Milchkaffee von abgemeldet ================================================================================ Sidestory: Kaffeehaus --------------------- Kaffeehaus Für Silberchen "Danke für die Hilfe." Martin drückte Oliver zum Abschied, dann schloss er die Tür hinter ihm. Jetzt waren sie alle weg, und er und Benjamin waren allein. Allein in einer tatsächlich eingerichteten Wohnung. Als sie noch vor ein paar Stunden die vielen vielen Kisten und Bretter in die Wohnung geschleppt hatten, hatte Benjamin das nicht für möglich gehalten. Martin hatte nur gelacht und ihm versichert, dass sie schneller eingerichtet wären, als er gucken könnte. Aber Martin war mit seinen Eltern ja auch schon dreimal umgezogen, bevor die sich ihr kleines Reihenhaus geleistet hatten. Benjis Vater hatte gebaut, bevor er mit seiner Familie zurück nach Deutschland gegangen war, dorthin, wo er während des Studiums seine Doris kennen gelernt hatte. Und in diesem Haus hatte Benjamin gelebt, solange er denken konnte. Das sein altes Zimmer plötzlich nicht mehr 'zu Hause' sein sollte, war schon ein komisches Gefühl, hatte er Martin kurz vor dem Umzug gestanden. "Na, alle weg?", rief Benjamin aus dem Wohnzimmer. "Alle weg", bestätigte Martin, und kam aus dem Flur zurück. Das Wohnzimmer war zwar, was die Möbel anbetraf, vollständig eingerichtet, was die unzähligen Kisten mit Büchern anging, hatten sie aber noch ein ganzes Stück Arbeit vor sich. "Nicht mehr heute", trat Martin hinter seinen Freund und zog ihn von den halb ausgeräumten Kiste und dem spärlich eingeräumten Bücherregal weg. "Aber dann steht es morgen noch rum, und übermorgen bestimmt auch noch." "Na und?", grinste Martin, und schob Benjamin hinüber zur Schlafzimmertür. "Dann machen wir halt morgen weiter. Für heute ist es genug." "Aber die Pizzakartons-" "Benjamin", lachte Martin. "Du bist doch sonst nicht so ein Spießer, dass du alles sofort wegräumen musst." "Aber das hier ist unser eigenes Zuhause, und da soll's doch ordentlich aussehen, zumindest am An-" Martin hatte genug gehört. Er fand zwar auch, dass ihre Wohnung ordentlich sein sollte, aber nicht jetzt sofort, und nicht, wenn er wichtigeres zu tun hatte. Wie zum Beispiel, seinen Benjamin zu küssen. Was er dann auch tat, und dem damit das Wort abschnitt. "Ich bin viel eher dafür, das Bett einzuweihen", schnurrte Martin, oder zumindest war er der Ansicht, dass diese Stimmlage nach Schnurren klang. Benji hielt sie für ein Krächzen, aber Martin hatte beschlossen, dass ihn das nicht weiter kümmerte. "Das ist mein altes Bett, Martin. Wir haben es schon mehrere duzend Mal 'eingeweiht'", wandte Benjamin ein. "Du bist heute so unromantisch", beschwerte sich Martin. "Dann weihen wir halt nicht das Bett ein, sondern das Schlafzimmer." "Das macht Sinn", lächelte Benjamin, und ließ sich jetzt tatsächlich von Martin zum Bett schieben. "Natürlich macht es Sinn, es kommt schließlich von mir", grinste Martin, und schaltete das Licht aus. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)