewannen praktisch jedes Mal. Doch weißt du, was seltsam ist, Harry?" "Der Name Kleinschmöllnau an sich!" "Das meine ich nicht", blockt Moody ab. "Es ist seltsam, wie sie gewannen. Oft musste man nicht ein mal mehr in die dritte Runde gehen, da der Champion aus Kleinschmöllnau zufälligerweise meist nach den ersten zwei Runden der einzige Überlebende war. Seltsam, oder?" "Aber 'at man denn nischts gegen die deutsch Schulè gémackt?", bringt sich Patrice in's Gespräch ein. "Eben", meint Moody. "Die Ministerien für internationale Zusammenarbeit und sportliche Ereignisse gaben ihr Misstrauen kund und zogen so Kleinschmöllnaus Wut auf sich. Die deutsche Schule war beleidigt und brach sämtliche Interaktionen zu Beauxbatons und Hogwarts ab. So sieht's aus. Fuck! Ich dachte, wir hätten sie 1945 endgültig zerschlagen und vernichtet. Es geht von vorne los!" "Scheißè", meint Patrice. "Jaah", stimmt Harry zu. "Scheiße!" "Hermine! Mach langsamer. Ich seh nichts mehr", nörgelt Ron, der die Augen voller Blut hat. Er watschelt hinter Hermine, die gerade so richtig ordentlich geputzt hat, durch die Gasse vor Pavel Heijdeggers Laden. "Bleib doch einfach hier, abgefuckter Sissy-Boy!", speckert Hermine den Blick entschlossen nach vorn gerichtet. Sie geht durch die Wand. Ron folgt ihr, ohne sich zu verletzten. Draußen auf der Straße steht Moody in sehr dynamischer Pose mit ausgestreckten Armen. Knochen fliegen aus seinem Zauberstab und fügen sich erneut an Darkness Arise, wie schon am Tag zuvor. Der Buggy wächst und wächst. Harry, der mit Patrice hinter dem Gefährt auftaucht, weist an: "Das muss noch viel fetter werden. Schließlich ziehen wir in den Krieg, Moody." "Das ist wie 1945!", knurrt Moody grell. "Endlich fühle ich mich wieder wie ein echter Killer! MORPH, BABY! M O R P H ! ! !" "Fuck it", meint Ron verdutzt, nachdem er sich das Blut von den Augen gewischt hat und das brandneue Knochengefährt vor sich stehen sieht. "Das is ja die derbste Scheiße, die ich je gesehen hab!" Aufgebäumt wie ein mordlustiger Riese steht es da - Darkness Arise im Panzermodus! Überall ragen schwere Kanonen aus Gebeinen in die Lüfte, bereit ganze Städte zu zerbersten. Die Front der Mördermaschine ist verzerrt wie die böse Schnauze eines Werwolfs mit xenonblau funkelnden Augen. Der Geruch von Tod und Zerstörung liegt in der Luft, versetzt mit dem von Bratwurst - eine Frittenbude steht gleich um die Ecke. 24 h am Tag geöffnet! Jetzt holen sich alle, außer Hermine, die ja nix essen muss (höchstens Gehirne, doch das ist oft nur ein Klischee), noch schnell was zu Essen und dann geht's auch schon los! Das Radio dröhnt: "We had joy, we had fun, we had seasons in the sun, but the stars we could reach were just starfishs on the beach ..." Auf in den Krieg, ihr tapferen Helden! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)