Ranma 1/2: Ranma's größtes Geheimnis: X-V-Mod von Legion ================================================================================ Kapitel 1: ----------- RANMA ½: Ranma's größtes Geheimnis: X-V-Mod Zuerst wusste Ranma Saotome nicht, wie ihm geschah. Dann erinnerte er sich. Wasser. Licht. Sekundenbruchteile später durchbrach sein Kopf die Wasseroberfläche. Ein markerschütternder Schrei hallte durch das Tal von Jusenkyo. Aber er verstummte so plötzlich wie er erhallt war. Wie es schien hatten diesmal die Kräfte etwas anderes vor. So kam es, dass dieser Junge sich diesmal von Anfang an erinnerte. Leider würde es dadurch für ihn nicht einfacher werden. Oder besser für sie. Denn in zur Zeit war Ranma Saotome ein Mädchen. " Pop." Eine wirklich ruhige Stimme. Gefährlich ruhig. " Sie dir an, was du angerichtet hast." In jenem Moment, als er die Stimme seines Sohnes, oder im Moment seiner Tochter, vernahm und registrierte, dass er selbst ein Panda war, tat Genma Saotome das einzig richtige. Er rannte um sein Leben. Jedenfalls wollte er das. Aber sein rechter Knöchel war von einer starken Hand gepackt worden. Und schon fand der Idiot sich eine Flugstunde nehmend. Ohne Flugzeug. Es war auch so, dass dieser , kleine' Felsen da im Weg war. Jusenkyo-Panda hinterließ einen schlechten Eindruck. Wie üblich. Der Berg mochte das gar nicht leiden und entschied sich dazu, in sich zusammen zu fallen. Die Quellen hatten Glück, dass der alte Sack in keine von ihnen mehr fiel. Seine Im-Moment-Tochter packte ihn und brachte ihn zurück. Der Jusenkyo-Touristen-Führer kam gerade mit einer Teekanne voller heißem Wasser aus seiner Hütte. " Heiß Wasser sie machen wieder normal. Aber nicht sein dauerhaft. Nächstes mal kalt Wasser sie werden wieder Panda und Mädchen." Genma begann zu schwitzen. Aber er war sehr überrascht. " Ich werde dich nicht töten. Aber nur, weil ich so ein netter Mensch bin.", gab sein Jetzt-wieder-Sohn von sich. " Aber denk' daran, dass du mir einiges schuldest. Wir fangen mal damit an, dass du niemandem etwas von meinem Fluch erzählst. Es soll ein Geheimnis bleiben.", drohte der Junge knöchelknackend. Genma konnte nur schnell nicken. " Schwöre." " Wieso? Vertraust du deinem eigenen Vater nicht?" Etwas Mut keimte in dem Deppen auf. Sein Sohn blieb derweil ruhig und antwortete kurz und schmerzlos. " Nö. Aber trotzdem sollst du schwören." Der JTF meinte, er sollte am besten mitkommen. Als Übersetzer. Einen Regenschauer und einige Schläge später waren Genma-Panda, Ranma-chan und der JTF in einer Höhle. Das Teilzeit-Mädchen versuchte auf die altmodische Art, mit Holzplättchen und Stock, ein wärmendes Feuer zu entfachen. Für's Essen. " Sir.", meinte der Touristenführer plötzlich. " Ja?", fragte Ranma-chan ohne aufzusehen. " Panda-Vater sein weggelaufen."...... Die blau-violetthaarige Amazone hatte gerade ihren Kampf gewonnen, als ihr Blick auf den großen Panda fiel, der gerade die Reste ihres Preises verschlang. Kurz bevor die Frauen den Panda ergreifen wollten, kam es laut gerufen. Aber die wenigsten der Kriegerinnen verstanden es. " Du verdammter alter Sack! Was hast du jetzt schon wieder angestellt?" Die Stimmquelle war dieses Mädchen mit den feuerroten Haaren. Sie kam zu dem Panda, packte ihn, schlug ihn mehrere Male auf den Boden und warf ihn dann weit in den Himmel, bevor sie hinterher sprang. Mittlerweile, weit oben, in einer Boeing 737.... " Lima-Pappa 627 an Peking Tower. Over." " Hier Peking Tower. Wir hören sie Lima-Pappa 627. Was haben sie? Over." " Wir melden ein unidentifiziertes fliegendes Objekt. Over." Vor den Scheiben des Cockpits, etwas vor und links neben der Nase der Maschine, war gerade ein Panda erschienen, riesige Version. " Können sie es beschreiben? Over." Da war jetzt auch noch ein Rotschopf von einem Supermodel. Und das Mädchen schlug sich mit dem Panda, als ob die Schwerkraft ihnen nichts ausmachen würde. Während das Flugzeug seelenruhig weiterflog. Schließlich traf das Mädchen den Panda so, dass er mit Karacho wieder der Erde entgegensauste. Sie stürzte kopfüber hinterher. Der Copilot des Fluges legte eine Hand auf die Schulter des Piloten und schüttelte nur langsam den Kopf. " Hier Lima-Pappa 627. Vergessen sie es, Peking Tower. Es war nur... eine Täuschung. Over." " Verstanden, Lima-Pappa 627. Peking Tower Ende." " Roger und aus." Wieder im Dorf der Amazonen... Genma-Panda hatte einen ziemlich unsanften Kontakt mit Mutter Erde. Sein Bewusstsein machte ein Mittagsschläfchen und der Kopf merkte nicht mehr, dass da drinnen irgendwas fehlte. Hirn vielleicht? Ranma-chan landete dagegen mit nur einem leisen -thud- auf dem Boden. Gleich neben ihrem Vater. Plötzlich hielt sie einen pfeifenden Teekessel in der Hand und goss dessen Inhalt über dem Panda aus. Chinesische Schreie ertönten. Der Wächter aus dem verwunschenen Tal kam keuchend angelaufen. " Sagen sie ihr..." Ranma-chan deutete auf die Amazone von vorhin " ... dass sie meinen Vater ruhig bestrafen kann.", meinte sie zu dem Chinesen. Der Mann wollte gerade übersetzen, als ein Gnom auf einem Stock angehüpft kam. Sofort waren alle still. Das Wesen konnte offenbar sprechen. Denn es unterhielt sich mit dem JTF. Und danach sprach es Ranma-chan an. " Du bist die Tochter von diesem verfluchten Mann?" Das Mädchen nickte. " Meiner Urenkelin wurde eine schwere Schmach zugefügt. Und nun will sie einen Zweikampf mit dir." Das Teilzeit-Mädchen überlegte kurz. Währenddessen sah die Mumie sich das Mädchen noch einmal genau an. < Sie trägt eine schwere Last mit sich. Und ihre Augen verraten, dass sie schreckliches erlebt haben muss...> " Was bist du doch für ein Feigling! Du hast Angst gegen ein schwaches Mädchen zu kämpfen." Teilzeit-Panda und Vollzeit-Idiot war wieder wach. Seine Tochter blieb ruhig. Auch als der Kerl sie auf den Kopf schlug. " Sexist.", zischte Ranma-chan. Aber sie blieb immer noch ruhig. " Ich schlage mich erstens nicht mit Schwächeren und zweitens habe ich keine Lust auf den Kuss des Todes.", machte sie dem Deppen, am Gi gepackt, klar. Wie gut, dass sie sich erinnerte, was sie in diesen vielen Büchern über Amazonen-Stämme gelesen hatte. " Woher kennst du unser Gesetzt des , Kuss des Todes'?", fragte die Greisin. Bevor sie eine Antwort bekam, wurde auch schon wieder auf Genma eingedroschen. Er hatte Shampoo, so hieß die Amazone dort, einen Kinnhaken versetzt. < Jetzt muss ich mich doch mit dieser Amazone schlagen. Aber...> Schon stand Ranma-chan, zwangsläufig, auf dem aufgehängten Baumstamm der Amazone mit Namen Shampoo gegenüber. Ihre Bewegungen zum Aufwärmen waren ruhig und meditativ langsam. Schließlich begab sie sich in eine Position. Aber weder verteidigend noch angreifend. Mit zwei Fingern bat sie Shampoo, doch anzugreifen. Die Amazone schwang ihre Bonbori und rannte auf ihre Gegnerin los. " Sei ein Mann und bring das hinter dich! Schlag' sie nieder dann können wir weiter! Wir wollen doch nach Nerima!", brüllte Genma. Die alte Hexe von Amazone horchte auf. Ihr war es schon aufgefallen, dass etwas sehr merkwürdiges an diesem Mädchen war. Nicht nur, dass sie ihren Körper sehr gut unter Kontrolle hatte, sie hatte auch noch diese Ausgeglichenheit. Aber im Moment war sie sehr unaufmerksam, den Kopf ihrem Vater zugewandt etwas rufend. " Du hast keine Ahnung von den Regeln der Amazonen! Wegen dir steh' ich doch hier oben! Und was willst du in Nerima?" Nach dieser Frage, wurde dem Mädchen von der Krümmung einer Bonbori-Kugel eine Wange eingedellt und sie wurde von den Beinen geholt. " Ranma, was soll das? Von einem Mädchen geschlagen werden! Wie peinlich!" Wer das wohl gerufen hatte? < Das ist ein Schaukampf!> Gedanke der Mumie. Ihre Aufmerksamkeit wurde dadurch abgelenkt, dass der japanische Mann mit einem gequälten Stöhnen und Röcheln zu Boden sank. " Was mach der Nachttopf von Mousse in dem Gesicht dieses Mannes?", fragte die Matriarchin die Umstehenden. Aber die wussten auch keine Antwort. Ranma-chan überlegte mittlerweile angestrengt und wog ihre Chancen ab. < Egal, wie ich's drehe. Hier komm' ich nicht heil raus.> Also wollte sie wenigstens einen guten Kampf abgeben und dann schnellst möglich mit ihrem Nullhirn-Vater und dem JTF eine Fliege machen. Im Moment aber lief sie eines der vier Seile hoch, welche den Baumstamm hielten, machte eine Luftrolle und kam auf der anderen Seite des Baumstamms wieder auf. Shampoo's Augen quollen hervor, als sie mit ihren Bonbori angreifen wollte. Die Kugeln fielen wie Melonenscheiben von ihren Stielen. Plötzlich hielt Ranma-chan ein Naginata in der Hand. Aber sie warf es weg. Jedenfalls sah es so aus. In Wirklichkeit verstaute sie es. Die Amazone knurrte und ging waffenlos... Ist wohl nicht die richtige Bezeichnung. Die ganzen Leute da brauchen doch wohl Waffenscheine für ihre Extremitäten. Also ging Shampoo mit ihren Armen und Beinen auf Ranma-chan los. Jetzt war sie auch wirklich sauer. Ranma-chan wich ihren Schlägen und Tritten aber ohne Mühe aus. Plötzlich hatte sie ihren Kopf neben Shampoo's. " Wut birgt Schrecken in sich. Lässt du dich von der Leichtigkeit in die Dunkelheit führen, oder wählst du den harten Weg, welcher dich ins Licht geleiten wird?", hauchte die Japanerin ins Ohr der Chinesin. Kurz danach trat sie sie auch schon mit den Zehenballen eines Fußes in den Hinterkopf. Die Arme hinter dem Rücken verschränkt und aufrecht. Ihre Gegnerin rieb sich die getroffene Stell kurz. Danach griff sie wieder an. Ranma-chan hatte sich nicht umgedreht. Aber als Shampoo nun angriff, kurz bevor die Attacke treffen würde, warf die , Verfluchte' sich herum und hielt eine Hand, senkrecht und die Finger zusammen, ihr entgegen. Es verlief geräuschlos. Die Amazone flog von dem Stamm und Ranma-chan verschwand. " Wo ist sie hin?", fragte man schließlich. Als man von Shampoo abließ. " Und wo sind der Japaner und ihr Führer?" Da war nur noch der Eindruck, den Genma hinterlassen hatte. Shampoo war ohne Bewusstsein. Äußerlich hatte sie keine Verletzungen. Innerlich auch nicht. Also wieso war niemand zuhause? < Kann dieses Mädchen etwa die Shiatsu-Punkte kennen? Und das war eindeutig eine Energie-Attacke. Sehr seltsam....> Unterdessen waren die beiden Japaner, Inzwischen-Wieder-Junge und Panda-Man, und der Chinese mehrere Kilometer vom Dorf entfernt. < Vielleicht...> Kurz hatte Ranma den Gedanken aufgegriffen, vor den Amazonen sicher zu sein. Jetzt schlug er sich mit der flachen Hand an die Stirn. " Nein!" Kurz und hoch. Simpson-Style. John Connor war in Tokio. Er konnte es nicht glauben. Der Junge, 17 mit Pferdeschwanz, T-Shirt, offenes Hemd darüber, Jeans und Turnschuhe fand einen Teil seines größten Traums in Erfüllung gehen. Tokio! Endlich hatte er genug Geld aufgespart gehabt, um sich diese Reise zu ermöglichen. Einen Monat wollte er dort verbringen. Danach würde er wieder zur wilden Zwiebel ( Chicago) zurückkehren und sich einen Job suchen. Für's College-Geld. Aber fürs erste würde er sich ein Zimmer in einem schönen Hotel nehmen und dann die Stadt unsicher machen. Nun packte der Amerikaner seinen Koffer am Griff und ging pfeifend zum Taxistand. John überlegte es sich anders und ging zu Fuß. Aber die Stadt war groß und der Junge verloren. < Der erste Gedanke war wohl wieder der bessere. Ich hätte den Stadtplan kaufen sollen!> So setzte er sich an eine Bushaltestelle und wartete. Etwas konnte er die Zeichen an dem Busfahrplan lesen. Und er erinnerte sich auch an ein relativ gutes Hotel. Also wartete er auf einen bestimmten Bus. So kam John Connor auch zum ersten Mal mit einem Nerimaner in Kontakt. Kuno. Mit einem großen Strauß Blumen. John wunderte sich nur, was für einen Müll der Kerl, der sich gerade neben ihn gestellt hatte, laberte. < Der Typ scheint ja ziemlich gaga zu sein.> Er hörte gar nicht richtig hin. Und verstehen tat er auch nicht alles. Aber was er verstand, machte ihm den Japaner mehr und mehr unsympathisch. < Frauenfeind. Gewalttätig.> Er fügte noch etwas hinzu. < Hoffentlich steigt er nicht in den gleichen Bus. Sonst könnt' es passieren und ich muss kotzen. So ein Arsch.> Pech. Der Amerikaner seufzte und stieg ein. John setzte sich. Kurz bevor der Bus losfuhr gab es einen Lichtblitz bei dem Schild mit dem Ziel und andere Schriftzeichen hatten sich geformt. " Wo zur Hölle bin ich hier?", fragte sich der Junge Minuten später. Woher sollte er auch wissen, dass er mitten in Nerima stand? < Ich kann genauso gut jetzt mit meinem Bummel anfangen und mir später ein Hotel suchen.> John grinste. So lief er etwas ziellos, aber immer noch relativ gut drauf durch die Gegend. Doch seine Laune ging schlagartig in den Keller als er wieder diesen Kerl hörte. Diese sülzige Stimme. Um die nächste Ecke sah der Amerikaner den Japaner auch schon. Er lief auf ein Mädchen in Schuluniform zu, das anscheinend gar nicht, dem Blick nach jedenfalls zu urteilen, erfreut war, wie John auch, den Kerl zu sehen. < So! Auch noch Mädchen belästigen. Na warte!> Aus seinem Rucksack holte John nun einen Baseballschläger und einen dazugehörigen Ball. Und dieser Ball hinterließ bei Akane und Kuno einen ziemlich Eindruck. Wenn auch auf zwei verschiedene Arten. Kuno hatte einen hellen Moment. Während er auf dem Boden lag sah er lauter Sternchen. Akane dagegen sah total verdutzt in die Richtung, aus welcher der Ball gekommen war, den sie aus Kuno's Kauleiste zog. Der Junge steckte den Schläger in den Rucksack zurück und kam damit, auf dem Rücken, und mit seinem Koffer auf das Mädchen zu. Bevor einer von beiden den Mund aufmachte, erklang eine dritte Stimme: " War das nicht gerade Kuno's Gesülze?" Da stand ein zweites Mädchen. Etwa in John's Alter. Sie trug die gleiche Schuluniform wie das jüngere Mädchen. Und beide kannten sich offenbar. Nabiki Tendo sah auf ihre kleine Schwester. Dann auf den lädierten Kendo-Kämpfer und als letztes auf den Jungen mit dem Rucksack, aus dem ein Baseballschläger hervorragte, und dem Koffer neben sich. " Da war wohl jemand schneller als meine kleine Schwester. Und ich kann von Kuno abkassieren." " Nabiki!", rief Akane tadelnd aus. " Ähem...", gab John von sich. Alles schön und gut. Zwei gutaussehende Mädchen. Schon am ersten Tag getroffen. Aber er war doch langsam mal müde. Und er musste sich noch nach einer Bleibe umsehen. " Ich möchte ja nicht disrespektvoll erscheinen, die Damen...." Dadurch wurden die beiden Tendo-Sprösslinge erst wieder auf den Jungen aufmerksam. " ... aber dürfte ich freundlicherweise bitten, dass sie mir meinen Ball wiedergeben. Ich bin gerade erst dabei meine Ferien zu beginnen und muss mich noch nach einem Hotel umsehen. Und ich möchte ihre Zeit nicht unnötig vergeuden." Akane war, um es einfach zu sagen, fassungslos. Ihre Haare sprangen aus der Frisur, ein Träger ihrer Schuluniform rutschte ihre Schulter herunter, ihre Augen quollen auf Übergröße, ihr Mund glich einem schwarzen Loch und John's Baseball fiel ihr aus der Hand. " Du bist erst der Zweite, der meine kleine Schwester eine Dame nennt." Nabiki nahm es leicht. Da rührte Kuno sich wieder. Und Akane trat ihn durch die Wolken. " Toll gemacht, Akane. Jetzt kann ich den Idioten nicht mehr bei Doc Tofu vorbeibringen." Sie sah zu dem Jungen. " Du machst hier Urlaub?" < Interessant.> " Wir haben ein Gästezimmer, das wir vermieten könnten." < Was!? Wow! Aber....> John war gleich im Ansatz des Vorschlags begeistert. " Aber... ich würde euch doch nur stören. Und was würden eure Eltern sagen?" " Unser'n Vater wird's es nicht arg stören....." < Voll ins Fettnäpfchen!> Das meldete der Verstand des Amerikaners an dessen Hirn. Als die Mienen beider Mädchen etwas trauriger wurden. " Verzeihung." Er senkte den Kopf und hob ihn gleich wieder. " Was würden mich vier Wochen Beteiligung an eurem Haushalt kosten?" Nabiki hatte schon einen Taschenrechner zur Hand. " Nabiki!" Akane war wieder bei Sinnen. " Du kannst doch nicht einfach einen wildfremden Kerl bei uns einquartieren!" " Kann ich nicht? Er bezahl sicher gut. Und deine Ziegelsteinkosten werden auch nicht kleiner." Akane brummte. " Wie viel kannst du zahlen?" John Connor kratzte sich kurz mit dem Finger am Kopf. " Eine Million hätte ich schon zusammengespart. Aber einiges davon wollte ich auf meine Einkaufsbummeln wieder loswerden. Na, 75000 Yen dürften vorerst wohl reichen. Ich ess' nicht viel. Und auch sonst bin ich ganz umgänglich. Außer ich treffe auf solche Idioten wie diesen Deppen, mit dem ich meinen Lieblingsball versaut hab'." " Kuno wirst du öfters sehen. Er meint meine kleine Schwester hier wäre unsterblich in ihn verknallt." John zog eine Augenbraue hoch. " Ich hab' mir gedacht, dass er gaga ist. Aber das....." Beide Mädchen zuckten nur mit den Schultern. " Willst du etwa ausdrücken, dass ich es nicht wert bin, dass man sich in mich verliebt?", gab Akane leicht säuerlich von sich. John verneinte schnell. " Na, dann. Willkommen im Tendo-Dojo!" Stille. Sie waren die ganze Zeit davor gestanden. Und gerade erschien eine junge Frau, offensichtlich mit den beiden Schwestern verwandt, in der Tür. " Akane, Nabiki! Essen ist fertig!" " Ach, ich habe mich ja noch gar nicht vorgestellt.", lachte der Amerikaner verlegen. Danach verbeugte er sich, wie es sich gehört. " Mein Name wäre John Connor. Erfreut sie kennen zu lernen." " Ich bin Nabiki Tendo und das ist meine kleine Schwester Akane Tendo. Die junge Frau gerade eben war Kasumi, unsere ältere Schwester." " Ich bin sicher, es gibt Leute, die dafür töten würden, unter dem Dach eurer Familie leben zu dürfen. Und ich kann bloß dafür bezahlen." Akane sah ihn drohend an. " Mach' so weiter und du kannst gleich Kuno hinterher.", knurrte sie danach. " Wieso? Weil ich die Wahrheit sage?" " Gut gekontert.", kommentierte Nabiki. " Aber jetzt komm' mit rein. Dann kann ich dich Paps und Kasumi vorstellen." " Große Schwester, es wäre gut, wenn du noch ein Gedeck auf den Tisch stellen könntest.", meinte die mittlere Tendo, als die Dreiergruppe das Haus betrat. Kasumi sah sich den Jungen an. " Dein Freund?", lächelte sie. " Einnahmenquelle. An ihn hab' ich unser Gästezimmer vermietet." John legte die Hände an vorn an die Oberschenkel und verbeugte sich. Relativ tief. " Ich bin sehr erfreut, sie kennen zu lernen, Tendo-san. Mein Name ist John Connor." " Danke. Ebenfalls erfreut, Connor-san. Nabiki, weiß Vater schon davon?" " Noch nicht." Eine Minute später tat der Mann es. So erntete John seinen ersten Dämonenkopf-Soun. " Daddy!", rief Nabiki aber laut aus. Das brachte den , Chef' des Hauses wieder zurück auf den Boden der Realität. Und etwas tiefer. " Warum brüllst du mich so an?", heulte Mr. Tendo, in einer Ecke kniend. " Ich muss das erst noch mit Paps bereden. Kannst du unseren Gast kurz ins Gästezimmer bringen? Danach können wir essen.", bat Nabiki. " Sicher.", gab Akane zurück. Sie zeigte ihm das Zimmer. " Aber besser du kommst jetzt. Kasumi hat sicher schon alles fertig." " Ja." " Guten Appetit!" Die Tendos sahen sich ihren Gast an und wunderten sich, weshalb er so gut mit Stäbchen essen konnte. " Du hast Kuno ja eine ganz schöne Delle verpasst.", brachte Akane schließlich raus, als endlich alle aßen. " Zwei Gründe dafür, Tendo Akane-san, hatte ich. Zum ersten ist er ein Sexist. Ich kann Sexisten nicht ausstehen. Zum zweiten habe ich ihn als Schmierseife eingestuft. Das heißt er sülzt rum und zwar so, dass keiner merkt, was für einen Mist er labert. Da lieg' ich doch wohl richtig. Meine Menschenkenntnis hat mich noch nie im Stich gelassen." Duales Nicken von Nabiki und Akane. " Aber ich möchte sie doch gerne fragen, Tendo Kasumi-san, ob sie in einem Fünf-Sterne-Hotel arbeiten. Das ist das besten Essen, dass sogar die Götter sie als Chefkoch einstellen würden." Dieses Lob brachte die Tendos zum Umkippen und Kasumi zum Annehmen der Farbe der Frucht namens Tomate. Reife Version. " Ich führe hier nur den Haushalt. Aber trotzdem danke...", brachte die älteste Tendo-Tochter leise heraus. Inzwischen war John fertig und bedankte sich, wie es sich gehört. Er verließ den Tisch und betrat wieder das Gästezimmer. Aus seinem Rucksack nahm er den Ball und den Schläger und ging hinunter in den Garten. Der Amerikaner sah sich den Garten genau an. Er hatte das Hemd abgelegt und stand jetzt mit seinem NGE- T-Shirt da, den Ball in der linken und den Schläger in der rechten Hand. " Was machst du da?" Nabiki's Stimme. Und sie klang relativ interessiert. " Ich untersuche den Garten, Nabiki-san." " Nabiki reicht vollkommen aus. Und wonach untersuchst du unseren Garten?" " Ich messe nach, welche Stellen ich wie treffen muss, um den Ball in der Luft zu halten." " Du bist Baseball-Spieler.", registrierte die Nihonjin. " Aber nicht nur. Neben der Schule mache ich auch noch etwas Tai-Chi.", antwortete John, sich umdrehend. " Soll ich's dir zeigen?" Nicken des Mädchens. Wieder umgedreht warf John den Ball leicht in die Luft und schlug zu. Und der Ball ging ab wie eine Rakete. Fast so wie der komische Ball in MiB. Der Junge stand einfach da, ohne sich zu rühren. < Er konzentriert sich.> Das überlegte Nabiki. Bingo. Plötzlich schwang John herum und traf den Ball wieder. Noch mal von vorn. Zu schön um wahr zu sein. Denn da war Akane in ihrem gelben Gi und wollt gerade in den Dojo. " Runter!" Das Mädchen erhaschte gerade noch einen kurzen Blick auf den Ball, bevor sie fühlte, dass sie von zwei relativ kräftigen Armen zu Boden gerissen wurde. " Was...? Du Perverser!" Aber John war schon weiter. Er musste den Ball erwischen, bevor noch irgendjemand ihn abbekam. Wie hatte er es auch nur in Erwägung ziehen können, im Garten zu trainieren? Das war doch so etwas von hirnrissig! Er erwischte zwar den Ball, rutschte dann aber noch einige Zentimeter über den Boden und hinterließ eine schöne Spur in Mutter Erde. Schließlich sah der Amerikaner hoch. Nabiki sah auf ihn herunter. " Du Perverser!", brüllte Akane und kam angerannt. Aber sie bremste ab. Total verwirrt sah sie, wie der Gast sie, fast schon auf dem Boden kriechend, um Vergebung bat. " Hast du nicht gesehen, wie sein Ball auf dich zukam, kleine Schwester?" Nabiki war neben den Amerikaner getreten. " Er hat dich nur davor retten wollen." " Als ob ich aus Glas wäre. So ein Ball kann doch mir nicht weh tun." Die mittlere Tendo zog jetzt eine Augenbraue hoch. Danach half sie John hoch. " Na, na. Du lässt die Finger von ihm. Wenn er im Krankenhaus liegt, kann ich keine Miete kassieren." Akane knurrte und grummelte vor sich hin, als sie wieder im Haus verschwand. Nabiki sah ihr kurz hinterher und drehte sich dann wieder zu John. " Wie viel?", fragte der Junge. Zuerst wusste das Mädchen nicht, was er meinte. " Ausnahmsweise hab ich's kostenlos gemacht. Aber das nächste Mal musst du zahlen." Sie ging hinein. Der Gaijin nickte und schlug noch einmal zu. Der Ball raste davon. " Für heute hab' ich aber genug trainiert." Mit diesen Worten ging er ebenfalls wieder ins Haus. Nach einem Bad, zwischenfalllos, packte John den Futon aus und legte sich schlafen. < Diese Girls sind wirklich nett. Was für ein Glück....> Am nächsten Morgen wurde der ganze Haushalt, inklusive Gast, durch einen Schrei der jüngsten Tendo-Tochter geweckt. Kurz darauf starrten fast alle auf das Loch in der Mauer. Auf der anderen Seite war eine Beule. Da war der Baseball vom Vortag. " Gmrpflgrmpfl...." Nabiki war noch nicht richtig wach. " Gute Güte." Kasumi. " Wuah! Meine schöne Gartenmauer!" Niagara-Verschnitt. " Dabei hab' ich doch gar nicht so fest zugeschlagen....", murmelte John. Als nächstes hob er seinen Schläger hoch und ging um die Ecke. Der Ball schoss wie ein Blitz, kurz darauf, aus dem Loch. Akane versuchte, ihn zu packen. Aber sie verfehlte ihn leider. Oder glücklicherweise. Wie man es betrachtet. Nach dem Frühstück packte der Amerikaner seinen Baseball und den Schläger in den Rucksack, inzwischen sonst vollständig geleert, und war auf dem Weg in die Stadt. Von Nabiki hatte er, gegen teures Geld natürlich, einen Stadt-, Straßenbahn- und Busfahrplan gekauft. Und auf dem Weg zur Bushaltestelle war John auch, als er diesen Typen sah. Der Kerl rannte mit einem Toastbrot im Mund durch die Gegend. < Ein Sexist. Pah! Und dazu noch Schüler.> , I'M MERRIED SHOOT ME' Das stand auf dem T-Shirt, das der japanische Junge trug, und über das er gerade den Rest seiner Uniform, das Oberteil, anziehen wollte. John derweil schüttelte nur den Kopf. " Interessant. Aber nicht weiter relevant.", murmelte der Amerikaner und setzte sich an die Bushaltestelle. Eine Stunde später stand John Connor auch schon vor dem Gebäude von Gainax. Nun holte der Junge eine Rolle Papier aus dem Rucksack und rollte sie teilweise ab. Mit einem Kugelschreiber strich er die Zeile , Gainax-Studios-Gebäude sehen' durch. Als John die Liste wieder eingesteckt hatte, machte er sich auf den Weg zum Tower. Oben, auf der Aussichtsplattform angekommen, strich der Amerikaner eine zweite Zeile durch. Aber er dachte nach. < Irgendwas... das fehlt.> Ihm ging ein Licht auf. Wie da ein Fenster offen war. John sah sich kurz um, ob ihn niemand beobachtete. Nein. So rotzte er hinunter. Nach einem festen und zufriedenen Nicken strich er endlich die Zeile durch. , Von Tokio-Tower runtergerotzt'. Den ganzen Morgen über klapperte der Amerikaner die Punkte auf der Liste ab. Mit einer weit abgehakten Liste und einem etwas schwereren Rucksack kam John dann bei der Schule vorbei. " Furinkan High School?" Er hörte das typische Geräusch, wenn ein Baseballschläger einen Ball trifft. " Strike!", kam es Minuten danach. Das interessierte ihn natürlich. < Mal sehen, was die hier so können.> So betrat der Amerikaner das Gelände. Sofort bemerkte er das Mädchen. " Nabiki?" Sie drehte sich um. " Was machst du denn hier?" " Was zahlst du für die Antwort?" Sie hatte sich kurz umgedreht. " Danke, ich habe meine Antwort schon." John zeigte auf eine Stelle links von Nabiki. Da standen drei andere Mädchen in der gleichen Schuluniform. Außerdem hielt die Tendo- Tochter ein Klemmbrett mit Blättern und einen Stift in den Händen. " Du wägst die Chancen für eure Mannschaft ab." Nicken. " Strike 3! Du bist raus!", rief der Schiedsrichter. " Möchtest du vielleicht mal?", fragte die Nihonjin. Aber in diesem Moment kamen die drei Mädchen an. " Nabiki, was ist denn das für ein süßer Junge neben dir?" " Fünfhundert Yen für die Info." " Vierhundertfünzig Yen für die Info." Nabiki sagte ersteres und John letzteres, wobei der Junge billiger war. Vorerst. " Vierhundert Yen.", meinte Nabiki ruhig. " Na, ich weiß nich'.", gab John von sich, seinen Baseball in einer Hand abwechselnd hochwerfend und wieder fangend. Nun aber brummte er. Das Gesülze eines bekannten Idioten war zu hören. " Oh, oh.", sah die mittlere Tendo es schon kommen. John holte aus. " Lächeln, Furzfresse.", lachte er schon mal. Dann zog der Ball auch schon dicht über den Boden und hinterließ eine Staubwolke. Akane wollte gerade ihre Faust in das Gesicht des Kendoisten graben, als sie merkte, dass da schon etwas steckte. Genauer war es John's Ball. < Den kenn' ich doch!?> Sie entfernte das gute Stück aus dem Matsch, welcher mal ein menschliches(?) Gesicht gewesen war. " Autsch.", war nur das einzige Kommentar, das sie laut gab. Vom Abdruck her musste das ja auch weh getan haben. Und nicht zu knapp. Sie sah sich kurz um und entdeckte auch prompt den Untermieter neben Nabiki. Akane entschloss sich dazu, den Ball zurückzuwerfen. Aber John hielt ihn mit Leichtigkeit. Er hob einfach nur kurz die Hand, als der Ball ziemlich nah war. Danach kam das Mädchen angelaufen. Nabiki rieb sich schon die Hände. Was würde das für Geld bringen! " Was treibst du denn hier?", fragte die Nihonjin etwas ärgerlich. " Musst du dich immer in meine Angelegenheiten einmischen?" " Tut mir wirklich leid, Akane-san. Aber das ist so eine Standartreaktion von mir. Natürlich hättest du ihn auch alleine geschafft. Und ich hab' gehört, wie die hier Baseball trainiert haben. Da hab' ich mich einfach entschlossen, mal zuzusehen, was die so drauf haben." " Diese Flaschen? Das sind doch bloß alles schlaffe Perverslinge." " Na, na. Man soll nicht von einigen auf alle schließen. Das ist keine gute Einstellung." Aus den Augenwinkeln betrachtete John inzwischen, wie Nabiki einigen Mädchen und Jungs, unter anderem auch dem Baseballteam, das Geld nur so aus der Tasche zog. " Wenn du nicht der Gast meiner großen Schwester wärst, würde ich dir den Hals umdrehen.", knirschte Tendo Akane-san. Da formten sich die Augen des Amerikaners zu Schlitzen. " Könnte ich bitte meinen Ball kurz haben? Danke." Der Kerl in dem Baseballoutfit der da gerade machte, das er wegkam, den hatte John erkannt. Es war der Typ vom Morgen. Langsam holte nun der Junge mit dem Ball den Schläger aus seinem Rucksack. Und er schlug zu. " Sag deinem Bewusstsein schon mal adieu, Sexist." Wieder gab es eine Staubwolke. " Was meinst du damit? Und wieso hast du den armen Kata so zusammen geschlagen?" Akane hatte John am Kragen seines T-Shirts gepackt. " Nun -röchel- ich hab' ihn heute -röchel- Morgen mit einem frauenfeindlichen -röchel- T-Shirt gesehen." Schon war der Gast der Tendos wieder auf dem Boden und atmete begierig die Luft ein. " Man hat die Kraft!", keuchte John, als Akane auf den Bewusstlosen zulief. Nabiki trat neben den Gaijin. " Du schuldest mir 2000 Yen. Das wollte ich meiner Schwester gegen ein kleines Trinkgeld auch sagen." " Und du schuldest mir 2000 Yen, weil du meine Privatsphäre verletzt hast. Oder sind das keine Fotos von mir?" Eines der Mädchen hatte unvorsichtigerweise ein Foto so gehalten, dass John es im Moment einsehen konnte. " Wir sind quitt.", gab Nabiki ohne eine Regung von sich und drehte sich um. < Ein gefährlicher Gegner. Aber irgendwie...> < Was für eine Geschäftsfrau... Nur etwas skrupellos...... Und doch irgendwie...> Einen Heimweg und ein " Bin da!" später war John Connor auch wieder im Gästezimmer der Tendo-Familie. Unten hörte er das geschäftige Werken aus der Küche. < Ich könnte Kasumi-san ja etwas helfen.> Dies überlegte er sich. Und ausführen tat er es auch. " Tendo-san? Kann ich etwas helfen?" " Connor- kun? Nenn' mich doch bitte Kasumi. Das reicht vollkommen aus." Die junge Dame lächelte. " In Ordnung, Kasumi. Kann ich dir etwas helfen?" " Das ist lieb. Aber im Moment nicht. Aber vielleicht kannst du ja Vater etwas Gesellschaft leisten In letzter Zeit sitzt er andauernd vor dem Shogi-Board und starrt vor sich hin." " Hai. Das werde ich." " Tendo-san?" Der Mann sah auf. " Connor-san? Was gibt es?" " Ich habe sie hier an ihrem Shogi-Brett sitzen sehen und gedacht, dass sie es mir möglicherweise, wenn sie so freundlich wären, beibringen könnten." " Natürlich." Tendo machte eine Handgeste, dass John sich setze. Als Akane und Nabiki aus der Schule heimkamen, fanden sie ihren Vater vor, wie er das Haus in ein Meer umfunktionierte. " Was ist denn hier passiert?", fragte Akane, fast schon erschrocken. " Vater hat gegen unseren Gast im Go verloren." Nabiki blitzte kurz hinaus und sah, wie John einige tanzähnliche Bewegungen mit seinem Baseballschläger ausführte. " Und -snif- dabei hat er -heul- gefragt, ob ich -buäh- es ihm beibringe!" Nabiki besah sich den Gast. " Du hast Vater im Go geschlagen und gemeint gehabt, er solle es dir beibringen. War das geschwindelt?" " Nein. Ich konnte es wirklich nicht." Nun hörte John auf und trat vor das Mädchen. " Ich hab' nur die Angewohnheit, alles praktische schneller und besser zu können als andere." < Und das macht einsam.> " Du hast also wirklich Daddy im Go geschlagen?" Akane war erstaunt. " Und du hast es tatsächlich noch nie vorher gespielt?" Nicken. " Kannst du mir doch nicht erzählen. Du hast es ganz sicher schon gespielt." Sie hatte die Arme verschränkt. " Ich habe höchstens meinem Sensei ein oder zwei Mal zugesehen. Aber nur kurz. Bevor er mich wieder an meine Übungen gescheucht hat. Mein Tai-Chi Sensei." Letzteres fügte er hinzu, als er die verwunderten Blicke des Tendo-Clans sah, Nabiki ausgenommen. Die begann nun, etwas zu verkünden. " Morgen wollen die Mitglieder des Furinkan-Baseball-Clubs gegen dich antreten. Ich hab' ihnen gesagt, du würdest sie alle schlagen." " Und wenn ich nicht will?", fragte John gespielt kindisch. " Du willst dich doch nicht mit mir anlegen....?" " Hast Glück. Steht sowieso auf meiner Liste. Aber eigentlich sollte das ein Profi-Club sein. Was soll's?" " Ach, übrigens. Kuno hat mir das hier für dich mitgegeben." Eine Herausforderung. " Nabiki! Hast du baka Kuno etwa erzählt, dass er ihn fertig gemacht hat?", schrie Akane, auf den Amerikaner zeigend. " Eigentlich...", begann die mittlere Tochter. " ... ist das so nicht ganz korrekt.", vollendete John. " Aber der Kerl hat sowieso keine Chance. Mein Schläger hat einen Stahlkern. Und der Typ ist nicht ganz... da." " Aber Kuno ist der Kendo-Meister unserer Schule!", rief die jüngste Nihonjin. " Der? Lachhaft. Selbst wenn er Mauern zerschneiden könnte. Ich bin sicher, er hat keine Chance." " Akane, sie es mal so: Wenn John ihn besiegt, kann Kuno nichts mehr von dir wollen. Und ich glaube nicht, dass er etwas von dir will." Sie zeigte auf den Gast. " So ist das also. Jetzt hab' ich's glaub' ich kapiert. Wenn jemand Akane besiegt, darf er mit ihr ausgehen. Und wenn jemand diesen jemand besiegt, darf der Zweite mit ihr ausgehen." Eines der Subjekte, über die John sprach, nickte zustimmend. " Und alles nur wegen meiner großen Schwester Nabiki." " Wenn wir schon von ihr sprechen..." An besagtes Mädchen wandte sich der Junge jetzt. " Ich bekomme aber 50% von den Einnahmen. Inklusive Wetten. Und nach den Quoten. Du kannst schon mal den Vertrag aufsetzen. Nachher kann ich ihn dann stempeln." Der Rest des Abendessens verlief ruhig und John half Kasumi beim Aufräumen. Danach gönnte er sich ein entspannendes Bad im Furo. " Diese Japaner wissen wirklich, wie man lebt." Aber diesmal verlief es , leider' nicht ohne Zwischenfälle. Mit geschlossenen Augen lag er in der Wanne und döste fast schon vor sich hin. Den Kopf nahe an der Wasserlinie.... Nabiki war ziemlich müde. Aber sie würde auf keine Fall ohne ein schönes Bad ins Bett gehen. Ihre Augen waren schon relativ klein und sie gähnte im Vorraum, als sie die extrem kurze Hose und das Shirt auszog und verstaute. Ihr Bademantel schlurfte auf dem Boden, als das Mädchen den Baderaum betrat. Müde seifte sie sich ein und spülte sich ab, nur, um sich endlich in das warme Wasser gleiten zu lassen. Zuerst bemerkte sie nicht, dass sie etwas zwischen ihren Beinen berührte. Aber dann riss sie die Augen auf und war wieder voll wach. John wurde durch dieses Drücken zwischen seinen Beinen ebenfalls aufgeschreckt. Er fuhr etwas aus dem Wasser auf. Triefnass standen sich schließlich beide Menschen gegenüber. Der Amerikaner und die Japanerin. Beide musterten den/ die Gegenüber zuerst. Und dann bekamen auch schon beide Nasenbluten. Aber was sollten sie nun machen? Wie sollten sie sich verhalten? Also erwies John sich als Kavalier und verließ den Baderaum. Mit einem " Verzeihung.". Nabiki brachte nur einen leisen Pfiff der Bewunderung heraus. " Er ist wirklich ziemlich süß." Es klopfte an der Tür zum Gästezimmer. " Ja?" John war noch wach. " Nabiki. Du wolltest den Vertrag unterschreiben und stempeln." " Komm rein." Die Japanerin war mit einem Bademantel bekleidet. Der Amerikaner mit Shorts. Er stand neben seinem Futon und schien zu meditieren. Nun kniete er sich neben seinen Koffer und holte ein kleines Kästchen heraus. " Kannst du mir den Vertrag vorlesen? Soviel pack' ich nicht." " Wenn du glaubst, mir vertrauen zu können." " Hai." Also tat Nabiki es. Sie kniete nun gegenüber von dem Gast. Kurz darauf legte sie den Vertrag auf den Boden. John hatte das Kästchen vor sich liegen und öffnete es nun. Ein Stempel aus Bergkristall, in Schaumstoff fein säuberlich eingepackt, und ein Stempelkissen. Er wickelte den Stempel aus dem Tuch und drückte ihn in das Stempelkissen. " Wie gut, dass mein Sensei mir soviel über Japan beigebracht hat." " Daher kannst du auch so gut Nihongo?" Der Junge nickte. Er drückte den Kristallstempel nun auf das Papier. Als er aufsah, war Nabiki's Gesicht nahe an seinem. Zuerst war John überrascht. Aber dann... Innerlich seufzte er auf. < Zu schön um wahr zu sein!> Sein Verstand warnte ihn. " Hast du Morgen keine Schule? Du solltest schlafen gehen. Es ist ziemlich spät.", brachte er heraus. Zögerlich. Genauer war es nach Elf. Nun war es für Nabiki an der Zeit, innerlich zu seufzen. " Du hast recht." Mit diesen Worten wich sie etwas zurück und nahm das Papier, mit dem sie gleich darauf das Zimmer verließ. Am nächsten Morgen war John schon früh wach und trainierte mit seinem Schläger Tai-Chi. Nach einem guten Frühstück, Kasumi-Style, begleitete er die jüngeren Tendo-Schwestern zur Schule. Zuerst stürmte die Horde auf Akane zu, das übliche Geschrei verbreitend. Aber dann blieben sie mit einem Schlag stehen. Sie hatten John bemerkt. Und er schlug leicht mit seinem Schläger in seine linke Hand. " Ich nehme an, das sind lauter Sexisten?", fragte er Akane. " Nur lauter Perverse.", gab das Mädchen verächtlich zurück. " Reicht schon." Nun tat er einen Schritt vor. " Für 500 Yen pro Person, schlägt er euch nicht zusammen!", rief Nabiki laut. " Erst in der großen Pause wird er gegen euch antreten. Und dann wird er sich kurz um Kuno kümmern." Das verkündete Nabiki. Die Schulglocke ging. " Ich werde in der großen Pause da sein. Bestellt schon mal die Särge für diese Hentais." Er verdünnisierte sich. Denn da kam der Oberschüler, -perverse und -idiot. " Tendo, wo ist der hinterlistige Dämon, der es gewagt hat, mich anzugreifen?" Akane war schon im Gebäude. " Bis zur großen Pause wirst du dich noch gedulden müssen, Kuno. Dann erst wird er vorbeikommen. Und vor dir muss er sich auch noch um das Baseballteam kümmern. Sie waren schneller als du. Ihre Herausforderungen haben ihn früher erreicht. Also, bis gleich!" Und schließlich war es soweit. Fast die ganze Schule versammelte sich auf dem Sportplatz. Und der Amerikaner war schon dort, auf seine Gegner wartend. " Es wird ein Werfer-Batter-Wettkampf. Connor-kun wird versuchen, die Bälle des Baseballteams alle zu schlagen. Möglichst in einem Home-Run. Das Team wird versuchen, die geschlagenen Bälle noch zu erwischen. In der zweiten Runde wird Connor-kun die Bälle selbst werfen. Bei jedem Mitglied unserer Mannschaft hat er drei Würfe zur Verfügung um sie ins Aus zu schicken. Wird ein Ball getroffen hat Connor-kun gegen dieses Mannschaftsmitglied verloren, sollte er den Ball nicht mehr erwischen." So erklärte Nabiki die aufgestellten Wettkampf-Regeln. John stand da in einer Jeans mit Sportschuhen, einem normalen T-Shirt und einem Cappy. Er hielt mit der Rechten seinen Schläger. So war er auf seinem Platz positioniert. Nabiki hatte für jedes Mitglied der Mannschaft eigene Wetten angenommen. Und auch Prozentwetten auf die ganze Mannschaft. Für beide Runden. Die Furinkaner bekamen ihre Münder gar nicht mehr zu. In der ersten Runde verfehlte der Gaijin nicht nur keinen Ball, nein, er verwandelte sie auch alle noch in Home-Runs. In der zweiten Runde traf keiner der Japaner den Ball, den John warf. Kaum war dieser Wettkampf beendet, trat der Gast der Tendos noch gegen Tatewaki , Blauer Donner von der Furinkan Schule' Kuno an. Und der Amerikaner hörte gar nicht auf das ( selten) blöde Gelaber des Nihonjin. Schließlich rannte besagter japanischer Volldepp auf seinen Gegner zu, mit erhobenem Bokuto. Aber John tauchte nur unter dem Schlag hinweg und rammte seinerseits Kuno eine volle Breitseite seines Baseballschlägers in die Bauchgegend. Der Perverse flog einige Meter, hinterließ eine lange Landespur und blieb schließlich bewusstlos liegen. Kaum hatte Nabiki das Geld gezählt und die Hälfte ihrem Geschäftspartner gegeben, verließ dieser das Schulgelände. " Gibt's hier irgendwo einen guten Nachtclub oder eine Disco oder so was in der Art?" Dies fragte der Amerikaner die zweite Tendo-Tochter. " Die Info kostet 500 Yen. Da ist die Info aber auch komplett." Das Geld wechselte den Besitzer. Lebender Wasserfall setzte das Wohnzimmer unter Wasser. " Mein kleines Mädchen wird erwachsen und geht aus!" Bei diesen Worten sahen sich beide Jugendliche aus den Augenwinkeln an. " Maybe. Maybe not.", gab der Gast von sich. Nabiki konnte nicht anders als zu schmunzeln. Aber bis sie endlich weg waren, hatte Kasumi alle Hände damit voll, ihren Vater etwas zu beruhigen. Der nächste Tag verlief ruhig, wenn man davon absah, dass Nabiki erst um drei Uhr Morgens einschlief. Aber sie würde keine Probleme bekommen. Ihre Lehrer schuldeten ihr einige , Gefallen'. John war zum Mittagessen wieder putzmunter und spielte Go mit Soun Tendo. Er hielt sich zurück, damit der Herr des Hauses auch eine kleine Chance hatte. Danach machte er noch etwas die Stadt unsicher und kam wieder relativ schwer beladen zurück. Gerade rechtzeitig, um Kasumi's , Götterspeise' kosten zu können. " Und du isst nicht viel.", meinte Akane. " Was kann ich dafür, dass eure große Schwester so gut kocht? Wenn sie so weiter macht komm' ich gleich doppelt heim. Bald werde ich nicht mehr in meine Klamotten passen!", lachte John. Danach stimmten alle mit ein und Kasumi wurde etwas rot. " Persönlich kann ich den Mann ja nur beneiden, der meine große Schwester heiratet." Nabiki's Kommentar. Tomatengesicht von Kasumi. Alles in allem war es ein richtig toller Abend. Doch leider war die Nacht nicht so toll. John hatte einen Alptraum. Einen Traum vom Ende aller Tage. Zwei Armeen trafen aufeinander. Die Armee der Lebenden und die der Untoten. Und an der Front knieten zwei Wesen. Rufe. Schreie. Brüllen. Flüstern. " Aaahhhh!" Klitschnass schrak der Amerikaner von dem Futon auf. Sein Atem ging schnell und schwer. Und sein Körper zitterte. Nabiki war von dem Schrei wach geworden. Sie schlich zum Gästezimmer und klopfte an. " Alles in Ordnung?", fragte sie durch dir Tür. " Ja. Nur ein Alptraum. Entschuldige bitte.", keuchte der Gast. Aber das Mädchen öffnete die Tür. Sie hatte eine etwas besorgten Blick, als sie den Jungen sah. " Muss ja ein schlimmer Alptraum gewesen sein.", sorgte sie sich. Die Nihonjin holte ein Handtuch und kniete neben den Amerikaner. " Hier." Mit diesem einfachen Wort reichte sie John das Stück Stoff. " Danke." Inzwischen war der Junge wieder etwas ruhiger. Fest rieb er sich den Schweiß vom Gesicht. Der besorgte Blick seiner Gastgeberin entging ihr natürlich nicht. Konnte es gar nicht. Denn er sah in dieses Gesicht. " Nabiki, Akane! Zeit zum Aufstehen!" Kasumi? Beide schraken auf. Aus ihrem tranceähnlichen Zustand. " Sieben Uhr!?" Nabiki huschte hinaus. John seufzte tief. Kasumi hatte beim Frühstück ein besonders Lächeln auf den Lippen. Und drei der vier anderen Menschen an dem Tisch bemerkten das. Der Junge vermochte es nicht einzuordnen. Und das beunruhigte ihn etwas. Bei etwas Tai-Chi dachte der Amerikaner darüber nach. So verbrachte er diesen Tag. Mit Nachdenken. So entschloss er sich, das Mädchen etwas auszufragen. Beide saßen auf der Veranda und zuerst beobachtete John, wie Akane trainierte. " Darf ich dich was fragen?", meinte er schließlich. Nabiki schrak auf Sie wandte ihren Blick von dem Gast. " Selbstverständlich.", flüsterte sie. Gerade noch laut genug, damit John sie hörte. " Du bist für das Einkommen eurer Familie zuständig, oder? Ich habe dich genau beobachtet. Sicher bist du auch noch an der Börse." Seine Gesprächspartnerin nickte. " Ich kümmere mich um das Geld ja. Daddy geht nicht arbeiten und er unterrichtet auch nicht mehr. Seid Mama tot ist, ist es bei uns immer knapp." " Sorry." " Nein. Es muss dir nicht leid tun. Schlimm war es schon. Aber man kommt darüber hinweg." " Solange ihr sie nicht vergesst, wird sie niemals wirklich tot sein." Nun sah die Japanerin den Jungen an. " Ist süß. Du musst wissen, Kasumi hat genug damit zu tun, sich um den Haushalt zu kümmern. Sie kann es als einzige. Und Akane und ich, wir beide gehen noch zur Schule. Die Fotos und der Informationsdienst sind der Nebenverdienst, der uns die kleinen Freuden des Lebens ermöglicht." " Verstehe. Aber vielleicht solltest du Akane fragen, bevor du noch mehr Fotos schießt. Vielleicht würde sie sich ja sogar freiwillig ablichten lassen. Es gibt ja auch wirklich Grenzen. Selbst beim Geld." " Das weiß ich. Aber Akane würde sich nie freiwillig fotografieren lassen. Außerdem habt ihr ja alle auch noch genug an." John musste lachen. " Gibt es wirklich so viele Perverse an eurer Schule? Ich hab' die Horde da ja mitbekommen und Kuno auch. Aber...." " Stimmt. Es gibt wirklich viele Perverse an unserer Schule. Aber nicht nur Jungs. Die Fotos von dir verkaufen sich auch ganz gut." " Vielleicht haben die Mädchen Glück, dass ich keine schwachen Mädchen schlage." " Akane aber schon." " Sie würde ich schlagen. Sie ist ja auch nicht schwach. Hat sie selbst gesagt." Nun lachte die Nihonjin wieder. " Gleichberechtigung also? Klasse Einstellung. Vielleicht solltest du dich wirklich mal mit ihr schlagen." John schüttelte den Kopf. " Nicht, wenn es sich vermeiden lässt. So hübsche Gesichter muss man nicht unbedingt lädieren." Das Mädchen setzte einen etwas anderen Blick auf. Eifersucht? Definitiv. Und der Junge spürte es auch. " He, ihr beide Ölgötzen. Kuckkuck!" Akane wedelte ihre Hände zwischen den beiden Gesichtern auf und ab. Doch da tat sich nichts. " Jemand zuhause?" In der Nacht lag der Amerikaner im Garten auf dem Rücken und sah in die Sterne. Vor seinem geistigen Auge tat sich ein Bild von einem Gesicht auf, zur Hälfte von einem Schatten verdeckt. " Wer bist du?", fragte er. Keine Antwort. Konnte man die auch erwarten? Vielleicht. < Ich habe so ein Gefühl, als würde es bald ziemlichen Ärger geben.> Er fing an zu träumen. Wanderer zwischen den Welten. " Du willst sie? Hier hast du sie!" Sammler der Seelen. " Sind sie nicht wunderschön?" " Die Sterne. Wir sehen nur nicht mehr hin." " Kame... Hame... HA!!" " Nun steigen wir hinab in die blinde Tiefe." " Bei the pricking of my thumbs, something wicked this way comes." John schlug die Augen wieder auf. Das erste Licht der Sterne wich dem Schein der Sonne. Doch etwas war nicht, wie es sein sollte. Der Junge erkannte etwas, das einem Kometen verdammt ähnlich sah. Und es kam auf die Erde zu. Genauer strebte es auf das Wasser zwischen China und Japan zu. < Was hat das alles nur zu bedeuten?> Die junge Frau rannte. Um ihr Leben. Aber da war das Deck zu ende. Sie wandte sich um, ihren Rücken fest an die Reling gepresst. Es kam auf sie zu. Aber... Eine Hand hatte es gepackt. Das Maul am Stiel wand sich und quietschte, sabbernd. Die Hand zerquetschte es. Danach senkte der Arm sich und ein Gesicht tat sich halb aus dem Schatten auf. Es war der Schatten gegenüber der Frau. An der Wand neben der Tür. " Keine Angst.", sagte die Stimme der Person sanft. Ein rothaariges Mädchen. Und was für ein Mädchen. Nun trat sie vollends aus dem Schatten. Rotes China-Hemd. Schwarze Hose. Barfuss. Die Haare zu einem Zopf zusammen gebunden. Da verschwand sie. Der Dämon befand sich hinten am Heck des Schiffes. Er hatte einen Mann übernommen. Aus dem einen Arm wuchsen dutzende Tentakel mit Alien-Mäulern daran. Der andere Arm war einfach nur eine Kanone. Und darin steckte im Moment eines der Alien-Mäuler am Stiel. Ein gewaltiger Rachen spannte sich in dem Gesicht auf. Mit unendlich erscheinenden Zahnreihen. Die Augen hingen windend an ihren Nervenbündeln außerhalb ihres normalen Platzes. Und anstatt den Beinen hatte er Tentakel mit Saugnäpfen mit denen er sich fortbewegen konnte. Alles war blutverschmiert. Mit Schrecken musste Ranma-chan mitbekommen, dass das Biest auch noch Kontrolle über einige Passagiere hatte. In ihren Hälsen wandten sich Ableger des Dämons. < Bis er ihre Energie abgesaugt hat, benutzt er sie als Sklaven. Verdammt! Und ich kann ihnen nicht helfen. Aber wenigstens kann ich sicherstellen, dass dieses Monster keine weiteren Menschen mehr übernimmt.> Mit diesen Gedanken verschwand das Mädchen wieder im Schatten. Zum Glück war es erst Morgen und das waren die Frühaufsteher gewesen. Und Pandahintern hatte sich über das Frühstück hergemacht Doch plötzlich richteten sich die Augen des Dämons waagerecht auf. Seefahrer kamen angestürmt. Sie blieben erschrocken stehen. Der Dämon hob den Arm mit der Kanone. Eine Frau, einer der mitgekommenen Passagiere, schrie. " Wenn du nachts die Freunde suchst und im Schlaf um Hilfe rufst schick' deinen Traum auf die Reise! Schrei und es wird Wirklichkeit und setz' die Zauberkräfte frei! Wer dich jetzt hören kann wird bei dir sein." Ranma-chan hatte den Kampfplatz betreten. Sie stand mit gespreizten Beinen zwischen dem Dämon, seinen bisherigen Opfern und den freien Menschen. " Ich werde es nicht zulassen, dass Dämonen über unsere Welt herfallen!" Der Dämon schoss. Das Mädchen legte beide Arme nach hinten und ließ ihre Energie zu ihren Händen wandern. " Kame..." Unzählige Nadelprojektile schossen auf Ranma-chan zu. " ... hame..." Der Dämon warf seine Armtentakel nach ihr. " ...HA!!" Während die Projektile vergingen schoss das Monster mit Energie. < Was!?> Eine gewaltige Explosion würde das Schiff zerfetzen! < Ich muss etwas tun!> Wenn beide Energien aufeinander trafen konnte das sogar Ranma(-chan) vernichten. Und die schlafenden Seelen wollte sie auf keine Fall aufwecken. Sie waren unberechenbar. Im letzten Moment bevor beide Energien aufeinander prallten, bog die Schockwelle scharf zur Seite ab und verschwand über dem Meer. Die andere Energie aber schoss weiterhin auf das Mädchen zu. Sie aber sprang flach und stieß die Energie aus dem Weg. Da wurde sie von den Maultentakeln gepackt. Der Dämon hob sie vor seinen Körper. " Was bist du?", dröhnte er. Die Mäuler wanden sich um den Menschen herum. " Segen. Schutz vor Bösem.", gab das Mädchen von sich. Endlich hatte sie vielleicht eine Möglichkeit gefunden. Dass ihr das nicht auch schon früher eingefallen war. Der Dämon und seine Beute brüllten, als das Licht sich ausbreitete. Ranma-chan fühlte, wie der Griff sich lockerte. Und sie nutzte die Gelegenheit. Den Diener des Bösen packte sie und warf ihn in den Himmel. Sie sprang hinterher. Solange der Schutz und der Segen aktiv waren, brauchte sie sich um das Schiff und die Menschen darauf keine Sorgen zu machen. Zuerst band sie ihm, der immer noch geschwächt war, die Tentakel zusammen, ihn wie ein Paket verschnürend. Aber bevor Ranma-chan ihn richtig fertig machen konnte traf der Dämon sie mit dem Kanonenarm. Sie wurde etwas weggeschleudert. Und was danach geschah, konnte sie zuerst gar nicht erfassen. Er pustete sich selbst die Tentakel weg. Aber... er konnte sich regenerieren! < Verdammt! Ich muss....> Die Gedanken des Menschen wurden durch markerschütternde Schreie unterbrochen, die so plötzlich wieder verstummten, wie sie aufgekommen waren. Plötzlich schoss der Dämon auch noch einen Energiestoß auf das Schiff. Und was für einen Energiestoß. Ranma-chan ließ sich der Erde entgegenstürzen. Direkt in die Flugbahn der Energie. So erhellte eine geradezu gewaltige Explosion den Himmel. Und eine große Wasserfontäne bildete sich. Das Mädchen landete ziemlich lädiert auf dem Deck des Schiffes. " Nein!", keuchte sie. Die Menschen, welche übernommen worden waren... waren tot. Sie ballte ihre Hände zu Fäusten und lockerte sie wieder. " Wut tötet das Bewusstsein. Wut führt in die Dunkelheit.", murmelte Ranma-chan vor sich hin, wiederholend. Ihre Aura flammte auf und loderte gleich einem Inferno. Blitze zuckten um sie herum. Da rasten die Tentakelmäuler auf sie zu. Aber Ranma-chan sprang ihnen entgegen. In ihrem Steigflug schlug sie die Tentakel beiseite und näherte sich dem Dämon. " 1...2...3...4...5...6...7...8...9...10!" Ein Talisman erschien vor ihr und sie griff danach. Doch bevor sie ihn ansetzen konnte, schoss das Maul aus dem Gesicht auf sie zu und wölbte sich über ihren Kopf. Wollte er sie etwa aufsaugen und ihr die Energie abzapfen? Ihr ganzer Brustkorb war inzwischen verschlungen. < Ich werde nicht aufgeben. Nicht, solange noch ein Funken Leben in meiner Seele ist.> Der Dämon hatte eines vergessen: Der Talisman war noch immer in Ranma-chan's Hand. Und den klebte sie, während die Dämonenzähne sich in ihr Fleisch und ihre Knochen bohrten, an die Außenseite des Mauls. " Weiche, böser Geist.", keuchte die Kämpferin mit beinahe letzter Kraft leise. Brüllen. Rauchen. Der Dämon verging. Stückchenweise löste er sich auf. Und nicht blieb zurück als Ranma-chan. Die stürzte fast bewusstlos wieder hinab. Tief ins Meer. Aber da stand sie auch schon auf dem Deck zwischen den Leichen. Übel zugerichtet. Die Menschen konnten sehen, wie sich ihre Wunden schlossen. Sie hatten das leise Murmeln nicht gehört. Ranma-chan. Nun seufzte sie, den Kopf schüttelnd. Sie konnte die Opfer des Dämons nicht wieder erwecken. Weil die Leiber fast nicht mehr als menschliche Körper zu erkennen waren. Doch Ranma-chan hob den Kopf. " So sei es." Licht wurde sichtbar. Und ein leises Heulen. Sie nahm die Seelen der Ermordeten in sich auf, damit diese ruhen konnten, bis sie einen Weg gefunden haben würde, ihnen ewige Ruhe zu verschaffen. Das Mädchen verschwand. Genma-Panda krachte durch eine Wand des Schiffes und stürzte ins Meer. Eher unfreiwillig. Banküberfall. Die Polizei hatte das Gebiet abgeriegelt. Und die Beamten lieferten sich ein heißes Feuergefecht mit den Räubern. Plötzlich wurde die Haupttür aufgestoßen und ein Kind rannte heraus. Hinter dem Kind erschien eine maskierte Gestalt, die Waffe auf das Kind gerichtet. Ein Schrei. Schüsse. Wie aus dem Nichts stand da ein Mädchen. Rothaarig. Ein Klumpen Metall fiel auf den Asphalt. Dann lag der Maskierte auch schon auf dem Boden. Ein Schemen näherte sich dem Fenster. Der zweite Bankräuber flog heraus. Stille. " So, Pop. Dann werden wir mal deinen alten Freund besuchen. Und ich rate dir noch einmal, meinen Fluch nicht zu erwähnen. Es ist schon schlimm genug, dass du mich mit einem dieser Mädchen verlobt hast." Ranma tappte mit seinem Fuß vor dem Panda. Instand- Idiot. Beide standen vor dem Tor zum Grundstück der Tendos. < Eigentlich dürfte ich das hier gar nicht tun. Ich könnte sie alle in Gefahr bringen. Aber bis jetzt ist nur ein Dämon aufgetaucht. Doch ich habe das Gefühl, dass er nicht alleine war. Also muss ich auf sie besser acht geben. So lange hatte ich keine Heimat mehr. Wie es wohl sein wird? Die ganze Zeit in Hea'ven war ich auf einer einzigen großen Reise. Und jetzt scheine ich endlich eine Heimat gefunden zu haben. Wie wird es sein?> Ranma hob den Kopf. " Das werde ich herausfinden." Genma sah seinen Sohn etwas erstaunt an. Er zuckte kurz mit en Schultern und begann zu rufen. " Tendo! Bist du da?" Mit diesen Worten trat er auch durch das Tor, gefolgt von seinem Sohn. " Saotome!" Ein Mann mittleren Alters mit einer jungen Frau erschien in der Tür. Ranma's Idiot, äh Vater, und der Mann fielen sich praktisch in die Arme. " Saotome, bist das wirklich du?" " Ich habe Ranma mitgebracht. Wie versprochen." " Aber wieso hast du dich nicht angemeldet?" " Ist die Karte denn noch nicht da?" Endlich trennten sich die beiden Männer wieder. Der Mann mit Schnurbart beäugte Ranma, fast bis auf die Knochen, während er ihn umkreiste. " Ist das Ranma?" Genma nickte nur. Da hatte Tendo den Jungen auch schon gepackt und schob ihn in Richtung Haus. " Kasumi, hol' bitte deine Schwestern und bring' sie ins Wohnzimmer. Ich habe eine Überraschung für euch!" Die junge Frau verschwand im Haus und Rufe erklangen. Im Wohnzimmer bemerkte Ranma dann den Jungen, der mit einem Baseballschläger im Garten Bewegungen durchführte. < Das ist niemand aus der Familie. Etwas merkwürdige Aura.> Ein Mädchen beobachtete diesen Jungen. " Nabiki, John, kommt ihr bitte ins Wohnzimmer? Wir haben Besuch." Die junge Frau von vorhin. Das Mädchen und der Junge wandten sich um. Der Junge richtete seinen Blick sofort auf Ranma und seine Augen weiteten sich. Er murmelte etwas. Doch er kam mit dem Mädchen, kurz dahinter, auf das Haus zu, den Schläger an sein Bein haltend. " WAS!? Wie konntest du nur?" Das war Akane, die da fast ausrastete. " Das war wirklich nicht recht, Daddy." Kasumi. " Und das alles nur wegen der Ehre?" Nabiki. John sah beide Neuankömmlinge kritisch an. Besonders den Jungen, der als Ranma Saotome vorgestellt worden war. < Er ist es wirklich. Es ist diese Gestalt da. Aber was für ein Geheimnis umgibt ihn? Und wieso verspüre ich dieses merkwürdige Gefühl seit er hier ist?> "Meinst du nicht auch?" John schrak auf. " Was bitte?" Nabiki sah ihn an. " Meinst du nicht auch, dass diese Ehevermittlungstraditionen längst überholt sind?" " Ayu.", bestätigte der Amerikaner. " Und persönlich denke ich, dass eine Sache wie Ehre nur einzelne Personen betrifft und nicht deren Verwandte oder Bekannte. Nur eine Person selbst ist für seine, oder ihre, Ehre verantwortlich. So jedenfalls sehe ich das." Genma konnte ein abfälliges Kommentar über nichtsnutzige Ausländer nur knapp verkneifen. Aber man konnte seinem Gesicht die Gedanken zu deutlich ansehen. In diesem Augenblick tat Ranma etwas. Bis zu diesem Zeitpunkt war er still gewesen und hatte sich nicht auffällig benommen. Er hatte observiert und die Lage erforscht. " Du verdammter alter Rassist. Der Gast der Tendos hat vollkommen recht. Nur leider denkt der Rest der Menschheit nicht so. Du bist das beste Beispiel." Ein Jubiläum folgte. Genma's erster Ausflug in den Teich. " Wah!" Soun's klügstes Kommentar. " Tja, das hast du dir selbst eingebrockt, alter Trottel. Musstest mich ja auch unbedingt nach Jusenkyo schleifen. Pech wenn man weder Chinesisch sprechen noch schreiben kann.", gab Ranma weiter von sich. An die Tendos gewandt: " In Jusenkyo ist er in die Quelle des ertrunkenen Pandas gefallen. Seither verwandelt er sich bei Kontakt mit kaltem Wasser in dieses Fellbündel. Und heißes Wasser macht ihn wieder normal." Zum Beweis hatte der Junge plötzlich eine Thermosflasche in der Hand und goss ihren Inhalt über seinen Vater. " Heißheißheißheiß!", brüllte der Depp. " Na, ja. Es muss nur warmes Wasser sein. Aber er hatte es diesmal verdient.", urteilte der Sohn. Instant-Panda. John konnte Ranma nicht einordnen. Dabei hatte seine Menschenkenntnis vorher noch nie versagt. Aber im Moment wurde er gefragt, ob es ihm etwas ausmachen würde, das Gästezimmer mit Ranma und seinem Vater zu teilen. " Nein, nein. Das macht mir gar nichts aus.", wehrte der Baseballspieler ab. " Ich werde es euch auch gleich zeigen. Wollte mich sowieso fürs Furo fertig machen. Da kann ich euch auch gleich mit ins Gästezimmer nehmen." " Danke. Das ist freundlich." Ranma verbeugte sich leicht. Bevor er den Raum verließ, sah er die drei Mädchen noch einmal genau an. Am längsten blieb sein Blick auf Akane haften. < Sie ist eine Kämpfernatur. Vielleicht hat sie auch noch einen guten Charakter.> Natürlich hatte er die Blicke bemerkt, die sich der Amerikaner und die Tendotochter mit Namen Nabiki einander zugeworfen hatten. Und diese Kasumi hatte ganz deutlich abschweifende Gedanken gehabt. " Hier. Ich schnapp' mir frische Wäsche. Richtet euch nur ein." " Danke." Was der Panda, Genma, sich unter einrichten vorstellte zeigte sich dadurch, dass er erst einmal sämtliches Hab und Gut von John zur Seite fegte und seinen Rucksack mitten im Zimmer platzierte. Ranma schüttelte nur den Kopf und verließ das Zimmer. " Kasumi-san, dürfte ich wohl das Dojo benützen?", fragte er höflich die in der Küche arbeitende Frau. " Aber natürlich. Und es reicht, wenn du mich nur Kasumi nennst, Ranma." " Danke. Zu freundlich, Kasumi." Der Tendo-Sprössling wollte sich noch zu dem Gast umdrehen. Doch er war schon weg. " Was für ein höflicher Junge. Und Akane meint, alle Männer seien Perverse." Sie setzte ein etwas breiteres Lächeln auf und wandte sich wieder ihrer Arbeit zu. Ranma fand die jüngste Tochter Soun Tendos im Dojo vor. Einige Minuten beobachtete er ihre Bewegungen. Dann erst bemerkte sie ihn. Und sie verbiss sich ein bissiges Kommentar von wegen alle Jungs sind pervers. " Möchtest du auch trainieren? Bleib aber bloß auf Distanz. Ich habe keine Lust meine Kraft an so einen wie dich zu verschwenden.", war sie aber immer noch ziemlich herablassend. " Und ich verspüre nicht im geringsten den Drang, ein hübsches Gesicht zu verunstalten.", gab der Junge wie eine Rasierklinge zurück. Während Akane in eine Salzsäule verwandelt war begann Ranma mit einigen , langsamen' Übungen. Man konnte ihn noch gut sehen. " Willst du etwa andeuten, du nimmst auf Frauen keine Rücksicht?", kam endlich Akane's Frage. " Wieso? Sind doch alle gleich. Und ich hab' auch keine Lust, mich zur Zeit zu verloben. Schon gar nicht mit jemanden, den ich überhaupt nicht kenne." Akane war einen Moment lang erleichtert. Doch dann ging sie in eine Angriffsposition. " Komm schon, schlag mich wenn du dich traust." " Ist aber echt ein Jammer. Soll ich dich bloß zu Fall bringen, dich wirklich besiegen, oder gleich durch die Wand werfen?", seufzte ihr Gegenüber und fragte. " Angeber! Wehr' dich!" Mit diesen Worten griff das Mädchen an. Doch ihr Gegner duckte sich einfach unter den Faustschlag hindurch und packte den Gürtel ihres Gi's. " Und tschüss.", hörte Akane nur noch, als sie von den Füßen geholt wurde und auf die Wand zuflog, kopfüber. Sie konnte fühlen wie einer ihrer Knöchel gepackt wurde. Sekundenbruchteile später knallte sie gegen etwas festes. Sie sah hoch und in Ranma's Gesicht. " Du hast die Art deiner Attacke zu sehr angedeutet und dann warst du auch noch viel zu langsam." Er öffnete seine Finger. Kurz, wirklich nur eine 1000stel Sekunde, fiel Akane. Aber dann stand sie auch schon fest mit beiden Beinen auf dem Boden. Sie war total perplex. Ranma stand im Türrahmen. " Ach, übrigens: Lange Haare sind geradezu einladend, dass man daran zieht, wenn du verstehst, was ich meine." Das Mädchen hatte die Worte zwar vernommen, aber nicht bewusst. " Hä?", brachte sie nach einer guten halben Minute heraus. Das Abendessen bescherte den Tendos und ihren Gästen ein Bild, das man fast schon als abstrakte Kunst bezeichnen konnte. Genma hatte ein Kommentar von wegen Ranma solle sich nicht wie ein Mädchen verhalten losgelassen und schon hatte die Hand seines Sprösslings von der Seite her einen Abdruck im Schädelknochen hinterlassen, John's , Sexistenprügler' hing mit dem breiteren Viertel in der Kauleiste des Japaners und der Tisch hatte von oben upside-down Bekanntschaft mit dem Kahlkopf gemacht. " Autsch." Nabiki verzog das Gesicht. " Aber tut das nicht weh?", fragte Kasumi. Und Soun Tendo schüttelte nur den Kopf. " Das hatte er verdient.", war sein Kommentar. " Ich warne sie nur einmal. Sexisten haben in meiner....", begann der Amerikaner. " ... Gegenwart nichts zu lachen.", vollendete Ranma. Kurz sahen sie sich hinter Genma's Rücken, der noch aufrecht saß, an und lachten dann lauthals los. Die anderen stimmten mit ein. Ausgenommen der Idiot, der inzwischen langsam nach hinten wegkippte. De Nacht verlief ruhig. Bis auf die Schlägerei wegen John's Sachen. Ranma vs. Genma. Sieg für Ranma. Am nächsten Morgen bat Ranma, in die Schule gehen zu dürfen. Genma grinste nur. Das hatte er ihm auch befehlen wollen. Gut, dass er es von selbst zur Sprache gebracht hatte. " Ich muss dir noch sagen, dass es da einen Kerl gibt, der wahnsinnig in Akane verschossen ist. Er heißt Tatewaki Kuno. Denkt, Akane würde ihn unendlich lieben. Außerdem ist er ein Vollidiot und fuchtelt immer mit seinem Bokuto durch die Gegend. Pass' gut auf ihn auf. Reicht schon, wenn ich sein Erzfeind bin." Nach dem letzten Satz lächelte John. " Danke. Werd' daran denken, wenn ich ihn schlage.", gab Ranma von sich. " Wir werden nicht heiraten, weißt du?", gab Akane von sich. Ranma ging still neben ihr her. " Hey! Antworte gefälligst!" Das Mädchen war ziemlich gereizt. Dieser Junge! " Nein, wir werden nicht heiraten. Ich zwinge niemanden, sich mit mir zu vertragen." Akane blieb stehen. < Was hat das jetzt zu bedeuten?> Endlich überwandt sie ihre Verwunderung und rannte dem Jungen hinterher. Schließlich kamen beide Nihonjin vor der Schule an. Fünf vor halb. " Wo ist dieser Dämon mit der Keule? Ich, Tatewaki Kuno, werde die Strafe des Himmels über ihn bringen!" Kuno war so wütend, dass er gar nicht merkte, dass er im Kreis lief. Doch plötzlich blieb er stehen. " Ehrenwerte Akane Tendo, Fest für meine Augen!" Ranma sah ihn an. " Das ist Kuno, oder?" Das Mädchen nickte nur, ein großer Tropfen von ihrer Stirn hängend. Kuno kapierte ja wirklich nicht viel, und meistens sogar falsch, aber dass etwas zwischen diesen beiden da laufen musste, war klar. " Du bist ziemlich vertraut mit Akane. Wer bist du, Bursche?" Der Oberschüler hatte sein Stück Holz auf Ranma gerichtet. " Ich bin der Erbe der , Saotome-Kampfsportschule für Schlägereien aller Art'. Ranma Saotome ist mein Name." Ruhig. " So denn, Ranma Saotome. Sage mir, weshalb du dich auf das Niveau der edlen Akane erhebst.", forderte der Idiot. " Nun, es wäre vielleicht ein Grund, dass ich besser kämpfen kann als sie. Auch wäre es vielleicht ein Grund, dass alle Menschen gleich und mit gleichen Rechten und Pflichten ausgestattet worden sind. Es könnte allerdings auch sein, dass ich sie im Kampf besiegt habe. Und wir wurden durch unsere Erzeuger väterlicherseits miteinander zum Leben verbunden....." Ranma rasselte das alles schnell hinunter. Und Kuno hing meilenweit hinterher. Damit war er noch ziemlich schnell für seinen, nicht vorhandenen, Grips. " Und ich fordere dich heraus. Kämpfe." Das verstand Kuno jetzt aber. " Wie du es willst, Saotome. Bereite dich darauf vor, besiegt zu werden!" Tatewaki stürmte los, das Bokuto hoch über seinen Kopf erhoben. Ranma fing es mit einer Hand ab und schleuderte seinen Gegner über den halben Schulhof. Doch bevor Volldepp auf dem Boden aufkam, hatte der Saotome-Sprössling ihn gepackt und mischte ihn gut auf. Zuerst versetzte er Kuno eine schnelle Folge von Tritten und Schlägen an einige empfindliche Stellen. Danach bekam der Blödmann eine Salve Ohrfeigen ab. Als letztes... Ranma entschloss sich doch, es sein zu lassen. Kuno blieb, total im Arsch, lieben. " Ich habe fertig." Hätte jemand die Zeit genommen, hätte er sich noch mehr gewundert. 2,5 Sekunden. Inklusive der 2,4 Sekunden von Kuno's Flug. Aber Nabiki war nicht schnell genug gewesen. Zu dem Häufchen Elend gab es nur eines zu sagen: " Au." Tja, in diesem Fall tat Dummheit wohl doch weh. Offene Münder waren die Folge. Doch Ranma begab sich nur ins Schulhaus. Er sah dort, am Eingang auf die Karte der Anlage und begab sich ins Sekretariat. Minuten später tauchte Nabiki auf. Sie legte ein Bündel Scheine hin und meinte: " Machen sie es bitte schnell." Die Sekretärin nickte nur. Damit war wieder einer der , kleinen Gefallen' abgegolten, welche die Tendo noch gut hatte. " Du bist in der gleichen Klasse wie Akane. Soll ich dir den Weg zeigen?", fragte das Mädchen. " Nicht nötig. Den Weg finde ich schon alleine. Und außerdem bin ich sowieso blank.", lachte Der Junge und verließ das Zimmer. Nabiki sah ihm nur eine Sekunde hinterher und ging auch hinaus. Aber dort war niemand mehr. " Wie jetzt?" Mental notierte sie sich, dass dieser Saotome bestimmt ein Geheimnis hatte. Und das bedeutete: GELD!! Und etwas davon, Geld nämlich, bekam sie von Kuno. Von wegen der Beziehung zwischen Akane und Ranma. Letzterer benahm sich wie ein etwas scheuer Junge. Er passte im Unterricht auf und arbeitete gut mit. Er überhörte das Tuscheln und Murmeln um ihn herum. Die Mädchen schwärmten von ihm. Und die Jungen waren neidisch. Doch das alles wurde unterbrochen, als Kuno ins Zimmer gestürmt kam. " Dämon Saotome! Niemals werde ich es zulassen, dass du dich mit deinen bösen Tricks der unschuldigen Akane bemächtigst!" Ranma checkte die Lage. < Hier bringe ich sie nur unnötig in Gefahr. Also raus.> Glücklicherweise war ein Fenster offen. Da sprang der Junge in einem Hechtsprung hinaus, über den Rahmen und die Fensterbank. Der Idiot sprang gleich hinterher. " Seid ihr verrückt? Wir sind im dritten Stock!" Es war ja nur harter Erd- und Asphaltboden. Also genau richtig. Ranma wirbelte kurz durch die Luft, kam mit den Füßen auf, leicht federnd, und wartete auf seinen Gegner. Der kam, das Bokuto direkt auf den Jüngeren gerichtet, gen Erde stürzend. Was wunderte er sich, als Ranma einfach das Ende des Holzes mit einer Hand packte und es samt Besitzer wegwarf. Kuno hatte etwas mit Genma gemeinsam. Sie überließen überall einen schlechten Eindruck. In diesem Fall in der Mauer, welche den Schulhof umgab. Der Sohn des Egoisten sah kurz in den Himmel, als suche er dort etwas. Danach begab er sich in Richtung der Tür ins Schulhaus. In der Pause saß Ranma Saotome, seines Zeichens Weltenretter und praktisch Superheld, still und vor sich hinsehend, unter einem Kirschbaum. " Nun sag doch schon Akane." Ein brünettes Mädchen mit Sommersprossen drängte auf die Tochter Soun Tendos ein. " Wenn du ihn nicht möchtest, kannst du uns anderen wenigstens etwas helfen. Den Amerikaner können wir ja vergessen." " Hikari, und ihr anderen auch. Ihr seid wirklich unmöglich. Was soll den an dem so besonders sein? Er hat Kuno fertig gemacht, na und? Kann ich auch." Akane zog eine beleidigte Miene und hatte die Arme vor der Brust verschränkt. Ein Windhauch. Ranma sah nach oben wo einige Blätter herabschwebten. Durch den Wipfel des Baumes bemerkte er einen Feuerschein. Während die anderen Schüler der Furinkan-High ebenfalls diesen Feuerschein betrachteten, ihn als Sternschnuppe oder so einstuften, verschwand der Junge. < Verdammt!> Die Menschenmenge betrachtete dieses Ding. Es war gerade vom Himmel gefallen und ähnelte sehr einem Ei. Aber es war viel zu groß für ein normales Ei. Plötzlich begann es leicht zu zittern und die Leute wichen etwas zurück. Feine Risse zeigten sich und ein kleines Stück fiel zu Boden. Was da nun herauskam war mit Sicherheit nicht normal. Flügel, Stacheln, Krallen, Reißzähne, Hörner. Ein Tanar'ri. Man musste kein Genie sein, um das Wesen als Dämon zu erkennen. Der Schleim aus dem Ei tropfte noch etwas herunter, da bekam der Dämon auch schon etwas in den Kopf gedonnert. Ein Baseball. Der Tanar'ri stapfte darauf. Ein tiefes Grollen entprang seinem Rachen. " Hey! Hier bin ich!" Brüllen. Nun hatte er sein erstes Opfer gefunden. Diesen Menschen mit der Holzkeule. " Komm doch! Ich habe keine Angst vor dir!" Dieser Wurm! Wie konnte er es wagen? Das Monster startete los, eine Klaue hoch zum Schlag erhoben und die Flügel weit gespreizt. Hieb. John hatte die Klaue gerade noch mit seinem Schläger abfangen können. Aber nicht die andere. Die riss ihm die ganze Flanke auf. Er flog einige Meter weit und knallte gegen einen Laternenpfahl. " Argh!" " Wenn du nachts die Freunde suchst und im Schlaf um Hilfe rufst, schick' deinen Traum auf die Reise! Schrei und es wird Wirklichkeit. Und setz' die Zauberkräfte frei. Wer dich jetzt hören kann wird bei dir sein." Wie aus dem Nichts kamen diese Worte. Plötzlich stand da diese verhüllte Gestalt auf einem Laster, der angehalten hatte und dessen Fahrer sich verzogen hatte. Die Gestalt sprang. Plötzlich warf sie den Umhang zur Seite. Ein Mädchen! Mit angezogenen Beinen und gestreckten Armen flog sie auf das Nächste Auto zu. Es war nicht viel Verkehr gewesen um diese Zeit und an diesem Ort. Ein Kampfanzug, ärmellos und von rötlicher Farbe. Rote Gelenkbänder. Und auch rote Stiefel. Ein wahrer Rotschopf. John hatte Mühe, die Augen offen zu halten. Immer wieder verschwamm das Bild und wurde dunkler. " Sie ist hier.", hauchte er. Das Blut floss nur so aus der Wunde. Und auch von der Stirn. Plötzlich war das Mädchen neben ihm. " Kritische Wunden heilen. Schwere Wunden heilen.", meinte sie leise. Der Amerikaner konnte fühlen, wie es wirkte. Die Wunden schlossen sich. Selige Ohnmacht umfing ihn. Als letztes hatte er gesehen, wie das Mädchen sich schützend vor ihm aufgebaut hatte. Ranma Saotome hielt zwei Eimer mit Wasser, warmen, in den erhobenen Händen. Er war zu spät wieder in den Unterricht gekommen. Ein Lächeln lag auf seinen Lippen. Niemand war gestorben. Und er hatte den Tanar'ri vernichtet. " Wieso bist du eigentlich zu spät gekommen? Wo warst du?", hakte Akane nach. " Wichtiges zu tun.", antwortete der Junge kurz. Er hatte den Kopf nicht einmal zu Akane gedreht, als er geantwortet hatte. Er war einfach nur weiter gegangen. Ranma war sich sicher, dass die Welt es nicht verstehen würde. Die Mehrheit. Und diese Jugendlichen waren nur normale Menschen. < Aber die Wahrheit ist immer das Beste.> Nein. Diesmal vielleicht nicht. Er konnte sie einfach nicht damit belasten. Und irgendwie sollten auch nicht alle davon wissen. Wenn er sich nicht zu sehr band würde es nicht so schlimm werden, wenn er wieder ging. < Es ist schon schlimm genug.> Denn er mochte Akane. Und dieses Mädchen schmollte. " Bilde dir ja nichts ein.", war ihr einziges Kommentar auf dem Heimweg. John war vielleicht ein netter Junge. Aber der hier.... sie wurde aus ihm nicht schlau. Pervers war er nur vielleicht. Da war jedoch etwas an ihm, das sie als merkwürdig empfand. Nicht nur, dass er über zehn Meter hoch springen konnte, er war auch noch ein sehr guter Kämpfer. Er verstand auch etwas von Ehre. Sie wurde einfach nicht schlau. Vielleicht kannte sie ihn auch noch nicht gut genug. Nabiki hatte ähnliche Gedanken. Nur bei ihr drehte es sich mehr um Geld. Und ein gutes Viertel ihrer Gedanken wurde ständig von etwas anderem in Beschlag genommen. Genauer von jemandem. Dieser Jemand prügelte sich. Als die drei Jugendlichen bei Anwesen der Tendos ankamen, konnten sie schon die Geräusche des Kampfes hören. Akane und Ranma stürzten in den Garten im zu sehen, was da vorging. Mit einer derartigen Geschwindigkeit, bei der es schon fast schwierig wurde, zu folgen, prügelte sich Genma mit John. Besser wäre es, zu sagen, dass Genma auf John eindrosch, während der junge Mann auszuweichen und seine Deckung oben zu halten versuchte. Mit etwas Erstaunen beobachteten die beiden Neuankömmlinge das Geschehen. Inzwischen fragte Nabiki ihren Vater, was da eigentlich los sei, dass sie sich schlugen. " John hat Genma zur Rede gestellt, weil er beim Go geschummelt hat.", erklärte der Vater ruhig. " Und dein alter Freund will sich jetzt an dem armen John auslassen, oder was? Sie sollen aufhören, bevor noch irgendjemand schwer verletzt wird!", den letzten Satz rief das Mädchen. < Bevor John verletzt wird.> " Ich denke nicht, dass der Amerikaner verletzt wird.", urteilte Ranma. Erstaunt sah ihn der Rest des Haushalts, die beiden Schlägernden ausgenommen, an. " Seht ihn euch doch an...", erklärte der Junge. " ... Wie er sich bewegt. Er blockt fast jeden Angriff ab. Mit dem Baseballschläger kann er wirklich gut umgehen. Aber wenn er nicht bald mal selbst angreift, wird das ein ziemlich übler Kampf werden." Er dachte an Genma's Tricks. Und genau mit einem davon begann der Penner nun. Er wich etwas zurück. " So ein Feigling. Kann nicht einmal angreifen. Aber ich muss zugeben deine Verteidigung ist nicht schlecht. Du benützt ja auch eine Waffe. Kann jeder." Genma hielt die Arme nach vorne, die Oberarme am Körper und die Unterarme waagerecht, die Hände nach unten gerichtet. Es schien, als würde er... verschwinden. " Hör' auf!", brüllte indessen sein Sohn. Fast schon auf Tuchfühlung mit John tauchte Genma wieder auf. Ranma hatte ihn am Kragen des Gi's gepackt und warf ihn nun den armen Fischen zum Fraß vor. Zu deren glück waren sie keine Fleischfresser. So wurden sie nur etwas gestört und erlitten keine Nahrungsmittelvergiftung. " Was für ein Lehrmeister bist du eigentlich?", brüllte Ranma. " Du hast mir immer gepredigt, dass man sich nicht an Schwächeren vergreifen soll! Und was tust du jetzt? Es reicht! Ich habe die Nase voll!" , Wie erdreistest du dich, mit deinem Vater zu reden? Undankbarer Bengel!' Der Panda ging in Kampfhaltung. , Ich werde dir schon Manieren beibringen.' " So? Dann pass' mal auf!" Ranma verschwand. Da lag auch schon sein Panda-Vater auf dem Boden, übel zugerichtet. " 2, 83 Sekunden. Nicht übel. Gar nicht übel." Nabiki hatte doch tatsächlich die Zeit gestoppt. John trat vor Ranma. " Danke." er verbeugte sich. " Nichts zu danken. Mein Vater ist sowieso ein Arsch." < Und es sieht sowieso schlimmer aus, als es ist. Ich schlage nun mal nicht gerne Schwächere.> " Außerdem hat er es ja praktisch darauf angelegt. Nur leider sieht es so aus, als hättest du dir einen Feind gemacht. Selbst so einen wie ihn sollte man nicht bei der, nicht vorhandenen, Ehre angreifen. Vor allem, weil er eigentlich nur ein mieser Egoist ist. Sieht so aus, als hättest du einen Trainingspartner." " Deal." Sie gaben sich die Hand darauf. In diesem Moment durchfuhr beide etwas. Ein Gefühl. < Ich wusste es!> John hatte seine Träume gedeutet. Und nun wusste er, wieso konnte er nicht sagen, dass dieser Junge jenes Mädchen war. Aber nach dieser Aufregung war es erst einmal Zeit für ein schönes Bad. " So was macht ganz schön verschwitzt. Vor dem Essen werd' ich noch kurz ins Furo springen." Mit diesen Worten betrat der Amerikaner das Haus. " Und ich trainiere noch ein bisschen.", meinte der andere Junge. " Du nimmst niemanden ernst, oder?" Akane fragte dies nur Minuten später. Ihr gegenüber hielt in seiner Bewegung inne. Er senkte die Arme und drehte seinen ganzen Körper zu ihr. " Denkst du das wirklich?" Das Mädchen setzte einen fragenden Blick auf. Was meinte er damit? Natürlich dachte sie das! Und er schlug gerne zu, wie es schien. Doch da war noch etwas. Akane hatte das bemerkt als sie in der Pause insgeheim zu ihm hinübergeschielt hatte. Etwas in seinen Augen. Ihr Blick. Moment! Wo war Ranma hin?" " Wo bist du, Ranma?", rief Akane. " Hier." Hinter ihr? Schnell, und vor allem überrascht, drehte sie sich um. " Kannst du mir mal verraten, was das soll?", brüllte sie. " Sei doch nicht immer so mies drauf. Ein Lächeln steht dir viel besser." WAS!? Nun war die Tochter Soun Tendos total perplex. Nach dem Essen fragte John, ob er fernsehen könnte. Natürlich. Nabiki pflanzte sich neben ihm auf den Boden und hielt eine Zeitung vors Gesicht. Der typische Kanal für Anime-Fans war eingeschaltet und ein DB/Z/GT- Marathon lief. Wie es schien hatte er erst vor kurzem angefangen. John rieb sich die Hände. Noch ein Punkt, den er auf seiner Liste abhaken konnte. Ranma beobachtete die Flimmerkiste mit Interesse. Genma war noch nicht wieder bei Bewusstsein, Kasumi hantierte in der Küche, Soun prüfte das Shogi-Board auf Staub und Akane betrachtete nur die ganze Szenerie während sie versuchte zu sticken. Es sollte eigentlich eine Giraffe werden. Es wurde spät und einer nach dem anderen ging ins Bett. Zum Schluss saßen nur noch Ranma und John vor dem Fernseher. Und so schnell würden sie auch nicht davon wegzubekommen sein. Ranma fand die Kämpfe sehr interessant. Besonders, nachdem das Kamehameha aufgekommen war. Da schmunzelte er nur. Plötzlich fragte aber John etwas. " Du kannst doch sicher auch, ein Kamehameha, oder?" " Vielleicht.", gab der Japaner zurück. Das war kurz bevor Kasumi aufstand um Frühstück zu machen. " Gute Güte." Das Standartkommentar der ältesten Frau im Hause Tendo. " Guten Morgen, Kasumi." Stereo? " Guten Morgen, John, Ranma. Wart ihr etwa die ganze Nacht wach?" " Ja." " Ja." Kasumi verzichtete auf eine weitere Frage und begab sich in die Küche. Es würde zwar noch etwas dauern, bis der Rest des Haushalts auf den Beinen war, es war schulfrei, aber dennoch begann die junge Frau mit den Vorbereitungen für das Frühstück. Akane war endlich auch wach und wollte joggen. Natürlich fielen ihr die beiden Jungen vor der Mattscheibe auf. " Seid ihr etwa die ganze Zeit vor der Glotze gehockt?" Nicken. " Ihr seid doch nicht mehr ganz dicht." John lächelte. " Siehst du hier irgendwo eine Pfütze, Ranma? Ich nicht." " Ich auch nicht. Du musst dich wohl irren, Akane. Bei uns läuft nix aus." Das Mädchen knurrte und machte sich auf den Weg. Soun Tendo flutete das Haus: " Wuah! Die Stromrechnung!" Ohne sich großartig zu bewegen zog John einen Geldbeutel hervor und hielt einen Tausender hoch. Der Schein verschwand und der wandelnde Rohrbruch war versiegelt. Stunden später, so gegen Mittag, erschien auch Nabiki. Sie vollzog ihr morgendliches Ritual, sah kurz auf die beiden Quadrataugen und verschwand dann wieder in ihr Zimmer. Kurz danach war Akane wieder zurück und Nabiki hatte sich mit den Worten " Ich geh' in die Stadt. Bin gegen heute Abend wieder zurück." verabschiedet. Das Geräuschmuster in der Küche änderte sich. Ein Zeichen dafür, dass Kasumi das Mittagessen kochte. Genma riss die Tür auf. Er kam von der Jobsuche zurück. Doch bevor er etwas sagen konnte, raste auch schon eine Wasserbombe auf ihn zu. " Growf, Growf." , Ich habe einen Halbtagsjob!' " Genma Saotome und arbeiten? Das ist doch ein Paradoxon, Pop." Ein großes Fragezeichen schien sich über dem Kopf des Pandas zu bilden. Keine Ahnung = Schlag auf den Hinterkopf. Soll ja bekanntlich helfen, den Denkprozess anzuregen. Aber Ranma bewegte sich nicht. Der Panda hielt sich die schmerzende Hand. Sekundenbruchteile später schwamm ein Fellklumpen im Teich. Die armen, armen Fische. " Wollt ihr nicht auch etwas essen?", fragte Kasumi, als das Futter auf dem Tisch stand. John nickte und Ranam stand auf. Er nahm etwas von der göttlichen Speise und stellte es neben John. Das Essen verlief friedlich. Daran gelegen, dass Genma-Panda noch immer im Teich trieb. Soun, der als erstes fertig war, begann Zeitung zu lesen, Akane verzog sich in den Dojo und Kasumi stattete zuerst der Toilette einen Besuch ab, bevor sie sich ums Abspülen kümmern würde. Aber als sie zurückkam, gingen ihre Augen auf Übergrößenmodus. " Gute Güte." Sie musste sich setzen. " Aber wie kann den das Geschirr denn schon alles abgespült sein?" John hatte kurz seine Ohren gespitzt gehabt. Er lächelte bei dieser Frage. Kasumi machte die Wäsche. Gute drei Stunden später. Soun und Genma spielten Go. Und die beiden Jungen versuchten immer noch, mit ihrem Blick den Flimmerkasten zu durchbohren. Inzwischen goss es wie aus Kübeln. Blitze zuckten. Es war fast duster genug, um Licht anzumachen. Plötzlich verschwand DB vom Bild und machte einer Sondermeldung platz. " Sehr verehrte Damen und Herren, wir unterbrechen das laufende Programm für eine erschreckende Meldung. Vor wenigen Minuten haben wir erfahren, dass ein Monster auf dem Platz vor dem Tokio-Tower sein Unwesen treibt. Wir schalten nun live zu unserem Helikopter vor Ort." Das Bild wechselte. Es war eine Nahaufnahme. " Ein Höllenschlundscheusal." John sagte das. Als Profi-Rollenspieler musste man so etwas einfach gleich erkennen. Die gelbliche Farbe. Die mehreren Klauenarme usw.. Er stand auf. Danach rannte er in das Gästezimmer. Minuten später kam er voll ausgerüstet wieder zurück. Die junge Frau, der Junge und die zwei anwesenden Männer sahen ihn verblüfft an. " Gute Güte, was hast du denn vor...?" John trug ein T-Shirt, eine Jeans, Turnschuhe und einen Trenchcoat. Einige Haare hingen ihm ins Gesicht. An seinem Gürtel hing der Baseballschläger und auf der anderen Seite ein kleiner Beutel mit Bällen. " Das da ist ein Dämon und ich hab' vor, ihn zu plätten." John sagte diese mit zusammengekniffenen Augen. Teilzeit-Niagara sah hier eine Gelegenheit, die sich vielleicht nicht so schnell wieder ergeben würde. " Hier. Das ist unser Familien-Katana. Wenn du wirklich gegen einen Dämon antreten willst, solltest du eine richtige Waffe haben." Mit beiden Händen streckte der Mann dem Jungen die Klinge hin. Der Amerikaner nahm, sich verbeugend, die Waffe an. " Ich danke vielmals." Er steckte das Katana zwischen den Gürtel. Danach rannte er aus dem Haus. " Viel Glück.", flüsterte Soun, der ihm hinterher sah. " Ranma, willst du nicht....!?" Genma beendete seinen Satz abrupt. Sein Sohn war verschwunden. Ein bekannter Kendoist stand mit gezücktem Bokuto im Regen. Die Umrisse des Monsters näherten sich ihm. " Kyyaaa!" Funken sprühten und es klirrte. Metall auf Knochen. John wich zurück, mit einem Salto rückwärts, und warf mit einer Hand den Mantel zur Seite. In der anderen Hand ließ er das Katana kreisen. Mit der ersten Hand, der linken, packte er dann seinen Schläger. " Okay, du dämonischer Bastard. Jetzt werden wir mal sehen, wie du dich gegen Leute behauptest, die sich wehren können." < Kuno wäre doch nach einem Schlag schon Matsch gewesen.> Der Dämon sah John an. Danach richtete er sich zu seiner vollen Größe auf und brüllte in die Nacht hinein. Beben als das Monster auf den Gegner zustapfte. Der Junge hielt beide Waffen parallel waagerecht vor sich, etwas in die Knie gegangen. Danach streckte er den linken Arm nach hinten aus und rannte auf den Dämon zu. Kurz, bevor die Klauen in Angriffsentfernung waren, drehte sich der Amerikaner im Sprung und riss mit dem Katana die Haut des Monsters auf, einen tiefen Schnitt hinterlassend, und setzte eine Schlag mit dem Baseballschläger nach. Leider konnte der Dämon noch reagieren und erwischte seinen Feind. Diesmal war es an John einen Eindruck zu hinterlassen. " Argh!" Das Höllenschlundscheusal wollte noch hinterher setzen, wurde aber unterbrochen. " Wenn du nachts die Freunde suchst und im Schlaf um Hilfe rufst, schick' deinen Traum auf die Reise! Schrei und es wird Wirklichkeit. Und setz' die Zauberkräfte frei. Wer dich jetzt hören kann wird bei dir sein." Aus dem Schatten schälte sich eine verhüllte Gestalt. Immer noch goss es. Das Wasser rann nur so von den Kämpfenden. " Ich werde nicht zulassen, dass du bösartiges Wesen Bewohnern dieser Welt schaden zufügst." Die Gestalt hatte einen Arm erhoben und die Hand geöffnet, auf den Dämon gerichtet. Plötzlich explodierte der Boden und die Gestalt wurde weg geschleudert. Eine dünnliche aber doch menschenähnliche Gestalt landete mit federnden Beinen neben dem Höllenschlundscheusal. " Ein Lich!", keuchte John. Die Gestalt lag auf dem Boden und schwang sich nun mit den Beinen voran wieder auf die Füße. Der Umhang wurde zur Seite geschleudert. " Gebietsschutz vor Bösem." Ein Licht breitete sich aus und legte sich wie ein Schleier über den Platz. " Gesang." Leise Musik ertönte. Und eine Stimme. " Todesschutz." Sekundenbruchteile, Ranma-chan hatte es wegen der Konzentration für den Todesschutz nicht kommen sehen, später wurde sie getroffen und einiges weiter, gegen einen Träger des Towers geschleudert. Beide Dämonen waren auf sie fixiert. So merkten sie auch nicht, wie der Amerikaner sich wieder aufrappelte. < Ranma hat Probleme. Ich muss ihr helfen.> " Wir müssen diese Dämonen besiegen.", murmelte John zu sich selbst. Er konzentrierte sich und begann einige Bewegungen, um seine inneren Energien in guten Fluss zu bringen. Das Schwert und der Baseballschläger lagen etwas entfernt verstreut. Der Junge hob beide Arme zur Seite, den Kopf gesenkt. Langsam zitterten beide Gegenstände und dann schrammten sie praktisch auf dem Boden auf die Hände zu. Schließlich rasten sie durch die Luft. Als das Katana von den Fingern gegriffen wurde, breitete sich ein gelbliches Leuchten von der Hand aus über die Klinge aus. Ein leises Surren erklang, als das Schwert durch die Luft gezogen wurde. Hochgefahrene Kampfaura. " Oder unsere Welt wird untergehen." Nun rannte er los. Der Lich bemerkte es und drehte seine Kopf. Total perplex sah er mit an, wie der Mensch sprang, sich im Flug drehte und das Katana herunterzog, den Baseballschläger dem Lich gegen den Kopf donnernd. Das untote Wesen wurde zur Seite geworfen und einer der Arme des Höllenschlundscheusals abgetrennt. Als die Magie des Lichs von ihr abfiel, war Ranma-chan schnell wieder auf den Beinen. Sie gesellte sich zu ihrem Kampfgefährten. Der andere Dämon unterdessen schlug mit allem was er hatte zu. Doch John wich nicht nur mit Sprüngen und Rückwärtssaltos aus. Plötzlich wurde auch das Höllenschlundscheusal aus der Bahn geworfen. Ranma-chan hatte es getreten. " Jetzt!", schrie sie. Ihr Kampfgefährte war praktisch eins mit seinen Waffen und es war als tanze er. Einige schnelle Schnitte später zerfiel der Dämon. " Vorsicht!", rief John und riss Ranma-chan zur Seite. Der Lich. Anscheinend hatte er genug Zeit gehabt, sich vorzubereiten. Um ihn herum waren die Auswirkungen der verschiedensten Schutzzauber zu erkennen. Ein Weihnachtsbaum war dagegen ein Witz von einem Streichholz. Aber er war zu diesem Zeitpunkt auch etwas unbeweglicher. Diese Chance musste genutzt werden. " Kame... hame... HA!!!" Der Lich wich zwar zuerst aus, doch die Schockwelle verfolgte ihn. Und währenddessen bereitete Ranma-chan noch etwas anderes vor. Ihre Aura flackerte heftig. " 1...2...3...4...5...6...7...8...9...10!" Sie sprang. " Weiche, böser Geist!" Sekundenbruchteile nachdem das Kamehameha getroffen hatte, klebte auf dem Schädels des Dämons der Talisman. Die Japanerin hatte die Schockwelle benutzt, um die Verteidigung zu schwächen und hatte so den Talisman durchbringen können. Halb kniend landete das Teilzeit-Mädchen auf dem Asphalt, mit den Fingerspitzen einer Hand leicht abstützend. " So viele Menschen sind heute hier gestorben." Sie sah sich, als sie aufgestanden war, um. Überall auf dem Platz lagen Leichen und Teile davon. An einigen Stellen war der Boden aufgerissen. Rauch quoll aus einigen Wracks von Fahrzeugen. In einem der Standbeine des Towers waren die Stahlträger in der Form von Ranma-chan durchbrochen und verzogen. John trat neben sie, immer noch relativ stark leuchtend. " Kannst du ihnen helfen?", fragte der Amerikaner. " Einige werde ich wieder zum Leben erwecken können. Aber viele kann ich selbst nicht zurückholen." " Es heißt, dass die Seelen jener, welche von einem Dämon ermordet werden, keinen Frieden finden können." Ranma-chan nickte. " Aber ich kann sie solange in mir schlafen lassen, bis ich einen Weg gefunden habe, ihnen den Frieden zu geben." Zuerst war John erstaunt. Dann begann das Schauspiel. Kurz danach erlosch die Aura des Jungen und er fiel bewusstlos zu Boden. Zu diesem Zeitpunkt liefen zwei andere Menschen los. Praktisch einander gegenüber kamen Nabiki und Kuno angelaufen. Der Himmel hatte sich aufgeklart und die Wolken waren verschwunden. Einen Shiatsu-Punkt später lag der Idiot bewusstlos auf dem Boden und die Geldhai kniete neben John. Ranma-chan beobachtete das Vollzeit-Mädchen. Wie sich schluchzte und wie ihre Tränen die Wangen hinunterliefen. " Hab' keine Angst. Er hat sich nicht groß verletzt. Aber er hat zuviel von seiner Kraft auf einen Schlag eingesetzt. Damit hat er einiges verbraucht. Er wird es auf jeden Fall überleben. Alles, was er jetzt braucht, ist einiges an Ruhe, gutes Essen und eine liebe Hand." Nabiki sah das Mädchen mit den feuerroten Haaren fragend an. Und die drehte sich jetzt um. Ihr Umhang schwebte auf sie zu und mit einer schnellen Bewegung hatte sie ihn wieder angelegt. " Du kannst sehr stolz auf ihn sein, Nabiki Tendo. Für einen Normalsterblichen hat er sich fantastisch gegen einen Dämon behauptet.", meinte sie im Weggehen. John wachte auf und war noch total benommen. Er fühlte sich matt und in seinem Mund war ein komisches Gefühl. Der Amerikaner lag in einem Bett. Genauer war es das Bett in Nabiki Tendo's Zimmer. Und die Besitzerin saß an dem Bett. Sie schlief, den Kopf und die Arme auf Johns Brust. < Oh, man! Das war echt heftig. Ranma hat die ganzen Seelen in sich aufgenommen. Und es war ganz sicher nicht das erste Mal. Da muss noch mehr dahinterstecken. Genma kann ihm unmöglich das alles beigebracht haben. So viele Fragen und so wenig Antworten.> Etwas sah der Junge sich um. Danach betrachtete er die friedlich schlummernde Japanerin. < Wie zur Hölle hab' ich das gemacht?> Dieser Gedanke schoss ihm plötzlich durchs Hirn. Gemeint war die Energie. < Ranma hat mir viel zu erklären.> Er seufzte. < Nabiki.> Sicher hatte sie die ganze Zeit auf ihn aufgepasst. Aber... wie lange? Da war doch die Uhr. Datumsanzeige. Vier Tage!? Nach einigen Minuten schlug das Mädchen langsam die Augen auf. Und war überrascht. " Du bist wach." Stereo. Lächeln. Beiderseitig. Plötzlich wurde das Gesicht Nabiki's etwas ernster. " Zwei Dinge: Mach das ja nicht noch einmal! Und wer ist Ranko? Du hast im Schlaf von ihr gesprochen." John war etwas , überrascht'. Aber er fing sich schnell. " Ganz sicher nicht. Es ist ihr Name.", erklärte er. " Wessen?" " Von dem Rotschopf. Sie heißt Ranko." Es klopfte. " Kann ich reinkommen?", wurde es leise gefragt. Ranma. " John ist wieder wach.", gab Nabiki von sich. Die Tür ging auf. Und der Sprössling Genma's trat ein. " Geht es ihm besser?" Ganz scheinheilig. Die Tochter Soun's nickte und stand auf. " Ich werde Kasumi bescheid sagen." Dafür setzte sich Ranma auf den Stuhl als das Mädchen die Tür schloss. " Du hast uns ja ganz schön erschreckt. Wie kannst du nur so was anstellen?", tadelte der Junge. " Das musst du gerade fragen, Ranko." Voll erwischt. " Deine Augen. Die gleichen. Und außerdem hab' ich seit meinem Urlaub hier geträumt. Aber sag' jetzt mal, wie du das machst? Und was genau ist da abgegangen?" Bevor der Nihonjin antworten konnte wurde die Tür wieder geöffnet und Nabiki kam herein. Sie trug ein Betttischchen mit allerlei Essen. Einen Moment sah sie Ranma durchdringend an und er verzog sich schnell. Das Mädchen stellte das Tischchen über John's Beine und nahm die Stäbchen in die Hand. Sie wollte den Jungen füttern. " Ranko hat gesagt, dass du dich nicht anstrengen sollst und eine zärtliche Hand gut wäre." So stopfte sie John die erste Sushirolle in den Mund, der eigentlich zu einer Erwiderung geöffnet war. Die nächsten Tage verliefen ziemlich friedlich. Aber John bekam ein ungutes Gefühl und entschloss sich, einmal zuhause anzurufen. Seine Mutter meldete sich. " John! Wie gut, dass du anrufst." Sie klang... bedrückt. " Was ist los, Mama? Ist was passiert? Los, sag schon!", schrie der Amerikaner. " Hanna... deine Schwester..." Man merkte sofort, dass es der Frau am anderen Ende schwer fiel. " Was ist mit Hanna?" Der Junge war fast schon panisch. " Sie ist... tot." Stille. John hielt den Hörer in der Hand. Das hatte ihn gepackt. Besorgt trat Kasumi neben ihn. Sogar Soun blickte vom Shogi-Board auf. Die junge Frau legte eine Hand auf die Schulter des Gast-fast-schon-Familienmitglieds. " Meine Schwester...", brachte John nur heraus, bevor er umkippte. Wenig später war er am Packen. Die Schule war vorbei und die drei japanischen Jugendlichen waren wieder im Haus. Nabiki stand an der Tür zum Gästezimmer. " Da musst du natürlich nach Hause." Sie war betrübt. Etwas Zeit hätte der Beziehung vielleicht den entscheidenden Schritt ermöglichen können. Aber nun... " Ich danke dir, dass du es verstehst." Am nächsten Morgen, um sechs Uhr ging der Flug nach Chicago. Der gesamte Haushalt, Panda inklusive, wollte sich von John verabschieden. " Ich danke euch allen für die schöne Zeit. Eure Freundlichkeit war einfach herzergreifend. Herzlichen Dank für das wundervolle Essen, Kasumi. Ich danken ihnen Tendo-san, für die Lektion in Go." Er verbeugte sich zweimal. Dann sah er Nabiki in die Augen. Aber schnell wieder weg. Er konnte es nicht ertragen. " Passt mir bitte gut auf Nabiki auf, Akane. Besonders du, Ranma." Wieder verbeugte er sich. " Ich werde euch alle nie vergessen." Bald darauf standen sie alle außerhalb und sahen dem Flugzeug hinterher, das John aus ihrem Leben zu nehmen schien. Als die Sonne untergegangen war, stand Nabiki unten auf der Terrasse und sah in die Sterne. Sie seufzte tief. In ihren Augen sammelten sich Tränen. Zwei Tage lang ging es so. Zwei Tage, in denen Nabiki nicht einen Yen einnahm. Endlich wurde es Kasumi zu viel und sie trat am Abend zu ihrer kleinen Schwester. " Du gibst zu schnell auf. So kenne ich dich ja gar nicht. Wenn du ihn wirklich liebst, solltest du versuchen, ihn zu finden.", flüsterte die junge Frau. Nabiki vernahm es und wischte sich mit dem Handrücken die Tränen aus dem Gesicht. " Meinst du? Natürlich. Danke." Kasumi setzte ein Extra-Lächeln auf und verschwand wieder in der Küche. Nabiki dagegen rannte sofort in ihr Zimmer und ging online. Wenn es notwendig war, würde sie alle Hebel in Bewegung setzen um John wiederzusehen. John Connor steckte den Schlüssel in das Schloss des Hauses seiner Familie in einem Vorort von Chicago. Es war ein Schock gewesen. Hanna war von Gangstern ermordet worden, als sie sich vor ihrer Entführung gesträubt hat. Ein sechsjähriges Mädchen zu erschießen! Wie konnten sie es nur wagen? So hatte der Junge auch von der Welle von Entführungen erfahren, welche die Gegend um die Stadt und ihr Umland heimsuchte. Natürlich wünschte er sich, etwas dagegen tun zu können. Aber die Sehnsucht nach Nabiki lastete noch um einiges schwerer auf seiner Seele. In den nächsten Tagen war die Beerdigung seiner kleinen Schwester. Das würde schwer werden. Irgendwie fühlte er, dass da etwas fehlte. Eine Wagentür wurde zugeschlagen. Eine ziemlich rüde Stimme keifte nach Trinkgeld und fluchte, als anscheinend keines kam. Unwillkürlich drehte der Amerikaner sich um. Die Schlüssel entwichen seinen Fingern. Da vorne an der Straße stand... Nabiki!! Keine Woche war es her. Wenn sie ihm nachgereist war, bedeutete dann, dass sie... John hoffte es. Plötzlich röhrte ein Wagen um die Ecke und Bog in die Straße ein. Kurz hielt er hinter Nabiki, eine Tür wurde aufgerissen und die Nihonjin hineingezerrt bevor der Wagen davon preschte. Das Rennrad neben der Haustür wurde gepackt und in Gang gesetzt. " Hey, Mann! Da verfolgt uns so'n Kerl auf 'nem Fahrrad!" Einer der Kerle in dem Wagen hatte nach hinten gesehen. " Knall ihn ab.", meinte der Fahrer kaltblütig. Inzwischen waren sie etwas in die Stadt hineingekommen. Sie hatten Nabiki zuerst Schläge versetzt und sie dann erst mit Chloroform betäubt. Der Typ auf dem Rücksitz kurbelte seine Scheibe herunter und lehnte sich hinaus. Zu John's Glück war er ein mieser Schütze. Aber er war gut genug, den Vorderreifen von dem Fahrrad zu erwischen. Das tat weh. Eine Woche war seit diesem Vorfall vergangen und der Japan-Fan suchte fieberhaft nach Hinweisen. Am Hafen, als er einer Spur folgte, fand er den entscheidenden. Ein Schiff. Genauer ein Frachter. Darauf wurden die Gekidnappten gebracht. John hatte sich hinter einem Kistenstapel versteckt. < Sie bringen ihre Opfer nach Kanada! Na wartet. Euch werd' ich das Handwerk legen!> Er rannte los. In einem Moment, als keiner Hinsah, hangelte er sich eines der Ankertaue empor und über die Reling. Der Posten war gerade damit beschäftigt, sich in der Nase zu popeln und bemerkte nicht den ungebetenen Gast. Also versteckte sich John schnell in einer relativ sicher erscheinenden Ecke. Endlich ging es los. Einige Wachen wurden abgezogen und John packte er die Gelegenheit beim Schopfe und entschied sich, sich etwas umzusehen. Was für Barbarei! Die Laderäume waren gut getarnte Zellen für die Opfer der Entführer! Fast wie Vieh wurden die Kinder und Jugendlichen gefangen gehalten, gefesselt und geknebelt. Etwas lichter als die Sklaven einige hundert Jahre zuvor. Eine Patrouille zwang John dazu, sich zurück zu ziehen, um nicht entdeckt zu werden. Als das Schiff später anlegte sprang er auf der Seeseite über Bord und tauchte unter dem Kiel hindurch ans Ufer. Die Gefangenen wurden auf Laster verladen. Das sah John von hinter einer Mole. Als eine Wache an einem der Laste begann, sich mit einem neuen Kerl zu unterhalten, schlich der Junge sich zu dem Laster und kroch darunter. Zum Glück war es Nacht. Das erleichterte die ganze Sache ungemein. Und es war auch ein höher gelegter Laster. < Das muss bedeuten, dass es in ziemlich raues Gelände geht.> Hinten kletterte kurz darauf ein Gangster hoch. Und vorne stieg ein weiterer ein. Sie waren also mindestens zu dritt. Denn der zweite Gangster war rechts eingestiegen. Zuerst fuhren sie aus dem Hafengebiet hinaus. John hatte schon genug Mühe sich fest zu halten. Aber dann, als es dreckiger wurde, rutschte er fast ab. Einige Male. Endlich hielt der Laster. < Ein Zaun?> Sogar ein Wachhäuschen. < Und alles mitten in der Pampa.> " Los, aussteigen! Macht endlich, dass ihr da raus kommt!" Die Stimme war offensichtlich an die Entführten in dem Laster gerichtet. Aber da waren noch andere Wagen. Die Füße verschwanden. Sicher waren die Leute noch geknebelt und gefesselt. Eine trügerische Ruhe kehrte ein. Also ließ John endlich los und landete im Modder. Suchscheinwerfer suchten den Boden ab. Zumindest zwei. Auf dem Bauch liegend sah der Junge sich um. Eine Fabrik!? Jedenfalls hatte es zwei bis drei Anbauten und zwei große Schlote. Doch die waren nicht in Betrieb. Licht brannte auch nicht. Plötzlich war ein Scheinwerfer auf eine Gruppe Leute gerichtet. < Gefangene!> Sie wurden hintereinander in eine der Anbauten geführt. Licht ging dort an. < Woher sind die gekommen? Von da? Dann los!> Als der Suchscheinwerfer außer Reichweite war, stach der Amerikaner unter dem Laster hervor und rannte in die Richtung. < Eine Höhle?> Genauer war es der Eingang zu einer alten Mine. John konnte in der Dunkelheit nichts erkennen. Dennoch stieg er hinab in die blinde Tiefe. Nach einigen Metern und etlichen schmerzhaften Begegnungen des Kopfes mit Mutter Erde, sah der Junge einen Lichtschimmer an der Wand. Stimmen. Stützbalken verhinderten, dass diese Kammer zusammen fiel. Dicke Stützbalken. Und hinter einem davon versteckte John sich. < Zeit für den Schläger.> Aus der Halterung hinter seinem Rücken holte er nun den Baseballschläger mit Stahlkern. Etliche Abzweigungen. Stimmen wurden hörbar. Männerstimmen. " Der Aussie hat echt die ganze Ladung abgekauft. Was für ein Geldsack." " Ja. Sogar diese niedliche Japse. Aber ziemlich aggressiv." " Wenn man auch so blöde ist und sich in die Eier treten lässt." ... Die Stimmen verschwanden in einem der Gänge. Der Junge hatte es von hinter dem Balken aus beobachtet und folgte ihnen nun. Tiefe Löcher und Spalten im Boden und den Wänden. Nach einigen Kurven, und etwas tiefer, erreichte er eine weitere Höhle. In drei Etagen waren Käfige in U-Form angeordnet. Fast alle davon waren belegt. Nur fünf waren leer. Doch die wurden mit den gerade zurückgebrachten Leuten gefüllt. John erkannte in einer dieser Personen Nabiki wieder. Aber wie war sie zugerichtet? Ihre Klamotten waren zerschlissen, dreckig und zerrissen. Ihre Haare wirr und verschmutzt. Gerade in diesem Moment wollte der Kerl, der sie zu der Zelle gebracht hatte, schlagen. Das brachte John endlich dazu, einzugreifen. Egal, wie schwer bewaffnet. Egal, ob MP oder Dynamit. Niemand, aber absolut NIEMAND, durfte Nabiki Tendo weh tun! Der Baseball schlug hart ein. Ohne Vorwarnung. Und kurz darauf fiel der Kerl auch schon rücklings über das schlichte Eisengeländer an dem Steg vor den Zellen der zweiten Ebene. John landete nach einem Sprung und anschließendem Schwung dort oben. Er sah das Mädchen wenige Zentimeter neben sich an. Ihre Augen. Die Wut war verflogen und Glück breitete sich aus. " Tut mir leid, dass ich so lang gebraucht habe." Als Antwort auf diese Entschuldigung drückte Nabiki ihm einen Kuss auf seine Lippen. Schüsse fielen. Beide Jugendlichen trennten sich. " Ich bringe dich hier raus." Doch das sollte sich als sehr schwer erweisen. Einige Scharmützel und schmerzhafte Wunden seitens der Gangster später... " John! Vorsicht!" Der Junge drehte sich gerade noch rechtzeitig um, um zu sehen, wie sich eine Stange Dynamit näherte. Die Felsspalte im Boden schien ihn geradewegs zu verschlucken. Weit unten kam dann die Explosion. " John! Nein!", rief Nabiki. Sie wurde gepackt und bekam eine Ohrfeige. Deshalb fiel sie in den Staub. " So, du Gör. Hast Glück, dass der Australier seine Wahre gleich mitnehmen will. Und jetzt, steh gefälligst auf!" John öffnete langsam die Augen. Sein Körper schmerzte furchtbar und ihm war übel. Außerdem war es, als würde eine Presse ihn zerquetschen. Es war finster. Der Junge konnte sich nicht bewegen. Nur ein Arm. Und auch bloß unter höllischen Schmerzen. < Nabiki. Ich werde dich retten. Und ich werde die Verbrecher ihrer gerechten Strafe zuführen. Wenn ich auch dabei sterben sollte....> " Nur... wie komm' ich hier raus?" Es war nur eine gehauchte Frage, kaum laut genug, dass John sie selbst hören konnte. Plötzlich war da ein Licht. Nur ein Funke. Doch er breitete sich aus. Spendete wohlige Wärme. < Jetzt hab' ich auch noch Halluzinationen.> Denn das, was sich da nun zeigte, konnte nicht sein. So etwas war unmöglich! Etwas aus einer der berühmtesten Sagen der Welt! Oder? Andererseits... " Los! Mach' schon! Rein da!" Der Nihonjin wurde das Gewehr in den Rücken gerammt. " Macht, dass ihr fertig werdet! Es dämmert schon!" Das war anscheinend der Untergebene des Australiers. Feiner Anzug. Fast schon Mafia-Stil. Die fünf Gekidnappten, zwei junge Mädchen, eine Frau und zwei Jungen, wurden in Kisten gepfercht. " Aufören!" Die beiden Suchscheinwerfer suchten nach der Quelle dieser Stimme. Und ihr Licht fiel auf diese schmutzige Gestalt dort oben auf einem Felsen. John sprang, die Arme zu beiden Seiten ausgestreckt und landete mit einem Salto, sich abrollend und schnell wieder aufstehend. " John!", rief Nabiki erleichtert. " Lasst sie frei und stellt euch eurer Strafe. Ich will keinem von euch etwas tun. Aber wenn ihr weiterhin Verbrechen begeht, werde ich es verhindern." Der amerikanische Junge sagte dies ruhig. Beide Arme waren gesenkt. In der rechten Hand blitzte etwas silbriges. Eine Art Zylinder. Zwar waren seine Klamotten verdreckt und nur noch für die Altkleidersammlung gut, sein Körper zerschrammt und an einigen Stellen blau gefleckt, aber er würde nicht aufgeben. " Ich werde auf keine Fall zulassen, dass ihr weiteren Familien Schmerzen zufügt. Ergebt euch." " John!", konnte Nabiki nur noch rufen, als Schüsse auf den Helden einhämmerten. Die Gestalt des Jungen verschwand in einer Wolke aus Staub und Rauch. Innerhalb der Wolke blitzte es andauernd gelblich auf. Dann kam kein Schuss mehr. Zwei Lichter schossen aus der Wolke, die gerade anfing, sich zu legen. Diese Lichter zerteilten die Pfeiler der beiden Wachtürme und kehrten wieder in die Wolke zurück, wo sie verschwanden. Mit einem geradezu betäubenden Lärm fielen die Türme in sich zusammen. Als die Wolke sich endlich gelegt hatte, konnte man erkennen, dass John nun den rechten Arm waagerecht nach vorne hielt, diesen metallischen zylinderartigen Gegenstand in der Hand. Mit der anderen Hand griff er auch zu. Und an beiden Enden des Stabes zeigte sich gelbes Licht. Die Gangster kamen aus dem Staunen wirklich nicht mehr heraus. Endlich kam einem der Kerle ein wahrhaft phantastischer Gedanke. Er begann zu zittern, ließ die Waffe fallen und rannte schreiend davon. " Der Kerl is'n Jedi-Ritter!!" Fast. John hatte erst mit dem Training begonnen. Noch war er nur ein Padawan, ein Schüler. Er würde noch sehr viel zu lernen haben. Aber es reichte, um die meisten Gangster zum Abzug zu bewegen. Etwas war da. Böses. Und es ging von diesen drei Kerlen da aus. Ein fetter Anzugträger. Ein Anzugträger mit Schnurrbart. Dann noch dieser Mafioso-Kerl. Der Griff des Lichtschwerts teilte sich in der Mitte. Es war nun zwei. " In Ordnung, ihr Dämonen! Zeigt euer wahres Gesicht!", rief John. " Menschenfleisch!" Die drei Typen schienen kurz zu verschwimmen, zu blubbern und hatten sich dann verändert. " Doppelgänger!", zischte der junge Jedi- Adept. Genauer waren es ein normaler Formwandlerdämon und zwei höhere. < Eigentlich kein Problem. Aber der Schwertwurf hat mich doch ziemlich geschafft. Mir fehlt eben das Training. Es muss schnell gehen.> " John!" Durch diesen Ausruf wurde der Junge aus seiner Überlegung gerissen. Die drei Dämonen griffen an. < Ich tu' es!> Er rannte los, die Lichtschwerter weit zur Seite ausgestreckt. Ein schneller Schnitt. Dann kniete John auch schon mit einem Bein und steckte die Griffe wieder zusammen, das Lichtschwert außerdem deaktivierend, vor sich gehalten. Nun vergingen die Dämonen. " Ah!" Ein Aufschrei der Japanerin. " Nabiki!" Zwei Nabikis. Nicht zu unterscheiden. < So, du Bastard! Du glaubst also, mich mit so einem einfachen Trick reinlegen zu können?> John lächelte. " In Ordnung. Ich stelle eine einfache Frage an dich, Nabiki. Wie viel verlangst du für die Fotos von Ranma's verfluchten Form von den Mädchen?" " 2000 Yen.", antwortete die eine Nabiki. " Ranma? Verflucht? Was meinst du damit?", gab die andere von sich. Yep. Das war das Problem der Doppelgänger. Das Wissen der Originale. Kurz darauf lagen sich der Junge und das Mädchen auch schon innig in den Armen. " Wie habe ich mir Sorgen um dich gemacht. Dass dir etwas passieren könnte.", flüsterte John. " Ich habe immer gewusst, dass du kommen würdest.", gab Nabiki zurück. " Und ich werde immer auf dich aufpassen." Zu diesem Zeitpunkt folgte der zweite Kuss. Sie waren so tief darin versunken, dass sie nicht merkten, wie sich Sicherheitskräfte Kanadas näherten. In Hubschraubern und in Wagen. Doch John spürte, dass sie sich näherten. Zwar erst, als sie nur noch einige Meter entfernt waren und sich schon über das Gebiet verteilt hatten. So standen beide Liebende auf. " Hey! Ihr da! Kinder!" Diese Worte rufend kamen einige Polizisten näher. " Ja?", gab John zurück. Der Anführer des Trupps klärte sie auf, dass einige der Händlerbande eine Mountie-Station ganz in der näher aufgesucht und um Gnade gefleht hatten. " Sie haben wirres Zeug geredet. Von einem Jedi-Ritter, der angeblich hier aufräumen wollte. Was könnt ihr dazu sagen?", wurde es gefragt. " Jedi-Ritter? Nein, so etwas haben wir nicht gesehen. Aber dort in d er verlassenen Mine sind die ganzen entführten Leute. Leider konnten die führenden Kerle entkommen.", klärte der Amerikaner auf. " Dumm. Aber ihr geht jetzt besser und lasst euch verarzten. Sieht ja schlimm aus." Nicken der beiden Jugendlichen. " Du hast gelogen.", stellte Nabiki fest, als sie etwas abseits waren, schon erste Hilfe erhalten. " Nein, das ist so nicht ganz korrekt. Die Polizisten wie auch die Gangster sind von einem Jedi-Ritter ausgegangen. Aber das bin ich noch lange nicht. Ich bin nur ein Padawan, ein Schüler. Ein Azubi gewissermaßen." " Alles Ansichtssache." " Genau.", lachte John. Und die Nihonjin küsste ihn. Etwas später hatten sie Phantombilder von dem Boss in Kanada und dem Australier abgeliefert. " Können wir jetzt gehen?", fragte John ungeduldig. " Sicher. Aber es....", antwortete der verantwortliche Kommissaar. " Dann sind wir hier fertig." Beide Jugendlichen verließen die Polizeiwache. Es klingelte. Die Frau öffnete mit einem besorgten und zugleich hoffenden Blick. " Da bist du ja!", reif sie erfreut, als sie ihren Sohn sah. " Aber wie siehst du denn aus?" Sie sah ihren Sohn genau an, die Hände auf seinen Schultern. " Lange Geschichte, Mom. Aber darf ich dir Nabiki Tendo vorstellen? Meine Freundin aus Japan." Nun war Mrs. Connor total perplex. Dennoch lächelte sie. Wenn auch etwas gezwungen. Das Mädchen fragte nun den Jungen auch etwas, ins Ohr flüsternd. " Deine Koffer sind in meinem Zimmer. Keine Sorge. Alles da." John lächelte. Wenig später saßen die drei Menschen, die zwei Jugendlichen inzwischen wieder normal bekleidet, im Wohnzimmer und John erzählte seiner Mutter die ganze Geschichte, wobei er diese klitzekleine Passage zwischen der Spalte und dem tatsächlichen Ende etwas... korrigierte. " Du wirst sicher verstehen, wenn ich sage, dass ich dir das nicht ganz abkaufe, Junge.", meinte Mrs. Connor. " Natürlich. Aber so war's nun einmal. Morgen kommt es dann bei uns im TV. Ist auch anscheinend eine ganz große Sache, gewesen." Aber verständlicherweise waren sie nicht gerade hellwach. Eine gute halbe Stunde später kam Nabiki Tendo in John Connor's Zimmer, in seinen Bademantel gehüllt. John stand am Fenster, den rechten Arm über seinem Kopf am Fensterrahmen gelegt. Er sah hinaus in die Abenddämmerung. Nur in eine Jeans gekleidet. Rechts neben dem Fenster war der Nachttisch mit dem Funkwecker, der Lavalampe und dem Lichtschwert. Die Wand links vom Fenster war der Platz der Poster und Plakate. Einiges hing da. C&C, HdR, BG, STAR WARS, STAR TREK und so weiter... " Als ich zu mir kam, hing ich zwei Meter über dem Boden der Spalte zwischen dem Schutt und Geröll. Ich wollte dich nicht verlieren. Nicht noch einmal. Und ich wollte den Leuten helfen. Dir. Ein Funke erhellte die Dunkelheit unter mir und ich konnte etwas sehen. Es war der Geist eines Jedi-Meisters. Er hielt mich für stark, meinte, er könnte die Macht in mir fühlen und, dass meine Motive gut wären. Dort lag auch seine Robe. Daneben das Lichtschwert. Als Kenner der Story dachte ich mir, da ich einen Arm frei hatte, könnte ich mich vielleicht stark genug konzentrieren, das Lichtschwert zu mir zu führen. Danach wies mir der Jedi einen Weg nach oben." Nabiki war verwundert, nahm aber alles begierig auf. Er hatte die Frage beantwortet, die sie ihm endlich hatte stellen wollen. Doch nun sah sie sein ernstes Gesicht. Aus diesem Grund trat sie näher und griff seine linke Schulter. Ranma hatte Akane zu Doktor Tofu begleitet. Wegen diesem Buch. Und nun trug sie ihn auf dem Rücken nach Hause. Nur wenige Minuten später resultierte Genma's Idiotie in einer Tracht Prügel. , Was für ein Mann! Lässt sich von einem Mädchen nach Hause tragen!' Das hatte auf dem Schild gestanden. Seit dieser Reportage über das rothaarige Mädchen und die Dämonen versuchte der fette Bettvorleger von Ranma zu erfahren, wie er das anstellte, was er konnte. Der Rest des Haushalts genoss Kasumi's Kunstwerk aus biologisch abbaubaren Stoffen. Ganz heimlich schlich der Panda sich aber an den Tisch. " Ab in den Teich, OneTon.", meinte Ranma bloß und hieb mit der Faust zur Seite. Also verkroch der Idiot sich wieder bei den Fischen. " Langsam mache ich mir doch einige Sorgen um Nabiki.", murmelte Kasumi, als sie in der Küche stand und das Geschirr abspülte. " Sie wird nicht anrufen, weil es teuer ist. Und eine Postkarte ist ziemlich langsam.", gab der Sohn des Pandas von sich. Er half beim Abtrocknen. " Aber das hab' ich schon oft genug gesagt." Die Frau des Hauses setzte ein extra starkes Lächeln auf. Der Junge meinte es gut. " John wird sie beschützen. Da bin ich mir ganz sicher. Er ist stark.", war das nächste Kommentar Ranma's. " Ja. Da hast du recht.", stimmte Kasumi nun zu. Es war besser. Ihre Sorgen waren etwas zerstreut. " Und sie lieben sich." Häh!? Stereo? Nur in einem anderen Tonfall. Leises Lachen folgte. Akane beobachtete das von um die Ecke. Während etwas Erleichterung ihr Herz erfüllte, wurde doch mehr Wut und Enttäuschung ausgebrütet. Eifersucht. Mit diesem Gefühl schlich sie sich in ihr Zimmer. < Kasumi schnappt mir auch alle Männer weg!> Zu diesem Schluss kam sie. < Und dabei meint sie, sie würde sich nicht für jüngere Männer interessieren.> Ein leichter Groll gegen ihre älteste Schwester. Wenn es mal kein Perverser war, dann kassierte ihn gleich eine ihrer anderen Schwestern ein. Erst Doc Tofu, dann John und nun auch noch Ranma. Und gerade für den Empfand sie so viel. Mehr als für alle anderen. Tofu war nur ein dummer Klein-Mädchen-Schwarm gewesen. John interessant. Aber Ranma... irgendetwas an ihm war... faszinierend und geheimnisvoll. Er war ganz anders als die Jungen, die Akane kannte. " Huh? Was soll das jetzt?", fragte die Nihonjin, als sie am nächsten Tag wieder in die Schule gingen. " Ich trainiere nur meinen Gleichgewichtssinn. Und so'n Zaun ist immer gut, um Feinde zu bemerken, wenn sie angreifen." Akane war stehen geblieben. Nun lief sie hinterher. " Und warum machst du das erst jetzt?" " Vorher hatte ich keine Lust. Wenn du was passenderes anhast, kannst du es ja auch mal probieren." Ranma hatte sich etwas überlegt. Er würde Akane etwas , trainieren'. Denn es war für ihn klar, dass er nicht immer da sein konnte. Auch wenn er es wollte. Das sagte ihm so ein ganz dummes Gefühl. " Was meinst du mit: , Wenn du etwas passenderes anhast.' ..?" " Ich meine etwas, bei dem man dir nicht unter'n Rock sehen kann.", grinste Ranma und machte einen Sprung aufs Schulgelände. " Dämon Saotome! Wenn dein Leben von mir beendet wird, kann die edle Akane endlich ihre wahren Gefühle offenbaren." So ganz unrecht hatte Kuno eigentlich nicht. Ranma's Leben müsste eigentlich nur beendet werden. Doch nicht an diesem Ort und an diesem Zeitpunkt. Schnell und schmerzhaft. Der Jüngere trat einfach nur im letzten Moment zur Seite. So knallte Kuno volle Kanne gegen den nächsten Baum. Pillen können vielleicht gegen Schmerzen helfen. Aber ganz sicher, leider, nicht gegen Dummheit. Sonst wäre Nabiki mit Kuno reich geworden. Der Rest des Schultages verlief ruhig. Auf dem Rückweg meinte Ranma dann: " Ich hab' mir überlegt, dass wir vielleicht zusammen trainieren könnten. Es könnte uns beiden ganz gut tun." Es war eine Einladung. " Was!? Willst du damit etwa sagen, dass ich es nötig hätte, mit dir zu trainieren?" Ihre Worte widersprachen ihren Gedanken. Ranma fing die Schultasche mit zwei Fingern. " Alles Ansichtssache. Eigentlich sollte es eine Einladung sein. Aber wenn du gleich so reagierst...." Endlich, Stunden später, hatte das Mädchen sich dazu durchgerungen, sich zu entschuldigen und Ranma zu bitten, doch mit ihr zu trainieren. Sie wollte noch besser werden. Und wenn ihr jemand dabei helfen konnte, jemand relativ normales, dann war es Ranma. Sie klopfte an die Tür zum Gästezimmer. " Herr Saotome, wissen sie, wo Ranma ist?" Der Panda schüttelte den Kopf. , Nicht hier. Lass' mich schlafen.' Schließlich war es schon spät. Es ging auf Mitternacht zu. Minuten vor dem Glockenschlag kehrte Akane in ihr Zimmer zurück. Sie hatte das ganze Grundstück abgesucht, Ranma aber nicht gefunden. " Du suchst mich?", kam es plötzlich. " Ranma? Wo bist du?" Die Nihonjin wandte sich suchend um ihre eigene Achse. " Hier. Vor deinem Fenster." Hä!? Hing der Typ doch tatsächlich kopfüber vom Dach. Das Fenster, vorher nur leicht geöffnet, wurde nun ganz aufgemacht. " Was machst du da?", kam die Frage dem Jungen entgegen. " Ich suche dich schon die ganze Zeit." " Das weiß ich.", gab der Gesprächspartner zurück. " Aber wieso?" Nun wurde das Mädchen ziemlich verlegen. " Ich... wollte mich... bei dir... entschuldigen.", brachte sie nur langsam heraus, während sie mit einem Fuß auf dem Boden Kreise zog. " Und ich wollte dich bitten, doch mit mir zu trainieren. Du bist doch besser als ich." Ranma lächelte. " Klar." Er streckte die Arme aus. " Kommst du?" Wie jetzt? Sollte sie etwa mit aufs Dach? Sie ergriff also die angebotenen Hände und nur Sekunden später lag sie auch schon auf dem Rücken. " Sind sie nicht wunderschön?", meinte der Junge. Das Mädchen sah ihn, ihren Kopf wendend, an. " Die Sterne. Wir sehen nur nicht mehr hin.", sagte er weiter. " Das hat mir ein guter Freund einmal erzählt. Sein Name war God de' Verize. Er lebt schon lange nicht mehr." " Das tut mir leid.", flüsterte Akane. " Muss es nicht. Ich denke, die Zeit hat ihn eingeholt. Oder er starb als Held. Beides ist gut." Die Tochter Soun Tendos sah wieder zu den Sternen hinauf. " Sie sind wirklich wunderschön." Als Akane aufwachte, lag sie in ihrem Bett. Der Tag lachte schon durch ihr Fenster Sie war voll angezogen. Alles sehr zu ihrer Verwunderung. " WAS!?", kam es urplötzlich durch das Haus gehallt. " Du verdammter alter Fresssack! Wie kannst du es nur wagen, meine Ersparnisse zu verfressen!?" Das war eindeutig Ranma. Aber was meinte er mit , Ersparnisse'? Als Akane zum Frühstück kam, war keiner der Saotomes anwesend. " Genma hat anscheinend Ranma's gesamte Ersparnisse gestohlen und sich damit Essen eingekauft.", klärte Kasumi auf. In der Schule war Ranma wieder da. Und in den Händen hielt er einen dicken Batzen Yen. " Eines muss man Pop lassen. Er ist sein Gewicht in Gold wert.", war das Kommentar. Er hatte Genma an eine Jahrmarktstruppe verkauft. Genauer an das Kuriositätenhaus. Und was die für einen Panda gezahlt hatten, der sich bei Berührung mit heißem Wasser in einen Menschen verwandelte. Lange würde es zwar nicht vorhalten, aber vielleicht lange genug, um etwas Zeit zu haben, sich auf weitere Attacken von Dämonen vorzubereiten. Denn es würden ja ganz sicher noch einige Kommen. Einen Vorfall mit einem Kendo-Deppen später saß der Junge in seinem Klassenzimmer. Akane beobachtete, wie einige Jungen, nicht nur aus ihrer Klasse, Fotos von Ranma kauften. Darauf sprach sie ihn nach der Schule an. " Ein kleiner Verdienst. Da Nabiki nicht da ist, muss ja jemand fürs Geld sorgen, damit der Haushalt nicht bankrott geht. Und da mein Vater und ich das meiste Geld verbrauchen, erschien es mir nur logisch, dass ich es bin, der neues anschafft.", erklärte er. " Aha. Aber was sind das für Fotos?", hakte die Nihonjin nach. " Ist ein Geheimnis. Irgendwann wirst du es erfahren. Wenn die Zeit gekommen ist." Ranma zwinkerte ihr mit einem Auge zu und begab sich auf die Mauer. Eine Zeit lang, eine etwas lange Zeit lang, war es ruhig in Nerima, Tokio. Doch es sollte nicht so bleiben. Denn ein verlorenes Wesen war nicht mehr ganz so verloren. " Du! Wo ist die Furinkan High School?" Ranma saß wieder unter diesem Kirschbaum. Wie üblich. Und immer noch kam ab und zu ein Mädchen vorbei und fragte, ob er mit ihr ausgehen würde. Aber diesmal sah er an dem Mädchen vorbei. " Stirb, Saotome!", kam es. Der Junge sprang auf und riss das Mädchen zu Boden. Während der Baum in kleine Stückchen zerfiel. Dahinter kam ein anderer Junge, etwa im gleichen Alter wie Ranma, hervor. Offensichtlich hatte er einiges Durchgemacht. " Du! Sei bereit für dein Ende! Für all die Qualen, die ich deinetwegen durchmachen musste, wirst du jetzt bezahlen, Saotome!" Ryoga Hibiki griff mit seinem Schirm voraus an. Doch Ranma wich zurück. " Du bist immer noch so gut im Weglaufen, oder? Aber diesmal wirst du es nicht schaffen! Ich werde dich bezahlen lassen!" Ranma sprang etwas zurück. " So? Was habe ich dir getan, dass du dich an mir rächen willst?" Im Moment sondierte er die Energie. " Du hast mein Leben ruiniert! Reicht das nicht?" Sein Gegner spannte den Schirm auf und warf diesen. Danach griff er nach einem Stirnband und griff damit an. Ein weiterer Baum ging drauf als der Saotome-Junge auswich. Der Schirm unterdessen krachte in den Boden. " Hör' auf! Du bringst die Leute in Gefahr!" Ranma machte sich um seine Mitschüler Sorgen. " Moment mal! Jetzt weiß ich, wer du bist? Ryoga Hibiki! Aus meiner alten Schule! Lange nicht gesehen!" " Ach, erinnerst du dich endlich? Vier Tage habe ich nach dem Kampfplatz gesucht. Und du warst nicht da!" " Das macht dich so wütend? Ich hätte ja gerne weiter gewartet, aber mein Vater hat mich zu einer Trainingsreise mitgeschleift. Wenn ich dir wirklich so viele Umstände bereitet habe tut es mir leid." " Das reicht mir aber nicht!" Die ganze Zeit ging es weiter. Ryoga griff an und Ranma wich aus. Der größere Kämpfer von beiden versuchte auch noch, die Angriffe seines Gegners so zu lenken, dass sie den Mitschülern nicht schadeten. In einer Luftrolle packte Ranma dann den Schirm und wehrte die anfliegenden Stirnbänder ab. Machte sie unschädlich. Doch dann kam der Gürtel des nicht-ganz-so-verlorenen Jungen. Ein weiterer Baum musste daran glauben. Und auch der Schirm. Nun reichte es dem einen Jungen und er packte den Gürtel beim nächsten Angriff. " Was!?", brachte Ryoga nur heraus. " Was ist dir schreckliches passiert, dass du mich unbedingt töten willst?", fragte Ranma. " Bis nach China bin ich dir gefolgt! Das ist passiert!" Nun verstand der Sohn Genma's es. Ryoga musst in eine der Quellen gefallen sein. " Bist du etwa in eine der Quellen gefallen?" In der einen Hand hatte er immer noch das Ende des Gürtels. " Und in was verwandelst du dich?" In dem Moment rasten wirklich viele Stirnbänder heran. " Akane!" Eines davon auf dieses Mädchen. Doch Ranma stellte sich schützend vor sie. Und mit einer ungeheuren Geschwindigkeit fing er die Stoffbänder. " So. Das reicht. Können wir vielleicht endlich mal drüber reden? Oder kannst du dich nicht einkriegen?", wurde die Frage an Ryoga gerichtet. Letzteres. Also musste er ruhig gestellt werden. " Es tut mir wirklich leid, dass dir soviel passiert ist." Mit diesen Worten kniete Ranma neben dem Bewusstlosen. John Connor öffnete den linken Flügel der Tür und betrat die Trainingshalle seines Tai- Chi Sensei. Schon von draußen hatten sie die Geräusche der sich leicht schlägernden Schüler gehört. Als nun der Junge mit dem Mädchen hinter ihm eintrat, hielten einige der Schüler in ihren Bewegungen ein. Der Sensei bemerkte auch seinen eingetroffenen Schüler. Und dieser kam mit dem Mädchen auf ihn zu. Beide grüßten auf traditionell japanische Art. Und auch in der Sprache. " Meister, ich habe die Ehre, euch Nabiki Tendo vorstellen zu dürfen. Sie ist meine Freundin. Direkt aus Japan angereist. Bei ihr habe ich die Ferien verbracht. In Nerima." " Sehr erfreut, Tendo-san.", gab der alte Mann zurück. Hätte er einen längeren Bart gehabt, hätte man ihn für Muten Roshi halten können. Vom Gesicht her. Aber von der Statur war er größer, dünner und schon gar nicht gebückt. " Moment mal. Tendo? Wie von Soun Tendo?" " Hai." " Aha. Dachte ich's mir doch. Es gibt nicht so viele Leute mit dem Namen Tendo. Und schon gar nicht in der Gegend um Tokio. Vor allem weil mir einer davon einmal mit seinem Meister und einem anderen Schüler des selbigen namens Genma Saotome meine Vorratskammer geplündert haben, als ich noch in Japan gelebt hatte. Der Meister hieß Happosai soweit ich mich recht erinnere. Aber genug davon. Ich habe dich beobachtet, John. Wie ich dich einschätze, möchtest du gerne mehr über die Kräfte unseres Universums erfahren. Ich habe den Bericht mitverfolgt. Wie du vor dem Tower gegen diesen Dämon gekämpft hast." Damit überraschte der alte Mann wirklich. " Ja, Meister. Aber ich wollte euch noch um etwas anderes bitten. Ich muss lernen, wie man die Kräfte nützt. Alle Arten. Es ist etwas geschehen, das dies nötig macht. Doch darüber kann ich mit euch nur unter vier Augen sprechen. Es muss ein Geheimnis bleiben. Vorerst." Nun war es Zeit, dass der Meister überrascht war. " Wie du möchtest. Nach dem Unterricht können wir in meinem Büro sprechen. Aber lasst uns jetzt mit dem Unterricht anfangen." Nabiki saß ab einer Bank am Rand der Halle und beobachtete ihren Freund. Und je länger er trainierte und sich konzentrierte, bemerkte sie, wie sich langsam eine Art Leuchten um ihn herum bildete. Nur leicht. Aber wenn man genau hinsah doch zu erkennen. John selbst konnte die Energie fühlen. Beide. Vor seinem geistigen Auge konnte er die Ströme fast schon sehen. Dort, wo sie sich sammelten waren Objekte. Genau diese Formen bildeten die Ansammlungen. An einigen Stellen schienen sie dichter und an anderen wiederum relativ weit auseinander. Wellen, Spiralen, gerade Linien und gezackte. < Das ist unglaublich! Das ist die Macht? Muss so sein. Aber wie kann ich sie benutzen?> So in den Reihen der Energie versunken verflog die Zeit ohne, dass er es merkte. John ließ sich einfach nur treiben und die Energie seine Bewegungen leiten. Da war eine Störung und John schrak aus seinem tranceähnlichen Zustand auf. Es war sein Meister. Und der beendete die Stunde. Unter anderem weil alle anderen Schüler auf John starrten, der fast schon einem Großbrand glich. Doch die Aura verschwand von einem Augenblick auf den anderen einfach. Kurz darauf saß John auch schon im Büro seines Sensei. Nabiki neben ihm. Sie zählte in diesem Fall nicht. Außerdem wusste sie schon das meiste, worum es ging. " Und nun erzähle mir von Anfang an, wie du in diese Situation geraten bist und was es für eine ist. Nicht jeden Tag kämpft ein Schüler von mir gegen einen Dämon. Und schon gar nicht mit Nutzung der Energien." " Das... war ein Zufall. Ich habe zu diesem Zeitpunkt davon nichts mitbekommen. Aber ich weiß, was Ranko, dieses Mädchen eingesetzt hat. Es war ein emotionsbasiertes Kamehameha." " Emotionsbasiert? Soso." " Aber ich habe von meiner Mutter über Telefon erfahren, dass meine Schwester ermordet worden war. Schließlich war ich in Kanada. Dort habe ich mein Schicksal gewählt. Nun muss ich lernen, wie man die Energien benützt. Sonst kann es passieren und unsere Welt wird untergehen." Einen Moment sah der Sensei John zweifelnd an nickte dann aber und ging zu einem Bücherregal an der Seite des Büros. " Ich besitze nur das theoretische Wissen und die Lehrmittel zu den Energietechniken. Die Grundlagen hast du schon lange von mir gelernt. Ich kann dir die Bücher mitgeben und dich hier immer noch in Tai- Chi unterrichten. Aber nicht mehr." Der Junge nahm die Bücher entgegen und verstaute sie im mitgebrachten Rucksack. " Danke, Sensei." Nun nahm Nabiki die Gelegenheit wahr. " Sie hatten Probleme mit Herrn Saotome und meinem Vater? Wie viel haben die beiden ihnen gestohlen?" " Ihr kennt also auch Saotome? Sehr interessant." Dieses Gespräch ging ziemlich ins Geld. Aber dafür würde die Japanerin sich schon noch rächen. Mit Zins und Zinseszins. Aber vorerst verließen die beiden Jugendlichen den Dojo. John wollte in einem alten Haus in der Stadt trainieren. Genauer war es ein relativ baufälliges und unbenütztes Gebäude am Rand des Industrieviertels. Dort packte er eines der Bücher aus und schlug es auf um darin zu lesen. Das würde schwer werden. Aber den Schwertwurf hatte er auch geschafft. Nur wie? Und wie ließ sich das wiederholen und ausbauen? Fragen über Fragen. Und so wenig Zeit. Denn das neue Schuljahr stand praktisch vor der Tür. Und so einfach würde sich nicht alles regeln lassen... Am Sonntag vor dem neuen Schuljahr hatte John endlich die Ordnung in den Energien herausgefunden. Und das hatte ihn einen gehörigen Sprung nach vorne gebracht. Doch nun war es Morgen und er musste sich für die Schule bereit machen. Sicher würde es wieder einigen Stress mit Malcolm geben. Das war der Schläger der Schule. Und vor allem führendes Mitglied des , NO MA'AM'- Clubs der Schule. Damit war John sein Erzfeind. Und dieser Junge musste bei diesem Gedanken unwillkürlich lächeln. Was hatten diese Säcke Glück, dass sie weder Ranma noch Akane kannten. Ein klarer *lol*- Fall. Kaum hatte der Junge den Haupteingang durchschritten, kamen ihm auch endlich die vertrauten Geräusche entgegen. Vielleicht war es sein erster und einziger Schultag dieses Jahres an dieser Schule. Sein Weg führte ihn direkt zum Sekretariat. " Toll. Typisch. Was für eine Arbeitsmoral.", murmelte der Padawan. Das Sekretariat war noch verschlossen. Also würde er sich noch etwas gedulden müssen. Also begab er sich ins Klassenzimmer. " Lauter Kindsköpfe." Der Raum war kaum zwanzig Minuten belegt, da sah es schon aus als hätte eine Bombe eingeschlagen. So konnte er nur wieder den Kopf schütteln. " Hey, Amigo!", kam es laut, als John sich zu seinem Platz begeben wollte. " Was willst du Sanchez?", fragte er den Amerikaner spanischer Abstammung. " Es geht da so ein Gerücht rum. Du sollst in den Ferien mächtig was angestellt haben." " Inwiefern?" " Keine Ahnung. Dachte eigentlich, du würdest damit rausrücken." John hob nur die Schultern und setzte sich entgültig. Niemand hatte den Pin auf John's Sweatshirt bemerkt. Den in Jedi Knight2: Jedi Outcast- Logo- Form. Auch hatte niemand den Inhalt des kleinen Fachs seiner Schultasche bemerkt. Des Seitenfachs. Der erste Teil des Schultags verlief relativ ruhig. Malcolm war noch nicht aufgetaucht. In der Pause konnte John endlich die Angelegenheiten auf dem Sekretariat klären und war praktisch schon auf dem Weg nach Japan. Doch kaum hatte er die Tür des Büros geschlossen bemerkte er auch schon, dass etwas auf dem Schulhof los war. Aus dem Fenster im Gang sah er es. Malcolm und seine Gang von Sexisten machten sich über eine Gruppe jüngerer Mädchen her. Es war ein warmer Tag und das Fenster war angelehnt. Unten auf dem Schulhof, oder genauer hinter der Schule, lagen schon einige andere Schüler, die sich der Gang entgegenzustellen versucht hatten. Ohne groß darüber nachzudenken sprang der Junge aus dem zweiten Stock. Im Flug machte er noch einen Salto vorwärts und landete dann kniend federnd auf dem Asphalt. Die Arme zu den Seiten erhoben. " Da bist du ja, Malcolm. Ich habe mich schon gewundert, wo du steckst.", meinte John, als er aufstand. Total perplex wandte sich die Gruppe Perverse um. " Was machst du hier, Connor?", zischte einer der Jungen, etwa 19. Eigentlich sah er Kuno wirklich ähnlich. Bis auf das immerwährende fiese Grinsen und dass er nicht wie ein Samurai angezogen war. " Wo hast du denn den Sexistenprügler? Willst du uns neuerdings mit so was wie einem Kamehameha fertig machen?", kicherte der Oberperverse. Aber sein Gegenüber blieb ruhig. " Nö.", gab er lässig von sich. " Wo hast du denn deinen Freund gelassen?", kam es weiter. " Irgendwo in Kanada. Hab' ihn eingetauscht." " In was? Ein Laserschwert vielleicht? Wo hast du es denn?" Nun brachen die NO MA'AM's vor Lachen fast zusammen. " Schön, dass ihr euch so amüsiert.", meinte John. Er gab den Mädchen ein Zeichen zu verschwinden. " Aber eigentlich bin ich bloß hier, um euch eine Lektion fürs Leben zu erteilen." Kurz hielten die Säcke inne, brachen dann aber in einen weiteren Lachkrampf aus. " Ich will euch ja wirklich nicht verletzen. Aber wenn ihr es nicht anders haben wollt." John machte die Pech- Geste: Oberarme leicht nach vorne, die Unterarme dann in einem 90 Grad Winkel wieder nach vorne und die Hände, mit den Handflächen nach oben, waagerecht. Man kennt es. Da klebten die Kerle auch schon an der Wand. Stelle dich nie jemandem entgegen, der den Force-Push ausführen kann. In diesem Fall könnte Dummheit ziemlich schmerzhaft sein. Und das hier war so ein Fall. Danach begab John sich wieder in sein Klassenzimmer. Verständlicherweise war John's Mutter, geschweige denn sein Vater, davon begeistert, dass der Junge vorhatte, nach Japan auszuwandern. Doch sie wussten, dass es keinen Sinn hatte, wenn sie versuchen würden, ihren Sohn zu überreden zu versuchen, in Amerika zu bleiben. So halfen sie ihm wenigstens beim Packen. " Aber willst du deine ganzen Möbel denn nicht auch mitnehmen? Und dein ganzes anderes Zeug?", fragte Mrs. Connor, als John die Klamotten fertig gepackt hatte. Außer seinen Schulbüchern und den Büchsen seines Sensei nahm er, so dachten sie, nichts mit. Doch das Wichtigste trug er eng an seinem Körper. " Das bleibt alles hier. Ich habe nicht vor, viel zu brauchen." Natürlich war das sehr verwunderlich. Schließlich hatte er viel Geld für diesen ganzen japanischen Krempel ausgegeben. Dem Vater gefiel dieses unnütze Geldausgegebe natürlich nicht. Aber er verkniff sich das Kommentar darüber. Sein Sohn war alt genug, um zu wissen, was er tat. Aber wenigstens konnten sie ihn zum Flughafen fahren. Am nächsten Morgen. Schon in der Eingangshalle gab es Ärger. " Hilfe! Der Mann da hat meine Handtasche gestohlen!", rief eine ältere Frau in einem etwas teuren Aufzug. John wie auch Nabiki trugen ihre jeweils zwei Koffer selbst. Und der Kerl mit der Handtasche rannte gerade an ihnen vorbei. Aber eine Sekunde später flog er röchelnd rückwärts in die Richtung, aus der er gekommen war. Nabiki musste leicht lächeln. Ihr Liebling war immer wieder für Überraschungen gut. Besagter Junge ging einfach weiter, als ob nichts gewesen wäre, zuvor aber seine Koffer wieder aufnehmend. Der Flug verlief ruhig. Jedenfalls bis über China. John und Nabiki saßen in der zweiten Klasse, ein guter Kompromiss zwischen Kosten und Bequemlichkeit. Doch nun stand John von seinem Platz auf. Nabiki sah sorgenvoll zu ihm auf. " Pass' bitte auf dich auf.", flüsterte sie. Der Junge nickte und ging in Richtung Cockpit. Neben der Tür waren zwei Kerle postiert. Mit automatischen Sturmgewehren. Und in Halftern waren noch Desert Eagles. Beide Terroristen legten ihre Waffen an, als John sich näherte. " Einen Schritt weiter und du bist tot, Kleiner.", kam es von dem links von der Tür. " Ihr werdet jetzt bitte die Waffen fallen lassen und euch ergeben. Es muss ja nicht sein, dass ihr verletzt werdet.", gab der Junge freundlich von sich. Als die beiden Gangster seiner Aufforderung nicht nachkamen meinte er nur: " Schade. War einen Versuch wert." Und schon flogen die beiden Pistolen aus ihren Halftern, in John's Händen landend, der auch sogleich abdrückte. Vier Schüsse. Gezielt in die Arme. Der Jedi- Adept bückte sich hinunter und nahm eines der Sturmgewehre. Das hielt er in Richtung Cockpit. Die Waffe wurde gesichert. Das andere Gewehr auch. Und beide Pistolen. Die Passagiere konnten sehen, wie er beide Arme etwas zur Seite ausstreckte, etwa halbhoch. In der rechten Hand hatte er einen glänzenden Zylinder. Man konnte es trotz des Trenchcoats sehen. Sekundenbruchteile später stand er im Cockpit. Das Lichtschwert surrte nur wenige Millimeter von der Kehle des letzten Terroristen entfernt. " Lass deine Waffe fallen. Dann werde ich dich nicht verletzen.", flüsterte John. Doch es sollte nicht so sein. Der Kerl warf sich vor und gab einige Schüsse aus seiner Pistole ab. Aus den Instrumentenbanken sprühten Funken und etliche kleinerer Explosionen. Der Jumbo sackte weg und stürzte der Erde entgegen. Ein Ruck durchfuhr das Flugzeug und John wurde von den Beinen geholt. Obwohl die Cockpitcrew versuchte, die Maschine abzufangen, gelang es ihnen nicht. Erst nach Minuten bemerkten sie das Leuchten. Und genau da wurde der Sturzflug sachte abgebremst. Während die Männer auf die leuchtende Gestalt des Jungen sahen, landete der Jumbo sicher mitten in der Wildnis Chinas. John sank auf die Knie während das Licht verblasste. Er atmete schwer und das Wasser rann nur so von seiner Stirn. Der Pilot und Copilot sahen einander an. Beide schüttelten die Köpfe. Wieso musste auch ausgerechnet ihnen immer so was passieren? " Ich habe es getan.", keuchte John kurz bevor er wieder aufstand und das Lichtschwert verschwinden ließ. Ohne weitere Worte verließ er das Cockpit und begab sich wieder an seinen Platz. Doch als der Padawan sich gerade wieder setzen wollte, setzte er eine besorgte Miene auf. Nabiki sah ihn fragend an. " Geh' ruhig. Ich warte auf dich.", flüsterte sie. Der Junge drückte ihr einen Kuss auf die Lippen. " Ich werde immer da sein.", hauchte er und machte sich dann auf den Weg zu einer der Türen. Ein Feuer brach mittlerweile im Cockpit aus und die Passagiere verließen den Flieger. Auf einem Hügel sah John in den Himmel. Da geschah es. Alleine schon an dem Gefühl, das ihn durchströmte merkte er es. Auch als er die Energien auskundschaftete. Und vor allem daran, dass er in einer Wahnsinnshitze fast bei lebendigem Leib gebrutzelt wurde. Schließlich befand er sich in einer Wüste. Garantiert nicht auf der Erde. Dort stand auch etwas, das er erkannte. Nicht weit entfernt auch eine Stadt. Von dort waren gerade einige John sehr bekannte Gestalten unterwegs zu diesem silbrig glänzenden Gefährt. Zuerst war der junge Amerikaner natürlich überrascht und etwas verwirrt. Aber dann dachte er daran, was er nicht schon alles erlebt hatte. Solle es doch kommen, wie es kam. Er nahm es als Chance. Die Geschichte zu ändern. Force-Speed. Dart Maul wusste gar nicht, wie ihm geschah. Er spürte die Erschütterung in der Macht. Aber da wurde er auch schon von seinem Speeder gefegt. Als der Dunkle Jedi sich fing, stand diese Gestalt zwischen ihm und seinen Zielen. Was war da für ein Verrückter, der es wagte, sich einem Sith entgegenzustellen? " Ein Jedi, Sith!", rief der Typ. Da kamen auch schon die anderen beiden angerannt. Wie auch immer. Darth Maul aktivierte eine Seite seines roten Lichtschwerts. Sein Gegner lächelte. " Ich will dich nicht unbedingt verletzen. Aber ich kann es auch nicht zulassen, dass du ihnen Schaden zufügst, Darth Maul." Der Kerl kannte nicht nur seinen Namen, er hatte auch noch ein zweiseitiges Lichtschwert! Doch der Hammer kam, als er es teilte und beide Parts in den Händen kreisen ließ. Qui-Gon wies seinen Schüler an, das Schiff zu starten. Er selbst würde dem anderen Jedi beistehen. Anakin war schon im Schiff. Also war er in Sicherheit. Was kam, brachte ihn aber voll aus dem Konzept. Der Jedi verstand es, wie es schien, mit seiner Waffe umzugehen. Hinter Darth Maul explodierte sein Fortbewegungsmittel. Dank einem Force- Blast von John. Er ließ die andere Seite seines Lichtschwerts ausfahren. Und der Sith griff an. John fing die Seite des roten Lichts mit seinem linken gelben ab, knapp weil erschöpft, und die darauffolgende auf der anderen Seite. Mit einem Sprung trennte der Junge sich von seinem Gegner. Da entdeckte der Padawan eine Lücke und stach vor. So war Darth Maul nur noch mit einer Klinge bewaffnet. Es war nur ein schneller Schnitt gewesen. Das Raumschiff der Königin war über ihm und Qui-Gon Jin streckte eine helfende Hand aus, die John gerne annahm. Während das Raumschiff an Höhe gewann richtete John sich auf und klopfte den Staub ab. Obi-Wan näherte sich. " Sein Name ist Darth Maul. Soviel weiß ich. Sein Meister hat ihn beauftragt, die Prinzessin davon abzuhalten Coruscant zu erreichen.", begann John plötzlich. Beide Jedi sahen ihn an. " Er hat einen Augenblick ziemlich offen gedacht.", erklärte der Junge darauf. " Woher kommst du, junger Jedi? Du bist ziemlich gut.", meinte nun Qui-Gon. Unwillkürlich musste John lächeln. " Ziemlich gut mag ich wohl sein. Aber meine Ausbildung hat quasi erst angefangen. Ich bin nur ein Padawan ohne Meister." Bevor einer der beiden anderen Lichtschwertträger etwas erwidern konnte, kam die Dienerin der Königin hinzu. " Ihre Hoheit möchte sie sehen, Meister Qui-Gon Jin." John beäugte sie kurz. und ebenso kurz erschrak das Mädchen, als sie es bemerkte. Alles Ansichtssache. Qui-Gon machte eine einladende Handbewegung John betreffend und so folgte er. " Ihr habt gute Arbeit geleistet, wie mir berichtet wurde, als ihr den Hyperraumantrieb beschafft habt. Ich danke euch im Namen meines Volkes." Ihr Blick fiel auf John und Anakain, der gleich neben ihm stand. Sie erschrak, al sie die Augen des älteren Jungen sah. Wie sie in die ihren Blickten. " Jetzt hab ich's!", rief er plötzlich. Doch er wollte es nicht verraten. " Ein Geheimnis.", gab er von sich. Zwei weibliche Wesen atmeten auf. Obi-Wan und Qui-Gon warfen einander einen merkwürdigen und relativ undefinierbaren Blick zu. " Wenn ihr mich nun bitte entschuldigen würdet... Es ist Zeit für meine Meditation.", entfernte sich John. Er stand, als die Dienerin der Königin den Raum betrat, etwas später, einfach nur da. Die Arme hatte er an den Seiten angelegt und die Beine so gespreizt, dass sie mit seinem restlichen Körper eine vertikale Linie bildeten. Sein Kopf war nach vorne ausgerichtet, die Augen geschlossen. Amidala wusste nicht, was sie von diesem Padawan, diesem merkwürdigen, halten sollte. Er war gut, nach den Erzählungen zu urteilen. Aber doch sehr, sehr seltsam. Mit einem gemischten Gefühl ging sie an die Konsole, um diese Nachricht abzurufen. Sorgenvoll starrte sie auf das Gesicht. Doch da spürte sie es. Schräg hinter ihr stand jemand. Sie wagte es nicht, sich umzudrehen. " Habt keine Furcht, Hoheit. Wenn man lebt, wie man es für richtig hält, wird sich alles finden. Es ist sehr wahrscheinlich, dass wir euer Volk retten können. Obwohl der hohe Rat dazu vielleicht nicht fähig ist." Es war dieser Junge. Er entfernte sich wieder. " Tue es oder tue es nicht. Es gibt kein Versuchen." Da drehte das Mädchen sich um. " Meister Yoda's Worte. Eine Lehre der Jedi. Aber geht mit offenen Sinnen durchs Leben. Dann werdet ihr die Geheimnisse erkennen." Ein schneller Themawechsel. Danach war es still. Coruscant. Die Hauptstadt der Republik. Der ganze Planet. Nur eine Stadt. Senator Palpatine empfing die Gruppe. Besonders dieser Junge dort. Der bereitete ihm Sorgen. Aber die anderen Jedi würden ihn nicht enttarnen. Und dieser Junge auch nicht. Doch dieser Blick des Jungen. Als ob er es schon wüsste. Wie auch immer. Wenig später stand John vor der Tür zum Rat der Jedi. Anakin war vor ihm dran gewesen. Nun öffnete sich die Tür und der kleine Junge trat heraus. Obi-Wan bat darauf den anderen Padawan herein. " Deine Kleidung ist uns Fremd. Sag, junger Padawan, woher kommst du?", kam die einleitende Frage von den Meistern. " Mein Zuhause ist ein weit entfernter Planet der Erde genannt wird.", antwortete John wahrheitsgemäß. " Dieser Name sagt keine von uns etwas. Qui-Gon Jin berichtete, dass du zwar gut wärst, in der Nutzung der Macht, aber nach deinen eigenen Worten von keinem Meister ausgebildet worden bist.", meinte Yoda. " Ich wurde zwar von keinem Meister trainiert. Aber ich habe einen getroffen. Und ich habe ihm ein Versprechen gegeben. Wie er mir sein Lichtschwert überlassen hat." Er lächelte. " Sein Name war Zankur. Von dort, wo er verstorben ist, kann er nicht zurückkehren. So habe ich ihm versprochen, mein möglichstes zu tun, es ihm zu ermöglichen.", erklärte der Junge. Nicken der Meister. Aber etwas schien sie noch zu bedrücken. " Auch hat Qui-Gon uns von diesem Wesen der Sith berichtet. Er hat uns informiert, dass du etwas über ihn wüsstest und gut gegen ihn gekämpft hast." Der Angesprochene nickte. " Ich werde berichten, was ich weiß. Sein Name ist Darth Maul. Und von seinem Meister wurde er ausgesandt, um Königin Amidala davon abzuhalten, hier einzutreffen. Mehr kann ich im Moment nicht sagen. Aber ich bin mir sicher, dass einiges dahintersteckt. Das kann alles kein Zufall sein." Danach durfte er gehen. " Die Macht ist ungewöhnlich stark in ihm." " Aber etwas verbirgt er vor uns." " Er weiß mehr, als er sagt." " Doch er wandelt auf der hellen Seite." " Qui-Gon soll ihn beobachten." " Ja." John stand vor dem Quartier der Königin. Wieder war es Anakin Skywalker, der herauskam. " Das Schicksal ist nicht vorherbestimmt. Jeder ist seines eigenen Schicksals Schmied. Merke dir das, junger Skywalker." Der kleine Junge war erstaunt. Er fragte sich einiges. " Das wird die Zeit zeigen. Die Zeit wird es zeigen." Total verwundert zog er von dannen. Inzwischen war er neu eingekleidet. Ganz im Jedi- Stil. " Hoheit, der Jedi-Padawan John Connor fragt an, ob ihr ihn empfangen gedenkt." Sicher. " Lasst uns alleine.", wies das Mädchen ihre Bediensteten an. Bevor sie aufstehen konnte, hob ihr Gegenüber warnend die Hand. " Seid still.", gab er von sich. Natürlich befolgte die Hoheit seine Weisung. Der Padawan trat zur Königin und flüsterte ihr ins Ohr. Total perplex ließ er sie stehen und verdrückte sich. Der junge Jedi suchte Qui- Gon Jin auf. Der Meister war überrascht den Padawan zu sehen. " Ich habe eine Bitte, Meister Qui-Gon." " Sprich." " Ich brauche ein Raumschiff für eine kurze Reise, die ich durchführen muss. Aber ich habe kein Geld um eines zu mieten." " Natürlich. Du kannst eines der Akademie nehmen, John. Ich werde dich nicht fragen, wohin du reisen willst. Das Raumschiff wird dir auf einem Startpad der Akademie bereitstehen. Dafür werde ich sorgen." " Ich danke euch, großer Meister." Etwas fremd kamen die Kontrollen des Raumschiffs John schon vor. Aber davon würde er sich nicht groß beeindrucken lassen. Wozu gab es denn die Macht? Durch ein bekanntes Piepsen wurde er auf den kleinen Droiden aufmerksam, der gerade ankam. " Willst du mich begleiten, R2? Kleiner Schlawiner. Hoffentlich machen sich deine Freunde keine Sorgen, wenn sie dich nicht finden." Der Droide antwortete mit einer schnellen Folge. " Nein? Also gut. Aber du darfst niemandem verraten, wo wir hinfliegen. Und wenn wir wieder zurück sind, musst du deinen Speicher von den Daten der Reise löschen. Wenn die Informationen in die falschen Hände geraten, könnte es das Ende des gesamten Universums bedeuten." R2 fragte nach, was so gefährlich sein könnte. Moment mal! John war in einem Dialog mit R2-D2? Natürlich. Er benutzte die Macht so, dass er der kleinen Robot verstehen konnte. " Das Tal der Jedi. Das Zentrum des Universums. Dort entspringt die Macht. Wenn ein böses Wesen sich mit dem Zentrum verbindet, würde es die Kraft erlangen, Galaxien mit einem einzigen Gedanken zu vaporisieren. Aber ich werde versuchen, dir ein Geheimprogramm einzuspeichern, das in der Zukunft abgerufen wird, wenn die Not am größten ist. Damit diejenigen das Tal finden, die auf der Seite des Lichts stehen. Vertrau mir." Das tat der Kleine. Obwohl er nicht wusste, was dieser junge Mensch dann im Tal der Jedi vorhatte. Doch... Als der Flieger landete, stieg der junge Padawan alleine aus. Dort ragte der Turm empor. John sah, als er sich fest konzentrierte, wie die Macht diesen Planeten durchfloss. Von allen Seiten. In alle Richtungen. Und dort, tief im Inneren war das Zentrum, das absolute Zentrum des Universums. Ruinen aus längst vergangenen Tagen zeugten davon, wie heilig dieser Ort war. Die Mauern waren aus Orange-braunem Gestein, sauber gearbeitet. Etliche Verzierungen, kaum verblasst. Als John die dunklen Gänge entlang schritt, hörte er immer wieder die Geräusche, welche von den hier beheimateten Riesenechsen stammten. Doch vor ihnen hatte er keine Angst. Dieser Junge empfand in diesen Augenblicken überhaupt keine Angst. Sein Weg war klar. Und sein Ziel ebenfalls. Schließlich stand er in dem Raum. Ein gewaltiger Hohlraum im Planeten. Rund und mit weiten Treppen. Überall an der Wand standen Statuen von den Jedis, welche gelebt und an diesen Ort zurückgekehrt waren. Gewaltige Statuen. Und alle ebenso sauber gearbeitet, wie die Gänge und Räume der Anlage. In der Mitte lag die große Hohlkugel, in der die Macht pulsierte. Halb im Boden versenkt. Von der Macht selbst ließ der Junge sich hinauf tragen. Als er darüber schwebte, öffnete sich die Kugel und er sank hinein. Darth Maul und Qui-Gon Jin waren nur durch dieses eine Kraftfeld getrennt. Während der Sith vor Anspannung fast platzte, war der Jedi-Meister in Ruhe versunken. Doch er spürte diese gewaltige Erschütterung der Macht. Die Ursache war... " Sieht so aus, als hätte Qui-Gon abgeklatscht. Dreh' dich mal um, Darth Maul. Hier wartet dein Gegner." Die drei Lichtschwertträger konnten es nicht glauben. Wie war er dorthin gekommen? Und vor allem: Woher hatte er solche Macht? John würde diese Macht aber nicht, solange möglich, einsetzen. Dies hier würde ein klassischer Lichtschwertkampf werden. Und als solchen aktivierten nun die zwei Kontrahenten ihre Waffen. Diesmal lies der Jedi sein Lichtschwert beisammen und beide waren waffentechnisch gleichwertig. Nur Sekundenbruchteile später trafen die beiden Laser aufeinander. Auch den zweiten Angriff fing er ab. Danach sprang er etwas zurück und startete einen Überraschungsangriff auf die Beingegend. Natürlich sah der Gegner das noch rechtzeitig. Aber Darth Maul unterschätzte den Jungen. Und deshalb traf das zweite Lichtschwert die obere Energiezelle des seinen und brachte sie zur Explosion. Somit war er nur noch mit einem Licht bewaffnet. Dieses wollte er nach oben ins Ziel führen. Aber das war weg. Was folgte, konnte man gut als gespaltenen Persönlichkeit bezeichnen. Als wirklich gespalten. Hehe. Das Kraftfeld war deaktiviert und Qui-Gon rannte zu John. Er konnte es nicht fassen. Dieser Junge hatte den Sith besiegt. Doch darüber schien er nicht glücklich. Zwar lächelte er. Aber ohne recht Gefühl dahinter. " Nun werden wir vorerst nicht erfahren, wer sein Meister ist.", kam Obi-Wan an. " Das würde ich nicht sagen. Ich glaube, sein Meister ist schon auf dem Weg.", kommentierte John. Damit setzte er sich in Bewegung. Die Kraftfelder fielen eines nach dem anderen aus und der Junge setzte seinen Weg fort. " Kommt ihr? Die Königin erwartet uns sicher schon. Und wir wollen doch wohl noch die Leute der Handelsgilde ausquetschen. Nachdenken." Natürlich erreichten sie unangefochten den Thronsaal. " Habt ihr die Nachricht schon erfahren? Der kleine Anakin hat das Kontrollschiff vernichtet.", sagte das Mädchen erfreut. " Wir haben gewonnen. Sicher.", gab John zurück. " Die Macht ist stark in ihm. Er hat sich wirklich eine Belohnung verdient.", gab Qui-Gon seinen Senf dazu bei. " Palpatine ist auch hier her unterwegs." Diese Information ließ die beiden normalen Jedi aufhorchen. War nicht auch der Sith-Meister auf dem Weg? Vielleicht sogar auf dem gleichen Schiff. " Ich würde diesen Gedanken fallen lassen, Meister Qui-Gon. Wir wollen ihn doch nicht warnen. Er würde es sofort mitbekommen.", flüsterte John. Und der Angesprochene nickte leicht. So wurde die Ankunft vorbereitet. Und er kam auch. Palpatine. Langsam schritt er auf die kleine Gruppe zu, die auf ihn wartete. Er wollte sich direkt zur Königin begeben. " Nicht so schnell, Sith." Wie aus dem Nichts hing plötzlich das gelbe Leuchten des Lichtschwerts an seiner Kehle. " Du bist enttarnt. Der Vizekönig der Handelsföderation hat alles zugegeben. Wir haben die Gedanken deines Schülers sondiert. Und wir haben deine Kommunikationen verfolgt. Außerdem auch noch dein Vorgehen direkt. Sehr intelligent. Den Rat zu blockieren, damit er Naboo nicht helfen kann. Dann die Königin davon zu überzeugen, ein Misstrauensvotum zu stellen, damit du selbst an die Macht kommst. Alles sehr raffiniert eingefädelt. Und sogar einen schnellen Ausweichplan. Fast schon beeindruckend. Aber jetzt nicht. Willst du vielleicht deine Battledroids aus dem getarnten Raumschiff holen? Träum' weiter. Oder willst du vielleicht zum Sith-Tempel auf Drumond Kaas? Es tut mir ja fast schon leid, es dir sagen zu müssen: Den Planeten gibt es nicht mehr." Laut und deutlich. Palpatine war kreidebleich. Und er zitterte leicht. Womöglich von der Kraft, welche er in diesem Jungen spürte. " Ich werde dich nicht töten. Du sollst dich für deine Verbrechen verantworten. Und denk' ja nicht daran, jetzt abhauen zu wollen. Ich habe dich in einem schönen Grip." Yep. Einen leichten Blauton hatte der Sith schon. Plötzlich hielt der Junge ein kleines echsenähnliches Tier in den Händen. Und der Druck auf die Kehle des Sith ließ nach. " Ich habe die Ysalimari nicht aussterben lassen. Sie sind mit ihrer Fähigkeit, die Macht in einem bestimmten Umfeldradius zu neutralisieren, sehr wertvoll, wenn es darum geht, einen Sith gefangen zu nehmen." " Anakin!!" Fast alle drehten sich zu der Stimme um. " Mama!" Rückblick: John's erstes Ziel war der Planet Tatooine. Er landete einiges entfernt von Mos Espa. In der typischen Kleidung der Wüstenbewohner betrat er den Dreckshaufen der sich Stadt schimpfte. Die beiden teile seines Lichtschwerts hatte er an den Handgelenken unter den Ärmeln versteckt. Sicher konnte er Watto davon überzeugen, Shmi Skywalker freizulassen. Wenn nötig sogar mit einer kleinen Drohung. Jabba würde es sicherlich interessieren, wenn er von der Steuerhinterziehung des Händlers hören würde. Er lief direkt auf den Laden zu. Aber da berührte ihn etwas am Bein. Innerlich seufzte er nur. Sebulba suchte wirklich Streit, nicht? Mochte vielleicht daran liegen, dass er nicht mehr der Obermacker der Pod-Racer war. Wie überrascht war Staubfresser, als John in seiner Sprache auf den Ausruf: " Hey! Du hast mein Essen angefasst, Sandkriecher! Suchst du Streit, oder was!?" antwortete: " Ich? Nö. Aber du bist doch Sebulba, oder? Von einem Windel-Jedi besiegt. Peinlich, peinlich. Auf Coruscant bist du das Thema Nummer 1." Kleiner Scherz am Rande. Er packte den Fuß, welcher seine Kehle umklammerte und ließ das Großmaul sich verabschieden und seiner Lieblingsbeschäftigung nachgehen: Staub fressen. Wie schnell so was zu einer Sucht werden kann... " Ah, Kundschaft!" Die Mücke von einem Händler rieb sich die Hände. " Putz' die Regale!", keifte er zu der Frau rüber. In seiner Sprache. " Ich möchte dir ein Angebot machen, Watto. Einen Holocron mit den Quoten für die nächsten Meisterschafts- Pod-Rennen gegen Shmi Skywalker. Wir könnten aber auch darum spielen. Und ich würde zusätzlich noch das Raumschiff einsetzen, mit dem ich gekommen bin." Der Kerl würde es wohl nie lernen. Auf jeden Fall verließ John den Laden in guter Laune. Er war so nett gewesen und hatte Watto doch den Holocron überlassen. Aber wer hatte gesagt, dass es die richtigen Quoten waren? Die dort hatte er aus dem Game zu den Pod- Rennen extrahiert. Schnurstracks liefen sie zu der Unterkunft und die Frau sammelte das Wichtigste zusammen. Ihr Blick fiel auf den Droiden ihres Sohnes. " C3PO werden wir natürlich mitnehmen.", beantwortete der Junge ihre nicht gestellte Frage. " Anakin sollte seine Welt um sich herum haben. Vielleicht wird das die Zukunft nicht so düster aussehne lassen.", fügte ihr Befreier leise hinzu. So wurde der Droide in eine Tasche gepackt, die der Junge auf dem Rücken trug. Und der Rückweg verlief relativ friedlich. Wäre da nicht Sebulba gewesen. Er hatte sich vor dem Hangar postiert, in dem das Raumschiff inzwischen von R2-D2 geparkt worden war. Der Sandfurz hatte anscheinend seine Mahlzeit beendet und hielt nun einige Blaster auf John gerichtet. " Würdest du bitte aus dem Weg gehen? Wir haben keine Zeit. Und schon gar nicht für solche kleinlichen Streitereinen.", bat der Junge. Sein Gegenüber wollte nicht hören. Also fühlte er. John bewegte nur kurz die Finger und der Blödmann war entwaffnet. Und gleich darauf tat Sebulba es Panda-Furz und Kuno gleich. Nur war der Eindruck nicht so tief. Der junge Jedi hatte ihn nicht so arg verletzen wollen. Rückblick Ende. Nun, da Palpatine in Cortose-Fesseln lag, in der Anti-Macht-Blase eines Ysalimari, setzte John sich in Bewegung. " Wo willst du hin?", rief Obi-Wan. Immer noch war die ganze Crew versammelt. " Nach Hause.", gab John zurück. " Meine Freundin fragen, ob sie mich heiraten möchte." Auf seinem Weg verschwand der Semi-Padawan von einem Augenblick auf den anderen. Niemand hatte gesehen, was er in der Hand gehalten hatte. Die Leute liefen zu dem Punkt, wo er zuletzt gesehen worden war. Da war nur dieser Pin. In einer Pfütze. Qui-Gon hob den Pin auf. JK2: JO. Genau dieses Zeichen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)