The Gravity of Life von Polarstern (Yami x Yugi?) ================================================================================ Kapitel 12: Glühende Sternschnuppen aus Eisschokolade ----------------------------------------------------- Sorry, dass ich euch habe so lange warten lassen... Aber meine Ausbildung beansprucht halt viel Zeit... >.< Als letztes hatte ich einen Physiktest...unter anderem: Thema Gravitas.. @@!!! Aber es sei gesagt: Ich bin ne absolute Physik-Niete... darum diese FF hier! ^-^ Naja.. es wurde dann aber doch noch ne glatte 3... O.o Musik beim Schreiben: Bon Jovi "Have a nice Day"; Kelly Clakson "Since you've been gone" und das gute alte Alphaville mit "Forever young" ^^ Und worüber ich ich gaaaanz besonders freue... sind die beiden neuen FanArts von SoraNoRyou mit Kacy (http://animexx.4players.de/fanarts/output/?fa=563245&sort=zeichner) und Yugi's Plüschlämmchen!! (http://animexx.4players.de/fanarts/output/?fa=563239&sort=zeichner)^______^ Haaa, ich freuuuu mich ja so über die Bilder!! Vielen, vielen Dank nocvhmal!! Sie sind ja sooooo schnuffig!! *so happy ist, dass man ihr was gemalt hat!!* *gar nicht mehr von los kommt!* =^-^= Jetzt könnt ihr euch besser vorstellen, wie sie aussehen ^.~ Glühende Sternschnuppen aus Eisschokolade Mein Kopf dröhnt und meine Nerven sind zum Zerreißen gespannt, als ich schwer atmend durch das Schulgebäude renne. Dieser blöde Kisuhara! Was fällt dem ein, ausgerechnet Heute unsere Physikstunde überziehen zu müssen?? Gut, um ehrlich zu sein tat er das früher immer - aber das bin ich schon gar nicht mehr gewohnt! Ich kenne eigentlich fast nur noch den Unterricht von Yami Athem - und genau den suche ich auch gerade jetzt! Verdammt, durch das späte Hinauskommen aus dem Physiksaal habe ich vier wichtige Minuten meiner Pause verpasst! In etwa acht Minuten habe ich schon wieder Englisch! Bis dahin muss ich ihn noch unbedingt gefunden und mit ihm geredet haben! - Wo steckt er denn nur? Das Lehrerzimmer habe ich schon als erste Adresse abgeklappert, aber dort wurde er nach der dritten Stunde, also seiner Prüfung, nicht mehr gesehen! Keuchend komme ich in der dritten Etage am Informatikraum an, klopfe höflich, drücke dann die Klinke hinunter - um zu merken, dass die Tür abgeschlossen ist. Verflucht! Auch hier nicht! Die Nachbesprechung seiner Prüfung muss doch schon lange beendet sein... er hat doch jetzt genauso Pause! Damals, bei meinem aller ersten Gespräch mit ihm... - Scheiße!! Wie konnte ich das bloß vergessen? Er hat doch Dienstags nach unseren Physikstunden frei! Ja natürlich.. Sicher ist er schon längst weg! Wie vom Blitz getroffen jage ich die Stufen hinab und auf den Lehrerparkplatz - ich brauche Gewissheit, ob sein Motorrad auch wirklich bereits weg ist! Oder auch das Auto, wenn er mit diesem gekommen sein sollte... Ich schlittere um die Ecke und lasse meinen Blick über all die parkenden Autos schweifen - und da! Ziemlich in der Mitte der linken Parkreihe - da... da steht er!! Bei seinem Motorrad. Er ist noch da!! Schnell stürme ich los, reiße mein letztes bisschen Energie zusammen, dass ich noch aufbringen kann, um zu ihm zu rennen. Er darf doch jetzt nicht einfach losfahren! So nah dran! Mein Herz rast, ich spüre den Blutdruck durch meinen Körper jagen, die Luft wird knapp und ich fühle mal wieder einen meiner berühmten Schwindelanfälle näher rücken. Alles um mich herum beginnt zu schwanken... Ich hätte wohl nicht wie irre durch das ganze Schulgebäude stürmen sollen... Verdammt, ich hasse mein Herz... meinen ganzen Körper... Doch als ich näher komme, verlangsamen sich meine Schritte automatisch. Herr Athem steht an sein Motorrad gelehnt, das rechte Bein über das linke geschlagen, den rechten Arm um die Brust gelegt, als wolle er sich selbst in den Arm nehmen und der linke führt angewinkelt zu seinem Gesicht, ist scheinbar über seinen Mund gelegt. Verwirrt tapse ich näher heran, meine Schritte nun eher langsam und darauf bedacht, leise zu sein, da mir Lärm jetzt aus irgend einem inneren Impuls reichlich fehl am Platz zu sein scheint. "Hallo...", versuche ich es ruhig und vorsichtig, nicht wissend, was ich jetzt zu ihm sagen soll. Natürlich bin ich wegen der Prüfung zu ihm gekommen.. möchte nach dem Ergebnis fragen und ihn vielleicht irgendwie trösten... ihm beistehen und aufmuntern.. Er schreckt förmlich auf, zuckt ein wenig zusammen und hebt dann den Kopf, der bisher nur stur den Boden fixiert hatte. Mir bleibt das eben noch so rasende Herz stehen. Mein Blut gefriert zu Eis. "Ohh Yugi... Was machst du denn hier.." , murmelt er nach einem Moment, den er sicherlich brauchte, um sich zu fassen. Ich kann einfach nur mit geweiteten Augen in sein Gesicht starren. Tränen laufen seine Wangen hinunter, ziehen die schwarze Tusche seiner nun wässrig verschmierten Augen mit sich in dünnen Bächen hinab. Er schließt kurz seine leicht geröteten Augen und wischt sich mit der linken Hand die feuchten Spuren davon. "W-wie? Was ist...", bekomme ich nur ungläubig über die Lippen und spüre bei diesem Anblick ein unangenehm flaues Gefühl im Magen und einen kühlen Schauer meine Wirbelsäule hinab jagen. Hilflosigkeit. Ich fühle mich total überfordert... Was soll ich jetzt bloß tun oder sagen?? Seine Tränen bedeuten ja wohl, dass er wirklich... durchgefallen ist?? Er weint... ich habe noch nie... einen erwachsenen Mann so verzweifelt gesehen.. "Nein, nein, es geht schon! Wirklich.. alles in Ordnung! Stör' dich nicht daran... Was gibt es denn?" Er sieht mich ruhig, aber trotz allem mit sehr entschlossenem Blick an. "Ich wollte...mich eigentlich nur erkundigen..", stammele ich unsicher vor mich hin, greife mit einer Hand in meine Umhängetasche und wühle blind darin. "Aber wie es aussieht...", fahre ich leiser fort, "sind Sie sehr enttäuscht.." Endlich finde ich die Packung Taschentücher, nach der ich schon die ganze Zeit gesucht habe und halte ihm eins ein. Yami schüttelt nur unwirsch den Kopf, nimmt das Tempo aber dankend an. "Das eher weniger... von wem auch.. außer von mir selbst... Nein.. ich bin... argh.. einfach nur soo sauer!! Es ist so verdammt frustrierend!", schimpft er plötzlich los und seine Augen blitzen wie zwei Edelsteine auf. "Du musst wissen... Ich kann manchmal nicht anders, wenn ich zornig bin! Das klingt konfus, ich weiß.." Er wischt sich die Tränen ab und seine Augen strahlen pure Entschlossenheit aus. "Ich habe mich so extrem auf diese Prüfung vorbereitet! Wochen vorher... Habe Nächte lang gelernt und geplant... Und dann versage ich... weiß die einfachsten Dinge nicht mehr! Lichtstärke... Aaach... ich hätte schreien können!", offenbart er mir und schnäuzt sich die Nase. Dann ist alles still zwischen uns. Ich überlege krampfhaft, was ich bloß antworten könnte... oder was tun? Wie gerne würde ich ihn jetzt in den Arm nehmen.. ihn einfach halten... und ihm zuflüstern, dass es nicht seine Schuld war.. Ich seufze leise und fahre mir durchs Haar. Den ersten Teil meiner Idee kann ich wohl vergessen.. Er ist immerhin noch mein Lehrer! Und wir stehen in aller Öffentlichkeit auf dem Schulgelände... und außerdem ist gerade Pause, hier könnte jederzeit Jemand - die Pause muss jede Sekunde zu Ende sein! Ich sollte schon längst auf dem Weg durchs Treppenhaus in meinen Englischraum sein.. Was soll's... Komme ich halt mal wieder zu spät.. Für Yami Athem würde ich alles hergeben und tun... "Es.. Sie haben bestimmt nicht versagt! Sie haben wirklich toll unterrichtet!", versuche ich es ruhig und möglichst einfühlsam, um es nicht wie eine dahergesagte Floskel klingen zu lassen. "Wir... wir hatten ja gerade wieder Unterricht bei Herrn Kisuhara! Ich habe doch den Vergleich auch mit anderen Lehrern... Ich fand es wirklich nicht schlecht... Sie haben sich stark gebessert..", füge ich noch hinzu, ehe ich immer leiser werde und mich endgültig der Mut verlässt, denn Herr Athems Blick scheint den Betongrund noch immer mir vorzuziehen. Täusche ich mich... oder wirkt sein Gesichtsausdruck tatsächlich ein wenig verlegen?? In dem Moment ertönt das intensive Schellen der Pausenglocke. Ich atme tief durch - Ich werde mir gleich von meiner Lehrerin eine Standpauke anhören dürfen.. Doch Herrn Athem scheint diesen Ton aus der Starre erwachsen zu lassen. Er blinzelt leicht, hebt den Kopf an und endlich treffen meine Augen seine geheimnisvollen, nach dem Versiegen der Tränen wieder glitzernden, Spiegel der Seele. Ein leichter Rotschimmer bedeckt seine Wangen - ganz hauchzart, er lässt sich unter der dunklen Haut nur erahnen - aber ich bin mir ganz sicher, dass er vorher noch nicht dort war... Unschlüssig sehe ich ihn an - sicher vom Weinen.. - ja, ganz bestimmt von den Tränen und dem Wischen! "Tut mir leid... Dass du dir meine Worte gerade anhören musstest.. Ich hatte mich für einen Moment nicht unter Kontrolle... Vergiss diese Sätze bitte, Yugi... Sie waren so daher gesagt...", setzt er endlich mit leiser Stimme ein, steckt sich das Taschentuch in die lederne Hosentasche, wendet sich ab, um sich auf sein Motorrad zu schwingen. Sekundenlang ist es still zwischen uns, die Zeit nutzt mein Lehrer um, den Schlüssel aus seiner Jackentasche zu suchen und schließlich ins Zündschloss zu stecken. "Also dann... Ich muss das jetzt erst einmal verdauen. Wir sehen uns Morgen, Yugi", lächelt er mich schwach an - aber es ist immerhin ein Lächeln - "und danke für dein Kompliment ... Ich.. werde mich in Zukunft noch mehr anstrengen! Bis zum Staatsexamen habe ich noch eine Menge Zeit zu üben!" "Jaah,... das sehe ich ganz genau so!", lächele ich zurück und streiche mir ein wenig nervös meine unberechenbaren, blonden Strähnen hinters Ohr. "Wann findet denn Ihre Wiederholungsprüfung statt?", frage ich noch schnell, während der Referendar bereits den Motor startet. Doch dieser runzelt nur nachdenklich die Stirn: "Gar nicht?", kommt es ein wenig irritiert als Gegenfrage. Was?? Man lässt ihm keine zweite Chance?? Ja was..? Aber.. Was bedeutet das bloß? Muss er sein Jahr wiederholen? Oder schmeißt man ihn gar von unserer Schule herunter?? Werde ich ihn nie wieder sehen...??! "Man kann sich kein zweites Mal prüfen lassen, nur weil man mit der Bewertung nicht zufrieden ist. Nachprüfungen gibt es nur, wenn man durchfällt", er lacht kurz belustigt auf. "Wäre aber schön, wenn ich noch einen Versuch hätte.. Aber ich muss wohl oder übel mit diesen tollen 5 Punkten leben... Und ich hatte so auf den zweistelligen Bereich hingearbeitet... Nun ja... Ich wünsch' dir was, Yugi!" Schon hat er beide Füße hochgezogen und braust davon. Mir hämmert der Kopf. Nur wenn man durchfällt? Er hat Fünf Punkte? Eine glatte Vier? Bestanden...? Der Himmel scheint mir auf den Kopf zu stürzen. Bestanden... bestanden.. es bleibt alles beim Alten... oh man... Tief atme ich durch, kann von tief in mir spüren, wie sich ein Strahlen ausbreitet, welches mein Gesicht vollkommen einnimmt. Als ich ihn eben aufgelöst in Tränen sah... Ich dachte an das Schlimmste.. Mein Herz zog sich schmerzlich zusammen.. Dabei war er nur frustriert über seine fünf Punkte... Natürlich hatte ich zuvor für ihn etwas besseres erhofft .. Aber nun bin ich einfach froh, dass er bestanden hat - wenn auch nur recht knapp. Aber er sagte ja selbst, er hat noch Zeit... Er wird das wieder ausarbeiten können.. Genau so, wie ich es mit meinen 4 Punkten in Physik tun sollte, die mir gerade mit Schrecken wieder einfallen. Sogar meine Klausur ist schlechter als seine Prüfung... Wo ist das nächste Loch, in welches ich mich verkriechen kann? *** Hektisch werfe ich einen eiligen Blick zur Uhr: Verflucht! Ich bin mal wieder mit meiner Zeitaufteilung durcheinander gekommen! In zehn Minuten fährt mein Bus! Und alles nur, weil ich nicht weiß, was ich anziehen soll! In aller Eile schnappe ich mir einen hellblauen, engen Rollkragenpullover, den ich über mein weißes Shirt streife und beschließe das anzuziehen, wonach ich als erstes greife: eine weiße, lange Hose. Dazu passend wühle ich einen silbernen Metallgürtel heraus, den ich mir in Windeseile umschnalle, meine Umhängetasche schnappe und beim Verlassen des Hauses beinahe den Schlüssel vergesse - ein Glück gibt es Großeltern. Ich haste die Straße hinunter zur Haltestelle und erwische den Bus gerade auf die letzte Sekunde. Schnaufend lasse ich mich auf einen der Plätze fallen. Gerade Samstagsnachmittags fährt diese blöde Linie in den nördlichen Teil unserer Stadt nur jede Stunde! Jonouchi würde mir den Kopf abbeißen, wenn ich zu meinem eigenen Vorschlag zu spät käme! Gut, ich bin nicht von ganz allein auf die Idee gekommen.. Aber es ist äußerst praktisch, dass in öffentlichen Verkehrsmitteln immer irgendwelche Infoflyer und -Broschüren aushängen und einige Leute diese nicht ordnungsgemäß zurück legen, sondern auf den Sitzen oder dem Boden herum liegen lassen. Am Montag hatte ich einen kleinen Werbeausdruck unseres Planetariums hier in Domino in der Hand. Planeten, Sterne... Astronomie.. es las sich wahnsinnig interessant! Und ich fand diese Himmelskörper schon immer außerordentlich faszinierend. Und Jou formte meine Begeisterung direkt zu einem Treffen mit unserer Clique um - wir wollten schließlich sowieso dringend wieder etwas zusammen unternehmen! Und schon am nächsten Tag wurde mit den Anderen zusammen ein gemeinsamer Termin gesucht - und sich für den kommenden Samstag, den 30. November, entschieden. Meine Haltestelle wird aufgerufen und ich verlasse schweren Herzens das angenehm beheizte Fahrzeug. Augenblicklich peitscht mir ein eisiger Wind ins Gesicht und an den Körper, dass ich mir wieder die Handschuhe aus den Manteltaschen ziehen muss, die ich beim Einsteigen erst so sorgfältig darin verbannt hatte. Fröstelnd biege ich um die Ecke und halte auf dem großen Vorplatz des Planetariums, der sich hinter dieser verbirgt, Ausschau nach den Anderen. Tatsächlich ist Honda bereits da, an einem Laternenmast gelehnt und winkt mir auch direkt zu. Ich beeile mich, zu ihm zu kommen. "Nanu? Sind wir etwa bisher die Einzigen?", wundere ich mich laut, nachdem ich meinen Freund begrüßt habe. "Sieht wohl so aus.. Wahrscheinlich hat Anzu das Auto zu oft absaufen lassen oder Jonouchi hat mal wieder getrödelt..", grinst er zurück. "Achjaa! Anzu wollte ja mit dem Auto kommen!", fällt es mir wieder ein. Seit sie am Mittwoch ihre Fahrprüfung bestanden hat, kommt sie nun auch täglich mit dem Auto zur Schule. Ich beneide sie ja doch ziemlich... Nachdem sie mir vor drei Tagen ausführlich von ihrer Prüfung erzählt hat und ich sie nach der Schule einfach zu ihrem Auto - oder eher das ihrer Mutter - habe gehen sehen, während ich auf die blöden Bahnen und Busse warten musste... da musste ich zugeben, verdammt neidisch zu sein. Ich habe mir auch vorgenommen, mich direkt nächste Woche in einer Fahrschule anzumelden. Immerhin werde ich schon bald neunzehn... "Jaa! Und sie holt noch Jou ab, der wohnt ja von uns am nächsten bei ihr! Die beiden kreuzen also zusammen auf!" Honda hält mir seine Tafel Schokolade hin, die er schon die ganze Zeit in den Händen hält. "Welche Sorte?" "Haselnuss!" "Och.. ohne Rosinen?", jammere ich gespielt, breche mir aber trotzdem ein Stückchen ab. - Oder besser noch direkt ein Zweites. "Danke!" Doch kurz darauf stellt sich heraus, dass ich nicht so gierig hätte sein sollen - denn das nächste Stück der Süßigkeit bleibt mir beim Schlucken im Hals stecken, weswegen ich in einen kleinen Hustenanfall ausbreche. Doch der eigentliche Grund ist eher weniger die Schokolade, als die Gestalt in etwa fünfzig Meter Entfernung, die sich mit einer dicken, schwarzen Daunenjacke, auf dessen Ärmeln zwei gelbe Leuchtstreifen kleben, auf uns zu bewegt. Röchelnd klopfe ich mir selbst auf die Brust, während Honda selbiges an meinem Rücken tut. "Geht's, Kumpel?" "Jaaa.. ja...", nuschele ich wie Trance, während ich ihn näher kommen sehe. Mein Magen wird ganz kalt, rutscht in die Knie und mein Herz beschleunigt sein Tempo, als hätte ich stundenlang Sport getrieben, während sich meine Augen immer weiter öffnen und nicht glauben wollen, was sie registrieren. "Oh mein Gott... Was macht er hier...", wende ich mich flüsternd an Honda. "Tjaa... Das Planetarium besuchen?" Ich finde diesen Witz, falls es einer sein sollte, jedenfalls überhaupt nicht zum Lachen. "Hallo ihr beiden!", lächelt uns Herr Athem mit strahlenden Augen an. "Hallo! Schön, dass Sie auch her gefunden haben", nickt Honda ihm zu und ich komm gerade mal dazu, ein hohes "Hi..", voller Überraschung heraus zu piepsen. "Natürlich habe ich es gefunden - ich brauchte nur einmal im Stadtplan nachzusehen und ich war mir sicher, wie ich zu fahren habe." Wie zufällig stellt er sich neben mich, ich spüre seine warmen Blicke auf mir haften. Ich dagegen bestarre eher völlig geplättet und unerwartet den Boden. Wie... wie kommt Yami hier her? Ich... ich bin doch mit meinen Freunden verabredet! Es gibt doch nicht solche Zufälle!?? Und dazu ist er alleine unterwegs? Völlig alleine?? Und Honda fragt ihn, ob er gut hergefunden hat?? Das... das sieht ja aus... Als ob... er wusste, dass Yami auch..... Ein kalter Schauer läuft mir die Wirbelsäule hinab; komme mir plötzlich schrecklich hintergangen vor. "Dann ist ja gut. Wir warten übrigens noch auf zwei Freunde von uns. Sie müssten jeden Moment hier auftauchen... Wenn Sie also noch..?" "Natürlich, ich habe genügend Zeit mitgebracht", schmunzelt mein Lehrer zurück. Fassungslos hebe ich den Blick, starre Honda an. Tatsächlich, ich hatte Recht! Es war geplant! Oh Gott.. Unruhig treten meine Füße hin und her, verraten mein Gefühlschaos. Auf der einen Seite die Wut auf Jou und Honda... oder einfach die Empörung, einfach eigenmächtig... auf der Anderen... kann ich nicht leugnen, verdammt überrascht zu sein... positiv... und voller Vorfreude. Er mit dabei.. den ganzen Nachmittag über... Aber... man hätte mir doch sagen können, dass Yami auch kommt... Verständnislos und aufgewühlt zupfe ich an meiner Umhängetasche herum, versuche mich irgendwie mit Blicken mit Honda zu verständigen. "Und Yugi, wie geht's es dir? Bist du Gestern noch gut ins Wochenende gekommen?", höre ich seine dunkle Stimme mich bereits fragen - und als ich aufblicke, versinke ich förmlich in den wunderschönen, aufrichtig glänzenden Regenbogenhäuten seiner Augen. Kein Schatz der Welt wäre kostbarer.. "Ganz gut.. Jaa, bin ich!" Im selben Moment, in dem ich zu Ende gesprochen habe, kann ich mich auch für diese bescheuerten, einfachen Worte wieder schlagen. Ich sollte mehr dazu sagen! Hatte ich meine Schüchternheit gegenüber ihm nicht schon ein wenig abgelegt..? Ich war doch so stolz auf mich, dass ich mich vor zwei Wochen getraut hatte, ihn anzurufen.. "Ich habe mich einfach nur ziemlich erschöpft von der Woche aufs Bett gelegt und nichts getan, außer ein paar Filme angesehen; so zur Entspannung." Endlich schaffe ich es, von seinen Augen los zu kommen. Ich betrachte seine Jacke, die ihn sicher schön warm hält und in dessen Taschen er seine Hände schon seit Anfang an verbuddelt hält. Vorsichtig gleitet mein Blick weiter nach unten - zu seiner schwarzen Lederhose. Ich schlucke nur angetan. Sie steht ihm ja soo gut... betont so wunderbar seine langen, schmalen Beine. "Ah, das ist doch auch ganz nett. Ich musste putzen", seine Antwort holt meinen Blick zurück in sein Gesicht. "Putzen??", wiederhole ich verblüfft. "Ja, warum denn nicht?", lacht er verwundert und verzieht danach offenbar amüsiert weiter die Mundwinkel nach oben. "Auch allein wohnende Männer müssen ihre Wohnung in Ordnung halten! Und ich mache das meistens wenn dann Freitag abends, da ich mir das am Wochenende nicht antun möchte. Ich bin mir sicher, du -" "Yuuuuugi!! Hooondaaa!" Ich wirbele herum und sehe auch schon meine anderen beiden Freunde auf unsere kleine Gruppe zueilen. "Tut mir leid, dass ihr warten musstet! Aber Jonouchi -", sie deutet auf den schnaubend hinter ihr eintrödelnden Blondschopf, "kam einfach nicht in die Gänge, als ich ihn abholen wollte! Er ist ja so eine Trödeltasse!" "Hallo Anzu, hi Jonouchi..", murmele ich eher wie im Trance und weiß immer noch gar nicht, wie mir geschieht. Ich sehe nur blinzelnd zu Yami Athem, der sich mittlerweile Honda zugewandt hat und mit ihm spricht. Da Honda schließlich das Fach Physik gar nicht belegt hat, kennen sich die beiden natürlich noch gar nicht. Wie eine Statue bleibe ich auf einem Fleck stehen, weiß noch gar nicht, wie mir geschieht. Ich war doch nur mit meinen Freunden verabredet!? Hatte mich doch nur auf sie eingestellt! Wenn das tatsächlich so vorgesehen war.. Mir schwant nichts Gutes.. Meine Blicke suchen hilflos und auf Grund dessen leicht gereizt und fragend Jonouchi, doch dieser erwidert einfach nur mit einem vielsagenden Dauergrinsen! Was soll dieses Grinsen? Ich kenne es lang genug.. Kenne ihn gut genug... Das ist nicht einfach irgend eine gute Laune von ihm, die er gerade ausstrahlt!! Dieser Gesichtsausdruck will mir etwas sagen.. Und angesichts der Tatsachen... weiß ich auch schon, was... Auch Anzu scheint sichtlich irritiert, dass einer unserer Referendare sich uns schier aus heiterem Himmel angeschlossen hat, sagt jedoch nichts weiter dazu. Schon gesellt sie sich zu ihm und Honda und stellt sich vor. Ich dagegen schnappe mir als aller erstes Jou und sein dämliches Grinsen und ziehe ihn von der kleinen Gruppe davon. "Sag mal... Was soll das?? Was hast du getan??", frage ich völlig aufgeschwemmt vor lauter Gefühlen. "Hey Alter... Du bist doch nicht etwa böse, oder? Freu dich doch, dass du den Nachmittag mit ihm verbringen kannst!" Tief atme ich durch, versuche mich zu beruhigen. "Nein, böse nicht... Aber... aber.. du hättest mich doch zumindest einmal einweihen können! Mich vorwarnen!" "Warum das? Dann wäre es ja keine Überraschung mehr geworden... oder du hättest mich davon abgehalten, meinen Plan auszuführen... Willkommen in Plan B, Yugi!" "Oh maaan... Ich hätte es wissen müssen...", seufze ich und fahre mir mit den behandschuhten Fingern durchs Gesicht. "Dass ich dir nicht trauen kann... Weißt du, wie dämlich ich gerade da stand, als er auf uns zu kam? Wie bescheuert ich ihn begrüßt habe? Ich habe tatsächlich so Herzflattern bekommen, dass ich kaum ein Wort heraus bekam!" "Uhhm... tut mir leid, Yugi..", sein bereits eben verschwundenes Grinsen formt sich zu einem betroffenen Gesichtsausdruck, der mich an einen Hund erinnert, der seine Ohren hängen lässt. Automatisch beginnen mir auch schon wieder meine eigenen Worte leid zu tun. Er wollte mir doch nur helfen.. Aber.. aber... doch nicht so!! "Schon gut.. Ich.. ich bin nur selbst so... aufgewühlt gerade.. Habe mich schließlich ziemlich über mich selbst geärgert... Ich.. bin nun mal der Typ Mensch, der gerne vorher Bescheid weiß... Ich... hasse Spontaneität... Nur... bloß... Wie hast du das alles eingefädelt Das Planetarium war meine Idee, du hast es nicht planen können! Und wie hast du ihn - ? " "Kommt ihr beiden endlich? Wir wollen hineingehen?", winkt uns Anzu aus einigen Metern Entfernung zu. Jonouchi nickt nur und legt mir eine Hand auf die Schulter. "Tut mir leid, okay? Ich wollte dir doch nur helfen... Ich habe dir ein Date mit ihm verschafft! Wie ich das gemacht habe, ist doch unwichtig... Nun gut... vielleicht erkläre ich es dir nachher, wir müssen nun aber los! - Und jetzt.. tu' dir selbst den Gefallen und vermassele es nicht wieder, okay? Wenn ihr allein seid, wird das schließlich nichts mit euch beiden.. Also passen Honda und ich auf euch auf!" - und plötzlich ist sein Lächeln wieder da, fröhlich und voller neuer Energie. Ich beneide meinen besten Freund um diese Fähigkeit, so schnell wieder auf der emotionalen Höhe zu sein. Ich atme ein weiteres Mal tief durch und nicke nur. Okay, Yugi.. hiermit heiße ich mich selbst willkommen in Plan B... Vielleicht.. schlägt sich das Glück ja doch noch auf meine Seite... Das Glück namens Yami Athem. *** "Galaxien sind nicht nur wegen ihrer optischen Erscheinung faszinierend, sondern auch wegen dem, was nicht sichtbar ist. Die unvorstellbaren Kräfte, die in dieser Riesengalaxie wirken und uns noch unbekannte Materie lassen uns fragen: Was gibt es da draußen noch alles? Und wie ist es überhaupt dort hin gekommen? Wir wollen uns Heute mit der Entstehung von Sternen beschäftigen. -" "Schau mal, Yugi! Da ist das Sternbild Zwillinge! Woow, wie wunderschön violett es glitzert.." , unterbricht Anzu, die rechts neben mir sitzt, den Mann, der die einleitenden Worte ins Mikrophon spricht, im Flüsterton. Dabei rüttelt sie mich mit einer Hand leicht an der Schulter und weist mit dem rechten Arm auf eine Stelle hoch über uns, zur künstlich erzeugten, drei dimensionalen Galaxie, mit all den faszinierenden und wunderschön leuchtenden Sternen und glitzernden, bunten Nebelschwaden. Zusammen mit den Planeten ist es einfach ein perfektes Abbild von dem, was man nachts am Himmel sieht - oder auch nur aus zweidimensionalen Bildern aus Büchern kennt. "Wo genau meinst du? Ich sehe nur den Planeten mit der Ellipse..", blinzele ich und werde innerlich immer unruhiger. Die ganze Zeit, seit wir den Raum betreten haben, werde ich von meiner braunhaarigen Freundin völlig in Beschlag genommen. Ständig zeigt sie mir etwas oder ich werde in Gespräche verwickelt. Und genau das lässt mich von Minute zu Minute immer genervter und nervöser werden. Denn zu meiner Linken hat sich vorhin niemand anderes als mein Referendar gesetzt. Ich habe wegen Anzu gar nicht mal richtig mitbekommen, wie es überhaupt dazu kam - sie hat mich direkt zu anfangs mit zu diesen Plätzen gezogen. Verzweifelt hatte ich mich noch versucht zu wehren, hatte sie angefaucht, auf die Anderen zu warten, doch durch all die anderen Besucher verloren wir uns zunächst im Chaos beim Einströmen in den Saal. Doch zum Glück tauchten die anderen drei nach wenigen Augenblicken ebenfalls in unserer Reihe auf, in die mich Anzu gezerrt hatte. Es ging nur allerdings alles so schnell, dass ich nicht mitbekommen habe, ob sich Yami aus freiem Willen neben mich gesetzt hat, oder ob er keine andere Wahl hatte, da Jonouchi und Honda sofort auf die Plätze neben Anzu losstürmten, damit sich Yami auch ganz sicher neben mich setzen müsse. "Das ist der Saturn! Also so was weiß man doch!", kichert sie nur und schlingt ihre Arme um meinen Rechten. Schluckend lasse ich es geschehen. Innerlich ist mir dies dabei jedoch alles andere als recht.. Sogar schon ziemlich unangenehm. Ständig zuckt mein Arm oder ich rutsche auf den großen, kinoähnlichen Sesseln herum um wenigstens ein paar Zentimeter Entfernung zwischen uns zu bringen und so meinem Physiklehrer möglichst näher zu kommen. Dieser ist allerdings die ganze Show über erstaunlich schweigsam und betrachtet den ständig wechselnden Himmel über uns. Ebenso lauscht er den Erklärungen und Informationen des Mannes im Vordergrund ist damit wohl aus unserer Gruppe der Einzige, der sämtliche fachlichen Sätze und Zusammenhänge versteht, wenn es um "fundamentale Kräfte" "Gravitationswellen" oder der genauen Entstehung einer "Supernova" geht. Natürlich kann er als ehemaliger Physikstudent sämtlichen Erklärungen vollkommen folgen und lässt nicht die ein oder andere fachbezogene Information an sich vorbei ziehen, weil sie einfach zu kompliziert klingt. In wie weit sich Yami wohl an der Universität bereits mit Astrophysik beschäftigt hat? Ob das hier überhaupt etwas Neues für ihn ist? Vielleicht langweilt er sich ja bereits und ist deshalb so leicht abweisend und abwesend...? Ich kann es mir zwar nicht erklären, aber so kommt er mir nämlich vor. Er hat nach unserer Begrüßung und seiner Erzählung mit dem Putzen fast keinen Satz mehr mit mir gewechselt... Ob er beleidigt ist, dass ich es zuerst eine merkwürdige Vorstellung fand, ihn mir putzend vorzustellen? Ich seufze leise, habe bereits das Interesse und den Spaß an der beeindruckenden Präsentation der Himmelskörper verloren, wenn ich ihn denn je wirklich gefunden hatte. Anzu raubt mir einfach die Luft zum Atmen und ich bringe es nicht übers Herz, sie zu bitten, mich mal in Ruhe zu lassen. Denn was, wenn ich es mal zusammen fasse, hat sie überhaupt getan? Sie redet schließlich nur mit mir und beansprucht meine Aufmerksamkeit. Reden ist schließlich unter guten Freunden nicht verboten und eigentlich habe ich ihr sonst immer gerne zugehört. Und körperlich kommt sie mir letztendlich auch nicht zu nahe... zumindest rein objektiv gesehen nicht. Subjektiv finde ich ihr Anlehnen an mich bereits zu viel und auch versuche ich ständig meinen rechten Arm aus ihren Fängen zu befreien. Obwohl... sich aneinander anzulehnen ist doch bei wirklich guten Freunden auch etwas ganz natürliches! Kein Grund, es über zu bewerten.. Aber es macht mich einfach wahnsinnig! Zusätzlich.. erhalte ich von Yami rein gar keine Aufmerksamkeit. Ich hatte doch gehofft, den Nachmittag irgendwie für mich als eine Art Chance zu nutzen! Worte auszutauschen... Blicke... gemeinsame Begeisterung für die dargebotene Show zu teilen... Wie gerne hätte ich mich mit ihm unterhalten - auch vorher schon, als wir nebeneinander saßen und darauf warteten, dass die Vorführung begann. Aber Anzu machte weder Punkt noch Komma, als sie über ihre ersten Ereignisse beim heutigen Autofahren erzählte. Und jedes Mal, wenn ich mich zu meinem Lehrer hinüber beugte, fing sie mit einem neuen Satz an. Selbst die Versuche von Jonouchi und Honda, ihre Aufmerksamkeit von mir abzulenken, funktionierten nicht richtig. Kaum hatte ich mich zu Herrn Athem hinüber gebeugt, um ihn anzusprechen, wurde ich auch schon von meiner Freundin in ein Gruppengespräch mit einbezogen. Es ist einfach... zum Haare raufen! * Es ist stockdunkel und sämtliche Laternen brennen bereits, als unsere Gruppe das runde Planetarium verlässt und sich auf dem Vorplatz sammelt. Anzu ist mir noch immer nicht von der Seite gewichen und ich habe bis auf wenige Sätze über Astrophysik beim verlassen des Saals so gut wie gar nichts mit Yami gesprochen. Zumindest weiß ich jetzt, dass er sich beim Studium kaum mit Astrophysik beschäftigt hat, ihn diese aber interessiert. Super. Sehr informativ. Aber sicher nicht das, was ich mir erhofft hatte, von ihm zu hören.. Aufgekratzt, enttäuscht und traurig habe ich diese Chance bereits als weiteren Fehlversuch abgetan. Es war eine blöde Idee von Jou gewesen, ihn ebenfalls mitkommen zu lassen. Er passt überhaupt nicht in unsere Gruppe. Er ist viel älter... er ist ein Lehrer... er fühlt sich sicher unter uns Schülern überhaupt nicht wohl. Denn genau das strahlt er auch die ganze Zeit aus! Sicher fühlt er sich unter uns Kindern schrecklich fehl am Platze und verdreht bereits mental die Augen! Er wechselt mit absolut niemandem von uns Worte... hüllt sich in ein unterkühltes Schweigen. So erkenne ich ihn gar nicht wieder... er ist doch sonst immer so ein gesprächiger... herzlicher Mensch.. Gerade strahlt er einfach nur Ignoranz aus! Als würde er uns vermitteln wollen, dass wir an seinem Leben nicht teilhaben dürften.. Es war verdammt noch mal falsch, ihn mitzunehmen!! Was hat er jetzt für eine Meinung von unserer Gruppe? Von meinen Freunden? Von mir selbst?! Ob er mich jetzt abwertet, mit solchen Chaoten unterwegs zu sein? Was denkt er bloß?? Wie fühlt er? Warum läuft er als letzter schweigend hinter uns her?? Das Gefühl der Enttäuschung zerfrisst mich regelrecht! Es macht mich so wütend! Ich fühle mich so hilflos! Ich habe alles vermasselt! Habe meine Chance vertan! Habe einen Nachmittag mit ihm im Planetarium verbracht... saß sogar neben ihm! Wenn ich bedenke, was alles hätte passieren können.. Wir hätten uns so gut verstehen können.. ich wäre ganz nah an ihn heran gerutscht... Hätte seine Wärme und Ausstrahlung genossen!! Vielleicht... vielleicht hätte ich mich sogar an ihn anlehnen können... statt Anzu sich an mich.. Ich kann nur scharf die Luft auspusten, erzeuge damit eine weiße Nebelwolke der Kondensation - es ist aber auch verflucht kalt draußen. Aber noch lange nicht so kalt wie die Hand, die sich gerade um mein Herz schlingt und es zudrückt - ich könnte mich selbst schlagen! Alles ist meine Schuld... ich hätte Anzu stoppen können.. Verbittert vergrabe ich die Hände in den Manteltaschen, lasse den Kopf einfach depressiv hängen. Was habe ich davon gehabt, dass Yami Athem die ganze Vorführung über neben mir saß? Was habe ich jetzt davon, dass er genau hinter mir geht? Nichts.. Rein gar nichts... Aber ich sollte mich damit abfinden. Es ist egal. Es ist alles egal und unwichtig... Auch Anzu neben mir stört mich nicht weiter. Ich nehme sie innerlich schon gar nicht mehr wahr. Was registriere ich überhaupt noch?? "Also.. Was wollen wir noch machen? Ich bin ja dafür, dass wir noch alle zusammen Essen gehen! Zumindest mir knurrt der Magen! Ihr wollt doch sicher auch noch nicht nach Hause, oder? Und Sie, Herr Athem? Haben Sie auch noch Zeit?" Ohne vom Boden hochzusehen lächele ich vor mich hin. Natürlich musste mein bester Freund noch eingreifen. Er hat schließlich selbst miterlebt, wie fehl sein Plan B schlug... Er stellt diese Frage nur für mich. Gib es auf, Jou... Ich habe mit dem Gedanken abgeschlossen, mit ihm noch etwas zu unternehmen. Mir ist es schon egal.. schrecklich egal... Ich will nur noch nach Hause... in mein Bett.. allein sein... mich auf die Seite drehen und aus Frust losheulen!! Selbst dass sich Anzu wieder bei mir einhakt und an sich zieht, ist mir gerade unwichtig. Die Enttäuschung ist einfach zu groß. Alles ist schief gelaufen, eine riesengroße Chance ist damit den Bach hinunter geflossen. "Wir haben doch Weihnachtsmarkt in der Innenstadt! Dort würde ich jetzt ziemlich gerne bummeln gehen!", schlägt das einzige Mädchen der Gruppe vor. "Nein...", bitte lasst mich, lasst mich einfach alle.. alleine...., füge ich in Gedanken noch hinzu, fahre jedoch anders fort, "ich... ich muss nach Hause.. Großvater wartet..." "Aach, Yugi! Wir haben gerade mal sechs Uhr! Der erwartet dich an einem Samstag doch sicher noch nicht so früh zurück! Nun komm schon - was willst du denn sonst den ganzen Abend allein zu Hause?!" "Ja aber... aber..." Während wir uns auf dem Weg zum nicht allzu weit entfernten Weihnachtsmarkt befinden, frage ich mich immer wieder, wie Jonouchi und Honda es geschafft haben, Yami davon zu überzeugen, doch noch mitzukommen. . Mich zu überzeugen... bedarf ja nicht unbedingt immer einer großen Kunst. Schon gar nicht, wenn ich einfach zu niedergeschlagen bin und keine Kraft mehr habe, mich gegen die Übermacht drei meiner Freunde zu wehren. Mir fielen einfach keine guten Argumente oder Ausreden mehr ein. Auch Yami Athem hatte zunächst Bedenken geäußert und war eigentlich schon genauso dabei gewesen, sich zu verabschieden. Er wollte sicher direkt nach dem Planetarium wieder nach Hause fahren. Schließlich war er für eben dieses verabredet und hat keinen Grund, weiter mit meinen Freunden herum zu hängen. Wahrscheinlich wäre es sogar besser gewesen, er hätte dies tatsächlich getan. Vielleicht hätte ich mich so durchsetzen und mich auch von der Gruppe lösen können.. Es ist so einfach nur noch viel schmerzhafter für mich, ihn dauernd aus den Augenwinkeln neben mir herlaufen zu sehen.. und ihm trotzdem so fern zu sein. Er redet mit niemandem und überhaupt frage ich mich immer wieder, wieso er überhaupt noch bei uns bleibt! Wieso hat er sich ebenfalls von Jou und Honda überreden lassen, nachdem ich mich geschlagen gegeben hatte?? Stur starre ich auf den Boden und meine Zähne drücken bereits schmerzhaft voller Frust in meine Unterlippe. Auch Anzus ständiges Zupfen an meinem Mantel und ihre aufgebrachten Worte ändern mein Verhalten nicht weiter.. Wir gehen durch die Straßen, vorbei an den verschiedenen Buden, die weihnachtliche Artikel verkaufen oder heiße Speisen oder Getränke anbieten. Ein angenehmer Duft von Bratapfel und Vanille liegt in der Luft; die typische Weihnachtsatmosphäre eben. Die fröhliche Stimmung der Leute um mich herum hebt meine Laune jedoch auch kaum merklich. Dazu kommt noch, dass sich unsere Gruppe auch schon mehr oder weniger verteilt hat. Wirklich jeder wird von verschiedenen Ständen links oder rechts des breiten Weges angezogen und so kommen wir auch nur einzeln und eher schleppend vorwärts. Ich bin wirklich dankbar, dass sich die Gemeinschaft ein wenig in der Menge aufgelöst hat. Sogar Anzu ist mir endlich einmal von der Seite gewichen und stöbert nun in irgendwelchen Auslagen. Sie hatte mich zwar mitziehen wollen, doch mir war einfach zu guter Letzt der Kragen geplatzt und so hatte ich in einem - ich muss zugeben - zu energischen Tonfall, als ich eigentlich geplant hatte, ihr klar gemacht, dass ich mich hier eigenständig umsehen werde. Daraufhin war sie auch schon mit einem vorwurfsvollen Blick an einen der Stände verschwunden. Ich schleiche durch die Massen, selten habe ich unseren Weihnachtsmarkt so voll erlebt, und besehe mir all die Auslagen eher nur aus der Ferne. Weder habe ich Lust, sie mir genauer anzuschauen, noch hege ich Absichten, etwas zu kaufen. Ich habe zwar noch keine Weihnachtsgeschenke für Großvater oder meine Freunde - aber meine Laune ist gerade so dermaßen auf dem Tiefpunkt - und daran tragen besagte Leute auch nicht gerade wenig Schuld - dass ich nun wirklich keine Weihnachtseinkäufe für sie erledigen könnte!! Seufzend lehne ich mich einfach an die Seite einer Holzbude an der nächsten Ecke und drücke den Kopf nach hinten. Ich schließe die Augen. Durch meinen Körper pulsiert einfach nur Leere. Leere und Kälte. Selten fühlte ich mich soo verdammt einsam... und das unter einer ganzen Gruppe von Leuten... aber so allein und vor allem unverstanden! Der Boden unter meinen Füßen scheint zu verschwinden - ebenso wie der Trubel und der Markt um mich herum. Alles ist schwarz. Mein Wunsch wurde erhört... ich wurde von einem dunklen Loch verschluckt... Hoffentlich behält es mich für immer und lässt mich nie wieder hinaus.. Da habe ich schon einmal die Gelegenheit... bin privat mit ihm unterwegs... und alles ist beinahe so, als würden wir uns gar nicht kennen... als wären wir einander egal... Und das, nachdem ich so viel Hoffnung geschöpft hatte... Nach dem Besuch im Krankenhaus... nach unserem Telefonat... dem Gespräch auf dem Parkplatz... als ich ihn weinend gesehen hatte... Tränen vor lauter Wut.. auf sich selbst.. Und ehe ich mich versehe, ist der Kloß in meiner Kehle so groß geworden, der von all der Wut und Enttäuschung schon die ganze Zeit angeschwollen ist, dass ich nicht anders kann, als schmerzlich aufzuschluchzen und schon im nächsten Moment heiße Tränen über meine eiskalten Wangen rollen spüren kann. Verdammte Scheiße!! Ich bin ja solch ein Idiot!! Ich atme tief durch, unterdrücke ein weiteres Schluchzen. Oh ja, ich verstehe Yami nur zu gut. Wenn man aus lauter Frust einfach heulen muss, weil man sich selbst einfach nicht weiter ausstehen kann!! Ein süßer Duft umweht meine Nase. Im nächsten Moment begleitet von einer angenehmen plötzlichen Wärme auf Kinn und Wangen. - Zimt und Nelken? Überrascht schlage ich die Augen auf. Eine weiße Tasse mit einer dunkelroten, dampfenden Flüssigkeit wird mir direkt unter die Nase gehalten. Instinktiv zucke ich zurück, stoße dabei mit dem Hinterkopf gegen die Holzwand. "Vorsicht... Nicht erschrecken", höre ich eine dunkle, aber warme Stimme direkt vor mir. "Hast du mich denn nicht bemerkt?" Ich blinzele irritiert über den Tassenrand, welche mir noch immer angeboten wird und erblicke Yami, ebenfalls in den Schatten dieser kleinen Hütte eingetaucht. So gut ich es erkennen kann lächelt er mich freundlich an, ehe er die linke Hand hebt, in der sich eine zweite Tasse befindet, die er sich selbst an die Lippen setzt. "Nimm es einfach an.. es wird deinen Körper und deine Seele von innen ein wenig aufwärmen...", höre ich ihn flüstern, nachdem er die Tasse abgesetzt hat und zwinkert mir zu. Seine rubinroten Augen glitzern interessant im Halbdunklen und bilden einen völligen Kontrast zum genau über ihm silbrig scheinenden Mond, umgeben von einem absolut tiefdunkelblauen Nachthimmel. Ich atme tief durch, lasse die kühle Luft in meine Lungen strömen. "Danke...", hauche ich einfach unbeholfen und nehme ihm endlich das Getränk aus der Hand. Kurz berühren sich unsere Finger, doch ich bin einfach viel zu verwirrt und gleichzeitig aufgewühlt, als dass ich den kurzen Moment hätte genießen können. Ohne weiter darüber nachzudenken setze auch ich die Tasse an den Mund nehme einfach einen kräftigen Schluck - wie sich sofort herausstellt - Glühwein, um das herumwirbelnde Chaos in mir einfach zu ertränken. Schnell folgt ein zweiter Schluck. Das süße Getränk tut gut - es wärmt sofort Mund, Hals und Magen. Außerdem ist der Nebengeschmack aus Zimt und Zitrusfrüchten gerade so angenehm... Ich stehe einfach einen Moment da und starre auf meine Tasse, ehe ich wieder zu meinem Gegenüber hinauf sehe. "Vielen Dank... das tut wirklich gut...", murmele ich. "Schon gut. Du standest hier einfach so verloren rum... Da dachte ich, ich tue dir damit einen Gefallen." "Das haben Sie..", gebe ich leise zurück und mir rutscht sogar ein sanftes Lächeln über die Lippen. Yami hat mich bemerkt. Er ist zu mir gekommen... Er hat mich gesehen. Er beachtet mich... Ich bin ihm nicht egal... Er hat mich aus der Einsamkeit geholt... hat mich aus meinen Gedanken gezogen... Auf der Stelle fühlt sich mein Herz ein wenig leichter an, das Durchatmen ist nicht mehr so schwer und belastend. Der Kloß in meiner Kehle taut. Es sind die ersten angenehmen, freien Worte, die ich seit langem und heute wieder mit ihm wechsele. Alles andere... was ich vorhin noch über Astrophysik mit ihm besprochen hatte... kam aus einem gewissen Zwang von mir heraus... dem Druck, mit ihm zu reden.. ihn nicht glauben zu lassen, ich würde ihn ignorieren... Einfach, weil ich das Bedürfnis hatte, mich mit ihm zu unterhalten! Jetzt fließt die Sprache gerade so von allein.. wobei es weniger die Worte sind, die wir wechseln. Viel mehr sind es die Gefühle, Mimik, Gestik und die Atmosphäre, die sich scheinbar wie von allein unter uns austauschen... dem Anderen verraten, wie wir fühlen. Und endlich erkenne ich, dass auch Yami nicht sauer oder gar eingeschnappt ist.. Er macht einen völlig ruhigen und besonnenen Eindruck. Kurz schließe ich die Augen und nehme einen weiteren Schluck Glühwein. Ich mag dieses Getränk wirklich gerne! Und gerade jetzt wirkt es tatsächlich Wunder.. besonders bei meiner Stimmung.. "Geht es dir besser?", fragt der junge Lehrer dann auch prompt. "Mhhm...", nuschele ich nur leicht abwesend und nicke zur Antwort. Es freut mich, dass er sich nach meinem Zustand erkundigt... war es denn so offensichtlich, dass mit mir etwas nicht stimmt?? Er hat anscheinend wirklich feine Antennen dafür... zumindest da wir uns im Grunde doch gar nicht kennen... Sollte ich ihm da nicht egal sein? Er kümmert sich tatsächlich um mich. Nach einem weiteren, großen Schluck des Glühweins weiß ich schließlich nicht mehr, ob es an dem Getränk oder an Yamis warmen, fürsorglichen Blicken und seinen wenigen, weiteren Worten die wir wechseln, liegt, dass mir innerlich plötzlich richtig warm wird. Mein Bauch fühlt sich angenehm heiß und kribbelig an, als wäre etwas in ständiger Bewegung dort hinein geraten. "Ich habe weiter unten vorhin einen interessanten Stand mit Lederware entdeckt. Dort wollte ich unbedingt noch einmal hin... Möchtest du mitkommen, Yugi?", fragt er mich schließlich sanft und tritt aus dem Schatten heraus. Auch ich habe mich mittlerweile von meiner Holzwand gelöst, an der ich minutenlang einfach neben ihm gestanden hatte. Bei der Frage flackert mein Herz und ein kleines Gefühl der Freude glimmt auf. Er hätte gerne, dass ich mit ihm komme... Fragt nach meiner Begleitung für den Weihnachtsmarkt! Und ja... ich möchte ihm schließlich schon die ganze Zeit nahe sein. So folge ich seiner Bewegung und trinke noch schnell meine Tasse leer. "Jaa, ich komme mit Ihnen! Ich muss nur noch die Tasse wegbringen..." "Das mache ich schnell für dich. Schließlich habe ich auch noch eine Tasse und ich habe ihn dir auch besorgt", lächelt er mich an - und ich könnte bei diesem Anblick schmelzen. Ich komme derweil zurück auf den Hauptweg, stelle mich allerdings etwas seitlich, um den Hauptstrom passieren zu lassen. Er ist so anders, als sämtliche anderen Menschen, die ich bisher kennen gelernt habe. So ehrlich... fürsorglich... empfänglich für meine Stimmung, steht mir sofort aufmunternd zur Seite, wenn etwas nicht stimmt. Er ist einfach für mich da... nimmt mich ernst... Er ist einfach... ja, ich glaube ,erwachsen' trifft es am besten. Nicht so quirlig und... chaotisch, wie meine Freunde, wobei ich natürlich auch ihre Gesellschaft immer sehr genieße! Aber ich glaube genau weil er eben so anders ist und eben nicht in meiner Altersklasse, fühle ich mich auch noch mal besonders von ihm angezogen. Man merkt einfach den Unterschied, dass er sieben oder acht Jahre älter ist als meine Clique. Ich brauche wahrscheinlich so einen ruhigen Pol an meiner Seite. Ich kann mir nicht helfen... aber ich vertraue ihm - vollkommen. Ohne ihn richtig zu kennen... Ich sehe ihm lächelnd nach, während er unsere Tassen wegbringt - sicher ist auch noch Pfand auf ihnen, welches ihm zusteht! Oh man... er hat mir tatsächlich einen Glühwein ausgegeben.. "Yuuugiii!" Wie elektrisiert bleibe ich stehen. Anzu. Nein... nicht doch... gerade hatte ich sie aus meinen Gedanken gestrichen.. glaubte doch eben noch, dass sich der Abend wohl noch für mich wenden könnte. "Dort oben verkaufen sie Parfüms und Düfte! Ich weiß aber noch nicht, welchen ich nehmen soll! Komm, wir suchen gemeinsam einen aus!" Tief atme ich durch - nein, nicht noch ein Mal! Ich werde mich nicht schon wieder von Anzu herumzerren lassen! Ich habe auch einen eigenen Willen! Und genau der wird nun jetzt gerade aktiv! Ich habe bereits Yami zugesagt - und beide Stände liegen in völlig entgegengesetzten Richtungen. Und ich habe keine Lust, die ganze Gruppe mit hinunter zu nehmen... er hat mich gefragt... mich allein! Ich möchte nur mit ihm zusammen sein... das aufholen, was wir die letzten Stunden über verpasst haben.. Genau in dem Moment, als ich versuche, meiner braunhaarigen Freundin verständlich zu machen, dass ich mich eher für andere Stände hier interessiere und auch mal mit anderen Leuten unterwegs sein möchte, taucht auch Jonouchi vor uns auf. Dieser scheint auch direkt etwas zu erzählen zu haben - hält aber sofort inne, als er meine zu scheitern drohenden Erklärungsversuche erkennt. Ich sitze einfach in der Klemme! Ich möchte sie doch nicht verletzen! Denn als Anzu vorschlägt, zuerst zum Stand der Lederartikel zu gehen und anschließend gemeinsam zu ihren Parfüms, gehen mir langsam die Argumente aus. Ich kann ihr doch nicht sagen, warum ich mit ihm allein sein will... Außerdem würde sie es zu persönlich nehmen! Es liegt ja nicht an ihr... ich würde genauso wenig jetzt mit Jou herumlaufen wollen... Es gibt nur eine einzige Person auf dieser Welt, mit der ich jetzt Zeit verbringen möchte.. Und genau der taucht nun auch wieder hinter mir auf. "Ra, ist es hier voll.." Ein angenehmer Schauer rennt mir die Wirbelsäule hinunter, als ich seine Hände an meinem Rücken spüren kann, als er mir für eine Sekunde die Hand auf diesen legt. "Also dann machen wir es ganz anders... Gehen wir halt alle zu fünft erstmal etwas essen? Mit Honda - wo steckt der eigentlich? Hier in der Nähe gibt es Bratäpfel! Dann können wir immer noch besprechen, wer wohin geht..", schlägt schließlich Anzu vor "Ohh jaa! Bratäpfel mit Zimt!", freut sich Jou direkt. Hat er denn sonst nichts im Kopf? Ich habe verdammt noch mal andere Probleme! "Achso.... Ihr wollt jetzt etwas essen gehen? Ich wollte jetzt sofort dort hinunter an diesen Stand. Das meiste war bereits verkauft.. und ich habe einen Gürtel ins Auge gefasst, der auch nur noch ein Mal da war. Dann trennen sich hier wohl unsere Wege..." Höre ich Yami hinter mir mit monotoner Stimmlage sagen. Ich schnappe nach Luft. Nein! Er soll nicht allein gehen! Ich will doch unbedingt mit... aber.. wie kann ich mich von meiner Gruppe lösen...? Ohne dass es für Anzu zuuuu auffällig wird.. Sie soll ja schließlich nicht eins und eins zusammen zählen. "Jaaah, dann trennen sich wohl hier unsere Wege...", wiederholt Jou einfach Yamis Worte. "Komm Anzu, wir gehen Honda suchen und dann mit ihm Bratäpfel essen!" "Ja aber... Yugi... - " "Yugi geht mit Herrn Athem in die andere Richtung. Die beiden müssen sich gegenseitig beim Einkaufen beraten!" Dabei wirft er mir ein verschmitztes Grinsen zu und legt bereits auch schon seinen Arm und den weißen Mantel unserer Freundin und drückt diese in die Richtung, die er vorhat, einzuschlagen "Wenn die beiden fertig sind, können sie ja zu uns zurück kommen!" Mein Herz klopft vor Aufregung eine Spur schneller. Ich hasse es einfach, lügen zu müssen.. "Genau.. Wenn wir unten fertig sind können wir euch ja suchen gehen..." , füge ich schnell hinzu. Meine Zunge streicht dabei ungewöhnlich oft über meine Lippen, befeuchtet sie immer wieder aufs neue, da mir von all den schweren Worten der Mund bereits klebrig und trocken geworden ist. Ehe ich mich versehe, werde auch ich am Arm gepackt und in die entgegengesetzte Richtung gezogen. * "Und wo gehen wir nun als nächstes hin?", versichere ich mich, während Herr Athem sein Portemonnaie zurück in seine Hosentasche verschwinden lässt und wir uns gemeinsam vom Stand entfernen. "Hmmm... bist du nicht noch mit deinen Freunden verabredet?", gibt er zurück. Ich kann nur innerlich seufzen. "Also... indirekt.. ähm schooon.. Aber ich muss nicht zu ihnen zurück.. Zumindest jetzt noch nicht..", stammele ich vor mich her. Er lächelt mich einfach nur offen an, während wir unschlüssig am Rand des Weges herumstehen. "Gut... Es wird sowieso fast unmöglich werden, sie in all dem Getümmel wieder zu finden. Dann suchen wir uns halt selbst etwas zu futtern! Zumindest ich könnte etwas vertragen. Wie sieht es denn mit dir aus?" Mit einer plötzlichen Erleichterung muss auch ich lächeln: "Och doch... Das wäre eine sehr gute Idee... Aber... mir ist jetzt eher nach Süßigkeiten... Wissen Sie, was verrückt ist? Wir haben Ende November... Und das erste, was mir gerade in den Sinn kam, war ein Eis!", lache ich ihn an. Ich habe aber auch immer die merkwürdigsten Gelüste... "Eis ist doch etwas wahnsinnig tolles! Etwas Süßes würde mir nun auch gut passen.... Ich liebe alles, was süß ist....", fügt er schließlich mit ein wenig tieferer Stimme als sonst nach einer kleinen Pause hinzu. Ich nicke nur zustimmend. "Jaa, ich auch! Und wissen Sie was? Ich kenne sogar ein Eiscafé, dass den ganzen Winter über geöffnet hat! Da haben wir nämlich eins hier direkt in der Innenstadt von Domino!" "Ehrlich?", gibt er nur verwundert zurück, zieht dabei seinen Kopf ein wenig zurück und hebt eine Augenbraue. "Es ist gar nicht weit von hier! Also wenn Sie möchten.." "Für mich ist nie der falsche Zeitpunkt zum Naschen!", lacht er und taucht auch schon neben mir auf, nachdem er wohl eben aus lauter Verwunderung kurz stehen geblieben war. Warum hat er bloß so blöd dabei geguckt? Stimmt denn etwas nicht? Ob ich mich ihm wohl mit dem Eiscafé zu sehr aufgedrängt habe..? Nun unsicher drehe ich mich zu ihm herum: "Genauso fühle ich auch immer! Also.. gehen wir hin..?" * Ein wenig verlegen und mit trockener Kehle schleiche ich hinter ihm her durch die Tischreihen, lasse ihm die Wahl, wohin wir uns setzen werden. Mein Körper fühlt sich trotz allem wie elektrisiert und ich spüre mein Herz wie kaum zuvor hüpfen. Mein Magen verbreitet eine angenehme Wärme gemischt mit einer kribbeligen Nervosität. Und nicht zu missachten ist die Freude, die durch meinen Körper pulsiert. Endlich, endlich haben wir Zeit füreinander und verstehen uns! Dadurch, dass um diese Jahreszeit kaum jemand ein Eiscafé aufsucht, ist dieses auch wunderschön leer und wir haben beinahe die komplette Auswahl, welche der Plätze wir belegen. Ich folge Yami einfach zu einem kleinem Tisch direkt am Fenster. Wir hängen unsere Mäntel über unsere jeweiligen Stühle und setzen uns gegenüber. Er sitzt nun genau vor mir, lächelt mich einfach an. Mein Herz wummert wie verrückt, meine Handflächen, die ich bisher einfach in den Schoß gelegt hatte, fahren nervös den weißen Stoff der Hose auf meinem Oberschenkel hinab und wieder herauf. Ich muss mich selbst irgendwie beschäftigen! Bewegung tut gut, um den Stress zumindest ein kleinwenig abzubauen. "Danke, dass du noch mal mit mir zurück gekommen bist, Yugi. Zu zweit unterwegs zu sein ist doch immer schöner", lächelt er und angelt nach der weißen Plastiktüte unten auf dem Boden, die er mit einem Rascheln auf seinen Schoß befördert und den eben gekauften Gürtel herauszieht. "Jaa... das stimmt! Ach, ich bin doch sehr gerne mitgekommen! Ich freue mich für Sie, dass ihn uns niemand in der Zwischenzeit weggekauft hat. Der Gürtel gefällt mir auch wirklich gut!" Ich lege den Kopf ein wenig schief und lächele ihn freundlich an, bis ich seinen fragenden und leicht irritieren Blick bemerke. "Bist du denn nicht gerne mit deinen Freunden unterwegs? Ich wollte dich wirklich nicht von ihnen wegreißen! Ich habe schon ein schlechtes Gewissen... Vor allem weil du doch - " "N-neeein...", schüttele ich heftig den Kopf. Wie kommt er dazu, ein schlechtes Gewissen zu haben? Ich kam freiwillig mit! Ich würde alles tun... um bei ihm zu sein... "A-also das soll jetzt nicht heißen, dass ich nicht gerne mit meinen Freunden unterwegs bin! Gott bewahre... Aber so gerne man sie auch hat und so viel Spaß man auch mit ihnen hat... Ab und zu wird es mir dann doch zu viel mit ihnen. Dann brauche ich einfach jemand anderen, mit dem ich Zeit verbringen kann... Einfach mal aus der Gruppe heraus kommen.. und dann mit jemandem... mit jemandem..." Ich merke, mich in eine Sackgasse verrannt zu haben. Weiß nicht, wie ich das, was mir im Kopf herum spukt, in Worte und Sätze fassen soll! Ich weiß ja selbst nicht mal, wonach ich einfach ab und zu mal suche... Ich habe Freunde, ich habe eine Familie.. ich bin nicht einsam. Und trotzdem... hätte ich des Öfteren gerne noch etwas anderes.. Mein Gegenüber nickt nur verständnisvoll und reckt seinen Arm Richtung der Eiskarte auf unserem Tisch. "Ich denke du meinst, dass dir ab und zu einfach ein Tapetenwechsel gut tut, hm?" Ich starre auf den Tisch, lasse seine Worte noch einmal in meinem Gehörgang wieder hallen. Nein.. Tapetenwechsel ist die falsche Metapher dafür.. Aber trotzdem nicke ich leicht, möchte keinesfalls ihm nun meine inneren Wünsche offenbaren müssen - und schon gar nicht ihm, als größten Teil davon. So beobachte ich ihn einfach schweigend, sauge das Bild, welches er mir bietet, mental in mich hinein. Wir beide... allein.. in einem Eiskaffee... sitzen uns gegenüber.. und haben alle Zeit der Welt. Eine verdammt fremde Vorstellung... die ein schrecklich starkes Kribbeln im mir freisetzt und sämtliche Schmetterlinge in meinem Inneren wachgerufen zu haben scheint, die nun auf einen Rundflug durch meinen Körper gestartet sind. Und eine andere Hälfte in mir ruft mir zu, wie unrealistisch diese Szene doch ist.. es erinnert ja schon fast... als hätten wir zwei eine Verabredung... Zusammen im Kaffee... Er...ich.... Wir..? Argh, es macht mich ja so konfus! Aber am besten.. ich genieße diesen Traum in vollem Umfang... zumindest so lange, bis ich aufwache.. "Möchtest du dir denn gar nichts bestellen?", lenkt seine Stimme meine Aufmerksamkeit wieder zurück auf ihn - war ich denn jemals in meinen Gedanken nicht mit ihm beschäftigt? "Ohh.. ähm.. doch! Natürlich!", antworte ich schnell und greife zu der anderen Eiskarte. Oh Schreck, wie peinlich... Er musste mich zuerst daran erinnern.. Dabei war es doch meine Idee gewesen, zusammen Eisessen zu gehen! Was wähle ich bloß? Als die Bedienung nach einiger Zeit, in der zwischen uns kein Wort gefallen ist, an den Tisch kommt, habe ich mich bereits für einen weihnachtlich ausgerichteten Eisbecher entschieden. Die Eissorten Joghurt, Vanille und Walnuss übergossen mit heißen Kirschen! Mein Gegenüber klappt nur lächelnd die Eiskarte zu und bestellt sich eine Eisschokolade - mit der Nachfrage, ob das auch mit Nougatschokoladeneis hier möglich ist. Die Kellnerin bejaht und verlässt grinsend unseren Tisch wieder. Auch ich muss ein Lachen unterdrücken - aber ein amüsiertes und lieb gemeintes. Er ist aber auch furchtbar süß! Auch noch Extrawünsche haben... Aber ich erinnere mich! Es scheint bereits eine Ewigkeit her, dass Jonouchi mir erzählt hat, dass er Nougat besonders gerne hat. Grinsend schüttele ich den Kopf, dass meine blonden Ponysträhnen ihren Halt verlieren und mir ins Gesicht fliegen. "Ich hätte bei Ihnen eher mit einem Eiskaffee gerechnet..", weiche ich stattdessen ein wenig aus. "Och na ja... Der ist mir in der Regel nicht genug gezuckert... Dann lieber so", grinst er und rückt mit seinem Stuhl näher an den Tisch, legt die Unterarme auf die Tischdecke und beugt den Oberkörper vor. "Und wie geht es deinem Herzen? Was wirst du damit tun? - Wenn ich fragen darf, natürlich nur!", fügt er noch schnell hinzu. Ich schrecke ein wenig irritiert auf, hatte bisher nur beim Sprechen seinen Hals faszinierend betrachtet - so gut dies trotz seines weißen Rollkragenpullover halt möglich ist. Es scheint, als hätten wir uns mit der Kleidung abgesprochen. Beide einen solchen Pullover - und seiner in der Farbe, die auch meine Hose hat. Dabei steht ihm das Weiß im Kontrast zu der hellbraunen haut einfach nur wunderbar. Und ich hatte bisher nur gedacht, dass zu ihm einfach nur Schwarz am besten passen würde - diese Farbe macht ihn einfach nur sexy! Doch ich muss feststellen, dass weiß fast den gleichen Effekt erzielt... aber auch nur fast.. Der Mann weiß einfach, was ihm steht.. Ich reiße mich von diesem Anblick los und fixiere stattdessen seine Augen, da er mit mir redet. Auch ich rücke instinktiv näher an den Tisch heran und beuge mich ein wenig vor. "Natürlich dürfen Sie das wissen.. Ich habe mich entschieden, mich operieren zu lassen. Ich habe mich mit meinem Hausarzt beraten. Doch das erst nach dem Abitur... Bis dahin genüge ich mich halt mit entsprechenden Medikamenten. Da das ziemlich zeitaufwändig wird und ich in den letzten Monaten unmöglich so viel fehlen kann. Nach den Prüfungen habe ich schließlich einige Monate, bis meine Ausbildung anfängt... Vorausgesetzt, sie nehmen mich..", werfe ich noch zweifelnd hinterher. "Hoffen wir bis dahin das Beste... So, du hast dich also schon entschieden, was du später machen möchtest? Oh, wie habe ich damals danach gesucht.. Zu welchem Berufsbild hast du dich denn beworben?", fragt er neugierig und ich fühle mich intensiv gemustert. "Als Bankkaufmann", antworte ich ein wenig verlegen und unsicher, wie er reagieren wird. "Ich habe mich gerade in den letzten Monaten über soo viele Berufe informiert, Sie wissen daher sicher, wie schwer die Wahl überhaupt war! Aber ich denke, das wird bestimmt etwas für mich sein. Mir lag Mathematik schließlich schon immer... Und oft wurde mir gesagt, ich könne mich gut ausdrücken - schließlich habe ich meine Leistungskurse in Mathe und Japanisch liegen. Und ich wollte unbedingt mit anderen Menschen zusammen arbeiten.." Zu meiner Überraschung nickt er einmal aufmunternd. "Klingt doch interessant. Hattest du schon ein Bewerbungsgespräch?" Diesmal ist es an mir, den Kopf zu schütteln. "Nein. Die Bewerbungsfrist läuft noch bis Ende dieses Jahres. Aber ich habe bereits einen Termin dafür erhalten... Am siebzehnten Januar.." Wir verfallen in ein lockeres Gespräch über den Schulabschluss und die danach anstehenden Möglichkeiten, wobei er mir viel über seine alte Universität und das ganze Studentenleben erzählt. Irgendwie löst schon die simple Eigenschaft, dass er bis vor kurzem noch studiert hat, weitere Wärmewellen in mir aus. Ein ehemaliger Student, sämtliche Prüfungen sicher mit guter Note bestanden... Großvater sagte immer, ich solle mir möglichst eine Freundin mit guter Schulbildung und gut verdienendem Beruf suchen, damit wir nicht mit dem Nötigsten auskommen müssten. Auch wenn Beamte (1) nicht schlecht bezahlt werden.. Aber ich glaube... einen Lehrer hat er damit nicht unbedingt gemeint - und schon gar nicht meinen eigenen... Die freundliche Bedienung bringt das Eis und als wäre sie der Grund, verstummt unser Gespräch ein weiteres Mal gänzlich. Erst nachdem ich die ersten zwei Bissen meines Eisbechers genüsslich probiert habe, räuspert sich Herr Athem leicht. Ich blicke nur fragend auf und merke direkt, dass er nur zögerlich am Strohhalm seiner Eisschokolade zieht und ihn etwas scheinbar eindringlich beschäftigt. Gerade will ich nachfragen, ob sie ihm nicht schmeckt, da reckt er seinen Kopf auch schon ein weiteres Stück nach vorne - kommt meinem Gesicht immer näher. Da der Tisch nicht besonders groß ist, kann ich bereits in Ansätzen seine Atmung auf meinen Wangen spüren. Da diese sich eh die ganze Zeit schon so warm anfühlen, habe ich nun beinahe das Gefühl, sie bei den regelmäßigen, lauwarmen Luftzügen regelrecht glühen zu spüren. Verdammt! Sicher werde ich wieder vollkommen rot.. "Uhhm.. also... Ist es für dich wirklich in Ordnung, dass wir ohne die Anderen hier sind?" Augenblicklich verformt sich meine Miene in pures Unverständnis - das Thema hatten wir doch vorhin schon einmal?? "Ich meine..", fährt er direkt fort, ohne dass er mich auch nur zu Wort kommen lässt; seine Stimme dabei plötzlich dunkler und bitterernst. W-was habe ich falsch gemacht?? "Du brauchst nicht nur aus Höflichkeit noch bei mir zu bleiben. Wenn du lieber mit deiner Freundin unterwegs sein möchtest, verstehe ich das." Wie ein plötzlich eingeschlagener Blitzschlag bleibt mir die Kirsche, die ich gerade schlucken wollte, im Hals hängen. "F-Freundin??", presse ich geschockt hervor. Verfalle aber sofort in einen Hustenanfall und halte mir die Brust. Dieser Satz kam so unerwartet, schockend und plötzlich über mich und hat die Wirkung, als hätte mir jemand von hinten etwas Schweres gegen den Kopf geschlagen. Für eine Sekunde setzt mein Herz aus und meine Augen reißen sich auf. Sah das alles wirklich so aus?? So sieht er uns?? Ungläubig blinzele ich, meine Gedanken scheinen wie vor eine weiße Wand zu rennen und im Nichts zu verschwinden. Ich kann keinen fassen, weiß gar nicht, wie ich reagieren oder gar antworten soll. Wie mache ich ihm klar, dass sie gar nicht meine Freundin sein kann, da ich doch in ihn verliebt bin!? Kaum habe ich mich wieder einigermaßen mental gefangen, atme ich zur Beruhigung tief durch. Einfach versuchen, Yugi... Sag irgend etwas... Hauptsache er versteht es nicht so, als wäre ich tatsächlich vergeben.. "Na die Braunhaarige... Ich habe ihren Namen vergessen. Oder liege ich falsch?? Ihr schient zumindest ziemlich.. nunja... gebunden..." Seine Augen blitzen auf, scheinen mich wie zwei Messer symbolisch an die nächste Wand zu nageln und eine ehrliche Antwort zu erwarten. "N-nein... Das missdeuten Sie!", presse ich nur hervor, drücke den Eislöffel dabei angespannt auf meine neben mir liegende Serviette. Was denkt er bloß?? Wie kommt er dazu? Er darf so nicht denken!! Scharf ziehe ich die Luft ein. "Wir sind gar nicht zusammen.. Nur... nur gute Freunde... aber Anzu.. also sie.." Aaach, was zum Teufel tue ich eigentlich hier?? Was erzähle ich ihm?? Ich kann Anzu doch nicht bei Yami schlecht machen! Ich möchte doch nicht lästern! "Also... Im Moment ist die Lage zwischen uns.. nunja.. recht schwierig... Ich... möchte nicht unbedingt wieder zurück.. Ich... bin ganz froh..." Mein Herz wummert wie verrückt, Nervosität jagt wie Strom durch meinen Körper, setzt alles in mir unter Spannung. Wie weit kann ich gehen? Soll ich ihm mehr offenbaren...? Ist es an der Zeit dazu, einen weiteren Schritt nach vorne zu wagen..? Ihm anzudeuten, wie wichtig er für mich ist..? Von der ganz normalen, bisherigen Kommunikation zwischen uns abzuweichen.. und mit Anspielungen beginnen? Ist es denn noch nicht zu früh dazu?? Ich schlucke hektisch und trocken, während meine Handflächen immer feuchter werden. "Ja.. ganz froh, mit Ihnen unterwegs zu sein.. Ich... ich mag Ihre.. Gesellschaft... ehrlich.. Ich... bin vö-völlig zufrieden so..." Während dieser Worte musste ich einfach meine Augen von ihm nehmen, habe stattdessen das Eis vor mir fixiert. Meine Wangen glühen wie verrückt, sicher bin ich vollkommen rot! Ob.. ob er es wohl als einen Flirtversuch versteht?! Oh Gott, ich habe doch überhaupt keine Ahnung oder Erfahrung in so etwas! Mein Atem geht schnell und trotzdem stockend und meine rechte Hand umklammert den Eislöffel so fest, als habe sie Angst, er würde von alleine heraus springen. Dabei rührt meine Angst von ganz woanders her - und zwar vor seiner Antwort! Seiner Reaktion! Und während ich noch mit dem Pochen des eigenen Herzens in den Ohren die Luft anhalte, folgt diese auch schon auf dem Fuße. "Du bist also lieber mit mir unterwegs als mit ihnen?" *** (1) Ich weiß nicht genau, ob Lehrer in Japan auch verbeamtet werden - aber da ich das komplette japanische Schulsystem nicht kenne habe ich das, so wie alle anderen Gegebenheiten, hier auf unser Deutsches bezogen. Man möge mir verzeihen ^^; Ich habe mich dieses Mal wirklich sehr bemüht, die Szene im Eiskaffee noch komplett in dieses Chapter zu packen! Aber irgendwie musste ich schon wieder vorher aufhören, um das Kapitel nicht überdimensional lang werden zu lassen ^^""" Ich hoffe, das Chap hat euch trotzdem gefallen! ^^ Ich bin zumindest dieses Mal wieder recht zufrieden damit. ^^ Bis auf den blöden Schnitt am Ende, der eigentlich nicht so geplant war.. Nunja... kleiner Cliffie ^.- Bis zum nächsten Kapitel - mit dem ich mich beeilen werde... und welches auch kürzer wird als die letzten Kapitel - damit ihr den interessanteren Teil der Szene fertig lesen könnt - ich versprechs ^^ Dass dieses hier relativ lange gebraucht hat, lag auch daran, dass ich noch mehrere Stücke parallel schreibe, zusätzlich zur Schule >.< (*arbeitet u.a. an einer Story für einen WB*) Also denkt nicht, Polarstern hängt den Autor an den Nagel! >< Eure Polarstern XD" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)