Harry Potter - Kinder der Elemente von -Loki- (Harry x Draco / Tom x ??? Erstmal abgebrochen, da so wenig Interesse unter den Lesern besteht! Werde erstmal meine anderen Projekte weiterführen.) ================================================================================ Kapitel 9: Unerwünschter Besuch ------------------------------- Sorry, hat gedauert, aber mein internet war kaputt und deshalb konnte ich nichts posten... Gomen *verbeug* 9. Unerwünschter Besuch Langsam schritt er durch die alles verzehrenden Flammen, die um ihn herum alles fraßen, das es zu fressen gab. Sie vernichten in wenigen Minuten alles, was von den Menschen an diesen Ort gebracht worden war. Über ihm hörte er ein Baby schreien, gellend, schmerzerfüllt, sterbend. Es interessierte ihn nicht. Er suchte nach jemand anderen, jemanden, der einmal sein Freund gewesen war, jemand, der seine Liebe, sein Vertrauen und seine Naivität ausgenutzt hatte. Ein grimmiger Ausdruck zierte sein Gesicht, während seine Hände immer wieder gierig auf und zu klappten. Dann blieb er stehen. Er konnte Angst riechen, Panik schmecken und den schnellen Herzschlag hören. Er hatte ihn gefunden, den Menschen, der einmal an seiner Seite gekämpft hatte, der einmal sein bester Freund gewesen war. "Komm raus! Du kannst dich nicht verstecken!", flüsterte er leise, doch trotzdem donnerten diese Worte durch das Feuer und erfüllten den brennenden Raum. Es war fast so, als ob die Flammen ehrfurchtsvoll schwiegen, um die Stimme ihres Meisters zu vernehmen. Die Angst der Person steigerte sich und ließ ihn kalt auflachen. "Ich habe dich doch längst gefunden, wozu sich noch verstecken? Du wirst so oder so durch mich sterben!!" Der junge Mann lächelte höhnisch und starrte die dunkle, verschlossene Holztür, die ihm gegenüber war, an. Er machte eine schnelle Handbewegung und die Türe ging in Flammen auf, wobei hinter ihr ein lautes Kreischen erklang. Er betrat den kleinen Abstellraum und musterte die zusammengekauerte Gestalt, die am Boden saß und die verbrannten Hände an die Brust drückte. Den Gesichtausdruck konnte er nicht sehen, denn rotes, längliches Haar, verdeckte den Blick darauf. Allerdings konnte er den Hass spüren, den die angstvollen, wässrig blauen Augen, ihm entgegen schossen. Es amüsierte ihn. Es war für ihn ein Spiel, ein Spiel, das er zu gewinnen bereit war. Und er würde gewinnen, denn nur noch diese Spielfigur verhinderte seinen Sieg. Er würde sie ausradieren! "Leider musst du jetzt sterben! Du bist ein lästiges Insekt, das lange genug auf dieser Erde verweilte. Du störst einfach!" "Bitte, das kannst du doch nicht machen! Bitte, ich habe Frau und Kind! Was sollen sie ohne mich machen?" "Wer sagt, dass sie ohne dich sein werden? Natürlich werden sie mit dir gehen!" Die zusammengesunkene Gestalt atmete hörbar auf und wimmerte. "Du willst doch nicht ein kleines, unschuldiges Kind töten?!" "Wieso nicht? Euch hat es auch nicht interessiert, wen ihr getötet habt. Wieso sollte es mein Belangen sein?" Mit diesen Worten hob er seine Hand und streckte sie der am Boden sitzenden Gestalt entgegen. Ein kleiner Feuerball löste sich aus ihr und flog unerbittlich dem schreienden, jungen Mann entgegen, der seine Hände zu spät aufs Gesicht drückte, um sich zu schützen. Die gesamte rechte Gesichtshälfte war verbrand. Das Auge war nur noch ein zusammen geschrumpeltes Etwas, wobei die Haut sich wie Papier wellte und das angebrannte Fleisch so zum Vorschein kam. Der Mann wimmerte vor Schmerz, zitterte am ganzen Leib und flehte immer wieder um Gnade. Aber er scherte sich nicht darum. Er fühlte noch nicht mal Triumph. Nein, hier ging es nicht um Überlegenheit, um den Genuss seinen Gegner am Boden zu sehen! Er war ein gebrochener Mann. Man hatte ihm seine Liebe geraubt, hatte ihn mit zerrissener Seele zurückgelassen! Mit seiner Liebe waren auch die Gefühle, wie Freude, Hoffnung und Mitleid, verschwunden. Das Einzige, das ihn noch in diesem Leben hielt, war sein Sohn. Ein kleiner Junge, der seiner Liebe so ähnlich sah, dass es wehtat, dieses Kind überhaupt anzusehen. Es erinnerte ihn einfach immer an ihn. Wenn er lächelte, lächelte er so, wie seine Liebe, wenn er schmollte, verzog er das Gesicht immer so, wie er. Keine Frage, er liebte seinen Sohn, doch er konnte es nicht ertragen, ihn länger um sich zu haben. Wahrscheinlich kümmerte sich deshalb John immer um den Kleinen. "Harry, bitte, lass ihn am Leben!", bettelte plötzliche eine Stimme hinter ihm, die er nur allzu gut kannte. Er brauchte sich nicht umzudrehen, um herauszufinden, dass Hermine hinter ihm stand, die ein kleines Würmchen auf den Arm trug. Das Baby schrie immer noch, wobei das Schreien immer weiter abnahm. Der Rauch musste ihm nicht gut tun. "Bitte, Harry, lass uns gehen, schon um des Kindes Willen." "Nein, Hermine. Hier endet eurer Leben. Es tut mir leid. Du kannst am Wenigsten für dieses ganze Desaster. Aber ich bin tot, Mine... und deshalb werde ich hier und jetzt keinen Unterschied zwischen schuldig und unschuldig machen. Letztendlich liegt es immer im Auge des Betrachters. Du hast mich verraten, indem du ihn geheiratet hast. Meine beste Freundin aus Schulzeiten, trat dadurch an die Seite meiner Feinde." Langsam drehte sich der ehemalige Gryffindor zu dem braunhaarigen Mädchen um. Er betrachtete sie sich mit verbittertem Lächeln. Kurz huschten seine Smaragde zu dem Kind, das schlief oder ohnmächtig war. Umso besser, dann würde es seinen eigenen Tod nicht mitbekommen. "Du wirst, gemeinsam mit dem Kind, sterben." Er hatte die Worte noch nicht einmal zu Ende gesprochen, als eine riesige Feuersäule sich Hermine und das Kind einverleibte. Die junge Frau konnte noch nicht einmal mehr schreien. Die Hitze war einfach zu groß für die menschlichen Nervenbahnen. Schweigend beobachtete er das lichterlohe Schauspiel, wobei er spürte, wie sich eine einzelne, kleine Träne löste und seine Wange hinabkullerte. Allerdings erreichte sie nie das Kinn, denn sie verdunstete vorher durch die sengende Hitze, während er selbst sie nicht einmal auf der Haut gespürt hatte. "Nun, Ron, ich werde dich jetzt deiner Familie folgen lassen. Vielleicht musst du in der Hölle nicht lange auf mich warten. Wahrscheinlich werde ich bald nachkommen. Leb wohl, Ron, und danke für die schöne Schulzeit." Mit gemächlichen Schritten verließ er den kleinen Abstellraum, schnippte mit den Fingern, wodurch sich eine Feuerwand erhob, die dem Rotschopf den Ausgang versperrte. "Nein, lass mich nicht so qualvoll sterben! Das kannst du mir nicht antun! HARRY!!!" Doch Harry hörte nicht. Er verließ das brennende Haus, während die Schreie eines sterbenden, jungen Mannes ihm folgten und ihn bis in seine Träume peinigen würden. Noch einmal drehte er sich herum und stockte in der Bewegung. Was er über dem Haus sah, überstieg seine Vorstellungskraft. Ein schwarzroter, geflügelter Drache, der am ganzen Körper brannte. Er brüllte markerschütternd, sah ihn mit schwarzen, verachtungs- und vorwurfsvollen Augen an. Dann erlosch das Feuer auf seiner Haut und er zerfiel in einen Regen aus Asche. In diesem Moment hatte er das Gefühl, dass etwas in seiner Seele zerbrach. Er schnaubte, strich sich eine schwarze Haarsträhne aus dem Gesicht und verschwand in der Stille der Nacht. **** Betretenes Schweigen herrschte in der kleinen Holzhütte des Wildhüters. Es war einfach viel zu schwer, diese grausame Geschichte zu verdauen. Draco öffnete gequält die Augen, um nicht mehr diese lebhaften Bilder zu sehen, die sich in seine Gedanken drängten. Er blickte zu seinem Freund, der seine Hände flach auf den Tisch gelegt hatte, um das Zittern zu verstecken, das sich seines ganzen Körpers bemächtigt hatte. "Nun, Draco, Hagrid? Wollt ihr immer noch mit mir befreundet sein? Könnt ihr es noch ertragen, mir in die Augen zu schauen? Ich bin ein Mörder, ich tötete meine ehemaligen besten Freunde aus Zorn, Wut, Hass..." Aufgebracht nahm der Ex-Gryffindor die Teetasse in die Hand und schmiss sie gegen die Wand der Hütte. Scheppernd zersprang sie in vielerlei kleine Porzellanscherben und verteilte den restlichen, kalten Tee auf der Wand und dem kleinen Schrank darunter. "In bin deiner Liebe nicht wert, Draco... und deiner Freundschaft, Hagrid." "Nun reicht es mit deinen Selbstvorwürfen, Harry! Das kann man ja nicht mit anhören...", grummelte der Wildhüter und stand von seinem Platz auf. Er trat hinter den Feuerelementar und legte ihm die Hände auf die Schultern. "Sicher, diese Tat war pervers, verabscheuungswürdig und egoistisch! Und ich will auch nichts von den anderen Morden an ganzen Familien wissen. Es ist nicht nötig. Harry, nein, hör mir zu! Deine Taten können dir nicht verziehen werden und du wirst mit ihnen leben müssen! Du bist ein Mensch, trotz dieser übermenschlichen Kräfte, die du besitzt! Du bist und bleibst ein Mensch! Und Menschen machen Fehler! Grausame, hassenswerte Fehler, aber sie machen dich menschlich. Sie machen dich zu dem, was du bist! Sie sind ein Teil von Harry Potter, der hier sitzt und von seinen Schuldgefühlen zerfressen wird. Dieses Geschehen ist Vergangenheit. Aber deshalb darfst und sollst du sie nicht vergessen! Lerne aus ihnen, benutze sie, um etwas Positives zu schaffen! Du hast doch vielen Menschen geholfen, du hast mir geholfen!" "Das heißt, ich muss mich selbst nicht hassen?" Harry schloss seine Smaragde und wischte sich mit dem Ärmel über die Augen, um die Tränen zu verbergen, die sich ihm aufdrängten. "Du bist die Person, die sich am allerwenigsten hassen muss. Ron hat etwas Schreckliches getan, indem er die Geheimnisse verraten hat, die du ihm anvertraut hast. Dadurch sind viele Menschen gestorben. Sicher, das ist keine Rechtfertigung, aber ein wichtiges Detail, das nicht vergessen werden darf!" "Danke, Hagrid." Der Ex-Gryffindor fasste dankbar nach einer der großen Pranken des Halbriesen und drückte liebevoll zu. Draco währenddessen konnte noch immer nichts anderes tun, als schweigen. Sein Innerstes musste erstmal zur Ruhe kommen und das stellte sich als harte Kraftprobe heraus. Nein, er verurteilte seinen Liebsten nicht, dazu hatte er nicht das Recht. Doch etwas in ihm kämpfte gegen die Gefühle, die er für Pyro empfand. Er drehte den Kopf leicht zur Seite und schaute aus dem Fenster in Richtung Wald. Irgendwie fühlte er sich für diese Tat verantwortlich. Natürlich war das vollkommen abwegig! Und dennoch hatte Harry durch seine Entführung die Liebe für seine Mitmenschen verloren. War er wirklich noch der junge Mann, in den er sich damals verliebt hatte? Er musste sich eingestehen, dass er seinen Gefühlen langsam misstraute. Wieso? Er liebte diesen überschwänglichen, immerzu lächelnden, gutgelaunten Harry Potter! Aber war dieser Mann neben ihm noch diese Person? Oder war er in den letzten Jahren ein Fremder geworden? Ruckartig erhob er sich von seinem Platz und ging auf die Türe zu. "Entschuldigt mich, ich brauche jetzt Zeit zum Nachdenken!" Mit diesen Worten verließ er die Hütte und rannte die Wiesen hinauf. Stöhnend fuhren seine Finger über die Schläfen, um den pochenden Schmerz zu vertreiben, der sich hinter seiner Stirn zu einem lästigen Klopfen entwickelte. "Verdammt, Kopfschmerzen!", fluchte der Blonde und grummelte vor sich hin. Dabei bemerkte er nicht George, der auf ihn zukam und sich bei dem Ex-Slytherin einharkte. Draco erschrak und glubschte irritiert den Rotschopf an, der ihm ein unverschämtes Grinsen schenkte. "He, Frettchen, was ist los? Du siehst so miesepetrig aus, wie... ja, wie Snapey! Das solltest du lassen, nachher wächst der noch an und du wirst ihn nicht mehr los!" "Ha, ha, Weasley, ich lache mich tot... Verrecke!", knurrte der Luftelementar und befreite sich von dem Rothaarigen. "Draco, komm schon. Lass uns nach Hogsmeade gehen und etwas trinken." "Ich habe gesagt: Verrecke! Hast du etwas auf den Ohren, oder was? Spreche ich trollisch, oder warum bin ich so missverständlich?" "Hast du heute die schlechte Laune gelöffelt? Mit dem falschen Fuß aufgestanden? Oder hat es mit einem gewissen, schwarzhaarigen Ex-Gryffindor zu tun?" Draco zuckte wie unter Peitschenhieben zusammen. Er drehte sich von dem Weasley weg, der kurz grinste und dann ernst wurde. "Bingo, he?" "Weißt du was, Weaselby? STIRB!", keifte der Blonde noch und stampfte wütend Richtung Schloss. "Was ist heute nur los? Haben heute alle Verrückten Freigang, oder was? Wieso immer ich?", jammerte Free selbstmitleidig und erstarrte kurz in der Bewegung, als er den Jungen sah, der sich ihm näherte. Schnell nahm er eine andere Richtung und stiefelte auf den See zu. "Professor Malfoy!" "Oh man, muss das sein?!" "Professor Malfoy!" "Was denn?", zischte der Ex-Slytherin und wandte sich nach Corrie Zabini um, der mit dem Geschichtsbuch wedelte und verlegen zur Seite guckte. "Sir, ich bräuchte mal ihre Hilfe." "Komm wieder, wenn Sprechstunde ist!" "Nun, die ist jetzt!" "Nein, nicht mehr!" "Seit wann das denn?" "Seit jetzt!", knirschte Draco genervt und kickte einen Stein weg, der es gewagt hatte, in seinem Weg zu liegen. "Sir, geht es ihnen nicht gut?", fragte Corrie besorgt und legte seine Hand auf den Arm des Professors. Dieser betrachtete den Jungen analysierend und zuckte dann mit den Schultern. "Ich wüsste nicht, was dich das anginge." "Nun, wahrscheinlich überhaupt nichts." "Hn, wahrscheinlich ist untertrieben. Und jetzt entschuldige mich!", zischelte Draco entnervt und marschierte weiter auf den See zu, während der Slytherin zurückblieb. Er neigte leicht den Kopf zur Seite und konzentrierte sich auf die Wasseroberfläche. Dann lächelte er abfällig und lief langsam zum Schloss zurück. "Viel Spaß, kleiner Elementar." **** "Harry? He, du sitzt seit Minuten hier, ohne ein Wort zu sagen... das macht mich nervös." "Sorry, Hagrid... aber Draco... irgendwie ist er komisch. Klar, nach der Geschichte... aber das..." "Vielleicht braucht er jetzt einfach seine Ruhe..." "Ja, vielleicht." Seufzend platzierte der Ex-Gryffindor seinen Kopf auf seinen verschränkten Armen, die auf dem Tisch lagen. Er schloss seine Smaragde und versuchte nicht an die eiserne und unbewegte Miene seines Liebsten zu denken. Es stahlen sich einfach zu viele zwiespältige und zweifelnde Gedanken in seinen Kopf, wenn er sich Draco vorstellte. In dessen Innern tobte ein Kampf, so gut kannte er seinen Free noch. Aber wieso? War es falsch gewesen, diese Geschichte zu erzählen? Nein, er liebte Draco, also musste er ehrlich sein... Allerdings sollte er erstmal bei sich selbst anfangen. Schließlich war er zu sich selbst nie ehrlich gewesen. "Scheiße", murmelte Harry leise und setzte sich wieder auf. Er strubbelte sich durch die schwarzen Zotteln und murrte vor sich hin. "Hagrid, ich werde jetzt-" Der Feuerelementar konnte nicht zu Ende sprechen. Er spürte etwas. Eine Kraft von unvorstellbarer Bösartigkeit. Sie strahlte Angst aus, die auf seine Lunge drückte und ihm so die Luft zum Atmen nahm. Einen Gedanken zu fassen, wurde zu einer Qual, während der Körper auf kein Signal des Gehirns mehr reagierte. Niemals hatte er so etwas gefühlt! Es kam von draußen... vom See! Draco! Die Gedanken schossen mit solch einer Wucht in sein Gehirn, dass er aufstöhnen musste. Seine Muskeln zogen sich schmerzhaft zusammen und verlangten protestierend nach Entspannung. Doch konnte sich Harry nicht bewegen. Seine Augen schienen durch die Holzwand hindurch zu sehen, während Hagrid ihn mit irritierten Gesichtausdruck beobachtete. "Harry, was ist los?" "Draco", hauchte der Ex-Gryffindor nur noch, bevor er in die Höhe sprang und aus dem Haus rannte. **** Am See angekommen, setzte er sich mit einem lauten Seufzen in das frische, saftige Gras und stierte zum wolkenlosen Himmel hinauf. Alles was er sah, war ein unendlicher, blauer Horizont, der beruhigend auf sein erhitztes Gemüt wirkte. Draco schmunzelte leicht und ließ sich nach hinten fallen. Er verschränkte die Arme hinter dem Kopf und begann eine Melodie zu summen, die er irgendwann mal gehört hatte. Dabei wurden seine Augenlider immer träger und merkte nur noch am Rande, dass er gleich einschlafen würde. Plötzlich fiel ein Schatten über ihn und verdeckte das Sonnenlicht, das durch seine Lider gefallen war. Matt öffnete er sein rechtes Augen und starrte verblüfft den jungen Mann an, der sich ohne Vorwarnung auf seinen Schoß setzte und ihn unverschämt angrinste. "Na, wen haben wir denn da? Das ich dich mal treffen würde, kleiner Elementar!", erklang die spöttische Stimme des Ruhestörers, der sich vorbeugte und seine Hände rechts und links von Dracos Kopf positionierte. "Was soll das?!", zischte Free pikiert und versuchte sich hochzustemmen. Vergeblich! Etwas schien ihm am Boden zu halten. Verwirrt starrte er in die silbrig, grauen Augen seines Gegenübers, dessen hämisches Grinsen immer breiter wurde. "Kannst du dich nicht bewegen? Woran liegt das bloß?" "Mach dich nicht über mich lustig!", knurrte der Ex-Slytherin wütend und konzentrierte seine inneren Kräfte. Er lauschte dem Wind, vernahm dessen rauschende Antwort und lächelte dann siegesgewiss. "Du weißt nicht, mit wem du dich hier anlegst." "Und ob, Draco Lucius Malfoy. Du besitzt die Fähigkeiten des Elements Luft. Du kannst dich teleportieren, Wunden heilen und den Wind kontrollieren. Ich bin über dich vollkommen im Bilde!" "Wer bist du?" "Ja, das wäre für dich wirklich interessant, nicht wahr? Nun, was würdest du sagen, wenn ich zum "Bund der Dreizehn" gehöre?" Draco erschrak innerlich. Er konnte den jungen Mann mit den silberweißen Haaren nur anschauen und schweigen. Langsam, sehr langsam, drehte er den Kopf zur Seite und musterte das Gras neben sich, das sanft und unschuldig im Wind wehte. "Was ist los, mein kleiner Elementar? Hat es dir die Sprache verschlagen?" Neugierig ziepte der Weißhaarige an einer von Dracos blonden Strähnen und kicherte leise. "Komm schon, lass uns spielen! Mir ist langweilig!" "Wie bitte?" "Ja, was glaubst du denn, warum ich hierher gekommen bin? Ich wollte dich kennen lernen! Außerdem war mir langweilig!" "Du hast sie nicht mehr alle... heute sind wirklich nur Verrückte unterwegs!" "Verrückt? Wer? Ich?" "Geh von mir runter!" "Nein." Draco wurde es langsam zu bunt. Wo war er hier nur gelandet? Im Kindergarten? Zumindest führte sich sein Gegenüber so auf. "Runter!!" "Niemals, Elementarchen." Es reichte. Free bündelte seine gesamte Kraft und entfachte so den Wind um sich herum, der sich aufbäumte und sich auf den Weißhaarigen stürzte, der nur seufzte und den Kopf schüttelte. "Was soll das werden, wenn es fertig ist? Widerstand?" "Du kotzt mich an!", zischte Draco halb zornig, halb verzweifelt. Der Weißhaarige lachte und rollte plötzlich mit einem Schmerzensschrei von den Blonden hinunter und rieb sich den Hinterkopf. Dadurch gab er die Sicht auf ein kleines Wölkchen frei, das die Farbe vom schmutzigen Blau angenommen hatte. Kleine Blitze zuckten um Flake herum, das empört zirpte. "Was ist das denn?", fragte der Angehörige vom Bund der Dreizehn und fixierte das kleine Wölkchen mit kindlicher Interesse. "Sieht aus wie Zuckerwatte. Kann man das essen?" "Sag mal, was bist du für einer?" "Oh, ich heiße Lin, bin 24, vom Sternzeichen Zwilling-" "So genau wollte ich es nicht wissen!" "Also wirklich, Dracolein. Du bist ja ein absolut langweiliger Typ! Und ich dachte, du bist für Späße zu haben... Nun, dann muss ich mir etwas einfallen lassen... hmmm... Oh, ich weiß was... ich werde dich töten!", lächelte Lin unschuldig und stand auf. "Was?" Perplex krabbelte der Ex-Slytherin ein Stück zurück und sprang in die Höhe. "Das wird ein Spaß... obwohl ich dich eigentlich nicht töten darf... Na, egal..." Der kindliche Ausdruck auf dem Gesicht des Weißhaarigen verschwand und machte einer mörderischen Ernsthaftigkeit Platz, die Draco bis ins Mark erschreckte. Jeder Atemzug verwandelte sich in grausame Messerstiche, die sich in seine Lungen bohrten. Erst in diesem Moment bemerkte er, wie die Luft um sie herum abkühlte. "Bei Slytherin!", hauchte Free mit zittriger Stimme, als er eine Bösartigkeit in sich eindringen spürte, die seine Seele umschloss und langsam aber sich zerquetschte. "Was tust du?" "Na, dich töten! Zuerst glaubt deine Seele daran, dann dein Körper... aber keine Angst, du wirst jeden Schmerz miterleben!" "Du bist krank!", keuchte der Ex-Slytherin, während er in die Knie ging. "Tze, das hat Dumbledore früher auch zu mir gesagt, als er mich unter seine Fittiche nahm." Draco hörte diesen Satz schon fast nicht mehr. Seine Gedanken bestanden nur noch aus Schmerz, purem Schmerz. "Harry", flüsterte er noch mit letzter Kraft, bevor er die Lippen zusammenpresste, um seinem Feind nicht die Genugtuung zu verschaffen, vor Pein zu schreien. Nicht für lange Zeit. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)