Magic nights von Salmara (Yami x Seto) ================================================================================ Kapitel 1: Der Werwolf ---------------------- Joeys Leben hatte sich von einem Tag auf den andern grundlegend verändert, sein gesamtes Weltbild war auf den Kopf gestellt worden. Er hatte tief in seinem Innersten immer gewusst, dass es Dinge zwischen Himmel und Erde gab, die mit dem normalen Menschenverstand nicht zu erklären waren. Doch er hatte auch immer zu der Art von Menschen gehört, die mit aller Macht die Augen vor diesen Dingen verschlossen und mit irgendwelchen fadenscheinigen, ja teilweise sogar absurden Erklärungen und Ausreden erfanden, nur um die, nicht zu übersehende, Wahrheit ignorieren zu können. Die Tatsache, dass es Vampire, Untote, Dämonen und all die anderen schrecklichen Wesen, die normalerweise nur in den schlimmsten Alpträumen existierten, wirklich gab. Jeder Mensch, der bei klarem Verstand bleiben wollte, würde sich weigern, diese Tatsache zu akzeptieren, selbst wenn man ihn direkt mit der Nase darauf stieß und ihm eigentlich keine andere Wahl mehr blieb. Er würde trotz allem noch versuchen eine akzeptable Erklärung zu finden und klänge sie noch so unwahrscheinlich. Alles ist besser als die Wahrheit. Doch Joey hatte diese Möglichkeit nun nicht mehr, für ihn gab es kein Zurück mehr in die selige Unwissenheit. Es war vor fast vier Wochen gewesen, in der ersten Nacht nach Vollmond. In dieser Nacht wollte er unbedingt noch mal bei seinem besten Freund vorbei sehen. Tristan hatte ihn angerufen und ihm von einem heftigen Streit mit seinen Eltern erzählt und um seinem Freund seelischen Beistand zu leisten, war er mitten in der Nacht aufgebrochen. Tristan wohnte nur zwei Blocks weiter, also ging er zu Fuß, nahm die Abkürzung durch die kleine Gasse vom Hinterhof aus. Gerade als Joey die dunkle Gasse hinter sich ließ und sich nach links wandte, passierte es. Ein riesiger Schatten flog die Straße entlang auf ihn zu. Ein schreckliches Knurren scholl ihm entgegen und mit wenigen Sätzen war das riesige Tier heran, sprang etwa drei Meter vor Joey ab und nur den Bruchteil einer Sekunde später schlugen die Vorderläufe gegen seine Brust und rissen den Jungen zu Boden. Joey hatte nicht mal die Zeit gefunden, seine Schrecksekunde zu überwinden, als er auch schon auf dem Rücken lag, dieses Ungeheuer direkt über ihm. ,Ein tollwütiger Hund.' War alles was ihm im Moment dazu einfiel. Das hässliche, geifernde Maul schnappte nach Joeys Hals und hätte ihm mit Leichtigkeit das Genick gebrochen und die Kehle zerfetzt. Nur knapp gelang es ihm seine Arme rechtzeitig nach oben zu reißen und die messerscharfen Zähne schlugen sich in seinen linken Unterarm. "AAAAHHHH!!!!!" Erst der Schmerz löste den ersten Schrei von seinen Lippen. Vorher war er nicht mal dazu gekommen ans schreien zu denken. Nun aber schrie er aus Leibeskräften, vor Schmerz und Todesangst. Wenn nicht bald ein Wunder geschah, würden Joey schon bald die Kräfte verlassen und das Untier würde ihn ohne mit der Wimper zu zucken töten. Joey hatte schon fast mit seinem Leben abgeschlossen, als er ein böses Fauchen vernahm und mit einem Mal etwas die Bestie in die Seite stieß und umwarf. Joeys Arm wurde dem klammernden Fängen der Bestie entwunden und er machte, das er Abstand zu dem wild kämpfenden Knäuel vor ihm gewann. Auf dem Hintern rutschte er rückwärts bis in die Gasse zurück, zog sich dort an der Wand hoch und hielt sich den zerfleischten Arm. Er musste dringend in ein Krankenhaus, doch die Neugier siegte und so schielte er um die Ecke und auf das Kampfgetümmel, er musste wissen, mit was er es zu tun hatte. Joey erkannte eine große, schwarze Katze, die mit diesem wolfsähnlichen Monster kämpfte. Die Katze schien klar die Oberhand zu haben. Mit gezielten Bissen und Prankenhieben teilte sie immer wieder aus und wich geschmeidig, elegant den Attacken ihres Gegners aus. Doch was geschah, wenn sie das Monster vertrieben hatte? Würde sie dann ebenfalls auf ihn losgehen? Joey wollte es nicht ausprobieren und entschloss sich den Rückzug durch die Gasse anzutreten. Gerade als er sich umwenden wollte, sah er wie das zottige, graue Ungeheuer, das ihn angegriffen hatte, die Flucht ergriff. Die Katze wollte ihm folgen, wurde aber von einer eindringlichen Stimme direkt neben Joey davon abgehalten. "Nicht Kleiner, lass ihn ziehen, er wird sich bald zurück verwandeln. Wir müssen erst diesem Jungen helfen. Hoffen wir, dass niemand sonst in dieser Nacht dumm genug ist allein durch die Straßen zu ziehen." Joey wirbelte geschockt herum, wann war dieser Junge hier aufgetaucht? Er hatte doch niemanden gesehen, als er aufgestanden war, wo kam der auf einmal her? Ängstlich musterte er sein Gegenüber. Der Junge vor ihm sah vom Gesicht her nicht viel älter aus, als er selbst, war aber trotzdem gut ein Kopf kleiner. Nur durch seine Frisur, die er stark noch oben gegelt hatte, ließ ihn größer erscheinen als er in Wirklichkeit war. Mit den in schwarz gehaltenen Klamotten, die eng, aber bequem an seinem Körper anlagen, hätte der Junge auch gut als Einbrecher oder so durchgehen können. Doch ein Einbrecher lief nicht mit einer Großkatze durch die nächtlichen Straßen und half Menschen aus Gefahrensituationen. Der Junge hatte Joey Gelegenheit gegeben sich in seiner Lage zu Recht zu finden und sah ihn mit seinen violetten Augen kühl an, bevor er ihm freundlich die Hand zur Begrüßung entgegenstreckte und mit ruhigen Worten die Stille durchbrach. "Hallo, ich bin Yami. Geht's dir soweit gut? Wir sollten uns um deinen Arm kümmern." Joey sah Yami noch einen Moment lang unschlüssig an, seine Angst war auf ein Minimum gesunken, doch wusste er mit dem seltsamen Jungen, der da auf einmal aufgetaucht war, noch nicht so recht was anzufangen. Schließlich ergriff er die ihm dargebotene Hand und stellte sich ebenfalls vor. "Ich bin Joey." "Freut mich Joey. Komm, wir sollten ins Krankenhaus fahren und deinen Arm versorgen lassen." "Ja... was war das?" fragte Joey mit einem Kopfnicken in die Richtung, im der das seltsame Wesen verschwunden war, während sie sich langsam in Bewegung setzten, wo auch immer dieser Yami gerade hinwollte. "Das? Das war ein Werwolf." Erklärte Yami völlig ruhig, als währ es das natürlichste von der Welt. "Ein was?" Joey blieb wie angewurzelt stehen. "Ein Werwolf, du hast sicher schon von ihnen gehört, aus Filmen und Büchern und so... Menschen, die sich in den drei Nächten um und an Vollmond in Wölfe verwandeln und auf Jagt gehen. Auf dem Land greifen sie meist nur das Vieh auf den Weiden an, doch hier in der Stadt sind sie sehr gefährlich. Dann greifen sie nicht nur streunende Haustiere, sondern auch Menschen an." "Aber ich dachte..." "Du dachtest, so was gibt's nur in den Geschichten? Nicht in Wirklichkeit? Ich muss dich leider enttäuschen, es gibt sie sehr wohl, du bist gerade einem begegnet... und ich muss dich warnen, da du seinen Angriff überlebt hast, hast du seinen Fluch mit übernommen. Durch diese Verletzung an deinem Arm ist er übertragen worden, du wirst dich nun genauso, jeden Monat drei Nächte lang in ein Blutgierendes Monster verwandeln, dass bei seiner Nahrungssuche nicht zwischen Freund und Feind unterscheidet. Du solltest dich in diesen Nächten irgendwo in einem gut verschließbaren Raum einsperren, in den niemand reinkommt und du als Wolf nicht raus." "Das nicht dein Ernst, oder?" Joey zweifelte immer mehr am Verstand seines Gesprächspartners, das konnte doch alles nicht war sein, er konnte das alles nicht akzeptieren. "Doch mein voller Ernst, und du wirst mir spätestens in ein paar Tagen glauben, wenn du die ersten Auswirkungen deiner neuen Existenz zu spüren bekommst." "Wie zu spüren bekomme, was wird mit mir passieren?" Joey wollte Yami zwar nicht glauben, doch sein Arm und das, was es selbst eben mit eigenen Augen gesehen hatte ließen ihm keine andere Wahl. Nichts, was er sich auch nur annähernd vorstellen konnte, wollte so recht erklären, was da gerade geschehen war. "Du wirst langsam, aber sicher, stärkere Instinkte entwickeln. Deine Werwolfexistenz wirst du auch während des restlichen Monats nicht völlig verdrängen können. Du wirst schneller und stärker werden, als normal für Menschen ist. Du wirst besser riechen und hören können und du wirst ein Gespür für andere magische und dämonische Wesen bekommen. Alles in allem wird sich dein gesamtes Leben völlig verändern." "Und du bist dir sicher, dass das alles mit mir passieren wird?" "Ja." Yami sah Joey ehrlich in die Augen. "Es tut mir Leid, das wir nicht früher da gewesen sind, um zu verhindern, dass er dich beißt. Aber wer einmal von einem Werwolf gebissen wurde, wird für den Rest seines Lebens ebenfalls ein Werwolf sein... So und jetzt komm endlich, deine Wunden werden sich zwar ab jetzt wesentlich schneller schließen, aber wenn du nicht bald zu einem Arzt kommst werden da ganz hässliche Narben bleiben und das willst du doch nicht, oder?" "Nein..." Yami führte Joey ein Stück die Straße runter, zu einem alten VW-Bus und lies die Katze zuerst durch die Schiebetür an der Seite rein, bevor er Joey auf den Beifahrersitz verfrachtete und schließlich selbst einstieg. Erst als Yami bereits gestartet hatte und losgefahren war, fand Joey die Worte wieder. "Du kannst Auto fahren?" Yami warf ihm einen Seitenblick zu und musste aufgrund seines wohl ziemlich verwunderten Gesichtsausdruckes laut auflachen. "Na klar, siehst du doch." "Nein, ich meine, du darfst Autofahren? Ich hab dich irgendwie höchstens so alt wie mich geschätzt." "Wie alt bist du denn?" "Gerade mal 17 geworden..." "Na dann, übertreff ich dich doch ein bisschen." Lachte Yami ihn an. "Auch wenn ich nicht so aussehen, aber ich bin schon 19." "Oh, dann Entschuldigung, muss ich dann Sie sagen?" "Nee, Du geht schon in Ordnung." "...Ok... Sag mal, was ich mich schon die ganze Zeit frage, wer bist du eigentlich? Ich meine, wo kamst du vorhin eigentlich so schnell her und woher weißt du das alles und so? Ich mein, ich hab bis eben nicht mal gewusst das es wirklich Werwölfe gibt und du gehst damit um, als währ es das normalste der Welt." Yami hielt an einer roten Ampel und sah Joey erst mal eine ganze Weile fest in die Augen, als suche er dort etwas. Joey hielt dem Blick entschlossen stand, war sich nicht ganz sicher, was er jetzt sagen sollte. Hatte er sich gerade zu weit vorgewagt? Im Grunde kannte er Yami gar nicht, vielleicht war der ja gar nicht so nett wie er sich zuerst gab. Etwas kühl, abweisendes hatte er ja an sich... Als die Ampel grün wurde, wandte Yami sich wieder dem Straßengeschehen zu, hatte sich aber allem Anschein nach entschlossen auf Joeys Frage zu antworten. "Ich bin Dämonenjäger, ich jage und vernichte Wesen, die du dir höchstens in deinen schlimmsten Träumen vorstellst, aber noch nicht zu Gesicht bekommen hast. Auch Wesen, die dir etwas bekannter sein sollten... Vampire, Ghouls und auch Werwölfe. Auch wenn ich versuche die Werwölfe nicht zu töten, denn sie sind die meiste Zeit des Monats normale Menschen." Joey konnte das zwar immer noch nicht so ganz glauben, aber nach den Erlebnissen dieser Nacht wollte er diese Erklärung zumindest so lange akzeptieren, bis er eine bessere und nicht ganz so unfassbare fand. "Wir sind da." Mit diesen Worten brachte Yami den Wagen am Straßenrand zum stehen und stieg aus. Er brachte Joey in die Notaufnahme, erzählte der Krankenschwester etwas von einem Dobermannangriff und verabschiedete sich dann. "Machs gut Joey, und denk an meine Worte. Ich werde dich im Auge behalten und es gibt Ärger, wenn du leichtsinnig wirst und andere in Vollmondnächten in Gefahr bringst." Damit verschwand sein ungewöhnlicher Lebensretter. Joey blieb allein mit einem Haufen unbeantworteter Fragen zurück, zu denen in den nächsten Tagen und Wochen noch etliche mehr hinzukommen sollten... Ja, Joey war seit diesem Tag ein Werwolf und wie Yami es voraus gesagt hatte, hatte Joey sich tatsächlich stark verändert. In den ersten Tagen spielten seine Sinne komplett verrückt, mal hatte er das Gefühl das Gras wachsen zu hören, so gut war sein Gehör und im nächsten Moment hörte er gar nichts mehr, dafür stank dann alles und jeder um ihn herum wie die Pest. Nach und nach konnte er seine Sinne langsam beherrschen und alles pendelte sich auf ein gewisses Niveau ein. Nur die Tatsache, dass er noch immer nicht wusste, so er sich in den Vollmondnächten verstecken sollte, bereitete ihm noch Kopfzerbrechen. Denn dass er dies tun musste, daran zweifelte er nicht mehr. Zuviel hatte sich in den letzten Wochen verändert. Auch die Bisswunde an seinem linken Arm war innerhalb einer Woche vollständig verheilt. Der Arzt hatte ihn erst ganz seltsam, verwundert angesehen, dann mit den Schultern gezuckt und Joey dann mit einem freudigen Lächeln auf den Lippen zu den hervorragenden Selbstheilungsfähigkeiten seines Körpers gratuliert. Und da war es Joey das erste Mal wirklich aufgefallen. Die Menschen versuchten tatsächlich alles Übernatürliche abzustreiten. Niemand wollte wahrhaben, was so alles um sie herum passierte. Von da an achtete Joey gezielt auf alles, was nicht normal war und die Reaktion seiner Mitmenschen darauf. Immer wieder begegneten ihm auf der Straße oder in Geschäften, Menschen oder "Wesen", die, jetzt wo er von ihnen wusste, nun überall aus ihren Löchern zu kriechen schienen, nur um ihm zu zeigen, das sie doch alle da waren... Nur seltsam, dass kein anderer sie zu sehen schien. Also sehen schon, doch niemand nahm Notiz davon. Höchstens wurde mal ein etwas auffälligeres Exemplar als etwas extravagant eingestuft und vielleicht mit einem Bogen umgangen, doch niemand sah einen Dämon darin. Joey spürte bei den meisten eine Art Aura oder Präsens, wenn sie in seiner Nähe waren, die ihm mitteilte, wie stark oder schwach das anwesende Geschöpf war. Auch ein paar Menschen hatten diese Präsens, Magier, wie Joey vermutete, doch mit Sicherheit konnte er das nicht sagen. Manche Dinge wusste Joey einfach von einem Moment auf den nächsten, zum Beispiel, wem er am Besten aus dem Weg ging. Besonders jetzt, ein paar Tage vor Vollmond nahm die Anzahl der Dämonenjäger in der Stadt immer mehr zu. Hatte Joey geglaubt, Yami währe der einzige gewesen, hatte er sich gewaltig getäuscht. Den meisten ging er von Vornherein aus dem Weg, nur ein paar bemerkten ihn auch, sahen ihn eindringlich an, stuften ihn als "momentan nicht gefährlich" ein und gingen ihres Wegs. Doch wie lange noch? Würden sie auch an den Vollmondtagen so nachsichtig sein? Joey war gerade dabei ein paar Lebensmittel für sich und seinen Vater zu besorgen, als ihm etwas auffiel. Vor ihm hatte gerade ein Junge mit bunten hochgegelten Haaren den Gang im Supermarkt gekreuzt. Für einen Moment überlegte er, ob ihm seine Sinne einen Streich gespielt hatten, oder ob das wirklich Yami war? Schnell schob er seinen Einkaufswagen bis zur Ecke, an der er Yami zu sehen geglaubt hatte und als er gerade um die Ecke bog, schlug ihm eine unglaublich starke Aura entgegen. Und vor ihm stand Yami und sah ihn mit großen Augen an. Oder? War das Yami? Nein, sonst müsste der entweder einen halben Kopf geschrumpft sein, oder Joey in den letzten Wochen stark gewachsen, doch seine Sachen passten ihm immer noch, was letzteres schon mal ausschloss. "Hi." Begrüßte ihn der Kleine freundlich und schien sich nichts daraus zu machen, das Joey ihn Unverholen anstarrte. "Was gibt's?" Joey musste erst mal den Kopf schütteln, um seine Verwirrung los zu werden, der Kleine sah aus, wie Yami aus dem Gesicht geschnitten. Wie eine Miniaturausgabe dessen. "Äh, nichts, war ne Verwechslung, du siehst nur jemanden sehr ähnlich, den ich kenne. Aber du bist doch etwas zu klein dafür. Sorry." Der Kleine grinste ihn fröhlich an. Nein das war auf keinen Fall Yami, der würde nie so grinsen. "Macht nichts, wem seh ich denn s ähnlich, einem Freund von dir?" "Ähm... ja, so ähnlich..." "Na dann, darf ich mich vorstellen? Ich bin Yugi und du?" Damit wurde Joey eine Hand zur Begrüßung gereicht, die dieser auch gerne annahm. Der Kleine war echt nett und Joey schloss die fröhliche Natur sofort in sein Herz. Er lächelte Yugi freundlich zu und war gleich noch ein kleines Stück besser gelaunt, die Fröhlichkeit des Kleinen war einfach nur ansteckend. "Joey. Joey Wheeler." Stellte er sich selbst auch mal vor. "Freut mich dich kennen zu lernen Joey. Ich hab mich eben ein bisschen vor dir gefürchtet, aber du scheinst ja richtig nett zu sein." "Du hast dich vor MIR gefürchtet? Wieso das denn?" "Naja, ich hab deine Aura gespürt, die ist ziemlich stark und die meisten mit so starken Präsenzen sind nicht unbedingt sehr umgänglich, falls du verstehst was ich meine..." Yugi sah ihn erwartungsvoll an. "Ja, ich weiß was du meinst, aber ich glaub nicht, dass du wirklich Angst vor mir haben musst. Deine Präsenz ist viel stärker als meine." "Ich weiß nicht... ... aber sag mal Joey, wem seh ich denn so ähnlich? Ich hab hier in der Stadt noch nie jemanden getroffen, der so aussieht wie ich." Joey fragte sich, wie alt der Kleinere wohl war. Er hatte so ein kindliches Gemüt, das einfach von einem Moment zum nächsten ernst oder fröhlich sein konnte, und von einem Augenblick zum nächsten einfach das Thema wechseln konnte, wenn es ihm gerade in den Kram passte. Hatte Yugi eben noch völlig ernst über ihre Auren gesprochen, war er bei seiner nächsten Frage wieder super fröhlich. "Er heißt Yami. Ich hab ihn letzten Monat kennen gelernt." "Du kennst Yami?" fragte Yugi verwundert und sah Joey fragend an. "Wie habt ihr euch denn kennen gelernt?" "Wie, kennst du ihn etwa auch? Aber du sagtest doch..." "Ja, hier in der Stadt, aber ich hab Yami schon seit Ewigkeiten nicht mehr gesehn, deshalb war ich ja so neugierig als du von meinem Doppelgänger erzählt hast." "Yami hat mir vor einem Monat das Leben gerettet, er hat mit seiner seltsamen Katze einen Werwolf vertrieben, der mich sonst zerfleischt hätte." Joey wusste nicht zu sagen, warum er Yugi das jetzt eigentlich erzählte, hier, im Supermarkt, wo sie jeder hören konnte. Doch wie schon so oft, interessierte es niemanden, was um sie herum die Leute taten. Und wenn da halt zwei Jungen inmitten des Supermarktganges standen und sich über Werwölfe und anders Übernatürliches unterhielten... "Du bist der Junge, den wir ins Krankenhaus gebracht haben?" fragte Yugi verwundert. "Ja. ... Moment mal, wieso WIR? Und woher weißt du das Yami mich ins Krankenhaus gebracht hat?" Joey war nun völlig verwirrt, Yugi behauptete Yami schon seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen zu haben und nur will er etwas über die wohl bedeutendste Nacht in Joeys Leben bescheid wissen? Was ging hier vor, spielte er ein Spiel mit ihm? War Joey in eine Falle gelaufen? Yugi lies den Kopf hängen. "Also gut, tut mir Leid, ich hab dich angelogen... ich seh Yami jede Nacht. Wir sind jede Nacht zusammen unterwegs und er ist auch eigentlich fast immer in meiner Nähe... Ich... Yami hat gesagt, er vertraut dir, er hat dir in die Augen gesehen und weis, dass du eine ehrliche Seele hast und er hat gesagt, ich soll dir auch vertrauen. Er hat auch gesagt, ich soll dir helfen. Du brauchst ein Versteck für die Vollmondnächte, stimmt's?" "Ja, woher...?" "Yami und ich beobachten dich schon seit einiger Zeit, wir wollten sehen, wie du in deinem neuen Leben zu Recht kommst." "Aber ich hab euch nie bemerkt..." "Tja, wir sind halt gut." Nun konnte Yugi wieder grinsen, Joey war nicht böse auf ihn, nur etwas verwirrt. "Komm mit, ich werd dir helfen." Damit zu Yugi ihn mit, in Richtung Kassen, Joey konnte gerade noch seinen Einkaufwagen schnappen, den er neben sich abgestellt hatte. "Warte, wo willst du denn hin?" Protestierte Joey und wollte sich aus Yugis Griff befreien, was ihm allerdings nicht richtig gelang. Yugi zog ihn einfach weiter, während er zu einer Erklärung ansetzte. "Wir gehen raus, holen Yami und dann bringen wir dich zu deiner Unterkunft für die nächsten Vollmondnächte in drei Tagen." "Warum tut ihr das? Ich meine, euch könnte es doch egal sein, was mit mir ist." "Tut es aber nicht. Wenn du die Nächte in denen du dich verwandelst nicht in einem sicheren Raum verbringst, bringst du nicht nur andere Menschen in Gefahr, sondern auch dich selbst. Nicht alle Dämonenjäger gehen mit Werwölfen so rücksichtsvoll um, wie Yami. Kaum einen interessiert es, dass Werwölfe die meiste Zeit über normale Menschen sind." "Naja, als normal würde ich uns nicht unbedingt bezeichnen." "Aber relativ normal, oder?" "Ja..." Während sie sich unterhielten bezahlte sie ihre Waren und verließen den Laden. "was ist das eigentlich für ein Raum, in den ihr mich bringen wollt?" Joey hatte zwar ein großes Vertrauen in die beiden ungewöhnlichen Jungen, auch wenn er nicht genau wusste, worauf sein Vertrauen beruhte. Doch etwas mulmig war ihm doch schon zumute, weil alles so ungewohnt und neu für ihn war. "Ein Kellerraum in einem verlassenen Gebäude, fünf Blocks von hier, wie geschaffen für Werwölfe. Wir haben schon oft welche dort hinein getrieben und sich dort austoben lassen, bis sie sich wieder zurück verwandelt haben. Das hatten wir auch mit dem vor, der dich angegriffen hat. Nur war er etwas zu schnell für uns." "Wo warst du eigentlich in der Nacht? Ich hab dich gar nicht gesehen." "Doch hast du. Warte." Er pfiff einmal laut, blieb mitten auf dem Bürgersteig stehen und hob seinen angewinkelten Arm nach oben. Yugis Blick suchte den Himmel ab. "Ah, da ist er ja." Joey folgte seinem Blick und registrierte verblüfft, wen Yugi da gerufen hatte. Ein großer Vogel, ein Adler, wie Joey vermuten musste, flog direkt auf sie zu. Er bremste seinen Flug kurz vor ihnen ab und landete elegant auf Yugis erhobenen Arm. Als Yugi sicher war, dass das Tier festen Halt hatte lies er seinen Arm sinken und drehte sich wieder zu Joey um. Auf dessen verblüfftes Gesicht hin musste Yugi erst mal laut lachen. "Was ist los? Noch nie einen Bussard gesehen?" "Doch schon, aber noch nie aus der Nähe und schon gar nicht mitten in der Stadt. Ihr seit schon ein paar komische Vögel, der eine streift mit einer Großkatze durch die Stadt und der andere mit nem Adler." "Die Katze ist übrigens ein Panther." Belehte ihn Yugi mit erhobenem Finger. "Ja,ja. Auch gut. Aber sag mal, das ist doch nun wirklich nicht normal. Ich mein,... Das ist nicht unbedingt unauffällig, meinst du nicht auch?" "Bis jetzt hat sich noch niemand deswegen beschwert und wenn währ's mir herzlichst egal. Yami und ich haben nicht unbedingt eine große Wahl, wir sind an diese Tiere gebunden." "Aha..." machte Joey, ohne ein Wort verstanden zu haben. "Komm, gehen wir, es wird bald dunkel, dann sollten wir fertig sein." "Hast du noch was vor?" "Ja, so ähnlich." Antwortete Yugi etwas ausweichend. Joey wurde durch die Straßen Dominos geführt und prägte sich den Weg genau ein, schließlich wusste er ja nicht, ob die beiden ihn auch zu den Vollmondtagen herführen würden. Fünf Blocks, wie Yugi versprochen hatte und dann bog er in eine kleine Gasse ein. Ging noch zwei Häuser weit, bevor er einer Treppe nach unten folgte, welche an einer eisernen Kellertür endete. Dann kramte Yugi mit einer Hand den Schlüssel hervor, da auf dem anderen Arm noch immer der Bussard thronte und schloss auf. Joey fragte sich, wo Yugi den Schlüssel her hatte, wo doch das Gebäude angeblich leer stehen sollte. Er sprach den Kleineren gleich darauf an, allein schon, um wieder ein Gespräch auf zu bauen. Seit dem Supermarkt hatten sie kein Wort mehr miteinander gewechselt, auch wenn die Stille nicht unangenehm war. "Der Schlüssel hat damals gesteckt, als wir das Haus entdeckt haben. Da hier niemand drin wohnt haben wir ihn eingesteckt. Jetzt können wir jederzeit rein und raus." "Cool, also wohnt ihr jetzt inoffiziell hier, oder wie?" "Naja, so kann man es auch sehen, auch wenn wir undere eigene Wohnung haben. Hier ist eigentlich nur so was, wie unsere Zentrale, wir haben hier unsere Ausrüstung versteckt. Kommt nicht so gut, wenn einer von uns von der Polizei verhaftet werden sollte, oder so und unsere Wohnung durchsuchen und die ganze Ausrüstung finden würden. Ist Yami schon mal passiert, da wollten sie ihn wegen Mordes verhaften, weil er nen Ghoul erledigt hat, und ein paar übereifrige Mitmenschen ihn wegen Mordes anzeigen wollten. Aber man fand keine Leiche mehr und so mussten sie ihn, Gott sei dank, wieder laufen lassen." "Stimmt, währ echt nicht toll. Sag mal, wo ist denn jetzt nun Yami, ich dachte wir wollten ihn irgendwo abholen, bevor wir her kommen?" Joey hatte sich diese Frage schon des Öfteren gefragt, seit sie hier waren. Yugi hatte doch im Supermarkt davon gesprochen, Yami zu holen und ihm dann erst den Keller zu zeigen. Der Bussard gab einen lauten Schrei von sich und schlug einmal mit seinen Flügeln, bevor er wieder ruhig auf Yugis Arm sitzen blieb. Yugi hob besagten Arm kurz an, nickte in Richtung des Vogels und lächelte Joey entgegen. "Na hier ist er doch." "Wie jetzt, der Bussard? Du willst mich verarschen..." "Nee, ich mein es ernst, das ist Yami. Genau wie ich in der Nacht damals der Panther war." "Aber... wie?..." "Magie!" stellte Yugi mit einem frechen Grinsen fest. Joey war mit einem Schlag begeistert, Magie fand er schon immer cool und faszinierend, auch schon als er noch nicht mal dran geglaubt hatte. "Echt, ist ja cool. Und ihr könnt das beide? Ist ja der Wahnsinn. Was könnt ihr denn noch so? Wann verwandelt sich Yami denn zurück? ... Oder hast du keine Lust?" Stellte er die Frage direkt an Yami. "Er kann nicht, der Zauber ist zeitlich begrenzt, irgendwann wird er sich schon zurück verwandeln." Yugi zuckte mit den Achseln und wandte sich demonstrativ der Tür am Ende des Ganges zu, die sie gerade erreichten. "Wir sind da." Joey spürte, das er das Thema wohl besser ruhen lassen sollte, war Yugi wohl unangenehm. Er beobachtete den Kleineren dabei, wie er einen weiteren Schlüssel hervorzog und aufschloss. Bei der Tür handelte es sich um eine dicke Brandschutztür, wie sie in Heizungsräumen verwendet wurden. Allerdings war der Raum, der sich ihnen nun vor ihnen auftat völlig leer geräumt. Die Heizungsanlagen für das Haus mussten sich demnach in einem anderen Raum befinden, denn das es in diesem Haus keine Heizung gab, daran zweifelte Joey doch stark. "Das ist also meine neue Hundehütte." Versuchte er die Stimmung wieder etwas aufzulockern, was auch gerne aufgegriffen wurde. "Ich hoffe, sie gefällt dir, wenn du willst, bring ich dir auch noch nen Knochen vorbei, damit du ne Beschäftigung hast." "Super und morgens gehst du dann immer mit mir Gassi, ja?" "Klar und abends geht dann Yami mit dir." Grinst Yugi und wurde von Yami einmal kräftig in den Arm gezwickt. "Au! Yami, lass das." Joey musste lachen. "Ich glaub Yami findet die Idee gar nicht so prickelnd." "Dann wird ich wohl auch abends gehen müssen." Und Yami hob daraufhin stolz seinen Kopf, was die beiden Jungs entgültig die Lachmuskulatur überanstrengte. Nachdem sie sich beruhigt hatten überreichte Yugi Joey den Schlüssel. "Hier, wir lassen die drei Tage die Eingangstür offen, dann kommst du jederueit rein und raus. Du solltest auf jeden Fall vor Sonnenuntergang hier drin sein und abgeschlossen haben. Zieh den Schlüssel am besten ab und steck ihn ein. Werwölfe sind nicht sein shclau, sie hören nur auf ihre Instinkte. Du wirst zwar gegen die Tür schlagen und springen, vielleicht auch an der Klinke ziehen, aber nicht auf die Idee kommen, einen Schlüssel zu suchen. Ach ja, und zieh deine Sachen aus, sonst hsat du morgens nichts mehr zum anziehen, mit dem du nach Hause kannst." "Danke, ich werd's mir merken." Plötzlich piepte Yugis Armbanduhr. "Scheiße..." fluchte Yugi mit einem Blick auf besagte Uhr. "Joey, tu mir einen Gefallen, frag nicht lange, sondern verschwinde. Wir sehen uns ein andern Mal, ich erklär es dir dann vielleicht, aber bitte geh jetzt." "Aber..." wollte Joey ansetzen, wurde aber von Yugi schon im Ansatz abgebrochen. "Von mir aus warte auch draußen auf uns, aber bitte, tu mir den Gefallen und verschwinde jetzt." "Okay..." Mit skeptischem Blick auf Yugi und Yami, die beide auf einmal recht unruhig wirkten, verließ er den Raum und ging Richtung Ausgang. Yugi zog die Tür hinter Joey ins Schloss und setzte Yami auf dem kahlen Boden ab. "Tja Bruderherz, wieder ein Tag vorbei, die Nacht gehört dir." Dann begann Yugi sich komplett zu entkleiden. Kaum dreißig Sekunden, nachdem er sich der letzten Sachen entledigt hatte, piepte seine Uhr ein zweites Mal und nur Sekunden später setzte die Verwandlung ein. Yugis gesamter Körper verformte sich, die Finder und Beine wurden kürzer, die Arme dafür länger und der Hals schwoll an. Der Kopf wurde auf eigenartige Weise in die Länge gezogen und aus Mund und Nase wurde eine, mit scharfen Reißzähnen bewaffnete Schnauze, während die Ohren spitzer wurden und nach oben wanderten. Und in dem Moment, in dem er das Übergewicht nach vorne bekam und auf seinen Vorderpfoten landete, wuchs ihm am ganzen Körper seidiges, schwarzes Fell und ein schöner, langer Schwanz zierte sein Hinterteil. Keine zwei Sekunden nach Beginn der Verwandlung stand an Yugis Stelle ein wunderschöner, schwarzer Panther. Zeitgleich ging mit dem Bussard eine ähnliche, beängstigende Veränderung vonstatten. In rasantem Tempo wuchs das Tier in die Höhe, Die Federn wurden von der darunter liegenden Haut regelrecht aufgesogen. Arme und Beine wurden gebildet. Für kurze Zeit stand etwas menschenähnliches mit einem überdimensionalem Vogelkopf da, dann wurde der Schnabel zu Mund und Nase, die Augen kehren nach vorne zurück, wo sie hingehörten und die Ohren und Haare sprossen aus der Kopfhaut heraus. Dann stand Yami hoch aufgerichtet da, wie Mutter-Natur ihn geschaffen hatte. (Wer früher "Ein Fall für Professor Chase" gesehen hat, weis, wie ich das mit der Verwandlung meine, die anderen können es sich hoffentlich einigermaßen vorstellen^^) "Danke Yugi, dir eine gute Nacht." Dann begann sich Yami anzuziehen. Er nahm Yugis Klamotten, die ihm zwar etwas zu kurz waren, aber da Yugi, aus Rücksicht auf eben solche Außerplanmäßigkeiten, wie der heutigen Verwandlung, immer recht schlabberige Kleidung trug, würde es gehen, bis er sich zu Hause seine Jagtsachen anziehen konnte. Dann griff er noch schnell nach dem Rucksack mit dem Eingekauften und zog die Tür auf. Yugi schlüpfte ihm durch die Beine und war mit wenigen Sätzen zum Eingang hinaus. "Nicht so schnell Kleiner, warte auf mich, ich kann doch nicht fliegen!" Draußen wartete Yugi neben Joey, der es sich tatsächlich nicht hatte nehmen lassen auf die beiden zu warten. Zuerst war er schon etwas überrascht, als auf einmal die Großkatze durch die Tür geschossen kam und die Treppe raufgewetzt war, doch als Yami ihm dann folgte hatte sich Joey schon wieder völlig im Griff. Daran musste er sich wohl gewöhnen, dass die Beiden ab und zu mal die Gestalt änderten. "Hi Yami, Sieht man dich auch mal wieder. Wie geht's?" Grüßte er erst mal freundlich. "Hallo Joey, danke, ganz gut. Wie ich sehe, dir auch." "Ja. Mir geht's eigentlich immer gut... Du, Yami... was ich dir eigentlich schon letzten Monat sagen wollte... Danke! Ihr habt mir das Leben gerettet." !Ach, schon gut, lass stecken." "Na von mir aus, ich hab mich jedenfalls bedankt, das wollte ich einfach mal loswerden." "..." "Sag mal Yami, wieso musste ich denn so schnell verschwinden? Das hat mich schon etwas verwundert, zumal ihr ja relativ schnell wieder draußen ward." Yami seufzte, sah Yugi fragend an, der nur kurz, bestätigend nickte und begann dann zu erklären. "Also gut, ich erklär dir das jetzt mal im Schnelldurchgang, aber lass uns ein Stück gehen, ja? Ich will mich noch umziehen." "Stimmt, du hast Yugis Sachen an, oder?" fiel es jetzt auch Joey auf, der noch gar nicht darauf geachtet hatte, wie Yami an Sachen gekommen war. "Also, Yugi und ich haben das Problem, das wir gegen unsere Verwandlung absolut nichts ausrichten können. Das ist ein Fluch, den uns eine Gruppe mächtiger Magier und Dämonen, die sich zusammengetan haben, auferlegt haben. Ein Fluch, damit Yugi und ich nie wieder gemeinsam unsere Macht entfalten können und immer getrennt sind. Wir sind beide sehr mächtige Magier und viele fürchten unsere vereinte Macht, meinen Bruder und mich hat bis jetzt noch niemand besiegen können, wenn wir gemeinsam gekämpft haben. Dieser Fluch verhindert dies, indem wir uns immer genau an Sonnenauf- und Untergang verwandeln. Ich bin am Tag ein Bussard und Yugi in der Nacht ein Panther." "Gibt es keine Möglichkeit, diesen Fluch zu brechen?" "Nein, wir haben bis jetzt keine Möglichkeit gefunden... Wir währen zusammen vielleicht stark genug, den Zauber zu brechen, aber die Zeit während der Verwandlung ist zu kurz um einen Gegenzauber zu wirken, selbst wenn es einen geben würde... und das alles nur weil ein paar der Mächtigen zu viel Angst vor uns haben..." "Tut mir Leid, ich wollte dich nicht betrüben." "Nein, schon gut, du bist nicht Schuld daran. Dir muss gar nichts Leid tun und es tut gut, mal mit jemanden über das Ganze zureden..." "Klar, aber ich halt euch doch im Moment nur auf, oder? Ich meine, ihr wolltet doch sicher heute Nacht noch jagen gehe, oder?" "Ja klar, deshalb bin ich ja gerade auf dem Weg nach Hause." "...Nach Hause... auch du Schei...benkleiseter... Yami ich muss los, nimm es mir nicht übel, wir sehen uns ein andern Mal, ich muss echt nach Hause, ich wollte ja eigentlich nur schnell einkaufen gehen. Mein Vater weis gar nicht, wo ich mich jetzt rum treibe..." "Na dann, geh ruhig, zur Jagt hätte ich dich eh nicht mitgenommen. Ist viel zu gefährlich, auch für einen Werwolf. Wir sehen uns bestimmt demnächst Mal wieder." "Ja, hoff ich auch, Ich mag euch nämlich, ihr seit echt dufte drauf. Tschau!" Damit machte Joey auf dem Absatz kehrt und verschwand im Laufschritt in die andere Richtung. "Na dann komm, Kleiner. Gehen wir auch nach Hause." Kapitel 2: Der Vampir --------------------- So, hier ist also der zweite Teil, auch wenn es etwas länger gedauert hat, aber das Abi ging vor. Jetzt habe ich es in der Tasche und wie ihr seht auch wieder Zeit zu schreiben^^ ............................................................................. Kapitel 2 Yami hatte sich in Ruhe umgezogen und verließ dann allein die Wohnung. Yugi wollte er schlafen lassen. Der Kleine hatte die letzte Zeit kaum ein Auge zugemacht. Seit ein paar Tagen machte ein Vampir die Stadt unsicher, den sie einfach nicht zu fassen bekamen. Yugi hatte zwar jedes Mal seine Spur gefunden, die sich allerdings nach einiger Zeit immer wieder im Nichts auflöste. Der Vampir schien sich gerade zu über sie lustig zu machen. Er ließ seine Opfer an Stellen liegen, wo sie nicht zu übersehen waren und meist fanden Yugi und er die Armen zuerst, was darauf schließen ließ, das der Vampir über jeden ihrer Schritte Bescheid wusste. Das wurde langsam lästig. Kurz überlegte Yami, ob es klug war, Yugi dann allein in der Wohnung zu lassen, doch dann entschied er, das Yugi allein auf sich aufpassen konnte. Außerdem konnte er spüren, wenn Yugi in Gefahr sein sollte und konnte rechtzeitig zurückkehren. Zumindest hoffte er das inständig. Doch darauf konnte er jetzt keine Rücksicht nehmen. Ihre Arbeit musste getan werden, dass wussten sie beide. Yami entschied sich für eine Discorunde, er würde ein paar der Discotheken Dominos abklappern und nach gefährlichen Geschöpfen der Finsternis Ausschau halten und gegebenenfalls vernichten. Er hoffte dabei eine sichere Spur des Vampirs zu entdecken. Vielleicht sogar ihn selbst aufspüren. Wenn sie Glück hatten würde er ja irgendwann einen Fehler begehen. Darauf stützte Yami inzwischen seine meisten Hoffnungen. Der Vampir schien gewitzter als seine sonstigen Artgenossen. Yami hatte die Vermutung, dass es sich hier um einen ziemlich alten Vampir handelte. Was diesen allerdings dazu trieb so viel Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, blieb ihm seit langem ein Rätsel. Normalerweise zogen die älteren Vampire es vor, unentdeckt und im Verborgenen ihre Fäden zu ziehen und ihre Opfer unbemerkt zu entsorgen. Yami bereitete dieser Widerspruch starkes Kopfzerbrechen, was, wenn es eine Falle war, in die er langsam aber sicher hinein gelockt wurde? Was, wenn dieser Vampir ein Lockvogel war und Yami ihm einfach auf die Spur kommen und ihn vernichten SOLLTE, nur um dann die Falle zuschnappen zu lassen und sie beide entgültig aus dem Weg zu räumen? Als Yami morgens, kurz nach vier die letzte Disco verließ war er enttäuscht von seiner heutigen Ausbeute. Nur zwei Vampire und ein unvorsichtiger Gorchack-Dämon hatten durch seine Hand die Reise ins Nirvana angetreten. Schon lange hatte er nicht mehr so wenig zu tun gehabt. Gelangweilt und frustriert, weil er noch immer keinen Anhaltspunkt für den Aufenthaltsort dieses geheimnisvollen Vampirs hatte, trat er den Heimweg an und durchwanderte die nächtlichen Gassen. "Warum so unmotiviert heute, Yami? Ein Dämonenjäger sollte sich nicht so gehen lassen, das macht einen völlig falschen Eindruck auf die Menschen um dich herum." Erschrocken wandte Yami sich der Stimme zu, die ihn so total unerwartet von oben angesprochen hatte. Da war doch bis eben niemand gewesen, er hatte keine Präsens gespürt gehabt und auch jetzt, als er sich auf sein Gegenüber konzentrierte spürte er nur einen schwachen Schimmer. Entweder war dieser Mann, der da oben auf der Dachbrüstung stand und hämisch auf ihr runter blickte, enorm stark, um seine Aura so gut verstecken zu können. Oder er war nur ein Aufschneider, der eigentlich gar nichts konnte und sich nur gut verkaufte. Der Auftritt war jedenfalls beeindruckend, nur selten schaffte es jemand, sich an Yami anzuschleichen. "Was willst du von mir? Kann dir doch egal sein, was die Leute von mir denken," Yamis Laune war mit einem Schlag noch weiter gesunken, doch seine Alarmsirenen schrillten. Dieser Mann war eindeutig NICHT normal, auch wenn er noch nicht genau sagen konnte, wen oder was er da vor sich hatte. Aber Yami sollte die Identität des Fremden nicht lange ein Rätsel bleiben. Der Unbekannte stieß sich in diesem Moment vom Rand des Daches ab, sprang die zwei Stockwerke einfach hinunter, wurde kurz vor den Boden langsamer und landete sicher ein paar Schritte vor Yami. Das Flattern seines langen Mantels, der ebenso schwarz wie der Rest seiner Kleidung war, und das Klacken der leise aufsetzenden Schuhe waren für einen Moment die einzigen Geräusche in der dunklen Gasse. Überhaupt schien die ganze Welt um sie herum die Luft anzuhalten und gespannt dem Geschehen zu lauschen. Die Geräusche der viel befahrenen Straße hinter ihm schienen Yami meilenweit entfernt zu sein und nur gedämpft an sein Ohr zu klingen. Der Mann vor ihm faszinierte ihn sofort. Die gut 1.90m große Gestallt mit den schmalen Hüften und den breiten Schultern war eindrucksvoll anzusehen. Die blasse Haut und die hellbraunen Haare bildeten einen starken Kontrast zu der schwarzen Kleidung. Doch nichts von dem vermochte bei Yami bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Nein, es waren die Augen, die Yami in ihren Bann zogen. Ein leuchtendes Blau, strahlend und kalt, wie das Eis der Antarktis. Das Wissen von Jahrhunderten und so etwas wie Überlegenheit leuchtete in diesen Augen. Und mit einem Schlag wusste Yami, mit wem er es zu tun hatte. Der Vampir, den er schon seit Tagen verfolgte und dessen grausige Souvenirs sie jede Nacht fanden. Oder verfolgte ER ihn? Yami tastete nach seinem Pflock, den er hinten am Gürtel befestigt hatte. Gleichzeitig ließ er den Vampir nicht aus den Augen, um vor einem plötzlichen Angriff gewarnt zu sein. Doch Yami spürte, selbst wenn er gewollt hätte, er konnte seinen Blick nicht von diesen Augen lassen. Sie zogen ihn magisch an. Der durchdringende Blick der Saphire ließ ihn einfach nicht los. Yami zog nun endgültig den Pflock, hob seinen Arm und die Spitze der Waffe wies auf die Brust des Vampirs. Der lächelte ihm nur mild entgegen. "Ja, wenn es sich nicht anders machen lässt, sollst du mich töten. Doch noch ist es nicht so weit." Mit einer langsamen Bewegung seiner Hand drückte er Yamis Arm nach unten, ohne diesen überhaupt zu berühren. Yamis Arm bewegte sich einfach, ohne auf die Befehle seines Besitzers zu hören, der das Gegenteil verlangte. Fassungslos sah er auf seinen Arm. ,Verdammt, der ist viel stärker als ich gedacht und befürchtet habe.' "Lass mich los. Ich..." So ein Mist, es musste doch irgendwas geben, mit dem er sich befreien konnte. Fieberhaft überlegte Yami nach einem Gegenzauber. Doch mit jeder Sekunde, die er überlegte spürte er, wie sein Körper ihm immer weniger gehorchte und auch das Denken immer schwerer fiel. Eine unheimliche Präsens machte sich in seinem Geist breit und behinderte ihn immer mehr. "Ich lass dich auch wieder los, keine Sorge, aber vorher steckst du deine Waffe weg. Ich werde dir nichts tun... zumindest nicht heute Nacht." "Was willst du von mir?" Fragte Yami, immer noch nicht gewillt aufzugeben. "Das erzähl ich dir, wenn du dieses Ding weggesteckt hast." Wies er auf Yamis rechten Arm. "Warum sollte ich dir trauen?" Nach diesen Worten grinste der Blauäugige nur, fixierte Yami noch eindringlicher mit seinen Augen und trat ganz dicht an ihn heran. Yami versuchte nach hinten auszuweichen, konnte sich aber keinen Millimeter rühren, das einzige, was er tun konnte war, in diesen blauen Augen zu versinken. Dann beugte der Vampir sich nach vorn und während Yami sich noch immer nicht rühren konnte, flüsterte er ihm so dicht ins Ohr, so das Yami den kalten Atem des anderen spüren konnte, der bei jedem Wort über seine Haut strich. "Dir wird keine andere Wahl bleiben. Ich hab dich in der Hand, wenn ich wollte könnte ich dir jetzt dein herrliches, warmes Blut bis auf den letzten Tropfen aussaugen und du könntest nicht das Geringste dagegen tun." Um seinen Worten noch ein wenig Nachdruck zu verleihen öffnete er seinen Mund, entblößte zwei perfekt gewachsene Zahnreihen und ließ seine unnatürlich langen und enorm spitzen Eckzähne leicht über Yamis Hals streichen. Dann trat er einen Schritt zurück. Ein Schaudern lief durch Yamis Körper, als er die hauchfeinen Kratzer spürte, die an deinem Hals brannten. Zitternd vor Anstrengung versuchte er verzweifelt seinen Arm zu heben, was ihm nur für wenige Zentimeter gelang. Er schloss die Augen, versuchte sich gegen die Präsenz zu wehren, die seinen Körper übernommen hatte. Er wollte, durfte nicht aufgeben. Ohne seine Hände war er nicht in der Lage einen komplizierteren Zauber zu wirken, mit dem er sich befreien konnte. Ihm fiel aber auch einfach nichts ein, um sich zu wehren. Zu stark war die Präsenz in seinem Kopf, die ihm das Denken schwer machte. Ihm blieb nur eine Wahl. "Also gut, ich steck den Pflock weg." Zischte Yami zwischen zusammen gepressten Zähnen. Es schmeckte ihm überhaupt nicht diesem Kerl klein bei zu geben. Daraufhin ließ der Vampir zufrieden lächelnd seinen Arm frei. Yami ließ seinen Arm endgültig sinken und steckte den Pflock zurück in den Gürtel. Yami hasste sich jetzt schon dafür, aufgegeben zu haben. "Na also, es geht doch. Darf ich mich dann endlich auch mal vorstellen? Ich bin Seto." Er trat noch ein paar Schritte von Yami weg und ließ ihn dann vollständig ,los'. "Und was willst du nun von mir? ... Seto." Yami spie den Namen regelrecht aus. Der Hass auf sich selbst richtete sich nun auf den Vampir. Seine Angst vor diesem unglaublich starken Wesen überspielte er geschickt mit seiner Wut. "Ach, nichts. Ich will mich nur ein bisschen amüsieren, ein wenig mit dir spielen. Ich glaube, du bist ein würdiger Gegner für mich." "Na wenn du meinst." Yami griff wieder an den Gürtel. "Dann probieren wir es einfach mal aus." "Nein, du lässt das Ding noch stecken, ich hab noch keine Lust mit dir zu kämpfen." Yami spürte, wie Setos Präsenz sich wieder in seinem Bewusstsein breit machen wollte. Doch diesmal war er vorbereitet, hatte damit gerechnet, dass der Größere auch diesmal auf seine geistigen Fähigkeiten setzen würde. Er ließ den Pflock stecken, wo er war und ließ in tausendfach geübter Abfolge seine Finder einen komplizierten Tanz in der Luft ausführen. Zum Schluss verharrten seine gefalteten Hände dicht vor seiner Brust. Nur die Zeigefinger waren gestreckt gegeneinander gelegt und wiesen nach oben. Yami hatte kaum mehr als eine Sekunde für diesen Zauber gebraucht. Sofort verschwand die fremde Präsenz aus seinem Kopf. Seto fing wieder an zu grinsen. "Nicht schlecht, Yami. Ich sagte doch, du bist ein starker Gegner. Wir werden noch viel Spaß haben, das verspreche ich dir. Ich melde mich bei euch." Dann wurde Seto mit einem Mal durchsichtig, wurde zu einem schwarzen Nebel und verschwand. Yami blieb noch einem Moment stehen, musste erst einmal verdauen, was er gerade gesehen hatte. ,Verdammt, ich hab ja schon vieles gesehen, aber in Luft aufgelöst hat sich bei mir noch nie ein Vampir. Wir müssen uns echt in Acht nehmen Yugi...' Dann ging auch Yami nach Hause. Dieser Seto hatte ihn verwirrt. Der Angriff, der Kampf der eigentlich keiner war und dessen Worte, die für ihn wenig Sinn machten. Was war mit diesem Seto los, dass er Yugi und ihn auf solch merkwürdige Weise herausforderte? ,Er will mit mir spielen? Ist ihm langweilig? Oder steckt da mehr dahinter, als ich bis jetzt erkennen kann?" Als Yami die Wohnung betrat kam ihm schon Yugi entgegen. Yami kannte seinen kleinen Bruder in seiner Katzengestalt schon lange genug, um zu wissen, was in diesem vorging. Yugi war sauer, dass er ihn nicht mitgenommen hatte. Zwischen ihnen beiden bestand ein unsichtbares Band, welches dem anderen einen Teil seiner Gefühle vermittelte, ähnlich wie es manchmal bei siamesischen Zwillingen der Fall war. Wenn einer von ihnen in Gefahr schwebte, wusste der andere es automatisch auch. Yugi war mit Sicherheit aufgewacht, als er Yamis Angst gespürt hatte, doch konnte er ihm nicht zur Hilfe eilen, da Yami die Tür abgeschlossen hatte, bevor er gegangen war. Kein Wunder also, das der Kleine sauer war. "Tut mir Leid Yugi. Ich wollte dich nicht wecken. Du hast in den letzten Wochen nicht viel Schlaf bekommen und besonders nicht mehr, seid der Vampir hier in der Stadt aufgetaucht ist. Ich dachte du brauchst mal dringend eine Auszeit." Währenddessen war Yami in der Küche verschwunden und machte sich daran, sich etwas zu essen zu machen. ,Wie lange schon habe ich nicht mehr mit Yugi zusammen gegessen?' Yami seufzte und stellte die Pfanne auf den Herd. Während er Gemüse und Fleisch klein schnitt um es in der Pfanne zu braten sprach er weiter. "Ich habe heute diesen Vampir gefunden... oder sollte ich lieber sagen, er hat mich gefunden?! Ein seltsamer Kerl ist dass... Er hat mich angegriffen, aber er wollte mich nicht töten, oder so... ich weiß auch nicht...er hat nur mit mir gespielt und doch... er ist mir irgendwie unheimlich, er ist nicht wie all die anderen Vampire, die wir immer jagen... er ist viel stärker als irgend ein Vampir, dem wir bisher begegnet sind, er muss uralt sein... Dabei sieht er nicht viel älter aus als ich... Weißt du Yugi, er hat nur mit mir gespielt und trotzdem hatte ich nicht die geringste Chance gegen ihn... Yugi sieh dich bloß vor, nur direktes Sonnenlicht schadet ihm, wenn er es drauf anlegt, kann er dich auch am Tag angreifen. Ich will nicht, das dir was passiert, hörst du?" Nach dem Essen machte Yami sich bettfertig, um wenigstens noch ein paar Stunden Schlaf zu bekommen, bevor er mit Yugi morgens aufbrach und unterwegs noch ein bisschen versuchte zu schlafen. Jeder normale Bürger dieser Stadt würde bei diesem Tagesrhythmus verrückt werden, doch Yami hatte sich ebenso wie Yugi gezwungenermaßen daran gewöhnen müssen. "Schlaf auch noch ein bisschen Yugi, wer weis wann wir wieder ausreichend Schlaf bekommen." Am nächsten Morgen wachte Yugi alleine auf, das Fenster stand offen und auf dem Wohnzimmertisch lag ein Zettel: "Mach dir keine Sorgen, bin schon unterwegs. Hol dich nachher von der Schule ab, viel Spaß. Yami." "... Na toll, als ob ich Bock habe wieder in die Schule zu gehen, nur weil Yami darauf besteht, dass wenigstens einer von uns die Schule beendet... und jedes Mal, wenn wir in eine andere Stadt wechseln muss ich auf ne andere Schule... War ich froh, dass hier gerade Ferien waren..." .......................................................................... So Leutz, das wars erst Mal, ich beeil mich diesmal, versprochen Kapitel 3: ----------- Sorry Leute, dass es so lange gedauert hat! Ich hatte echt keine Muße an dieser Geschichte weiter zu schreiben, dafür hab ich drei neue angefangen, die ich in der nächsten Zeit auch on stellen werde. Jetzt erst einmal, weil ich es versprochen habe der nächste Teil, noch diesen Monat^^. Er ist nur sehr kurz, aber in dem nächsten Teil geht's dann wieder richtig spannend weiter, ich wollte da einfach nen Schnitt machen, weil sich viele immer beschweren, dass die Autoren immer an den spannendsten Stellen aufhören, wozu ich leider auch gerne zähle. So, jetzt will ich euch nicht weiter aufhalten, viel Spaß beim lesen und bis zum nächsten Mal... Kapitel 3 Nach einem kurzen Frühstück machte Yugi sich auf den Weg zur Schule. Er hatte sich vor ein paar Tagen einfach die nächst beste Oberschule rausgesucht, die er auf dem Stadtplan finden konnte und hatte sich dort angemeldet. Wie immer gab er als Grund einen Arbeitsplatzwechsel der Eltern und einem damit verbundenen Umzug an. Was durch einen von Yami unterschriebenes Schreiben bestätigt wurde. Yugi betrat die ihm zugewiesene Klasse kurz vor acht. Die meisten Schüler saßen oder standen in kleinen Gruppen zusammen und unterhielten sich. Kaum jemand nahm Yugi zur Kenntnis, der etwas verloren in der Tür stand. Er hasste es in eine neue Klasse zu kommen und niemanden zu kennen. Es war immer dasselbe, er war der Neue und gehörte zu niemandem und es war auch immer die gleiche Frage, die ihn ratlos in der Tür stehen bleiben ließ... Wo zum Teufel sollte er sitzen? Wenn alle durcheinander standen konnte man nie genau sagen, welche Plätze besetzt waren und welche nicht. Noch während er überlegte wurde er von einem dunkelhaarigen Mädchen angesprochen. "Hi, bist du neu in unsere Klasse gekommen, oder hast du dich verirrt?" Yugi dankte Gott, dass ihn anscheinend endlich jemand retten wollte. Das Mädchen, das ihn angesprochen hatte, war etwas größer als er selbst, was nicht sonderlich schwer war und ihr freundliches Gesicht wurde von schulterlangen braunen Haaren umrahmt. "Ähm... Ja, ich bin neu auf der Schule und soll in diese Klasse. Ich bin Yugi. Kannst du mir vielleicht sagen, wo noch ein Platz frei ist?" "Ja klar. Ich bin übrigens Tea und das hier sind meine Freunde Tristan und Duke." Stellte sie sich und die beiden Jungen vor, die bei ihr standen. "Du kannst den Platz neben mir haben, der ist noch frei." Meldete sich der schwarzhaarige Junge, den Tea als Duke vorgestellt hatte und wies auf den Platz zu seiner Linken. Es war ein Fensterplatz, den Yugi dankend annahm. Duke, der sich neben Yugi auf seinen Platz sinken ließ hatte seine langen, schwarzen Haare zu einem Pferdeschwanz zurück gebunden und den Pony bändigte er mit einem rot, schwarz gestreiften Stirnband. An seinem linken Ohr baumelte ein Ohrring mit einem kleinen Würfel dran. Auch Tristan und Tea setzten sich nun. Tristan hatte den Platz vor Duke und Tea rechts neben ihm, auf der anderen Seite des Ganges. Der Platz neben Tristan blieb leer. "Ist der Sitznachbar von Tristan krank, oder währ der Platz im Notfall auch noch frei gewesen?" Fragte Yugi Duke. Der Schwarzhaarige antwortete nicht sofort, da in diesem Moment der Lehrer die Klasse betrat und sich die ganze Klasse von ihren Plätzen erhob, um ihn zu begrüßen. Erst, als sie sich alle wieder gesetzt hatten, flüstere er ihm zu. "Nee, die Schnarchnase kommt immer zu spät. Dabei hat er mit den kürzesten Schulweg von allen. Die Strecke kann er in fünf Minuten locker zu Fuß schaffen. Ich wette mit dir, er wird jede Sekunde hier reinschneien und sich wieder mal eine Standpauke anhören müssen. Vielleicht kriegt er auch zur Abwechslung ne Strafarbeit auf, die auch nichts ändern wird." Duke grinste vor sich hin. So sehr ihm sein Freund auch Leid tat, aber er lernte ja einfach nicht draus und kam weiterhin fast jeden Tag zu spät. Nun, Duke hätte seine Wette dadurch verloren, dass es sich nicht um Sekunden, sondern um Minuten handelte, aber ansonsten stimmte es. Knapp drei Minuten nach Unterrichtsbeginn betrat ein atemloser, blonder Junge den Raum, entschuldigte sich eilig bei seinem Lehrer und wollte sich bereits zu seinem Platz vor Yugi begeben, als ihn eine wahre Schimpftriade aufhielt. So musste er sich einmal die Vorwürfe des Lehrers über sich ergehen lassen, von wegen am ersten Schultag schon zu spät und so, bevor er sich setzen durfte. Yugi hatte den Blonden sofort erkannt, als er die Klasse betreten hatte. Und freute sich innerlich riesig. Mit Joey hätte er hier absolut nicht gerechnet. Es gab dutzende von Schulen in Domino und noch mehr Klassen in seiner Altersstufe und er hatte ausgerechnet das Glück Joeys Klasse zu erwischen. "Hi Joey. Schön dich zu sehen." Begrüßte er den Blonden leise, als dieser sich gesetzt hatte und seine Sachen aus der Tasche fischte. Erschrocken über die unerwartete Stimme, drehte dieser seinen Kopf so weit wie möglich nach hinten, um zu sehen, ob da auch wirklich der kleine Punk von gestern saß. "Hallo Yugi, was machst du denn hier?" fragte er. Nachdem er sicher war, dass der Lehrer ihn nicht mehr genau im Auge hatte, drehte er sich ganz zu ihm um. Mit dem Stuhl kippelte er so, das er sich auf Yugis Tisch abstützen konnte. "Ist absoluter Zufall, dass ich auf deiner Schule gelandet bin, ich hab einfach eine rausgesucht und hab mich angemeldet. Ich wusste nicht, dass du hier auch hin gehst." "Das ist ja super, dann kennst du wenigstens schon jemanden, ich zeig dir gern alles Wichtige und ich kann dir auch ein paar Sachen geben, die wir vor den Ferien hatten, dann bist du besser auf dem laufenden." "Danke Joey, das währ echt nett." Tea drehte sich zu ihnen und grinste frech. "Vielleicht sollte ich dir lieber meine Sachen geben, die sind wenigstens vollständig. Joey ist ja nie da." "Ha ha, von wegen, nur weil ich mal zu spät komme." "Was heißt hier mal? Es ist doch schon ein Wunder und im Kalender rot anzustreichen, wenn du MAL pünktlich bist." Nun hatte sich auch Tristan umgedreht. "Danke, ihr Beiden, ihr seit echte Freunde." Schnappte Joey beleidigt und zog eine Schnute. Er konnte aber nicht lange ernst bleiben und grinste gleich darauf wieder über beide Ohren. "Ach, mir relativ gleich, von wem ich die Aufzeichnungen bekomme, mich interessiert die Schule sowieso nicht sonderlich. Ich mach's nur, weil mein Bruder darauf besteht. Übrigens, ihr solltet euch langsam mal wieder nach vorne drehen, wir werden schon etwas missmutig beobachtet." "Ach was, der hat nur Haare auf den Zähnen, ist aber sonst harmlos. Solange wir nicht zu laut werden und den Unterricht damit stören, stört er uns auch nicht. Er ist immer der Meinung, wir wissen schon, was wir tun und merken spätestens in den Klausuren, dass wir besser aufpassen sollten." Trotzdem drehte sich Joey wieder nach vorn um das Tafelbild abzuschreiben. Yugi und die anderen taten es ihm gleich. Auf die erste Stunde folgten noch sechs weitere. Yugi merkte schnell, dass er im Stoff weit voraus war. Seine alte Schule war wesentlich schneller gewesen, oder hatte einiges ausgelassen. Jedenfalls wurde ihm von Minute zu Minute langweiliger, weil ihm alles schon bekannt war, sich nur die Unterrichtsform etwas geändert hatte und alles nur zum abschreiben war. In seiner Vorgängerschule hatte er fast alle Aufzeichnungen selbst erarbeiten müssen, dort wurde kaum etwas an die Tafel gebracht. Irgendwann in der 5. Stunde schaltete Yugi endgültig ab und sah aus dem Fenster, oder beobachtete seine Mitschüler. Joey tauschte zum Anfang der sechsten Stunde kurzerhand den Platz mit Duke und schon hatte Yugi wieder eine angenehme Unterhaltung, mit der die letzten zwei Stunden des Tages wie im Flug vergingen. Nichts gegen Duke, er war ein sehr netter Junge, aber halt sehr schweigsam. Niemand, der einen lange von Unterricht ablenken konnte. Joey war ganz anders, er redete was das Zeug hielt und scherte sich nicht um die vorwurfsvollen Blicke, die ihnen die Lehrerin ab und an zu warf. Überhaupt schienen die Lehrer an dieser Schule wenig wenn sogar gar nichts gegen die Eigenunterhaltungen der Schüler zu haben. Ein Wunder, dass überhaupt jemand noch zu hörte. "Sag mal Joey. Nehmen die Lehrer es hier immer so locker, was ihre Schüler angeht? Ich meine, wir unterhalten uns hier die ganze Zeit und die sehen uns nur mal böse an oder sagen mal was, wenn wir zu laut werden..." "Ach, das liegt bestimmt nur daran, dass du neu bist und sie unser Quatschen nur darauf beziehen, dass ich dich aushorchen will... Normalerweise setzt es besonders für mich gleich allerhand Strafarbeiten. Narrenfreiheit für den ertsen Tag schätze ich." "Yugi, wo ist eigentlich Yami, ich kann ihn nirgendwo entdecken?" fragte Joey mit einem Blick an Yugi vorbei auf den Hof hinaus. "Ich weis nicht, er wollte mich von der Schule abholen. Ich habe keine Ahnung, was er heute vorhatte. Heute morgen lag nur ein Zettel auf dem Tisch, das ich mir keine Sorgen machen soll und er nachher her kommt." Yugi zuckte mit den Schultern. "Er wird schon noch kommen." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)