The men are cruel, but man is kind. von abgemeldet (1) ================================================================================ Kapitel 1: 1 ------------ The men are cruel, but men is kind. Disclaimer: Keiner der hier handelnden Charaktere gehört uns und wir verdienen hier mit kein Geld. Warnung: OOC, dark,... es kommen noch weitere im Lauf der Geschichte hinzu Pairing: Crawford x Aya (Ran), eventuell noch weitere Kommentar: Hey Leute... die Story ist in Zusammenarbeit mit mir entstanden eurer Miez ^^ Ich hatte die Idee für die Story und wollte mal eine etwas ernstere Geschichte schreiben und da hab ich mich an meine süße Fatalis gewand. Das ist nun der erste Teil. Wir hoffen es gefällt euch und wir haben uns ganz viel Mühe bei den Charas gegeben, also bitte schreibt uns eure Kommis. Auch Verbesserungsvorschläge sind erwünscht. So... und jetzt viel Spaß beim Lesen. Erklärung: " " Sprache // // Gedanken * * Telepathie von Schuldig # # telepathische Verbindung zu Schuldig ° ° Traumsequenz ~Weiß~ Wie fast jeden Morgen stand Aya alleine im Laden und kümmerte sich um die Kundschaft, die, wie nicht anders zu erwarten, hauptsächlich weiblich war. Omi war in der Schule und Ken nutze seinen freien Vormittag zum Fußballspielen. Oh, wie verfluchte er Yohji für seine Unpünktlichkeit. Er war es ja schon gewohnt die ganze Arbeit allein zu erledigen, aber konnte ihm dieser ach so tolle Weiberheld nicht diese Gänse vom Hals schaffen, wenn er schon zu nichts anderem zu gebrauchen war. Langsam stieg die Wut in ihm auf und dann musste er auch noch so aufgesetzt freundlich sein. Aya wartete nur darauf, dass die große Schulpause endete und der Laden dann so gut wie leer würde. Er nutzte diesen Moment und verließ das Geschäft. Kurz ging er durch eine kleine Gasse zur Rückseite des Ladens. Dort betrat er durch die Haupttür das Innere des Hauses. Er stand in einem kleinen Flur, der bei dem Wohnungskomplex der Weißmitglieder endete. Relativ geräuschvoll schloss er die Tür hinter sich und lauschte auf irgendein Geräusch. Nach wenigen Sekunden ging er an einer kleinen Küche vorbei in dem er das Wohnzimmer durchquerte. Am Bad blieb er stehen und ging die nahegelegene Treppe hoch. Nach einem kurzen Blick auf die Uhr wurde Aya schon fast rasend vor Wut. Vor Yohjis Zimmertür angelangt, schlug er einige Male kräftig dagegen. "Scher deinen Hintern raus, Kudou!!!". Doch Aya bekam nur ein "Noch fünf Minuten " zuhören. Das reichte...irgendwann war das Maß voll... Schluss mit den Nettigkeiten. Er war in letzter Zeit wohl zu nachsichtig gewesen, wenn er jetzt schon solche Antworten bekam... Yohji würde sich schon noch umgucken. Noch einmal würde er ihm ein Zuspätkommen nicht entschuldigen. Langsam ging er seinen vorher gegangenen Weg wieder zurück, bog diesmal jedoch in die Küche ein. Er holte eine besonders große Schüssel aus einem der Schränke und füllte sie mit eiskaltem Wasser. Sollte Yohji seine morgendliche Dusche eben durch ihn bekommen. Vorsichtig kehrte er der Küche den Rücken zu und erklomm die Treppe erneut... sehr darauf bedacht kein Wasser zu verschütten. Lautstark stieß er die Tür des Älteren auf. Vor ihm auf dem Bett lag ein spärlich gekleideter Yohji. Seine Decke bedeckte den Fußboden und ein penetranter alkoholischer Geruch schwebte im Raum. Diese Tatsache wurde von Aya ignoriert, als er sich dem friedlich Schlafenden näherte. Der Rothaarige stellte sich an das Kopfende des Bettes und ein kaltes Lächeln schlich sich auf sein Gesicht. "Fünf Minuten also... ich gebe dir nicht mal fünf Sekunden zum Aufwachen." In einer schnellen Bewegung entleerte er den gesamten Inhalt der Schüssel. Ein gellender Schrei erklang im gesamten Gebäude. Der Rotschopf schloss kurz seine Augen... welche Genugtuung. Ohne den durchnässten und wild zitternden Yohji auch nur eines Blickes zu würdigen, verließ er das Zimmer und widmete sich wieder der Arbeit im Laden. Ken kehrte von seinem Training mit den Kindern zurück und bekam gerade noch den erschütterten Schrei Yohjis mit. Aus reiner Neugier verschob er seine Dusche und schlug den Weg zu Yohjis Zimmer ein. Die Tür stand offen und so riskierte er einen kurzen Blick. Das Bild was ihm geboten wurde war zu köstlich und er konnte sich das Lächeln, was sehr schnell in Gelächter umschlug, nicht verkneifen. Yohji fing lautstark an zu knurren. "Sch...Schnauze.", fauchte er und schwang sich so elegant, wie es ihm noch möglich war, aus dem Bett. Missmutig betrat Yohji den Laden. An der Kasse erblickte er seinen Leader, der ihn stillschweigend musterte, als sei nichts geschehen. Leise fluchend ging der Brünette in das Lager und holte sich seine Schürze. Auch kein Grund seine Laune zu heben. Das Koneko war nicht stark besucht und so bot sich auch keine Gelegenheit, dass er sich in irgendeiner Weise ablenken könnte. Folglich begab sich Yohji zum hinteren Teil des Geschäftes und begann ein paar Blumen zu einem Bouquet zusammenzubinden. Jedoch nicht ohne vorher seinen Kollegen mit mörderischen Blicken zu erdolchen. Wie er es doch hasste von Aya geweckt zu werden. Kein bisschen sensibel der Typ. Er hielt in seiner Bewegung inne und fuhr sich mit der rechten Hand über den linken Oberarm. Ein melancholisches Lächeln schlich sich auf sein Gesicht. Früher wurde er will freundlicher geweckt... Als auch die dritte Dahlie abbrach, erhob er sich seufzend und schmiss das misslungene Gesteck in den nächsten Papierkorb. Ein Blick auf die Uhr zeigte ihm, dass die Schule vor 5 Minuten geendet hatte. Hatte er wirklich so lange in Selbstmitleid geschwelgt? Erst die entnervte Stimme Ayas riss ihn aus seiner Starre. Yohji wollte zu einem gelangweilten "Ja, ja..." ansetzen, als ihm einfiel, was bei der letzten patzigen Antwort passierte. So setzte er sein Playboylächeln auf und betrat den gefüllten Geschäftsraum. Ein komisches Bild bot sich vor seinen Augen. Im Raum konnte er mindestes 5 verschieden Schuluniformen unterscheiden und von jeder gab es mindestens 4 bis 5 Trägerinnen. In einer Ecke nahe der Kasse erblickte er Aya, der von 7 Schülerinnen immer mehr in die Enge getrieben wurde. Schelmisch leuchteten seine grünen Augen unter der Sonnenbrille auf und eine gewisse Befriedigung besserte seine Laune. Rache ist süß. Auch wenn man nicht ihr Auslöser war. Leicht schüttelte er seinen Kopf. Wie kindisch sich selbst erwachsene Männer aufführen konnten. "Meine Damen... ich stehe ihnen jetzt auch zur Verfügung." Anfangs ging seine Stimme in dem Geschnatter unter, dass jedoch schnell verstummte. Die ersten Mädchen schienen zu erkennen, wer gerade den Raum betrat, denn sofort war er von 5 Damen umgeben, von denen 2 Ayas ehemaligen Anhang darstellten. Mit einem siegessicheren Blick bedachte er seinen Leader, der diesen allerdings geübt ignorierte. Nach kurzer Zeit erschien auch Ken auf der Bildfläche um seinen Kollegen zu helfen. Zusammen schafften sie es die hungrige Meute zu beruhigen und nebenbei auch noch einige Blumen zu verkaufen. Entnervt stöhnte Aya auf als er zum x-ten Mal an diesem Tag gefragt wurde, ob er eine Freundin oder Interesse an einem Date hatte. Es kam ihm so vor, als würde er gegen eine Wand reden. Musste er wirklich ständig das Gleiche wiederholen? Bei Ken sah die Lage schon etwas anders aus. Er war ganz in eine Unterhaltung mit einer überaus attraktiven Mittdreißigerin vertieft. Mit Gestiken unterstrich er jede seiner Aussagen, was auf einen Außenstehenden sehr erheiternd wirkte. Auch Yohji hatte das Geschehene beobachtet und dachte sich verschmitzt lächelnd seinen Teil. Während er selbst gleichzeitig mit 3 Mädchen auf einmal redete. Wobei die weiblichen Wesen zum größten Teil der Unterhaltung beitrugen. Ein kurzer Blick zeigte ihm allerdings auch, dass ihr Leader in 15 Minuten den ganzen Laden räumen würde. Das Lächeln des Brünetten wurde noch eine Spur breiter. Das war die gerechte Strafe für die Aufweckaktion heute Vormittag. Allerdings verkalkulierte er sich etwas, da die größte Anzahl der Schülerinnen nach 10 Minuten schon den Laden verließ. Nach einer kleineren Rüge von Seiten Ayas verabschiedete sich auch Ken von seiner Gesprächspartnerin und bediente ein paar Kunden. Wenige Augenblicke später betrat eine Person den Laden und zog die Aufmerksamkeit der Jungs auf sich. Dieses wurde mit giftigen Blicken der restlichen Mädchen gestraft. Mit ernstem Blick bedachte der Neuankömmling die Weißmitglieder. Yohji ging von seinen Verehrerinnen fort und legte seinen Arm galant um Manx ihre Schultern. Darauf verließen 4 weitere Mädchen das Geschäft, nicht ohne ihre vorher ein paar Beleidigungen zu zuflüstern. Leicht schüttelte sie ihren Kopf und löste sich aus Yohjis Umarmung. Dieser wollte gerade zu einem seiner üblichen Sprüche übergehen, als ihm Manx mit einer Geste zum schweigen brachte. So schürzte Yohji nur leicht seine Lippen und nahm seine Niederlage hin. "Aya, würdest du bitte den Laden schließen?", fragte sie mit neutraler Stimme. Dieser nickte leicht. "Es tut mir wirklich leid, aber wir müssen das Geschäft heute eher schließen. Wir bitten sie vielmals um Verständnis.", mit höflicher Stimme schmiss er sämtliche Kunden aus dem Geschäft. Murrend gingen die restlichen Mädchen und die, die sich nicht vom Fleck bewegten, wurden durch Ayas Blicke nach draußen gejagt. Ken entgingen diese Blicke nicht und so grinste er ansatzweise vor sich hin. Jedoch erkannte er schnell, dass es günstiger wäre die Rollläden zu schließen als von Aya entdeckt zu werden. Das käme am heutigen Tage nämlich einem halben Selbstmord gleich. Schmunzelnd erinnerte er sich an den durchnässten Yohji. Heute war definitiv kein Tag um sich mit Aya anzulegen. Ken umfasste den Griff der Jalousie und zog sie herunter. Als sie auf Höhe seiner Knie war, hörte er das schwere Atmen einer an rennender Person. "Halt... warte ich will auch noch rein!" schweratmend schob sich eine schlanke Person durch den Spalt. "Omi schön das du da bist, dann können wir ja gleich anfangen." Manx ging durch die sonst verschlossene Hintertür und stand direkt in einem etwas abgelegenen Bereich der Weißwohnung. Dicht gefolgt von Omi und Aya. "Sag mal Ken..." brüderlich legte der Playboy einen Arm um die Schulter des Fußballers. "Wer war den die Dame mit der du dich so köstlich amüsiert hattest? Solltest du mir irgendetwas zu beichten haben?" Ein mehr als zweideutiges Lächeln war auf dem Gesicht zu erkennen. Ein leichter Rotschimmer schlich sich auf dessen Gesicht. "Das war die Mutter von einem der Kinder!" "Oh wirklich.. na ja das kann dich doch auch nicht hindern, oder?" "Kodou, die Frau ist verheiratet!" bestürzt sah er sein Gegenüber an. "Das tut doch gar nichts zur Sache." Yohji schaute Ken noch kurz bedeutungsvoll an und verschwand durch die Tür. Leicht schockiert blieb Ken kurz stehen, dann setzte er sich in Bewegung und schloss die Tür hinter sich. Als er im Wohnzimmer angelangt war, sah er nur noch den Kopf des Playboys, der schnell verschwand. Nun ging er selbst auf eine schmale Wendeltreppe zu, die in ein Kellergeschoss führte. Das Geschoss bestand aus 2 Räumen. Einem sehr großzügig eingerichteten Trainingsraum und einem kleinen Zimmer, in dem die Missionsbesprechungen abgehalten wurden. Gerade zu diesem war die Tür geöffnet und Ken betrat den Raum. Ihm bot sich der übliche Anblick. Aya lehnte ernst dreinblickend an einer Wand und beobachtete alles aus dem Augenwinkel heraus. Omi saß zusammen mit Yohji auf einer Couch und Ken selbst wählte sich einen Sessel. Sämtliche Sitzgelegenheiten waren um einen kleinen dunklen Couchtisch herum angeordnet. Manx trat an das freie Ende des Tisches und legte ihre Mappen auf diesem ab. "Also, als erstes müsstet ihr wissen, dass eure Mission heute nacht statt findet. Wir können auch leider nicht später mit diesen Auftrag beginnen, da sich die Ergebnisse selbst etwas überschlugen. Daher hatten wir auch nicht die Gelegenheit alle Daten zu überprüfen. " Ihr Blick schweifte über die Runde und überall schauten sie ernste Gesichter an. Sie waren sich also dieser Schwierigkeit bewusst. "Es geht um Folgendes. Kritiker beschattet schon seit längerer Zeit einen Menschenhändlerring. Er hat sich auf das Entführen von Kindern spezialisiert. Die Kinder werden dort misshandelt... auf physischer und psychischer Ebene. Sollten die Eltern das verlangte Lösegeld bezahlen, ist nicht garantiert, ob die Kinder den nächsten Tag überleben. Wenn die Eltern das Geld nicht bezahlen, werden die Kinder entweder zur Prostitution gezwungen oder einfach getötet. Das einzige Problem ist, dass die Polizei auch auf diesen Ring aufmerksam wurde und ihn morgen gegen 5 Uhr früh sprengen wird. Allerdings ergeben sich daraus einige Komplikationen für Kritiker. In der Datenbank der Organisation befinden sich einige Dokumente die unbedingt zu Kritiker müssen. Also solltet ihr euch beeilen. Das Letzte, was wir durch unseren Informanten wissen ist, dass die Organisation etwas von der Polizeiaktion mitbekommen hat und nun schon dabei ist sämtliche Daten zu vernichten. Die ganze Lage hat sich folglich verschärft. Seid bitte besonders vorsichtig. Denn mit Sicherheit haben sie das Wachpersonal verstärkt." Die letzten Worte ließ sie bedeutungsschwer im Raum stehen, "Nehmt ihr die Mission an?" Einstimmiges Nicken. "Gut... Noch irgendwelche Unklarheiten?" Schweigen. Manx seufzte leicht und verließ schweren Herzens den Raum. Ein zartes "Viel Glück" drang noch vom Flur zu den anderen herein. ~Schwarz~ Crawford saß an seinem Schreibtisch und arbeitete diverse Akten durch. Er war ganz in eine Unterlage vertieft, als ihn ein Klingeln zurück in die Realität brachte. Gelassen nahm er den Hörer ab und lauschte der Stimme am anderen Ende der Leitung. Diese klang leicht gehetzt und bemühte sich die aufkeimende Panik zu vertuschen. Konzentriert nickte der Amerikaner einige Male leicht und verabschiedete sich kurz, aber höflich von dem Anrufer. #Schuldig. Ruf die anderen und kommt in mein Büro.# *Was ist den los? Schon wieder eine Mission? Wie haben doch gestern erst gearbeitet!* schlecht gelaunt grummelte der Telepath seine Fragen Richtung Crawford. #Ja. Und nun hol die anderen, sonst muss ich noch mehr Zeit mit dieser sinnlosen Debatte verschwenden.# Schwerfällig versuchte sich der Telepath aus einem bequemen Sessel in ihrem Wohnzimmer zu erheben. Jedoch ließ er sich nach einem halben Versuch erneut in die ehemalige Position zurückfallen. Nach kurzer Zeit erhob er sich allerdings erneut und seufzte dabei. Nagi drehte sich von seinem PC weg und schaute Schuldigs Aufstehversuchen zu. "Was ist den los?", fragte er sichtlich verwundert. "Crawford sagt wir sollen zu ihm kommen. Es gibt mal wieder Arbeit." Das letzte Wort wurde von ihm angeekelt ausgesprochen. Nagi bedachte ihn mit einem Kopfschütteln und schloss sämtliche laufende Programme. Der Telepath hatte sich nun ganz aufgerichtet und begab sich in das Kellergeschoss des Gebäudes. Dort angelangt wand er sich dem Zellkomplex Farfarellos zu. Mehrere gebrochene Lichtstrahlen erleuchteten den kaum eingerichteten Raum. Farfarello lehnte leicht apathisch an einer weißen Wand und blickte aus einer kleineren Luke. Als er Schuldig realisierte, schaute er ihn mit seinem Auge ausdruckslos an. "Was willst du?" Die ruhige Stimme des Iren drang an Schuldigs Ohr. Dieser erwachte aus seiner Starre und schloss die Zelle auf. "Wir haben einen neuen Auftrag." Lässig ging der Telepath auf seinen Kollegen zu. Dabei war seine linke Hand in seiner Hosentasche vergraben und suchte nach einem kleinen Schlüssel. Schuldig blieb vor Farfarello stehen und bedeutete ihm sich umzudrehen. Dieser ignorierte die Geste allerdings und schaute weiter in die grün schimmernden Iriden. Ein kalter Schauer lief Schuldig den Rücken herunter. Er griff nun einfach nach der Zwangsjacke und zwang so seinen Gegenüber in die Knie. Farfarello akzeptiere sein Schicksal und ließ sich von dem Telepathen die Zwangsjacke öffnen. Durch das Talent des Iren sich aus seiner Jacke zu befreien, wurde an dieser noch ein Schloss angebracht, welches sich nun mit einem Klink öffnete. Gelassen strich sich der Hellhaarige die Jacke von seinem Oberkörper und griff nach einem Messer, welches ihm Schuldig hinhielt. Gemeinsam verließen sie die Zelle wortlos und gingen zu Crawfords Büro. Dort angelangt klopfte der Grünhaarige und trat nach einer Aufforderung mit dem Iren ein. Drinnen erblickten sie schon Nagi, der auf einem der 2 schwarzen Ledersofas saß. Farfarello gesellte sich an dessen Seite und Schuldig setze sich beiden gegenüber. So war sein Blick auf einem kirschholzfarbenen Schreibtisch gerichtet, an dem ihr Leader einige Papiere aus dem Faxgerät nahm. Nachdem dieser die Blätter auf seiner Tischoberfläche gerade geklopft hatte, ging er auf das Sofa zu und setzte sich zu Schuldig. Dabei legte er die Papiere auf einem gläsernen Tisch vor sich. Flüchtig schaute sich Crawford noch einmal um und vergewisserte sich, dass er die Aufmerksamkeit aller genoss. Er verspürte nämlich nicht den Wunsch alles doppelt und dreifach zu erklären. "Unsere Aufgabe ist es einige Daten für unseren neuen Auftraggeber zu retten. Wie ihr wisst, haben seine Geschäfte etwas mit einem Menschenhändlerring zu tun. Dieser soll gesprengt werden und nun sollen wir noch schnell ein paar Daten für ihn in Sicherheit bringen." Kurz schwieg er und schaute noch einmal seine Papiere durch. "Der Inhalt der Daten ist für unseren Klienten von höchster Wichtigkeit. Das Effektivste ist, wenn wir gegen 21:45 Uhr die Aktion starten. Zu diesem Zeitpunkt findet ein interner Wachwechsel statt. Wie uns unser Klient mitteilte, wurde das Wachpersonal aufgestockt. Dieses dürfte uns allerdings nicht weiter tangieren. Das Gebäude werden wir über den Haupteingang betreten. Noch irgendwelche Fragen?" Mit dieser Frage hob er seinen Blick und prüfte die Gesichter seines Teams. "Wir sollen unsere überragenden Qualitäten für so einen billigen Job einsetzten. Ach.. das kann doch nicht dein Ernst sein." Mit einem kalten Blick unterbrach der Präkognit die Ausführungen seines Kollegen. "Ich bin mir dessen bewusst, dass diese Aktion unter unseren Fähigkeiten liegt. Aber unser neuer Auftraggeber ist ein vielversprechender Mensch und ich habe nicht vor ihn wegen solch einer Lappalie zu verlieren." "Das klingt ja gerade so, als hättest du ihn gefunden. Wobei ich davon ausging, dass er mit uns Kontakt aufnahm!" Schuldigs Stimme nahm an Gereiztheit zu. Crawford schenkte ihm ein viel sagendes Lächeln. "Wer sagt denn, dass ich dort meine Finger nicht im Spiel hatte? Lass deine Frustration über deinen verpatzten Abend nicht an mir aus, sondern an den Wachen!" Schuldig wollte zu einer neuen Bemerkung ansetzen, jedoch besann er sich und schloss seinen geöffneten Mund. Zufrieden richtete das Orakel seinen Blick wieder auf seine Akten. "Noch irgendwelche Probleme?" Schweigen. Allerdings konnte man in Farfarellos Auge ein amüsiertes Funkeln erkennen. Dieses wurde jedoch von Crawford sowie Schuldig ignoriert. Nagis Blick spiegelte nur Desinteresse wieder. Der Amerikaner erhob sich gerade als eine Vision ihn in seiner Bewegung stocken ließ. Ein kaltes Lächeln legte sich auf seine Lippen. "Schuldig, du kannst dich freuen. Deine Lieblingsspielzeuge werden uns mit ihrer Anwesenheit erfreuen." Der Angesprochene begann zu grinsen. Sollte der Abend also doch nicht als zu langweilig werden. Nachdem seine Kollegen das Büro verlassen hatten, lehnte sich das Orakel in seinem Sessel zurück. So irrational es auch klang. Er freute sich beinah auf die Begegnung mit Weiß. Auch wenn er es nicht einsehen wollte, war er von Abyssinian fasziniert. In ihm glaubte er einen würdigen Gegner gefunden zu haben. Allein die Perfektion mit welcher der Rothaarige sein Katana führte, erstaunte ihn. Aber ein anderer Aspekt zog seine Aufmerksamkeit noch mehr auf den Weiß. Die feurig lodernden Iriden, die ihn in jedem Kampf aufs Neue in ihren Bahn zogen. Leicht musste er über sich selbst schmunzeln. Er klang ja beinahe, wie eine pubertierende Schülerin, die an ihren Schwarm dachte. Nein, dass einzige was er in Abysinnian sah war ein guter Gegner. Der Weiß würde noch viel lernen müssen um an ihn heran zureichen. tbc Kapitel 2: Mission ------------------ Disclaimer: Keiner der hier handelnden Charaktere gehört uns und wir verdienen hier mit kein Geld. Warnung: OOC, dark, etwas blutrünstig Pairing: Crawford x Aya (Ran), eventuell noch weitere Kommentar: Hier wäre der zweite Teil. Wie probieren wöchentlich einen neuen Part soweit fertig zu haben, dass wir ihn veröffentlichen können. @Larian: Herzlichen Dank für deinen Kommentar und wir hoffen dieser Teil sagt dir ebenfalls zu. @VorneIchHintenEr: Da du schon etwas zu bemängeln hast, könntest du uns ja genauer sagen, was dir nicht gefiel. Nur unter dieser Vorraussetzung ist es möglich effektiv an unserem Stil zu arbeiten. Logischerweise ist die ganze Chose noch nicht sehr packend, da noch etliche Kapitel folgen werden und die Handlung aufgebaut wird. Aber dennoch scheinst du der ganzen Sache nicht allzu abgeneigt zu sein, da du an einer Fortsetzung interessiert bist. Dann wünschen wir dir, dass dieser Teil mehr deinem Geschmack entspricht. Erklärung: " " Sprache // // Gedanken * * Telepathie von Schuldig # # telepathische Verbindung zu Schuldig ° ° Traumsequenz ~Mission 22.00 Uhr~ Die vier Assassinen hielten sich im Schatten eines nahstehenden Hauses versteckt und überblickten kurz die Lage. Außerhalb des Gebäudes war nur wenig Sicherheitspersonal zu entdecken. Omi checkte noch einmal den Plan der Einrichtung. Aya sah ihm dabei über die Schulter. //Der Komplex ist groß...zu groß. Eine Trennung wäre nicht ratsam. Wenn sie die Anzahl der Sicherheitsleute erhöht haben, könnten wir in Schwierigkeiten geraten. // "Bombay...", ertönte es ernst von Seiten des Rotschopfes. Der Jüngere nickte kurz und begann dann mit seinen Ausführungen. "Die wichtigsten Daten werden im Keller aufbewahrt." Er legte seinen Finger auf einen Punkt auf der Karte. "Wir sollten in den zweiten Sektor eindringen. Dort befindet sich eine Treppe, die uns in das untere Stockwerk zu den Archiven führt. Ich nehme an, dass dieser Bereich stark bewacht wird." Damit endeten die Ausführungen des Weiß. Aya nickte. "Gut...wir bleiben zusammen. Keine Extratouren. Ich hoffe, ich habe mich klar und deutlich ausgedrückt." Yohji wusste genau, dass der letzte Satz auf ihn bezogen war. Bei ihrem vorherigen Auftrag war er für den Schutz Omis zuständig gewesen und hatte seinen Posten jedoch vernachlässigt, was zur Folge hatte, dass ihr Jüngster diesen Einsatz fast nicht überlebt hätte, wenn Aya nicht eingegriffen hätte. Er sah mit festem Blick seinen Leader an, um ihm zu bestätigen, dass so etwas nicht noch einmal passierte. "Dann los...!!!", zischte dieser. Omi erlöste noch kurz die Kameras und das Sicherheitssystem von ihrem Dienst und die 4 machten sich auf den Weg. Die Wachleute vor dem Gebäude waren schnell ausgeschaltet und sie drangen ohne Mühe in den zweiten Sektor ein. Zügigen Schrittes und mit wachsamen Augen ging Aya voran, sein Katana stets kampfbereit mit der rechten Hand umschlossen. All seine Sinne waren bis aufs Äußerste geschärft. Das alles hier war viel zu leicht. Wo war der Rest der Wachen? Geräuschlos schlich er sich um die nächste Ecke und verharrte in seiner Bewegung. Ein stark metallener Geruch stieg Aya in die Nase. Vor ihm zeichnete sich das Szenario eines Massakers auf. 4 Paar ausdruckslose Augen sahen in seine Richtung. Einem der Wachleute wurde der Bauch aufgeschlitzt und die Gedärme quollen aus der Bauchhöhle heraus. Dem Nächsten war die Kehle aufgeschlitzt worden. Einem weiteren wurde die Kleidung vom Leib geschnitten und einige Hautstücke dazu. Das Gesicht wurde bis zur Unkendlichkeit mit Schnittwunden versehen. Aus diversen Öffnungen tropfte noch das rote Blut gen Boden. Hinter sich hörte Aya eine Person scharf Luft einziehen. Sein Blick schweifte weiter über die Szenerie. An der linken Wand erblickte er, auf dem hellen Anstrich, einen großen Blutfleck. Unter diesem lag eine gekrümmte Gestalt, der anscheinend fast alle Knochen gebrochen wurden. Anscheinend wollte diese Wache über eine wenige Meter weit entfernte Sprechanlage Hilfe holen. Ein Teppich aus Blut bildete sich unter den Körpern. Ein angewiderter Ausdruck legte sich auf die amethystfarbenen Iriden. "Schwarz", zischte Yohji. "Ab jetzt müssen wir vorsichtiger sein", flüsterte Aya. Die Vier durchquerten das Schlachtfeld und bei jedem Schritt erklang ein schmatzendes Geräusch. Nach kurzer Zeit hatten sie den Schauplatz hinter sich gelassen und nur noch ihre roten Fußabdrücke waren Zeugen ihrer Existenz. Keine 3 Minuten später konnten sie noch einen weiteren Korpus erkennen. Die zusammengesunkene Gestalt lag keinen Meter von einem alarmanlagenähnlichen Mechanismus entfernt. Die Stirn der Wache lag auf dem kalten Boden. Nur das Loch im Hinterkopf und die dort herausgelaufene Flüssigkeit, ließ auf die Todesursache schließen. Vor den 4 Assassinen war das Ende des Korridors zu erkennen. An der Tür war seitlich ein kleines Schild angebracht worden mit der Aufschrift "Archiv". Aya überlegte scharf. Entweder sie waren bereits zu spät oder sie liefen gerade in eine Falle. Doch dies mussten sie riskieren. Vielleicht hatte Schwarz sich nicht alle Daten unter den Nagel gerissen. Die Informationen waren von großer Bedeutung für Kritiker. Sie mussten soviel wie möglich aus der jetzigen Situation machen. Langsam traten sie an die Tür heran. Aya gab den anderen durch eine Handbewegung zu verstehen, dass sie sich zunächst im Hintergrund halten sollten. Er presste sich gegen die Wand neben der Tür und konzentrierte sich darauf, ob irgendwelche Geräusche in dem Zimmer zu hören waren. Als er nichts vernahm, führte der Assassin seine Hand zu der Klinke und stieß die Tür auf. Nichts...keine Spur von Schwarz. Auch die Aktenschränke sahen noch unberührt aus. Mit wachsamen Augen betraten die restlichen Weiß den Raum und überprüften diesen nach irgendwelchen Fallen. Als alles gesichert war, fingen sie an die Aktenschränke zu durchsuchen. Es dauerte auch nicht lange bis sie fündig wurden. Omi durchblätterte eine der Akten. "Ich glaube, ich habe das was wir brauchen." Er zeigte die Mappe seinem Leader, der sie kurz überflog und dann einsteckte. "Gut gemacht... lasst uns von hier verschwinden." Jedoch hatten sie in der Dunkelheit eine Tür übersehen. Aus dieser folgten ihnen nun amüsiert glitzernde Augenpaare. Weiß rannte aus dem Gebäudekomplex heraus. Sie verfolgten ihren Weg, der sie direkt aus der Gefahrenzone bringen sollte und begannen sich schon in Sicherheit zu wiegen... "Hey Kätzchen...", die Weißmitglieder erstarrten in ihren Bewegungen, "müsst ihr schon ins Bett oder warum habt ihr es so eilig?" die Stimme des Deutschen strotze vor Zynismus. Ein Knurren entkam Yohji. "Na, wer wird denn gleich so unfreundlich sein?" "Mastermind.", sagte der Brünette mit möglichst neutraler Stimme. "Blitzmerker." Aya umschloss fest sein Katana und ging wie die Anderen in Kampfstellung. Es gab leider keine Möglichkeit dieser Konfrontation aus dem Weg zu gehen. "Es ist sehr zuvorkommend von euch gewesen die Arbeit für uns zu erledigen." Schuldig streckte seine Hand aus. "Könnten wir also das haben, was uns gehört?" "Holt es euch doch.", knurrte Balinese. "Wenn du es wünschst." Das Grinsen Schuldigs vergrößerte sich. So etwas ließ sich der Telepath nicht zweimal sagen und stürmte voran. Yohji fackelte nicht lange und schleuderte seinen Draht nach dem Deutschen. Dieser wich nicht schnell genug aus und erntete eine kleine Schnittwunde auf seiner Wange, was ihn nicht gerade freundlicher stimmte. Die Auseinandersetzung zwischen den beiden gab das Startzeichen für die Kämpfe. Omi schleuderte einige seiner Darts zu Nagi. Dieser ließ sie in der Luft erstarren und lenkte sie zu dem Weißmitglied zurück. In der Zwischenzeit ging der Blonde allerdings in Deckung um Nagis Attacke auszuweichen. Ken war mit Farfarello beschäftigt. Dieser schlug mit seinem Messer immer wieder nach dem Fußballer. Der konnte den meisten Schlägen ausweichen, wurde aber immer mehr in die Enge getrieben. Crawford hatte sich zunächst im Hintergrund gehalten und seinen Teammitgliedern den Spaß gelassen. Jedoch hatte er nicht vor mehr Zeit als nötig mit Weiß zu verschwenden, obwohl der Kampf vielversprechend werden dürfte. Nun mischte sich auch Aya ein. Er hatte heute absolut keinen Nerv mehr dafür an den kleinen Spielchen der Schwarzmitglieder teilzunehmen. Nicht, dass es schon genug war, dass er einen sch*** Tag hatte...nein...da mussten natürlich auch noch diese egoistischen, selbstverliebten, viel zu sehr von sich eingenommenen Stümper in ihr Handwerk pfuschen. Der Rotschopf war in einem Satz bei dem Amerikaner angelangt und zielte auf dessen rechte Schulter. Gekonnt wich dieser aus und feuerte eine Kugel auf seinen Gegner. Diese verfehlte den Japaner um Haaresbreite. Aya reagierte darauf nur mit seinen vor Wut lodernden Augen. Crawford bedachte ihn mit einem amüsierten Lächeln. Jetzt konnte der Kampf richtig losgehen. Wie er diese Augen liebte. Zwangen sie ihn doch zu mehr. Aya startete einen erneuten Angriff, welchen der Amerikaner mit seiner Waffe abblockte und somit den Rotschopf etwas zurückstieß. Dieser machte eine halbe Drehung und trat Crawford die Waffe aus der Hand. "Du lernst dazu, Abyssinian." "Welche Ehre.", zischte dieser zynisch und setzte sich wieder in Bewegung. Crawford warf einen kurzen Blick zur Seite auf sein Team. Farfarello schien seinen Gegner gut in Schach zu halten. Sie hatten sich kaum von ihrer letzten Position entfernt. Der einzige Unterschied bestand darin, dass die Kleidung von Sibirian an einigen Stellen gerissen war und Blut aus den darunter liegenden Wunden quoll. Im Allgemeinen war seine physische Verfassung allerdings noch gut. Bei Nagi und Omi hatte sich die Lage stärker verändert. Omi hing in der Luft und wurde von seinem Gegner stark gegen eine Häuserwand gedrückt. Sein Gesicht war schon schmerzlich verzogen, als Nagi den Druck auf Omi mittels einer Handbewegung noch verstärkte. Crawford gab dem Weiß noch 3 Minuten bis dieser das Bewusstsein verlieren würde. Bei Schuldig und Yohji gab es nach kleineren Debatten auch noch weitere Kämpfe. Anfangs war Schuldig klar im Vorteil, jedoch konnte der Brünette die Führung des Kampfes bestimmen, nachdem Schuldig die Sache zu leicht einstufte und einen Fehler machte. So zierten nun einige Risse die Kleidung des Langhaarigen. Diese entstanden durch das Einschneiden des Drahtes in den Stoff. Langsam wurde Schuldig das Spiel leid und strafte Yohji mit einer Salve Kopfschmerzen, die diesen in die Knie zwangen. Die Lippen des Telepathen umspielte ein siegessicheres Lächeln, als er zu seiner Beute herabguckte. Crawford richtete seinen Blick wieder auf seinen Gegner. Sein Team hatte die anderen klar unter Kontrolle. Es würde also nicht mehr so lange dauern, bis sie mit ihrem Auftrag fertig waren. Er beschloss die Sache zu beenden und nutzte seine Gabe um den nächsten Schritt des Rotschopfes vorauszusehen. Ohne mit der Wimper zu zucken, wich er aus und zwang Aya durch einen gezielten Tritt in die Beine auf die Knie. Crawford packte ihn an der Schulter und rammte Aya seine Faust in den Magen. Der Rotschopf keuchte schmerzhaft. "Bedauerlich, dass wir das schon beenden müssen.", meinte das Orakel süffisant. Während Aya noch mit seiner Atmung zu kämpfen hatte, öffnete der Amerikaner dessen Mantel und zog die Unterlagen heraus. Er nahm seine Hand von der Schulter des Japaners und verpasste ihm noch einen heftigen Schlag in den Nacken. Die Augen des Weiß verschleierten sich und dieser verlor das Bewusstsein. Schwer fiel der Jüngere zur Seite. Crawford sah sich währenddessen in Ruhe die Unterlagen an und entnahm ihnen, die für sie wichtigen Informationen. Die unwichtigen Daten warf er vor Ayas regungslosen Körper. Dann gab er Schuldig telepathisch zu verstehen, dass ihr Auftrag beendet sei. Dieser ließ mit missmutiger Miene von seinem Opfer ab und gab wieder rum Nagi und Farfarello bescheid. Omi glitt, schwer nach Luft ringend, die Wand hinunter als Nagi seine Kontrolle löste. Farfarello nahm diesen Befehl enttäuscht war. So versetzte er Ken noch eine kleinere Wunde und ging dann zu Schuldig und Nagi. Schwarz verschwand von der Bildfläche. Weiß versuchten, dass plötzliche Verschwinden von ihren Gegnern zu verstehen. Dann fiel ihr Blick auf Aya, der gerade langsam sein Bewusstsein wieder erlangte. Der Rothaarige setzte sich auf und rieb sich den schmerzenden Nacken. Zorn stieg in ihm auf. Er hatte sich bewusstlos schlagen lassen. Fast schon nervös griff er sich in den Mantel. Sie war weg. Er strich sich genervt durchs Haar als er die Mappe genau vor seinen Füßen entdeckte. Irritiert sah er auf die Akte. Wieso war sie noch da? In einer schnellen Bewegung nahm er sie in die Hand und stand auf. Währenddessen hatten sich die Anderen zu ihm gesellt. Yohji hatte sich wieder halbwegs erholt und stützte nun Ken, der wohl am meisten abbekommen hatte. Omi rieb sich lediglich ab und zu den Hals. Sie sahen auf den verwirrten Blick ihres Leaders, der die Unterlagen hastig durchschaute. "Warum haben sie die Daten zurückgelassen?", fragte der Jüngste neugierig. Ayas Blick änderte sich schlagartig und man sah ihm an, dass sie anscheinend hinters Licht geführt worden waren. "Schwarz hat was sie wollten." Aya zeigte ihnen die Lücke in den Unterlagen. "Die anderen Informationen waren scheinbar unwichtig für sie.", knurrte er. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, drehte er seinen Kameraden den Rücken zu und ging zu seinem Wagen zurück. Die Anderen folgten stillschweigend. ~Unbekannt~ "Wir haben einen Kandidaten gefunden, der für unser Projekt perfekt ist." "Hat er alle Vorraussetzungen?" "Ja, er übertrifft sogar einige Erwartungen." "Sehr schön. Behaltet die Person weiter im Auge" "Jawohl!" tbc. Kapitel 3: Disraeli ------------------- Disclaimer: Keiner der hier handelnden Charaktere gehört uns und wir verdienen hiermit kein Geld. Warnung: OOC, dark Pairing: Crawford x Aya (Ran), eventuell noch weitere Kommentar: Wir haben einen weiteren Charakter mit in diese Story hineingebracht. Disraeli ist aus God Child entliehen (folglich greift der Disclaimer), aber sein Charakter ist nicht ganz so verdreht. Viel Freude beim Lesen. Erklärung: " " Sprache // // Gedanken * * Telepathie von Schuldig # # telepathische Verbindung zu Schuldig ° ° Traumsequenz ~Hauptquartier von Weiß~ Aya betrat den kleinen Flur zu ihrer Wohnung und machte sich auf den Weg in das Wohnzimmer, wo er die Akte auf den Tisch schleuderte und sich dann auf sein Zimmer zurückzog. Yohji seufzte kaum merklich. Aya würde die nächste Woche unausstehlich sein, wie jedes Mal, wenn er gegen Crawford verloren hatte. Der Älteste warf einen kurzen Blick auf Omi. "Könntest du dich um Kens Verletzungen kümmern? Ich informiere Manx über die Geschehnisse. Aya wird wohl kaum den Nerv dafür haben." Der Kleine nickte und begab sich mit Ken ins Bad, um ihn zu verarzten. Yohji schlug den Weg zum Telefon ein und nahm den Hörer auf. Zögernd wählte er die Nummer von Manx. Direkt gescheitert waren sie nicht. Immerhin hatten sie noch 75% der Informationen. "Hey Manx... ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht. Welche möchtest du zuerst hören?", gequälter Schalk schwang in seiner Stimme mit. "Allein durch die Tatsache, dass du mir Bescheid sagst und nicht Aya... bedeutet das, dass ihr auf Schwarz gestoßen seid." Klang es von der anderen Seite der Leitung. "Richtig erraten, aber bitte nicht aufregen. Wir konnten über die Hälfte der Informationen sicher stellen." "Gut." "Hast du eine Vermutung was Schwarz mit diesen Infos wollen?" fragte der Playboy interessiert. "Nein, tut mir leid. Wir müssen die Daten durchschauen und hoffentlich bemerken, welche sie entwendeten." "Wann kommst du dir die Daten abholen? Vielleicht hättest du dann auch noch Zeit einen Kaffee mit mir zu trinken?" "Ich hole mir die Daten gleich ab." Sagte Manx mit leicht entnervter Stimme und probierte die übliche Einladung zu ignorieren. ~Aya~ Aya hatte in dieser Zeit geduscht und sich etwas anderes angezogen. Leider hatte sich seine Laune nicht gebessert. Wenn er solche Wut hatte, half nur noch eins... frische Luft und ein langer Spaziergang. Er verließ sein Zimmer und zog sich seinen beigefarbenen Mantel über. Yohji hörte nur die Tür knallen und schüttelte leicht mit dem Kopf. Draußen war es etwas eisig und Ayas Haare wehten leicht im Wind. Er strich sich eine seiner Strähnen hinters Ohr und atmete einmal tief durch, bevor er seinen Weg in die Richtung eines Parks einschlug. Mit ruhigem Schritt durchquerte er diesen. Die Dämmerung hatte noch nicht eingesetzt und so schloss ihn die Nacht ein. Der Rotschopf schlug seinen Kragen etwas höher, um sich vor dem schneidenden Wind zu schützen. In Gedanken vertieft ging er auf eine der vielen Bänke zu. Diese lag etwas versteckt im Inneren eines runden Gestrüpps. Seufzend ließ er sich auf dieser Bank nieder und schloss kurz die Augen. Vor seinem Blickfeld erschien erneut die kürzlich ereignete Szene. Er auf dem Boden liegend mit einem kalten Lächeln vom Orakel bedacht. Abermals stieg Wut in ihm auf. Die ganze Situation hatte so etwas entwürdigendes. Und wieder richteten sich diese Augen auf ihn und machten ihm seine Machtlosigkeit deutlich. Dieser egoistische, selbstherrliche und ekelerregende Bastard. Wie konnte dieser Schwarz so anmaßend sein und seine Ehre so mit den Füßen zu treten. Und wie konnte er sich durch so einen simplen Trick in die Knie zwingen lassen. Schnell schlug der Rotschopf seine Augen auf und atmete tief durch. Zorn war jetzt die letzte Emotion, die er gebrauchen konnte und Selbstvorwürfe waren auch zwecklos. Ein kurzer Blick auf die Uhr zeigte ihm, dass er sich schon eine halbe Stunde seiner Selbstkritik hingab. Stockend richtete er sich auf, da seine Glieder von Kälte durchzogen waren. Ohne sich etwas anmerken zu lassen, entfernte er sich von seiner Sitzgelegenheit. Bemüht seinen Frust zu verdrängen und die Situation zu analysieren. Mit zusammen gekniffenen Brauen ging er durch den Park. Gedanklich verfolgte er noch einmal das Kampfszenario. Missmutig stellte Aya fest, dass er gar nicht anders hätte reagieren können. Also war es wie immer, Schwarz besiegte Weiß. Die Finsternis bezwang das Licht. Leicht musste er über sich selbst lachen. Licht und Dunkelheit. Gab es sie wirklich in ihrem Job? Wohl eher nicht. Sie mordeten alle. Da verteidigte es auch nicht, dass sie die "Bösen" töteten. Zurück ließen sie Waisen, Witwen und Witwer... ebenso wie Schwarz. Vielleicht half es den anderen zu wissen, dass sie die Menschen töten, die schlecht sind. Aber er war über diese Denkweisen schon hinaus. Mord war und blieb Mord. Der Zweck heiligte immer noch nicht alle Mittel. Kurz blieb er in der Dunkelheit stehen. Schleichend umschloss Unbehagen sein Herz. Aber wieso sollte er sich so fühlen? Sonst machte es ihm doch auch nichts so zu denken. Irritiert schaute er sich um, erkannte aber nichts in der Finsternis. So zuckte er leicht mit seinen Schultern. Sollte ihn diese Nacht so verwirrt haben, dass er nun unter Verfolgungswahn litt. Schwachsinn. Am Ausgang des Parks schaute Aya noch einmal kurz zurück. Der Spaziergang hatte ihn zwar beruhigt, aber noch immer hatte er keine Idee, wie er gegen die Attacken des Amerikaners vorgehen könne. Er konnte nur eines tun und das war härter trainieren. ~Weiß~ In der Zwischenzeit war Manx aufgetaucht und ließ sich die Daten geben. "Wo ist Aya?" Yohji zuckte mit den Schultern. "Er hat vor etwa einer Stunde das Haus verlassen. Ich nehme an, dass er sich abreagieren wollte. Der hatte 'ne echt miese Laune." "Na gut... ich denke, dass ich euch morgen Auskunft darüber geben, kann welche Daten fehlen und wer so scharf darauf war." "Du willst schon gehen??? Ich dachte wir trinken noch einen Kaffee zusammen." Yohji lächelte sie zuckersüß an. Manx rollte nur mit ihren Augen, wandte sich zum Gehen und traf im Flur auf den Rotschopf, der gerade durch die Tür eintrat. Aya blickte auf als er Manx bemerkte und sah sie fragend an. Diese lächelte ihn an und trat auf ihn den Japaner zu. "Ich werde die Akte durchsuchen und Nachforschungen anstellen. Wir sehen uns morgen.", erklärte sie knapp auf Ayas fragenden Blick und verabschiedete sich. Yohji schob schmollend die Unterlippe vor. Musste sie ihn immer ärgern. Er bekam nie so ein Lächeln geschenkt. Mit einem beleidigten Schnauben drehte Yohji sich auf den Hacken um und ging in die Küche. Trank er seinen Kaffee eben allein. Aya schüttelte nur den Kopf über Yohjis kindisches Verhalten und zog sich wieder auf sein Zimmer zurück. Omi betrat die Küche und setzte sich zu dem Älteren an den Tisch. "Hat Manx die Unterlagen abgeholt?" Yohji nickte nur bestätigend. Er wollte nicht weiter über Manx reden. "Wie geht es Ken?", fragte er und sorgte somit für einen Themawechsel. "Ken hat ganz schön was abgekriegt. Wir müssen bei den nächsten Aufträgen wohl auf ihn verzichten. Er muss sich mindestens eine Woche ausruhen. Die Wunden sind ganz schön tief. Ich musste ihm sogar auf sein Zimmer helfen." Yohji knurrte verärgert. "Jedes mal das Selbe mit Schwarz. Warum können wir nicht einfach mal den Spieß umdrehen?" "Wenn das nur so einfach wäre." Leicht seufzte Omi. "Wir sind ganz normale Menschen und sie sind... nun ja... wie soll ich sagen...?" "Ich glaube, Monster ist der passende Begriff." Schmunzelnd stand der Jüngere auf. Yohjis Zynismus in allen Ehren aber... Monster wäre nicht das Wort gewesen, welches ihm vorschwebte. Denn immerhin waren Schwarz auch Menschen, egal welche Kräfte sie besaßen und wie sie diese nutzten. "Denk nicht soviel darüber nach, okay? Ich geh schlafen. Gute Nacht." Yohji nickte. "Schlaf gut Kleiner." "Das letzte Wort hab ich überhört.", schnaubte der Kleine und verließ die Küche. Der Playboy lächelte leicht. Omi konnte man doch so gut ärgern. Er saß noch eine Weile am Tisch und schwelgte in seinen Gedanken. "Ach was soll's.", murmelte er und begab sich auf sein Zimmer. ~nächster Tag Schwarz ~ Alle 4 Schwarzmitglieder saßen in einem prunkvoll und skurril gestalteten Vorzimmer. Der Boden war mit dickem blutroten Teppichen bedeckt und die Tür, keine 7 Meter von ihnen entfernt, nahm den Raum durch ihre tiefschwarze Färbung ein. An den schneeweißen Wänden hingen verschiedene Bilder, die Gewaltszenen darstellten. Neben dieser Bildergalerie hingen verschiedene Urkunden und Dokumente, sowie einige komplette Operationsbestecke. Diese wurden von Farfarello interessiert gemustert. Der Ire selbst saß etwas gekrümmt auf einem Stuhl und wirkte wie eine Statue, wenn nicht das aufmerksame Auge gewesen wäre. Schuldig sah mit Belustigung die Faszination, die diese Werkzeuge auf seinen Kollegen hatten, jedoch ermüdete ihn diese Beobachtung schnell und so schaute er aus einem rechtsgelegenen Panoramafenster. Durch dieses konnte er direkt auf eine der Hauptstraßen Tokios sehen. Menschen wimmelten wie Ameisen durch die Straßen. Kein Wunder immerhin gingen die meisten zur Arbeit. Kurz sucht er in den Köpfen der Menschen nach Abwechslung. Allerdings lohnten sich diese Erkundungen nicht. So wand er seinen Blick ab und beobachtete seine Begleiter. Nagi schaute ebenfalls aus dem Fenster und wirkte regelrecht geistesabwesend. Worüber der Jüngere nachdachte, interessierte den Telepathen nicht übermäßig. Jedoch blieb ihm Nagis Naserümpfen nicht verborgen. Kein Wunder der Geruch in diesem Raum bildete eine Mischung zwischen reinster Chemie und Formaldehyd. Erneut schaute er sich in ihrer Runde um. Etwas links von ihm saß Crawford. Sein Gesicht zeigte keinerlei Regung, obwohl der Raum doch sicherlich seine Aufmerksamkeit erregt haben sollte. Denn wie nicht anders zu erwarten, wurden 3 Kameras in diesem Zimmer installiert. Diese beobachteten nun jegliche Bewegung der Besucher. Aber auf dem Gesicht seines Leaders war keine Emotion zuerkennen. Leicht zuckte Schuldig mit seinen Schultern. Wenn der Herr wieder ein Geheimnis aus seinen Gedanken machen wollte, bitte. Obwohl ihm dieser Raum selbst nicht behagte. Er besaß eine unangenehme Aura und wirkte beinahe einschüchternd. Innerlich freute der Deutsche sich darüber, dass Crawford sie nicht zu den anderen Treffen mit ihrem neuen Chef mitgenommen hatte. In diesem Raum hätte er es nicht länger als notwendig ausgehalten. Ein Knarren zerriss die Stille des Raumes. Beirrt schaute er sich noch einmal in dem Zimmer, um bis er mitbekam, dass sich die schwarze Tür automatisch zu öffnen begann. In diesem Moment erhob sich Crawford und griff zeitgleich nach einem schwarzen Aktenkoffer, der an seiner Seite stand. Mit kurzer Gestik wies er die anderen auf ihm zu folgen und betrat das nächste Zimmer. In diesem war der erste Eindruck ein viel gemütlicherer als im Vorzimmer. Zwar war der charakteristische Geruch noch stärker zu erkennen, aber dieses wurde durch einen freundlich eingerichteten Büroraum vertuscht. Aber vielleicht kam es Schuldig nur angenehmer vor, weil der Raum nicht ganz so einschüchternd war. Hinter einem massiven Schreibtisch saß ein circa 30 jähriger Mann. Sein langes aschblondes Haar wurde von einem schlichten Gummi gebändigt, jedoch fielen einige Strählen nichts desto trotz in sein schmales Gesicht. Der Herr blickte schnell auf und eine schmale rundglasige Brille war auf seiner Nase zu erkennen. Er erhob sich aus seinem Bürostuhl und trat auf seine Gäste zu. Dabei schlug sein weißer Kittel an seine Beine. Mit einem freundlichen Lächeln trat er auf Crawford zu und streckte ihm die Hand zur Begrüßung entgegen. "Ah, Mister Crawford ich hoffe doch sehr, dass sie haben was ich brauche." Der Angesprochene ergriff höflich die angebotene Hand. "Ja Doktor. Wir konnten die Daten sicherstellen, bevor sie in die falschen Hände gerieten." Doktor Disraeli schaute Crawford fragend an. "Was meinen sie damit? Wurden die restlichen Daten nicht gelöscht?" "Nein. Sie fielen einer anderen Einheit in die Hände." Der Mediziner zuckte angedeutet mit den Schultern. "Tja, dann hat der Rest wohl Pech gehabt. Ihre eigene Schuld." Ein verächtliches Lächeln legte sich auf die Lippen Disraelis. "Wären sie nun so freundlich und geben mir die Dokumente." Stumm legte der Amerikaner den Aktenkoffer auf einen kleinen Tisch und öffnete ihn dort. Daraufhin zog er einige Papiere aus einem Bogen und reichte sie dem Mediziner. "Danke schön. Ihre Bezahlung wird morgen auf ihrem Konto zu finden sein." Crawford nickte schnell und verabschiedete sich. Sein Team hatte die stille Transaktion beobachtet und folgten nun ihrem Anführer. "Sag mal Crawford... warum hast du dich denn so still verhalten." Neugierde sprach aus der Stimme des Telepathen. "Ich traue diesem Typen einfach nicht. Er hat eine Art an sich die man lieber nicht unterschätzen sollte." "Daher hast du dich also für ihn als unseren neuen Chef entschieden... ja?" "Es ist definitiv besser diesen Menschen nicht gegen sich zu haben.", antwortete dieser etwas ausweichend. "Ah schon klar, aber sag mir doch mal bitte, wie du die "Besuche" bei diesem Gestank ausgehalten hast?" "Schuldig könntest du deine Neugierde nicht etwas zügeln. Es gibt auch Dinge zwischen Himmel und Erde, die dich nichts angehen!" Kälte sprach aus seiner Stimme. "Schon gut. Mich hat dieser ekelhafte Gestank nur genervt..." "Dann lass deine Frustration nicht an mir aus." Damit war die Diskussion beendet. tbc Kapitel 4: Fehleinschätzung --------------------------- Disclaimer: Keiner der hier handelnden Charaktere gehört uns und wir verdienen hiermit kein Geld. Warnung: OOC, dark Pairing: Crawford x Aya (Ran) ß wird noch etwas dauern Kommentar: Diru in Berlin!!! 'tschuldigung musste raus. @Larian Ich hoffe dieser Teil wird dir genauso so zusagen, wie die anderen. @VorneIchHintenEr Ich glaube bis die Geschichte für dich richtig interessant wird, kann es noch dauern. Die Handlung zieht sich etwas träge hin, was wohl eher an mir liegt und Miez zur Weißglut treibt. Wenn du etwas Geduld mit uns haben könntest... @Inukichan Ah ein neues Gesicht. Nein okay. Ich muss dir leider mitteilen, dass es mit diesem Pairing noch etwas länger dauert. Es wird in den nächsten 2 Kapiteln ein Fakt hinzukommen, der das sofortige Umsetzen des Pairings verzögert. Aber keine Sorge es wird auf jeden Fall noch auftreten. ~Weiß (selbiger Tag, wie bei Schwarz)~ Gegen 18.00 Uhr betrat Manx den Laden. Nach kurzer Zeit war dieser geschlossen und die 5 Personen gingen in den Besprechungsraum. Dort nahmen sie Platz und richteten ihre volle Aufmerksamkeit auf die junge Frau vor ihnen. Die Rothaarige hielt sich auch nicht lange mit Förmlichkeiten auf und kam sofort zum Punkt. "Wir haben heraus gefunden welche Daten fehlen. Sie waren über einen gewissen Doktor Disraeli. Ich habe Nachforschungen über ihn angestellt und herausgefunden, dass er ein sehr guter Arzt war." Yohji sah sie fragend an. "Was meinst du mit war?" "Er hat seine Approbation verloren, weil er illegale Versuche an Menschen durchgeführt hat." "Aber was hat das mit dem Kinderhandel zu tun?", meldete sich Omi zu Wort. Aya sah Manx stillschweigend an. Er hatte schon so eine Ahnung, was er mit den Kindern gewollt hatte. Manx atmete tief ein und fuhr fort. "Nun...wir vermuten, dass er seine Experimente weiterführt und dazu hat er die Kinder gebraucht." Yohji verzog angewidert das Gesicht. "Wie krank muss man sein, um Kinder als Versuchskaninchen zu missbrauchen?" "Vor allen Dingen fragen wir uns, woher er das Geld nimmt. Jemand muss ihn finanziell unterstützen. Außerdem müssen wir herausfinden, welche Art von Experimenten er betreibt. Kritiker hat schon einen Ansatzpunkt, dort müssen wir mit unseren Recherchen weiter machen. Folgendes in 2 Tagen findet ein illegales Treffen zwischen verschiedenen Wissenschaftlern, hohen Persönlichkeiten aus Politik und Militär, sowie leitende Funktionäre aus der Wirtschaft, in einem Hotel am Rande von Tokyo, statt. Dort führen wir unsere Suche weiter fort." "Also, im Klartext müssen wir uns als irgendwelche Wissenschaftler ausgeben und uns dort reinschmuggeln.", stellte Yohji fest. Manx nickte lediglich. "Dieser Auftrag betrifft jedoch nur Aya und mich." "Wieso? Seit wann übernimmst du unsere Aufträge?" Yohji betrachtete sie ungläubig. "Das ist ganz einfach. Ken ist verletzt, Omi ist zu jung und du passt absolut nicht in die Rolle eines Militärs." "Aber..." "Es gibt keine Widerrede. Ich persönlich werde eine Wissenschaftlerin sein, die diverse toxische Gase herstellt. So fallen wir am wenigsten auf. Aya wird, wie eben erwähnt einen Oberst spielen. In dieser Rollenverteilung kommt kein Verdacht auf, wenn wir uns einmal unterhalten um Informationen auszutauschen." Yohji grummelte beleidigt und Manx rollte nur mit ihren Augen. Sie wandte sich an Aya und übergab ihm eine Akte. "Das ist dein Lebenslauf. Präge ihn dir gut ein." Durchdringend schaute sie ihn an. "Du wirst dort unter dem Namen Moriyama bekannt sein und ich unter Higuchi. Wir werden getrennt in dieses Hotel einchecken. Ich habe eine Galauniform für dich in Auftrag gegeben. Sie wird dir morgen zugeschickt." "Verstanden." "Und was machen wir?" fragte Omi, der sich etwas überflüssig fühlte. Manx lächelte leicht. "Für dich habe ich eine besondere Aufgabe, Omi." Sie hielt ihm 2 Ringe hin. "Du wirst in diese Ringe jeweils einen Peilsender und eine Kamera einbauen. Du hast 2 Tage Zeit. Also halt dich ran." Omi sah etwas verdutzt auf die feingeschliffenen Platinringe. Hätte er doch bloß nichts gesagt. Wie sollte er das nur Schaffen. Der kleine Japaner atmete einmal tief ein und stand dann auf. Das hieß 2 Tage und 2 Nächte durcharbeiten. Yohji sah Manx fragend an. "Und ich?" "Du wirst Omi bei der Auswertung unserer Informationen helfen." Yohji schnaubte nur und war regelrecht eifersüchtig auf Aya, da dieser mit Manx zusammenarbeiten dürfte und _er_ nicht. Die Sekretärin verabschiedete sich von ihnen und verließ das Haus. ~2 Tage später~ Aya stand in seinem Zimmer über einen Koffer gebeugt und legte seine Uniform feinsäuberlich hinein. Leicht musste er schmunzeln als er sich an die vielen Orden erinnerte, die ihn als Offizier kennzeichneten. War es überhaupt möglich, dass ein Mensch in seinem fiktiven und trotzdem jungen Alter so viel Ruhm erreichen konnte? Zu seiner Uniform legte er noch seine Kampfkleidung, sowie einen Laptop. Suchend schaute sich Aya in seinem Zimmer um. Auf seinem Nachttisch entdeckte er dann den kleinen glänzenden Ring. Diesen schob er über seinen Mittelfinger. Gedanklich ging der Rotschopf noch ein mal seine Vorbereitungen durch als ihn ein Klopfen aus seinen Überlegungen riss. "Ja? Herein." Omi betrat sein Zimmer und reichte Aya einen Fetzen Stoff. "Was ist das?" fragte er als er Omi das Textil aus der Hand nahm. "Eine Waffe. Es sieht aus wie ein Verband, oder? Ist es aber nicht." Mit einer schnellen Bewegung griff der Blonde nach dem Verband. "Pass auf... ich zeig es dir!" Mit ausdruckslosen Augen beobachtete Aya, wie sich Omi den Verband über seinen Unterarm schob. Der "Verband" wirkte beinahe wie ein sehr dünner schwarzer Gips, der Omis Arm zu schienen schien. Dieser hielt seinen Unterarm nun in sie Senkrechte und betätigte einen winzigen Knopf am Handgelenk. Aus der Bandage schoss eine 7,5 cm lange Nadeln mit einer 1mm breiten Spitze. "Du kannst ja schlecht dein Katana mit in das Hotel schleppen, also habe ich mir gedacht, dass ich dir was bastele. Diese Waffe kannst du die ganze Zeit bei dir tragen. Fällt garantiert nicht auf." Omi drückte erneut den Knopf und die Nadel verschwand in ihrer Verankerung. Er nahm die Waffe ab und gab sie Aya zurück. Dieser bewegte sich zu einem Lächeln. Der Kleine war wirklich ein Genie. Innerlich war Aya mehr als glücklich nicht Omi als Feind gegen sich zu haben. Der Jüngere wertet das seltene Lächeln als ein Danke und verschwand gut gelaunt aus dem Zimmer. Von außen war noch ein Viel Glück zu hören. Der Rotschopf sah seinem Teamkollegen kurz nach. Dann schob er den Ärmel seines Pullovers hoch und legte seine Waffe an. Etwas nervös schaute Aya auf seine Uhr. Manx wollte gegen 14.00 Uhr losfahren und ihm Bescheid sagen, wenn sie eingecheckt hatte. Erst nach diesem Zeitpunkt sollte sich der Assassinne auf den Weg machen. Gegen 15.30 Uhr meldete sie sich endlich. Ihre Anfahrt war problemlos verlaufen. Aya ging nach diesem Telefonat in sein Zimmer und holte schnell seinen Koffer. Diesen verstaute er in seinem Wagen. Eigentlich wollte er möglichst schleunig gehen, doch sein Team bestand darauf, sich von ihm zu verabschieden. Dieses ließ er über sich ergehen und fuhr nach 5-minütiger Verzögerung los. Gegen 18.00 Uhr erreichte Aya dann seinen Zielort. Leicht entnervt parkte er seinen Porsche etwa 1 Kilometer vom Hotel entfernt und stieg aus diesem aus. Der tokyoter Verkehr war einfach grauenvoll. Aya betrat die exquisit eingerichtete Vorhalle des Hotels. Diese war farblich in hellen Tönen gehalten und durch verschieden geformte Fenster strömte Licht in den Raum. Aya beachtete dieses Schauspiel nicht und ging zügig zur gläsernen Rezeption um einzuchecken. Schnell waren alle Formalitäten erledigt und er erhielt den Schlüssel zu seinem Appartement. Dieses befand sich in einem der höhergelegenen Stockwerke. So fuhr Aya zu diesem hinauf. Angenehm überrascht stellte er fest, dass das Appartement von Manx nur wenige Zimmer von seinem entfernt lag. Allerdings wäre es zu auffällig, wenn er direkt zu ihr gehen würde um nähere Informationen zu erhalten. So stellte er seinen Koffer schnell an einer Anrichte ab und wählte Manxs Nummer. Omi hatte glücklicherweise ein Störgeräusch zwischen beiden Verbindungen so anbringen können, dass es Außenstehenden unmöglich war das Telefonat abzuhören. Möglichst knapp berichtete Manx ihm, dass der Empfang gegen 20.00 Uhr anfing. Als sie ihm allerdings noch etwas zur Etikette erklären wollte, fiel er ihr ins Wort. Immerhin war er der Sohn eines Geschäftsmannes gewesen. In dieser "Position" durfte er schon an einigen Banketten teilnehmen und wusste, wie er sich verhalten musste. Kurz wurden noch weitere Absprachen getroffen und der Rothaarige legte auf. Ein Blick auf seine Uhr zeigte ihm, dass er noch 1 ½ Stunden Zeit hatte. So schaute er sich schnell in seinem Zimmer um. Dieses war eher schlicht eingerichtet und in einen sanftorangefarbenen Farbton getaucht. Seitlich stand ein größeres Himmelbett. Dem gegenüber eine Bar und eine weitere Anrichte mit diversen technischen Geräten. Alles in allem strahlte das Zimmer ein Klima aus, das Aya sehr zusagte. Gemächlich ging der Japaner in das kleine Bad um sich für den Abend zurecht zumachen. 19.00 Uhr verließ er als Moriyama sein Zimmer und bei jedem Schritt schlugen seine Auszeichnungen leicht aneinander. Die Veranstaltung fand im größten der drei Säle statt. Manx und er hatten ausgemacht sich erst dort zufällig zu treffen. Nach einer kurzen Kontrolle betrat Aya den Saal. Er war festlich dekoriert und eine kleinere Kapelle spielte klassische Musik. Auf der Tanzfläche vor dieser Kapelle tanzten wenige Paare. Einige weitere Gruppen standen vor oder in der Nähe des Büffets. Aya ging durch den Saal und mischte sich unter die Leute, unterhielt sich etwas mit ihnen und fing hauptsächlich Gesprächsfetzen auf. Nebenbei schoss er unauffällig einige Fotos. Leider konnte er nach einer Stunde gepflegter Konversation nicht viele Informationen vorweisen. Ein kurzer Blick zu Manx zeigte ihm, dass auch sie nicht besonders erfolgreich gewesen war. Langsam begann sich der Saal zu fühlen. Erneut hatte Aya ein unangenehmes Gefühl in der Magengegend. Etwas paradox drehte er sich um seine eigene Achse, erkannte aber keine Auffälligkeiten. Der Assassine fühlte sich schon den ganzen Abend beobachtet, doch er konnte niemanden ausfindig machen Die Augen eines Mannes waren auf den Rotschopf gerichtet. Dieser drehte sich zu seinem Begleiter um, dabei schwebte ihm eine herausgelöste Strähne seines Haares vor die Augen. "Ist er nicht eine Schönheit?" Seine Gegenüber nickte. "Ja Herr Disraeli. Sie haben eine exzellente Wahl getroffen." "Ich weiß...", und ein wahnsinniger Ausdruck schlich sich in seine Augen. "Er gibt sich als ein Herr namens Moriyama aus. Was glaubt er hier zu finden.", sprach Disraelis Begleiter weiter. "Mich.", sagte der Wissenschaftler und setzte sich in Bewegung. "Was haben sie vor?" Nicht mehr als ein Flüstern. "Mich mit ihm unterhalten." Und ließ seinen Gesprächspartner stehen. "Guten Abend Herr Moriyama." Aya drehte sich um und erkannte sofort ihre Zielperson. Ein Passbild von ihm war in seinen Akten gewesen. Disraeli hielt dem Rothaarigen seine Hand hin, die dieser ergriff.. "Herr Disraeli nehme ich an." Beide schüttelten sich die Hände. "Sie haben von mir gehört? Ich hoffe nur Gutes." Ein wissendes Lächeln machte sich auf Disraelis Lippen breit. Aya ignorierte die Frage und lächelte leicht gezwungen. "Was führt sie hier her.", fragte der Mediziner. "Ich habe noch nicht viel von ihnen gehört. Um genau zusein, kenne ich sie erst seit 2 Tagen. Wissen sie, ich erkundige mich bei solchen Treffen immer über die Anwesenden und ihre Interessen." Also hatte Manx mit ihrem Plan Erfolg gehabt. Sie hatte mit Omis Hilfe ihre Daten im Internet auf ominösen Seiten veröffentlich um sie möglich schnell in diese Szene einzuschleusen. "Nun ich bin darüber informiert, dass sie gerne in etwas investieren wollen, was sich für sie als Oberst auszahlt. Ich hätte ihnen einen Vorschlag zu machen." Das Lächeln auf Ayas Lippen weitete sich. Jetzt hatte er ihn. Wer hätte geahnt, dass ein so gewitzter Doktor so gesprächig war. Es sollte nicht Ayas Nachteil sein. Er nickte interessiert und Disraeli fuhr fort. "Ich möchte dieses nicht unbedingt hier mit ihnen bereden. Was halten sie davon, wenn wir uns in eines der Besprechungszimmer zurückziehen würden?" Aya willigte ein und gab Manx ein unauffälliges Zeichen, bevor er den Wissenschaftler begleitete. Es lief also alles nach Plan. Beide Herren verließen den Saal und betraten einen schmalen Korridor. Dort stieß noch eine weiter Person zu ihnen, die Disraeli freundlich grüßte. "Darf ich ihnen vorstellen. Mein Assistent Shohei." Aya schüttelte die Hand des kleineren Mannes. Er schien nicht besonders stark zu sein, allerdings wirkten seine grauen Augen starr und dieser Zustand würde durch sein dunkelbraunes Haar verstärkt. Gemeinsam betraten sie einen schwach beleuchteten Raum. Das Zimmer war nicht besonders groß und enthielt lediglich eine sehr einladende Sitzecke. Der Wissenschaftler nahm Platz und machte es sich bequem. Aya spürte ein leichtes Unbehagen. Disraelis Assistent stand immer noch vor der geschlossenen Tür und versperrte sie so. Selbstsicher stellte sich der Assassine dem Mediziner gegenüber, dabei schaute er sich allerdings misstrauisch über die Schulter. Die Sache roch zu sehr nach einer Falle. Mit einer kleinen Geste probierte der Rotschopf seine Beklommenheit zu vertreiben. "Setzen sie sich doch." "Ich stehe lieber.", antwortete Aya mit einem kalten Ton. "Ich möchte aber, dass sie sich setzte." Leicht spielend schmollte Disraeli. Aya wollte gerade erwidern, als er einen Luftzug hinter sich spürte und ein brennender Schmerz breitete sich in seinem Nacken aus. Er griff nach der Stelle und rieb darüber. Er hätte sich selbst vor den Kopf schlagen können, wenn ihm das unter diesem Schwindel möglich gewesen wäre. Leicht begann er zu schwanken. "Ist ihnen nicht gut.", fragte Disraeli schmunzelnd. Die Falle hatte zugeschnappt. Aya drehte sich zu dem kleinen Mann, der hinter ihm stand um und erblickte die Nadel in dessen Hand. //Be...täubungs....// Er schaffte es nicht einmal seinen Gedanken zu beenden und fiel völlig benommen um. Ein Lachen war aus dem Zimmer zu hören. Manx verließ nach einiger Zeit den Saal und ging zurück zu ihrem Zimmer. Das verabredete Zeichen von Seiten Ayas hatte sie bemerkt und so konnte nun der nächste Teil ihrer Planung beginnen. Sollte irgendeiner der beiden Kontakt mit ihrem Opfer aufgenommen haben, so sollte sich der andere möglichst unauffällig zurückziehen. Später wollten sie sich im Koneko treffen. Freudig betrat sie ihr Hotelzimmer und ging zu ihrem Koffer. Dort holte sie einen Laptop heraus. Die Japanerin setzte sich auf ihr Bett und schaltete ihren Rechner an. Nachdem sie ihr Passwort eingab, holte sie eine Art Headset aus einer anderen Tasche und schloss dieses und ein Minikamera an. So nahm sie mit den restlichen Weißmitgliedern Kontakt auf. Nach wenigen Sekunden war der Kontakt hergestellt und Omis Gesicht erschien auf ihrem Monitor. Anfangs flackerte das Bild noch etwas, dieses verschwand aber schnell. Manx setzte nun noch ihr Headset auf überprüfte die Sprachfrequenz. "Hi...wie läuft' s?", hörte sie die muntere Stimme Omis. Manx lächelte triumphierend. "Sehr gut. Aya hat Kontakt mit unserer Zielperson aufgenommen. Ich nehme an, dass sie eine Art Vertrag abschließen werden und dann haben wir ihn." "Das ist schön..., denn aus den Bildern, die ihr mit den Kameras in euren Ringen gemacht habt, konnten wir leider nicht viel anfangen." sagte der kleine Japaner etwas ungehalten. "Das ist nicht sehr tragisch. Wir haben unsere Zielperson so gut wie in der Hand. Ich werde in 2 Stunden losfahren und sofort zu euch kommen. Bis später." Omi winkte noch kurz zum Abschied und die Verbindung wurde getrennt. Manx nahm ihr Headset vorsichtig ab und legte es beiseite. Erleichtert atmete sie aus und ließ sich zeitgleich auf ihr weiches Bett fallen. So reibungslos hatten die Aufträge seit längerer Zeit nicht mehr funktioniert. Kurz entspannte sie sich, doch dann setzte sie sich auf und ging in das Bad. Seufzend legte sie ihre Abendgarderobe ab und drehte den Warmwasserhahn auf. Wohltuend lief das warme Wasser über ihre Haut. Wie schön es doch sein konnte, wenn ein Auftrag so perfekt verlief. Sehr schnell verging die Zeit für Manx und nach Mitternacht erreiche sie das Quartier der Weiß. Vor dem Koneko stellte sie ihren Wagen ab und betrat das Gebäude. Ein Blick auf ihre Armbanduhr zeigte ihr, dass es schon nach 0.30 Uhr war. Aya müsste eigentlich schon eingetroffen sein. Leise betrat sie den Flur und legte ihre Jacke ab. Sofort kam Yohji aus dem Wohnzimmer und begrüßte sie freundlich mit einer sehr übertriebenen Umarmung. Manx konnte sich jedoch schnell aus dieser Umklammerung winden. Sofort ging sie in das Wohnzimmer. Omi sah auf als Manx gefolgt von Yohji den Raum betrat. "Hey... wir haben schon auf dich gewartet." Sie nickte und setzte sich in einen der Sessel. "Wie geht es Ken?" "Er wird definitiv für die nächste Woche ausfallen. Einige seiner Wunden haben sich entzündet." Sagte der Jüngste frustriert. Missbilligend verengte Manx ihre Braunen. Diese elenden Schwarz. "Habt ihr schon etwas von Aya gehört?" wechselte sie das Thema. Omi sah sie fragend an. "Nein...wieso???" "Nun... er hat sich bis jetzt noch nicht bei mir gemeldet. Ich dachte, das er euch vielleicht kontaktiert hätte." "Nein... hat er nicht." Leicht runzelte Omi seine Stirn. "Außerdem haben wir seit geraumer Zeit keine Aktivität seiner Kamera mehr feststellen können. Das letzte Bild entstand glaube ich kurz, bevor der den Saal verließ. Danach herrschte Funkstille." "Du hast also kein Bild von dem Wissenschaftler?" fragte Manx. Ich wurde unwohl um nicht zu sagen schlecht. Das konnte doch nicht war sein. Alles war so perfekt verlaufen... doch nicht etwas zu perfekt? Beunruhigt schauten die beiden Weiß zu Manx, deren Gesichtsfarbe schlagartig abnahm. "Ach... der Kerl tanzt hier sicher gleich an.", warf Yohji schnell ein. Hoffende Augen richteten sich auf ihn. "Aber... wenn es um eine Mission geht, dann hat er sich doch immer sofort gemeldet.", entgegnete Omi. Da hatte der Kleine recht. Insofern es um eine Mission ging, war der Rotschopf mehr als zuverlässig. Dass Aya sich um etwas halbherzig kümmerte, kam nicht vor. Also, warum hatte er sich noch nicht gemeldet?! Panik stieg in Manx auf. Schnell probierte sie sich zu beruhigen. Er würde sich auf alle Fälle melden. Allein schon weil er wüsste, dass sein Team auf eine Nachricht von ihm wartete. Jedoch konnte sie ihre Beklommenheit nicht verdrängen. Sollte sie sich schon zu früh im Erfolg gebadet haben? Der Morgen graute und keine Nachricht von Seiten Ayas erreichte seine Kollegen. tbc Kapitel 5: gefangen ------------------- Disclaimer: Keiner der hier handelnden Charaktere gehört uns und wir verdienen hiermit kein Geld. Warnung: OOC, dark Pairing: Crawford x Aya (Ran) ß wird noch etwas dauern @ Inukichan Ohh... du darfst doch den armen Doktor nicht einfach so treten. Und du bist dir ganz sicher das dieses sympathische Wesen sterben soll? Mal sehen, ob dein Wunsch in Erfüllung gehen kann... @ Keiko-shan Danke für das Lob und ich hoffe dieses Kapitel folgte schnell genug. ^^ @ VorneIchHintenEr Schön, dass du langsam etwas Potential hier zu sehen scheinst... Aber wie schon gesagt, es entwickelt sich erst alles. Mal sehen ob sich unsere Bewertung deinerseits eventuell sogar noch steigern kann... " " Sprache // // Gedanken ° ° Traumsequenz ~Aya~ Entmutigt zehrte Aya an seinen Ketten. Dieses tat er schon seit einiger Zeit. Der Assasin wusste nicht wie lange er schon im Dämmerschlaf an diesem Ort verbrachte, aber er wollte um keinen Preis noch länger bleiben. Frustriert bäumte er sich auf, jedoch blieb er der Gefangene. Wie idiotisch hätte er auch seinen können. Was es nicht klar, dass die ganze Chose zu einfach war? Aber nein er musste natürlich mit auf dieses Zimmer kommen. Dort hatte er sich, dann auch wie der letzte Trottel überwältigen lassen. Wenn man seinem Instinkt nicht traut... Langsam begann er seine Bemühungen einzustellen. Es war doch eh nur Zeitverschwendung und unnötig verbrauchte Kraft. Leicht außer atmen lehnte sich der Rotschopf zurück und überdachte sein Situation. Eines stand fest, er war zu 90% noch bei Disraeli. Aber aus welchem Grund? Will der Arzt Informationen über Kritiker? Er wäre die letzte Person, die ihm etwas erzählen würde und Aya war sich sicher, dass der Mediziner dieses wusste. Also, was sollte er hier? Als Versuchskaninchen war er gänzlich ungeeignet. Nach Kritikers Informationen hatte sich Disraeli auf Kinder spezialisiert... Also erneut die Frage was macht er hier? Das Einzige was Aya definitiv sagen konnte war, dass er sich in einer kleinen vermoderten Zelle befand. Bei eingehender Betrachtung erkannt er ein kleines Fenster, dass kaum Licht in diese Dunkelheit warf. Recht neben ihm waren 5 weitere Ketten an der Wand verankert. Sollte dieser Raum ein ehemaliges Verließ sein? Genau gegenüber von ihm ragte eine schwere Metalltür in den Raum. Allerdings erschien sie Aya eher wie eine Metallplatte, da kein Öffnungsmechanismus zuerkennen war. Etwas länger starrte er die Tür an. Schmunzelnd wand er sich von dieser ab. Meinte er allen ernstes er könne diese durch Starren öffnen? Absurd. So konzentrierte er sich auf sich selbst. Ein Blick zeigte Aya, dass er seine Uniform noch trug. Diese aber an einigen Stellen kleine Risse besaß. Ihm selbst schien nicht passiert zu sein. Einmal davon abgesehen, dass er hier in Ketten hing. Oh wie er dieses Gefühl hasste. Diese Hilflosigkeit. Rein theoretisch sollte er sich schon daran gewohnt haben. Aber bedauerlicherweise ist es schon einige Zeit her, dass er das letzte Mal so ausgeliefert war. Damals hatte er auch solch kaltes Eisen auf seine Haut ertragen müssen... Barsch verschloss er diesen Gedanken im Innersten seines Geistes. Es war Vergangenheit! "Schön, dass du dich beruhigt hast." Unter Kettenrasseln schreckte Aya zusammen. Seit wann stand Disraeli schon neben ihm? "Keine Angst meine Schönheit", säuselte der Langhaarige und schritt auf den Assassinen zu. "Ich werde dir nichts tun." Aya festigte seine Gestalt und schaute unverwandt auf seinen Gegenüber. Dieser blieb stehen und schaute auf das Wesen vor seinen Augen. Er war perfekt. Diese elegante Haltung von Körper und Seele. Die starken Augen. Einfach alles... dieses mal würde es sicher klappen. Aya bemerkte innerlich schaudern den irren Blick des Arztes, ließ sich davon allerdings nichts anmerken. "Was haben sie mit mir vor?", fragte der Weiß neutral. "Das wirst du schon früh genug erfahren..." erwiderte Disraeli in Gedanken vertieft. Aya öffnete seine Mund schloss ihn jedoch wieder als er Disraelis Bewegung bemerkte. Dieser lief nun gelassen auf den Rotschopf zu und überwand den letzten Meter, der beide trennte. Dann zog er eine kurze Klinge aus einer seiner Manteltaschen. Automatisch presste sich Aya näher an die Wand. Es ist Vergangenheit! Disraeli beobachtete vergnügt den nutzlosen Versuch Ayas seine Furcht zu verbergen. Der Arzt lehnte sich an sein Opfer und begann dessen Oberteil genüsslich und akribisch zu zertrennen. Dabei fuhr er nur hauchzart über die weiße Haut. Langsam fiel das Oberteil gen Boden und die Orden gaben ein zartes Klirren von sich. Fasziniert schaute der Mediziner auf den sich stark hebenden Brustkorb. Genießerisch nutzte er die Klinge ein letztes Mal und skizzierte ein verschnörkeltes Symbol auf die linke obere Brust des Rotschopfes. Aus den Einschnittstellen quoll geringfügig Blut hervor und ließ das Bildnis erstrahlen. Mit perversem Vergnügen verfolgte Disraeli ein kleines Rinnsal Blut, welches über den Oberkörper des Rothaarigen floss. Leicht leckte er sich dabei über die Lippen. Aya verzog angewidert sein Gesicht. Disraeli löste sich von diesem Anblick und entfernte sich etwas von dem Jüngeren. An der Tür blieb er stehen und drehte sich noch einmal um. "Wir sehen uns in 15 Minuten wieder, mein Schöner." Mit diesen Worten verließ er den Raum und Schweigen hüllte Aya ein. Der Rotschopf atmete tief durch und probierte seine verkrampften Muskeln zu entspannen. Seine Schulter brannte höllisch. Sollte sich Kritiker so in diesem "Arzt" geirrt haben? Kurz schloss er die Augen und öffnete sie Sekunden später als er schwere Schritte vor der Tür hörte. Mit einem Stoß wurde diese geöffnet und Disraelis Assistent, der ihm als Shohei vorgestellt wurde, betrat den Raum. Mit einem Schmunzeln betrachte er Aya und trat zu dem Jüngeren heran. Gemächlich griff er in seine Anzugtasche und holte den Schlüssel für die Fesseln heraus, welche er dann auch öffnete. Sofort spannte Aya seine Muskeln für einen schnellen Ausbruch. Jedoch war sich Shohei dessen bewusst und packte den Weiß am Hals und drückte ihn schmerzlich gegen die Wand zurück. Aya probierte sich dem Griff zu entwinden, dabei drückte der Assistent jedoch noch fester zu. Schwer nach Luft ringend gab sich Aya fürs erste geschlagen. Shohei entließ ihn aus seinem Griff und Aya rutschte etwas an der Wand nach unten. "Ich hoffe, du kommst nicht noch einmal auf die Idee solchen Unsinn veranstalten zu wollen, sonst höre ich nicht auf, wenn du aufgibst." Bei diesem Wort hob Aya seinen Kopf. Eine zeitweilige Niederlage einsehen ja. Aber er würde niemals aufgeben. Ein zynisches Lächeln legte sich auf Shoheis Lippen. Ihr neuer Kandidat wollte als nicht klein bei geben. Das er nicht lachte... In der Zwischenzeit richtete sich der Rotschopf wieder würdevoll auf. "Hättest du nun die freundliche Güte mir zu folgen?" fragte Shohei und richtete unverwandt eine Waffe auf Aya und bedeutete ihm dann mittels einer Kopfbewegung den Weg zur Tür. Mit neutralem Verhalten folgte Aya den Anweisungen. Wobei er sich seiner bis jetzt auswegloserschienenden Lage schwer bewusst wurde. Was sollte er gegen einen bewaffneten Gegner tun, wenn er selbst keine Möglichkeit hatte sich zu verteidigen? Ein Ausbruch wäre zu gefährlich und wenn es klappen sollte, wäre er in diesem Terrain machtlos. Gleichgültig betrat der Rotschopf den Flur und spürte die Waffe in seinem Rücken. Leicht entnervt atmete er aus. Shohei führte Aya durch einige Gänge und stieß in dann in eine offene Tür hinein. Nachdem Aya in den Raum geschwankt war und wieder sicher stand, hörte er die Tür zuschlagen. Ein ekelerregender Geruch aus Formaldehyd nahm alles ein. Mühsam zwang der Rothaarige Sauerstoff in seine Lungen. Bei jedem Atemzug verließen ihn jedoch seine Kräfte immer mehr und er ging in die Knie. Nach einem aussichtslosen sich aufzurichten, verlor er das Bewusstsein. Das Geräusch eine Lüftung erklang und reinigte den Raum von dem Narkotikum. Wenig später kam Shohei in den Raum und trat an einen Operationstisch heran. Kurz desinfizierte er diesen und legte Aya entkleidet darauf. Danach legte er ein Operationstuch über den Bewusstlosen und verließ den Raum erneut. Einen Moment später betrat Disraeli das sterilisierte Operationszimmer. Wie er diesen Geruch liebte... "Ich habe doch gesagt wir sehen uns in 15 Minuten wieder." Der Wissenschaftler zog das Operationstuch von Ayas Oberkörper und entblößte dessen Brust. Zärtlich fuhr er mit seiner Hand über die weiße Haut. Kurz senkte er seinen Kopf und küsste sein Brandmal sanft. "Du bist wahrlich eine Schönheit. Einfach makellos." Schwer trennte sich Disraeli von diesem Anblick und ging zu einigen technischen Geräten, die in der Nähe des Tisches standen. Mit geübten Handbewegungen schaltete er die Maschinen ein. Diese erfühlten den Raum nun mit unterschwelligem Piepen und Surren. Disraeli ging zu seinem Patienten zurück und Vorfreude erstrahlte in seinen Augen. Er sprühte ein Desinfektionsmittel auf den Oberkörper seines Opfers und verstrich dieses mit Hilfe eines Tupfers. An spezifischen Stellen wurden Elektroden angebracht. Ein lautes Piepen verkündete nun den Herzschlag des Rotschopfes. Dieser war langsam aber kräftig. Schnell überprüfte Disraeli sämtliche biometrischen Daten. Mit Zufriedenheit stellte er fest, dass sein Patient bester Gesundheit war. Die Chancen standen also gut, dass die Operation gelingen würde. "Perfekt... es kann beginnen." Mit einer raschen Bewegung zog er das Operationstuch ganz von Ayas Körper, nahm es in die Hand und faltete es zur Hälfte. Danach legte er es auf einem kleineren Nebentisch, auf dem einst die desinfizierten Elektroden lagen, ab. Nun ging er um den Operationstisch herum und brachte Aya in eine Seitenlage. Dort überprüfte er noch einmal die Elektroden, deren Kabel noch ungespannt über den Boden verliefen. Mit einer zweiten Bewegung drehte er den Rotschopf auf den Bauch penibel darauf achtend, dass keine Elektrode abfiel oder verschoben wurde. Mit dem gefalteten Tuch bedeckte er nun den Unterleib Ayas. Kühle Routine verließ den Doktor als er zu einer Spritze griff. Mit gefährlichem Ausdruck stellte er sicher, dass keine Luft in ihr war und betrachtete fasziniert die herausgestobene silberschimmernde Flüssigkeit. "Jetzt erhältst du deine Medizin meine Venus." Disraeli stieß die Spitze direkt zwischen die Rückenwirbel in Nähe der Lendenregion. Eine unbekannte Flüssigkeit wurde komplett in den Besinnungslosen injiziert. ~Weiß~ Yohji wanderte nervös im Wohnbereich auf und ab, während ein sichtlich verzweifelter Omi versuchte über das Internet an den Aufenthaltsort ihres Leaders zu kommen. Er hatte schon alles ausprobiert. Der Jüngste hatte sich in sämtliche interne Akten der Krankenhäuser, Kliniken und privaten Ärzten eingehackt. Jedoch gab es keine einzige Akte, die auf eine kürzlich Einweisung eines jungen rothaarigen Mannes hinwies. Danach hatte er in den Polizeiakten herumgestöbert, wurde dort allerdings auch nicht fündig. So durchforstete er nun alle Zeitungsartikel der letzten Stunde um eventuell einen Hinweis aus Ayas Verbleib zu erhalten. Jedoch begann er langsam die Hoffung zu verlieren. Kritiker schien ihre letzte Chance zu sein... Müde ließ er seinen Blick schweifen, der bei Ken stehen blieb. Dieser saß zusammengesunken mit einer Decke umwickelt auf einer Couch. Sein Gesicht war zwar nicht mehr so blass wie vor Stunden, aber gesund konnte man ihn auch nicht nennen. Leicht schüttelte Omi seinen Kopf. Sie hätten ihm nicht sagen sollen, dass Aya verschwunden war. Zunächst hatte Omi noch probiert Ken abzuhalten, aber trotz seinen Verletzungen wollte der Fußballer bei der Suche helfen. Nun starrte er das Telefon an. Es erschien Omi so als wolle er den Apparat dazu zwingen, dass Aya sich meldete. Der Rothaarige würde dann ganz bestimmt mit seiner kalten Art sagen, dass es ihm gut gehe. Hoffung lenkte Omi kurz ab. Jedoch schwieg das Telefon... "Meine Güte Yohji... setz dich endlich hin! Du machst mich ganz nervös. So kann ich mich überhaupt nicht konzentrieren." Der Ältere zuckte bei Omis Worten zusammen. Jedoch konnte er sich nicht in Ruhe hinsetzen und nichts tut. Er brachte Beschäftigung. "Ich mach Kaffee.", sagte er trocken und verschwand in der Küche um den Kaffee aufzusetzen. Anfangs schaute Yohji noch dem durchlaufenden Kaffee zu, dann nahm ihn wieder diese Unruhe ein. Unbemerkt begann der Brünette erneut in der Küche auf und ab zu laufen und fuhr sich einige Male durch das Haar. Dieses wurde nun aus der sonst so perfekten Form gebracht. Diese Situation war nicht auszuhalten. Was sollten sie nur tun? Wie sollten sie Aya finden? Yohji wurde sich schmerzlich bewusst wie hilflos sie doch ohne Aya waren. Ihr Anführer würde wissen, was sie nun tun müssten. Yohji beendete seine Wanderung und setzte sich an den Küchentisch. Es wäre besser gewesen, wenn er an Ayas Stelle verschwunden wäre... Dieser hätte definitiv einen kühleren Kopf bewahrt und dafür gesorgt, dass alle Alternativen genutzt wurden. Und was machte er? Sinnlos in der Gegend rumlaufen. Doch Aya war nicht hier und langsam keimte Angst in Yohji. Schließlich war er der Älteste und nun lastete die ganze Verantwortung auf ihm... Das letzte Mal als er Verantwortung über ein Lebewesen übernommen hatte, starb dieses in seinen Armen. Ein wehmütiges Lächeln schlich sich auf sein Gesicht als er an Asuka dachte. Damals hatte er seiner Verantwortung nicht nachkommen können... wie sollte er es heute schaffen? Gedankenverloren klopfte er sich eine Zigarette aus seiner Packung und setzte diese mit zitternden Fingern in Brand. Schnell nahm er einen kräftigen Zug, um sich zu beruhigen. Als der dritte Glimmstängel sich dem Ende neigte, hatte sich der Playboy wieder unter Kontrolle. Unglücklich schaute er auf den Küchentisch vor sich. Da Aya ihm das Rauchen in der Küche verboten hatte, war kein Aschenbecher vorhanden... So zierte nun Asche und ausgedrückte Zigarettenstummel den sonst so reinen Tisch. Der Brünette hoffte innerlich, dass er dieses Chaos beseitigen konnte. Denn wenn Aya das sehen würde, gäbe es gewaltigen Ärger. Plötzlich hörte Yohji wie ihre Haustür geöffnet wurde. Innerlich hörte er schon einen wütenden Aya, der um die Ecke bog und ihm eine Stammpauke halten würde. Jedoch blieb diese Argumentation aus und anstatt der Stimme ihres Leader hörte er Birman. "Hey Jungs.", mit einem aufmunternden Lächeln begrüßte sie ihre Freunde und betrat das Wohnzimmer. Yohji hatte in der Zwischenzeit seine Zigarette ausgedrückt und gesellte sich mit einem " Und?" zu den anderen. Birman setzte sich neben Ken und schüttelte leicht mit ihrem Kopf. "Nicht... tut mir leid. Unsere Recherchen im Hotel waren erfolglos. Wir konnten keine Hinweise auf den Verbleib Ayas finden. Keiner scheint ihn gesehen zu haben, nachdem er mit Herrn Disraeli die Festlichkeit verlassen hatte. Es schmerzt mich sehr es sagen zu müssen aber... wir haben keine Garantie, dass er überhaupt noch lebt. Wenn er allerdings noch leben sollte und nicht in 2 Woche zu uns zurückkehrt, steht er auf der Abschussliste." Sie seufzte und senkte ihren Blick. "Danke Birman...genau diese Worte habe ich jetzt gebraucht." "Entschuldige, Yohji, aber wir müssen alle Möglichkeiten berücksichtigen." "Schön für euch, aber ich gebe Aya nicht so schnell auf wie Kritiker. Für Perser scheint er doch eh nur irgendein x-beliebiger Killer zu sein, der leicht zu ersetzen ist. Oder?! Da hab ich doch recht... nicht war?", brauste dieser auf. Er konnte es nicht begreifen. Das konnte doch nicht ihr ernst sein. "Ich warte auf eine Antwort. Wann wollt ihr denn jemanden schicken, der ihn ersetzt? Sag schon!" "Yohji!!...Hör auf so zu reden. Kritiker kann Aya nicht so leicht aufgeben?" Es schien sie wolle sich selbst belügen. Omi schaute nun zu Birman und bedachte sie mit einem kummervoll Blick. Die Sekretärin erhob sich und ging auf Omi zu. "Ich kann leider nichts machen. Kritiker sieht die ganze Sache etwas anders als ihr. Yohji hat recht. In Kritikers Augen ist Aya nur irgendein Killer, der seinen Auftrag nicht ordentlich erfüllt hat. Die letzten offiziellen Anweisungen waren, dass der Aufwand zu groß sei seinetwegen Suchtrupps aufzustellen. Diese Kräfte können woanders besser eingesetzt werden. Er hat nur niedere Priorität. Ab jetzt ist Aya sich selbst überlassen... Sollte er in einer Woche nicht zurück sein, bekommt ihr ein neues Mitglied." Sie warf noch einen kurzen Blick in die Runde und verließ das Koneko. Zurück ließ sie drei zutiefst schockierte Männer. ~Aya~ Stöhnend erwachte Aya aus einem schier entlosen Alptraum. In diesem Traum lief er durch die absolute Finsternis. Nichts war ihm geblieben... ° Er konnte nur noch rennen... Rechts neben ihm erstreckte sich ein weites Meer aus Blut. Mit Schaudern erkannte er jedes Mal ein Gesicht eines seiner Opfer, wenn genauer in diese Flüssigkeit schaute. Schwarz Krähen tauchend hinter ihm auf und begannen ihm Fluge an ihm herumzupicken. Mühsam verscheuchte er diese Biester und rannte weiter. Sein Kopf war leer. Kein Gedanke existierte darin. Automatisch trugen ihn seine Füße vorwärts hin zu einem kleinen Wald. Dort angelangt verlangsamten sich seine Schritte. An den dürren Bäumen rechts und links hingen ausgemergelte Gestalten. Mit ihren hohlen Augen blickten sie einem neuen Leidensgefährten entgegen. Dieses nahm Aya gar nicht war. Das einzige was er noch sehen konnte, war ein schmaler Weg. Dieser Pfad bestand aus Leichen. Aya glaubte sich übergeben zu müssen doch zu nicht war er mehr fähig. Willenlos ging er seinen Weg weiter. Einen Weg, den er in seinem Leben schon so oft gegangen war. Für seine Familie, seine Schwester, seine Rache... Sollte dieser Weg je enden? Langsam lichtete sich der Wald und der Rothaarige erreichte eine kleine Anhöhe. Auf diese kletterte er hinauf und schaute zu seinen Füßen. Hinter ihm lag ein Weg aus allem was er zerstört hatte... Und vor ihm begann die strahlende Sonne mit ihren blutigen Strahlen auf zu gehen und nach ihm zu greifen. Zögernd folgte er ihren Schein und erblickte seinen eigenen Korpus. ° Nichts war er mehr... nur ein Körper ohne Seele. Schnell verwarf Aya seine letzten Gedanken. Panik war das, was er in dieser Situation, am wenigsten gebrauchen konnte. Noch immer hing er an diesen Ketten. Noch immer war er gefangen und seiner Freiheit beraubt. Ein lähmender Schmerz schüttelte ihn, als er probierte sich zu bewegen. Was war denn nur geschehen? Sein Kopf war leer. Als ob sein Selbst aus ihm heraus gezogen wurde. Verbissen probierte er sich zu erinnern, aber alles blieb bedeutungslos. Keine Vergangenheit, keine Gegenwart... In seinen Gedanken hallte nur das ihm bekannte Lachen Disraelis und eine andere bekannte Stimme. Was machte diese Person hier? Irgendwie war alles falsch... Erneute Schmerzen durchzogen den überlasteten Geist. Schon bald fiel die Gestalt zurück an die harte Wand und wurde von einer süßen Ohnmacht umarmt. Seiner selbst beraubt... "Siehst du meine Liebe. Es läuft alles wie geplant." Erläuterte Disraeli seinem Gesprächspartner. "Ich habe dir ja gesagt er ist für deine Forschung perfekt." Erwiderte eine weibliche Stimme. "Du hattest ganz recht. Hätte ich bloß nicht an dir gezweifelt, dann hätte ich ihn schon eher haben können." "Wie stehen seine Chancen?" fragte die Frau interessiert. "Sehr gut. Wir konnten seine Gehirnwindungen so blockieren, wie gewünscht. Und auf die Essenz spricht er auch schon sehr viel versprechend an. Allerdings baue ich noch eine Kontrolleinheit ein.", Antwortete Disraeli überschwänglich. "Das freut mich für dich..." tbc Kapitel 6: Begegnung -------------------- Disclaimer: Keiner der hier handelnden Charaktere gehört uns und wir verdienen hiermit kein Geld. Der Name des Charakters Numataka Tukugen ist aus Dan Browns "Digital Fortress" entliehen. Warnung: OOC, dark Pairing: Crawford x Aya (Ran) @ nai-chan Rechtherzlichen Dank für den Kommentar. Ich hoffe dieser Teil kommt annähernd an den vorigen heran. @ Inukichan Und wieder ein Kommentar von dir. Ich soll dir von Miez eine Knuddelattacke übermitteln. Ob die Frau schon bekannt ist... kann sein... Du wirst es noch lesen können... irgendwann... " " Sprache * * Telepathie von Schuldig # # telepathische Verbindung zu Schuldig ~Disraeli~ Genau beobachtend schaute Shohei zwei Wachen zu, wie diese den rothaarigen Mann aus seiner Zelle trugen. Noch einmal sollte dieser Mann eine nicht minderschwere Operation hinter sich bringen. Leicht musste Shohei lächeln. Der Doktor hatte schon verrückte Ideen. Aber ihn sollte es nicht stören. Das Wachpersonal hatte ihren Patienten in der Zwischenzeit schon auf eine präparierte Transporttrage gelegt. Dort sicherten sie den Ohnmächtigen mit einigen starken Riemen. Diese wurden um den ganzen Körper geschlungen. Zufrieden stellte er die Präzision fest mit der die Wachen arbeiteten, obwohl es gar nicht nötig zu seinen schien den Rotschopf auf diese Weise an einer Flucht zu hindern. Dieser lag immer noch teilnahmslos auf der Trage. Die Gruppe setzte sich in Bewegung und folgte einigen weiß und sterilwirkenden Fluren. Vor einer Korridortür blieben sie stehen und Shohei schob die Trage in einen kleineren Operationssaal. Schnell überprüfte er die Riemen und verließ den Raum. Vor der Tür begegnete er Disraeli, der überaus zufrieden wirkte und nickte diesem kurz zu. Dieser nahm ihn aber kaum zur Kenntnis und betrat den Raum seines Schaffens. ~3 Stunden später~ Entspannt lehnte sich Disraeli in seinem Bürostuhl zurück und ließ die letzten Stunden Revue passieren. Es hatte alles perfekt geklappt. Keine Komplikationen bei dem zweiten Eingriff und er hatte sogar sein Zeitpensum von knapp 3 Stunden einhalten können. Eines überraschte ihn allerdings, nämlich die Tatsache, dass es überhaupt keine Zwischenfälle gab. Seine früheren Opfer starben meist an einer Überlastung der Synapsen des Gehirns, wenn sie es überhaupt zu dieser zweiten Operation schafften. Doch der Rotschopf schien einen erstaunlichen Selbsterhaltungstrieb zu besitzen. Leider war sein Geist trotzdem schwächer als seine technischen Fähigkeiten. Nach diesem Eingriff überwachte er noch die sichere Verwahrung seiner Schöpfung. Er konnte sich einfach nicht an dieser Person satt sehen. Dieses blutrote Haar und diese elfenbeinfarbene Haut... dieses Wesen sollte ihm gehören. Ein Klopfen riss ihn aus seinen Gedanken. Mit einem ungehaltenen Herein begrüßte der Langhaarige seinen Besuch. Leicht zögernd betrat Shohei den Privatraum des Mediziners. Allein schon diese rüde Begrüßung ließ ihn wissen, dass es besser gewesen wäre Disraeli in Ruhe zu lassen. Aber sein Anliegen war wichtiger als die Laune seines Gegenübers. Disraeli schaute seinen Assistenten unverwandt an. Seine Augen schienen Shohei durchdringen zu wollen. "Doktor es gibt ein kleineres Problem..." Shohei ließ die Worte wenige Sekunden im Raum stehen und wartete auf die Erlaubnis weiter reden zu dürfen. Disraelis Iriden verengten sich und mittels einer kleinen Geste wies er den Kleineren an fortzufahren. "Einer ihrer früheren Geldgeber ist bereit einige brisante Informationen an Kritiker zu verkaufen." "Wer ist es?" fragte Disraeli und begann zu grinsen. "Numataka Tokugen, Leiter eines Pharmaunternehmens." sagte Shohei ohne Umschweife. "Wie sollen wir uns verhalten?" Eigentlich war ihm die Antwort auf diese Frage schon längst bewusst, aber er wollte Disraelis Autorität nicht untergraben. Diesen Fehler würde er nicht noch einmal begehen. Gespannt wartete er auf die Antwort seines Chefs. "Ich werde mich persönlich darum kümmern." Antwortete Disraeli unmissverständlich. "Wie ihr wünscht..." Shohei verbeugte sich leicht und ging zur Tür. Gerade als er die Klinke herabdrücken wollte, ertönte Disraelis Stimme. "Shohei wage es nicht noch einmal mich in diesen Gemächern zu stören." Sagte dieser scharf und beunruhigend gelassen. Schnell drückte der Braunhaarige die Klinke herab und floh mit einem angedeuteten Nicken aus dem Raum. Zurück blieb ein breitgrinsender Disraeli der gedankenverloren mit seinem Haar spielte. ~Schwarz~ Im Schwarzhaushalt herrschte eine traute Einsamkeit aller Bewohner. Zwar befand sich alle in einem Raum, jedoch war jeder mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt. Der Wohnbereich war durch die eindringende Nachmittagssonne angenehm erleuchtet. Die Strahlen fielen auf das edle Inventar und auch auf die anwesenden Personen. Leicht hob Crawford seine Zeitung etwas höher um nicht von der einfallenden Sonne geblendet zu werden. Dann widmete er sich wieder dem angefangenen Artikel. Farfarello starrte gebannt auf einen scharfkantigen kristallenen Dekorationsgegenstand, der auf einem der Bücherregale stand. Jedoch widerstand er dem Versuch sich diesen Gegenstand anzueignen, da er sicherlich von einem seiner Kollegen gehindert werden würde. Also blieb er weiter regungslos auf dem dunklen Sofa und genoss seine begrenzte Freiheit. Schuldig blickte unauffällig und leicht verwirrt zu dem Iren als er dessen Gedanken gerade wahrnahm. So schienen die neuen Medikamente doch besser zu wirken als gedacht. Mit einem allbekannten Grinsen wand er sich wieder dem Fernsehgerät zu und verfolgte eine Sendung weiter. Nagi bekam von alldem nichts mit. Zu sehr war er mit seinem Computer beschäftigt. Jedoch erregte eine Bewegung im Hintergrund seine Aufmerksamkeit. Nur ein Schatten, aber doch ausreichend um ihn zu irritieren. So drehte er sich um und schaute direkt zu Crawford, der sich aus seinem Sessel erhoben hatte und nun gelassen Richtung Telefon ging. Kurz bevor er nach dem Hörer greifen konnte, begann dieses zu klingeln. Sofort fokussierte sich auch die Aufmerksamkeit von Seiten Schuldigs und Farfarellos auf ihn. "Hai." Meldete sich Crawford kurz angebunden. "Hier Disraeli. Ich würde sie bitten in mein Büro zu kommen. Ich habe eine neue Aufgabe für sie." "Wir kommen." Damit legte der Anführer von Schwarz auf und wand sich an seine Kollegen. Diese blickten ihn mehr oder weniger fragend an. "Wir haben ein Treffen mit dem Doktor. Seid in einer halben Stunde abfahrtbereit." Damit drehte er sich um und begab sich in sein Zimmer. Entnervt rollte Schuldig mit den Augen. Also sollte es wieder kein "beschaulicher" Abend werden. Zum verabredeten Zeitpunkt hatte sich ganz Schwarz im Wohnbereich eingefunden. Gemeinsam gingen sie zu Crawfords Mercedes und fuhren auf direktem Wege zu dem Hauptsitz Disraelis. Nach kurzer Fahrtzeit erreichten sie erstaunlicherweise schon die Randgebiete Tokyos. Dieses Gebiet war durch seine industrielle Bedeutung gekennzeichnet. Überall standen hohe Wolkenkratzer, diverser Firmen und im Hintergrund erhoben sich mächtige Schornsteine, die in den Himmel zu ragen schienen. Gleichgültig betrachtete Nagi die, an ihm vorbeirauschende, Landschaft. Zu einer Masse verschmolzen die Formen der Gebäude. Alles wurde eine graue Einheit. Eine Einheit, die weder gut noch böse kannte. Kein schwarz. Kein weiß. Nur das alles erstickende grau. Durchaus in vielen Variationen, aber trotzdem blieb alles diese neutrale nichtssagende Farbe... Leicht musste Nagi über sich selbst den Kopf schütteln. War er nicht viel zu jung um in Melancholie zu versinken? Hoffend richtete er seinen Blick in den Himmel. Dieser hatte sich jedoch verdunkelt und schwarze Wolken zogen vom Meer her auf. Leicht seufzte er und zog somit den Blick Farfarellos auf sich, der neben ihm saß. Diesen ignorierte Nagi gekonnt und schaute weiter in das Grau. Nach einer knappen Viertelstunde erreichten sie das unscheinbare Gebäude, welches an einer Hauptstraße lag und in dem Disraeli seine Experimente bevorzugt durchführte. Die einst so schön strahlende weiße Wand leuchte nun in einem vergilbten Ton. Die strahlenden Fenster waren mit Staub bedeckt und hinderten so neugierige Besucher in das Innere des Komplexes zu schauen. Der Mercedes bremste ab und alle Schwarzmitglieder stiegen aus. Sie überquerten einen kleineren Hinterhof um zu einer halbversteckten Hintertür zugelangen. Dort angekommen gab Crawford einen Code in das elektronische Schloss ein. Der Mechanismus öffnete sich mit einem leisen Piep und Klickgeräusch. Schuldig zog galant die Tür auf und bot so seinen Kollegen die Möglichkeit das folgende Zimmer zu betreten. Nachdem alle hinein gegangen waren, schloss er die Tür geräuschlos hinter sich. Gemächlich lief Crawford voraus und lauschte den Schritten der anderen. Nachdem sie einen weiteren Teilkomplex des Gebäudes hinter sich gebracht hatten, veränderte sich das Erscheinungsbild plötzlich. Durch die ehemals verwaisten Gänge zog sich nun ein steriler Geruch und einige Menschen kreuzten ihre Wege. Jedoch beachteten diese die weißgekleideten Gestalten nicht weiter. Wenige Minuten später standen die Schwarzmitglieder erneut vor einer Tür mit Codierung. Diese öffnete sich jedoch von alleine und sie betraten das bekannte Vorzimmer des Mediziners. Jedoch mussten sie dieses Mal nicht in dieser skurrilen Umgebung verharren, sonder konnten direkt in das Zimmer des Arztes. Dieser hatte seine Ellenbogen auf dem Schreibtisch abgestützt und faltete seine Hände zu einer Ebene auf welcher sein Kein lag. Mit neugierigem Blick wurden die eintretenden Schwarzmitglieder gemustert. "Mister Crawford, sie haben mich warten lassen... Von einem Mann ihrer Größe hätte ich mehr Pünktlichkeit erwartet." "Ich bitte vielmals um Entschuldigung. Jedoch hatten wir nicht mit einem so baldigen Anruf ihrerseits gerechnet." Antwortete der leicht lächelnde Amerikaner. "Natürlich..." Disraeli erhob sich und trat auf den Schwarzhaarigen zu. "Jedoch zwangen mich unerwartete Dinge ihre Dienste erneut in Anspruch nehmen zu müssen." Aufmerksam lauschte Crawford der Ausführung Disraelis und nickte diesem leicht zu. Daraufhin verdunkelten sich die Augen des Mediziners unauffällig. Mit einem belustigten Blick beobachtete Schuldig das Machtgeplänkel zwischen beiden Rednern. "Die Umstände ihrer nächsten Mission sind vorerst nicht von Belang. Es muss ihnen reichen, dass ich sie anweise einen ehemaligen... nennen wir es... Arbeitgeber meinerseits zu eliminieren." Ohne jede Regung hörten die Schwarzmitglieder zu. "Ihre Zielperson heißt Numataka Tokugen. Er ist der Leiter einer Firma, die Pharmazeutiker herstellt. Es ist für mich und damit auch für sie von elementarer Wichtigkeit, dass Numataka beseitigt wird. Sie werden ihm in 5 Tagen begegnen. Genauere Daten lasse ich ihnen noch zu kommen." Damit entfernte er sich von der Gruppe und ging auf eine unscheinbare Tür des Zimmers zu. Mit einer kurzen Geste wies er die anderen an ihm durch diese Tür zu folgen. Dieses taten sie auch und gelangten in einen Tunnelkomplex. Die Wände waren mit weißen Fließen verkleidet und ein betäubender Chloroformgeruch hing in dem ungelüfteten Gang. *Meinst du er hätte dir mehr Informationen gegeben, wenn du etwas netter gewesen wärst?* erklang die amüsierte Stimme des Telepathen im Crawfords Geist. #Das wage ich allerdings zu bezweifeln Schuldig. Aber irgendetwas behagt mir an der ganzen Sache ganz und gar nicht. Kannst du etwas in seinem Geist lesen?# Für kurze Zeit herrschte Stille zwischen beiden Gesprächspartnern. *Nein, kann ich nicht. Sein Geist ist viel zu verworren. Seine oberflächlichen Gedanken liegen nicht bei unserer Mission, sondern ganz wo anders. Allerdings sehe ich keine Möglichkeit mich weiter in seinen Geist hineinzuklinken um an unsere Infos zu kommen.* #Kannst du mir sagen an was er momentan denkt?# *An etwas aus dem ich auch nicht schlau werde. Seine Gedanken sind ein Chaos. Er springt von einer Thematik zur nächsten und scheint doch bei seinem Kerngedanken zu bleiben. Aber ich kann einfach nicht erkennen welcher das ist. Ich habe lediglich ein ungutes Gefühl bei der ganzen Sache.* Crawford, der vor Schuldig lief nickte einmal leicht mir dem Kopf und gab diesem so zu verstehen, dass das Gespräch beendet sei und er bedauerlicherweise seine Einschätzung teilte. Nach kurzer Zeit erreichte die Gruppe einen kleinen verdreckten Innenhof, den sie durchquerten. Ein gewaltiges Krachen war zu hören als ein Blitz den dunklen Himmel zerriss. Möglichst schnell probierten sie den Hof zu durchqueren, da der Himmel seine Pforten zu öffnen begann. Erneut änderte sich die Umgebung im nächsten Komplexinneren. Dieser war durch seine Kälte gekennzeichnet. Schuldig lief ein kalter Schauer den Rücken herab. Um sie herum waren fensterlose kahle Wände. Lediglich nach genauerer Betrachtung bemerkte er die winzigen Lucken, die höchstwahrscheinlich etwas Licht in die künstlicherhellten Gänge lassen sollten. Unaufhaltsam schlug der Regen gegen sie. Der allbekannte Gestank schien sich von Sekunde zu Sekunde zu verstärken, was Schuldig zwang einen Würgereflex zu unterdrücken. Irgendwie erinnerte ihn dieses Szenario stark an seine verdrängte Vergangenheit... "Mister Crawford...", die Stimme Disraelis erfüllte den ganzen Gang und wurde verstärkt zurückgeworfen. Somit lag erneut die Aufmerksamkeit aller bei dem Mediziner, "ich werde ihnen bei diesem Auftrag ein neues Mitglied zur Seite stellen." "Ich glaube nicht, dass das nötig sein wird. Schwarz ist eine auf sich eingespielte Einheit. Ein Störfaktor wäre nicht empfehlenswert." fiel Crawford Disraeli leicht ungehalten ins Wort. "Keine Sorge... ich hatte nicht vor ihre Kompetenz anzuzweifeln. Es liegt lediglich in meinem Interesse dieser Person einem Test zu unterziehen." Probierte er Crawford zu beruhigen. Jedoch blieb dem Amerikaner nicht die Mischung zwischen Vorfreude und Wahnsinn in Disraelis Stimme verborgen. Skeptisch beschloss er die Sache genauer zu bebachten und zu bewerten. Vor ihnen endete der Gang in einer Kreuzung. Dort bogen sie in die rechte Abzweigung ein und blieben vor einem schweren metallenem Tor stehen. Disraeli begab sich zu einer Kontrolleinheit und ließ diverse Sicherheitsüberprüfungen über sich ergehen. Nachdem er erneut einen Code eingetippt hatte, öffnete sich der gesicherte Eingang und alle traten in einen kleineren Zwischenraum. Nachdem der letzte in diesem Raum stand, schloss sich die 30 cm dicke Metalltür. Erwartungsvolle Blicke lagen nun auf dem Mediziner. Dieser ging zu einem seitlichgelegenen Spind und holte einen weißen Kittel heraus. "Ich muss sie bitten einen dieser Kittel überzuziehen, da wir einen möglichst sterilen Ort betreten." Er nahm die Schutzkleidung aus dem Spind und reichte sie dem jeweils zukünftigen Träger. Lediglich bei Schuldig legte er noch eine grünliche Haube dazu. Dieses wurde von dem Deutschen mehr als skeptisch beobachtet. "Es ist nötig ihre lange Haarpracht etwas zu bändigen." Missmutig gehorchte dieser und zog sich die Haube dürftig über den Kopf. Dann drehte er sich zu seinen Teamkollegen um. Crawford schaute ihn unverändert an. Jedoch glitzerten Farfarellos Augen amüsiert und Nagi presste seine Lippen stark zusammen um nicht mit Lachen anzufangen. Darauf hin drehte sich Schuldig Disraeli zu, der trotz seiner längeren Haare keine Bedeckung tragen musste. Dieser ignorierte die stumme Anschuldigung jedoch gekonnt. Stattdessen betätigter er eine weiter Konsole und sorgte so für einen Luftaustausch. Ein Zischen erfüllte den Raum als alte Luft heraus und sterile Luft hineingezogen würde. Nachdem sich eine kleine Lampe grün aufleuchtete, gab er einen neuen Befehl ein und eine zweite Tür öffnete sich. Sie traten in die angrenzende Halle. Disraeli ging voraus und führte Schwarz an einer verstärkten Glasfront entlang. Hinter ihr waren verschiedene weiß und blaugekleidete Menschen zu sehen, die in einer unteren Ebene an diversen Geräten standen oder Messungen vorzunehmen schien. Ameisen gleich huschten sie von einer Konsole zu nächsten und wieder zurück. Ein wohlgeordnetes Chaos kam es Schuldig in den Sinn. Kurz wurde die Glaswand unterbrochen als sie in einen anderen Bereich der Halle gingen. Dort standen überdimensionale Zylinder in denen verschiedene Wesen "zuschwimmen" schienen. Leicht stutze Schuldig. Das ganze wirkte beinahe wie ein drittklassiger Science-Fictionfilm. Sie kamen an eine in das Glas geschnittene Tür. Diese wurde von Disraeli geöffnet. Vor ihnen verlief nun eine metallene Treppe, die ihnen den Weg nach unten wies. Dort angelangt warteten sie auf Disraeli. In der Zwischenzeit schaute sich Schuldig etwas genauer um. Er schien mit seiner These nicht allzu falsch gelegen zu haben. In den zylindrischen Gefäßen schienen wirklich Lebewesen, besser gesagt Tiere in einer goldschimmernden Flüssigkeit zuschweben. Disraeli erreichte in der Zwischenzeit das Ende der Treppe und lief zielstrebig auf ein Gefäß, welches im hinteren Teil der Halle lag, zu. "Meine Herren... ich möchte ihnen nun ihr neues Mitglied vorstellen. Er hat gerade das Licht der Welt erblickt." Disraeli blieb vor einem mindestens 2 Meter hohem Zylinder stehen und blickte zu seiner Schöpfung hinauf. Die Augen der Schwarz weiteten sich als sie die Person vor ihnen identifizieren konnten. Tbc Kapitel 7: Schöpfung -------------------- Disclaimer: Keiner der hier handelnden Charaktere gehört uns und wir verdienen hiermit kein Geld. Warnung: OOC, dark Pairing: Crawford x Aya (Ran) " " Sprache * * Telepathie von Schuldig # # telepathische Verbindung zu Schuldig Hiermit noch einen herzlichen Dank an alle Kommischreiber und wir wünschen euch mit diesem Teil viel Spaß. ~Disraeli~ Elfenbeinfarbene Haut würde von goldener Flüssigkeit umströmt. Die schlanke Gestalt schien in den zarten Schwingungen des Wassers zu zerfließen. Rotes Haar lag nass an dem filigran geformten Gesicht und die sonst so strahlenden Iriden waren durch geschlossene Lider verdeckt. Der unendlich ruhige Anblick wurde allerdings durch ein vor Schmerz verzogenes Gesicht zerstört. "Dieses ist mein neuesten Projekt. Ist es nicht perfekt geworden?", mit wahnsinnigem Ausdruck drehte Disraeli sich von der schutzlosen Gestalt weg und schaute zu den Schwarzmitgliedern. Nachdem Nagi den ersten Schockmoment hinter sich gebracht hatte, legte sich wieder ein gleichgültiger Ausdruck auf sein Gesicht. Es hatte ihn nicht zu interessieren, wie der Anführer von Weiß in die Fänge Disraelis kam. Jedoch fragte er sich, wie dieser den Weiß integrieren wolle. Aber auch darüber braucht er sich keine Gedanken machen. Farfarello begann leise zukichern und ein ahnender Ausdruck legte über sein Gesicht. "Ein gefallener Engel wird niemals so leicht aufgeben..." Schuldig schaute den Iren irritiert an. Was wollte er den damit schon wieder sagen? Allerdings war ihm die ganze Situation auch mehr als suspekt. Schließlich ergriff Crawford mir unveränderter Mine das Wort. "Wie glauben sie, können wir ihn bei uns integrieren? Ich wage stark zu bezweifeln, dass sich Abyssinian freiwillig an unserer Mission beteiligen wird." Pure Rationalität sprach aus seiner Stimme. Ein wissendes Lächeln legte sich auf das Gesicht Disraelis. "Das wird kein Problem darstellen. Dieses Projekt hat keinen eigenen Willen mehr. Ich habe ihn so programmiert, dass er jeden Befehl ausführt." "Jeden Befehl?" fragte Crawford skeptisch. "Ja. Er wird alles machen was man ihm sagt. Zur Sicherheit habe ich auch noch einen Kontrollchip in sein Gehirn eingebaut, so dass es ihm nicht möglich ist eigene Entscheidungen zu treffen." Ein wahnsinniges Lächeln legte sich auf die Lippen des Doktors. "Ich muss sagen, ich war von dem Geist dieses Wesens sehr überrascht. Er mag zwar nicht so wirken, aber er hat einen sehr starken Selbsterhaltungstrieb. Jeder vorige Kandidat starb während der ersten oder spätestens bei der zweiten Operation. Er überlebte..." dabei strich er gedankenverloren an dem Glas an einem Arm des Rotschopfes entlang. Erst das Räuspern Schuldigs riss ihn aus seiner Trance. "Wie gesagt... Er wird nun als ein weiteres Mitglied agieren. Dabei obliegt er ihrer Aufsicht." Bedeutungsschwer lag sein Blick auf Crawford. "Sollte ihm irgendetwas passieren, haften sie. Des weiteren werden sie überprüfen, ob das Experiment wirklich geglückt ist. Sollte es zu irgendwelchen Komplikationen kommen, bringen sie ihn mir sofort zurück!" Crawford nickte angedeutet. Ein versöhnliches Lächeln umspielte Disraelis Lippen als er sich zur Kontrolleinheit des Zylinders begab und einige Tasten betätigte. Sofort erklang ein Ton hoher Frequenz und ließ alle anderen Geräusche kurz verklingen. Zeitgleich wurde die Flüssigkeit aus dem Behältnis herausgezogen. Durch den Verlust seiner Stütze sackte die Gestalt im Inneren kraftlos auf dem Boden und zugleich an das Glas stützend zusammen. Mit einer weiteren Tastenkombination veranlasste Disraeli eine unscheinbar Öffnung im Glas auf zu gehen. Der Rotschopf, der sich halb bei dieser Öffnung befand, verlor sein Gleichgewicht erneut und fiel den anderen schutzlos vor die Füße. Nur mühsam unterdrückte Crawford den Impuls seine Gegner aus dieser würdelosen Position zu befreien. Stattdessen schaute er zu Disraeli, der aus einem Fach unter der Schalttafel einen Kittel herauszog. Mit diesem ging er auf Aya zu. "Steh auf meine Schönheit." Der Rothaarige erhob sich und wand sich dem Sprecher zu. Dieser reichte ihm nun den Kittel und bedeutete Aya seine Blöße zu bedecken. Ohne jede emotionale Regung kleidete sich der rothaarige Mann an. "Nun müssen wir nur noch eine Rangordnung anlegen..." meinte Disraeli zu sich selbst. "Du wirst allem gehorchen, was dir diese vier Personen sagen. Jedoch haben die Anweisungen Crawfords oberste Priorität." Dabei zeigte Disraeli auf den Amerikaner. Ausdruckslose Augen richteten sich auf das Antlitz des Dunkelhaarigen und bestätigten die Aussage durch ein Nicken. "Darf man fragen, wie sie an diese Person herangekommen sind?" frage Schuldig möglichst höflich. "Das ist ein Geheimnis. Nur so viel... ich habe Kontakte an den richtigen Stellen." Verschwörerisch lächelte Disraeli und Schuldig zog seine Stirn leicht kraus. "Aber nun zu einer anderen Sache. Er besitzt ein paar neue Gaben, die sie nicht unterschätzen sollten. Es wäre sehr nett, wenn sie mir mitteilen könnten, ob das Serum so wirkte wie es geplant war." Fragende Blicke richteten sich auf den Langhaarigen. "Es ist so..." kurz verstummte er um nach den richtigen Worten zu suchen. "Ich habe ihm eine Flüssigkeit injiziert, die verschiedene Sinne und motorische Fähigkeiten verstärkt. Jedoch kann ich nichts darüber aussagen, welche sich nun verbessert haben und welche nicht..." leicht enttäuscht atmete er aus. "Auf welche Merkmale sollen wir achten?" fragte Schuldig. Er hatte keine Lust länger als nötig seine Zeit in diesem Gebäude zu verbringen. Das ganze wurde ihm immer nebulöser. Den strafenden Ausdruck Crawford übersah er fürs erste geflissentlich. Erstaunt über die Forschheit des Grünhaarigen fuhr Disraeli fort. "Höchstwahrscheinlich werden sich seine Sinne extrem verbessern, besonders die Sehfähigkeit und das Gehör. Des weiteren wird sich sein Reaktionsvermögen steigern. Über andere Effekten kann ich nur spekulieren. Also berichten sie mir auch, wenn irgendetwas auf dieser Ebene geschieht." Mit einem Blick, der keine Widerrede zuließ, setzte er sich in Bewegung und bedeutete allen anderen ihm zu folgen. Als sie wieder in den Räumen Disraelis waren, wand sich dieser an Aya. "Du wirst mit ihnen gehen und dich an ihre Anweisungen halten." Ein Nicken Ayas bestätigte die Worte des Arztes. "Mister Crawford ich werde ihnen die nötigen Informationen demnächst zukommen lassen. Ich hoffe sie werden mich nicht enttäuschen." Mit einem vielsagenden Blick reichte er dem Schwarzanführer seine Hand. Dieser ergriff sie und schüttelte sie gemäß der Situation. Ihm war die Drohung durchaus nicht entgangen. Leicht musste Schuldig den Kopf schütteln als er sich diesem unterschwelligen Machtkampf der beiden erneut bewusst wurde. Sie verließen das Zimmer Disraelis und sahen durch das Panoramafenster einen gewaltigen Blitz die schwarzen Massen zerreißen. #Schuldig könntest du probieren dich in Abyssinians Geist einzuklinken?# Leicht irritiert schaute der Deutsche auf den Rücken Crawford vor ihm und dann auf die Gestalt neben ihm. Aya lief gedankenverloren an seiner Seite. Lediglich das permanente Schlagen des Kittels an seine Beine ließ auf etwas Leben Rückschlüsse ziehen. An sich schon eine reichlich paradoxe Situation. Ging es Schuldig durch den Sinn. Wer hätte schon geglaubt, dass der ach so furchtlose Weiß einmal friedlich neben seinem selbsternannten Erzfeind laufen würde. Jedoch war das nicht der Zeitpunkt sich über Abyssinian und dessen ungewolltes Schicksal lustig zu machen. Für 5 Sekunden verlangsamte sich der Schritt des Grünhaarigen als er sich auf seinen ehemaligen Feind konzentrierte. Leicht verengten sich seine Augen als er den Kontakt zwischen sich und Aya abbrach. Das konnte nun wirklich nicht sein. Nach einer Erklärung suchend folgte er den anderen. Erst als kalte Nässe auf ihn niederschlug, erwachte er aus seinen Gedanken. Wann hatten sie das Gebäude verlassen? Rasch schaute er nach seinen Kollegen. Diese hatten schon den Mercedes erreicht und öffneten die Türen. Schnell schloss Schuldig zu ihnen auf und wollte auf dem Beifahrersitz Platz nehmen als sein Blick auf den regungslos stehenden Rotschopf fiel. "Abyssinian. Steigst auf der Beifahrerseite ein." Erklang Crawfords Stimme. Der Rotschopf setzte sich in Bewegung und folgte der Anweisung. Leicht angesäuert schaute der Deutsche Aya an. Also, musste er auf die Rückbank. Um nicht länger im Regen stehen zu müssen, machte er Nagi unmissverständlich klar, dass der Kleinere schleunigst in die Mitte gehen sollte. Dieses tat der Jüngere auch und der Mercedes fuhr an. Schuldig sah während der ganzen Fahrt genervt aus dem Fenster und schnaubte leicht beleidigt. Jedoch überhörte Crawford diese eindeutige Provokation von Seiten Schuldigs gekonnt. Momentan hatte er über etwas nach zudenken, was seine Aufmerksamkeit mehr gefangen nahm, als ein beleidigter Telepath. Immerhin war Schuldig bei weitem kein kleines Kind mehr, dass Stunden vor sich hinschmollen würde, bis es die ersehnte Aufmerksamkeit bekam. Der Verkehr verdichtete sich, je weiter der Mercedes sich von den Randgebieten Tokyos entfernte und somit das Stadtinnere erreichte. Die zweispurigen Straßen nahmen schnell ihre doppelte Breite an und die einst geraden Wege verschnörkelten sich selbst immer mehr zu weitläufigen Knoten. Crawford lenke den Wagen gleichgültig durch den Rushhourverkehr, wurde jedoch von einer roten Ampel zum Halten gezwungen. Gleichgültig wand er seinen Blick von der Fahrbahn ab und richtete diesen unauffällig auf die Gestalt neben ihm. Diese starrte mit leerem Blick auf das aus Teakholz bestehende Armaturenbrett. Das Gesicht bar jeder Emotion und Regung. Aus dem Augenwinkel heraus nahm Crawford war, wie die Ampel von Rot auf Grün sprang. Darauf fokussierte er seinen Blick wieder auf die Fahrbahn und der Wagen setzte seinen Weg fort. Eine halbe Stunde später erreichten sie die Villa. Mittels eines Knopfdruckes schwenkte das Eisentor auf und der Mercedes fuhr eine kleinere Steigung hinauf. Nach geringer Zeit verriegelte sich das Tor wieder und schloss die Personen im Inneren ein. Vor ihnen erstreckte sich ein größeres Gebäude. Dieses war mit einem neutralen Anstrich versehen und besaß große einladende Fenster. Der Garten, welcher die Villa einrahmte, war sehr schlicht gehalten. Lediglich eine Allee von Blutbuchen trennte die Fahrbahn von einer größeren Rassenfläche. Im hinteren Bereich war eine dreitürige Garage zu erkennen, ebenso ein kleinerer Schuppen. Crawford fuhr seinen Wagen durch das schon geöffnete Garagentor und parkte diesen neben Schuldigs. Nach dem der Motor abgestellt wurde, stiegen alle Personen der hinteren Sitzreihe aus und betraten, das Gebäude. Wie nicht anders zu erwarten war, ging jeder sofort seiner Wege, wobei Schuldig den Amerikaner noch mit einem leicht pikierten Blick bedachte. Nagi begab sich wortlos in sein Zimmer und ließ sich auf sein Bett fallen. Dieses gab unter dem Gewicht des Telekineten leicht nach. Ausdruckslos richteten die dunkelblauen Augen sich auf die helle Zimmerdecke. Nie hätte er es sich zu träumen gewagt einmal mit einem Weiß zusammenarbeiten zu dürfen. Ein zynisches Lächeln legte sich auf die leicht verhärteten Gesichtzüge. Im ersten Moment glaubte Nagi eher an eine über aus gut gestellte Falle, als er den willenlos erscheinenden Weißanführer vor sich sah. Jedoch hatte Crawford von keiner Vision berichtet, die sie vor einer Gefahr hätte schützen sollen. Also stellte Abyssinian einfach keine Bedrohung für sie dar oder die Visionen Crawfords begannen mangelhaft zu werden. Eine weitere Alternative wäre, dass Crawford doch eine Vision gehabt hatte, sie jedoch den anderen nicht mitteilte. Das würde allerdings bedeuten, dass der Amerikaner das Risiko durch den Rothaarigen als sehr gering einstufte oder aber im schlimmsten Fall den Verlust seines Teams mit einkalkuliert hatte. Langsam begann Unwohlsein von Nagi Besitz zu ergreifen. Mit einem Kopfschütteln verscheuchte er seine letzten Gedanken. Crawford war keine Person, die einfach sein Team in Gefahr bringen oder beseitigen würde. Wenn der Prekognit etwas besaß, dann das absolute Vertrauen und die Loyalität seines Teams. Weiter konnte sich Nagi auch nicht vorstellen, dass das Weißkätzchen so dumm sein würde jetzt, in der Höhle des Löwen, ohne Unterstützung zu zuschlagen. Mit einem neutralen Gesichtsausdruck erhob sich der Brünette. Jedoch leuchteten seine Augen amüsiert. Geschweige denn, dass er dem Weiß eine so überragend gute Schauspielleistung zutraute. Der Blick Nagis richtete sich nun auf die untergehende Sonne. Warmes Rot ließ sein Zimmer erleuchten, nahm den Jungen kurze Zeit gefangen. Ein kurzer Blick bestätigte diesem seine Vermutung. Es war schon nach 19.00 Uhr. Das Abendessen würden sie heute wohl wieder einzeln zu sich nehmen. Mit einem leisen Seufzer setzte er sich an seinem Computer um sich die Zeit zu verkürzen. Der Amerikaner betrat dicht gefolgt von Aya sein Arbeitszimmer. Dort legte er die von Disraeli erhaltene Mappe ab. In der Zwischenzeit verweilte Aya noch vor der geöffneten Bürotür. Mit einer kurzen Handbewegung wies er dem Rothaarigen an einzutreten um diesem darauf hin auch gleich ein Anhalten zu gebieten. Leicht entnervt setzte sich Crawford hinter seinen Schreibtisch und betrachtete den vor ihm stehenden Rotschopf. Dieser blickte ihn leer über den Tisch hinweg an. Schwer war es dem Dunkelhaarigem möglich sich von diesem Anblick zu lösen. Immer noch suchte er nach einem Funken in diesen todwirkenden Iriden. Kein Leuchten war mehr in ihnen zuerkennen. Nachdenklich schloss er kurz seine eigenen Augen um sie gleich darauf wieder zu öffnen. Jedoch wirkten diese bei weitem nicht mehr so emotionslos und unnahbar wie vor wenigen Augenblicken. "Was hat dieser Möchtegernwissenschaftler nur aus dir gemacht?" Das Orakel erhob sich aus seinem bequemen Stuhl und trat an die Seite des anderen. Dieser schaute nun starr den Bewegungsabläufen seines Nebenmannes zu. Den Blickkontakt nicht unterbrechend. Crawford hob seine Hand. Kurz hielt er inne um dann mit einer hauchzarten Berührung eine blutrote Strähne aus dem blassen Gesicht zu schieben. Unverwandt fokussierten sich die Amethyste nun ganz auf den Amerikaner. Jedoch sprach aus ihnen nur Leere...kein Feuer...kein Glanz...keine Wut...kein Hass...absolute Stille. Eine überaus unangenehme Totenstille. Ungerührt wurde die Annäherung akzeptiert. Disraeli hatte das geschafft, was er seit 2 Jahren versuchte. Aus dem ach so stolzen und unberührbaren Weißleader einen gebrochenen Mann zu machen. Augenblicklich wurde ihm jedoch auch sein eigener Fehler bewusst. Das Ziel aus Abyssinian einen zerbrochenen Menschen zu machen, versprach auch keine Genugtuung, denn das vor ihm stehende Ergebnis, gefiel ihm definitiv nicht. Die ehemals so strahlenden Iriden des Rotschopfes ließen so viel Rückschlüsse auf dessen Charakter zu. Doch nun war alles verschwunden. All das was er einst gewollt hatte. Kurz überschattete Zweifel die sonst so neutralen Gesichtszüge. Warum hatte er dieses nicht vorhergesehen? Crawfords Blick verfinsterte sich. "Das werde ich ihm nie verzeihen." Der Rotschopf sah den Amerikaner fragend an. Leicht winkte Crawford ab und entfernte sich einen Schritt von dem Weiß. Logischerweise war Aya der Sinn seiner Worte nicht bekannt. Wie auch, wenn er nur darauf programmiert war Befehle auszuführen. "Ko..." Crawford war nicht in der Lage seinen Satz zu beenden, denn ein noch immer leicht ungehaltener Telepath betrat schnellen Schrittes das Arbeitszimmer. "Yo...na ihr zwei Hübschen." Mit einem Grinsen schaute er auf das sich ihm bietende Bild. "Was willst du?" Kaum hörbar war ein leichtes Knurren von Seiten des Amerikaners zu hören. "Mir ist langweilig?" Begann der Langhaarige sein Spiel zu beginnen. "Langweile dich woanders." "Keine Angst, hatte ich vor. Ich wollt mir dafür nur mal den Rotschopf ausleihen." Mit einem vielsagenden Grinsen war er neben dem Japaner zum Stehen gekommen. "Ich wollte mich nur etwas... sagen wir mal... amüsieren." Schuldig wurde mit einem ausdruckslosen Blick bedacht. Der sich jedoch schnell verfinsterte. Das konnte doch nicht dessen Ernst sein. "Komm sei nicht so spießig. Ich mache ihn dir schon nicht kaputt. Immerhin würde er ja nur alles machen, was ich sage." //Schuldig meint es also wirklich ernst.// Wurde es Crawford ernüchternd bewusst. "Falsch. Er macht was _ich_ sage." Korrigierte der Amerikaner seinen Kollegen. "Und das heißt?" Fragte Schuldig sichtlich irritiert. "Das heißt, dass du besser verschwinden solltest." Meinte Crawford mehr als unterkühlt. // Ups...hab ich es mal wieder übertrieben...// Durch den drohenden Unterton noch bestärkter in seinem Gedanken, verließ er möglichst schnell das Zimmer, jedoch so dass es nicht wie eine Flucht, sondern eher wie eine eigene Entscheidung wirkte. Crawford richtete seinen Blick wieder zurück auf den Rotschopf, der die Situation stumm gemustert hatte. Erst jetzt bemerkte er, dass der Jüngere immer noch den Laborkittel trug. Leicht resignierend drehte er sich zu Aya um und teilte ihm durch eine kleine Geste mit ihm zu folgen. Gemeinsam durchquerten sie das Büro und betraten einen angrenzenden Raum. Dieser stellte sich als ein edel eingerichtetes Schlafzimmer heraus. Dieses war hell gestrichen und in dem selben Farbton wie die Auslegware gehalten. Dadurch wurde der Kontrast zu den violettfarbenen beinahe schwarzen Möbeln verstärkt. Diese waren klassisch gestaltet und als Zierde diente lediglich ein feingeschwungener silberfarbener Streifen an den Griffen und Rändern des Mobiliars. Crawford ging direkt auf einen großen verspiegelten Kleiderschrank zu. Dort öffnete er eine der Türen und schaute suchend hinein. Nach wenigen Augenblicken holte der Amerikaner einen schwarzen Rollkragenpullover und eine ebenso dunkle Stoffhose heraus. Diese reichte der dem stummen Weiß. Der Rothaarige nahm die angebotene Kleidung entgegen. Nach kurzer Zeit schritt Crawford noch zu einer kleineren Kommode und holte noch ein weiteres Bündel heraus. Dieses legte er auf sein Bett und schaute Aya mit stummer Aufforderung an. Dieser ging auf das Bett zu und begann sich seines Kittels zu entledigen. Etwas perplex schaute Crawford den Bewegungen des Jüngeren zu. Also dieser den Kittel zu Boden sinken ließ, atmete der Dunkelhaarige tief durch und verließ den Raum. Aya nahm diese Bewegung im Hintergrund nur unbewusst war und begann sich einzukleiden. Die ihm angebotenen Kleidungsstücke waren lediglich etwas zu groß. So schaute der etwas verloren wirkende Rotschopf aus dem zu großen Pullover. Unbewusst nahm er den Duft der Kleidung war und schärfte seinen Blick. Wie gebannt schaute der Weiß auf das vor ihm stehende Bett. Dieses war ebenso schlicht gestaltet, wie der Rest des Zimmers. Jedoch weckte die Farbe des seidenen Bettbezuges etwas in ihm. Das tiefe Bordeaux brannte sich regelrecht in seinen Geist ein. Was auch immer seine Augen kurz zum Leuchten brachte, verschwand so schnell wie es gekommen war. Aber einer Geste konnte er sich nicht entziehen. Mit ungeahnter Leichtigkeit strich er über das Rot. Dieses gab minimal nach und ein rotes Rinnsal schien sich zu formen. Es weitete sich aus und fraß sich seinen Weg weiter über die Hand zum Arm des Jüngeren. Dieser verspannte sich und entzog sich mühsam der Erscheinung. Danach verebbte der aufgeflammte Wiederstand und die Iriden wurden leblos. Schnellen Schrittes verließ er den Raum und begab sich in das Arbeitszimmer. Dort stellte sich der Rothaarige regungslos an die noch offene Tür. Crawford saß hinter seinen Schreibtisch und las sich konzentriert ein aufgeschlagenes Dokument durch. Völlig in diese Aufzeichnungen vertieft, bemerkte er nicht die herauskommende Gestalt. Das, was er in dieser "Gebrauchsweisung" las, war nicht gerade aufbauend. Somit sollten sie das neue Spielzeug Disraelis testen. Wie er erlas, wurden dem "Experiment" durch einen speziellen Gencocktail verschiedene Tiergene injiziert. So wurden besonders die Sinne geschärft. Den Daten nach sollte speziell das Gehör und das Sehvermögen verbessert worden sein. Dieses war dem Amerikaner allerdings durch die Ausführungen Disraelis schon bekannt. Des weiteren sollte auch die Geschwindigkeit der Testperson durch einen unterschwelligen Muskelaufbau mit erhöhter Produktion der Erythrozyten einhergehen. Schwarz hatte nun die Aufgabe darauf zu achten, ob diese niedergeschriebenen Vermutungen der Wahrheit entsprachen. Diese neuen Fähigkeiten sollten sie gezielt überprüfen und katalogisieren. Dazu wurde ihnen ein Zeitraum von 5 Tagen zur Verfügung gestellt. Nachdenklich zog Crawford seine Stirn in Falten. Eigentlich entsagt so eine Manipulation jeder Logik. Jedoch war ihm bewusst, dass es, ob nun gewollt oder nicht, durchaus zu solchen Veränderungen kommen kann. Immerhin spekulierten einige angesehene SZ- Wissenschaftler, dass die Ausbildung der so genannten "Begabungen" nur durch einen Gendefekt hervorgerufen wurden. Warum sollte man sie also nicht auch künstlich herbeiführen können? Aber kann es sich Disraeli wirklich anmaßen Gott zu spielen? Bedauerlichere Weise war dem Amerikaner die Antwort sofort bewusst, da der lebende Beweis zu seinem Team gehörte. Unruhe machte sich in ihm breit. Kurzentschlossen, hob der Dunkelhaarige seinen Blick und erkannte den Grund seiner Emotion. Ausdruckslose Augen beobachteten ihn eingehend und zu gleich aus unendlicher Entfernung. Mit festem Blick schaute er in die Iriden, von einer Frage nicht loskommend. Was würde mit dem Rotschopf passieren, wenn er bei sämtlichen Tests versagte oder auf einige erteilte Befehle nicht reagierten würde? tbc Kapitel 8: Fassungslosigkeit ---------------------------- Disclaimer: Keiner der hier handelnden Charaktere gehört uns und wir verdienen hiermit kein Geld. Warnung: OOC, dark Pairing: Crawford x Aya (Ran) Kommentar: Es tut uns unendlich leid, dass wir euch so lange warten ließen. Miez ist gerade umgezogen und deshalb sind wir mit unseren Absprachen etwas aus dem Konzept gekommen. Bitte nehmt es uns nicht übel. Vielleicht kann auch der neue Charakter etwas beruhigen... oder auch nicht. @ Sakumo-san Wir danken rechtherzlich für dein Lob und hoffen, dass du uns diese unfreiwillige Pause nicht allzu übel nimmst. Ob Aya wieder er selbst wird... mal sehen. @ Asagao Tja, die Szene mit dem Bett... drücken wir es so aus. Kein Mensch kann seiner Vergangenheit entfliehen egal in welcher Verfassung er sich befindet. @ Inukichan Ich liebe deine Kommentare einfach, habe ich das schon einmal erwähnt. Du bist mit deinen Fragen der Realität meist näher als du selbst denkst... Nur soviel Farfarello ist der Wirklichkeit wirklich am besten bewusst und keine Sorge Schu wird noch Gelegenheit dazuerhalten etwas mit Aya zu... spielen. Und du willst wirklich das der arme fehlgeleitet Disraeli diese Fanfic nicht überlebt? @ nai-chan Was Aya nun alles erleiden muss... dieser Handlungsstrang wird sich noch etwas länger hinziehen. Aber es wird nicht... angenehm sein. Nichtsdestotrotz herzlichen Dank für deinen Kommi. ~Weiß~ In der Zwischenzeit waren 3 Tage vergangen und es gab immer noch kein Lebenszeichen des Weißanführers. Die Stimmung im Weißhaushalt schien einen Tiefpunkt erreicht zu haben. Mit jedem Tag nahm die Hilflosigkeit und Ohnmacht aller zu. Kritiker hatte sich seit dem letzten Streit mit Birman in keinster Weise mehr gemeldet. Somit waren die 3 Assasinen ganz auf Omis Recherchen angewiesen. Diese hatten den Blondhaarigen jedoch noch kein Stück voran gebracht. Regelrecht verzweifelt saßen Yohji und Ken in der Küche. Vor ihnen breitete sich ein reichlich gedeckter Frühstückstisch aus, der von beiden ignoriert wurde. Ken kaute schwermütig auf seinem Brötchen herum, während Yohji sich nur noch von Nikotin zu ernähren schien. Mit geübten Bewegungen öffnete der Playboy seine zweite Zigarettenschachtel des Morgens. Er zündete sich mit zitternden Fingern eine Zigarette an und zog den beruhigenden Rauch ein. Ken beobachtete seinen Kollegen aus dem Augenwinkel heraus. Wenn Aya hier gewesen wäre, hätte er Yohji schon längst aus der Küche geschmissen. Leicht seufzte der Fußballer. Ja, _wenn_ Aya da gewesen wäre. Er selbst konnte und wollte sich keine Gedanken mehr darüber machen, was mit ihrem Anführer passiert sein könnte. Ab eines stand fest, die Chance, dass Aya absichtlich nicht ins Koneko zurückkehrte, aus welchem Grund auch immer, war mit jedem Tag drastisch gesunken. Diese Ungewissheit zehrte an seinen Nerven und brachte ihn mit jedem Tag einer Frage näher... Was wenn ihr Leader schon tot war? Jedoch gab es einen kleinen Funken Hoffnung für den Fußballer. Seine Wunden waren erstaunlich schnell verheilt und somit war er beinahe schon wieder einsatzfähig. Folglich konnte er sich sehr bald effektiv an der Suche beteiligen und musste nicht in stillem Einverständnis den anderen alles überlassen. Und er würde helfen, selbst wenn die Hilfe so aussah, dass er ganz Tokyo mit seinem Motorrad absuchte. Von diesem Gedanken ganz eingenommen, drang ein Schleichen an sein Ohr, welches sich der Küche zu nähern schien. Nach kurzer Zeit verklang das Geräusch und ein sichtlich übermüdeter Omi betrat die Küche. Tiefe schwarze Augenringe ließen das Gesicht fahl und alt wirken. Die sonst so geordneten Haare standen wirr ab. Statt einem Lächeln gähnte er lediglich und ging zur Kaffeemaschine um dort etwas von seinem Lebenselixier zu erhalten. Mit schwerfälligen Bewegungen schenkte er sich etwas von der schwarzen Flüssigkeit ein und nahm einen großen Schluck. Darauf hin ließ Omi sich neben Ken auf einen Stuhl fallen. Es drohten ihm schon die Augen zu zufallen als er die erwartungsvollen Blicke der anderen auf sich spürte. Mit einem schwachen Kopfschütteln signalisierte er seinen Kollegen, dass seine Recherchen erneut erfolglos verließen. Kens neu geschöpfter Mut verflog so schnell wie er gekommen war. Wo sollte er den bitte suchen, wenn es keine Anhaltspunkte gab. Yohji quittierte das Ganze nur mit einem ernüchternden Blick und fiel zurück in seine Lethargie. Sie selbst schienen an ihren Grenzen angelangt zu seinen. Nun mussten sie sich ganz auf die Arbeit Kritikers verlassen, die Aya eh schon aufgegeben zu haben schienen. Trostlos hing jeder seinen Gedanken nach. Die unausgesprochene Erkenntnis aller legte sich wie ein seidener Vorhang über ihre Gemüter. Das Klingeln eines Handys riss alle kurzzeitig aus ihren Gedanken. Hoffnung keimte auf. Yohji griff halblustlos halbhoffend nach seinem Handy. Schnell überflog er die erhaltene Nachricht und schmiss darauf sein Mobiltelefon lasch in die Ecke. Den fragenden Blicken möglichst ausweichend meinte er nur "Unwichtig." Immerhin ging es keinen weiter an, dass ihn seine derzeitige Beziehung den Laufpass gab, nachdem er ihre dritte Verabredung einfach vergessen hatte. Aber wer hätte gedacht, dass ihn die Sache mit Aya so aus der Bahn werfen würde. Plötzlich hörte man das Schloss ihrer Wohnungstür klicken. Behutsam wurde die Tür geöffnet. Die 3 Assasinen verharrten weiter in ihren Sitzpositionen. Sie hatten es sich abgewöhnt jedes mal in vollster Erwartung zur Tür zu stürmen. Die Person auf die sie so verzweifelt hofften, würde wahrscheinlich eh nicht die Wohnung betreten. Und erneut sollte sich ihre Vermutung bestätigen. Statt Aya betrat lediglich Birman die Küche. "Hey Jungs. Wie geht's euch?" Jedem war bewusst, dass diese Frage nur der Höflichkeit halber gestellt worden war, da man die Antwort unschwer erkennen konnte. Müde Augen blickten ihr entgegen. Schwer konnte man das leise genuschelte "Guten Morgen" erahnen. Bei genauerer Betrachtung erschien ihr der Morgen bei weitem nicht so gut, wie sie es gerade zu hören glaubte. Kritikers Schützlinge schienen einem Nervenzusammenbruch näher zu sein als allem anderen. Dieser Anblick brachte die Sekretärin zu einem entmutigten Seufzen. "Ich habe eine gute Nachricht für euch." Bewusst ließ sie das Gesagte im Raum stehen. Sofort richteten sich alle Blicke aufmerksam auf sie. "Jetzt sag schon.", meinte Yohji nach kurzer Zeit unfreundlich. Birmans Miene verfinsterte sich sichtlich. So langsam ging ihr die Gereiztheit des Playboys auf die Nerven. Die Telefonate der letzten Tage hatten schon eine Tortur dargestellt, von ihrem letzten Besuch ganz zu schweigen. "Wir haben Kontakt zu einer Person aufnehmen können, die ein früherer Geldgeber von unserem Doktor war. Diese Person ist bereit uns Informationen über seinen momentanen Aufenthaltsort und seine neusten Projekte zu liefern. Vielleicht ist es uns so möglich etwas genaueres über Abysinians Verbleib zu erfahren..." "Das nenn ich nun wirklich mal eine gute Nachricht." Auf den Gesichtern der Jüngsten breitete sich ein schon fast vergessenes Lächeln aus. "Wann geht es los?" fragte Omi überschwänglich. "Ungefähr in 5 Tagen... außerdem bek...", begann die Dunkelhaarige. "Was??? Erst in 5 Tagen? Können wir das Treffen nicht vorlegen?" Nun breitete sich auch ein Lächeln auf Birmans Gesicht aus. Diese Euphorie wirkte richtig ansteckend. "Sorry, aber wir müssen uns da leider nach unserem Klienten richten. Er will sich zeitlich nach dem, seiner Meinung nach, sichersten Tag richten.", antwortete sie mit einem Schulterzucken. Noch bevor irgendwelche weiteren Einwände laut werden konnten, fuhr sie fort. "Jedoch hält Kritiker es für effizienter, wenn ihr diesen Auftrag mit einem weiteren Mitglied erledigt." Entsetztes Schweigen. "Was meinst du mit weiterem Mitglied?", fragte Omi, der als Erster aus seiner Starre zu erwachen schien. Eindeutiges Misstrauen schwang in seiner Stimme. "Es wird eine Art Test für euch sein...", kurz stockte sie um alles richtig darzulegen, "Ihr werdet ab diesem Auftrag dauerhaft ein neues Mitglied erhalten, wenn Abyssinian von Kritiker als verloren eingestuft werden sollte." Erneutes Schweigen. "Aber das kann doch nicht euer Ernst sein!" brauste Ken auf. Sie konnten Aya doch noch nicht als verloren gelten lassen. Immerhin war ihre zweiwöchige Frist noch nicht zuende. "Wir müssen auf alle Eventualitäten eingestellte sein." erwiderte Birman eisig. Sofort verstummte der Fußballer. "Das wäre es dann auch schon. Ich komme in einer Stunde mit eurem neuen Mitglied wieder." Bedeutungsschwer blickte sie die Anwesenden an. "Da ihr kein weiteres freies Zimmer habt, wird wohl Ayas Zimmer zunächst für den Neuen herhalten müssen. Also tut mir den Gefallen und schafft etwas Platz in Ayas Kleiderschrank. Irgendwo muss euer Mitbewohner immerhin seine Sachen unterbringen können." Birman sah auf ihre Uhr und ignorierte die entgeisterten Blicke alles Anwesenden. Als sie schon halb die Küche verlassen hatte, drehte sie sich noch einmal um. "Ab diesem Zeitpunkt wird Yohji als neuer Leader gelten." "Bis später." Ertönte es noch aus dem Flur, danach hörte man nur noch die Tür ins Schloss fallen. Schwer hatte der Brünette an ihrem vorletzten Satz zu kauen. Das konnte nicht Kritikers Ernst sein. Er sollte sich von nun an um Weiß kümmern? Bei Asuka hatte er immerhin schon versagt. Wie sollte er bitte auf 3 Personen Acht geben, wenn er nicht einmal sie beschützen konnte. Geschweige den auf sich selbst aufpassen konnte. Diese Rolle hatte sonst immer Aya perfekt ausgefüllt. Er und die Führung von Weiß... Als ob man Feuer mit Alkohol löschen wollte. Oh nein... dieser Aufgabe fühlte er sich absolut nicht gewachsen. Sein einziger Lichtblick war, dass die ganze Farce nur so lang dauern würde bis ihr Leader zurück kehren würde. Jedoch war dieser Funke erstickend klein. Kraftlos ließ sich der Brünette sich in seinen Stuhl fallen. "Ich kann das nicht.", brachte er mit hoffnungsloser Stimme hervor und vergrub sein Gesicht in den Händen. Traurig schaute Ken auf seinen Teamkollegen. Das Elend nicht länger ertragen könnend, legte er Yohji eine Hand zuversichtlich auf die Schulter. Jedoch konnte er selbst keine tröstenden Worte finden. "Wie kann sie von mir verlangen seine Rolle so einfach zu übernehmen? Ich schaffe das nicht. Ich bin nicht _er_." Plötzlich erhob sich Omi schlagartig. Der Stuhl, auf dem er gerade noch saß, drohte nach hinten um zu kippen. Tränen glänzten in seinen vor Wut blitzenden Augen. "Ihr könnt mir sagen, was ihr wollt. Aber Birman verheimlicht uns etwas." Fragende Blicke richteten sich auf ihn. "Überlegt doch mal. Sie hat so kalt von Aya gesprochen... als ob er schon tot wäre und dann noch die Sache mit seinem Zimmer. Sie will gar nicht, dass er zurück kommt." Frustriert beendete der Jüngste seine Spekulationen. Ken sah seinen Freund betroffen an. "Omi bitte... sag so etwas nicht..." "Was sollte es denn sonst sein?!? Vielleicht ist er schon tot und sie wollte uns nur falsche Hoffnungen machen? Glaubst du es ist so???" "Omi beruhige dich erst einmal. Wenn du deinen Kopf verlierst, bist du uns keine Hilfe. Wir brauchen dich.", erklang nun die gefasste Stimme des Playboys. //Ich brache dich... dich und Ken, sonst kann ich das nicht überstehen.// Leicht beschämt senkte Omi seinen Kopf. Es war wirklich nicht vorteilhaft jetzt die Nerven zu verlieren. Tiefdurchatmend drehte er sich zur Tür und verließ die Küche. Im Türrahmen verharrte der Blondhaarige kurz und brachte ein leises "Tut mir leid."hervor. Danach verschwand er komplett aus der Küche und zog sich in sein Zimmer zurück. Die nutzlosen Anstrengungen der letzten Tage, sowie diese nagende Müdigkeit schienen nun ihren Tribut zu fordern. Ein leichtes Ruckeln an seiner Schulter brachte den Blonden in die Welt der Lebenden zurück. Verschlafen öffnete er die Augen und schaute direkt in dunkelbraune Iriden. "Was ist los?", fragte Omi mit verschlafender Stimme. "Schon vergessen? In einer Viertelstunde kommt Birman mit unserem neuen Mitglied." Für einen kleinen Zeitpunkt spiegelte sich Bitterkeit in den Augen seines Gegenüber wieder. "Stimmt ja..." Schlagartig bildete sich ein Klos in seinem Magen. Hatte er wirklich geglaubt all das sei nur ein Traum gewesen? "Ich komme gleich runter." Darauf verließ der Fußballer das Zimmer des Jüngsten. Dieser ließ sich zurück in die Kissen sinken und schloss kurz seine Augen. Dann wurden diese schlagartig wieder geöffnet und mit zuversichtlichem Blick richtete Omi sich auf. Nach dem eine Stunde vergangen war, hielt ein Wagen vor dem Blumenladen aus welchem 2 Personen ausstiegen. Beide gingen teilnahmslos in das Geschäft. Im Missionsraum fand die Kritikersekretärin die restlichen Weißmitglieder. Diese saßen auf ihren Stammplätzen und schauten Birman möglichst neutral an. Jedoch war eine ausgeprägte Spannung deutlich zu spüren. Als der so genannte Neue das Zimmer betrat, richteten sich sofort alle Blicke auf ihn. Seine sämtlichen Koffer hatte er vorher oberhalb der Treppe abgestellt. Schnellstens begann Birman ihre Aufgabe hinter sich zu bringen. "Wenn ich vorstellen darf. Das ist Lawrence." Sie deutete auf den Mann neben sich. Er schien im selben Alter zu sein wie Ken. Jedoch bei weitem nicht dessen freundliches Gemüt zu besitzen. Sein schulterlanges schwarzes Haar fiel wirr und umrahmte das gebräunte Gesicht. Seine unendlich schwarzen Augen schauten interessiert im Raum umher. Bei jedem Weißmitglied hielten sie kurz inne und ein verächtliches Glitzern funkelte in seinen Iriden. Dieses blieb keiner verborgen. Bei näher Betrachtung fiel auf, dass er ungefähr die selbe Größe wie Aya zu haben schien. Mit einer lässigen Bewegung hob Lawrence seine Hand und grüße die 3 Assasinen mit einem knappen "Hey...". "Deine Sachen kannst du in der ersten Etage abstellen. Dein Zimmer ist das erste gleich rechts." Verstört richtete sich Omis Blick auf Birman. Sie hatte es also ernst gemeint, dass der Neue in Ayas Zimmer unterkommt. Irgendwie war ihm der Gedanke zu wider diesen Schönling im Zimmer ihres Leaders untergebracht zu wissen. "Ich muss nun gehen. Die Informationen zu eurem gemeinsamen Auftrag sind schon auf diesem Video. Allerdings konnten wir die Daten nicht überprüfen. Das musst ihr übernehmen. Jedenfalls wird euer Auftrag in 5 Tagen beginnen. Vielleicht erfahrt ihr dort etwas genaueres über Aya heraus." Prophezeite sie. "Zu diesem Zeitpunkt werdet ihr Lawrence hoffentlich schon integriert haben. Bis dann." Mit diesen Worten stieg sie die Treppe hoch. Man hörte Birman regelrecht aufatmen. Im Missionsraum herrschte eisige Stille. Keiner der Anwesenden wagte es als erster ein Gespräch zu beginnen. Nach kurzem Zögern setzte Lawrence sich in Bewegung und fläzte sich regelrecht neben Omi und Yohji auf die Couch. "Und ihr seit also Weiß. Na ja unter Kritikers Eliteeinheit hatte ich mir mehr vorgestellt. Nicht so einen heruntergekommenen Haufen. Ihr solltet wirklich an eurem ersten Eindruck arbeiten. Man könnte ja meinen ihr hättet die letzten Tage kein Auge zu bekommen, dabei stand nicht einmal ein Auftrag an. Aber egal, darauf werde ich mich auf Dauer schon einstellen können." Sprach' s und ging zurück zur Treppe. Omi wollte gerade ansetzen um ihn auf die Tatsache aufmerksam zu machen, dass sie noch einiges zu besprechen haben, als Lawrence sich noch einmal um drehte. "Irgendjemand bringt dann noch meine Sachen hoch. Ich gucke mir diese "Metropole" etwas genauer an." Keine 30 Sekunden später hörte man die Tür in den Rahmen fallen. "Ich glaube die Sache mit der Integration wird etwas schwierig werden...", meinte Omi entmutigt. "Was bildet sich dieser Möchtegern-Sunnyboy überhaupt ein?", brauste Yohji auf. "Sind wir sein Kindermädchen oder seine Amme? Der kann seine Sachen gefälligst selber auf sein Übergangszimmer bringen!" "Vielleicht ist er ein nicht ganz so großes Ekel, wenn er etwas bei uns gelebt hat.", erklang die ansatzweise hoffnungsvolle, jedoch mehr flehende Stimme Omis. "Meinst du _das_ wirklich ernst?", fragte Ken. Darauf schüttelte der Jüngste leicht seinen Kopf. "Also, ich glaube es weniger.", warf ein ruhigerer Yohji ein. "Aber bei einer Sache bin ich mir sicher. Ich pfeife unser neues Mitglied zurück, immerhin haben _wir_ seine Nummer und _ich_ bin sein Chef." Darauf würde die Handynummer gewählt und abgewartet. Nach wenigen Sekunden ertönte ein seltsames Geräusch oberhalb der Treppe. Den 3 Assasinen entglitten synchron die Gesichtszüge als sie das Gehörte als gedämpften Klingelton erkannten. tbc Kapitel 9: Konflikt ------------------- Disclaimer: Keiner der hier handelnden Charaktere gehört uns und wir verdienen hiermit kein Geld. Warnung: OOC, dark Pairing: Crawford x Aya (Ran) @ Asagao Erst einmal danke für deinen Kommentar. Lawrence sollte mit vollster Absicht unsympathisch wirken und es ist gut, wenn er so rüber kam. Der ominöse Klingelton stammt von dem Handy Lawrence. Dieses wurde von ihm nämlich gekonnt in seinem neuen zu Hause zurück gelassen. Und somit konnte der Anruf Yohjis nicht erfolgen. Mehr steckte eigentlich nicht dahinter. @Nai-chan Wieso habt ihr alle etwas gegen unseren neuen Charakter... na ja. Mal sehen wie lange du ihn noch ertragen musst. Und mit dem Klingelton hast du bestimmt recht ^.~ @Inukichan Du scheinst meinen armen Disraeli wirklich nicht zu mögen... aber nun werde ich etwas voraus greifen. Momentan überlegen wir uns auf welche Art und Weise wir den Doc am besten beseitigen. Allerdings wird dieses Kapitel noch etwas dauern... insofern wir unsere Meinung nicht ändern. Ran und Brad wirst du auch in diesem Kapitel nicht erlesen können, aber mit deinen Vermutungen zwecks der Funktion von Lawrence lagst du goldrichtig. Wie genau er die ganze Situation verschärft wirst du jetzt lesen können und vor allem wie sich Weiß verhält. ~Weiß~ Es vergingen 4 anstrengende Tage im Weißhaushalt und eines stand fest, sollte Kritiker vorhaben Lawrence dauerhaft bei Weiß zu integrieren, würde es entweder zu einem bedauerlichen Unfall kommen, bei dem Lawrence das Opfer werden würde, oder zu einem entgültigen Trennen von Weiß. Dabei wäre es allen älteren Mitglieder gleich, ob sie danach polizeilich gesucht werden würden oder nicht. Kurzum ein harmonisches Zusammenleben aller war nicht zu bewerkstelligen. Auch nach verschiedenen Kompromissen und Schlichtungsversuchen kam man nicht auf einen Nenner. Yohji saß in Gedanken versunken über seine Kaffeetasse gebeugt in der Küche. Als plötzlich die Tür aufgerissen wurde und ein vor Freunde strahlender Omi das Zimmer betrat. Sofort erhielt der Jüngste die vollste Aufmerksamkeit seines neuen Chefs. "Ich habe alle Daten überprüft." Sprudelte der Jüngste drauflos. "Können wir uns jetzt endlich auf die Suche nach Aya machen?" "Willst du mir nicht vorher sagen was für Informationen Birman uns zukommen ließ?" fragte Yohji leicht irritiert durch die Euphorie ihres Jüngsten. "Das können wir doch gleich im Missionsraum besprechen.", drängte der Blonde. Leicht musste Yohji mit dem Kopf schütteln und begann augenblicklich zu schmunzeln. Von so viel Tatendrang konnte man sich nur anstecken lassen. Aber er konnte die Reaktion Omis durchaus nach vollziehen. Waren sie doch nun in der Lage wirklich gezielt nach ihrem Anführer zu suchen. "Dann geh schon einmal vor. Ich werde die anderen Zwei von ihrer Schicht erlösen." Mit diesen Worten erhob sich Yohji und ging in Richtung Tür. Zeitgleich hatte sich Omi schon herumgedreht und rannte beinahe in das Missionszimmer. Nun würde aus dem verhaltenen Lächeln ein wahres Grinsen. Gut gelaunt begab sich der Playboy in den Laden. Was er dort erblickte, verfinsterte seine Miene jedoch abrupt. Ken bediente eine ältere Dame und schaute mehr als entnervt in Lawrence Richtung. Dieser hielt einen Strauß Rosen in der Hand. Allem Anschein nach hätte er diesen in die leere vor ihm stehende Vase stellen sollen. Jedoch schien dieser es für besser zu halten jedem Mädchen im Umkreis von 4 Metern eine Blüte anzubieten. In Gedanken rechnete Yohji den verschenkten Betrag zusammen und würde diesen von dem Gehalt des Neuen abzuziehen, wenn möglich noch mit Bearbeitungsgebühr. Zielstrebig ging der Brünette auf Lawrence zu. Die herumstehenden Mädchen freuten sich schon als sie ihren zweiten Liebling erblickten, allerdings schlug ihre Freunde sofort in leicht Furcht um. Als Lawrence das leicht eingeschüchterte Verhalten seiner Damen bemerkte, hob er den Blick und schaute direkt in die vor Wut lodernden Augen des Playboys. Ein Ansatz von Unsicherheit machte sich in Lawrence breit. Diesen verbarg er allerdings hinter einem schon bekannten überheblichen Lächeln. Das besänftigte Yohjis Gemüt keineswegs. Abrupt drehte dieser sich. "Alle raus. SOFORT!" Erschrocken richteten sich alle Blicke auf ihn, wobei die Schadenfreude regelrecht in Kens Gesicht geschrieben war. Kurze Zeit später hatte sich der Laden geleert. "Und du könntest mir mal bitte sagen, was _das_ eben sollte!" "Ich habe halt einfach besseres zu tun, als mir in diesem Pseudoladen die Finger schmutzig zu machen. Dafür gibt es hier immerhin prädestiniertere Leute." Zischte Lawrence gereizt zurück. "Dann sage mir bitte warum du unsere Bestände zu leichtfertig unter die Menschen bringst? Ich hoffe du bist dir bewusst, dass die Kosten von deinem Gehalt abgezogen werden." "Gehalt? Welches Gehalt meinst du? Etwa dieses Taschengeld mit dem ich an diesem Geschäft beteiligt bin oder dem was mir Kritiker auszahlt?", fragte er ironisch. "Wie wäre es mit... beidem?" "Zieh es mir ruhig ab. Das was Kritiker mir für meine Kompetenzen bezahlt ist hoch genug um euren ganzen Bestand zu vernichten!" "Ach wirklich?" Ein gefährlicher Unterton mischte sich in Yohjis Stimme. "Was glaubst du warum ich hier bin? Ohne mich wärt ihr aufgeschmissen gewesen. Ohne euren ach so geliebten gottgleichen Anführer seit ihr nichts. Deshalb hat man mich in diesen Verein von Versagern eingeschleust. Nicht um euch zu unterstützen oder um in diesem Geschäft zu arbeiten, sondern um euch vor dem sicheren Untergang zu bewahren. Dieser wäre unter deiner Führung unvermeintlich gewesen. " Hasserfüllt richtete Lawrence seinen Blick auf den Brünetten. "Wage es nicht so über uns zu reden!" Mischte sich Ken in die Unterhaltung ein. "Und warum nicht? Willst du es mir etwa verbieten? Was kannst du was ich nicht besser kann oder was kann Abyssinian was ich nicht besser könnte? ", fragte er herausfordernd. "Du bewegst dich auf sehr dünnem Eis.", zischte Ken angewidert zurück. "Dann lassen wir es zerbrechen." Ken kam hinter dem Tresen hervor und ging bedrohlich und überaus ruhig auf Lawrence zu. Dieser nahm instinktiv eine Abwehrhaltung ein. Blitzschnell stürmte der Fußballer hervor und holte zu einem Schlag aus. Der Kopf des Schwarzhaarigen wurde zurück geschleudert als die Faust ihn seitlich der Schläfe traf. Benommen taumelte der Getroffene zurück, fing sich jedoch schnell und wollte zu einem Gegenschlag ansetzen. "Aufhören. SOFORT." Schneidend schallte Yohjis Stimme durch den Raum. "ES reicht. Das ist der falsche Moment um den Kopf zu verlieren. Omi hat die Daten geprüft und wir haben eine Mission auszuführen." Stumm zog er die Rollläden herab und verließ den Raum. Die beiden Gegner schauten sich noch einen kurzen Moment an bis beide ihrem Anführer folgten. Währenddessen wartete Omi schon mehr als ungeduldig im Missionsraum auf die anderen. Als sich diese eingefunden hatten, begann er sofort die Fakten zu erklären und übersah die bläulich schimmernde Stille in Lawrence Gesicht. "Unser Informant heißt Numataka Tokugen. Er stand einst in enger Verbindung mit den ehemaligen Auftraggebern Disraelis und ist somit im Besitz einiger wichtiger Daten. Was diese Informationen genau aussagen, ist uns nicht bekannt..." Kurz ließ er die angedeutete Hiobsbotschaft im Raum stehen. "Jedoch hatte er bis vor der Razzia noch regen Kontakt zu Disraeli. Folglich wird er uns sagen können was seine letzten Projekte waren. Es liegt nur noch an uns einen Zusammenhang mit Ayas Verschwinden zu finden. Und heute abend werden wir uns mit ihm treffen." Die letzten Worte sprudelten regelrecht aus Omi heraus. Dieser stand nun breitgrinsend vor seinen Kollegen. "Wir setzten uns also mit einem Kriminellen in Verbindung um etwas über den Aufenthaltsort unseres Anführers herauszufinden.", fasste Ken das Gesagte zusammen. "Wenn du es so negativ ausdrücken willst... ja." "Hat Kritiker anklingen lassen wieso Numataka-san bereit ist uns die Informationen zu geben?" Mit einem Kopfschütteln wurde die Frage beantwortet. "Was mich mehr interessieren würde, wäre die Tatsache warum unsere geliebte Organisation Kontakt mit solchem Abschaum pflegt?", mischte sich Lawrence in die Besprechung ein. Sämtliche Blicke richteten sich auf den Sprecher. Eines musste sich Yohji eingestehen, ihr neues Mitglied hatte mehr als ein paar Probleme sich einzugliedern, jedoch fehlte es ihm nicht an Scharfsinn. Leicht legte sich seine Stirn in Falten. Man sollte Lawrence nicht nur nach seinem Äußeren beurteilen. Die Frage enthielt mehr Wahrheit als ihm lieb war. "Das kann ich dir leider nicht beantworten." Mit festem Blick schaute Omi direkt zu dem Schwarzhaarigen auf. "Aber eines steht fest wir sollten Kritiker in diesem Fall Vertrauen schenken. Immerhin scheint das die letzte Chance für uns zu sein Aya wieder zu finden." "Aya, Aya, Aya... ihr würdet einen Pakt mit dem Teufel schließen um euren Aya wieder zu finden. Ist euch schon einmal in den Sinn gekommen, dass er schon tot sein könnte? Oder das er vielleicht mit Absicht von euch fern bleibt? Nein. Stattdessen glaubt ihr jedem einzelnen Wort, dass ihr von Kritiker diktiert bekommt." "Warum sollten sie uns auch betrügen?" Impulsiv drehte sich Lawrence zu dem Sprecher um. "Mein lieber Herr Kudo, ihr seid für sie doch eh nur Spielzeuge, Mittel zum Zweck, die je nach Sachlage entsorgt werden können. Erkläre du mir doch bitte warum Kritiker mit einem Verbrecher redet und warum das "Weiß" die Aufgabe hat sich mit ihm zu treffen? All diese Strapazen um einen Killer zu finden?" "Du bist von Neid und Missgunst zerfressen. Kannst oder willst du es nicht einsehen, dass wir Aya deinetwegen nicht fallen lassen? Darauf laufen doch all deine Argumente hinaus. Vergesst Abysinnian und lasst mich seine Stelle einnehmen." Die Stimme Yohjis nahm mit jedem Wort an Schärfe und Wissen zu. "Dir ist es doch völlig egal, dass wir uns heute mit Numataka treffen. Für dich zählt doch nur die Befriedigung deines Egos!" Ken und Omi schauten dem Treiben perplex zu. Mit wenigen Schritten stand Lawrence vor Yohji und hob drohend seinen Zeigefinger. "Vielleicht hast du damit durchaus recht und mir geht es nur um mein Ego. Aber ihr seit genauso verbohrt, wie ich. Abysinnian ist immerhin selbst schuld an seiner Situation. Er ist nicht zurückgekehrt, da er schlicht und einfach seinen Job nicht richtig erfüllen konnte. Glaubt ihr nicht ihr seit ohne ihn besser dran?" "Und du willst seinen Platz einnehmen?", fragte Ken nun gerade heraus. "Warum nicht?" Nun wurde es auch Yohji zu viel. Erst die ganze Furcht um Aya und nun noch diese Nervensäge. Da würde jedem der Kragen platzen, ob nun Chef oder nicht. Geschlossen mit Ken nahm er seine Angriffsposition ein. "Seit ihr von allen guten Geistern verlassen?" brüllte Omi nun die drei an. "Haben wir nicht etwas besseres zu tun, als uns hier gegenseitig die Köpfe einzuschlagen? Benehmt euch wie Erwachsene. Um 23.00 Uhr treffen wir uns _alle_ mit dem Informanten und werden mehr erfahren. Bis dahin könnt ihr eure Gemüter noch etwas abkühlen." Omi musste sich stark zusammenreißen um nicht mit Weinen zu beginnen. Erst hatten sie Tage lang keine Ahnung, ob ihr Anführer überhaupt noch lebte und dann durften sie auch noch erfahren, dass dieser von Kritiker als unwichtig eingestuft wurde. Also hatte er Stunden gearbeitet um ein Lebenszeichen zu finden... jedoch erfolglos. Dann wurde ihnen ein eindeutiger Ersatz für Aya zugeteilt. Mit diesem hatten sie jedoch, anstatt einer Stütze noch mehr auslaugenden Ärger und keine Hilfe. Allerdings hatte Weiß nun wieder ihr ganzes Potential erreicht. Aber ihre eh schon angespannten Nerven wurden noch mehr strapaziert. Jetzt hatten sie eine heiße Spur eventuell etwas über den Verbleib Ayas heraus zufinden und diese Streithähne mussten aufeinander losgehen. Nein, das würde er nicht zu lassen. Nicht so kurz vor einer realen Chance ihr Team wieder zu dem zu machen, was es einst war. Nicht nachdem er wieder Hoffnung geschöpft hatte. Sollte diese seinige Hoffnung durch die Unbeherrschtheit der anderen verschwinden?! Sie brauchten ein funktionierendes Team um Aya zu helfen und auch eine funktionierende Zusammenarbeit. Dafür würde er schon sorgen! "Von mir aus könnt ihr euch an diesen Strohhalm klammern, aber auf meiner Kooperation werdet ihr verzichten müssen!" Trotzig drehte Lawrence sich um und verließ den Raum. "'tschuldige Omi. Wir scheinen alles kaputt gemacht zuhaben." Zögernd wuschelte Ken seinem Freund durch das Haar als er die Bedeutung hinter Omis Worten verstand. "Schon gut Kenken. Ich werde noch einmal mit ihm reden. Auf ihn können wir während der Mission einfach nicht verzichten. Die Sache ist zu ungewiss." Darauf verließ er den Raum. "Schon peinlich, dass uns der Kleine zur Vernunft bringen musste, oder?", wand sich Yohji an den Jüngeren. "Ja irgendwie schon...", antwortete dieser kleinlaut. Es hatte ihm schon einen kleinen Stich versetzt als er Omi so innerlich geknickt den Raum verlassen sah. Vor Ayas Zimmertür angelangt, hatte Omi es geschafft sämtliche Anzeichen von Tränen aus seinem Gesicht und Geist zu verbannen. Zögernd erhob er die Hand um zu klopfen. Leicht irreal wirkte die Sache, als er mit fester Faust gegen das Holz schlug. Das Zimmer Ayas hatte schon immer eine zweigeteilte Wirkung auf den Blondhaarigen gehabt. Zum einen war die Tür jedem offen, der Probleme hatte und meinte hier die richtigen Antworten zu erhalten. Aber zugleich hatte sich kaum einer von ihnen getraut das unausgesprochene Angebot anzunehmen, ob nun aus Respekt vor Aya oder aus anderen Gründen. Und nun sollte Omi diesen Raum betreten in dem er nicht ihren Rotschopf finden wird, sondern einen so anderen Charakter... Nach kurzer Zeit vernahm er ein entnervtes "Herein." und betrat das Zimmer. Sofort fiel ihm das Chaos auf, das sich über alles gelegt hatte. Mit wutentbrannten Augen schaute ihn Lawrence an. "Was ist ihr Begehr?", fragte dieser zynisch. "Ich wollte dich überreden heute doch noch bei der Mission mit zumachen.", erklärte er ohne große Umschweife. "Und was soll mir die Sache bringen?" "Das Wissen aller, dass du dich von solchen Kindereien nicht einschüchtern lässt und...", Entnervt atmete Lawrence aus "und das du es nicht nötig hast dein Handeln von den anderen abhängig zu machen. Denn nicht anderes kam durch deine Trotzreaktion rüber." Fuhr Omi unbeirrt fort. "Du möchtest mich also bei meinem übergroßen Ego packen..." Ertappt senkte Omi seinen Kopf. Lawrence beobachtete amüsiert wie der andere sich verzweifelt eine neue Rechtfertigung sucht. "Du könntest uns beweisen, warum Kritiker sich mit Numataka abgibt und was unser Part bei dem Spiel ist." Leuchtende Augen blickten ihn nun ermutigend an. "Nun unter diesen Beweggründe werde ich wohl oder übel über meinen Schatten springen und euch des besseren belehren." Selbstsicher schaute der Dunkelhaarige auf Omi herab. Sollte der Kleine doch seinen Willen bekommen. Ihm würde es gewiss nicht schaden, vor allem da er eh schon mitbekommen hatte, dass Omi den am einfachsten zu manipulierenden Charakter darstellte. Dieser strahlte nun über das ganze Gesicht. Es verwunderte Lawrence schon etwas, dass der Kleine ihm nicht um den Hals fiel, denn ebendiesen Anschein erweckte der Kleinere förmlich. Hatten die anderen ihn wirklich so sehr nötig...? Mit einem selbstgefälligen Schulterzucken nahm er den Tatbestand als gegeben hin. Das würde nämlich auch die Überreaktionen der anderen einleuchtend erklären. Fröhlich schloss Omi die Zimmertür und ging noch einige Schritte betont beschwingt. "Ach Omi, bring mir eine kalte Kompresse nach oben.", rief der Dunkelhaarige ihm nach. "Kommt sofort." Trällerte dieser und erreichte die Treppe. Nach den ersten Stufen erlosch allerdings das fröhliche Leuchten und die pure Hinterlist ließ die blauen Iriden erstrahlen. tbc Kapitel 10: Torheit ------------------- Disclaimer: Keiner der hier handelnden Charaktere gehört uns und wir verdienen hiermit kein Geld. Warnung: OOC, dark Pairing: Crawford x Aya (Ran) Kommentar: Verzeiht uns bitte, dass dieser Teil erst jetzt on gestellt werden konnte. Einige Textteile lagerten auf dem PC von Miez und eben dieser hatte sich vor kurzer Zeit mit einem kleineren Feuerwerk von und verabschiedet... @ Inukichan Du scheinst es wirklich auf unsere neuen Charas abgesehen zu haben. Zuerst Disraeli und nun wäre dir Lawrence Ende auch angenehm... Mal sehen... Wie du lesen wirst ist in diesem Teil wieder ein netter Part mit Schwarz vorhanden. Ich hoffe er wird dir zu sagen. Und es ist sehr schön zu lesen, dass man das Geplänkel zwischen Omi und Lawrence herauslesen konnte. Und Schuldigs Vorliebe für Ran... lass uns noch etwas Zeit. Mal sehen was daraus wird. Rechtherzlichen Dank für deinen Kommi. ^^ @ Asagao Danke für den Kommi. Schön zu lesen, dass man die Szene mit Omi relativ gut nachvollziehen kann. Miez und ich hielten es für besser Lawrence mal mit seinen eigenen Waffen zu schlagen. Und in diesem Teil wird man lesen können was Schwarz in den letzten 4 Tagen gemacht hat. @ nai-chan Ich versteh schon warum ihr Lawrence nicht ausstehen könnt. Aber du hast recht ohne solche Wesen wäre diese Fanfic doch etwas... zu ruhig. Aber zumindest möchtest du nicht den Tod von Lawrence *sich an den Kommentar von Inukichan erinnert*. Ich hoffe doch, dass dieser Part gefallen wird. Selbst wenn Lawrence mal wieder einen kleineren Fehler begeht. ~Schwarz~ (selbiger Tag, wie bei Weiß) Über diverse Akten gebeugt, saß Crawford im Wohnzimmer und beobachtete aus dem Augenwinkel heraus ein überaus unterhaltsames Geschehen. Schuldig und Nagi hatten sich vor Aya aufgebaut und gaben diesem nun die idiotischsten Befehle. "Abyssinian geh 3 Schritte zurück, mache eine Halbedrehung, laufe 4 Schritte rückwärts, drehe dich noch mal halb und gib Schuldig eine Ohrfeige." Blitzschnell wurden die Bewegungen ausgeführt. Nachdem der Deutsche seinen Kollegen etwas entgeistert anblickte, erklang schon ein klatschendes Geräusch. Nagi brach in schallendes Gelächter aus und verließ das Wohnzimmer fluchtartig. Schuldig hielt sich die lädierte Wange und funkelte den Übeltäter erbost an. Dieser Blick wurde ausdruckslos erwidert. Daraufhin dreht sich Schuldig pikiert um und machte sich erstaunlich gefasst auf die Suche nach Nagi. Allerdings stand in seinen Augen die pure Rachsucht geschrieben, da hatte er sich zum wiederholten Mal von diesem Zwerg hereinlegen lassen. "Chibi.", flötete es zuckersüß durch das Anwesen, "egal wo du bist, ich finde dich." Mit diesen Worten verließ auch er das Wohnzimmer und ging zielgerichtet in das Zimmer das Telekineten. Wenn er den Kleinen nicht finden würde, so hätte er jedoch bald ein Druckmittel. Leicht musste der Amerikaner über die Zwei schmunzeln und wand sich kopfschüttelnd seinen Akten zu. Er hätte den beiden auf keinen Fall die Aufgabe übertragen dürfen Abyssinians Gehorsamkeit zu testen. Anfangs verlief die ganze Sache noch recht glimpflich. Die ersten 2 Tage wurde ihr neues Mitglied nur als Hausmädchen "missbraucht". Von diversen Putzarbeiten bis zum simplen Geschirrspüler ausräumen wurde alles getestet. Dann wurde Aya allerdings als Mittelsmann zwischen den Streitereien der beiden genutzt. Crawford wusste nicht wer anfing Aya den Befehl zugeben den anderen zu schlagen, aber er hatte eine Ahnung... Crawford saß in der Küche und blätterte durch seine Zeitung, als Nagi hinein gerannt kam und sich hinter der nach innen aufschwingenden Küchentür verstecke. Mittels einer knappen Fingerbewegung machte er Crawford klar, dass dieser sein Versteck doch bitte nicht verraten sollte. Irritiert hob der Schwarzleader eine Braue, wandte sich dann jedoch erneut seiner Lektüre zu. Wenig später erklang Schuldigs wütende Stimme aus dem Flur. "Abyssinian du suchst im Erdgeschoss. Ich übernehme die obere Etage. Wenn du ihn gefunden hast, gib mir umgehend Bescheid." Damit stampften wütende Schritte die Treppe hoch. Wenig später erschien Aya lautlos in der Küche und begann diese zu durchsuchen. Nach kurzer Zeit fand er auch Nagi, der in den hintersten Winkel seines Versteckes gekrochen war. Sogleich drehte sich der Rothaarige um und wollte die Küche verlassen. "Du wirst Schuldig nicht sagen, dass du mich gefunden hast. Suche ganz normal weiter und warte dann im Flur auf ihn." Wortlos entfernte sich der Ältere und führte seine neuen Weisungen aus. Ein siegessicheres Grinsen legte sich auf das Gesicht des Brünetten. Dann ging er wieder in sein Versteck zurück ohne auf den fragenden Blick des Sitzenden zu antworten. Dieser lenkte nun seine ganze Aufmerksamkeit auf den eben angefangenen Artikel zurück. Im letzten Viertel nahmen allerdings Schritte seine Aufmerksamkeit erneut voll ein. Auf diese folgten dann einige unverständliche Wortfetzen. Mürrisch betrat der Deutsche die Küche und ließ sich schmollend neben Crawford nieder. Dieser faltete seine Zeitung zusammen und betrachtete die glühende Stelle im Gesicht des Telepathen. Darauf erhob sich Schuldig und holte sich eine Gesichtskompresse aus dem Tiefkühlschrank. Mit dieser setzte er sich zurück an den Tisch. "Was ist passiert?" "Hast du Nagi gesehen?" Kam die Gegenfrage. Schweigen verbreitete sich im Raum als sich beide ansahen. Die Stille wurde allerdings durch ein unterdrücktes Gekicher unterbrochen. Schwungvoll erhob sich der Grünhaarige und zog die Tür zurück. Von dort schaute ihn ein Jugendlicher an in dessen Augen schon die ersten Tränen zuglänzen begannen. Zumindest eine Sache konnte er Disraeli mitteilen. Sein Forschungsobjekt war wirklich jedem ergeben, dem die Kontrolle über Aya erlaubt wurde. Und man konnte den Grad der Gehorsamkeit durchaus beschränken, wie Crawford es zum Glück bei den Befugnissen Nagis und besonders Schuldigs festlegt hatte. Nur einen Nachteil hatte er feststellen können. Wenn 2 Personen mit dem selben "Rang" einen Befehl geben, so wird immer der zuletzt Genannte befolgt. Aber diese Unstimmigkeit würde Disraeli bestimmt noch beheben, dessen war sich Crawford sicher. Das Klingeln seines Handys riss ihn aus seinen Gedanken. "Ja?" "Guten Tag Mister Crawford. Wie geht es meiner Schöpfung?", erklang eine allzu bekannte Stimme. "Guten Tag Mister Disraeli. Die Tests verlaufen wie gewünscht. Es traten bis jetzt keine Probleme auf." "Sehr schön.", säuselte der Arzt, "dann können wir zu einer Art Generalprobe schreiten." Irritiert hob der Amerikaner eine Braue. "Folgendermaßen", redete Disraeli weiter, "aus sicheren Quellen ist mir bekannt, dass ein ehemaliger... sagen wir Wohltäter einige brisante Informationen an Kritiker verkaufen will." "Und es ist nun unsere Aufgabe diese Person zu eliminieren?", fragte Crawford nach. "Nein... nicht im bekannten Sinne.", erklärte Disraeli, "Sie sollen lediglich zuschauen, ob meine Schöpfung diese Person eliminieren kann und ihr notfalls unter die Arme greifen. Nebenbei können sie noch feststellen in wie weit die Fähigkeiten meiner Venus verbessert wurden. Damit müssten sie sich doch am besten auskennen, oder?" "Natürlich. Wann und wo soll der Test stattfinden?", fragte Crawford neutral ohne auf die Anspielung einzugehen. "Diese Information werde ich ihnen noch zukommen lassen. Ebenso alle nötigen Materialien. Ich wünsche noch viel Spaß und verletzen sie meine Schöpfung nicht." Die Verbindung wurde unterbrochen. In Gedanken vertieft legte der Präkognit auf. Irgendetwas an der Entwicklung behagte ihm gar nicht. Wer war bitte die Quelle von der Disraeli gesprochen hatte? Es war so gut wie unmöglich an Kritikers Informationen zugelangen. Selbst für Nagi stellte es keine einfache Aufgabe dar, sich in das System zuhacken. Aber wie sollte Disraeli sonst an die Informationen gelangt sein? Jedoch lag es momentan nicht an ihm diese Fragen zu beantworten. Das wichtigste war, dass Aya diesen Test bestand. Außerdem hätte ihm mit Sicherheit eine Vision vor gravierenden Problematiken gewarnt. ~Weiß~ Eine Stunde vor Beginn der Mission trafen sich die 4 Asassinen noch einmal auf ausdrücklichen Wunsch ihres Jüngsten im Missionszimmer um die letzten Fakten zu besprechen, da nicht alles durch den "Zwischenfall" erörtert werden konnte... Möglichst schnell und effektiv wurde sich mit den Streitpunkten auseinander gesetzt. "Wäre somit alles geklärt?", fragte Omi in die Runde hinein. Mit einem neutralen Nicken wurde ihm einheitlich geantwortet. Relativ schnell hatten sie sich unter anderem darauf einigen können, wie sie mit möglichst wenig Aufwand zu ihrem Treffpunkt kamen. Omi fuhr mit Ken auf dessen Motorrad und Yohji nahm Lawrence mit seinem Wagen mit. "So und bevor es los geht, möchte ich euch bitten eure Differenzen zumindest für diesen Abend beizulegen. Oder ist das zu viel verlangt?" Ein undefiniertes Grummeln war darauf von allen drei zuhören, dass man mit Müh und Not als Entschuldigungen verstehen konnte. "Sehr schön. Lasst uns gehen." Erleichterung leuchtete in den blauen Augen auf und rasch verließ er den Raum. Zumindest bei der kommenden Mission konnten alle ihre persönlichen Gefühle zurückstellen. Aber etwas anderes wäre ihnen auch gar nicht möglich gewesen. Gerade bei so einer ungewissen Lage musste sich jeder auf jeden verlassen können. Dennoch hatte sich der Jüngste vorgenommen die Streithähne nach der Mission zu verbrüdern, ganz gleich, wie diese ausgehen wird. Gegen 23.00 Uhr näherten sich die 4 Weiß dem übermittelten Treffpunkt, einer ehemaligen Schiffswerft an der tokyoter Bucht. Die Nacht strahlte eine verheißungsvolle Ruhe aus. Die sonst so leuchtenden Sterne wurden von einer dicken Wolkenwand verborgen. Beinahe komplette Stille hatte sich im verwaisten Viertel verbreitet. Selbst die Geräusche der nahen produzierenden Fabriken verloren sich in den Gassen. Lediglich der Klang zweier sich schnell vorwärtsbewegender Fahrzeuge zerriss kurzzeitig die Ruhe, da die Motorengeräusche von den nahen Wänden reflektiert wurden jedoch sofort wieder im Nichts verschwanden. In der Nähe einer großen Halle kamen die Fahrzeuge zum Stehen. Wenige Augenblicke später hatten sich 4 Person zu einer Gruppe zusammen geschlossen und liefen in das Labyrinth aus verfallenen Lagern und sporadischen Verwaltungsgebäuden. Schweigen bewegten sie sich und düstere Schatten folgten ihnen unauffällig durch das spärlich beleuchteten Wirrwarr. Ken beobachtete seine Umgebung genauestens. Jedoch blieb er nach wenigen Metern jäh stehen. Tiefe Unruhe begann sich in ihm auszubreiten. Mehrmals atmete der Fußballer durch um sein Unbehagen loszuwerden, jedoch vergebens. Ihm behagten solche Orte überhaupt nicht. Ein schmerzlicher Ausdruck legte sich auf sein Gesicht als er sich an ein sehr einschneidendes Erlebnis erinnerte. Genau an solch einen Ort wurde er von Kase verraten und zum Sterben "gebettet". Wie sehr er doch diese Gegend hasste, schaffte sie es doch die verbannte bittere Enttäuschung zurück an die Oberfläche zu fördern. Mit einem heftigen Kopfschütteln vertrieb der Brünette seine Gedanken. Dieses war nun wirklich nicht der geeignete Zeitpunkte um sich mit alten Erinnerungen zu quälen, die ihn von seiner jetzigen Aufgabe abhielten. Der Verbleib Ayas hatte eindeutig höhere Priorität und immerhin wollte er seinen Freund nicht genauso enttäuschen, wie es ihm passiert war. Schnell setzte sich der Weiß in Bewegung um zu den anderen aufzuschließen, die in einigem Abstand auf ihn warteten. Ein strafender Blick Yohjis richtete sich augenblicklich auf Ken, was Lawrence mit einiger Belustigung quittierte. Dieser wollte gerade zu einer Bemerkung ansetzten als Omi weiter ging um einen erneuten Streit zu verhindern. Gemeinsam durchquerten sie das Straßengewirr und gelangten zu einem künstlich angelegten Seitenarm der Bucht. Je näher sie dem Treffpunkt kamen, desto lautloser wurden ihre Schritte und ihre Körper schienen mit den Schatten zu verschmelzen. Vor einem alten verfallenen Gebäude traten sie aus der schützenden Dunkelheit und betrachteten die Werft eingehend. Das quadratische Gebäude lag direkt am Wasser und ein zweistöckiger fensterreicher Anbau erstreckte sich an der linken Seite. An der Vorderfront umrahmten lediglich 2 Fenster ein altes Tor, welches aus verrostetem Metall zu seinen schien. Die Fenster waren notdürftig vernagelt worden und wenige Glasüberreste erinnerten an das einstige Milchglas. Yohji trat auf das Haupttor zu und schob es mit einem knarrenden Geräusch leicht auf. Sogleich betrat Ken, wie verabredet, das Innere durch die entstandene Nische, dicht gefolgt von Omi. Lawrence sollte in der Zwischenzeit draußen Ausschau halten. Eine, seines Ermäßens nach, viel zu simple Aufgabe bei seinen Qualifikationen. Das Innere der Werft lag in einem schummrigen Dunkel. Keine natürliche Lichtquelle erleuchtete die Werkhalle. Nur der Schein der umliegenden Fabriken spendete etwas Helligkeit, die jedoch nur notdürftig in das Innere hineinstrahlte. Mit ebenmäßigem Takt schlug das Wasser leicht metallen gegen die halbfertigen Kähne. Dieser Klang vermischte sich mit den Signal- und Fahrtgeräuschen des Verladeviertels. Nachdem sich der Fußballer komplett an die Lichtverhältnisse gewöhnt hatte, begab er sich das Innere. Die Werkhalle war menschenleer und nichts wies darauf hin, dass hier jemand seit den letzten Monaten gewesen war. Genauestens schaute Ken sich um, die Blicke Omis immer wachsam auf sich wissend. Jedoch fiel ihm nichts auf, weder irgendeine Gefahr, noch ihr Informant. Sollte Kritiker sie zu einem falschen Ort beordert haben? Aber diesen Fehler hätte Omi doch erkennen müssen? Erneut durchsuchte er den Raum. Dieses Mal erblickte er jedoch eine sehr dunkle morsche Tür, die lagetechnisch zu dem anliegenden Verwaltungsgebäude zu führen schien. Nahe zu geräuschlos schlich er sich zu den anderen zurück um ihnen die Sachlage zu schildern. Nach kurzer Besprechung einigten sie sich darauf in den Verwaltungstrakt hineinzugehen. Vor der besagten Tür gab es allerdings noch einen kleineren Zwischenfall, da sich Yohji und Lawrence nicht einigen konnten, wer nun die Führung des Teams übernehmen sollte. Jedoch entschärfte sich die Sache relativ schnell als der Playboy auf sein Recht als Anführer pochte und Lawrence unmissverständlich in seine Schranken wies. Missmutig schüttelte Ken seinen Kopf. So etwas selten Unprofessionelles war ihm noch nie über den Weg gelaufen. Yohji führte sein Team nun durch die immergleich wirkenden Flure. Spärlich drang Licht durch die ebenfalls vernagelten Fenster und verzehrte Schatten folgten den Vier an den Wänden entlang. Ihre Schritte wurden von dem staubigen Boden verschluckt und lediglich ein leises Knirschen war zu hören, wenn sie auf eine fast zerfallene Bodenplatte traten. Nach 5 Minuten wagten allerdings alle langsam dran zuzweifeln, ob ihr Anführer überhaupt wusste, welchen Weg er nahm. An einer Kreuzstelle blieb Yohji kurz stehen und blickte sich leicht irritiert in beiden Gängen um. Dieses bestätigte den anderen bedauerlicher Weise ihre Vermutung. Sie hatten sich in diesem zweistöckigen Gebäude verlaufen. Und sie hätten schon vor zwei Minuten bei ihrem Informanten sein müssen, wie ein Blick auf die Uhr zeigte. "Hat der werte Herr Anführer uns in die Irre geführt?", fragte die naivangelehnte Stimme Lawrences. Yohji schaute immer noch konzentriert auf den Weg vor sich und drehte sich nun breitlächelnd zu dem Redner um. "Tut mir leid, wenn ich dich enttäuschen muss, aber hier entlang.", antworte er und wies mit seiner Hand den linken Korridor entlang. Mit einem überheblichen Blick ging Lawrence demonstrativ an dem Playboy vorbei und folgte dem Flur. Verwundert schaute Omi dem Treiben der beiden zu. Er war sich doch selbst relativ sicher gewesen, dass Yohji die Orientierung verloren hatte. Allerdings folgte auch er der Weisung. Seinen Blick grübelnd gen Boden gerichtet. Dort entdeckte er dann auch einige frische Fußabdrücke. Die einen stammten zweifelsohne von Lawrence Designerschuhe, jedoch die 3 anderen Paar... diese wirkten eindeutig... edler... Wobei man noch bei genauerer Betrachtung feststellen konnte, dass zwei Gangarten sehr zielstrebig waren, aber der dritte sehr unsicher wirkte. Zumindest waren die Abstände der Schritte immer kleiner geworden, je länger sie dem Gang folgten. Intuitiv richtete sich der Blick des Jüngeren auf Yohji. Dessen Grinsen sich nun noch etwas verbreitert hatte, als er die Gedanken des Blonden erraten hatte und bestätigte sie mit einem Nicken. Wofür hatte er früher als Privatdetektiv gearbeitet? Die drei folgten nun den Abdrücken und nach einer erneuten Biegung schlossen sie zu ihrem fehlenden Mitglied auf. Dieses stand leicht angesäuert vor einer Tür und ignoriere Yohjis Grinsen. Unschlüssig schaute Omi erneut zwischen den beiden hin und her. Das würde eindeutig noch ein schlimmes Ende nehmen. Man konnte Lawrence schon beinahe explodieren sehen und impulsive Reaktionen wären für ihre Mission mehr als hinderlich. So beschloss er das in dieser Situation Sinnvollste zu tun. Leise begab er sich zur Tür um an ihr zu lauschen. Jedoch erkannte Lawrence die Situation falsch und schlug anklopfend gegen die Tür. Das pochende Geräusch durchdrang alle Flure und drei entsetzte Gesichter richteten sich auf den sichtlich irritierten Lawrence. Was hatte er den jetzt bitte schon wieder falsch gemacht?! tbc Kapitel 11: Realität -------------------- Disclaimer: Keiner der hier handelnden Charaktere gehört uns und wir verdienen hiermit kein Geld. Warnung: OOC, dark Pairing: Crawford x Aya (Ran) @ nai-chan Ähm...ich hoffe doch mal, dass du diese lange Wartezeit verkraften konntest... und wenn du Lawrence Fehler so sehr magst, wirst du in diesem Kapitel wieder einer Paradeleistung von ihm erleben. @ Inukichan Du hast also eine vermeintliche Antwort auf die Frage, die sich Crawford stellt... darf ich trotz der schon verstrichenen Zeit nachfragen, was du spekulierst? Mit dem Zusammenbruch von Weiß hast es so ziemlich genau getroffen, aber ob Disraeli wirklich Interesse daran hätte auch Schwarz zu beseitigen... Mit Ran hat er wirklich einen großen Vorteil auf seiner Seite... aber lassen sich menschliche Waffen so gut kontrollieren? ~Weiß~ Das pochende Geräusch durchdrang alle Flure und drei entsetzte Gesichter richteten sich auf den sichtlich irritierten Lawrence. Was hatte er den jetzt bitte schon wieder falsch gemacht! Ein bedrohliches Schweigen breitete sich aus, während die drei sicherheitshalber in Angriffsposition gingen. Wenig später erklang aus dem Raum ein leicht verängstigtes "Herein". Das jedoch die Situation nicht gerade entschärfte. Omi hatte gehofft nach der Klopfaktion hätte ihr Neuer nicht noch stümperhafter handeln können. Wie sehr er sich irrte, wurde ihm bewusst als Lawrence nach der Türklinke griff. Diese nach unter drückte und die Tür öffnete. Nun blieb ihnen wohl nichts anders übrig, als das Beste aus dieser verfahrenen Lage zu machen. Yohji betrat dicht gefolgt von Ken das Zimmer, dabei töteten sie Lawrence immer noch mit ihren Blicken. An der Tür stand ein kräftiger schwarz gekleideter Mann, der eindeutig als ein Bodyguard Numatakas zu erkennen war. Er musterte die Eintretenden aufmerksam, bevor er ihnen den Eintritt wirklich gestattete. Yohji erwiderte den Blick ebenso argwöhnisch. Dieses Misstrauen verflog allerdings als er eine stehende Gestalt im schlecht beleuchteten Raum erkannte und sie als Numataka identifizierte. Zumindest sah er äußerlich genauso aus, wie auf den Bildern, die Omi gefunden hatte. Der Mann war klein und hatte Ansätze einer gedrungenen Figur. Die spärliche Ansammlung von Haaren umrundete eine Halbglatze. Berechnende Augen richteten sich auf die Eintretenden und ein starrer Ausdruck versteinerte das Gesicht. Yohji würde ihn als typischen Manager bezeichnen, zumindest wenn man rein nach dem Äußeren ging. Jedoch ließ etwas diesen Eindruck bröckeln. Der berechnende Ausdruck war bei genauerer Betrachtung getränkt mit unterdrückter Furcht und Ansätzen von Erleichterung. Das Schließen der Tür holte den momentanen Anführer von Weiß in die Realität zurück. Er gab seinem Team stumm zu verstehen, dass er das Gespräch führen würde und sie im Hintergrund warten sollten. In Anbetracht der Situation musste sich jeder diesem Befehl unterordnen. Augenblicklich richtete der Brünette seinen Blick auf Numataka. "Herr Numataka nehme ich an?", begann der Playboy das Gespräch. "Weiß?", stellte er sofort die leicht verängstigte Gegenfrage. Mit einem kurzen Nicken bestätigte Yohji die Annahme. Es setze eine Pause ein in der Numataka seine Gedanken zu sammeln begann. "Ich bin, wie sie schon feststellten, Tokugen Numataka.", begann er, "Es verhält sich folgender Maßen.", fuhr er ohne Umschweife fort. "Ich besitze einige brisante Informationen über Disraeli und sie sollen diese für Kritiker holen? Korrekt?" Yohji bestätigte die Aussage. Ein selbstsicherer Ausdruck schlich sich auf das Gesicht des Managers. "Ich werde ihnen die Daten nur aushändigen, wenn sie mich in Sicherheit bringen." Numataka ließ die Aussage im Raum stehen. "Was sagt uns, dass wir die richtigen Informationen von ihnen erhalten? Können wir sie vorher prüfen oder zumindest..." setzte Yohji an. "Entweder sie gehen auf meine Forderung ein oder der Deal ist geplatzt.", unterbrach Numataka ihn. "Sie müssen sich wohl oder übel auf mein Wort verlassen... Aber so viel Gewissheit kann ich ihnen geben... das geplante Projekt ist überaus interessant." "Dieses soll uns sagen?" fragte der Brünette desinteressiert. "Nun... ähm... folgendermaßen..." begann Numataka stotternd. Ein zarter Schweißfilm bildete sich auf seiner Stirn. "Herr Numataka, entweder sie geben uns einen Beweis, dass ihre Informationen wirklich den Aufwand wert sind, oder ich beende unser Treffen und sie können sich auf andere Art und Weise Schutz vor Disraeli suchen. Insofern sie dazu noch die Zeit haben." Mit jedem Wort wurde sich Yohji mehr und mehr bewusst, dass er gewaltigen Ärger zu erwarten hatte, wenn Kritiker von seiner Eigenmächtigkeit erfuhr und Numataka nicht auf sein Spiel einging. Dieser war mit der entstehenden Situation etwas überfordert. Wurde ihm nicht zu gesagt, dass er ohne große Komplikationen in Sicherheit gebracht wurde? "Ähm..." brachte der Kleinere gepresst hervor. "Könnten sie sich etwas genauer ausdrücken?", fragte Yohji und drehte sich zur Tür. Dort schaute er direkt in die Gesichter seins Teams, die mehr oder weniger mit seinem unbefugten Handeln einverstanden waren. "Sein letztes Projekt hatte sich mit der Manipulation des Geistes beschäftigt.", platze es aus dem Geschäftsmann heraus. Mit interessiertem Blick richtete Yohji seine Aufmerksamkeit auf ihn zurück. Tief atmete Numataka durch. "In den letzten Unterhaltungen mit Disraeli hat er immer etwas von einer rothaarigen Schönheit gesprochen.", philosophierte er weiter. "Aber das habe doch schon alles ihrer Agentin erzählt." entrüstete er sich plötzlich. Yohji nickte verhalten. Vorerst hatte er mehr Informationen erhalten als gedacht. "Wo sollen wir sie hinbringen?" "Erst einmal raus aus diesem Hafenviertel, danach werden wir weiter sehen..." Numataka bewegte sich auf einen kleinen Schreibtisch zu und holte aus der oberen Schublade eine kleine Disk heraus. Diese steckte er in die Brusttasche seines Anzuges. Nach einer kurzen Unterredung mir seinen Leibwächtern verließen diese den Raum um den Weg zu sichern. Die Weißmitglieder nahmen ihren Klienten in ihre Mitte und folgten den Zwei in einigem Abstand. Yohji und Omi stellten die vordere Reihe dar. Direkt hinter ihnen lief Numataka und hinter diesem Lawrence und Ken. Die Schemen der Bodyguard waren gerade noch zu erkennen, als einer an der schon bekannten Kreuzung abbog. Sekunden später durchschnitt ein surrendes Geräusch die Luft. Ein Röcheln folgte und etwas Schweres fiel zu Boden. Weiß stoppte mehr erstaunt als irritiert in ihrer Bewegung. Mit Mühen konnten sie noch erkennen, wie der zweite Bodyguard ebenfalls in diesen Gang verschwand. Wenig später ertönte ein Schmerzensschrei und ein lebloser Körper fiel in den Gang zurück. Wie erstarrt richteten alle ihre Aufmerksamkeit von dem Korpus auf den verborgenen Gang. Aus diesem trat ein Schatten in den Korridor hinein. Einer Statue gleich verharrte die schmale Figur und schaute zu den fünf Personen. Die Finsternis verhüllt das Antlitz der Gestalt, jedoch konnte man den schmal zulaufenden Gegenstand in ihrer Hand erkennen. Stille verbreitete sich. Jedoch dann brach die dicke Wolkendecke auf und durch ein nahe liegendes Fenster tauchte der strahlende Mond das Szenario in ein helles Licht. Das blasse Gesicht wurde von feinem blutrotem Haar umrahmt und ausdruckslose amethystfarbene Iriden blickten zu der entsetze Gruppe. Von der Spitze des Katanas fielen feinste Blutstropfen herab und besudelten den Boden. Numatakas Augen weiteten sich bei diesem Anblick und er sucht mit seiner Hand intuitiv die verborgene Diskette. Lawrence zog scharf Luft ein und suchte den Blick Kens. Dieser war durch den Anblick dieses Racheengels wie zu Stein erstarrt. Perplex sah Yohji ihren Gegenüber an. "A... A.. Aya...", brachte er mühevoll hervor. Dieser reagierte sich überhaupt nicht, sondern starrte weiter teilnahmslos zu seinen ehemaligen Kollegen. Omis Gesicht erstrahlte vor Freude und er wollte gerade auf Aya zu stürmen, als sich eine weitere Gestalt aus der Dunkelheit löste und sich an Ayas Seite stellte. Diese Person schlang besitzergreifend seinen Arm um die Hüfte des Rothaarigen und zog diesen an sich heran. "Na meine Kätzchen, wie findet ihr mein neues Haustier?", fragte ein allzu bekannter Deutscher. Schweigen. "W...wie... bitte?", brachte Omi hervor. "Na ja ...wie soll ich sagen...", Schuldig machte eine kurze Pause um seine Zunge demonstrativ langsam über Ayas Wange gleiten zulassen. "...euer geliebter Anführer macht alles was ich ihm sage." Er löste seine Hand von dessen Taille und ging einen Schritt zur Seite. "Abysinnian töte sie!" Entsetzen trat nicht nur in die Gesichter der Weißmitglieder als sich der Jüngere nicht vom Fleck bewegte. "Ich hab gesagt, dass du sie töten sollst." Erneut keine Reaktion von Seiten Ayas. Langsam wurde die Situation für Schuldig wirklich peinlich. "Hallooo... du sollst sie tööööten.", flötete er. "Schuldig ich habe dir die Kontrolle über ihn entzogen und wie es scheint nicht ohne Grund.", erklang die kalte Stimme des Schwarzanführers. Dieser trat nun ebenfalls aus der Biegung heraus, dicht gefolgt von Farfarello und Nagi. Augenblicklich musste Yohji schwer schlucken. Wie waren sie in diese Situation gekommen? Da hatte er einmal die Verantwortung für ein Team und es musste natürlich zu solchen Komplikationen kommen. Mit verständnislosem Blick schaute der Blonde seinen ehemaligen Anführer an. "Aya, das... kann doch nicht... ich verstehe nicht..." "Abysinian, bringe die mittlere Person um und bringe mir die Disk.", unterbrach der Amerikaner die unnützen Formulierungsversuche. Blitzschnell stürmte der Schwertkämpfer auf die Gruppe zu und stieß Yohji dabei zur Seite. Dieser prallte hart gegen die Wand. Numataka schaute noch entsetzt in die Augen seines Richters als sich dessen Schwert quer durch seinen Körper fraß. Plump fiel er gen Boden. Eine Blutlache bildete sich unter ihm und umfloss die Schuhe des Mörders. Langsam erhob sich Aya aus seiner Kampfhaltung und stand direkt neben einem völlig schockiertem Omi, jedoch den Blick immer noch auf die Leiche gerichtet. Mit einer schnellen Handbewegung zog er aus der Brustasche Numatakas die Disk und kehrte an Crawfords Seite zurück. Mit jedem Schritt hinterließ er einen blutigen Abdruck, der mehr über ihn sagte als jeder war haben wollte. Wortlos überreihte der Rothaarige die Disk. Danach drehte er sich wieder zu Weiß um. In der Zwischenzeit hatte Schuldig die Weißmitglieder genauer betrachtet und ein mehr als erheitertes Glitzern funkelte in seinen Augen. "Abysinnian schau doch mal... sie haben sogar schon einen Ersatz für dich gefunden. Ist das nicht herzallerliebst?", säuselte der Deutsche. Ein Knurren stellte die Antwort von Lawrence dar. "Ich bin kein Ersatz." "Und was bist _du_ dann?" fragte Schuldig gespielt naiv und reizte Lawrence ins Unermessliche. "Ich zeig dir gleich was ich bin." "Ich lasse bitten." sprach der Deutsche und deutete eine Verbeugung an. Noch bevor einer Lawrence aufhalten konnte, stürmte dieser auf den Telepaten zu. Dieser verpasste ihm allerdings eine überaus schmerzhafte Kopfschmerzattacke und zwang seinen Gegner in die Knie. Yohji wollte gerade selbst zu einem Angriff ansetzen als ein Schuss fiel und den Playboy in seiner Bewegung stoppen ließ. Eine Kugel drang durch den Schädel Lawrences. Dessen Blick verdunkelt sich als er kraftlos zur Seite fiel, direkt vor die Füße Yohjis. Hasserfüllt richtet dieser seinen Blick auf Schwarz. "Mensch Crawford musste das jetzt sein? Es fing gerade an amüsant zu werden." Der Amerikaner steckte seine Waffe zurück in sein Jackett und wand sich zum Gehen. "Lasst uns von hier verschwinden. Wir haben was wir wollten." tbc Kapitel 12: Erleuchtung ----------------------- Disclaimer: Keiner der hier handelnden Charaktere gehört uns und wir verdienen hiermit kein Geld. Warnung: OOC, dark Pairing: Crawford x Aya (Ran) @ Inukichan Zuerst hast du eine Ahnung, wie du mich mit der Länge deines Kommentars erschreckt hast? Rechtherzlichen dank. Wir haben uns mehr als geehrt gefühlt. Da habe ich mir wohl durch die lange Wartezeit gekonnt deine Spekulation entgehen lassen... eigentlich wirklich schade... Aber du hast alle Fakten, die für die Person sprechen wirklich gut zusammengefunden. Mir war gar nicht bewusst, dass wir schon so viele Hinweise in dieser ff hinterlassen haben... Unterschätze unseren lieben Disraeli nicht. Er ist nicht immer so von Sinnen, wie es manchmal scheint. Und diese Unselbstständigkeit wird in ca. 2 Kapitel aufgegriffen. Wie gesagt, du bist gedanklich meist schon weiter in der Geschichte als gut für uns Autorinnen ist. Crawford als Spielverderber... recht hast du aber lass mir armer Autorin auch meinen Spaß. Aber nun viel Spaß bei diesem Kapitel. @ nai-chan Wie du siehst hat es dieses Mal schneller geklappt, was das Schreiben und on stellen betrifft. Mal sehen wie sich die ganze Story noch entwickelt... vielleicht gibt es irgendwann doch noch jemanden der diesen trotteligen Part übernehmen kann. Wer weiß... @ Asagao Ich danke dir für deinen Kommentar und für das Lob. Na ja das Lawrence das Zeitliche in dieser ff gesegnet hat, wurde wohl allgemein eher mit Freude aufgenommen... hatten wir ihn wirklich so schrecklich gestaltet? Wie auch immer, ich wünsche dir viel Spaß bei diesem Kapitel. ~Weiß~ Wie die drei restlichen Weißmitglieder ins Koneko zurückgekehrt waren, wusste keiner von ihnen. Zu tief saß der Schock. Schweigend hatte sich jeder auf sein Zimmer zurückgezogen um dort, insofern es möglich war, seine Gedanken zu ordnen. Yohji saß regelrecht zusammengefallen auf seinem Fensterbrett und inhalierte den Rauch seiner Zigarette tief ein. Stumm beobachtete er den aufsteigenden Rauch, der sich fließend mit der Luft vermischte und aus dem angeklappten Fenster entwich. Sein ermüdeter Blich folgte dem Qualm und verweilte letztendlich leer im Nachthimmel. Schwer arbeitend setzte sein Gehirn die ganzen Fragmente dieser Nacht zusammen und er begann alles zu realisieren. Mit zitternden Händen fuhr sich der Brünette durchs Haar und ließ den Kopf gegen die stützende Wand in seinem Rücken sinken. Was war da passiert? Diese Frage nahm seinen Geist komplett ein... zu keinem anderen Gedanken fähig. Wie konnte es sein, dass Aya... Kurz ließ er das Gesehene Revue passieren. Erneut sah er, wie Aya wie von Sinnen auf ihren Klienten zu stürmte und ihn niederstreckte. Das konnte doch nicht wirklich ihr Anführer gewesen sein, der so kaltblütig das Geschehen beherrschte? Zerknirscht fing er an einige Strähnen seines Haares zu verzwirbeln. Irgendetwas fehlt in seiner Erinnerung. Litt er jetzt unter posttraumatischer Amnesie? Schlagartig wurde es ihm bewusst und Yohji schlug sich gegen die Stirn. Wie hatte er das vergessen können? Schwarz war ja ebenfalls anwesend gewesen. Aber was hatte Schwarz mit dem Ganzen zu tun? Grübeln verließ er seinen Sitzplatz und begann in seinem Zimmer umherzuwandern. //Arbeitet Aya wirklich mit dem Feind zusammen?// Mit einem heftigen Kopfschütteln probierte er diesen Gedanken zu verdrängen. //_Das_ konnte einfach nicht möglich sein. Warum sollte er sich mit seinen Erzfeinden verbünden und sich gegen Weiß stellen? Würde er somit nicht auch seine Schwester verraten? Man wusste eh nur so viel über Aya, wie er selbst Preis geben wollte, aber sein Hass gegenüber Schwarz war definitiv grenzenlos...// Yohji legte seine Stirn in Falten. //Also, was sollte Aya dazu bewegt haben sich mit diesem Abschaum einzulassen? Dafür musste es doch einen vernünftigen Grund geben!// Immer mehr Fragen begannen sich in Yohjis Kopf zu bilden und auf keine einzige wusste er annähernd eine Antwort. //Wäre es möglich, dass der Telepath die Kontrolle über Aya hatte? Das würde zumindest den fehlenden Widerstand erklären.// Yohji verzerrte sein Gesicht bei dem Gedanken an die besitzergreifende Annäherung Schuldigs. //Aber wenn Mastermind Aya wirklich unter seiner Kontrolle hat... warum hat er nicht auf dessen Befehl gehört? Also übte er doch keine Kontrolle über Aya aus, aber wieso hatte er sich nicht aus der "Umarmung" befreit?// Es war ihm unbegreiflich. Er konnte keine Antwort finden, wusste nur das Resultat... Bald würde Birman die Ergebnisse anfordern und spätestens dann musste er ihr von dem Vorfall berichten. Im Endeffekt hatten sie ihren Auftrag nicht erfüllen können, sondern auch noch ein Mitglied verloren. Yohji stoppte in seiner Bewegung und schlug mit der Faust gegen die Wand. Da konnte man es mal wieder sehen. Kaum leitete er eine Mission war diese zum Scheitern verurteilt. Zum ersten Mal seit dem Bestehen von Weiß hatten sie wirklich auf ganzer Linie versagt und wer war schuld daran? Er. //Gebt mir Verantwortung und ich enttäusche euch. Vertraut mir euer Leben an und es ist verwirkt.// Warum erinnerte ihn das Geschehene nur an die Chose mit Asuka? Hastig verscheucht er diesen Gedanken. Für Selbstmitleid braucht er seine Gedanken nicht verschwenden. Aber warum musste sich Lawrence auch so einfach provozieren lassen? Es war doch nun eindeutig, dass Schwarz zu stark waren. Oder hatte sich diese Tatsache bei Kritiker noch nicht herum gesprochen. Irgendwie wagte Yohji daran zu zweifeln. Nicht die Unwissenheit hatte Lawrence das Leben gekostet, sondern einfach seine Unbeherrschtheit. Aber konnte Yohji sein Gewissen dahinter verstecken, dass es nur Lawrences Schuld war? Er einen unnötigen Fehler gemacht hatte? War es nicht ihre Pflicht gewesen gerade bei solch einer Situation Lawrence rechtzeitig in die Schranke zu weisen? Also hatte er doch versagt? Tief atmete Yohji durch. Diese Art von Erörterung würde zu keinem Ergebnis führen... noch nicht. Eine weitere Frage wollte sich nicht aus seinen Gedanken zurückziehen. Warum hatte Birman ihnen nichts von dem Deal mit Numataka erzählt? Oder besser davon, dass Numataka ihr etwas über die letzten Projektideen Disraelis sagte? Sollten sie nicht herausfinden, was Numataka für seine Sicherheit bieten würde? Oder wollte sie Weiß einfach nicht in die Illusion einer Hoffnung stürzen? Immerhin waren die Informationen, die sie hörten mehr als fiktiv. Na ja... letztendlich war es egal, was für Informationen sie erhalten hätten, denn diese waren nun bei Schwarz und endgültig verloren... Erneut probierte Yohji dieses leidliche Grübeln zu verdrängen. Es würde ihm momentan eh nichts bringen. So beschloss er wenigsten nach seinen Teamkameraden zu sehen, da diese bestimmt genauso konfus waren, wie er. Zu erst begab er sich zu Omis Zimmer. Ohne anzuklopfen betrat er den Raum und suchte im Dunkeln die zierliche Gestalt. Diese lag vermummt in ihrem Bett und schien zu schlafen. An sich wirkte es so als ob Omi den Schlaf der Gerechten träumen würde, jedoch täuschte dieses Bild. Das Licht des Mondes erleuchtete das Gesicht der schlafenden Gestalt und man konnte unschwer Spuren getrockneter Kristalle an den Augen des Blonden erkennen. Betrübt verließ der Playboy das Zimmer wieder. Es tat ihm in der Seele weh Omi so leiden zu sehen... Aber war er nicht selbst schuld an dieser Situation? Gerade als er bei Ken eintreten wollte, hörte er die Haustür auf gehen. Für Sekunden setzte sein Herz aus als er sich zur Tür hinwandte. Durch diese trat der Fußballer ins Innere und schaute sichtlich irritiert in das blasse Gesicht des Brünetten. Dieser fand relativ schnell seine Stimme wieder. "Wo warst du?" "Unterwegs...", antwortete der Fußballer ausweichend. "...und warum bist du noch wach?" Tief atmete Yohji durch. Sollte er darauf wirklich antworten? "Ich habe nachgedacht..." "Bist du zu einem Ergebnis gekommen?" Interesse sprach aus den Worten Kens. "Nein...nicht wirklich. Jede Antwort hatte noch mehr Fragen aufgeworfen... na ja...", verwirrt fuhr Yohji sich durch das Haar. "Bei mir sah es nicht anders aus. Ich bin etwas in der Gegend herumgefahren... um einen klaren Kopf zu bekommen. Nur wollte sich irgendwie jeder entfernte Lichtblick sofort wieder in der Dunkelheit verstecken." Automatisch begann der Playboy zu nicken, war es ihm doch genauso ergangen. Stumm standen sie sich gegenüber. Jeder in seinen Gedanken vertieft. "Wollen wir uns nicht setzen?", fragte Ken und begann sich seines Schuhwerkes zu entledigen. Erneut nickte Yohji und ging konsterniert in die Küche. Mit Bitterkeit in den Augen schaute Ken ihm hinterher. Konnte er doch zu leicht nachvollziehen, was für Szenarien sich im Geist des Ältern abgespielt haben müssen. So war er sich doch gewiss, dass Yohji probierte denselben Schreckensgestalten, wie er, ein wirkliches Bild zu geben. Denn immerhin musste es doch einen Grund haben, dass Aya sich gegen sie wand. Oder machte es dem Schicksal einfach Spaß ihn zu verraten. Bitterste Galle stieg in ihm auf. Wie er es doch hasste immer wieder hintergangen zu werden. Die Motive Kases konnte er ja noch entfernt greifen, wenn auch nicht verstehen, aber bei Aya... Aufgebracht schlug Ken seine Faust in die hohle Hand. Konnte er Kase wirklich mit Aya vergleichen? Das doch wohl eindeutig nicht... also blieb ihnen nur eine Möglichkeit... Sie mussten herausfinden, warum ihr Anführer sich gegen sie stellte. Gefasst ging er zu Yohji in die Küche und erblicke diesen. Der Brünette schaute gedanklich vertieft auf den Küchentisch und zog mit seinem Finger die Holzmaserungen nach. Wortlos setzte sich Ken ihm gegenüber. "Also... was hältst du von dem... was auch immer heute wirklich passiert ist?" probierte Ken ein Gespräch aufzubauen. Yohji zuckte zusammen als er die Stimme so nach bei sich realisierte. Vielleicht war es wirklich besser mit Ken die ganze Sache zu erörtern, als sich in Selbstmitleid zu ertränken. "Ich habe probiert es zu verstehen, aber einen Zusammenhang habe ich nicht hinein bekommen. Egal wie man es aufrollt, ergibt es keinen Sinn!" "Irgendwoher kenne ich das..."Ken lehnte sich zurück. "Wie ist das alles eigentlich passiert?" "Wenn ich das wüsste...?" Erneut breitete sich Schweigen zwischen ihnen aus. "Warum musste Lawrence sich auch so einfach provozieren lassen?" Mit einem unverständlichen Blick schaute der Playboy sein Gegenüber an. "Tja, vielleicht hätten wir ihm sagen sollen, dass Schwarz ein nicht zu unterschätzender Gegner ist.", spekulierte Ken. "Aber ist es denn in unseren Kreisen nicht verbreitet, dass sie stärk sind? Er hätte es doch wissen müssen!" antwortete Yohji. //Oder war es an uns ihn darauf aufmerksam zumachen?// "So bekannt scheint es wohl doch nicht zu sein... Aber sie haben eh immer nur mit uns "gespielt". Wirkliche Gegner waren wir doch nie. // Statt Lawrence hätte es bei jeder Mission auch einer von uns seien können.// Verbitterung versteinerte Ken Gesicht. "Mich würde aber eher interessieren, was Schwarz mit _Aya_ dort zu suchen hatte?", lenkte der Fußballer schnell vom Thema ab. "Gute Frage... zumindest wissen wir jetzt wo unser Anführer ist.", Yohji lächelte gequält. "In den Händen von Schwarz, aber wie passt das zusammen?" Erneut breitete sich Schweigen zwischen ihnen aus. Plötzlich schlug Yohji sich mit der Hand vor den Kopf. Darauf zuckte Ken zusammen und schaute den Brünetten verwirrt an. "Wie verblendet muss man sein! Schwarz arbeitet doch für Disraeli nicht?", sprudelte Yohji los. "... ja..". Ken verzog sein Gesicht fragend. "Und Disraeli hat hundertprozentig etwas mit Ayas Verschwinden zu tun?" "Ja... und weiter..." Vorwurfvoll schaute Yohji Ken an. "Denk doch mal nach." "Du denkst also..." erleuchtet strahlte Kens Gesicht und zeitgleich antwortete er verwundert. "...dass... Disraeli hat Aya an Schwarz weiterver... mittelt?" Bejahend nickte Yohji. Endlich ergab alles einen Sinn. "Aber warum hatte er das mit sich machen lassen?" fragte Ken. Immerhin musste ihr Anführer doch einen Grund haben das zu tun was Disraeli wollte. "Hm... ich weiß es nicht..." Entnervt atmete Yohji aus. War alles doch nur beinahe perfekt. "Aber was wäre, wenn Aya nicht bei Sinnen gewesen wäre. Vielleicht hatte Mastermind seinen Geist unter Kontrolle?" mutmaßte der Jüngere. "Aber das hat er meines Wissens noch nie bewerkstelligen können... Außerdem hat Aya sich zwar von Mastermind "berühren" lassen, aber den Befehl nicht ausgeführt..." überlegte Yohji. Waren sie also doch wieder beim Anfang angelangt. "Stimmt auch wieder... Oracles Anweisung war ausschlaggebend gewesen... Also fällt die telepathische Bevormundung außen vor." Erneute gaben sich beide ihren Hypothesen hin. "Aber hatte Numataka nicht gesagt, dass Disraeli irgendwelche ominösen Forschungen zwecks geistiger Manipulation durchführt?" Beide zuckten zusammen als sie die Stimme Omis hinter sich hörten. "Warum schläfst du nicht mehr?" Yohji verwundert. Omi nuschelte irgendetwas von "schlecht geschlafen" und setzte sich zu den anderen. "Wäre es nicht möglich, dass Aya an so einem Experiment unfreiwillig teilnahm und nun nur noch Befehlen folgen kann?", fuhr Omi fort. "Und du meinst Orakel ist derjenige, der die Kontrolle hat...", führte Ken weiter. "Würde zumindest erklären, warum er nicht auf Mastermind gehört hat, aber trotzdem Numataks Tod bedeutete." "Das heißt also Aya ist die unbekannte rothaarige Schönheit..." fasste Yohji zusammen. Es dauerte eine Weile bis jeder der Anwesenden diese Gedanken erfassen und wahr haben wollte. "Aber das erklärt immer noch nicht warum Schwarz da war.", nahm Omi das Gespräch wieder auf. "Wir wissen, dass es ihre Aufgabe war Numataka auszuschalten, da dieser Informationen über Disraeli an Kritiker weitergeben wollte." gab Yohji zu bedenken. "Folglich muss Disraeli irgendwie dahinter gekommen sein, dass er verraten wird...", überlegte Ken weiter. Konzentriert durchdachte jeder diverse Ideen... "Ich glaube hier kommen wir erst einmal nicht weiter." Unter brach Yohji die Stille. Bejahendes Nicken folgte. "Wie müssen es Kritiker mitteilen...", begann Omi. "Also, darf ich ihnen sagen, dass wir ein Teammitglied an Schwarz verloren haben und unsere Mission gescheitert ist?", fiel Yohji ihm gereizt ins Wort. "Wohl oder übel... ja." "Na super... ich wisst genauso gut wie ich, was passiert, wenn wir bei einer Mission versagen." Fuhr Yohji ernst fort und schaute in die betretenen Gesichter der anderen. Natürlich war es ihnen klar, was die Konsequenz war, wenn sie versagen... Missmutig verzog Ken sein Gesicht. Daran hätte Yohji sie nicht noch einmal erinnert brauchen. Sie hatten versagt und folglich ihr Leben verwirkt. Schwer musste er schlucken. Was sollten sie nun tut? Es musste doch einen Ausweg geben... "Aber an dieser Situation kann man uns nun wirklich nicht die Schuld geben.", empörte sich der Fußballer leicht. "Immerhin kann doch keiner wissen, dass Schwarz dort auftauschen würde und, dass es zu einer... Konfrontation kommt..." "Stimmt schon, nur wie sollen wir ihnen den Tod von Lawrence erklären?", gab Omi zu bedenken. "Schwarz. Aber was mir mehr Unbehagen bereitet, ist die Tatsache, wie wir ihnen erklären sollen, dass Aya unseren Klienten umgebracht hat. Wenn sie das erfahren, ist sein Leben verwirkt.", Fragend schaute Yohji die anderen an. "Dann sagen wir einfach Schwarz hätte ihn ebenfalls umgebracht.", meinte Ken. "Wie willst du ihnen weiß machen, dass irgendeiner von ihnen ein Katana benutzt? Oder meinst du Berserker würde von seinem Degen- Messerverschnitt zu einem Katana wechseln?", fragte Yohji leicht entnervt. Die Situation war zu ernst um solche unnötigen Fehler zu begehen. "Wer soll den bitte nachweisen können, wie er getötet wurde? Disraeli wird die Leiche schon verschwinden lassen und Kritiker wird nur aus unserem Bericht wissen, was passierte.", entgegnete Omi ruhig. Überrascht richteten Ken und Yohji ihren Blick auf ihn. Keiner hätte dem Kleinen solch eine Hinterlist zu getraut. An sich hatte er vollkommen Recht. Grübelnd verzog Yohji sein Gesicht. Wieso war er da nicht drauf gekommen...? "Also wird es von uns aus nur heißen, dass Schwarz Numataka und Lawrence auf dem Gewissen hat.", schlussfolgerte Ken. "Richtig." Konzentriert nickte Ken. "Aber so leid es mir tut... ist es nicht besser Kritiker bescheid zu sagen, dass Aya höchstwahrscheinlich als Experiment missbraucht wird? Eventuell können Kritiker ihm helfen?", fuhr der Fußballer fort. Augenblicklich formte sich wieder Ayas Gestalt vor Kens Augen. So willenlos wollte er ihren Anführer nie wieder sehen! Aber zumindest hatte er den Lichtblick, dass er sie nicht verriet, sondern nur nicht er selbst war... Aber trotzdem behagte ihm ein unausgesprochener Fakt nicht. Die einst strahlenden Gesichter seiner Kollegen verdunkelten sich schlagartig. "Stimmt schon... vielleicht... wenn wir die Lage richtig gestalten... ", setzte Yohji an, "kann Kritiker eine Lösung erarbeiten und finden." "Aber können sie ihm überhaupt helfen und werden sie ihm eine zweite Chance geben?", fragte Omi unsicher. "Man wird ihm bestimmt eine neue Chance geben. Immerhin hat er sich nicht freiwillig mit unserem Feind verbündet und man sollte bedenken, dass er bestimmt einige nützliche Infos über Disraeli mit bekommen hat. Denn ich glaube nicht, dass es möglich ist, den ganzen Geist lahm zu legen.", ermutigte Yohji den Blondhaarigen und sich selbst. Darauf folgte auch ein unterdrücktes Gähnen seinerseits. "Wenn ihr nicht dagegen habt, möchte ich unsere Krisensitzung vorerst beenden." Erstaunlicherweise wurde jedem erst jetzt wirklich bewusst, wie abgespannt und ermüdet sie doch waren. Einträchtig und weniger konfus begaben sie alle die Treppe hoch und wollten gerade in ihre Zimmer gehen, als Ken sich noch einmal zu ihnen umwand. "Meint ihr Aya hat Disraeli Informationen über Kritiker mitgeteilt... oder über uns?" Beide schauten Ken ernst entgegen. Nach geringer Zeit wand sich Omi von ihm ab und schloss betrübt die Tür hinter sich. Darauf reagierte Yohji mit einem leicht bösen Blick, der allerdings in Anbetracht der Frage sofort verschwand. Mit einem leisen "Ich weiß es nicht?" drehte er sich von Ken weg und begab sich in sein Zimmer. tbc Kapitel 14: "Übergabe" ---------------------- Disclaimer: Keiner der hier handelnden Charaktere gehört uns und wir verdienen hiermit kein Geld. Warnung: OOC, dark Pairing: Crawford x Aya (Ran) @ nai-chan Tja... dieses Mal hatte es erneut etwas länger gedauert... Meine Güte, wenn ich so weiter mache rennen mir noch alle Leser weg... Stimmt schon... in den ersten Stunden kann man sich schier den Kopf zerbrechen und nichts kommt dabei heraus, wenn man nicht in die richtige Richtung getreten wird... Das dürfte uns allen nicht so unbekannt sein. Wie dem auch sei, ich wünsche dir viel Spaß bei diesem doch noch entstandenen Kapitel. ^^ @ Inukichan ...meine Güte deine Kommentare werden auch immer länger... rechtherzlichen Dank für das Lesevergnügen. Im letzten Kapitel waren wir wirklich nur bei Weiß, dafür werden die nächsten mit etwas mehr Schwarz und viel Ran gespickt sein. Tja man sollte unsere Weißinterpretation nicht unterschätzen. Sie sind bei weitem nicht so kopflos ohne Aya, wie sie selbst glauben. Aber nun will ich dich nicht länger vom Lesen abhalten. Viel Spaß wünsche ich. ~Schwarz~ Schuldig hüpfte jetzt schon seit etwa einer Stunde schadenfroh durch die Schwarz-Villa. "HA...Hast du ihre dämlichen Gesichter gesehen. Oh.. Ich wünschte ich hätte eine Kamera dabei gehabt...so für ein Erinnerungsfoto danach." Nagi drehte sich von seinem PC weg und rollte genervt mit den Augen. "Schuldig...Wir wissen mittlerweile, dass dir der Anblick gefallen hat, aber musst du uns das ständig unter die Nase reiben? Irgendwann stecken wir dich an Stelle Farfarellos in die Zwangsjacke." meinte er monoton. Darauf stoppte der Telepath in seiner Bewegung und schaute Nagi unverwandt an. Man merkte, wie Schuldig die Aussage Nagis richtig zu bewerten versucht. Jedoch relativ schnell musste er schmunzeln. Er würde sich nicht von ihrem "Chibi" in die Enge treiben lassen. Egal auf welche Weise der Telekinet ihn in die Jacke kriegen wollte, er hatte schon seine Mittel und Wege um sich zu befreien. Nagis Augen verengten sich mit jeder Sekunde, in der aus dem Schmunzeln Schuldigs ein Grinsen wurde, mehr. Farfarello beobachtete das Geschehen mit zweigeteiltem Interesse. Es war durchaus interessant, wie der Deutsche es schaffte den Brünetten aus seiner Reserviertheit heraus zulocken, jedoch wagte der Ire daran zu zweifeln, ob er die Lobeshymnen Schuldigs auf sich selbst noch länger ertragen konnte. Stillschweigend lauschte er dem Streit der beiden, bis zu dem Zeitpunkt als Schuldig erneut anfing durch das Wohnzimmer zu tänzeln. ER hatte seine Entscheidung getroffen. Raubtiergleich erhob Farfarello sich von seinem Platz und ging direkt auf einen im Bücherregal liegenden glitzernden Gegenstand zu. Jedoch stoppte er auf der Hälfte seines Weges und drehte sich der verglasten Wohnzimmertür zu. Durch eben diese verließ der Irre dann auch den Wohnbereich und zog sich in sein Kellergemach zurück. Nagi war gerade in seiner Diskussion mit Schuldig vertieft, als er den Weißhaarigen das Zimmer verlassen sah. Folglich entfiel sein nächstes Argument, nämlich, dass Schuldig nicht nur ihn, sondern auch andere nervte. Missmutig erhob sich der Jüngere von seinem Stuhl und folgte Farfarello schweigend. An der Tür drehte er sich allerdings noch einmal um und bedachte den Deutschen mit einem überaus wütenden Blick. Danach schloss er die Tür lautstark und hörte hinter sich nur noch das Lachen Schuldigs. Crawford saß hinter seinem Schreibtisch und beobachtete eingehend die vor ihm sitzende Gestalt. Kalte Augen erwiderten seinen Blick unwirklich. Trotz der nun schon vergangenen Woche kam ihm diese Situation immer noch irrational vor. Nach kürzerer Zeit des Betrachtens, fokussierte der Amerikaner seine Aufmerksamkeit auf den für Disraeli verfassten Bericht. Zum wiederholten Male las er sich diesen durch. Jedoch konnte er sich nicht wirklich auf seine Arbeit konzentrieren, da seine Gedanken immer wieder zu der vergangenen Mission abschweiften. Wie konnte dieser Mann es zu Stande bringen einen Menschen zu einer willenlosen Maschine zu machen? Könnte man einen all das vergessen lassen, was einen selbst als Individuum kennzeichnete? Ihn einfach so formen? Und ist es wirklich möglich diesen Zustand auf Dauer bei zu beizubehalten? Ist der Wille des Menschen nicht stark genug um gegen solch eine Art von Fesseln ankämpfen zu können? Oder würde sich jedes Lebewesen einfach manipulieren lassen? Immer wieder wanderte sein Blick auf den Rothaarigen vor ihm. Dieser starrte weiter vor sich hin. Könnte selbst er zu so einer willenlosen Existenz werden... oder sein Team? Rein theoretisch müsste ihn seine Gabe doch vor solchen "Umständen" bewahren... Jedoch war all ihre jetzige Sicherheit wirklich solch ein großes Risiko wert? Das heftige Zuschlagen einer Tür ließ ihn aus seinen Gedanken erwachen. Unwillkürlich glättete er das nachdenkliche Gesicht und blickte mit neutraler Miene auf seine Bürotür. Vor dieser erklangen nun hastige Schritte. Diese wurden akustisch noch mit einigen überaus unschönen Flüchen von Seiten Nagis vervollkommnet. Unwillkürlich erschien ein Lächeln auf den Lippen des Schwarz. Hatte es ihr lieber Telepath schon wieder übertrieben. Wie gerne er doch zumindest eine Woche ohne größere Querellen erleben würde. Aber eigentlich musste er sich schon selbst eingestehen, dass dieser Streitereien zu alltäglich waren um sich darüber aufzuregen. Außerdem versprachen sie zumindest die Illusion eines annähernd harmonischem Zusammenleben, so paradox es auch klang... Was ihn allerdings zu seinen Überlegungen zurückführte. War er in der Lage Schwarz beschützen zu können, wenn es darauf ankäme...? Sei Blick richtete sich erneut auf die Gestalt Ayas, dessen Haltung sich in keinsterweise veränderte. "Abysinnian steh auf.", befahl Crawford und erhob sich ebenfalls. Während der Amerikaner der verfassten Bericht aufnahm und diesen noch einmal überflog, richtete sich das einstige Weißmitglied auf. Gemeinsam verließen sie den Raum. Der Flur war erfüllt von lauter Musik, die eindeutig aus Nagis Zimmer kam. Nachdem Crawford Aya anwies sich seinen Mantel anzuziehen, betrat er selbst das Wohnzimmer. In diesem lag der Deutsche, mehr als er saß auf der Couch. Mühsam richtete dieser sich auf als er den Schatten seines Anführers über sich wahrnahm. Schuldig hob seinen Blick und schaute Crawford fragend an. "Ich werde Disraeli den Bericht bringen und nehme Abysinnian mit." "Warum denn Abysinnian. Sollte der Bericht nicht reichen?" "Der Doktor hat darauf bestanden, dass sein Projekt ebenfalls anwesend ist." "Okay. Ich werde nicht mehr da sein, wenn ihr wiederkommt." Crawford hob seine Braue. "Gut, aber bevor du gehst, wäre es überaus freundlich, wenn du dich mit Nagi wieder vertragen könntest." Mit Mühen unterdrückte der Telepath ein Gähnen. Immer wieder dasselbe... Musste Crawford sich dauernd einmischen? Der Kleine würde es auch so überleben... "Was passiert, wenn ich mich weigere?" fragte er leicht entnervt. "Davon abgesehen, dass ich es keinesfalls gut heiße, wenn ihr euch wie kleine Kinder aufführt, kann ich dir nur raten nicht Nagis Zorn auf dich zu kompensieren." Nach diesen Worten schlich sich ein wissender Ausdruck auf das Gesicht des Amerikaners. "Ich gehe nun.", damit verließ er das Zimmer und wenige Zeit später konnte man die Haustür ins Schloss fallen hören. Zurück blieb ein nachdenklicher Schuldig, der sich jedoch nach kurzer Zeit ganz aufrichtet und zum Zimmer ihres Jüngsten ging. Mit Crawford allein als Gegner wäre er klargekommen... nur Nagi sollte man wirklich nicht zum Feind haben... Crawford startete den Wagen, fuhr die Abfahrt hinunter und verließ das Grundstück. Immer auf die Straße konzentriert, lenkte er den Mercedes in Richtung des Labors. Missmutig verzog er das Gesicht als er die dunkle Wolkenwand bemerkte auf die er zufuhr. Wie er doch solch ein aufbauendes Wetter liebte... Seine Laune steigerte sich nicht gerade als ihn ebenfalls der ach so geliebte tokyoter Verkehr begrüßte. Beinahe beschwörend richtete der Amerikaner seinen Blick auf das graue Gewölbe, welches trotz der zunehmenden Verdunklung kein Wasser über die Erde herabregnen ließ. Allerdings verließ Crawford die Hoffnung trocken zu Disraeli gelangen zu können als der Himmel seine Schleusen öffnete kurz bevor er das Laboratorium erreichte. Somit parkte er seinen Wagen auf der nassen Fläche eines Parkplatzes. Jedoch stieg Crawford nicht umgehend aus, sonder blieb noch etwas im Trockenen sitzen, da einer von Disraelis Assistenten mit einem Regenschirm auf das Auto zueilte. Disraeli erwartete sie also schon. Er griff nach der Mappe mit seinem Bericht, die er auf den Rücksitz des Wagens gelegt hatte. Durch ein Kopfnicken gab er Aya zu verstehen auszusteigen. Als Crawford ausstieg, erkannte er, dass es Shohei war, der ihnen entgegengekommen war. Jedoch ließ dieser den Amerikaner im wahrsten Sinne des Wortes im Regen stehen. Zielstrebig steuerte dieser auf Aya zu und hielt ihm den Schirm über den Kopf. Shohei lächelte Crawford entschuldigend an. Disraeli hatte ihm eindeutig klargemacht, wer von den beiden Ankommenden die höhere Priorität genoss. Schweigend näherten sie sich dem Gebäude. Shohei hielt dem Rotschopf die Tür zuvorkommend auf. Als dieser den Türrahmen passiert hatte, ging er ohne Umschweife weiter. Crawford bekam gerade noch die Türklinke zufassen bevor die Tür zurück ins Schloss fiel. Genervt die Luft einziehend betrat er das Gebäude und folgte den anderen zwei Personen. Sofort strömte ihm die klimatisierte Luft entgegen. Mit Mühen konnte er ein Schaudern unterdrücken, als sich der kalte Hauch durch seine durchnässte Kleidung zog. Die Augen des Amerikaners verdunkelten sich zusehends. Eisiges Schweigen herrschte als sich alle Anwesenden den Räumlichkeiten Disraelis näherten. Shoheis Blick schweifte zwischen dem Amerikaner und dem Projekt hin und her. Ihm war die Bedeutung des Rothaarigen und die Besessenheit Disraelis für sein Projekt durchaus bewusst... Wenige Augenblicke ruhte seine Beobachtung länger auf dem Orakel. ... aber es war wirklich erheiternd, wie Disraeli sich mit dem Amerikaner auseinander zu setzen pflegte. Unbemerkt hatten sich in der Zwischenzeit taxierend Augen ebenfalls auf ihn gerichtet und blickten ihn unverwandt und an. Als sich Shohei der entgegengesetzten Musterung bewusst wurde, wand er seinen Blick überhastet ab und lief peinlich berührt, mit beschleunigtem Schritt voraus. Kurzer Schalck flimmerte in den braunen Augen auf als Crawford Shoheis Reaktion wahrnahm. Vor ihnen bog der Gang ab und eine allbekannte Tür erschein in ihrem Blickfeld. Disraelis Assistent stand nun leicht zögerlich vor dieser und probierte seine Unsicherheit so gut es ging zu überspielen. Jedoch knetete er seine Hände unbewusst und starrte weiter auf die geschlossene Tür. Mit dieser Geste zog er erneut die Aufmerksamkeit des Amerikaners auf sich. Es erstaunte Crawford immer wieder wie unsicher die Menschen in der Nähe des Mediziners wurden. Als sich Shohei eines Zögerns selbst bewusst wurde, löste er sich aus seiner unbewusst gewählten Starre und erhob die Hand zum Klopfen. Wenige Minuten vor Shoheis Zögern trat Disraeli an das Fenster seines Zimmers und blickte in den Himmel. Langsam verdunkelten nachtschwarze Wolken das ohnehin schon ergraute Gewölbe. Das Zimmer und die Gegenstände in diesem verloren an Form als sich die Wolken direkt über dem Langhaarigen zu einer Front vereinten und ihre Pforten öffneten. Dicke schwere Tropfen vielen vom Himmel und schlugen schwer gegen das Glas. In Gedanken erhob Disraeli seine Hand und ließ sie an der kalten Scheibe verharren. Sorgfältig, als ob er mit einem Skalpell hantierte, fuhr er mit seinem Finger eine Bahn aus Regentropfen nach. Jedoch zerriss ein Blitz die Wolkenwand und ließ das Zimmer für einen kurzen Augenblick erleuchten. Durch die unerwartete Helligkeit in seiner Konzentration gestört, zuckte seine geübte Hand zur Seite und zerstörte den nachgefahrenen Weg. Ein leises Knurren entkam Disraeli, wie er es hasst bei solchen Übungen die Kontrolle zu verlieren. Schnell wischte er über die Fläche und wand sich einer anderen Bahn zu. Lächelnd schweiften seine Gedanken ab. Diese Tropfen hatten eine beinahe hypnotische Wirkung. Das musste er sich schon eingesehen. Eine lose Zusammenballung aus Wasserstoff und Sauerstoffatomen, die sich zu einem Molekül verbunden hatten. Und doch schienen sie ein Eigenleben entwickelt zu haben. Mal verzweigte sich ein großer Tropfen. Entzog sich allen logischen Denkmustern. Schien eine Freiheit zusuchen, die nicht existent war. Jedoch floss dieser Strang letztendlich doch zu seiner Gruppe zurück. Musste seine erworbene Eigenständigkeit aufgeben um seiner wahren Bestimmung gegenüberzutreten. Als ein Teil von etwas Großem. Einer Idee, die so alt wie die Menschheit selbst war... Wie würde sich sein Projekt entwickelt haben? Diese Frage nahm ihn nun vollkommen ein. Würde er diese Schönheit zerstören müssen oder war sie ihm geglückt? Ein Gefühl zwischen Vorfreude und Neugierde ergriff ihn als er an die baldige Besprechung dachte. Kurz entschlossen löste er sich von seiner Beschäftigung und schaute ungeduldig auf die Uhr. Warum musste dieser Amerikaner auch immer pünktlich sein. Konnte er nicht einmal zu früh kommen? Missmutig wand er sich wieder dem Fenster zu und schaute in schwarze Endlosigkeit. Ein tiefer Donner erfüllte den Raum als der Schall verspätet dem Licht folgte. Auch wenn Disraeli es niemals eingestehen würde, so hoffte er doch, dass sein Projekt vielleicht einen kleinen Fehler hatte. Denn so würde er noch einmal in der Lage sein dieses Geschöpf Gottes zu formen. Die zarte Haut des Rothaarigen wahrzunehmen, bevor er seiner wahren Bedeutung gerecht wird. Ein sardonisches Lächeln verzog das Gesicht Disraelis als er an das dachte, was noch kommen würde. Keiner würde je erfahren, was noch alles geschehen wird. Selbst das große Orakel würde keine Ahnung haben, was auf ihn zukommt. Ein unsagbar warmes Gefühl durchfloss Disraeli, macht ihn trunken als er an die vielen Leiber dachte, die unter seinen Händen noch zur Vollkommenheit gebracht werden würden. Alles hängt von seiner Venus ab. Seinem Meisterwerk, das ihn nie enttäuschen würde. Ein Klopfen riss den Langhaarigen aus seinen Gedanken. Und entzog ihm dieses wunderbar berauschende Gefühl. Dieses quittierte er mit einem missmutigen Knurren. Schweigend richtet Disraeli seinen Blick auf die verschlossene Tür und ließ mit einem simplen "Herein" die Anfrage bestätigen. Auf der andern Seite der Tür zuckte Shohei bei dem Klang des Wortes leicht zusammen. So war ihm doch nicht der leicht drohende Unterton entgangen. Möglichst gleichgültig griff er nach der Klinke der Tür und öffnete diese mit Bedacht. Danach gab er Crawford mit einer Handbewegung zu verstehen, dass er doch bitte eintreten möge. Das Verhalten Shoheis bemerkte der Amerikaner ungeruht. Kurz bevor er den düstern Raum betrat, gab er Aya noch den Befehl ihm zu folgen. Umgehend setzte dieser sich in Bewegung und verharrte stumm in der Mitte des Zimmers. Disraeli schaut gespannt in die Gesichter der Eintretenden. Was ihm auch besser gelang als seinen Gästen, da sich diese erst an die Finsternis gewöhnen mussten. Jedoch bemerkte er erfreut, dass sich der Blick des Rothaarigen relativ schnell unterbewusst auf ihn fixiert hatte, während der Amerikaner erst einige Augenblicke später seinen Blick bewusst auf ihn richtete. Der Aufmerksamkeit Disraelis ruhte nun auf seinem Assistenten, der sich mehrmals unterwürfig verbeugte und die Tür möglichst leise schloss. Man hörte noch ansatzweise die schnelle Schritte mit denen er den Korridor entlang eilte. Daraufhin trat Disraeli von der Fensterfront zurück und ging auf seine Gäste zu. Mit unverhaltener Neugierde musterte er Aya. Der Langhaarige schien jeden Zentimeter des Rothaarigen genauestens sondieren zu wollen. Leise wisperte er diverse Befehle, die Aya dazu veranlassten sich zu drehen oder irgendeine andere Bewegung auszuführen, die Disraelis Beschauung einfacher gestalten sollte. Crawford zwang sich nach wenigen Sekunden seinen Blick abzuwenden. Wie konnte dieser Mensch seinen ehemaligen Gegner mit solcher Respektlosigkeit behandeln? Wut stieg in dem Amerikaner auf. Diese unterdrückte er augenblicklich wieder. Nachdem sich diese irrationale Emotion gelegt hatte, wand er sich erneut den beiden zu. Gerade verhalf der Mediziner Aya aus seinem Pullover. Wie Crawford feststellte, weilte der Mantel schon auf dem Boden. Mit leicht entrücktem Gesicht strich Disraeli gerade die Rückenwirbel des Rothaarigen hoch bis zu dem Punkt an dem das Serum injiziert wurde. Prüfend umrundete er die blasse Haut und drückte letztendlich hart dagegen. Für einen kurzen Augenblick meinte Crawford Schmerz in den Augen des Rothaarigen gesehen zu haben. "Meinen sie nicht, dass es reicht?", fragte der Schwarzhaarige leicht gereizt. Dieses führte dazu, dass Disraeli sich überrascht zu dem Amerikaner umdreht. Beide musterten sich einen Augenblick bis Disraeli ihm mit einem kaum merklichen Nicken zustimmte. Bedauerlicherweise hatte Crawford recht, aber was konnte er dafür, wenn er sich an diesem Körper nicht satt sehen konnte. Gelassen ging Disraeli zu seinem Schreibtisch und setzt sich den beiden noch stehenden Personen gegenüber. Belustig bemerkte er das Verhalten des Amerikaners als diese seiner Schöpfung gerade mitteilte sich umzudrehen und sich doch vollständig einzukleiden. Aus dem Schmunzeln wurde ein wahres Grinsen als er Crawfords nächste Aktion realisierte. Dieser hatte sich unbewusst genau vor Aya gestellt um diesen so vor den Blicken Disraelis zu bewahren und gegebenenfalls auch zu schützen. "Mister Crawford darf ich ihnen anbieten sich zu setzen?", fragte Disraeli nach dem sich die beiden erneut ein stummes Duell geliefert hatten. Minimal argwöhnisch entließ Crawford Aya aus seinem Schutz und setzte sich. "Ich möchte ihnen meinen zu tiefstempfundenen Dank aussprechen. Es ist wirklich wunderbar, wie unbeschadet meine Schönheit den Aufenthalt bei ihnen überstanden hat." "Es lag ebenso in unserem Interesse, das ihm nicht passiert Herr Disraeli." "Natürlich, daran habe ich überhaupt nicht gezweifelt..." Eine Phase des Schweigens setzte ein, die Crawford überbrückte indem er aus seinen Unterlagen den Bericht für Disraeli hervorholte. Als er seinen Blick wieder zu dem Langhaarigen erhob, schaute dieser erneut auf die sich immer noch im Raum befindende dritte Person. Mit einer benahe lässigen Bewegung zog er die Blätter aus einer Akte hervor und ließ sie so über den Tisch gleiten, dass sie genau vor Disraeli zum Stehen kamen. Dieser zuckte leicht zusammen. Sein leicht verklärter Blick wich als er den Bericht vor sich ausmachte. Rasch griff er nach den Blättern und begann diese zu überfliegen. Dabei huschten seine Augen sprungartig von Zeile zu Zeile. "Wie hatte er sich bei der Mission geschlagen und kam es zu irgendwelchen erwähnenswerten Zwischenfällen?" "Er hat die zu erfüllende Aufgabe problemlos bewältigen können", begann Crawford mit seinen Ausführungen und fuhr nach kurzem Zögern fort. "Während ihrer Mission sind wir einer anderen Einheit begegnet. Weiß. Sie..." "Danke. Wer Weiß sind ist mir durchaus bekannt." Unterbrach Disraeli die Ausführungen. "Ist ihnen ebenfalls bekannt, dass ihre Venus einst der Anführer dieser Einheit war, bevor Abysinnian vor etwas einer Woche aus bisher ungeklärten Gründen verschwand?" Prüfend richtete der Schwarzhaarige seine ganze Aufmerksamkeit auf das Mienenspiel Disraelis. Dieser schaute immer noch hoch konzentriert auf die vor ihm liegenden Daten. Als wolle er die gestellte Frage beantworten, öffnete er seinen Mund um ihn augenblicklich wieder zu schließen und den Amerikaner leicht irritiert an zublicken. "Nein. Dieser Faktor ist mir neu." Beantwortete er die Frage. "Wie hat er sich denn seinen ehemaligen Untergebenen gegenüber verhalten?" "Er ignorierte sie vollständig und führte einfach seinen Befehl aus." "Sehr schön." Ein seliges Lächeln umspielte die Lippen des Mediziners. Allein diese Reaktion brachte Crawford dazu seine Braue anzuheben. "Sie müssen nämlich wissen", fuhr nun Disraeli fort, "wenn er selbst so nahestehende Personen nicht bewusst wahrnimmt und auf sie reagierte, kann dieses Experiment nur ein kompletter Erfolg sein." Crawford war sich diesem Faktor zwar schon eher bewusst geworden, jedoch erstaunte ihn doch die Skrupellosigkeit mit der Disraeli agierte. Aber ein weiterer Gedanke formte sich in dem Gehirn des Schwarz. Wenn selbst die Weißmitglieder keine Wirkung auf Aya hatten... wie kann dieser dann zu seinem früheren Ich zurückkehren? Sollte Abysinnian wirklich verloren sein. Sein ganzes Ich zerstört? Von einem Tag auf den anderen einfach aufgehört haben zu existieren? Auch wenn er es sich nicht eingestehen wollte, so machte ihn diese Endgültigkeit der Feststellung beinahe rasend. Diese und das Lächeln Disraelis. "Mister Crawford haben sie die Disk um die ich bat?" Stillschweigend zog dieser den Datenträger aus einer Jackettinnentasche und reichte sie an Disraeli weiter. "Recht herzlichen Dank." Augenblicklich wurde die Disk in das entsprechende Laufwerk geschoben und geladen. Diverse Tabellen und Texte erschienen auf dem Monitor und wurden in den Brillengläsern reflektiert. "Welche Fähigkeiten haben sie bei meiner Schöpfung feststellen können?", fragte der Mediziner nach kurzer Zeit und ließ seinen Blick über das ausdrucklose Gesicht des Amerikaners schweifen. "Uns ist bekannt, dass sein Bewegungspotential gestiegen ist und..." "Sprich er kann sich schneller Fortbewegen. Sehr gut.", unterbrach Disraeli den nun schon leicht angesäuerten Amerikaner. Dieser war es nämlich nicht gewohnt immer unterbrochen zu werden und nicht die vollständige Aufmerksamkeit seiner Hörer zu besitzen. "Genau. Des weitern hat sich sein Gehörsinn mit hoher Wahrscheinlichkeit verbessert.", fuhr er mit betont ruhiger Stimme fort "Können sie diese Vermutungen entfernt belegen?" "Beide Tatsachen können sie aus meinem Bericht entnehmen. Mehr ist uns nicht bekannt.", beendete Crawford diese Erörterung. Zeitgleich schlich sich ein Schmunzeln auf das Gesicht des Mediziners. So hatte sein Gegenüber nicht mitbekommen, dass seine Venus ihren Schöpfer schon viel eher ausgemacht hatte. Zumindest wertete Disraeli diesen Verhalten so. Hatte der allwissende Amerikaner also doch nicht alles mitbekommen. Jedoch ein weiterer Fakt erheiterte ihn ebenfalls. War er etwa auf dem besten Wege den ach so unnahbaren Bradley Crawford zu reizen? Zugern hätte er sich auf dieses Spiel eingelassen. Allerdings brauchte er diesen noch etwas, aber _danach_ widersprach nichts einem kleinen Disput. Kurz stockte er selbst in seinen Gedanken. Aber müsste er nicht erst herausfinden wie weit man solch einen Menschen reizen könnte um ihn dann wirklich richtig provozieren zu können? "Mister Crawford?" Allein der Unterton ließ den Angesprochenen hellhörig werden. "Darf ich ihnen eine persönliche Frage stellen?" Innerlich etwas aus dem Konzept gebracht, nickt dieser minimal. "Wie genau haben sie meine Schöpfung getestet?" Ein Grinsen, welches Schuldig übertraf, verzierte Disraelis Gesicht. "Wir vollzogen lediglich die Tests, die für ihre Forschungen von Bedeutung waren." Geübt wurde die eindeutige Zweideutigkeit überhört. "Wir!? Wirklich?" Gespieltes Entsetzen. "Darf man denn nachfragen, welche Arten von Tests sie durchführten?" "Wir nutzten einfach nur die von ihnen vorgeschlagenen Varianten." "Oh...", Bedauern löste das Entsetzen ab. "An sich doch etwas bedauerlich. Na gut. So erhalte ich zumindest die Ehre die Fähigkeiten meiner Venus als erster auszuproben." Gedankenverloren spielte Disraeli mit einer seiner Strähnen und leckte sich genüsslich über die Lippen. Ungläubigkeit trat nun offen auf das Gesicht des Amerikaners. Das konnte doch jetzt nicht wirklich Disraelis Ernst sein. Das überstieg doch nun wirklich das Maß aller Dinge. Faszinierte beobachtete der Mediziner das Mienenspiel des andern. "Mister Crawford, wenn ich ihre Gedanken noch einmal kurz umlenken dürfte... Gab es irgendwelche Problematiken die eventuell noch auftraten." Crawford wurde aus seinen Gedanken herausgeholt und schaute Disraeli nun etwas ärgerlich an. Hatte sich dieser vorhin wirklich seinen Bericht durchgelesen? "Wie ich bereits schreib", hier bei lag die Betonung auf dem letzten Wort, "kommt es zu Problemen mit ihrer "Rangordnung", wenn zwei Gleichberechtigte einen Befehl geben." Disraeli verzog sein Gesicht. Stimmt, wie konnte er diesen Teil nur vergessen? Egal. "Nun unter diesen Umständen muss ich ihn wohl noch einmal hier behalten um mich diesem Problem anzunehmen..." "Haben sie schon eine zielgerichtete Idee?", fragte der Amerikaner den grübelnden Mediziner. Dieser beantwortete die Frage mit einem ärgerlichen Blick. "Natürlich habe ich eine Idee oder wollen sie an meinem Können zweifeln? " "Dieses würde ich mir niemals wagen.", versicherte der Amerikaner. "Wie überaus freundlich... Nun einigen wir uns auf ein heutiges Unentschieden, ja? Sehr schön.", beendete Disraeli diesen Teil ihres Gesprächs. "Wie gesagt", fuhr er umgehend fort "ich danke ihnen und ihrem Team von ganzem Herzen, dass sie mir so tatkräftig geholfen haben. Aber nun möchte ich diese Unterredung beenden." Mit diesen Worten erhob sich Disraeli und reicht Crawford die Hand zum Abschied. Diese nahm sie an und verließ das Zimmer. Nicht ohne vorher einen prüfenden und leicht besorgten Blick auf die stumme rothaarige Marionette zuwerfen, die das ganze Schauspiel teilnahmslos mitverfolgte. Mit bedächtigen Schritten entfernte er sich von der Tür des Besprechungszimmers und gelangt über einen Gangkomplex zu seinem Wagen. In Gedanken versunken startete er diesen und bemerkte nur am Rande seiner Gedanken das einst verstummte Gewitter, welches erneut zu toben begann. Die Person Disraelis blieb für Crawford ein Mysterium. Nach genauerer Betrachtung fiel dem Amerikaner selbst auf, dass Disraeli ihn mit Absicht reizte und dass er sich bereitwillig auf dieses Spiel einließ. Zum andern war der Doktor manchmal unerträglich arrogant und im nächsten Augenblick die Ehrlichkeit in Person. Zu dem war Crawford sich sicher, dass der Dank am Ende des Gespräches wirklich unverfälscht und aus der Tiefe Disraelis Herzens kam. Unbewusst war er den direkten Weg zurück zu ihrer Villa gefahren. Dort passierte er den Gartenbereich und stellte seinen Wagen in der Garage ab. Tief in Gedanken betrat er das Haus und wurde das Gefühl nicht los, dass bald etwas Unheilvolles geschehen würde. tbc Kapitel 15: Eingriff -------------------- Disclaimer: Keiner der hier handelnden Charaktere gehört uns und wir verdienen hiermit kein Geld. Warnung: OOC, dark Pairing: Crawford x Aya (Ran) Kommentar: Zunächst möchten wir uns bei allen Lesern dafür entschuldigen, dass es so lange dauerte bis dieser Teil das Licht der Welt erblickte. Bedauerlicherweise zwangen uns äußere Umstände etwas weniger intensiv an diesem Projekt zu arbeiten. Wir hoffen trotzdem, dass euch die Laune am Verfolgen dieses schriftstellerischen Chaos nicht vergangen ist. Und an dieser Stelle auch noch ein Dankeschön an die Person, die sich als Beta durch diesen Teil gequält hat. @ nai-chan Wir waren uns zwar gar nicht bewusst, dass das letzte Kapitel wirklich solch eine Gänsehautwirkung ausüben kann. Aber die Tatsache hat uns dann doch sehr gefreut. Tja... wie Crawford reagiert, wenn dem lieben Aya etwas passiert... dieses wird wahrscheinlich doch sehr situationsbedingt sein, da der arme Rothaarige doch noch einiges vor sich hat. @ Love-chan Rechtherzlichen Dank für deinen Kommentar. Zunächst muss ich allerdings erwähnen, dass nicht ich alleine diese Story schreibe, sondern sie aus einer Kooperation entstanden ist bzw. noch entsteht. Das mit dem schnellen Weiterschreiben ist bedauerlicher Weise nicht ganz geglückt. Aber wir hoffen man kann uns dieses verzeihen. ~Disraeli~ Disraeli schaute der Gestalt des Amerikaners hinterher als dieser den Raum verließ. Äußerlich wirkte er durchaus gefasst, jedoch blieb dem Mediziner das Zögern der letzten Handlung nicht verborgen. Ebenso weniger wie der besorgte Blick, mit dem der Rothaarige bedacht wurde. Bedächtig drehte sich der Langhaarige von der Tür weg und lief gemäßigten Schrittes auf Aya zu. "Weißt du mein Lieber..."Die Stimme Disraelis erklang schwach im Raum. "Wer hätte jemals gedacht, dass sich solch ein Geist auf so eine billige Schwäche einlassen würde." Mit glasigem Blick schaute er direkt in die stumpfen amythestfarbenen Iriden. "Tja..." kaum mehr als ein Hauch. "Wer hätte das geahnt..." Lange Finger erhoben sich mit einer ruhigen Bewegung und fuhren die Konturen des porzellanhaften Gesichtes nach. Ruhten anfangs auf den leicht hervorstehenden Wangenknochen und vollführten schließlich eine kreisende Bahn zu den Lippen des Unbewegten. Unendlich lang erschien Disraeli dieser Vorgang. Fühlte die sanfte Haut unter seinen Bewegungen leicht nachgeben. Fühlte die Wärme des anderen, die ihn wissen ließ, dass vor ihm nicht ein simpler kalter Korpus stand, sondern ein lebendes Wesen. Seine lebendige Schöpfung. Einer Trance nahe und zugleich von einer unbeirrten Sehnsucht getrieben, überbrückte der Mediziner die geringe Distanz zu Aya. Beinahe tonlos richtete er noch ein "Kiss me" an diesen bevor er seine Lippen auf die des Anderen herabsenkte. Genüsslich kostete er diesen Moment aus. Schloss die Augen um das unbeschreibliche Gefühl nicht zu verlieren. Ließ sich mit allen Sinnen auf dieses Spiel ein. Als er die Augen kurzzeitig öffnete, blickte er auf die ebenfalls geschlossenen Lider seiner Schönheit. In den Kuss lächelnd schlang er die Arme um das zerbrechliche Wesen und nahm dessen Mund komplett in Besitz. Plünderte ihn skrupellos. Blitze zuckten am Gewölbe und erleuchteten die skurrile Szene für Augenblicke. Tief durchatmend trennte sich der Mediziner letztendlich von Aya und ließ diesem Gelegenheit seine Atmung zu normalisieren. "Du bist eine Sucht. Wie ein himmlisches Geschöpf umgarnst du die schwachen Wesen mit deiner Schönheit und Anmut. Lässt sie nur gehen indem du sie dem Tod übergibst. Deinem ständigen Gefährten. Doch ich habe dich gebändigt, dich zu meinem Spielzeug gemacht und ich werde bestimmen wie deine Zukunft und mein Untergang wird. Nur ich..." Langsamen Schrittes entfernte sich Disraeli von Aya, durchquerte den Raum und setzte sich hinter den Schreibtisch. Mittels einer kleinen Geste gestattete er dem Rothaarigen sich ebenfalls zu setzen. Während dieser die Aktion ausführte, bettete Disraeli sein Kinn auf der gefalteten Handebene über der Tischplatte. "Er ist wirklich ein Narr. Wenn er sich seine Schwäche nicht eingestehen kann und will, so werde ich sie zu nutzen wissen. Allerdings stellst du mich auch vor einige Schwierigkeiten..." Betont atmete der Mediziner aus und begann sich des Problems anzunehmen. Eines wurde ihm nach reichlicher Überlegung bewusst. Egal wie er die einzelnen Alternativen auch zurechtlegte und wertete: es änderte nichts an einer Tatsache. Es war wohl oder übel unumgänglich, dass er seiner Schöpfung eine weitere Operation zumuten musste. Jedoch stellte sich die Frage, ob Aya diese überhaupt überleben könnte... immerhin grenzte es schon beinahe an ein Wunder, dass er die erste Tortur überstanden hatte. Mit Sicherheit würde der Körper diesen minimalen Eingriff verkraften. Aber was war eine Hülle ohne ein Medium, welches mitwirkte? Denn einer Sache war sich Disraeli bewusst. Momentan gab es noch etwas in Aya, was sich gegen ihn wehrte. Was nicht die komplette Kontrolle verlieren wollte, auch wenn die Lage aussichtslos erscheint. Und genau auf diese Kraft kam es an, wenn der nächste Eingriff gelingen und die neue "Eigenständigkeit" richtig genutzt werden sollte. Ein Stöhnen entwich Disraeli. War er der Einzige, der seinen eigenen Gedanken nicht mehr folgen konnte? Tief durchatmend rief er sich innerlich zur Ruhe. Im Endeffekt würde man doch einfach nur eine kleinere OP vornehmen. Man müsste den eingebauten Kontrollchip lediglich so kalibrieren, dass er eine Wahlmöglichkeit zuließe. An sich ein einfacher Handgriff, der von jedem ausgeführt werden könnte. Denn die Synapsen, die durch die Anfangseinstellung des Chips blockiert werden, würden letztendlich einfach wieder etwas mehr "Freiraum" erhalten. Disraeli zog seine Stirn kraus. Eigentlich könnte es so wirklich funktionieren. Man müsste nur dafür Sorgen, dass der Chip nicht die Hauptkontrolle verliert. Dann würde Abysinnian auf den Missionen weiter dem Hauptbefehl folgen, aber die Art und Weise wie er dieses Ziel umsetzen würde, könnte er so gestalten, dass er im Zweifelsfall auch selbst "denken" kann und die Mission so eventuell effektiver durchführen würde. Der Blick Disraelis richtete sich direkt auf Aya. War so ein bisschen geistige Freiheit wirklich den eventuellen Tod seines Objektes wert? Augenblicklich entwich ein Kichern Disraelis Kehle. Seit wann kümmerte er sich bitte um so etwas wie das Leben seiner Wesen? Er hatte sie geschaffen und er hatte die Kontrolle. So etwas wie Moral konnte und wollte er sich nicht leisten. Also war dieses Leben auch entbehrlich. Außerdem wollte er ein perfektes Wesen haben und was er im Bericht des Amerikaners las, war bei weitem noch nicht optimal. Erst wenn diese Schönheit in der Lage war auch etwas selbstständiger zu sein, dann würde er eine einmalige Marionette haben. Und wer weiß wofür solch ein bisschen Widerstand schon gut sein kann? Selig lächelnd lehnte sich der Mediziner in seinem Sessel zurück. Bald würde er das perfekteste Wesen besitzen. Er allein... Disraelis Gedankenwelt nahm den Arzt komplett gefangen und erst das Klopfen an der Zimmertür holte ihn zum zweiten Male an diesem Tag aus seiner Fiktion zurück. Mit erzürntem Blick schaute er auf die Tür und schien jede Person persönlich töten zu wollen, die es wagte ihn zu stören. Als nach geringer Zeit noch immer niemand den Raum betrat, erbarmte sich Disraeli und ließ hereinbitten. Augenblicklich betrat Shohei das Zimmer. Allerdings mehr als eingeschüchtert, was durch den Blick Disraelis nicht gerade gefördert wurde. Sichtlich nervös und immer kleiner werdend wand er sich an den Langhaarigen. Mit unendlich leiser Stimme und leicht stotternd kündigte Shohei den folgenden Besuch an. Dieser betrat ohne großes Zögern die Räumlichkeit des Mediziners. Umgehend wechselte dessen zorniger Blick in Freundlichkeit. Shohei verließ schnellstmöglich den Raum, was Disraeli nur am Rande wahrnahm. Stattdessen lag seine ganze Aufmerksamkeit auf seinem Gast. "Meine Liebe. Wie schön dich zu sehen." "Die Freude ist ganz meinerseits. Es ist mir wie immer ein Vergnügen dich zu besuchen." Mit diesen Worten wand sie den Kopf. "Aya. Ich freue mich auch dich unbeschadet zu sehen." Der Kopf des Rothaarigen drehte sich abrupt herum was die Sprecherin zusammenzucken ließ. Entsetzten und Unverständnis spiegelte sich in den ausdruckslosen Augen. "Du scheinst meiner Schönheit aber einen ziemlichen Schrecken eingejagt zu haben. Sonst reagiert er nie so... impulsiv." "Oh. Das tut mir aber leid.", kicherte sie. "Aber zurück zur Sache. Wie verliefen deine Tests?" "Fehlerfrei." Skeptisch wurde eine Braue hochgezogen. "Sicher?" "Im Groben und Ganzen. Es muss lediglich eine Kleinigkeit verbessert werden. Nichts von Bedeutung." "Sehr schön. Du weißt ja sicherlich noch in wie weit wir die weiteren Objekte zur Verfügung gestellt hätten, wenn dieser Versuch misslungen wäre." Die Züge Disraelis verhärteten sich als er die indirekte Kritik an seinem Können vernahm. Jedoch ersparte er sich eine Antwort und überbrückte das Schweigen. "Du kannst dir ja den Bericht des Amerikaners durchlesen, wenn du an meinen Talenten zweifelst.", meinte der Mediziner und hielt ihr das Schriftstück hin. "Dieses werde ich ohne Zweifel tun.", antwortete sie kokett und nahm ihm die Akte aus der Hand. "Wenn du mich jetzt kurzzeitig entschuldigen würdest. Ich muss einige Mitarbeiter einweisen." "Tut dir bitte keinen Zwang an.", wurde ihm abwesend geantwortet. Ein Knurren entwich Disraeli als dieser den Raum verließ. Erheitert bemerkte sein Besuch dieses Verhalten. Nachdem die Tür leicht in ihre Verankerung fiel, legte die Person das Schriftstück beiseite und ging auf die nun wieder starr sitzende Gestalt zu. "Weißt du Aya... die anderen vermissen dich. Aber bald werdet ihr wieder vereint sein. Daran besteht kein Zweifel." Entnervt ließ Disraeli die Tür sanft in ihre Verankerung gleiten, obwohl er sie lieber mit Schwung zugeknallt hätte. Warum musste er sich auch immer mit dieser impertinenten Person auseinandersetzen?! Nun gut... sie war ein wichtiges Verbindungsglied zwischen ihm und seinen Auftraggebern. Aber gab das ihr das Recht seine Kompetenzen so anzuzweifeln?! Schellen Schrittes durchquerte der Langhaarige die Korridore, die in den wissenschaftlichen Teil des Komplexes führten. Er passierte mehrere Abteilungen in denen die Menschen ameisengleich an diversen Apparaten arbeiteten. Am Ende eines Glaskorridors erreichte er einen Aufenthaltsraum in dem Shohei mit drei weiteren weiß gekleideten Männern saß. Mit einem leisen Zischen öffnete sich die Schiebevorrichtung an der Glasfassade und Disraeli betrat den Raum. Der erhöhte Lärmpegel in dem Aufenthaltsraum drang kurzzeitig nach außen bis sich die Tür wieder schloss. Angenehm überrascht verfolgte Disraeli kurzzeitig die angeregte Diskussion der vier Männer, die sich mit einem Artikel mit den neuesten Erkenntnissen auf dem Gebiet der Genetik auseinander setzten. Nur durch ein etwas verhaltenes Räuspern konnte Disraeli auf sich aufmerksam machen. Abrupt verstummte das Gespräch und leicht irritierte, sowie ein ängstlicher Blick richteten sich auf den Mediziner. Shoheis Blick ignorierend wand sich Disraeli an die drei Männer. "Ich habe eine Aufgabe für sie." Bewusst ließ er den Satz im Raum stehen. "Da sie mir mehr oder weniger schon bei meinem letzen Projekt geholfen haben, werde ich ihnen die Ehre zukommen lassen erneut an diesem Projekt arbeiten zu dürfen." Neugierig schauten sie nun den Langhaarigen an. "Was genau meinen sie, Herr Disraeli?", fragte der augenscheinlich Älteste der angesprochenen Assistenten und zog somit die komplette Aufmerksamkeit Disraelis auf sich. Dieser musterte den Sprecher nun unverwandt. Klare dunkle Augen erwiderten die Musterung stumm. Wenige Strähnen des kinnlangen schwarzen Haares fielen leicht in das markante Gesicht und wurden mit einer schnellen Bewegung zurückgeschoben. "Folgendermaßen", begann der Langhaarige seine Ausführungen. ", der ihnen bekannte eingesetzte Chip muss erneut etwas rekalibriert werden. Nur ein winziger Eingriff, der von ihnen zu meistern ist. Die genauen Veränderungen lasse ich ihnen noch zu kommen. Allerdings sollten sie sich einer Sache bewusst sein. Sie genießen mein vollstes Vertrauen. Aber sollte es bei diesem Eingriff zu Fehlern kommen, ist das Objekt in akuter Gefahr. Sollte meiner Schönheit irgendetwas passieren oder sie zerstört werden, so ist ihr Leben verwirkt meine Herren." Damit endete die Ansprache und Disraeli wandte sich zum Gehen. "Ich erwarte sie in knapp 30 Minuten im 2. Sektor und eine Person kann gleich das Objekt bei mir abholen. Und Shohei...". Dieser fixierte Disraeli. "... geleiten sie doch bitte meinen Gast zu ihrem Wagen." Mit stummem Nicken gab jede Person ihr Einverständnis zu einer nicht gestellten Wahlmöglichkeit. Gemächlich schlendere Disraeli zurück zu seinem Arbeitszimmer. Nach dem Ärger der letzten Minuten war diese Kooperationsbereitschaft doch wunderbar besänftigend. Obwohl... wer wagte es schon ihm zu widersprechen? Von zwei Personen abgesehen. In ausreichendem Abstand folgte einer der Assistenten dem Mediziner. Innerlich ausgeglichen öffnete dieser die Tür zu seinem Büro um seinen Gast sogleich in seinem Sessel zu erblicken. Sie erhob ihren Blick von dem Bericht und schaute Disraeli mit einem Lächeln an. Dieser ignorierte sie anfänglich und wand sich an Aya. "Meine Schönheit, draußen wird dich eine Person erwarten. Du wirst ihr folgen und ihren Weisungen Folge leisten." Damit erhob sich der Rothaarige und Disraeli richtete seine Aufmerksamkeit auf die andere Person im Raum. Er musste sich ein Schmunzeln verkneifen als er bemerkte, dass sein gegenüber bei den ersten Seiten des Berichtes war. "Wie war die Einweisung? Ich hoffe komplikationsfrei.", wandte diese sich umgehend an ihn. "Sie glückte und recht herzlichen Dank für deine Besorgnis." Unter Mühen probierte Disraeli seinen aufkeimenden Zynismus zu bändigen. "Meinst du wirklich es ist vorteilhaft mich zu reizen, mein Lieber?", kam die etwas genervte Antwort. "Nein. Entschuldige bitte. Es ist nur so, dass ich in der letzten Zeit etwas wenige Schlaf erhielt und die Unterredungen mit Crawford sind bei solch einem Zustand nicht gerade förderlich." "Ich verstehe schon.", sprach sie besänftigend. "Konntest du noch etwas Aufschlussreiches für uns herausfinden?" "Von einer Schwachstelle Mister Crawfords abgesehen. Nein." Überrascht schaute sie ihn an. Disraeli lächelte allerdings nur und hüllte sich in Schweigen. Als Aya das Zimmer des Arztes verließ, suchte er nach der erwähnten Person. Schnell prägte er sich das Aussehen des Wartenden ein. Dieses war allerdings alles andere als schwer. Die schmale Gestalt saß leicht zusammengesunken auf einem der Stühle und schien seine Fingernägel äußerst intensiv zu studieren. Das nachtblaue Haar war zu einem lockeren kurzen Pferdeschwanz zusammengebunden worden und wenige Strähnen fielen lose auf den weißen Kittel. Als der Assistent Schritte näher kommen erahnte, hob er seinen Kopf und zuckte unwillkürlich zusammen. Keinen Meter vor ihm stand das vom Doktor erwähnte Projekt und schaute auf ihn herab. Amethyste trafen auf Bleiglanz. Wenn es ihm möglich gewesen wäre, so würde nun eindeutig Geringschätzung in den leeren Augen des Rothaarigen zuerkennen sein. Dessen war sich der Erschrockene sicher. Nachdenklich schaute er in die Leere hinein und erinnerte sich umgehend an das Gerücht, dass das neue Opfer des Doktors schwer zu bändigen gewesen sein sollte. Stand ebendiese Person nun wirklich vor ihm? Hatten sie ihn so verändert? Den Kopf schüttelnd erhob er sich. Moral war hier eindeutig fehl ab Platz. "Folge mir!", wies der Dunkelhaarige das Projekt an und strebte den Korridor an. Zügigen Schrittes ging er durch die Gänge. Bei jeder Bewegung schlug der Laborkittel mit einem rauschenden Geräusch gegen seine Beine. Unbeirrt folgte er seinem Weg, jedoch den folgenden Schatten nicht aus den Augen lassend. Seufzend blieb der Assistent vor einer Aufzugtür stehen und betätigte den Rufknopf. Augenblicklich stand der Rothaarige neben ihm und starrte auf das Metall. "Weißt du, es ist wirklich ermüdend. Normalerweise äußern sich unsere Patienten noch irgendwie." Beinahe geräuschlos öffnete sich die Tür und beide traten ein. Schnell wurde eine Tastenkombination in eine Apparatur eingetippt. "Auch, wenn es nur ein zu ignorierendes Flehen war. Aber du bist einfach nur stumm. Richtig langweilig." Mit einem "Plink" öffnete sich die Tür und Aya folgte unbeirrt dem Sprecher aus dem Fahrstuhl heraus. Dieser seufzte erneut. Gemeinsam folgten sie dem Verlauf des Ganges und blieben vor einer großen weißen Tür stehen. Zuvorkommend öffnete der Assistent diese und betrat nach Aya den folgenden Raum. Dieser war vollständig gefliest und die Luft stank widerwärtig nach einem Desinfektionsmittel. Zielstrebig lief der Weißgekleidete zu einem abgetrennten Bereich. In diesem befand sich mittig eine aus einem umkleideten Brett bestehende Liege. Neben dieser waren zwei Waschbecken in der Wand verankert und zwei Spinde standen etwas abgelegen. Mit einem knappen Befehl wurde Aya erklärt, dass er sich zu entkleiden habe. Dieses tat der Rothaarige umgehend. In der Zwischenzeit hatte der Assistent ein Operationshemd aus einem Spind geholt und hielt diese Aya hin. Dieser reagierte nicht. Entnervt befahl der Blauhaarige das Anziehen dieses Hemdes und verfolgte die Handlungen des Projekts. Nachdem er diesem beim Verschließen geholfen hatte, bedeutete er Aya sich auf die Liege zu legen. Während dieser dieses tat, kleidete er sich selbst der Operation gemäß ein. Nach dieser Handlung richtete er seinen Blick auf die zierliche und spärlich gekleidete Gestalt. "Tja mein Lieber. Nun wollen wir noch dafür sorgen, dass du uns nicht wegrennst." Mit diesen Worten befestigte er die an der Liege angebrachten Gürte lasch um die Glieder des Rothaarigen. Nachdem er die Schnallen noch einmal kontrolliert hatte, schob er ihren Patienten in einen anliegenden Zwischenraum. In ebendiesem warteten schon zwei weitere Gestalten auf ihren Kollegen. "Aah. Da kommt ja unser Projekt.", begann sofort der Kleinste der drei eine Unterhaltung. "Wir dachten schon du würdest dir noch mehr Zeit lassen." "Du scheinst dich ja schon richtig auf diese Arbeit zu freuen?" Leichter Zynismus schwang in der dunklen Stimme mit. Darauf wurde der Kopf schnellstmöglich geschüttelt und versetzte so die kurzen blonden Haare in Bewegung. "Nein, nicht wirklich, aber danach haben wir für heute frei." Babyblaue Augen richteten sich mit ernstem Blick auf den Größeren. Verloren allerdings ihre Wirkung durch das jugendlich anmutende Gesicht. "Keine Sorge ich möchte diesen Eingriff so schnell wie möglich hinter mich bringen.", antwortete er auf diesen Blick. "Ganz unserer Meinung.", schaltete sich nun der letzte Kollege in die Unterhaltung mit ein. "Der Doc hat uns schon die notwendigen Informationen zukommen lassen. Wir sollen lediglich eine elektrische Spannung so anlegen, dass der Chip leicht überlastet wird und somit seine Kontrolle etwas nachlässt." "Wir müssen also nicht operativ Eingreifen, sondern die Spannung einfach nur an der Kopfhaut ansetzen?" "An sich ja." "Das meinte er also mit winzigem Eingriff...", sagte der Blauhaarige trocken. "Und dafür verschwendet er unsere Zeit." "Sieh es so. Zumindest haben wir in einer knappen halben Stunde Feierabend." Schulterzucken wand sich der Blonde von seinen Kollegen ab und beschaute sich Aya. "Wir geben ihm ein Narkotikum und bringen die Chose hinter uns. Viel kann ja nicht schief gehen." Er stellte sich hinter die Liege, zog sich den Mundschutz über die untere Gesichtspartie und schob die Liege zur Schwingtür. Nickend folgten die anderen zwei seinem Beispiel und betraten ebenfalls den Operationssaal. Dort wand sich der Blonde umgehend den Injektionsnadeln mit dem Betäubungsmittel zu, während der Älteste die Einstichstelle und die Ansatzpunkte der Elektroden präparierte. Routinemäßig würde die Nadel in die Haut gestochen und die klare Flüssigkeit strömte in den Körper. Augenblicklich schlossen sich die Lider und verbargen die leeren Augen. Als nächstes wurden die Elektroden befestigt und das regelmäßige starke Piepen des EKGs erschallte im Saal. Während sich die anderen im Hintergrund hielten, griff der Blondhaarige zielgerichtet nach einer kleinen Apparatur. Diese bestand aus einer bläulichen festen Plastikummantelung, aus welcher zwei kleine Stäbe herausstanden. An einem kleinen Eingabefeld stellte er die gewünschte Stromstärke ein und führte die beiden Spannungspunkte zusammen. Zwischen diesen beiden fand ein Funkensprung statt. Stirnrunzeln wand er sich zu seinen Kollegen. "Irgendwie stimmt etwas nicht mit der Stromeinstellung." Sofort richteten sich die Blicke der anderen auf ihn. "Zeig mal her." Die Apparatur wurde weiter gereicht und betätigt. Sofort sprang ein weiterer Funke flimmernd von einem Stab zum nächsten. "Stimmt. Die eingestellte Spannung dürfte nicht so eine Stromstärke hervorbringen.", meinte der Dunkeläugige irritiert. "Ach es wird schon nichts passieren. Das war bestimmt schon immer so." Damit griff der blauäugige Redner erneut nach dem Apparat und ging zu dem Bewusstlosen. Mit den Schultern zuckend wandten sich die anderen Zwei den Kontrollgeräten zu. Sorgsam betrachtete der Blondhaarige die besinnungslose Gestalt und schaute suchend nach der Narbe, einem unscheinbaren Andenken an die letzte Operation. Als er den kleinen rötlichen Strich zwischen den blutroten Haaren erkannte, strich er die umliegenden Haare etwas zur Seite. Zur Sicherheit schaute er noch einmal zu einem nahen Monitor, auf welchem die Lage des Chips genau zu erkennen war. Mit einem Nicken verdeutlichte er den anderen zwei, dass er nun beginnen würde. Hochkonzentriert verengten sich seine Augen als er das Gerät an der richtigen Stelle herabsenkte und den Aktivierungsknopf betätige. Umgehend bahnte sich ein kaum sichtbarer Stromstoß den Weg über die Kopfhaut des Weiß. "Keine Veränderungen eingetreten." Stirnrunzelnd betrachtete sich der Operateur den Apparat. "Ich setze erneut an unter Beibehaltung des Spannungsniveaus." Gekünstelt atmete der Sprecher empört aus. Sollte sich die Technik heute gegen ihn verschworen haben? Erneut lehnte er sich zu dem Rothaarigen herab und schloss den Stromkreislauf. Ein grelles Licht nahm den ganzen Raum ein als der Funke gebündelt aus der Apparatur herausschoss. Vor Schreck weiteten sich die Augen des Assistenten als der Impuls sich ausweitete und direkt die obere hinuntergezogene Beleuchtungsebene zerstörte. Geballte Energie ließ die Elektroden am Kopfe Ayas sich überladen. Die überschüssige Energie wurde über die Kabel direkt zu den Kontrollaggregaten weitergeleitet. Die logarithmisch verlaufenden Kurven brachen zusammen und eine Schwärze durchzog alle Monitore. Fassungslos richteten sich die Blicke der zwei Assistenten von ihren dunklen Monitoren auf den Bewusstlosen. Keiner wollte sich ausmalen, was diese Überlastung bei ihrem Objekt und dem Chip ausgelöst haben könnte. tbc Kapitel 16: erwachen -------------------- Disclaimer: Keiner der hier handelnden Charaktere gehört uns und wir verdienen hiermit kein Geld. Warnung: OOC, dark Pairing: Crawford x Aya (Ran) @ nai-chan Tja...irgendwie wird es langsam lachhaft, dass wir uns zu beginn immer bei dir entschuldigen müssen/dürfen, dass es doch so lange dauerte... ich hoffe es sei uns verziehen. Die Erklärung, was mit Aya passierte, wird teilweise schon in diesem Kapitel stehen bzw. im Nächsten. Wir hoffen so lange kannst du deine Neugierde noch zügeln^^. Aber so viel... es wird Disraeli nicht gefallen. ~Aya~ Schmerz. Eine unsagbare beißende Pein durchströmte Körper und Geist. Sein ganzer Körper schien in Flammen zustehen. Nach einem Ventil suchend öffnete er blitzartig seine Augen und wurde von dem Flimmern der Deckenbeleuchtung geblendet. Scharf zog Aya die sterile Luft ein und hieß das Brennen in seinem ausgetrockneten Hals willkommen. Langsam verging das Stechen in seinen Augen und die bunten Schlieren verschwanden aus seinem Blickfeld. Verwirrt probierten die Iriden die Umgebung wieder zuerkennen. Jedoch blieb dieser Versuch erfolglos und eine weitere Welle des Schmerzes breitete sich in dem gemarterten Körper aus. Ein Stöhnen entwich der rauen Kehle Ayas und Benommenheit nahm ihn ein. Verängstigt und zugleich fasziniert, beobachtete der Assistent das Erwachen des ehemals Bewusstlosen. Ein schneller Blick zu seinen Kollegen verriet ihm, dass sie noch nichts von dem Szenario mitbekommen hatten. Mittels einer Handbewegung probierte er die beiden auf sich aufmerksam zu machen. Möglichst ohne ihr Objekt allzu sehr zu verängstigen oder es zu überanstrengen. Immerhin wusste er nicht in wie weit der Rothaarige ihn überhaupt wahrnahm oder seine Umwelt realisierte. Zögerlich fuhr er sich durch das blonde Haar. Innerlich dankend, dass sein Kollege die Gurte um Ayas Körper befestigt hatte. Schemenhaft konnte Aya eine Bewegung über sich erkennen. Verzweifelt versuchte er diese Bewegung mit einer verschütteten Erinnerung in Verbindung zu bringen. Schlagartig wurde er sich diesem Déjà-vu bewusst. Erinnerte sich an die Ketten, die ihm einst die Freiheit nahm. Entsann sich an diesen Ekel erregenden Geruch. Ein Geruch, der das Letzte war an das er sich erinnern konnte. Meinte die Bewegung zu erkennen durch die er das letzte Mal sich selbst verloren hatte. Abrupt erhob er sich aus seiner liegenden Position und spürte das Dehnen der Riemen um seinen Körper. Gefangen. Zu keinem anderen Gedanken fähig, begann der Rothaarige panisch an diesen zu zerren. Wie versteinert hielt der Assistent in seiner Bewegung inne als Aya an den Gurten zu ziehen begann. Mit wild klopfendem Herzen richtete er seinen Blick auf die anderen zwei. Diese waren sichtlich zusammen gezuckt als die ruhige Gestalt anfing sich in eine aufrechte Lage zukämpfen. Leicht amüsiert stellte er den beinahe panischen Ausdruck in ihren Augen war. Jedoch nahm sofort das jetzige Problem seine Gedanken komplett ein als er einen fast röchelnden Laut unweit von sich hörte. Was sollen sie jetzt tun? Nach einer Antwort suchend schaute er sich in seiner Umgebung um. Fand jedoch nichts... Allerdings bemerkte er eine Handbewegung hinter sich. Fragend schaute er den Schwarzhaarigen an. Dieser winkte erneut impulsiv in Richtung Operationstisch. Direkt neben der Operationsfläche stand ein kleinerer Abstelltisch auf dem unter anderem auch eine kleine Flasche mit leicht trüber Flüssigkeit stand. Augenblicklich erkannte er das Betäubungsmittel. Wieso ist ihm dieses Fläschchen nicht schon eher aufgefallen? Zielstrebig griff er nach einer beiliegenden Spritze und tauchte ihre Nadel in das Liquid. Die benahe schon tobende Person ignorierend füllte er wenige Milliliter in die Spritze. Sorgsam hielt er das Utensil zwischen seinen zwei Fingern und schnipste gegen dessen Hauptkörper. Umgehend stiegen feine Bläschen an der Nadelspitze auf. Darauf hin hob er die Spritze gegen das nun wieder vollständigfehlerfrei laufende Licht und drückte den Kolben etwas zur Nadel hin. Feinste Tropfen des Sedativums wurden in die Luft gestoben und glänzten im Schein der Beleuchtung. Tränen... war der erste Gedanke den der Weiß zufassen vermochte als er die klare Flüssigkeit vom Himmel hernieder fallen sah. Für einen kurzen Moment verebbte die Gegenwehr und die vor schmerzgeweiteten Augen entspannten sich etwas bei der Beobachtung des Wassers. Jedoch blieb ihm das zischende Ausatmen neben ihm nicht verborgen. Eine Perle fiel direkt unterhalb des rechten Auges auf die blasse Haut des Rothaarigen. Durch das folgende Blinzeln veranlasst, rutschte der Tropfen herab zum Mund des Schweratmenden, benetzte dort die Lippen und wurden unbewusst von den trockenen Lippen geleckt. Ein süßer Geschmack breitete sich in dem Mund des Weiß aus und zeitgleich stieg ein widerwärtiger Geruch in seine Nase. Stechender Kopfschmerz ließ die schmale Gestalt zurücksinken als sich Erinnerungen an die Oberfläche des gepeinigten Geistes kämpften. Betäubend dröhnte der rasante Herzschlag in seinen Ohren und wider jedem Instinkt schloss er kurz die Augen. Bilder erschienen in seinem Geiste. Zeigten kreischende Mädchen in einem Blumenladen. An sich eine paradoxe Szene, jedoch so vertraut... Sofort änderte sich das Bild und wurde von 4 anderen Gestalten ersetzt. Er erkannte einen vernarbten weißhaarigen Mann. Direkt neben diesem stand eine Person mit unendlich breitem Grinsen und einem grünem Haarschopf. Dieser lehnte sich zu einem brünetten Jugendlichen herab, der mit unverwandter Miene in seine Richtung starrte. Warum wirkte dieses Bild so falsch auf ihn? Konzentriert wand er sich der letzten Person zu. Diese trug einen edel wirkenden Anzug und hinter einer Brille strahlten kalte autoritäre Augen hervor. Komplett von diesen Augen eingenommen, musste Aya ein Schaudern unterdrücken. Er versank in den Iriden des anderen jedoch ohne sich darin zu verirren. Stattdessen erkannte er dahinter eben diese 4 Personen. Alle saßen in einem gemütlich gestalteten Wohnzimmer und schienen sich zu unterhalten. Alles schien vollkommen zu sein. Selbst die Tatsache, dass der Jüngste den Grünhaarigen mit Blicken erdolchte. Wärme durchströmte Ayas Seele und Erkenntnis erfüllte ihn. Blitze zuckten vor seinen Augen als er sich bewusst wurde, dass diese Personen eindeutig Schwarz seinen mussten. Die Menschen, die für all das standen, was ihm verhasst war, die ihm das antaten was ihn zu seiner jetzigen Existenz verdammte. Aber was brachte ihn dazu so eine familiäre Szene mit diesen Personen erkennen zu können? Mit den Menschen, die sein Leben zerstört hatten? Warum sah er nur Bilder von Schwarz und keine Gestalten von Weiß? Seinen Freunden??? Sofort öffneten sich seine Augen wieder und starrten auf die Gestalt, die sich bedrohlich über ihn beugte mit einer Spritze in der Hand. Schweiß trat auf die blasse Stirn als er das Utensil erkannt. Wie aus dem Nichts drangen weitere Erinnerungsfetzen in seinen Geist. Seine Mission, die Begegnung mit Disraeli, dessen gestellte Falle, die Gefangenschaft und eine endlose alles erstickende Kälte. Ein heftiges Zucken packe den dünnen Körper und veranlasste Disraelis Assistenten in seiner Bewegung zu verharren. Eben dieses Zögern nutzte der Weiß um sich erneut gegen die Riemen zu stemmen. Feinste Rinnsale aus Blut zogen sich an den geschundenen Gelenken entlang als dieser sich in wilder Panik erneut aufbäumte. Ein schauderhaftes Geräusch übertönte kurzzeitig alles in dem Operationssaal als sich die Gurte reißend öffneten. Die zwei entfernt stehenden Kollegen blickten schockiert auf das Schauspiel. Konnten ihren Blick nicht von ihrem Kollegen abwenden, der nun starr zu Aya herabschaute, immer noch leicht herabgebeugt. Jedoch nahm der Rothaarige seine neu gewonnene Freiheit nicht sofort war. Ihm war lediglich bewusst, dass das Brennen nachließ. Zögernd tastete er mit einer Hand nach seinem Arm und spürte wie dabei ein Gurt von ihm ab viel. Der verängstigt Blick klärte sich und pure animalische Wut nahm dessen Stelle ein. Voll Furcht bekam der Blonde die Veränderung des anderen mit. Merkte wie sich die verschleierten Iriden zu glasigen Kristallen umformten und ihn mit einem starren und gierigen Blick förmlich zu verschlingen drohten. Panik durchströmte seinen Geist als er die Riemen von dem schlanken Körper abfallen sah. Mit ganzer Macht probierte er seinen bewegungslosen Körper aufzurichten... jedoch vergebens. All dies blieb Aya nicht verborgen. Bosheit in der reinsten Form mischte sich zu seiner Wut. Den Blick immer noch nicht von seiner Beute abwendend, erhob sich die rothaarige Gestalt elegant und schwang ihre Beine über den Operationstisch. Wie gebannt starrten die anderen Zwei auf das vor ihnen stattfindende Szenario. Sahen ihren Kollegen versteinert stehen und das ungeahnt gelassene Verhalten des Objektes. Gerade als der Rothaarige beide Beine auf dem Boden absetzte, schien ihr Verstand wieder zu arbeiten. Augenblicklich verengten sich die Augen des Schwarzhaarigen als dieser begann die Situation zu analysieren. Währenddessen blinzelte der letzte Mediziner nur verwirrt und begann möglichst leise möglichst nah zu dem Jüngsten heranzugehen um diesem im Zweifelsfall zu helfen. Jedoch sollte sich dieses als zwecklos erweisen... Mit vor Wut getränkten Augen fixierte Aya sein Gegenüber und hielt ihn somit in dieser Situation gefangen. Er glaubte schon beinahe die Furcht des anderen riechen zu können als er seine Arme ausstreckte. Schweiß trat auf die Stirn des Blonden als er die blassen Hände auf sich zukommen sah und sich die langen klammen Finger langsam um seinen Hals schlossen. Er erschrocken japste er nach Luft als der Rothaarige den Druck verstärkte und somit die Luftröhre verengte. Hektisch griff er nach den Armen um den anderen aufzuhalten und suchte in den Augen des Rothaarigen nach Gnade. Jedoch wurde er nur mit einem wölfischem Lächeln bedacht. Während sich die Nägel Ayas in dessen Nacken bohrten, drückte er mit beiden Daumen gezielt auf die Luftröhre und schnürte ebenfalls die Blutzufuhr ab. Schmerz und grenzenlose Hilflosigkeit verzerrte das Gesicht und die blauen Augen traten aus den Höhlen. Mattheit nahm ihn ein als das Gehirn aussetzte. Mitten in der Bewegung verharrte der Retter. Angst nahm seinen Verstand ein als die verzweifelte Gegenwehr wahrnahm. Voll Entsetzten bemerkte er, dass ihr Objekt begonnen hatte, den zappelnden Körper in den Himmel zu heben und ihm den Halt raubte. Jedoch verdrängte er diese Emotion schnell, da die Regungen des Blonden sich schon auf ein Minimum beschränkten. Kurz bevor er die letzten Meter überwunden hatte, erschallte ein Brechen in dem Raum. Von einem Zittern gepackt, realisierte er schnell, dass der Rothaarige anscheinend das Zungenbein zerbrochen haben musste. Wut stieg in ihm auf. Diese wurde noch geschürt als der Blonde wie wertlos von Aya weggeschleudert wurde und mit einem klirrenden Geräusch an einer Apparatur landete. Regungslos verweile der zusammengesunkene Korpus in einer ungeahnten Verrenkung. Mit innere Genugtum drehte Aya sich zu dem Blauhaarigen um und schaute amüsiert in das erschrockene Gesicht. //Falsch!//, schrieen all seine Gedanken und eine Welle des Schmerzes nahm ihm den Atem. Tränen bahnten sich ihren Weg durch die zusammengepressten Lider als er jeder Orientierung beraubt etwas nach hinten taumelte. Eben diesen Augenblick nutzte der Grauäugige und griff nach dessen Arm. Mit festem Griff drehte er Aya und verdrehte dessen Arm auf dem schmalen Rücken. Mit der anderen Hand wurde der andere Arm festgehalten. Panik leuchtete in den amethystfarbenen Iriden als er merkte, wie er erneut seiner Freiheit beraubt werden sollte. Was würde geschehen, wenn sie ihn wieder in ihrer Gewalt hatten? Würde er erneut in der Dunkelheit wandeln müssen. Merken, wie sein Körper agierte, jedem Befehl folgte, während er als stummer Zuschauer alles mit ansehen müsste?! Machtlos und kontrolliert? Wie feinste Fäden aus Seide flogen die blutroten Strähnen in der Luft als Aya heftig mit dem Kopf schüttelte. Nie wieder wollte er so sein. Mit aller Kraft lehnte er sich gegen die menschlichen Fesseln. Nur mit Mühe konnte der Mediziner ihr Objekt unter "Kontrolle" halten. Mit immer mehr Druck versuchte er den anderen zur Ruhe zu zwingen. Fester drehte er die Arme den Schulterblättern entgegen. Jedoch verebbte die Gegenwehr keineswegs. Ekel keimte in ihm auf als er schon beinahe die Arme ausgerenkte und mit Hämatomen überseht vor sich baumeln sah. Ein inneres Schaudern erfüllte ihn. Nein so wollte er ihn wirklich nicht vor sich sehen. Plötzlich weiteten sich seine Augen angsterfüllt. Was hatte Disraeli zu ihnen gesagt? Sollte seinem Objekt nur der kleinste Schaden zugefugt werden, so wäre es mehr als ungut für sie? Hatten sie gerade ihr Todesurteil unterschrieben? Kurz lockerte sich sein Griff und auf diesen Moment schien der Assassin gewartet zu haben. Mit einer schnellen Bewegung ließ er beide Arme nach unterschnellen und entzog sich so dem Mediziner. Rasant drehte er sich zu diesem um. Zu keinem Gedanken, keiner Emotion fähig, ballte er seine Hand zur Faust und schlug nach dem Blauhaarigen. Der Weißgekleidete wurde oberhalb der Schläfe getroffen und von der ungeahnten Wucht des Schlages einige Meter fortkatapultiert. Bewusstlos ging er ganz in der Nähe des Toten zu Boden. Beinahe schlafend wirkte er, wenn sich nicht ein kleines Rinnsal aus Blut das blaue Haar zutränken begonnen hätte. Nahezu ohnmächtig hatte der Schwarzhaarige den verzweifelten Versuch seines Kollegen das Leben des anderen zu retten mit verfolgt. Immer noch gebannt, hatte er ebenfalls realisiert, wie der tote Korpus weggeschleudert wurde. Jedoch erwachte er erst aus seiner Trance als der Blauhaarige zu Boden ging. Erschrocken weiteten sie seine Augen als er die Platzwunde an dessen Schläfe sah. Zögernd näherte er sich dem Bewusstlosen und prüfte schon automatisch dessen Puls. Dieser schlug schwach aber regelmäßig gegen seine 2 Finger. Tief durchatmend begann er sich zu sammeln und richtete den Blick auf Aya. Dieser stand leicht wankend in der Mitte des Raumes. Schwer senkte sich der Brustkorb als er krampfhaft versucht mehr Sauerstoff in seine Lungen zu pressen. Die Neonröhre über ihm ließ sein Gesicht beinahe leichenblass wirken, obwohl sich der Mediziner nicht sicher war, ob der Rothaarige wirklich so aschfahl war. Jedoch blieb ihm der taxierende Blick aus den halbgeschlossenen Lidern nicht verborgen. Rasch wand er seinen Blick ab und schaute sich in dem Operationsraum um. Keine 7 Meter von ihm entfernt, befand sich der Ausgang mit der großen Schwingtür. Ihr Objekt hatte zwar denselben Abstand zu eben dieser Tür nur war er sicherlich nicht in der Lage diese so schnell zu erreichen um ihm den Fluchtweg abzuschneiden. Noch einmal suchte er den Blick des Rothaarigen. Dieser hatte seine Augen allerdings geschlossen und probierte immer noch seine Atmung unter Kontrolle zu bringen. Ohne großartig zu überlegen, erhob sich der Weißgekleidete beinahe lautlos und sprintete zur Tür. Diese Bewegung blieb Aya nicht verborgen. Ohne wirklich zu denken, setzte er der Bewegung nach. Unterbewusst nahm der Mediziner war, dass ihr Objekt ihn verfolgen musste. Aber gerade als sein Gehirn diesen Gedanken verarbeitet hatte, schob er schon die Tür auf und drückte diese mit seinem Körpergewicht wieder zu. Rasch drehte er sich um und zog den schweren Riegel in seine Verankerung. Rasselnd ging sein Atem als er seinen Blick von dem Metall hob und durch das vergitterte Fenster in den Operationsraum schauen wollte. Direkt vor ihm befand sich das Gesicht des Rothaarigen. Die glänzenden Amethyste leuchteten vor animalischer Wut, während die Hände verzweifelt die Tür zu öffnen versuchten. Und noch etwas lag in seinen Augen... das ewige Versprechen auf Rache. Kraftlos ließ sich der Schwarzhaarige an der Tür herabrutschen. Wie konnte _das_ passieren und was sollte er jetzt tun...? tbc Kapitel 17: Konsequenzen ------------------------ Disclaimer: Keiner der hier handelnden Charaktere gehört uns und wir verdienen hiermit kein Geld. Warnung: OOC, dark Pairing: Crawford x Aya (Ran) Kommentar: Erwartet bitte nicht allzu viel von diesem Kapitel. Es uns meiner Meinung nach regelrecht misslungen. @ Jarnsaxa Rechtherzliche Dank für deinen Kommentar ^^ Es freut uns zu hören, dass die diese Story gefällt. Wir hoffen dieser Teil wird von dir eben so angenommen. @ Inukichan Erstmal ein Dankeschön für deinen Kommentar und dafür, dass du nicht mehr viel zu dem Kapitel schreiben konntest, ist es doch noch sehr umfangreich geworden. Deine Kommentare heben wirklich immer unsere Laune. Tja... und denkst du wirklich, dass Aya aus diesem Gefängnis noch rechtzeitig heraus kann? Mal schauen würde ich sagen und aus den Dreien werden wir auch nicht unbedingt schlau. Sie machen meist immer das, was sie wollen... @ nai-chan Die Zeitthematik ist manchmal wirklich nervenaufreibend. Ich bin so froh, dass wir diesen Klausurenzyklus endlich hinter uns haben und man nun wieder Zeit und Muse zum Schreiben findet. Und du hast recht. Disraeli ist wirklich nicht sehr angetan von der momentanen Situation. ~Assistent~ Leicht zitternd aber bedeutend gefasster, erhob sich der Schwarzhaarige aus seiner verkrümmten Position. Das Rütteln und Schlagen an seiner stützenden Tür hatte schon vor geraumer Zeit nachgelassen. Leicht wankend setzte er einen Schritt vor den anderen und ließ wieder Blut in seine tauben Beine zirkulieren. Sein Kopf schien einer Ödnis gleich. Kein klarer Gedanke ließ sich fassen. Nur die leidige Frage nachdem warum schwirrte in seinem Innersten. Das ihre kleine Operation schief gegangen war, daran bestand nun kein Zweifel mehr. Aber warum in Gottes Namen hatte er die anderen nach dieser Komplikation nicht abgehalten den Eingriff durchzuführen? Man wusste doch um die Folgen eines so stümperhaften Verhaltens. Und eben der daraus resultierende Fehler hatte ihr Experiment austicken lassen. Oder besser es wieder normal werden lasse... Die ganze Arbeit umsonst. Ganz davon abgesehen, dass einer seiner Freunde sein Leben lassen musste... denn nichts anderes waren diese 2 weiteren Mitarbeiter für ihn gewesen. Und der andere lag hoffentlich immer noch ohnmächtig bei diesem Monstrum. Ein ungeahnt heftiger Schauder nahm ihm kurz den Atem. Mit keinem kleinsten Gedanken wollte er daran denken, was mit dem Blauhaarigen passierte, während er versuchte seine Gedanken zu ordnen. Was wäre, wenn dieser Verrückte auch noch ihn ins Jenseits befördern würde? Selbst ohne sich großartig mit der menschlichen Psyche auseinandergesetzt zuhaben, war er sich bewusst, dass der Rothaarige mehr als unberechenbar und orientierungslos war. Also blieb ihm selbst nichts anderes übrig als sich an die einzige Person zu wenden, die eventuell die Sache noch bereinigen konnte. Vielleicht würden die Folgen nicht ganz so tragisch sein, wie er es ihnen weiß machen wollte... Allerdings schien sein Unterbewusstsein den Ausgang dieses indirekten Selbstgespräches schon eher realisiert zu haben. Denn als er seinen Blick bewusst auf seine Umgebung fokussierte, bemerkte er, dass er den wissenschaftlichen Trakt schon verlassen hatte. Ihn trennte nur noch eine Abbiegung von dem Arbeitszimmer Disraelis. Tief atmete er ein um sein Unbehagen los zu werden. Dieses verschwand jedoch nicht mit dem zischenden Geräusch, welches seine Lungen verließ. Während der Operation hatte sich der Mediziner in seine Gemächer zurückgezogen und studierte nun erneut die von Crawford angefertigte Akte. Wog noch einmal jedes Wort genauestens ab, denn in einem Punkt war er sich immer noch nicht wirklich sicher... Was wäre, wenn während des Eingriffes wirklich etwas geschehen sollte? Weder auf den Verlust seiner Schöpfung noch auf die folgende Stagnation in seinen Forschungen verspürte er wirklich Lust... Aber was sollte schon geschehen? Seine kompetentesten Mitarbeiter würden mit der Kalibrierung schon zu recht kommen. Aber ein kleinster Zweifel blieb bestehen und nagte an ihm. Hatte er diesen Schritt nicht etwas zu sehr überstürzt? Oder eher hätte er besonnener reagiert, wenn diese selbstherrliche Person nicht da gewesen wäre? Dieser Gedanke wurde mittels einer schnellen Geste verworfen. An solche Thesen sollte und wollte er keinen Augenblick verschwenden. Sein Blick fiel auf die verchromte Uhr, welche schräg neben der Tür hing. In nicht einmal einer halben Stunde würde er ein perfektes Wesen besitzen und nichts anderes. Mit nun deutlich gefassterem Schritt erreichte der Assistent das Vorzimmer Disraelis. Ausdruckslosigkeit erschien in den Iriden und ließ den letzten Glanz von Nervosität oder Sorge verlöschen. Seine nur noch leicht zitternden Hände schlugen gegen das massive Holz. Im Inneren des Zimmers erhob der Langhaarige missmutig den Kopf und richtete seinen Blick auf die Tür. Wenn Shohei es sich anmaßen sollte ihn erneut zu stören, hätte dieser ein etwas größeres Problem. Als allerdings keiner eintrat, erbarmte sich Disraeli und rief den Außenstehenden herein. Seine Gesichtszüge hatten sich geglättet. Denn ein Fakt war ihm nun bewusst. Es würde nicht Shohei sein, der ihm schlechte Nachrichten übermittelte. Der Dunkelhaarige erschrak schrecklich als er die Stimme seines Vorgesetzten hörte. Noch einmal tief durchatmend schlossen sich die Finder um die Klinke und die Tür wurde aufgeschoben. Möglichst neutral richtete er seinen Blick auf den sitzenden Mediziner. Auf dessen Gesicht war ein angedeutetes Lächeln zu erkennen als er dem Jüngeren einen Platz anbot. Dieses wäre auch mir Freuden angenommen worden, wären die Augen des Doktors nicht von einer Mischung aus Vorfreude, Verwunderung und Misstrauen durchzogen... "Welchem Umstand kann ich denn ihr frühes Kommen verdanken? War der Eingriff doch zu einfach für sie, so dass sie ihn unter meinem eh schon eng gehaltenem Zeitlimit durchführen konnten?" Schwer musste der Angesprochene schlucken als er die Absolutheit hinter dieser Aussage vernahm. "Und nicht zu vergessen wie geht es dem Projekt?" "Nun Doktor Disraeli ich muss ihnen mitteilen, dass der Eingriff sehr routinemäßig verlief." Das Lächeln der Langhaarigen wurde offener. "Allerdings gab es eine nicht einkalkulierte Fehlfunktion des Gerätes und somit wurde der Eingriff erheblich erschwer bis eine erfolgreiche Durchführung nicht mehr möglich war..." Nervös knetete er seine Hände, nicht fähig in das Gesicht Disraelis zu sehen... Dessen Lächeln war mit jedem Wort eisiger geworden und fror in einer verzerrten Pose ein. Stechende Blicke schienen die immer kleiner werdende Gestalt vor ihm mit jedem Treffer unmenschliche Schmerzen zufügen zu wollen. "Was genau meinen sie mit der Eingriff war nicht durchführbar?" "Wie soll ich sagen...", schon beinahe entschuldigend zuckte der Angesprochene mit seinen Schultern. "Das Objekt... begann sich aus irgendeiner Regung heraus oder durch seinen eigenen Verstand aus seiner Lage befreien zu wollen." "Sie meinen er hat sich selbstständig bewegt?" Erstaunen. "An sich... ja. Die Wirkung des Chips schien... ausgesetzt zu haben...". Mit gesenktem Blick sprach er die letzten Worte flüsternd aus. Scharf zog Disraeli Luft ein. Die Gedanken des sonst so rational denkenden Arztes überschlugen sich regelrecht. Hatte er sich verkalkuliert und das Risiko war doch größer gewesen als er erahnt hatte? Oder war der Eingriff zu komplex für seine fähigsten Mitarbeiter gewesen? Warum hatte er diese winzigkleine, beinahe schon idiotensichere Operation, insofern man sie schon so nennen durfte, nicht selber durchgeführt? Selbstzweifel bahnten sich ihren Weg durch den Verstand Disraelis. Voll Furcht beobachtete der Assistent das wechselnde Mienenspiel. Die Augen seines Vorgesetzten verklärten sich leicht und wurden umgehend wieder klar. Allerdings blickten sie ihm emotionslos entgegen. Das Erstaunen war verschwunden. "Würden sie mir bitte mitteilen, wie es zu diesem Zwischenfall kam?" Ruhige Sachlichkeit war zu vernehmen. Erstaunt blickte der Dunkelhaarige auf. Hatte der Doktor nicht erwähnt, dass sie ihr Leben verwirkt hätten, wenn diese Operation misslingt? Obwohl jemand sein Leben schon verloren hatte... Bitterkeit stieg in ihm auf, als er Disraeli das Geschehene berichtete. Dieser hört sich die Ausführungen aufmerksam an. Jedoch stieg eine ungebändigte Wut in ihm auf als er erfuhr, aus welch einer Lappalie heraus diese Aufgabe nicht erfüllt werden konnte. Angespannt ballte er seine Hand zur Faust und erlag fast der Versuchung diese seinem Gegenüber ins Gesicht zu schlagen. Noch nie hatte er so viel Idiotie auf einem Haufen erlebt. Wie konnte einem aus Ungeduld so ein gravierender Fehler passieren?! Jedoch traf ihn eine Tatsache am schwersten. Disraeli hatte sein Projekt so gut, wie verloren, seine einzigartige Schöpfung durch das Pfuschen solcher Amateure. Wie konnte man ihm diese Chance zunichte machen? Er hörte jetzt schon das hysterische Gekicher seiner lieben Besucherin... Am Ende seiner Ausführungen verstummte der Redner. Das schwarze Haar umrandete das nun immer blasser werdende Gesicht. Angsterfüllt realisierte er, dass der Doktor nach seinem Telefon griff und den Hörer aufnahm. Kühl erklang die Stimme im Raum als sie Shohei zum Operationstrakt "bestellte". Ein Schaudern übermannte den schlanken Körper, als er realisierte wie Disraeli sich erhob. Dieser beobachtete genießerisch das Verhalten des anderen. Zu gerne würde er sich noch etwas an diesem Elend laben, jedoch könnten damit seine Chancen schwinden seiner Venus zu helfen. "Bitte begleiten sich mich zum OP. Immerhin existiert noch die Möglichkeit, dass meine Schönheit nur vorübergehend bei Sinnen war." "Sie meinen die Funktion des Chips könnte wiedereinsetzen? Ich dachte... " "Es kann möglich sein, dass der Chip nur auf Grund einer kurzzeitigen Überlastung versagte und er nun wieder aktiv ist." Unterbrach Disraeli ihn. Erleichterung durchströmte den gesamten Geist des Assistenten, als er diese Worte vernahm. Beinahe stürmisch stand er auf und folgte Disraeli, der die Tür schon geöffnet hatte. Schweigend liefen sie nebeneinander her als der Langhaarige noch einmal das Wort ergriff. "Sie erwähnten doch, dass einer ihrer Kollegen durch meine Schöpfung ums Leben kam. Richtig?" "Ja Herr Doktor..." antwortete der Angesprochene betrübt. "War meine Schöpfung wirklich stark genug um ihn zu erwürgen?" "Er hob ihn in die Luft und ließ ihm keine Chance sich zu wehren..." Missmut mischte sich in die von Trauer getränkte Stimme. Er hatte es ihm doch schon einmal erzählt. Warum musste er sich nochmals an diesen Vorfall erinnern? Reichte es nicht, wenn er gleich wieder dort seinen würde??? "Dann ist es schön zu hören, dass er für seine Dummheit entsprechend gestraft wurde." Mit vor Entsetzen geweiteten Augen blieb der Assistent stehen. Bitte was? Dass konnte er doch nicht wirklich so meinen? Disraeli lief indes weiter, drehte sich allerdings nach wenigen Metern um. "Schauen sie nicht so. Immerhin hat sein berechtigtes Ableben auch einen Sinn gehabt." Im Gegensatz zu ihnen...wie der Mediziner gedanklich anhängte. "Zumindest weiß ich nun, dass meine Venus wirklich an Kraft gewonnen hat." Disraeli setzte sich erneut in Bewegung und strebte mit langen Schritten zum Operationssaal. Leichenblass und überfordert folgte ihm der Schwarzhaarige nach wenigen Sekunden. ~Aya~ In einem immer regelmäßigeren Rhythmus schlug der Rothaarige gegen die metallene Tür. Zog an ihr, wollte sie öffnen, erlag allerdings nicht seinem Wunsch sich gegen die Tür zu werfen um aus der Gefangenheit zu entfliehen. Das Pochen wurde von den nackten Wänden zurückgeworfen und schien das ehemalige Geräusch des EKGs perfekt zu ersetzen. Jedoch besaß Aya nicht die Kraft fortwährend diesen Klang aufrecht zu erhalten. Immer langsamer wurden die anfangs erbosten Schläge und ein Klopfen war noch zu erahnen als er matt seine Faust gegen die Kühle schlug und sie dort verweilen ließ. Seine Gedanken schienen einem Chaos gleich. Alles wirkte als würde es seinen Geist erdrücken und als könne nichts fassbar sein... Nur tiefste animalische Instinkte ließen noch Adrenalin in seinen Adern pulsieren und ihn so nicht ganz in der Leere zurücksinken, aus der er gekommen war und die ihn verschlingen wollte. Starr schauten die glänzenden Iriden auf die glatte Fläche und spiegelten diese beinahe perfekt wieder. Seine Seele schien gebannt in einer statuengleichen Pose, die sich ebenfalls seines Körpers bemächtigte... Erst als er ein schwerfälliges Geräusch auf der anderen Seite der Tür hörte, gelangte sein Selbst zurück zu ihm. Unendlich viele Gedanken durchströmten plötzlich seinen Geist. Die Meisten von ihnen schob er allerdings bewusst zurück. Eigentlich schienen momentan nur 2 Fragen von Bedeutung. Was war gerade genau geschehen und wie konnte er aus diesem Gefängnis fliehen? Mehrmals blinzelte der Rothaarige um seinen Blick von der Wand zu lösen. Zeitgleich entspannte er seine Haltung und öffnete unbewusst seine zur Faust geballte Hand. Voll Unglauben realisierte er das Blut, welches unter seinen Nägeln eingetrocknet war und ein kleines Rinnsal der Flüssigkeit, das sich in feinsten Adern über seine Finger erstreckte. Zaghaft löste er seine Hand von dem Metall und betrachtete sich diese genauer. Zitternd beschleunigte sich seine Atmung als ihm die toten Augen des Assistenten einfielen. Diese Iriden, in denen er sich ebenso wieder finden konnte, wie in der Reflektion der Tür... Beinahe panisch drehte er sich um. Wollte nur den Anblick vergessen. Jedoch vergebens. Er hörte die gebrochene Stimme, die um Gnade bat, die er ihm versagte. Erinnerte sich an das Gefühl der berstenden Knochen, an das Erlöschen der Iriden und an das Gefühl der Rachsucht, die ihn dazu brachte sein Opfer so langsam wie möglich ins Jenseits zu befördern. Übelkeit breitete sich in Aya aus und er torkelte in das Innere des Operationsraumes, hielt sich krampfhaft an einer im Raum stehenden Ebene fest. Hektisch blickte er sich um, nach Hilfe und Vertrautheit suchend. Jedoch erkannte er nur chirurgische Apparaturen und einen Blauhaarigen, dessen Brustkorb sich schwach hob und senkte. Panik erschien im Gesicht des Jüngeren, als er sich nicht daran erinnern konnte, ob er auch für den Zustand des anscheinend Ohnmächtigen zuständig war. Was war mit ihm passiert? Tief atmete er durch um seinen Geist zu klären, unbewusst zupften seine Finger an fasrigem Stoff. Das einzige was er noch definitiv wusste, war der Schmerz, der ihn zu sich selbst zurückführte. Schmerz, der alles abzutöten drohte. Und Hilflosigkeit als er von diesen Fesseln gefangen war. Suchend schaute er sich um. Hier irgendwo musst doch noch diese Liege sein... Wie besessen schauten seine Augen durch den Raum und erst als er nichts zu finden schien, bemerkte er seine Finger, die sich um etwas wanden. Woran lehnte er hier eigentlich mitten im Raum? Erschlagen von seiner Idee taumelte er von seinem Halt weg und drehte sich langsam zu diesem um. Dort erkannte er den Ort seiner Gefangenschaft und die Riemen, die ihn eigentlich hätten halten sollen. Das Herz des Rothaarigen schlug bis zu dessen Hals, als er sich zu zur Ruhe zwang. Wie paradox muss die Welt sein, wenn er sich an dem Ort Sicherheit und Halt versprach, der seinen Untergang hätte bedeuten sollen? Abrupt ging er nochmals nach hinten um eine größere Distanz zu schaffen. Auf solch eine impulsive Bewegung nicht vorbereitet, verschleierte sich sein Blick als das Blut aus seinem Kopf zu den Beinen zu wandern begann. Orientierungslos stolperte er in eine Richtung, in der er unweit eine Wand vermutete. Schwer ließ sich die blasse Gestalt an dieser herabrutschen. Unbehagen nahm ihn ein und so drehte er intuitiv seinen Kopf zur Seite um in das Gesicht einer verdrehten Gestalt zu blicken. Ausdruckslos schauten ihn weite, beinah schon babyblaue Augen an. Blonde Haare umflossen das kindliche Angesicht, welches vor Panik verzerrt war. Mit noch leicht verschwommenem Blick schien er diese Gestalt zu erkennen. Schien sein Gehirn die Person wieder zu erkennen, die er selbst zu diesem Schicksal verdammt hatte. Erinnerte sich wie er die Gestalt selbst hob und zudrückte... Und erzeugte zu gleich eine Assoziation zu einem ihm bekannten Wesen. //Omi!// unregelmäßig beschleunigte sich sein Atem als er ihn zu erkennen glaubte. Tränen strömten aus den starr geweiteten Augen und benetzten die blasse Haut. Zitternd hob Aya die schmalen Finger und strich über die erkaltete Wange. Sah Bilder von dem Kleineren, wie er sich vergnügt mit Ken unterhielt oder sich über ihren hauseigenen Playboy und dessen Bemerkungen aufregt. Ob seine Teammitglieder eigentlich wusste, wie ähnlich sie Schwarz in manchen Punkten waren? Sofort verdrängte er diesen Gedanken und ein weiteres Bild erschien vor seinem inneren Auge, einhergehend mit einer Welle Schmerzen. Er selbst mit vielleicht 14 Jahren auf einem Familienausflug. Neben ihm saß seine Schwester gesund und lebensfroh im Gras und band einen Blumenkranz. Der Rothaarige schüttelte gespielt seinen Kopf als er sich über Aya und ihren Enthusiasmus lustig machte. Daraufhin stand diese auf und baute sich vor ihrem Bruder auf. Erheitert musste Ran grinsen als sie ihm eine regelrechte Strafpredigt hielt, wobei sie zu ihm aufblicken musste. Als Ran sie über dieses Tatbestand unterrichtete, begann sie zu lachen und warf Ran mit einer schnellen Bewegung den Kranz über sein Haupt. Dieser stand irritiert blickend auf der Wiese und schaute seine Schwester an. Diese hatte sich nun hinter ihrer Mutter versteckt und streckte ihrem Bruder die Zunge raus. Mit nun leicht entgeistertem Blick reagierte er dann auch noch auf den Ruf seines Vaters, der ihn anhielt sich umzudrehen. Als er eben dieses tat, hörte er schon das Klicken eines Fotoapparates und schaute in das belustigte Gesicht des Älteren. Damit endete diese Erinnerung. Das melancholische Lächeln wirkte bittersüß auf dem erschöpften Gesicht des Rothaarigen. Was würden seine Teammitglieder wohl geben, um an dieses Foto zu kommen, wenn sie wüssten, dass er es noch in seinem Zimmer versteckt hatte... Aber er hatte kein Team mehr. Denn ein Mitglied wurde von ihm getötet... Warum hatte er den Jüngeren ermordet? Warum war dieser hier in diesem Raum? Und warum hatte er solche Angst davor gehabt, dass ihm Omi ein Leid antun würde? Es musste doch eine Erklärung für diese Fragen geben! Diese nagende Ungewissheit überrollte seinen überanstrengten Geist und erneut begann gleißender Schmerz in seinem Kopf zu explodieren. Aus Reflex drückte er seine Hände fest gegen die Schläfen um dem inneren Druck entgegen zu wirken. Zitternd atmete er ein und hielt seinen Atem unbewusst an, als sich eine weitere Erinnerung durch seine Seele fraß. Er spürte seinen Körper, wie er auf die anderen zu rannte um den Befehl Crawfords auszuführen. Ein Schaudern erfasste ihn. Was hatte dieser Chip nur mit ihm angestellt, wenn er sich von dem Amerikaner Befehle geben ließ?! Aya spürte noch den Widerstand, den sein Opfer darstellte als sich sein Katana durch dessen Fleisch fraß. Er erinnere sich an die gesamte Kraft, die er zusammen genommen hatte um seinen Körper unter Kontrolle zu kriegen, als er die Reihe seiner Freunde durchbrach, die ihn eigentlich aufhalten sollte. Wie verloren war er gewesen... wie schwach... Seine Hand ballte sich zur Faust als er sich der Tatsache bewusst wurde, dass er in diesem marionettengleichen Zustand selbst seine Freunde umgebracht hätte. Ohne Skrupel und Gnade, nur auf den Befehl des Schwarzmitgliedes hin. Aber hatte er nicht eben dieses nun auch ohne Weisung getan? Und was hätte dieser Disraeli mit ihm angestellt? Allein der "Kuss" ließ den Rothaarigen erschaudern und Übelkeit stieg in ihm auf. Aber eines hatte ihm doch noch an dem Bild der Mission noch gestört... Bestand sein Team dort nicht aus 4 Personen? Hatten ihn seine Freunde etwa schon für verloren erklärt und sich einen Ersatz organisiert? War es so wie Schuldig es gesagt hatte? Seine Atmung beruhigte sich etwas als er befand, dass dieses eine durchaus logische Erklärung wäre. Selbst wenn es bitter klang, so hatte ihn sein Team schon vergessen und ihn als Verräter abgestempelt. So und nicht anderes musste es gewesen sein. Aus diesem Grund lag auch nun die Leiche Omis neben ihm. Denn dieser hatte wohl probierte ihn zu beseitigen. Logisch! Alles in seinem Innersten schrie bei dieser Feststellung auf und verloren lehnte sich der Rothaarige zurück. Wie konnte es soweit kommen?! Wer war daran schuld, dass er auch in diesem Leben versagte? Selbstzweifel übermannten ihn, wollte für seinen Schmerz einen Ausweg suchen. Jedoch war keine Träne mehr übrig, die ihm Erleichterung verschaffen konnte. Zu viele waren schon vergossen worden. Erschöpf fielen die schweren Lider auf die vor Trauer berstenden Amethyste. Als wollten sie ihm Sicherheit in der Finsternis geben. Ruhe breitete sich in dem Operationssaal aus. Nur noch das flache Heben und Senken des Brustkorbes ließ den Rothaarigen lebendig wirken. Gedanken schwirrten in seinem verwirrten Geist. Nichts schien ihnen eine Ordnung zu geben. Einige Fragmente nahm er bewusst war und diese verschwanden so schnell, wie sie gekommen waren. Nur eine ihm bekannt vorkommende Stimme war allgegenwärtig. Lachte über ihn und verhöhnte seinen gebrochenen Zustand. Irritiert zog Aya seine Stirn kraus. Woher kannte er diese Stimme und wem gehörte sie? Schlagartig öffnete er seine Augen und Blitze zuckten vor ihm auf als er vom Licht geblendet wurde. Das konnte doch nicht war sein! Warum hatte er diese Stimme nicht eher erkannt? Aber wieso war diese Frau bei Disraeli und weshalb gingen die beiden so bekannt miteinander um? Schwer schluckte Aya, als er sich der Antwort dieser Frage bewusst wurde. Aber das konnte doch nicht sein... Und wenn es so wäre, welche Rolle spielte sein Team? Hatten sie ihm die ganze Zeit ebenfalls etwas vorgespielt? Dieses konnte und wollte er nicht wahr haben. Ein eiserner Geschmack holte ihn aus seinen Spekulationen heraus. Beinahe augenblicklich öffnete er seine auf einander gepressten Zähne und befreite die malträtierte Lippe. Zugleich erhob er seine Hand und wischte mit dessen Rücken das Blut weg, welches schon von seinem Kinn zu tropfen drohte. Ein verzerrter roter Streifen blieb auf der beinahe schon durchsichtigen Haut zurück. Mehrmals wiederholte er diese Geste und hielt inne als er merkte, dass er sich nur grob über die Lippen fuhr und nicht das Blut entfernte. Jedoch der Grund war ihm noch nicht bewusst... allerdings erschien nach wenigen Sekunden das Bild Disraelis vor seinen Augen. Sofort realisierte er das Warum seines Verhaltens und blanker Hass breitete sich in ihm aus. Wie hatte dieser Pfuscher es wagen können seinen Zustand auszunutzen und ihn zu küssen?! Solch eine Demütigung hatte er nicht einmal den Schwarzmitgliedern zu getraut. Ein Knurren entkam seiner Kehle und sämtliche Muskeln verspannten sich. Dafür würde Disraeli leiden. Schwankend und mit unbeschreiblicher Wut stand der Weiß auf und blickte unbewusst noch einmal zu der blonden Gestalt. Überrascht weiteten sich seine Augen. Diese Person war definitiv nicht Omi. Unglaubliche Erleichterung durchströmte ihn. Er hatte also nicht ihren Jüngsten getötet. Hieß dieses nicht auch, dass all seine Spekulationen falsch waren? Dass sie ihn nicht aufgegeben hatten, sondern noch an ihn glaubten? An seine Unschuld? Ein warmes Lächeln erstrahlte das erschöpfte Gesicht und schien zu paradox in dieser Umgebung. Hoffnung gab dem Geist Kraft. Also blieb ihm nur ein Ausweg. Er musste hier heraus und zu seinem Team, seiner Familie zurück. Mit einem Ziel und der Verwirrung Herr werdend machte sich Aya auf den Weg zurück zur Stahltür. Allerdings hinderte erneut etwas seinen Fluchversuch. Dieses Mal war es jedoch nicht seine Psyche, die überfordert wurde. Die Übelkeit und die Kopfschmerzen hatten nun eine lähmende Stärke erreicht. Mehrmals musste der Rothaarige einem Würgeimpuls entgegenwirken. Starkes Zittern ließ ihn den Halt verlieren als er beobachtete, wie sich die Tür öffnete und jemand eintrat. Seine letzten Gedanken, bevor er das Bewusstsein verlor, galten Weiß. ~Disraeli~ Der Mediziner folgte der letzten Abbiegung des steril wirkenden Ganges und erblickte Shohei, der wenige Meter vor der verriegelten Tür des Operationssaales stand. Dieser schaute etwas ängstlich zu seinem Vorgesetzten, als er das unheilvolle Glitzern in dessen Augen realisierte. Shohei hatte sich schon einige Gedanken darüber gemacht, was der Grund dafür seien könnte, dass Disraeli ihn schon so früh zu dem OP-Trakt "bat". Allein die Stimme mit der er aufgefordert wurde hierher zu kommen, ließ nichts Gutes schlussfolgern... Der Langhaarige stoppte direkt vor der Stahltür und wandte seinen Kopf leicht zur Seite, so dass er Shoheis Blick entgegenschaute. Dieses irritierte diesen jedoch noch mehr. Beinahe schon erfreut, dem Blick des Mediziners entrinnen zu können, richtete er seine Aufmerksamkeit vorerst auf den Assistenten, der nun ebenfalls diesen Abschnitt des Korridors betrat. Das helle Gesicht wirkte eingefallen und dunkle Ringe hatten sich innerhalb der kurzen Zeit um die von Natur aus dunklen Augen gebildet. Mit einem Hilfe suchenden Blick wurde Shohei entgegengeschaut. Dieser lenkte nun allerdings seine komplette Aufmerksamkeit erneut auf den Doktor. Sollte er mit seinen Spekulationen etwas doch Recht gehabt haben? Unbewusst schüttelte er seinen Kopf. "Shohei." Die kalte Stimme wurde von den glatten Wänden zurückgeworfen und halte im Gang wieder. "Wie du wahrscheinlich schon vermutest, ist bei diesem simplen Eingriff etwas schief gegangen. Ich möchte dich also bieten diese Tür zu entriegeln und sofort wieder zu verschließen, wenn wir zwei...", mit einem taxierenden Blick bedachte er seinen Assistenten, "den Raum betreten haben, um uns das Ausmaß der Schäden anzusehen." Umgehend nickten beide Angesprochenen und begaben sich zu ihren Positionen. Möglichst leise öffnete Shohei die Verriegelung und augenblicklich stieß Disraeli die Tür auf, betrat den Raum dicht gefolgt von dem Dunkeläugigen. Direkt hinter ihnen wurde die Tür umgehend wieder verschlossen. Schnell schaute Disraeli sich in dem Saal um. Überall herrschte ein Chaos aus umgeworfenen Reagenzien, technischen Geräten. Am Rande erkannte er auch die anderen zwei Körper, die regungslos am Boden lagen. Jedoch wurde seine Begutachtung von einer rothaarigen Person unterbrochen, die direkt auf die Tür zu wankte. Die Augen nur noch halb geöffnet. Ein verbissener, überzeugter Ausdruck lag auf dem sonst so statuengleichen Gesicht. Scharf zog Disraeli Luft ein als er dieses bemerkte. Umgehend lief er auf seine Schöpfung zu und fing die zusammensackende Gestalt auf. Währenddessen strebte der Schwarzhaarige direkt auf die ohnmächtige Gestalt seines Kollegen zu. Erleichtert atmete er aus als er an dessen Halsschlagader noch einen, wenn auch schwachen Puls erfühlen konnte. Unmittelbar nach dieser Feststellung drehte er sich zu Disraeli um, um diesen von dem Leben des anderen zu berichten. Gerade als er mit Sprechen anfangen wollt, durchbohrten ihn die kalten Blicke des Langhaarigen und nahmen ihm die Sprache. "Wie ich ihrer Freude entnehme, geht es diesem Stümper genauso gut wie ihnen. Überaus bedauerlich." Die Worte schienen mit purem Gift gespickt. "Wie... wie meinen sie das???" Angst, welche durch Panik ersetzt wurde. "Ganz einfach, Sie glaubten doch nicht wirklich, dass ich ihnen diesen Ausrutscher verzeihen würde, oder?" Pure Ironie. "A...aber..." "Kein aber. Shohei!", mir kräftiger Stimme verlangte er nach seinem Mitarbeiter. "Kommen sie herein und kümmern sie sich um die Entsorgung dieses Abfalls." Sofort betrat der Gerufene den Saal und schaute mit leicht entschuldigendem Blick auf die beinahe schon aufgelöste Gestalt. "Wenn sie mir bitte folgen würde." Der feste Griff Shoheis schloss sich um einen Oberarm und zog den anderen hoch. "Aber... gut. Was wird aus ihm?" Unverständnis ließ seine Stimme schwach wirken. "Um ihn werden wir uns ebenfalls kümmern.", erklärte Shohei neutral. Resignierend erhob sich der Dunkelhaarige und folgte diesem widerstandslos als er aus dem Raum führt wurde. Von dieser Interaktion hatte Disraeli nur am Rande etwas mitbekommen. Sein verlorenes Projekt nahm seine ganze Aufmerksamkeit ein. Denn einer Sache war Disraeli sich bewusst. Er konnte die minimale Chance vergessen, dass sich der Chip erneut in Kraft treten würde. Allein mit welch einer Verbissenheit seine Venus ihm entgegenblickte... Nein, der Rothaarige schien die gesamte Kontrolle über seinen Körper zurückerhalten zu haben. Eigentlich überaus bedauerlich... Alles hatte doch so wunderbar geklappt. Und allein der Vorgeschmack, den er von seiner Schönheit geschenkt bekommen hatte, ließ ihm die ganze Chose noch mehr bedauern. Warum in aller Welt hatte er diese OP auch nicht selbst durchgeführt? Diesen Chip konnte er wirklich vergessen und einen anderen einzubauen war nicht möglich. Wütend presste sich sein Unterkiffer dem Gegenstück entgegen. Mit ernster Miene erhob sich der Mediziner und hielt die schlanke Gestalt mühelos in seinen Armen. Seine wunderbare Marionette war also den Händen des Puppenspielers entflohen... Ein Gedanke formte sich nichtsdestotrotz im Geist des Mediziners. Ja, er wusste definitiv welche Konsequenzen dieser Zwischenfall haben würde... vor allem für diese Schönheit in seinen Armen. Ein wissendes Lächeln legte sich auf dessen Lippen, als er Aya aus dem Saal trug. tbc Kapitel 18: Zufall? ------------------- Disclaimer: Keiner der hier handelnden Charaktere gehört uns und wir verdienen hiermit kein Geld. Warnung: OOC, dark Pairing: Crawford x Aya (Ran) @ nai-chan Es war angenehm zu hören, dass man Ayas Gedanken in dem letzten Kapitel zumindest annähernd nachvollziehen konnte. So sicher waren wir uns bei diesem Fakt nicht wirklich. @ Jarnsaxa Danke für deinen Kommentar, für Lob und Kritik. Tja… so ist das halt, wenn das Betawesen es nicht schafft den Part gegenzulesen und man selbst nicht alle Fehler findet. Ich hoffe dieses Mal sind es nicht so viele… Und der Teil war nicht misslungen? Und man konnte seinen Gedanken folgen? Dieses zu hören, ist dann doch sehr beruhigend. Ich dachte persönlich man könnte sie nicht verstehen… @ Inukichan Dieses Mal können wir dir leider auch nicht die Freude machen, dass Schwarz einen Auftritt erhält. Aber dieses wird sich bald ändern. Und das Wissen, dass Aya nun diese ominöse Person kennt, nützt ihm momentan wirklich reichlich wenig. Anderen Dingen werden ihn jetzt leider ereilen müssen und seine Aufmerksamkeit fixieren. Das Pairing Crawford/ Ran steht weiterhin. Wir brauchen nur irgendwie bedeutend mehr Zeit als geplant um es umzusetzen… immer diese eigensinnigen Charaktere. ~Weiß~ Am Tag nach ihrer etwas misslich verlaufenen Mission stand eine regelrechte Traube vor einem Gebäude einer tokyoter Geschäftsstraße. Viele verschiedene Schuluniformen verschmolzen zu einem Farbengemisch, während immer wieder vereinzelte Perlen aus der Traube heraus flossen und sich in den Menschenmengen verloren. Der Geräuschpegel in dieser Formation nahm zu je näher die einzelnen Mädchen zu der Eingangstür des Geschäfts herankamen. Wenn sie vor eben dieser standen, setzte zumeist ein irritiertes Gemurmel ein. Darauf folgte entweder ein beginnendes Gezeter oder aber die Schülerin drängte sich aus dem Gewirr heraus und ein besorgter Ausdruck lag auf ihrem Gesicht. Für die meisten Unkundigen erschien dieses pubertäre Verhalten absolut keinen Sinn zu ergeben. Jedoch einer eingefleischten Fangemeinde machte eine andere Sache bedeutend mehr zu schaffen. Vor eben diesem Geschäft wurde ein aussagekräftiges Schild angebracht. Das „Kitten in the House“ wird zunächst auf Grund persönlicher Umstrukturierungen geschlossen bleiben. Wir bitten um ihr Verständnis. Aufgeregt tuschelten die einzelnen Schülerinnen miteinander. Was würde nun mit dem Geschäft und mit ihren unbeschreiblichen Mitarbeitern werden? War diese Umstrukturierung nun die Antwort auf das Fernbleiben Ayas oder auf das plötzliche Auftreten Lawrence’? Was wäre, wenn es auf Grund persönlicher Differenzen zu einer endgültigen Schließung des Blumenladens kommen würde? Nicht auszudenken… Oder lag es gar nicht an dem Neuen? Waren es vielleicht Differenzen untereinander? Oder gar Probleme, die sich aus den Beziehungen der Einzelnen untereinander ergaben? Denn einige Damen waren sich beinahe hundertprozentig sicher, dass gewisse „Freundschaften“ der Herren weit über ein platonisches Maß hinausgingen. Solche und andere Gerüchte verbreiteten sich unter den Schulmädchen. Während sich die Schülerinnen sichtliche Sorgen über ihre Lieblinge machten, lagen drei von diesen immer noch erschlagen in ihren Betten und schliefen einen traum- und vorerst sorglosen Schlaf. Im Nachhinein konnte sich zwar keiner der Drei mehr entsinnen, wie sie es geschafft hatten in das Reich der Träume hinab gleiten zu können, allerdings mussten sie ihrer Erschöpfung wohl Tribut gezollt haben. Am Nachmittag erwachte Omi aus seinem Schlaf und fühlte sich so erschlagen, dass er dachte nicht geschlafen zu haben. Jedoch deutete ihm sein Wecker, welcher 3:24 pm anzeigte, dass dieses nicht der Fall war. Fahrig fuhr er sich mit der Hand über das Gesicht und wischte so wenige blonde Strähnen aus seinem Blickfeld. Schwerfällig erhob sich der dünne Körper und schlich ins Bad. Dort gönnte sich der Erwachende eine erholsame Dusche. Das heiße Wasser strömte beruhigend über die helle Haut und nach Ruhe suchend schloss Omi seine Augen, ließ unbewusst den Kopf in den Nacken sinken. Farblose Tropfen prasselten auf dessen Gesicht herab und zog unbemerkt die Spuren der einstigen Tränen nach. Eine schier endlose Zeit konzentrierte sich der junge Weiß einfach nur auf die Perlen, die auf seiner Haut aufschlugen und in einer fließenden Bewegung über seine Augen, die Wangen und über den leicht geöffneten Mund streiften. Jeder einzelne Tropfen schien seine Erschöpfung mit sich zu nehmen, seinen Geist zu klären. Gedanklich ging Omi nochmals den Verlauf des gestrigen Tages nach. Wie konnte so etwas nur passieren? Wie war so etwas überhaupt möglich? All die Fragen, die sie gestern schon erörtert hatten, erschienen erneut in seinen Gedanken. Ein leichtes Lächeln erschien auf den leicht geröteten Lippen. Zumindest wussten sie schon, wo ihr Anführer, ihr Freund war. Jedoch verzog sich die Mimik erneut etwas als er begann darüber nachzudenken, wie es zu so etwas kommen konnte. Nach kurzer Zeit fuhr er blind zu der Wasserregulierung und dreht das Nass ab. Entschlossenheit war in den blauen Augen zu erkennen als Omi sich abtrocknete, sein Handtuch um die Hüften band und mit festem Schritt zurück in sein Zimmer ging. Es war momentan so ziemlich egal, wie Aya zu Schwarz gekommen war und was Disraeli mit ihm gemacht hatte. Kurz verzog er leicht sein Gesicht. So egal waren diese Aspekt nicht wirklich… allerdings vorerst nur sekundär zu betrachten. Wichtiger war es, ihn aus eben diesen Fängen zu befreien und eben dafür brauchte er jetzt einen klaren Kopf. Zielsicher ergriff er die Klinke seiner Zimmertür und trat ein. Nun war es an ihm eine Möglichkeit zu erarbeiten, wie sie einen Bericht schreiben konnten ohne Aya als Verräter zu brandmarken. Komplett angekleidet begab sich der Blondhaarige in die Küche, um festzustellen, dass er wahrscheinlich der Erste war, der erwachte. Dieses schlussfolgerte er daraus, dass sich die Küche in einem unscheinbaren Zustand befand. Keine Unordnung war zu erkennen. Teller und Tassen standen noch unangerührt in den verglasten Schränken, was erkennen ließ, dass Ken noch nicht in diesem Raum hantiert hatte. Ein weiterer Aspekt war der, dass die Kanne der Kaffeemaschine noch ungefüllt in ihrer Vorrichtung stand. Leicht seufzte Omi und ging zu eben dieser Maschine. Nach wenigen Handgriffen begann das Gerät zu arbeiten. Unter diesem Rattern und Glucksen setzte sich das Weißmitglied auf seinen Stammplatz am Küchentisch und begann zu überlegen. Wie sie am Abend schon feststellten, war aus dieser Mission ein gigantisches Desaster geworden… und im Endeffekt bildeten sich genau drei Probleme, denen sie entgegenwirken mussten. Zunächst einmal musste man Kritiker erklären, dass Schwarz nicht nur ihre Mission vereitelten, sondern, dass diese auch noch ihren Informanten ausschalteten und dass sich die Disc mit den entscheidenden Daten ebenfalls in ihrer Gewalt befand… Schweigend erhob er sich und ging zu der nun ruhigen Maschine zurück. Immer noch in Gedanken öffnete er eine der Schranktüren, nahm sich eine große Tasse heraus und befüllte diese mit dem heißen Getränk. Schweigend nippte er an eben diesem, setzte sich zurück auf seinen Platz und stellte die Tasse vorerst ab. Das zweite Problem war schlicht und einfach, dass sie Lawrence verloren hatten. Seine Existenz einfach ausgelöscht wurde durch eine einfache Kugel. Schuss und Ende. Unbemerkt umschloss Omi das abgekühlte Gefäß mit beiden Händen und drehte dieses. …Gut, so hart es auch klingen mochte: wirklich bedauerte er diesen Unfall nicht. Es war schon tragisch, dass ein Teammitglied auf dieser Mission starb. Jedoch hätte Lawrence auf Dauer wahrscheinlich mehr Probleme und Reibereien erzeugt als gut für das Team gewesen wäre. Die eh schon ausgeprägte Spannung und Unsicherheit wäre ein zu guter Nährboden geworden und Weiß wäre im schlimmsten Fall vermutlich zerbrochen… Außerdem hätte Lawrence bei ihrem dritten Problem nur noch mehr Schwierigkeiten bereitet. Gemächlich trank Omi einen Schluck des Kaffees und schloss anschließend die Augen. „Aya…“, hauchte er der Tischplatte entgegen. Wie sollte er dieses nur lösen… Zunächst sammelte er noch einmal all die Fakten, die sie schon wussten. Ihr Anführer stand schon einmal nicht unter der Kontrolle des Schwarztelepathen, sonst hätte er dessen Befehl ausgeführt. Jedoch stand es ebenfalls fest, dass Aya sich unter irgendjemandes Kontrolle befand, sonst hätte er die Anweisungen des Amerikaners nicht akzeptiert und ausgeführt. Des Weiteren erinnerte sich Omi noch sehr genau an den nichts sagenden Blick des Rothaarigen. Ohne Zweifel war dieser nicht bei Sinnen gewesen als er Numataka umbrachte. Allerdings stellte sich nun die Frage, unter wessen Kontrolle er sich befand, denn dieser Aspekt war nicht zu leugnen. Bei ihrer letzten Krisensitzung hatte Omi noch relativ sicher gewusst, dass Numataka etwas von geistiger Manipulation behauptete. Jedoch war dieses wirklich der Fall gewesen? Omi zog seine Stirn kraus als er sich das Gespräch zwischen Yohji und ihrem Informanten in Erinnerung rufen wollte. Allerdings war das einzige, was er sah, das Auftreten von Schwarz, Ayas Mord an Numataka und das Zusammenbrechen von Lawrence’. Schlagartig gaben die Lider das leicht wässrige Blau preis. Tief und zitternd atmete Omi ein und die Tränen verschwanden langsam aus seinen Augen. Nach wenigen Sekunden hatte er sich wieder gefasst. Leise murmelnd sprach er sich selbst Mut und Ruhe zu. Dann atmete der Weiß nochmals tief durch und starrte konzentriert auf das Muster der Tischplatte. Stumm verfolgt er dieses und achtete dabei gezielt auf eine möglichst gleichmäßige Atmung. Ruhe nahm ihn und seinen Geist bei dieser stumpfsinnigen Beobachtung ein, half ihm, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Langsam verfolgte er nochmals ihren Weg in das Gebäude, das fahrlässige Verhalten Lawrence’ und letztendlich die Unterredung oder besser das Pokerspiel zwischen Numataka und Yohji. Nachdem Omi, dicht gefolgt von Ken, den Raum des Treffens betreten hatten, wurden sie von Yohji stumm aufgefordert sich im Hintergrund zu halten, was sie augenblicklich taten. Nur leicht fächerten die beiden ihre Positionen so auf, dass sie im Fall eines Kampfes sowohl Deckung als auch eine gute Angriffsposition hatten. Diese Aktion blieb den Leibwächtern des Geschäftsmannes weitgehend verborgen, was Lawrence zu einem arroganten Grinsen verleitete. Währenddessen begann die Interaktion zwischen ihrem momentanen Anführer und Numataka. „Herr Numataka nehme ich an?“, begann der Playboy das Gespräch. „Weiß?“, stellte er sofort die leicht verängstigte Gegenfrage. Mit einem kurzen Nicken bestätigte Yohji die Annahme. Es setze eine Pause ein, in der Numataka seine Gedanken zu sammeln begann. „Ich bin, wie sie schon feststellten, Tokugen Numataka.“, begann er, „Es verhält sich folgender Maßen.“, fuhr er ohne Umschweife fort. „Ich besitze einige brisante Informationen über Disraeli und sie sollen diese für Kritiker holen? Korrekt?“ Yohji bestätigte die Aussage. Ein selbstsicherer Ausdruck schlich sich auf das Gesicht des Managers. „Ich werde ihnen die Daten nur aushändigen, wenn sie mich in Sicherheit bringen.“ Numataka ließ die Aussage im Raum stehen. „Was sagt uns, dass wir die richtigen Informationen von ihnen erhalten? Können wir sie vorher prüfen oder zumindest...“ setzte Yohji an. „Entweder sie gehen auf meine Forderung ein oder der Deal ist geplatzt.“, unterbrach Numataka ihn. „Sie müssen sich wohl oder übel auf mein Wort verlassen... Aber so viel Gewissheit kann ich ihnen geben... das geplante Projekt ist überaus interessant.“ „Dieses soll uns sagen?“ fragte der Brünette desinteressiert. „Nun... ähm... folgendermaßen...“ begann Numataka stotternd. Ein zarter Schweißfilm bildete sich auf seiner Stirn. „Herr Numataka, entweder sie geben uns einen Beweis, dass ihre Informationen wirklich den Aufwand wert sind, oder ich beende unser Treffen und sie können sich auf andere Art und Weise Schutz vor Disraeli suchen. Insofern sie dazu noch die Zeit haben.“ Leicht irritiert schaute Omi zu Yohji herüber, welcher sich nicht im geringsten Anmerken ließ, dass er gerade indirekt ihre eigene Mission boykottierte. Kaum sichtbar schaute Omi in Richtung Kens, welcher anscheinend ebenso überrascht war von Yohjis Eigeninitiative. Als dieser den Blick Omis bemerkte und die Frage darin, zuckte er nur mit den Schultern und schaute dem Zwischenspiel weiter zu. Ein angedeutetes Grinsen erschien auf dem Gesicht des Fußballers als dieser merkte, wie ihr Informant immer mehr in die Enge getrieben wurde. „Ähm...“ brachte Numataka gepresst hervor. „Könnten sie sich etwas genauer ausdrücken?“, fragte Yohji und drehte sich zur Tür. Omi richtete umgehend einen eher kritischen Blick auf Yohji, während Ken immer noch etwas schmunzelte. Lediglich Lawrence missbilligte eindeutig solch ein Handeln. „Sein letztes Projekt hatte sich mit der Manipulation des Geistes beschäftigt.“, platze es aus dem Geschäftsmann heraus. Yohjis Blick erhellte sich. Das Zuschlagen einer Tür holte den Blondhaarigen zurück in die Gegenwart. Also hatte er sich doch nicht geirrt und das jetzige Verhalten war wirklich Disraelis Schuld. Leicht atmete er seinen angehaltenen Atem aus und ein Lächeln erschien auf dem jugendlichen Gesicht. Dieses bedeutet letztendlich, dass Aya sie wirklich nicht hintergangen hatte. Eigentlich hatte Omi nie wirklich daran gedacht, dass er sie betrogen hatte. Jedoch hatte dieser Gedanke nichtsdestotrotz einer Nemesis gleich über seinem Kopf geschwebt. Jetzt war sie fort. Nun gestaltete sich nur die Problematik, dass Aya immer noch unter Disraelis Kontrolle stand… Folglich war Aya wirklich von diesem bei seiner Einzelmission entführt worden. Eine weitere Fragestellung zwang sich augenblicklich auf. Wie konnte man Aya einen fremden Willen aufzwingen und… konnte man etwas dagegen tun? Unbemerkt schüttelte er selbst den blonden Schopf. Die höhere Priorität war eine ganz andere Frage. Mit der Kontrolle Ayas würde man sich erst später auseinander setzen können. „Wie kann man Kritiker erklären, dass Aya uns nicht verraten hatte, sondern nur manipuliert wird…und wie können wir es so umschreiben, dass er nicht als Mörder Numatakas gilt. Wo liegt die Lösung?“ „Eine sehr gute Frage, die wir uns auch schon gestellt haben.“ Erstaunt richtete Omi seinen Blick auf die zwei Gestalten, die in der Tür standen. „Oh. Ihr seid wach?“ „Scheint so Chibi, nicht?“, zwinkerte der Playboy ihrem Jüngsten zu. Skeptisch hob Omi eine Braue, da die Mattigkeit in Yohjis Augen gegen sein so lockeres Auftreten sprach. „Schau nicht so. Er ist den ganzen Tag schon in solch einer Stimmung.“ Etwas schwerfällig setzte sich Ken zu seinem Freund an den Tisch. Der Schlaf schien auch ihm keine Erholung gegönnt zu haben. Leicht zuckte Yohji mit der Schulter als er zur Kaffeemaschine ging und sich etwas von dem Elixier in eine Tasse laufen ließ. „Ich möchte euch ja nur ungern unterbrechen.“, erwiderte er als er merkt, dass Omi gleich antworten würde, „aber ich glaube wir sollten wirklich der Frage nachgehen, die uns Omi so nett als Begrüßung stellte.“ Augenblicklich verschwand die schwach erkennbare fröhliche Stimmung und Schweigen setzte ein. Jedoch währte dieses nicht lange, da Omi relativ bald das Wort ergriff. „Zunächst würde ich vorschlagen, dass Yohji den Bericht verfasst.“ Gequält stöhnte dieser auf und ein schwaches „och nö…“ war zu erahnen. „Immerhin,“ fuhr Omi fort, „bist du offiziell unser Anführer und somit fällt dieses in deinen Aufgabenbereich. Allerdings brauchst du dir keine Hoffnung machen…“, kurz ließ er diese Worte im Raum stehen bis er weiterfuhr. „Ken und ich werden dir logischerweise zur Seite stehen.“ Daraufhin wurde der Blondhaarige mit zwei sehr unterschiedlichen Blicken bedacht. Der eine sprach von Schrecken und der Bitte dieses Angebot zurück zuziehen. Der Andere bedeutete eindeutig, dass man Omis Hilfe sehr gern annahm, jedoch sich nicht sicher war, ob Ken so eine gute Idee wäre. Allerdings war beiden bewusst, dass die Härte in den blauen Iriden keinen Widerspruch zulassen würde. Ergeben seufzte der Playboy und griff zunächst hinter sich in ein Schubfach. Aus eben diesem zog er einen kleinen weißen Block heraus und einen Kugelschreiber. „Dann würde ich sagen, du beginnst erst einmal uns mit deinen Überlegungen vertraut zu machen.“ Bevor Omi allerdings anfing, nahm er noch einen Schluck von seinem Kaffee. Abrupt verzog er sein Gesicht als er das kalte und bittere Aroma wahrnahm. Umgehend stellte er seine Tasse ab und begann stattdessen mit seinem Monolog. „Wie wir in unsrigem gestrigen Zustand schon feststellten, bleibt uns nichts anderes übrig als zuzugeben, dass wir sowohl Lawrence als auch die Daten verloren haben.“ Einstimmiges Nicken und betretene Mienen. „Zunächst würde ich vorschlagen, dass wir Lawrence Ableben einfach auf Schwarz schieben. Es war wohl allen außer uns kein Geheimnis, dass sie uns minimal überlegen sind… Nichtsdestotrotz haben wir es auch schon geschafft ihn einige Probleme zu bereiten. Egal wie es aussehen mag wir sind ihnen _nicht_ unterlegen.“ Omi hob seinen Kopf und schaute Yohji fest in die Augen. „Es war schlicht und einfach Lawrence Schuld, dass er starb. Du hast bei weitem nicht versagt und, wenn ich euch daran erinnern darf, haben wir ihn darauf hingewiesen nicht vorschnell zu handeln. Jedoch tat er dieses, als er sich provozieren ließ.“ Unmerklich nickte Yohji und begann gleich eine Notiz auf dem weißen Papier zu hinterlassen. Währenddessen erschien ein warmes Lächeln auf Kens Lippen. ’Wie schaffte es unser Kleiner nur immer uns Mut und Zuversicht zu schenken…’ „Und ebenso, wie Schwarz für Lawrences Tod verantwortlich ist, so hat Schwarz auch Schuld an der Vereitlung unserer Mission. Sie hatten bei dieser Auseinandersetzung einfach das Glück auf ihrer Seite. Wir waren von unserer Sorge um Aya minimal abgelenkt oder besser gesagt von seinem plötzlichen Auftreten. Allerdings sollten wir dieses aus dem Bericht herauslassen.“ Einstimmiges Nicken. „Des Weiteren hatte sich Lawrence nicht wirklich in das Kollektiv eingeordnet und somit konnten wir nicht als Einheit agieren. Es war Schwarz ein Leichtes uns zu besiegen. Jedoch taten sie dieses bedauerlicher Weise schon öfter,“ leichtes Schulterzucken, „und da wir deshalb niemals Ärger bekamen… warum sollte es dieses Mal anders sein?“ „Ich würde sagen zwei Probleme waren damit schon einmal gelöst.“ Entspannt lehnte sich der Fußballer zurück. „Aber was machen wir mit Aya?“ Yohji sah von seinem Geschriebenen auf. „Wir können Aya bedauerlicherweise nicht ganz aus dem Geschehen herauslassen…“ Mit einer etwas unkoordinierten Handbewegung fuhr sich Ken durch die Haare „… Stimmt. Wir haben immer noch eine Leiche mit eindeutigen Schnittwunden…“ „An eben diesem Punkt habe ich mir auch schon den Kopf zerbrochen… Es ist durchaus möglich, dass es Disraeli gar nicht für notwendig hält die Leiche zu beseitigen. Wenn dem so seinen sollte, könne wir nicht schreiben, dass beispielsweise Berserker unseren Informanten tötete…“, führte Omi seine Gedanken fort. „Also sitzen wir, was das angeht, in einer Sackgasse.“, stellte Ken fest. Omis Haare bewegten sich fließend, während er nickte. „Schaut nicht so geknickt. Immerhin haben wir jetzt eine Spur wo unser Anführer ist und das zählt doch auch. Vielleicht haben wir ja einfach Glück und… ach! Lasst uns erst einmal schauen, was in der Welt passierte. Immerhin haben wir fast einen Tag verschlafen.“ Mit diesen Worten erhob sich Yohji und ging in ihr Wohnzimmer. „Wohl eher ihr habt verschlafen. Ich war da schon etwas eher wach… aber das dürfte am Alter liegen.“ „Red nur so weiter Omi. Bald wirst du auch auf die Dreißig oder Vierzig zu gehen.“ Mit dieser Aussage setzte sich Yohji auf ihre Couch und schaltete den Fernseher an. Den Gedanken verdrängend, dass es wohl eher unwahrscheinlich war, dass sie jemals in die Dreißiger kommen würden. *„Und hier sehen sie das ehemalige Gebäude einer Schiffswerft an der tokyoter Bucht in dem Bezirk Meguro. Wie es zu diesem bedauerlichen Unfall kam ist noch nicht geklärt. Jedoch ist mit hoher Wahrscheinlichkeit eine gebrochene Gasleitung als Unfallursache zu nennen. Wie uns der Leiter der Einsatzeinheit mitteilte, gab es im Kellerraum eine Explosion und die entstehende Hitze hatte sich durch die maroden Gasleitungen gefressen und somit die Restbestände an Gas in die Luft gejagt. So mysteriös wie diese Explosion die Bewohner dieser Bezirks heute um 5 Uhr geweckt hatte, so mysteriös sind auch die vier verkohlten Leichen, die in den oberen Etagen gefunden wurden. Auf Grund der Hitze sind sämtliche Identifikationsmerkmale unkenntlich gemacht worden. Nur materielle Klumpe lassen darauf Rückschlüsse zeihen, dass es sich um bekleidete Menschen handelt. Man spekuliert, dass es Landstreicher waren, die sich zum Zeitpunkt der Explosion genau neben einer Leitung befanden….“ * Ken kam etwas verspätet mit einer geöffneten Mineralswasserflasche in der Hand in das Wohnzimmer und hätte diese vor Überraschung fast fallen gelassen. Fassungslos starrte er ebenso wie die beiden anderen auf das Bild der brennenden Gebäudes und lauschte der leicht monotonen Stimme des Nachrichtensprechers. „Das ist jetzt nicht wahr, oder?“ Völlig irritiert wand er seinen Blick von der Bildfläche ab. „Also das nenne ich wirklich Glück.“ Stumm nickten Yohji und Omi bis dieser seinem Blick auf Yohji fokussierte. Mit vor Unglauben geweiteten Augen sagte er: „Also haben wir jetzt keine… wirklichen Leiche mehr, die wir in unserem Bericht erwähnen müssen, oder?“ Sowohl Ken als auch Yohji nickten. „Folglich haben wir ohne Leichen auch keine Morde, nicht?“ Ein vielsagendes Lächeln erschien auf seinem Gesicht. „Und ohne Morde haben wir auch keinen Mörder und aus diesem Grund kann keiner mehr nachweisen, dass Aya Numataka umbrachte.“ Gegen Ende des Satzes strömten die Worte regelrecht aus Omi heraus, ebenso wie seine Erleichterung. „Das heißt also,“ fuhr Ken fort, „,dass nur unser Bericht darüber Aufschluss geben wird, wie Numataka ums Leben kam. Also, wenn wir schreiben Schwarz hat ihn getötet, so kann man uns diese Unwahrheit nicht nachsagen, richtig?“ „Es sei denn, man hat vorher noch Beweisfotos von ihm geschossen. Was ich persönlich für schwachsinnig halte, da diese nur unnötig belasten würden.“, schlussfolgerte Yohji weiter. „Dann wären ja alle Probleme gelöst, nicht?“ Zwei grinsende Wesen bejahten dieses eindeutig. „Gut. Dann beschäftigt euch noch ein Weilchen. Ich werde mich jetzt an den Bericht setzen.“ Mit einer leicht angedeuteten Verbeugung begab sich Yohji an ihren Computer. „Aber Yohji, vergiss nicht, den Bericht etwas undeutlich zu schreiben.“, rief Omi ihm hinterher. „Keine Sorge. Ich bin doch nicht so detailverliebt wie unser Anführer und bei weitem nicht so geübt im Schreiben solcher Dinge, da kann es schon mal passieren, dass man etwas oberflächlicher arbeitet als andere.“ Mit diesen Worten fuhr er den PC hoch, während Omi und Ken sich irgendeiner Fernsehsendung zuwandten. Nach knapp einer Stunde erschien der Brünette wieder im Wohnbereich und hielt Omi zugleich seine Arbeit entgegen. Diese nahm sie entgegen, lehnte sich etwas zurück und überflog das Schriftstück. Ken, der immer noch neben Omi auf der Couch saß, schaute seitlich auf den Text während Yohji sein Werk nachlas, indem er über Omis Kopf auf das Blatt schaute. Nach kurzer Zeit wurde eben dieses mit einem Nicken abgesegnet. Daraufhin begab sich ihr Playboy zum Telefon, welches sich in der Küche befand und wählte die Nummer von Kritikers Sekretärinnen. Nach weniger Zeit war eine bekannte Stimme zu hören und schon wenig später betrat Yohji erneut den Wohnbereich um den neugierigen Blicken zu begegnen. Mit neutraler Miene tat er auf die beiden zu. „Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für euch.“ Kurz hielt er inne und betrachtete, wie Sorge in den Augen seiner Freunde aufleuchtete, dann fuhr er fort. „Birman wird schnellst möglich vorbei kommen und den Bericht an sich nehmen.“ damit endete er und setzte sich in einen nahe stehenden Sessel. Verwundert wand Ken sich an ihn. „Und wo ist die schlechte Nachricht?“ Bekümmert atmete Yohji aus. „Sie hat meine Einladung zu einer Verabredung wieder abgelehnt.“ Mehrmals blinzelte Ken, während Omi ein Kichern nicht unterdrücken konnte. Dieses würde sich wohl nie ändern. Allerdings war die Stimmung gleich viel gelöster. Es schmerzte ihn schon etwas, diese erneut so abrupt zerstören zu müssen. „Ich habe gerade nachgedacht und ich glaube, wir sollten Kritiker sagen, was mit Aya los ist…“ Bestürzt schauten ihn seine Freunde an. „Ich meine nicht, was auf der Mission passiert ist, sondern dass er sich anscheinend unter irgendjemandes oder irgendetwas Einfluss befindet.“ „Hm… da könntest du recht haben… Immerhin werden wir selbst nur sehr wenig bewirken können, obwohl wir nun wissen wo er ist…“ „Eben Yohji… vielleicht könnten wir es so machen, dass Schwarz nebenbei erwähnt hatte, dass Aya bei Disraeli ist oder so…ich meine, wir müssen ja nicht erwähnen, dass er … so ist…“ Betrübt hatte Omi seinen Blick auf den Boden gerichtet und seine letzten Worte schienen mehr ein Flüstern gewesen zu sein als alles andere. Aufmunternd legte Yohji ihm eine Hand auf die schmale herunterhängende Schulter. „Ich werde mir schon was einfallen lassen. Immerhin bin ich doch wohl oder übel euer Anführer auf Zeit.“, antwortete er mit einem etwas gequälten Lächeln. Noch bevor Ken irgendetwas Aufbauendes sagen konnte, klingelte es an der Tür. Tief durchatmend ging Yohji zur Tür. Jedoch bevor er diese öffnen konnte, verdunkelte sich sein Blick für kaum eine Sekunde. Waren sie sich eigentlich bewusst, dass sie gerade ihre Organisation hintergingen…? Freudlos lachte er auf. Natürlich waren sie sich das, aber es blieb vorerst keine andere Möglichkeit. Mit diesem Gedanken abschließend öffnete er die Tür und schaute in das leicht lächelnde Gesicht Birmans. Welches sich umgehend verdunkelte, als sie Yohji erblickte. „Was ist passiert?“, wollte diese ungehend wissen. Irritiert zog der Playboy seine Stirn kraus und meinte, dass alles in dem Bericht, welcher im Wohnzimmer liegt, steht. Während sich Birman in eben dieses begibt, schaute Yohji sein Spiegelbild im Flurspiegel genauer an und erschrak. Was ihn dort anschaute, war doch bitte nicht er!? Die sonst seidig fallenden Haare hingen strähnig und kraftlos in sein Gesicht hinein. Dieses war mehr als blass und komplett widersprüchlich zu seiner eigentlichen Hautfarbe. Die Haut um die Wangenknochen war eingefallen. Seine Lippen spröde und seine Augen matt. Dunkle Ringe umrahmten diese und ließen ihn krank wirken. Dieses Auftreten wurde durch seinen weiten Pullover und die ebenso weite Hose bestärkt. Mehrmals blinzelte er, ebenso sein Gegenstück. //Kein Wunder, dass Birman Verdacht geschöpft hatte… Sahen die anderen auch so bescheiden aus?// Als er zurück in das Wohnzimmer ging, überprüfte er das Aussehen der anderen genau um festzustellen, dass sie ebenso schlecht aussahen. Lediglich Birman, welche den Bericht studierte, sah aus, als ob es ihr wirklich gut ginge. Einem Reflex gleich beobachtete er sie genauer und glaubte seinen Augen vorerst nicht. Verzog dort ein selbstgefälliges Grinsen die weichen Züge? Kurz schaute er zu Omi und Ken, ob sie dieses auch sahen. Beide blickten allerdings in eine andere Richtung und als er sich wieder auf Birman konzentrierte, sprach ihr Gesicht nicht von solch einer Regung. Wohl doch nur eine Einbildung… Nach kurzer Zeit schaute die Agentin zu ihren Schützlingen. „Na ja… nach solch einer Nacht kann ich euer Auftreten schon nachvollziehen. Es tut mir wirklich Leid… Aber Kopf hoch,“ lächelnd wand sie sich an Yohji, „schlimmer kann es jetzt wirklich nicht mehr werden. Und für einen deiner ersten Berichte war dieser doch gut. Ausbaufähig, aber gut.“ Ihr Blick fiel auf die Uhr des immer noch laufenden Fernsehers. „Gut… ich habe, was ich wollte und muss mich jetzt leider schon verabschieden. Kritiker wird umgehend wissen wollen was geschehen ist. Also dann…“ Sie hob ihre Hand kurz zu Verabschiedung und ging der Haustür entgegen. „Birman!“, rief Yohji ihr nach. Sie stoppte und dreht sich auf der Achse um. Mit einem fragenden Blick schaute sie den Brünetten an. „Es gibt noch einen Aspekt, den ich in dem Bericht nicht erwähnt habe.“ Kurz schweig er um seinen Gedanken zu sammeln. „Nachdem Oracle Lawrence beseitigt hatte, sprach Mastermind noch davon, dass wir unseren Anführer nicht mit solchen Idioten ersetzen sollen. Immerhin besteht die Chance, dass wir ihn wieder sehen könnten…“ Gespannt lauschte Birman seinen Ausführungen, während Yohji genau überlegte, wie er jetzt weiter sprechen sollte. „Na ja… jedenfalls redete er spöttisch weiter, dass Aya ja eh in Disraelis Händen ist und dieser ihn anscheinend momentan als Versuchsobjekt nutzt.“ So jetzt war es raus. Bewusst in Birmans Augen blickend wartete er auf eine Reaktion. Deren Iriden weiteten sich augenblicklich und ihr Gesicht verlor an Farbe. „…Wir ahnten zwar, dass er bei Disraeli ist. Aber das?! Ich werde es umgehend der Führungsetage mitteilen.“ Immer noch geschockt ging sie zur Tür bis Omi sie nochmals aufhielt. „Wird Kritiker Aya aufgeben, wenn er wirklich von Disraeli als ein Experiment beherrscht wird?“ Pure Sorge und Angst verzehrte seine Stimme. „Ich denke eher weniger. Er ist der Anführer unserer Eliteeinheit. So ein Talent kann man nicht einfach aufgeben.“ Entschlossenheit sprach aus ihrer Stimme. „Ich werde sie umgehend darauf ansprechen und mein Bestes versuchen sie zu überreden. Ich werde mich heute Abend melden und bescheid geben.“ Mit diesem Schlusswort verließ sie endgültig das Haus. Als Yohji die Tür hinter ihr schloss, bekam er noch mit, wie sie ihr Handy hervorholte und schnell eine Nummer wählte. Kurz schnappte er noch die Worte „Weiß“, „Experimente“ und „Abyssinian“ auf. Yohji ging zu den anderen zurück und setzt sich wieder in den Sessel. „Tja… jetzt können wir nur hoffen, dass ich überzeugend genug war und Birman für Aya einsteht.“ „So viel Glück wie wir heute schon hatten… warum sollte es uns jetzt verlassen?“, sprach Ken und schaltete die 21-Uhr-Nachrichten an, die immer noch eine brennende Werft zeigten. „Dann müssen wir also warten… möchte jemand etwas essen?“, fragte Omi, den Gedanken bei Seite schiebend, dass sie ihr Glück in letzter Zeit vielleicht schon zu oft genutzt hatten… Jedoch stellten sich seine Sorgen als unbegründet heraus, als Birman eine Stunde später anrief und ihnen mitteilte, dass man Aya nicht aufgeben würde. tbc Kapitel 19: Pakt ---------------- Disclaimer: Keiner der hier handelnden Charaktere gehört uns und wir verdienen hiermit kein Geld. Warnung: OOC, dark Pairing: Crawford x Aya (Ran) Kommentar: 1. Ein Charakter hat sich leider etwas… selbstständig gemacht. 2. Danke an das Wesen, welches sich betatechnisch durch den Text quälte. „ „ Sprache // // Gedanken < > Flashback @ Jarnsaxa Nein, nein. Ich hab schon verstanden, wie du die Chose mit dem Kapiteln ohne Hauptcharakter meintest. Im Groben und Ganzen muss ich leider auch zu geben, dass es so war… an sich fand ich den Teil wirklich gut, nur ist es zwischen 3 Klausuren entstanden und dem entsprechend konnte ich nicht soo gut feilen, leider. Aber darf man nachfragen (wenn auch verspätet), wie du dich durch solche Kapitel beim Schreiben „quälst“ (ohne verrückt zu werden, wie es mit fast ging…)? Tja… und das nächste Pitel ist jetzt auch da, wenn auch mit reichlicher Verspätung (immer diese vergesslichen Betas…). Aber dieses Mal geht es mit dem eigentlichen Handlungsstrang weite r^^ Aber du kannst gern öfter solche Kommentare schreiben. Man kann an so ausschweifenden Meinungen nur wachsen und es war sehr interessant. Ich danke. @ Ran_Fujimiya Ich danke rechtherzlich für deinen Kommentar. Es ist immer wieder schön zu lesen, dass dieses Zusammengeschriebene auch seinen Zweck erfüllt ^^ Tja was mit Ran nun passiert wird sich in diesem und im nächsten Teil hauptsächlich entwickeln. Ich wünsche viel Vergnügen. ~Disraeli~ Einem Kleinkind gleich trug Disraeli seine ehemalige Schöpfung durch die Korridore. Beinahe zärtlich hatte er die leichte Person in seinen Armen gebettet. Mit einem umfasste er den Oberkörper Ayas, während der andere dessen Beine festhielt. Unbewusst hatte die ohnmächtige Gestalt ihren Kopf stabilisierend an den Oberkörper des Arztes gelehnt und drohte nichtsdestotrotz vor ihrem Ziel aus den Armen Disraelis regelrecht zu fließen. Mit einer präzisen Bewegung fasste der Langhaarige ihn fester. Zog ihn so nah an sich heran, dass der Duft des anderen ihn fast komplett einnahm. Noch ganz auf dieses Aroma konzentriert bekam Disraeli nur am Rande mit, wie die Blicke der wenigen vorbeigehenden Angestellten auf ihm lagen. Diese glaubten ihren Augen nicht trauen zu könne als der Mediziner mit seinem Bündel an ihnen beinahe lautlos vorbei eilte. In seinem Armen ein zerbrechlich wirkendes Wesen mit feminin anmutenden Zügen. Dieser Eindruck wurde durch die unnatürliche Blässe der Haut und das blutrote Haar verstärkt. Ebenso ließ der Kittel, den Disraeli Aya kurz vor ihrem Aufbruch noch übergeworfen hatte, dieses Wesen regelrecht hilflos erscheinen. In den Fängen eines Arztes mit vielsagendem Lächeln und gierigen Augen. Eben diese Augen erblickten das Ziel ihrer Reise. Mit einem seichten Tritt öffnete er die nur angelehnte Tür und vergewisserte sich, dass kein anderer in der Zeit sein Heiligtum betreten hatte. Misstrauisch schweifte sein Blick durch den Raum und befand, dass es keiner gewagt hatte einzudringen. Vorsichtig legte Disraeli sein Gut auf dem hellen Sofa ab. Seine Gedanken weilten währenddessen bei dem Erlebnis, als es einer wirklich wagte ihn hier zu überraschen. <> Tief in Gedanken versunken betrachtete ein etwas jüngerer Disraeli einige Dokumente, die seine anfänglichen Ideen die Geistesmanipulation betreffend beinhalteten. Mit kraus gezogener Stirn erhob er seinen Kopf und schaute auf eine Apparatur in seinem Laboratorium. Diese bestand aus einer festen Stahlummantlung, in welcher ein aus durchsichtiger Plastik geformter Zylinder mit trüber, gallertartiger Flüssigkeit lag. Neben diesem befand sich, ebenfalls in dem Stahl eingebettet, eine kleine Schaltfläche mit verschiedensten Displays, auf welchen Grafiken zu erkennen waren. Eine hatte seine Aufmerksamkeit besonders auf sich gezogen. Sie bestand aus 2 Kurven. Eine in dunklem Rot gehalten und die andere fast schon giftig Grün. Beide bewegten sich in beinahe gleichen Intervallen durch das Bild. Konzentriert glich Disraeli seine Spekulationen mit den realen Kurven ab und nickte. //Dieses Mal könnte es funktionieren…// Abrupt wurde er aus seiner Hoffnung gerissen als ein schrilles Piepen im Raum erklang. Erschrocken erkannte Disraeli die Veränderungen eines Intervalls und fluchte leise. Mit schnellen Bewegungen tippte er unterschiedliche Kombinationen ein. Kurzzeitig stabilisierte sich das grüne Intervall wieder. Erleichtert atmete Disraeli aus bis die Kurve augenblicklich einem Strich entsprach, begleitet von einem monotonen Ton. Zunächst starrte er perplex auf diese augenblickliche Änderung, dann schlug Disraeli voll Wut gegen das Plastikgehäuse. Die Vibration wurde auf die Flüssigkeit übertragen und ein Mensch wurde an die Oberflache getrieben. Hohle, leere Augen lagen tief in den Höhlen und schauten ins Nichts. Missmutig betrachtet der Mediziner sein Objekt. Die Kleidung war verschlissen und kaum als solche auszumachen. Wirres, verklebtes Haar schwamm nah am Kopf, umspielte das eingefallene Gesicht. Schwer atmete Disraeli aus und wandte seinen Blick von der abgemagerten Gestalt ab. Mit verschlossener Miene und erneut seine Daten begutachtend verschwand er aus dem Raum. Sperrte das Piepen mit dem Türschluss aus. In Gedanken begab er sich in Richtung seines Büros. //Wie konnte es möglich sein, dass es schon wieder nicht klappte? Ich habe das absolut korrekte Verhältnis der Wirkstoffe in der Flüssigkeit gehabt. Die Injektion wurde auch ausreichend vom Körper aufgenommen und verarbeitet. Alles verlief perfekt… es kam sogar zu der Übereinstimmung der Herz- und Gehirnaktivitäten…// Immer noch die Daten auswertend öffnete er die Tür zu seinem Refugium und trat ein. „Aber wo lag der Fehler…?“, fragte er sich selbst. „Vielleicht sind ihre... Objekte nicht von ausreichender Kondition?“, erklang eine weibliche Stimme. Disraeli schrak aus seinen Gedanken und schaute sich mit weiten Augen in seinem Raum um. //Woher kam diese Stimme? Bin ich schon so sehr überarbeitet?// Dann jedoch bemerkte er, dass die Lehne seines Bürostuhles ihm zugewandt war. Folglich schaute sein „Besucher“ nach draußen. „Was machen sie hier?“, fragte er verärgert ohne auf die Spekulation einzugehen. In einer fließenden Bewegung drehte sich der Sessel um 180 Grad und eine hübsche Frau bedachte Disraeli mit einem listigen Lächeln. „Nun, zunächst finde ich es doch sehr erstaunlich, dass man sich so einfach selbst bei ihnen… einladen kann.“ Mit einer Handbewegung deutete sie auf den Schreibtisch. „Vor allem, da recht viel belastendes Material hier herumliegt. Wirklich mehr als fahrlässig.“ „Wer sind sie und was wollen sie?“, brachte Disraeli gepresst hervor, sich innerlich über seine eigene Dummheit aufregend. Wie hatte er nur vergessen können diese Dokumente zu verschließen?! „Nun… sagen wir es so. Ich bin nicht hier um sie wegen ihrer Vergehen einem Gericht zu überstellen… obwohl ich es eigentlich tun sollte.“, zuckersüß lächelte sie ihn an. „Aber bitte“, sie zeigte auf einem dem Schreibtisch gegenüberstehenden Stuhl, „setzen sie sich doch.“ Amüsement ließ ihre Stimme leicht melodisch wirken. Über so viel Unverfrorenheit zunächst irritiert, gedacht er dies zu tun bis er sich seiner Handlung bewusst wurde. „Was maßen sie sich eigentlich an?! Entweder sind sie lebensmüde oder… “, zornig ließ er das Ende offen. Dieses war eindeutig nicht sein Tag… Nach einer weiteren kurzen Musterung erbarmte sie sich und beendete seinen Satz. „Oder ich habe eine wichtige Mitteilung oder besser ein bedeutendes Angebot für sie. Jedoch nur, wenn sie sich setzen.“, Das Lächeln verloren auf Grund des kalten Augen an Glaubwürdigkeit. Disraeli spielte mit dem Gedanken diese impertinente Person einfach aus seinem Zimmer zu jagen, jedoch war ihr Vorschlag vielleicht doch das Zuhören wert… Die Demütigung annehmend setzte er sich möglichst erhaben ihr gegenüber. „Und welch ein Angebot haben sie mir zu unterbreiten, dass dem ein so erstaunlich großer Aufwand beigemessen wird?“ Pure Ironie. „Nun… wie ich ihrem Selbstgespräch zunächst entnehmen konnte, scheint ihr Projekt nicht wie gewünscht zu verlaufen.“ Erwartungsvoll schaute sie ihn an. Disraeli schwieg und schaute desinteressiert zur Wand. Nur seine Augen sprühten noch vor Ärger, vermischt mit einem Hauch von Unverständnis über den unverwandten Themenwechsel. ...Wie konnte ein einziger Tag so falsch verlaufen? „Ihrem Schweigen entnehme ich einfach eine Zustimmung. Nun woran lag es?“ Mit Mühen schaffte es Disraeli seinen Groll zu unterdrücken als er bedächtig seinen Blick auf diese Frau fokussierte. „Wer sind sie? Im Zweifel auch für wen arbeiten sie? Wieso solch ein Interesse an meinen Forschungen und von welch einem Angebot sprachen sie?“ Er hatte kein Problem damit ein Gespräch zu führen, jedoch war ihm die Art dieses Weibes zuwider. Entnervt atmete sie aus. „Gut. Wenn ihnen nicht nach Smalltalk zumute ist, bitte. Ich arbeite für eine Gesellschaft, die sie seit geraumer Zeit schon beobachtet und die sehr an ihren Forschungen interessiert ist.“ Bevor der Langhaarige etwas erwidern konnte, sprach sie weiter. „Um genau zu sein, könnten uns ihre Manipulationen sehr behilflich sein... bei gewissen Planungen. Wir haben sehr großes Vertrauen in ihr Potential und würden uns über eine Zusammenarbeit in beiderseitigen Interesse sehr freuen.“ Nachdenklich lauschte Disraeli der Ansprache. „Wie würde es mit meinen Kompetenzen aussehen?“ „Wenn sie unser Angebot annehmen sollten, so haben sie weiterhin freie Hand bei ihrem Projekt. An ihren Kompetenzen wird sich nichts ändern. Lediglich ihre Ergebnisse sind für uns von Bedeutung, nicht ihr Arbeitsschema oder Rangordnungsdifferenzen.“ Gedanklich diverse Szenarien durchspielend nickte er langsam. Was seine Gesprächspartnerin mit einem siegessicheren Funkeln in ihren Augen quittierte. „Ich würde zunächst gern wissen mit wem ich solch ein… Bündnis eingehe?“ „Das wer tut nichts zur Sache.“, unterbrach sie ihn etwas rabiat. Gleich fuhr sie bedeutend weicher fort. „Es dürfte ihnen genügen, dass wir in der Lage sind ihnen einen entsprechenden Etat einzuräumen, sowie bessere Gerätschaften und natürlich auch widerstandfähigere Objekte.“ Missmutig verzog Disraeli sein Gesicht. Natürlich war er angenehm überrascht, dass eine doch minimal einflussreich scheinende Firma um ihn warb, jedoch… „Wo liegt der Nachteil für mich?“ //Und warum wollen sie mir so viel verbergen?// Lächelnd schaute sie ihn an. „… Nun ich möchte meinen es gibt keinen.“ Skeptisch hob der Mediziner eine Braue. Eines stand für ihn fest, dieser Frau würde er niemals vertrauen. „Wie meinen sie das?“ „Sie werden von uns geschützt, dass heißt von externen Kräften haben sie nichts zu befürchten. Des Weiteren erhalten sie viel bessere Forschungsbedingungen. Dieses dürfte ihnen und somit uns nur entgegenkommen.“ „Wie viel Geld wird mir zur Verfügung stehen? ...Sie müssen wissen, ich bin nicht gerade preiswert.“ süffisant grinste er. „Dessen sind wir uns durchaus bewusst. Es wird ihnen kein fester Betrag zugesprochen. Sie können frei entscheiden, wie hoch ihre Ausgaben sind.“ „Kein Grenzen?“ Ein sicheres Grinsen erschien in seinem Gesicht. Wenn sie jetzt zusagen würde, wusste er, was er zu tun hatte. „Sie dürfen lediglich ein Budget von 50 Millionen Dollar im Jahr nicht überschreiten.“ Gelinde gesagt, war Disraeli doch leicht geschockt. Anscheinend hatte er sich in ihr geirrt. Mit welchen Leuten hatte er es hier zu tun? Gedanklich schüttelte er den Kopf. Dieses war ihm eigentlich ziemlich egal, solang er forschen konnte. Seine Antwort stand fest. „Wie sieht es mit meinen Objekten aus?“ „Nun wir können ihnen fast jede Person besorgen, die sie wollen.“ „Ich bestehe darauf, dass kein schriftlicher Vertrag ausgehandelt wird. Das wäre für sie und für mich besser.“ Er wartete bis sie leicht zerknirschte nickte, dann fuhr er fort. „Dass ich die besten Fachkräfte zur Verfügung gestellt bekommen, sowie auch das beste Ausgangsmaterial ist verständlich, oder?“ „Aber natürlich. Also nehmen sie unsere… Einladung an?“ Elegant erhob sie sich von seinem Platz, strich sich ihren Rock glatt und lächelte leicht, jedoch distanziert. „Wer könnte solch einem Angebot widerstehen. Vor allem, wenn er aus dem Munde einer so liebreizenden Dame stammt?“ Mit diesen Worten erhob sich der Mediziner ebenfalls und lächelte eisig. Sein Besuch reicht ihm die Hand zum Abschied, die er jedoch nicht ergriff, sondern sich leicht verbeugte und einen Kuss auf manikürten Finger platzierte. Diesen nahm sie mit etwas Überraschung entgegen. „Nun mein Lieber, dann möchte ich nur noch um eine Sache bitten.“ Ihre Handtasche greifend ging sie zur Tür. „Sie müssen wöchentlich einen Bericht über ihre Erfolge, sowie Misserfolge verfassen, wobei wir beidem gleiche Wertschätzung entgegen bringen.“ Augenblicklich verzog Disraeli sein Gesicht bei dieser Formulierung, während sie fortfuhr. „Diesen werde ich dann immer abholen.“ „So lange ich inständig darum bitten darf nie wieder so überfallen zu werden.“,antwortete er ihr. „Natürlich. Kann ich sonst noch etwas für sie tun, Herr Disraeli?“ „Hm… es wäre sehr freundlich, wenn sie mir umgehend jüngeres Material zur Verfügung stellen könnten.“ Etwas Herausforderndes lag in seinem Blick. „Was wünschen sie konkret?“ „Warten sie… Bei meinem letzten Objekt kam es zu bedauerlicher Weise zu einem Ausfall der Gehirnaktivität. Ich denke, wenn man anpassungsfähigeres Gewebe nutzt, wird es besser werden.“ „Wie sie wünschen.“ nach einer höflichen Verbeugung verließ sie das Zimmer. Wie selbstverständlich begab sich Disraeli hinter seinen Schreibtisch, setzte sich auf seinen Stuhl und drehte diesen zum Fenster herum. Die ganze Landschaft vor ihm war in ein warmes Rot getaucht. Langsam senkte sich der glühende Ball der Erdoberfläche entgegen und tränkte alles blutrot. Jedoch hielt dieser Effekt nicht sehr lange an, denn die Wärme verschwand. Ging hinter hohe Bauten verloren um letztendlich von der Dunkelheit eingeholt zu werden. Eine erstickende Schwärze legte sich über die lebende Stadt. Tief in sich versunken beobachtet Disraeli dieses Schauspiel bis er lächelnd feststellte, dass es niemals anders enden würde. Die wärmende Sonne würde von der Finsternis verschlungen und zurück bleib nur Schwärze und der jämmerliche Versuch der Menschen, dem Nichts mit kaltem Licht zu trotzen. Kalter Schein als Ersatz für die Neutralität der Schwärze. Eine eisige Existenz an Stelle des Erkennens. Mit einem ironischen Lächeln wand sich Disraeli ab. Wie kam er jetzt bitte auf solche verkorksten Vergleiche? Stattdessen begann er über das gerade Geschehene nachzudenken. Er war sich zwar nicht bewusst, was und wem genau er jetzt zugestimmt hatte. Aber eines war er sich gewiss. Es war ein Pakt. Ein Geschäft mit dem Teufel. Nicht mehr und nicht weniger. Nur, dass er sich sicher war, dass er nicht seine Seele verlieren würde. Mit Vorfreude auf die kommenden Objekte verließ er seinen Platz um die genaue Dosis für kleinere Lebensformen zu errechnen. <> Ins Hier und Jetzt zurückkehrend schaute er auf seine Schöpfung mit ruhigem Blick herab. Zaghaft fuhr er mit seinen Fingen die Konturen des Gesichtes nach. Strich eine blutige Strähne aus dem Weg und fuhr den schlanken Hals herab. Ein beinahe seliges Lächeln legte sich auf Disraelis Lippen. //Wer hätte gedacht, dass ich mich damals so irren konnte? Nicht die fehlende Regenerationskraft der Nerven oder die Kondition des Objektes waren schuld daran, dass all meine Versuche misslangen. Nein, sie hatten einfach nicht den Willen zu überleben. Hatten sich selbst aufgegeben, noch bevor es zum eigentlichen Experiment kam…// Schlagartig verhärtete sich die Miene des Arztes. „Du hättest meine beste Arbeit werden können. Jedoch sollte es nicht so sein…“, wisperte er rau. Die Hand die am Hals verweilte, wanderte weiter. Fuhr unter den Mantel. Erkundete die zarte Haut, während sich der Brustkorb ruhig hob und senkte. Genauer betrachtete Disraeli das Gesicht seines Objektes. Die rosafarbenen Lippen, die sich leicht geöffnet hatten. Die Lider, die schwer auf den wunderschönen Augen lagen. Voller Hingabe wurde in der Zwischenzeit jede Stelle des Oberkörpers studiert, jeder Muskelstrang erforscht. Vollkommen in dem Moment versunken, beugte sich der Langhaarige zu Aya herab und begann dessen Hals zu liebkosen. Platzierte hauchzarte Küsse auf der warmen Haut als er sich über die Halsschlagader zum Ohr hoch quälte. Die störenden Strähnen zur Seite schob und sanft an dem steckerlosen Ohrläppchen knabberte. Seine andere Hand zog währenddessen immer weitere Kreise bis sie gefährlich nahe bei Ayas Körpermitte lag. Wie im Rausch leckte sich Disraeli sich über die Lippen und vereinte seine mit denen des Rothaarigen. Genau in diesem Moment begannen die Lider des Geküssten zu flattern und öffneten sich. tbc Kapitel 20: Nein! ----------------- Disclaimer: Keiner der hier handelnden Charaktere gehört uns und wir verdienen hiermit kein Geld. Warnung: OOC, dark Pairing: Crawford x Aya (Ran) Kommentar: Rechtherzlichen Dank an die Person, die sich durch diese Zeilen gequält hat. @ Jarnsaxa Dein Einstellung diese kleinen Zwischensequenzen betreffend, kann ich nur teilen ^^ Du hast schon recht. Gerade bei solchen meist banaleren Abschnitten kann man dann wunderbar kleine Fährten legen. Ob die Leser diese dann finden, ist allerdings eine andere Sache. Wobei ich es persönlich mehr als bedauerlich finde, wenn man diese zu schnell dekodiert und somit schon zu weit in der Geschichte vorgreifen kann. Na ja… aber ich weiß ja nicht, ob ich da besser bin. Quäl meine Beta bitte erst später. Sie ist jetzt schon genug mit ihrem defekten Computer gestraft. Aber ansonsten… wenn sie sich nicht ranhält… mal sehen, vielleicht geb ich dir den Namen doch. Es ist immer wieder köstlich zu verfolgen, wie du dich über Disraeli aufregen kannst. Ich glaube du hast keine Ahnung, wie du damit meinen Tag versüßt. Aber was der Gute nun mit Aya macht… mal schauen. Jedenfalls bin ich auf deinen eventuellen Kommentar gespannt ^^ Aha Birman oder Manx… mal schauen wer es nun wirklich sein wird. Vielleicht auch eine ganz andere Person? Wie auch immer, viel Vergnügen mit diesem Teil ^^ @Love-chan Ich glaube zwar, dass dieses Kapitel nicht so schnell kam, wie du es vielleicht erhofftest, jedoch wünsche ich dir viel Spaß beim Lesen. Und einen Dank für den Kommentar. ~Aya + Disreali~ In einer inneren Benommenheit schwebend. So fühlte sich Aya als er sich seiner Selbst gewahr wurde. Nichts schien um ihn herum zu existieren. Kein Zeichen, dass er lebte, kein Herzschlag, keine Atmung. Nichts. Alles eine Masse, ein verwobenes Gewirr aus Bildern, die sein Geist nicht zuordnen konnte. Langsam verschwand diese Betäubung und er konnte erkennen. Die Bilder um ihn herum waren nicht mehr nur Farben und Formen, sondern berührten ihn. Erinnerungen wurden geweckt und innerhalb eines unbekannten Zeitraumes wurde sich Aya bewusst, was er sah. Schmerz durchströmte ihn, gepaart mit einem zerreißenden Gefühl der Ohnmacht. Bedächtig und zugleich mit einer ungeahnten Intensität sandte sein Gehirn ihm immer neue Erinnerungen. Der Geist des Rothaarigen wand sich unter der Pein, die ihm vermittelt wurde. So sah er sich doch selbst in all den Sequenzen als eine Marionette, ein willenloses Wesen. Die Seele, die sich auf Grund des Experimentes in sich verschlossen und abgekapselt hatte um nicht zu vergehen, wurde mit all dem konfrontiert was passierte und mit Erinnerungen, die einst verborgen waren. Äußerlich ruhig lag der blasse Körper als habe er nichts mit den inneren Qualen zu tun. Selbst als kleine Impulse über die Tastkörperchen der Haut an das Hirn gesandt wurden, blieb diese Separation bestehen. Zu sehr hallte die Wirkung der Manipulation und des Schocks nach. Nichtsdestotrotz nahm die innere Unruhe stetig zu, lenkte ab von dem Schmerz, den Erinnerungen und schaffte Platz für das Jetzt. Das Erste, was der Rothaarige bewusst wahrnahm, war etwas Warmes unterhalb seines Bauchnabels und eine unnatürliches Schwere, die auf seinen Lippen lag. Augenblicklich fokussierte er seine noch verbliebene Kraft um sich auf seine Umgebung zu konzentrieren und sich darauf einzustellen. Erkannte zunächst nur den typischen Geruch eines Antiseptikums. Fühle ebenso das leicht raue Material auf seiner Haut und die Kälte, die in dem Raum herrschte. Die Wärme die auf ihm lag, erhielt eine Form. //Eine Hand…? Aber was ist dann… Nein!// Leichte Panik und Angst erfüllte den aufgewühlten Geist. Zwang den Körper sich dessen Willen zu beugen und nach wenigen Versuchen die Augen, wenn auch schwer und langsam, zu öffnen. Verschwommen zeichnete sich die Umwelt ab, jedoch klärte sich der Blick Ayas schnell und erkannten die Iriden eines Mannes genau vor seinen eigenen. Diese leuchteten leicht überrascht auf. Sofort bemerkte Aya wie sich die Form der Lippen etwas veränderte und sich zu einem Lächeln verzerrten, während sich in den Augen purer Schalk mit einem unausgesprochenen Versprechen ausbreitete. Augenblicklich wurde sich der Weiß auch über den Grund des Stimmungswechsels bewusst. Während sich die Hand Disraelis erneut in Bewegung setzte um ihr Tun fortzusetzen, schlängelte sich die Zunge des Mediziners in die schon bekannte Mundhöhle. Begann dort erneut ihren rücksichtslosen Raubzug. Jede Faser des Rothaarigen verspannte sich unter dieser Behandlung. Blanke Panik erfüllte wiederholt sein Sein als er sich dessen gewahr wurde, was kommen könnte. //Nein!// Unter Mobilisierung seiner Kräfte hob Aya blitzschnell seine Arme und stieß seine Handflächen mit aller Kraft gegen Disraelis Brustkorb. Dieser noch ganz in dem Moment versunken, erkannte erst zu spät die Absichten des augenscheinlich Unterlegenen und wurde unvorbereitet getroffen. Die Wucht des Aufpralles presste den benötigten Sauerstoff aus den Lungen des Langhaarigen. Ebenfalls wurde er nach hinten gestoßen, so dass er komplett gezwungen war sich von dem Weiß zu lösen. In seinen Bewegungen strauchelnd stolperte er nach hinten und fand erst an seinem Schreibtisch wieder sicheren Halt. Die Schwärze vor seinen Augen begann in ein Flimmern über zuwechseln, während er bewusst tief einatmete. Zischend entließen die Lungen die Luft wieder. Erleichtert verfolgte Aya das unfreiwillige Zurückziehen des Arztes. Selbst über sich überrascht, dass so viel Kraft in ihm zu sein schien. Tief holte er bewusst Luft um dieser inneren Beklommenheit zu entfliehen. Jetzt durfte er sich nicht von Nichtigkeiten ablenken lassen, sondern musste handeln. Unter Mühen richtete er sich auf. Wütend mitbekommend, dass er seine eigene Motorik noch nicht richtig unter Kontrolle hatte. Leise fluchte er vor sich hin, den Blick nicht von dem leicht zusammengesunkenen Disraeli abwendend. „Ich bin wirklich erstaunt, dass du in deinem jetzigen Zustand schon zu solch einer Interaktion befähigt bist.“ Disraeli schaute von seiner Position aus auf den sich mühsam aufrichtenden Aya. Seine eine Hand in der Manteltasche vergrabend. „Du hättest wirklich mein Meisterwerk werden können. Aber an der Idiotie dieser Stümper bist du ja nicht schuld.“ Leicht zuckte Aya zusammen als er die Stimme hörte und hätte sich gleichzeitig für seine Schreckhaftigkeit ohrfeigen können. Egal was passiert war, nun zählte die Kontrolle über die jetzige Situation. Selbst wenn dem Weiß die Lachhaftigkeit dieser Aussage bewusst war, so würde er keinen Kontrollverlust zu lassen. Niemals wieder würde er so schwach sein, wie damals. Erheitert verfolgte Disraeli das wechselnde Mienenspiel seiner ehemaligen Marionette. Dieses Mal angenehm überrascht verfolgte er jede einzelne, sonst so gut versteckte, Emotion. „Nun, da du leider nicht mehr funktionsfähig bist, müssen wir wohl oder übel eine Methode finden dich zu entsorgen, oder was meinst du?“ Allein das leichte Säuseln in der Stimme brachte Aya dazu den Arzt wutentbrannt anzustarren. Er war mit Sicherheit keine Ware, die man einfach wegwerfen konnte, wenn sie einem überdrüssig wurde. Von diesem Gedanken regelrecht beflügelt, schaffte er es, sich komplett auf zu richten. Leicht wankend stand er vor der Couch und schaute sich in dem Zimmer um. Irgendwo musste er doch eine Möglichkeit zur Flucht bzw. Verteidigung finden. Fieberhaft arbeite der Verstand, nach einer Lösung suchend. Anerkennend nickte Disraeli Aya zu. Könnte dieser doch wirklich eine Gefahr in seinem Zustand darstellen. Ein Grinsen verzerrte das Gesicht des Arztes als er einen doch sehr passenden Vergleich fand. Wie heiß es doch so schön? Verletzte Tiere neigen dazu, besonders aggressiv und irrational zu handeln. Im Besonderen, wenn eben diese Raubkatze noch gefangen war. „Ich frage mich wirklich warum ich mir gerade die Mühe gemacht habe mich dir behutsam zu nähern?“ Mit diesen Worten schaute Disraeli gespielt pikiert an Aya herab. Aus seinen nicht sehr fruchtbaren Überlegungen gerissen, schaute Aya zuerst Disraeli an und dann an sich herab. Der Kittel, welcher sein einziges Kleidungsstück darstellte, ruhte bei weitem nicht mehr so optimal auf dem blassen Körper. Durch das Aufrichten rutschte ein Ärmel herab und gab den Blick auf die entblößte Schulter frei. Ein Schlüsselbeinknochen hob sich unter den Haut ab, während man das Muskelspiel des angespannten Oberarmes verfolgen konnte. Aufgrund dieses Verrutschens gaben die nicht mehr verschlossenen Knöpfe auch einen eindeutigen Einblick auf den Bereich der Bauchmuskulatur und der sich anschließenden Körperregion frei. Die Reihe noch verschlossener Knöpfe begann erst mittig der Oberschenkel. Mit einem zuerst verwirrten und dann beinahe entsetzten Blick verstand Aya die Anspielung des Arztes und schlang den Mantel so schnell es ging um seinen Körper. In eben diesem Moment der Unaufmerksamkeit wurde ihm sein Fehler bewusst. Ein siegessicheres Lächeln umspielte Disraelis Lippen als er in die Augen seiner Beute schaute und erkannte, dass dieser auf seine List hereingefallen war. Eben als Aya sich den Mantel um seinen dünnen Körper schlang, stürmte Disraeli nach vorne und umfasste den Arm des Erschrockenen. Mit einer fließenden Bewegung zog der Mediziner eine kleine Spritze aus seiner Manteltasche, schnippte den Plastikverschluss der Nadel weg und ließ die Spitze in die Muskulatur des Oberarmes schnellen. Mit einer gerichteten Drehung wollte sich der Rothhaarige von seinem Gegner entfernen, jedoch waren seine Bewegungsabläufe noch zu langsam und zu erschöpft um der Gefahr zu entkommen. Schmerz glomm in den Amethysten auf als sich das beißende Liquid durch seine Zellen fraß. Unfähig sich zu halten, brach der schlanke Körper in sich zusammen und die entmachtete Gestalt fiel in die Arme Disraelis. „Machtlos. Wehrlos. Mein.“, drang die Stimme des Mediziners an sein Ohr. Ebenso bemerkte Aya, wie Disraeli ihn hochhob und zurück auf die Couch legte. Nach dieser Aktion entfernte sich der Langhaarige und setzte sich an seinen Schreibtisch. Von dort beobachtete er die stumme Gestalt, mit sich selbst überaus zufrieden. Immerhin erlag er nicht dem Fehler seinen gegenüber zu unterschätzen. Mit neutralem Blick schaute er kurz auf seine verchromte Uhr. „Drei Minuten.“, stellte er für sich selbst fest. Dann würde das Betäubungsmittel die komplette Blockade des Körpers aufgeben und danach würde alles so verlaufen, wie er es wollen würde. Sardonisch lächelnd wand er seinen viel sagenden Blick von Aya ab und griff nach seinem Telefon. Wenige Male klingelte es bis eine vertraute Stimme sich meldete. „Einen angenehmen späten Nachmittag wünsche ich ihnen, Mister Crawford.“, säuselte Disraeli. Einige Momente herrschte Stille während der Amerikaner das Wort ergriffen hatte. „Nun was sie für mich tun könnten, ist eigentlich unter ihrer Würde, jedoch meine ich, dass sie trotz der Niedrigkeit der Aufgabe gern bereit sind sie zu übernehmen.“ Tausende Gedanken durchströmten den Geist des Wehrlosen. Was hatte dieser Mann ihm gespritzt? Was würde nach diesem Telefonat geschehen? Obwohl er sich dieser Antwort schmerzlich bewusst war. Und von was für einer Aufgabe redete Disraeli? „Nett, dass sie nichtsdestotrotz bereit sind sich dieses Problems anzunehmen.“, antwortete Disraeli sarkastisch, „Ich möchte sie bitten meine Schöpfung zu entsorgen, da sie leider mehr denkt als gut für sie ist.“ Wieder herrschte Stille in welcher Disraeli ein diabolisches Grinsen entwickelte. „Nicht all meine Angestellten sind so effektiv wie sie und ihr Team, Mister Crawford. Sie haben recht wirklich bedauerlich. Nun, man kann es nicht ändern… Also bitte kommen sie und entsorgen sie ihn. Nachdem ich diese Sache beendet habe, wird er eh für nichts mehr zu gebrauchen sein. Bis nachher, Mister Crawford.“ Mit einer schnellen Bewegung wurde die Verbindung beendet. Genüsslich lehnte sich Disraeli zurück. Allein die Stimme des Amerikaners war es wert gewesen diesen Anruf zu tätigen. Ein Lachen erfüllte den Raum als sich der Mediziner das Gesicht des Amerikaners vorstellte. Sehr zufrieden mit sich selbst erhob er sich und schritt auf Aya zu. Dieser hatte sich in der Zwischenzeit etwas erholt. Trotz der Wirkung des Mittels hatte er schon wieder einigermaßen Kontrolle über sich selbst, zumindest was das Denken und kleinere motorische Aktivitäten anging. Es hatte es ihn zu Beginn Mühe gekostet sich in einem erträglichen Maß aufzurichten, jedoch gelang es ihm nach wenigen Anstrengungen. So hatte der Anführer von Weiß den rauen Stoff komplett um sich geschlungen und schaute Disraeli unverwandt und gefasst an. Äußerlich vollkommen ruhig, jedoch arbeitete sein Verstand kontinuierlich weiter. Verbitterung breitete sich in Ayas Innerem aus als er die Worte des Arztes hörte. Wie konnte es sich dieser Mann anmaßen ihn als Gut zu bezeichnen? Wie konnte er sich erdreisten über sein Ende zu bestimmen?! Ayas Augen verengten sich zu Schlitzen. Er war nicht mehr das willenlose Wesen zu dessen Existenz er von diesem Mann bestimmt wurde. Er hatte nicht aufgegeben, sich nicht der erlösenden Finsternis hingegeben und nun sollte so sein Ende sein?! Beseitigt von seinem Erzfeind ohne die Möglichkeit der Verteidigung. Jedoch riefen die Worte Disraelis noch eine weitere Emotion in ihm hervor. In weniger als 3 Minuten würde er wieder Kontrolle über seinen Körper haben und dann hätte er eine realistischere Wahrscheinlichkeit dieser Misere zu entkommen. Entschlossenheit half ihm sich auf das Kommende einzustellen. Gekonnt die kleine aber feine Stimme seines Realismus ignorierend, dass er so oder so das war, was der Doktor ihm sagte. Machtlos und ausgeliefert. Überaus erheitert beobachtete Disraeli sein Objekt. Selbst in solch einer misslichen Lage schaffte es dieses noch einen gewissen Grad an Stolz auszustrahlen. Es würde ihm eine Freude sein dies zu ändern. Ein nahezu wölfisches Grinsen umspielte die Lippen des Langhaarigen als er kurz vor Aya stehen blieb und diesen musterte. „Tja, mein Lieber. Was meinst du soll ich jetzt mit dir machen?“, augenscheinlich gedankenverloren steckte der Redner die Hand aus, drehte sie um 180° um und stoppte kurz vor dem Gesicht des Rothaarigen. „Was könnte ich nur alles mit dir machen…“, damit überbrückte er die letzten Millimeter zum Gesicht seines Opfers und ließ seine Nägel hauchzart über die Wange streichen. Kurz glomm Angst in den Iriden des Rothaarigen auf, wurde jedoch umgehend wieder verdrängt. Eben diese Reaktion brachte Disraeli dazu, verhalten zu Lachen. „Nun, wenigstens scheint dir der Ernst der Lage durchaus bewusst zu sein. Hm… vielleicht sollten wir dort weiter machen, wo wir aufgehört haben, oder?“ Mit einer schnellen Bewegung schlossen sich die schlanken Finger des Langhaarigen um den Unterkiefer seines Gegenübers und zog diesen bestimmt an sich heran. Überrascht weiteten sich die violettfarbenen Iriden und verengten sich umgehend als sich das Gesicht Disraelis dem seinen näherte. Hart presste Aya seine Lippen zu einem mehr als dünnen blassen Strich zusammen. Zeitgleich biss er mit seinen Zähnen auf die nun im Inneren liegenden Lippen. Nein, so leicht wollte er es dem Doktor bei weitem nicht machen! Widerwillig erkannte Disraeli diese Geste als er seine Lippen auf die des anderen niederließ, beinahe schon gegen presste. Ein Grollen entwich seiner Kehle und umgehend schaute er in die Iriden des anderen. Aus eben diesen wurde er mehr als bedrohlich angeschaut. Unheilvoll waren die klaren Amethyste mit Schatten aus Wut verdunkelt. Zeitgleich stahl sich auch purer Trotz in diese, was Disraeli minimal überraschte. Kurz unterbrach er den Kontakt zu dem Verbotenen, eine Braue leicht in die Höhe ziehend. Im eigentlichen Sinne müsste ihn diese Verweigerung seines Geschöpfes mit purer Wut erfassen, welche sich nun auch langsam in ihm regte. Jedoch hatte das Ganze nun auch noch einen sehr herausfordernden Charakterzug angenommen und solch einen Widerwillen zu brechen war auch im weitesten Sinne sehr befriedigend. Augenblicklich leuchtete etwas Animalisches in den Augen Disraelis auf und diese Tatsache ließ Aya unweigerlich kalte Schauer über den Rücken jagen. Was auch immer er gerade getan hatte, damit hatte er etwas in Gang gesetzt und die Konsequenzen würde er tragen müssen… Der Griff um den blassen Kiefer verstärkte sich und das Gesicht Ayas wurde erneut herangezogen. Ebenso verstärkte sich der der Biss des Rothaarigen und unterbewusst nahm er den Geschmack von Blut war, welches aus den feinen Äderchen herausgepresst wurde. Die Finger Disraelis übten Druck auf die Bänder zwischen Unter- und Oberkiefer auf und folgte den sich entkrampfenden Zahnreihen. Widerwillig öffnete sich der verschlossene Mund langsam. Ganz von diesem langsamen Prozess eingenommen, schaute Disraeli gebannt auf die sich spreizenden Lippen bis sie sich von einander lösten. Kurz wand er seinen Blick von dem Szenario ab und blickte umgehend auf die krampfhaft verschlossenen Lider des Rothaarigen. Eine gewisse Genugtum durchströmte ihn bei diesem Anblick. Dieses Gefühl wurde beinahe ins Unermessliche verstärkt als er diesen süßen Mund wieder sein Eigen nennen konnte. Ohne Rücksicht plünderte er die Mundhöhle des Weiß. Nahm den Geschmack des andern in sich auf. Fuhr mit seiner Zunge immer wieder über die aufgebrochenen Stellen der Lippenmuskulatur und brachte erneut Blut zum Vorschein. Disraeli nahm alles nur noch in einem Rausch war. Endlich würde er ihm gehören. Mit bestimmter Gewalt drückte er den schmalen Körper auf der Couch herab. Als Aya sich dessen bewusst wurde, begann er sich gegen den andern zu wehen so weit es ihm möglich war. Jedoch war seine Motorik immer noch so sehr eingeschränkt, dass er nichts gegen den Druck des Doktors unternehmen konnte. Frustriert erkannte er die Unmöglichkeit einer Gegenwehr und Panik umschloss bedächtig jedoch zunehmend sein Herz. Als sein Körper komplett auf der Unterlage zu liegen kam, zog sich Disraeli schwer atmend zurück und erlaubte es Aya seine Lungen mit dem benötigten Sauerstoff zu füllen. Immer noch hatte dieser seine Arme schützend um seinen Oberkörper geschlungen und somit den Kittel eng um sich gezogen. Eben dieser wurde nun mit einer harschen Bewegung gepackt, zeitgleich schossen die Hände Ayas nach vorne um die andere Hand daran zu hindern, ihm diese Hülle zu rauben. Diese Reaktion wurde von dem Langhaarigen erwartet und seine zweite Hand umschloss die zwei des Rothaarigen. Als Aya sich dieser Berührung bewusst wurde, erkannte er seinen Fehler und seine körperliche Schwäche. Disraeli umklammerte beide Hände fest und führte sie über dem Kopf des Rothaarigen zusammen. Angst erkannte er in den Augen seines Opfers und eben diese kostete er nun aus. Mit seiner freien Hand fuhr Disraeli nun die Konturen des schlanken Körpers unter dem Stoff nach. Zuerst über die Bauchmuskulatur, dann höher bis er die zarte Haut des Halses erreichte. Bei dieser verweilte er, beugte sich herab und begann die empfindliche Haut zu liebkosen. Verweile kurz am Adamsapfel um dann, wie schon einst, sich der Hauptschlagader zuzuwenden. Dieser folgte er, betört von dem Geruch des anderen und begann schließlich an einer Stelle mit seinem Werk. Reizte und umspielte das Zarte, biss leicht hinein um letztendlich von dem Rotschopf abzulassen. Erfreut betrachtete er sein Werk, einen rot schimmernden Bereich auf dem sonstigen Weiß. „Jetzt bis du wirklich mein.“ Unumstößliche Worte und ein entrückter Blick. Wie aus einer Starre erwacht, realisierte Aya das Getane und ebenso die Tatsache, dass Disraeli zwar seine Hände jedoch nicht den Rest seines Körpers fixiert hatte. Erkenntnis glomm in seinen Augen auf und Aya begann sich unter dem Griff zu winden, seine Arme frei zubekommen oder den Abstand zwischen ihm und seinem Peiniger möglichst zu vergrößern. Fasziniert beobachtete Disraeli den sich unter ihm windenden Körper. Die freie Haut, die auf Grund des verrutschenden Stoffes zu erkennen war, ebenso wie das sich stetig beschleunigende Heben und Senken des Brustkorbes. Jedoch als ihm kurzzeitig eine Hand aus seinem Griff entfloh, klärte sich sein Verstand minimal. Ohne großartig über sein Verhalten nach zudenken, erhob er sich aus seiner Position und setzte sich auf die Hüfte Ayas. Dieser erstarrte umgehend in seinem Aufbegehren, ebenso wie er kurzzeitig mit Atmen aufhörte. Diese Schwere konnte nicht sein. Das durfte nicht geschehen! Mit panisch geweiteten Augen blickte er auf die Gestalt auf sich und zwang sich verzweifelt zur Ruhe. Vergebens. Von dieser Starre sehr angenehm überrascht, fuhr der Langhaarige mit seiner Erkundungstour fort. Schob mit seiner Hand den störenden Stoff beiseite um letztendlich das zu sehen, wonach es ihm sehnte. Beinahe hätte er bei solch einem wunderschönen Anblick geseufzt. Langsam beugte Disraeli sich herab und liebkoste die zarte Haut, fuhr die Muskelstränge mit seiner Zunge nach, reizte die Brustwarzen. Verlor sich in einem Traum. Aya nahm anfangs keine dieser Berührungen wahr bis sich etwas Härtendes an ihn drückte. Zu sehr war er mit Bildern der Vergangenheit konfrontiert gewesen. Mit so viel Gutem und so viel Schlechtem. Immer noch von Verzweiflung verzehrt, holte er tief Luft und ein fast stimmloses „Warum?“ entfloh seinen Lippen. Der Frage gewahr werdend stoppte Disraeli in seiner Bewegung und schaute Aya tief in die nun nur noch von Furcht gekennzeichneten Iriden. Kurz zog Disraeli seine Stirn kraus. Irgendetwas war mit diesem stolzen Mann passiert in den letzten Minuten… „Nun ganz einfach. Ihr kamt mir in die Quere als ich gerade auf der Suche nach einem neuen Projekt war. Die Kinder, die mir sonst immer für solch ein Experiment gesandt wurden, waren nutzlos. Sie konnten den Eingriff nicht überstehen. Doch zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nicht warum…“, Nachdenklich hielt Disraeli inne. „Aber du hast mir sehr dabei geholfen. Allein an der Willensstärke liegt es und nicht am Alter der Person. Jedoch, ich schweife ab. In dem Hotel, in dem wir uns trafen, war ich spontan von dir fasziniert. Es war zwar deine Aufgabe mich zu observieren, jedoch drehte ich den Spieß um. Du wurdest mein Opfer und keiner sonst. Und ich muss sagen, ich habe dort eine sehr gute Entscheidung getroffen als ich dich auswählte… aus vielerlei Gründen.“ Das verschollene viel sagende Lächeln war wieder in seinem Gesicht. Aya wiederum lag stillschweigend da. „Nun… solltest du jedoch mit deiner Frage gemeint haben, warum ich dieses hier tue…“, er ließ seine Hand auf dem Oberkörper Ayas nieder, winkelte seiner Finger an und zog fünf Streifen mit seinen Nägeln über die empfindliche Haut. „… du warst wirklich ein Prachtstück. Du hast Tests überlebt an denen jeder andere starb und dann mussten diese inkompetenten Möchtegernassistenten mir diese Sache verderben.“ Die Stimme Disraelis kam einem Zischen gleich. „Jetzt kann ich dich für nichts mehr gebrauchen. Du warst das perfekte Geschöpf, schön und tödlich. Aber es sollte wohl nicht sein… Wie dem auch sei. Du bist nutzlos. Ein bloßes Stück Mensch, welches nicht mehr unter Kontrolle ist. Ein Risiko, das man bedauerlicherweise nicht eingehen sollte. Also wirst du beseitigt werden.“ Aus einem Impuls heraus musste Aya bei diesen Worten schlucken. Kamen ihm doch bestimmt Inhalte bekannter vor als ihm lieb gewesen wäre. Ohne davon Notiz zu nehmen fuhr Disraeli fort. Seine Augen durchtränkt von zurückgehaltener Begierde. „Den einzigen Zweck, den du jetzt noch erfüllen kannst, ist mir eine kleine… nennen wir es 'ablenkende Gefälligkeit' zu tun. Wenn ich schon nicht mehr deine Seele haben kann, so soll es mir nicht verwehrt bleiben deinen Körper zu besitzen. Und glaube mir, ich hole mir immer was mir zu steht.“ Disraeli senkte seinen Kopf, so dass er direkt in die Amethyste sehen konnte. „Und ich denke, ich werde so einiges an Entschädigung zurückverlangen.“ Die raue Stimme drang an das Ohr des Weiß, der sich nicht mehr in der Realität wähnte. „Für irgendetwas muss du immer hin gut sein.“ Etwas brach. Tief im Innersten des Rothaarigen zerbrach ein Gefäß, welches so viel immer verborgen hatte. Splitterte in tausende winzige Scherben, welche sich in die geschundene Seele schnitten. Ohne es zu merken rannen Tränen aus den geweiteten Iriden. Tränen aus alten Zeiten. Sie zogen Spuren die Wangen herab. Kristallisierten um sofort von weiteren verflüssigt zu werden. Wie nebensächlich nahm er war, dass Kleidung raschelte, dass ein kalter Wind ihn erfasst als sein Schutz barsch entfernt wurde. Erst ein explodierender Schmerz und ein verzweifelter Schrei aus seiner Kehle führte ihn in seinen Körper zurück. tbc Kapitel 21: Entwicklungen ------------------------- Disclaimer: Keiner der hier handelnden Charaktere gehört uns und wir verdienen hiermit kein Geld. Warnung: OOC, dark Pairing: Crawford x Aya (Ran) Kommentar: Tja... nach fast 10 Monaten doch mal ein neuer Teil... ich hoffe man kann sich an diese story noch relativ erinnern... {} Gesprächspartner via Telefon ~Crawford~ Schnellen Schrittes durchquerte der Amerikaner die schon bekannten Flure der Forschungsabteilung Disraelis. Das Rascheln der Kleidung war eines der kaum wahrnehmbaren Geräusche, welches die dunkelhaarige Person von sich gab. Mit einem leicht arroganten Gesichtsausdruck wurden diverse Mitarbeiter bedacht, die er auf seinem Weg zu Disraelis Refugium an sich vorbeihuschen sah. Eine eindeutig gespannte Stimmung konnte man in der Luft spüren und diese ließ erahnen, dass etwas passiert war, was lieber nie hätte geschehen dürfen. Unbewusst beschleunigte Crawford seine Schritte, in Gedanken erneut bei dem Anruf des Mediziners. Also hatte ihn seine Vorahnung doch nicht getäuscht. Als ob sie das jemals getan hätte, wie er sich selbst mit leichtem Zynismus eingestand. Dass etwas geschehen war, war jedoch nicht mehr von allzu hoher Priorität. Momentan beschäftigte ihn eher der Gedanke nachdem was genau passierte und wie man die Konsequenzen auf ein Minimum reduzieren könnte. So viel konnte er sich denken, dass etwas bei der Operation in höchstem Maße schief gegangen war. Allein die Tatsache, dass der Weiß, wie es der Mediziner sagte, mehr dachte als gut für ich war, ließ auf so einiges schließen. In dem Geiste des Dunkelhaarigen gestaltete sich allerdings noch ein weiteres Bild, welches von mal zu mal an Intensität zunahm. Allein aufgrund der Vernarrtheit Disraelis war bedauerlicherweise zu erahnen, was er alles mit seiner nutzlosen Marionette machen konnte, wenn er wollte. Und eben dieses wenn brachte Crawford etwas aus seiner sonst so ruhigen und distanzierten Art. Warum hatte ihm seine Vorsehung nichts von solch einem Zwischenfall berichtet? Immerhin zeigte sie ihm immer all das auf, was für ihn und die Zukunft seines Teams von Bedeutung war. Und es schien dem Amerikaner unumstößlich von höherer Priorität zu sein, zu wissen was mit Abysinnian passierte. Der Weiß hatte einen nicht gerade kurzen Zeitraum bei Schwarz verbracht. Hatte sie und ihre Eigenheiten kennen lernen können und im Zweifelsfall auch ihre Schwächen. Was wäre, wenn er sich jetzt an all dieses erinnern könnte? Nicht auszudenken, wenn er Kritiker in die Hände fallen würde. Ein Knurren tief aus dem Herzen Crawfords erklang in dem sterilen Korridor. Wie konnte er so verblendet sein und auf Disraelis Befehl hören, wobei es leicht gewesen wäre sich aus der Lage heraus zu winden? War es nicht logisch, dass er sich selbst und sein Team damit in akute Gefahr brachte, wenn die geistige Blockade versagte, wie es nun einmal geschah. Wie konnte ihm seine Vorahnung diesen elementaren Fakt nur verwehren? Wobei tief in seinem Innersten noch ein weiterer Grund geboren worden war, seine Gabe der Ineffektivität zu verfluchen. Was hatte Disraeli in der Zwischenzeit schon alles mit Aya angestellt? Verschiedene Szenarien hatten sich in den Gedanken Crawfords abgespielt und keines hatte ihn wirklich dazu veranlasst seine Unruhe zu schmälern. Mit einer fließenden Bewegung brachte der Amerikaner die letzte Biegung des Ganges hinter sich und betrat das Vorzimmer des Arztes. Immer noch war dieses auf eine abstruse Weise gestaltet. Zielstrebig ging er auf die Tür zu und öffnete sie ohne ein geheuchelt höfliches Klopfen. Das eh schon zufriedene Lächeln Disraelis vergrößerte sich noch um eine Nuance als er sah, wie der dunkle Wagen des Dunkelhaarigen vor dem Hauptkomplex zu stehen kam und eben dieser mit doch schnelleren Schritten als sie nötig wären in das Gebäude trat. War der Amerikaner etwa noch arbeitswütiger geworden oder war es etwa der Zustand seiner Exmarionette, die ihn zu solch einer hastigen Eile veranlasste? Entspannte ließ sich der Langhaarige in seinem Sessel zurücksinken, verflocht einige seiner Strähnen und probierte sie anschließend in den sich auflösenden Zopf zu verstecken. Jedoch gestaltete sich dieses Unterfangen als komplizierter, da sich die Seidenfäden gänzlich aus dem Haarband lösten. „Hach. Das kommt jetzt davon, wenn man sich selbst etwas Spaß gönnt…“ Mit einem viel sagenden Blick bedachte er die in sich zusammengesunkene Gestalt auf der Couch, welche einem Embryo gleich reglos auf der glatten Oberfläche lag. Die Arme schutzsuchend um die Knie geschlungen, war der blasse Körper verschnürt. Das blutrote Haar lag in zerzausten Strähnen an dem schon durchscheinend anmutenden Gesicht. Leer blickende Augen wurden mit einem Lidschluss von der Außenwelt separiert. Das Band nun endgültig lösend wand der Mediziner seinen Blick von seinem Objekt ab und begann sich seine Haare erneut lose zusammen zu flechten. Gerade als er diese Prozedur zu seiner Befriedigung abgeschlossen hatte, wurde die Tür minimal energisch aufgeschoben. Mit neutraler Miene betrat der Amerikaner die Räumlichkeit Disraelis und schloss die Tür leise hinter sich, seinen Blick nicht von dem Langhaarigen lösend. Welcher eben diesen genauso unverwandt erwiderte. „Nun Mister Crawford… ich bin doch sehr erstaunt sie so schnell nach meinem Anruf schon bei mir begrüßen zu dürfen.“ Mit diesen Worten erhob sich Disraeli und trat auf den Dunkelhaarigen zu. „Ich wusste zwar, dass sie ihrer Arbeit immer sehr verhaftet sind, jedoch scheint sie im Moment mehr als nur diese hierher zu treiben.“ „Wie sie meinen, Herr Disraeli.“ Gleichgültigkeit antwortete auf die schelmenhafte Gewissheit des anderen. „Sie wissen doch, meine Meinung von ihnen ist stets recht hoch gefasst Herr Crawford.“ „Natürlich, Herr Disraeli. Aber dürfte ich mir nun die Frage erlauben, welch ein Missgeschick meine geschätzte Anwesenheit nötig machte?“ Ein Lächeln breitete sich auf den Lippen Disraelis aus. Es war doch immer wieder erfrischend, wenn auch manchmal ermüdend, mit dieser Person zu reden. „Wie ich schon anklingen ließ, verlief bei der Operation nicht alles so, wie es hätte laufen sollen. Um es salopp auszudrücken… Meine Mitarbeiter haben es versaut. Dank ihrer Unzulänglichkeit kam es zu einem Zwischenfall, der meine Marionette zerstörte.“ Augenblicklich hob sich eine Braue des Amerikaners eher unbewusst und senkte sich umgehend. So war diese Befürchtung schon mal eingetreten… „Wie ich ihnen am Telefon schon sagte… es ist heutzutage wirklich schwer qualifiziertes Personal zu finden… aber sie haben für ihren Fehler gebüßt.“ Die letzten Worte flüsterte er eher zu sich selbst. „Aber um auf den Grund ihres Hierseins zurück zu kommen… so muss ich sie leider bitten, meine Schöpfung zu entsorgen.“ Umgehens wanderte die Braune des Amerikaners etwas nach oben. „Haben sie nicht genug Personal, das einen Korpus wegschaffen kann?“ Neutral und ohne jegliche Emotion erklang die Stimme, während die Gedanken des Dunkelhaarigen fieberhaft arbeiteten. „Nun… wenn es sich um einen Leichnamen handeln würde, so hätten wir ihn mit den anderen leicht vernichten können, jedoch dachte ich es käme ihnen eventuell entgegen sich selbst dieser Person anzunehmen.“ Leicht leuchteten die Iriden des Arztes freudig auf. „Immerhin sind sie ja einer der prädestiniertesten Menschen für solch eine Arbeit, wenn ich mich da richtig an ihr Betätigungsfeld erinnere. “ Es machte Spaß den Amerikaner zu triezen ganz ohne Frage. „Da entsinnen sie sich korrekt.“ Mühsam konnte Crawford ein entnervtes Ausatmen vermeiden. Diese Spiele ermüdeten langsam. „Von wo kann ich den Weiß bitte abholen und in welch einem Zustand befindet er sich?“ „Also Mister Crawford ich wusste gar nicht, dass sie sich um das Wohl des Weiß Sorgen machen?“ entrüstete sich Disraeli gespielt. „Dem ist bei weitem auch nicht so. Mich interessiert nur, wie viel Mühen mich diese Arbeit noch kosten wird. “ „Aber natürlich, was hätte sie auch sonst an seinem Zustand interessieren sollen, nicht?“ Langsam tief durchatmend wahrte Crawford seine Miene. Gegen diese unterschwelligen Zweideutigkeiten waren die von Seiten Schuldigs lachhaft. „Aber bitte schauen sie auf die Couch, dort finden sie die Antworten auf ihre Fragen.“, prophezeite der Mediziner. Leicht seine Stirn runzelnd drehte sich Crawford zu eben dieser um, sich selber fragend, warum er die Anwesenheit eines seiner Feinde nicht wahrgenommen hatte, bis er die Antwort sah. Diese Person wäre einfach nicht in der Lage gewesen irgendetwas gegen ihn zu unternehmen. Geschweige denn ein Feind zu sein. Interessiert verfolgte Disraeli die Gesichtzüge des Amerikaners, auf irgendeine Emotion hoffend. Jedoch blieb ihm dieser Wunsch verwehrt, ein mehrmaliges Blinzeln war die einzige Reaktion. Enttäuscht lehnte sich der Langhaarige zurück. Die erste Emotion, die Crawford bewusst wahrnahm, war Ungläubigkeit. Dieses Bild konnte einfach nicht der Realität entsprechen. Vor ihm auf dem Leder lag die blasse Gestalt des stolzen Weiß. Den Körper schutzsuchend an sich gepresst, waren deutlich Hämatome von knapp 2 cm Größe in regelmäßigen Abständen auf der Haut zu erkennen. Eine fünfstreifige Kratzspur war über die eine Rückenhälfte gezogen worden und die rötliche Färbung zeichnete sich markant auf der Blässe ab. Den Striemen nach oben folgend verharrte sein Blick unverwandt auf der stark geröteten Stelle, welche sich am Hals abzeichnete. Umgehend pressten sich die Kiefer des Dunkelhaarigen schwer aufeinander. Dort prangte, einem regelrecht entgegenlächelnd, ein altertümlich betitelter Liebesbiss. Ein Zeichen des Besitzes, wie es ihm augenblicklich bewusst wurde. Untermauert wurde diese unumstößliche Ahnung von dem Gesicht des Weiß. Auf der Ebene der Wangenknochen zeichnete sich eine bläuliche Spur ab. Diese verfolgend, waren die immer noch leicht angeschwollenen und geröteten Lippen zu erkennen. Durch die leichte Öffnung konnte man deutlich eine zarte Spur Blut aus einem Mundwinkel herausrinnen sehen, welche noch nicht ganz versiegt war. Wut strömte kontinuierlich durch den Geist Crawfords, welche verstärkt wurde als sich die schweren Lider mühsam öffneten. Die sonst so strahlenden Amethyste waren dunkel. Keine einzige Facette schien mehr zu existieren und ohne sie auch keine einzige Emotion. Als sei ihnen jede Kraft entzogen, waren sie leer, gebrochen. Keine Regung ließ darauf schlussfolgern, dass Aya seinen Betrachter erkannte. In seinem Selbst gefangen und zerschlagen schloss er einfach nur erneut die Augen, sich von der Außenwelt trennend. Lediglich eine weitere Träne, welche sich löste, sprach von dem Schmerz. Erst diese Veränderung des Bildes ließ Crawford aus seiner geistigen Starre erwachen. Dieses Bild konnte nicht wirklich der Realität entsprechen. Der unantastbare, stolze Abyssinian lag hier in solch einem Zustand vor ihm, sich selbst ohne jede Regung erneut ausliefernd… Den Grund erahnend folgte der letzte Teil der Musterung und bestätigte alles. Ein weißrötliches Sekret hatte sich um den Anus des Weiß ausgebreitet. Möglichst gefasst wand sich Crawford zu Disraeli um, seine Wut unter Mühen zügelnd. „Wie sie sehen, haben sie nicht mehr wirklich viel Arbeit.“, fuhr der Mediziner auch gleich in ihrem Dialog fort. Mit einem Nicken bestätigte Crawford dieses. „Nun… dann würde ich sie beide jetzt entlassen. Immerhin habe ich ebenfalls noch etwas Arbeit vor mir.“ Ohne weiteres zog Disraeli einen Stapel Papiere hervor und begann diese zu studieren. Umgehend entledigte der Amerikaner sich seines Mantels und legte diesen über den Weiß. Danach griff er das Bündel Mensch und hob es hoch, über das geringe Gewicht überrascht. Wortlos ging Crawford auf die Tür zu, öffnete diese leicht kompliziert und verließ den Raum. Das leicht anrüchige „Viel Spaß“ überhörend. Mit schnellen Schritten verließ der Amerikaner das Gebäude und legte seine kostbare Ware behutsam auf dem Rücksitz ab, genau wissend, was er jetzt zu tun hatte. Nachdem Disraeli diese Worte an Crawford gerichtet hatte, erhob er sich und schloss die Tür, welche von dem Amerikaner offen stehen gelassen worden war. Nach dieser Aktion beobachtete der Langhaarige noch, wie seine ehemalige Schöpfung, wie nicht anders zu erwarten, vorsichtig in das Auto gelegt wurde und der Amerikaner mit seinem Auftrag von dem Gelände fuhr. Leicht lachte Disraeli auf als er sich das Verhalten des Dunkelhaarigen noch einmal in Erinnerung rief. Die erstaunlich ruhige Fassade, die dieser aufrechterhalten konnte, hatte ihn schon angenehm überrascht. Dieser Mann schien wirklich so gefühlskalt zu sein, wie sein Ruf zu sagen pflegte. Nichtsdestotrotz war sich Disraeli sicher, dass er dem unantastbaren Orakel einen Schrecken eingejagt hatte und allein das war schon eine Genugtuung. Jedoch verflüchtigte sich dieser Moment, als er sich wieder seiner Arbeit zuwandte. Immer noch gab es einige Dinge, die es zu erledigen galt. So griff er nach dem Hörer seines Telefons und wählte die Nummer Shoheis. Dieser meldete sich umgehend am anderen Ende und wurde von Disraeli zu sich beordert. Nach weniger als 5 Minuten klopfte es zaghaft an der Tür des Mediziners, welcher die verstrichene Zeit nutzt hatte um die letzten Spuren der vergangenen Stunde zu beseitigen. Mit seinem immrigen „Herein“ wurde der Assistent in den Raum gebeten, welchen dieser immer noch leicht verschüchtert betrat. „Nett, dass sie so schnell kommen konnten. Ich möchte sie auch gar nicht lange stören. Lediglich beschäftigt mich die Frage, wie sie mit den Stümpern umgegangen sind?“, fragte Disraeli mit emotionsloser Stimme. „Wir haben sie effektiv aus dem Weg geräumt.“, antwortete Shohei. Der Mediziner wollte gerade zu einer weiteren Frage ansetzen als Shohei erneut das Wort ergriff. „Des Weiteren wurden alle Spuren vollständig beseitigt und das Unterfangen ist zu 100% nicht nachweisbar.“ Mit einem Nicken wurde diese Antwort zur Kenntnis genommen. „Sehr gut. Ich hoffe, sie haben ihnen vorher verständlich gemacht, dass es ihre eigene Schuld war?“ „Natürlich Herr Disraeli. Ebenso haben wir diesen Zwischenfall genutzt um ein kleineres Exempel zu statuieren um etwaigem, weiteren Leichtsinn zuvor zu kommen.“ Mit einem erneuten Nicken bestätigte Disraeli diese Maßnahme. „Sehr angenehm. Nun, dann danke ich ihnen für ihre Kompetenz.“ Mit einer Verbeugung nahm der Kleinere den Dank entgegen und verließ den Raum indem er die Tür leise hinter sich schloss. In Gedanken versunken lehnte sich Disraeli in die Polsterung zurück, resümierte für sich selbst nochmals das Geschehene. Die Lider legten sich automatisch über die Augen und er tauchte in die Dunkelheit ein. Zum einen hatte sich dieser Tag als recht glücklos erwiesen, als er sich entschloss seine Mitarbeiter an seiner Schöpfung herumexperimentieren zu lassen. Aufgrund dieser Unzulänglichkeit hatte er nun ein Meisterwerk weniger, aber auch einen recht großen Fortschritt gemacht. Immerhin wusste er jetzt, worauf er bei seinen nächsten Objekten zu achten hatte. Des Weiteren wurde er für seine Enttäuschung auch exquisit entschädigt, was er natürlich nicht vergessen durfte. Allein bei dem Gedanken an das Vergangene erschien ein entrücktes Lächeln auf dem ebenen Gesicht. Ebenso kam er erneut in den Genuss, den arroganten Amerikaner etwas zu schockieren. Denn trotz all der Beherrschtheit war dessen Gleichgültigkeit nur gespielt. Eine Tatsache, der sich beide bewusst waren. Dieser wunderschöne Körper hatte ihm gehört und bis jetzt nur ihm, allein dieses verbreitete Endorphine in seinem Blut. Ebenso wie das Faktum, dass er dem Orakel anscheinend einen Schritt voraus war, sonst hätte er alles nur erdenklich Mögliche unternommen um diese kleine Lappalie zu verhindern. Allein, wie er sich unbewusst immer schützend vor den Weiß gestellt hatte… Aus dem entrückten wurde ein sardonisches Grinsen. Eigentlich war es schon schade, dass er Crawford beauftragt hatte seine Schöpfung zu beseitigen. Sonst hätte er noch öfter in den Genuss kommen können… wobei er dem Amerikaner ja großzügig den Vortritt gelassen hatte. Aber wer nicht will… Um die Beseitigung des Abschaums hatte sich Shohei schon gekümmert und Disraeli war sich bewusst, dass er sich dabei keine Fehler erlaubt hatte. Es war doch angenehm auch einmal von fähigen Leuten umgeben zu sein und nicht von solchen, die seine Forschung sabotierten. Beim nächsten Mal würde er sich eben selbst die Mühe machen müssen. Was Disraeli nun bedauerlicherweise zu einem Punkt brachte, den er heute noch zu bewältigen hatte. Seufzend öffnete Disraeli seine Augen und griff schweren Herzens erneut nach dem Telefonhörer. Dieses Mal dauerte es jedoch etwas länger bis eine minimal genervte, weibliche Stimme antwortete. „Meine Liebe, eigentlich wollte ich sie ja bitten zu mir herüber zu kommen… aber wie es klingt, scheinen sie etwas im Stress zu sein.“ {Da haben sie komplett Recht. Wir haben gerade einen kleineren Zwischenfall, der unser Unterfangen etwas verkompliziert und folglich viel zu planen und umzuorganisieren.} „Oh. Was ist denn geschehen?“ erkundigte sich der Mediziner. {Nichts, was momentan direkt mit ihnen zu tun hat. Vielleicht erläutere ich es ihnen später. Aber was ist der ungeplante Grund ihres Anrufes? Ich hoffe, nicht auch Probleme?} Eine leichte Schärfe lag in der Stimme. „Nun… es kommt ganz darauf an, wie sie es auslegen.“, begann er mit seinen Ausführungen. „Ich persönlich tendiere jedoch eher dazu, es einen ausgleichbaren Zwischenfall zu nennen.“ {Bitte, Doktor, drücken sie sich konkreter aus. Für solche Spielchen habe ich momentan keine Zeit.}, wurde er barsch unterbrochen. Ungehalten fuhr Disraeli fort: „Wie sie wünschen. Meine Schöpfung wurde durch einen Fehler meiner beseitigten Assistenten augenscheinlich von der Kontrolle des Chips befreit und fing an, sich selbstständig zu bewegen und zu denken.“ Ein deutlicher Fluch war zu hören. {Aya ist wieder er selbst und kann selbstständig denken?!} „Bedauerlicherweise ja.“ {Ist dieses Phänomen jetzt gerade in Mode gekommen oder was?}, fragte sie ungehalten mehr sich selbst. „Bitte was?“ Abweisend wurde ihm geantwortet, dass er fortfahren solle. „Ich habe den Amerikaner damit beauftragt ihn zu beseitigen.“ {Sehr gut. Dann wäre dieses Problem schon einmal gelöst. Aber nun eine andere Frage… sie wissen, wie es sich verhält, wenn dieses Experiment versagt, nicht?} „Natürlich, jedoch war es kein Versagen. Es hat alles wunderbar geklappt, wie du an den Testergebnissen erkennen konntest. Dieser Zwischenfall hat nichts mit meinen Forschungen an sich zu tun.“, verteidigte er sich. {Irgendwie habe ich von ihnen auch keine andere Antwort erwartet… Nun gut. Ich werde ihnen demnächst noch ein paar weitere Objekte schicken. Dann können sie uns beweisen, ob es sich lohnt sie weiterhin zu unterstützen und zu decken. Ich hoffe, sie wissen es zu schätzen und ich will bei der nächsten Marionette 100-prozentige Erfolge.}, mahnte sie. „Keine Sorge. Es kann nichts mehr schief gehen. Ich hoffe allerdings, dass diese Objekte genau so einen starken Willen besitzen, wie mein Letztes. Sonst kann ich für nichts garantieren.“ {Dessen können sie sich gewiss sein. Sie besitzen einen wirklich starken Geist und einen ebenso großen Überlebensdrang.} Ein Hauch eines Lachens war in ihrer Stimme zu erahnen. „Nun, dann können sie definitiv mit Erfolgen rechnen.“, bestätigte er. {Dann sehen wir uns bei der Übergabe. Auf Wiedersehen Herr Disraeli}. „Ihnen noch einen arbeitsreichen Abend.“, verabschiedete er sich ebenfalls. Umgehend wanderte der Hörer erneut Richtung Telefongabel und wurde auf dieser Apparatur niedergelegt. Die noch immer ausgestreckte Hand zog sich zurück und kam auf der Lehne der Sitzmöglichkeit zu liegen. Eine gewisse Genugtuung war nun in der Mimik des Mannes zu erkennen. Mit einer schnellen Bewegung zog er sich ein Blatt Papier heran und begann mit den Ausführungen für seine neuen Objekte, welche ihm ohne Komplikationen versprochen worden waren. Ein viel sagendes Lächeln ließ auf das Zukünftige schließen. tbc Kapitel 22: Unwissenheit ------------------------ Disclaimer: Keiner der hier handelnden Charaktere gehört uns und wir verdienen hiermit kein Geld. Warnung: OOC, dark Pairing: Crawford x Aya (Ran) Kommentar: Hiermit entschuldige ich mich zu Beginn für mehrere Dinge. Zum Einen, dass ich die Menschen, die diese Story lesen so lange habe warten lassen, aber das Abitur nahm Miez und mich zu sehr ein. Zum Anderen für die Unmengen an Rechtschreib- und Grammatikfehler, die in diesem Text zu finden sein werden. Mein Beta hatte leider vor der Ani keine Zeit mehr und ich hatte auch nicht wirklich Zeit, da in unserem Bekanntenkreis eine Hochzeit ausgerichtet wird (Sie beginnt in 1 Stunde). Von daher bitte ich dieses Kapitel zu entschuldigen. @LindenRathan Danke schön und Auftrag ausgeführt. @Ran_Fujimiya Freut mich, dass die die Geschichte gefällt. Nur leider ging die Story dieses Mal wieder nicht schneller weiter. Tut mir sehr leid. Ich hoffe wenigstens, dass sich das Warten gelohnt hat. @Jarnsaxa Bitte sehr, zwar mit ziemlichen Verspätungen, aber hier ist das Kapitel. Ich mag es in ffs auch nicht, wenn gerade so eine Beschreibung zu sehr ausgeschlachtet wird. Zum Einen wird sie dann einfach zu unrealistisch und zum anderen wäre dann einfach die Situation verkannt. Es freut mich zu hören, dass ich diese Grenze nicht passiert habe. Dieses war eigentlich meine zentrale Befürchtung bei diesem Kapitel. Ebenso, dass ich Crawford zu sehr verunstaltet haben könnte. Also ich glaube was Crawford nun mit Aya macht... das weiß er selbst noch nicht wirklich. Aber ich habe da schon einige kleinere Ideen. Und ich besitze ein gewissen Maß an Sadismus? Normaler Weise wird mir doch immer der Masochismus unterstellt (zumindest, was Nähen angeht.) Aber ich denke, wenn dir der Sadismus so gefällt, wird dir eine baldige Szene sehr zusagen. Ich bin gespannt, ob du sie erkennst ^^ Hm... die Vergangenheit Disraelis... eigentlich sind Miez und ich an dieser etwas... verzweifelt. Denn es ist schwer wirklich logische Gründe zu nennen, die ihn so dem machten, was er ist ohne ihn zu einem Spinner zu degradieren. Aber es würde mich persönlich sehr reizen dieses Problem zu lösen. Ich lieber Herausforderungen und mal schauen, was da noch kommt. Keine Sorge Weiß kommt bald noch einmal vor. Ob sie es wollen oder nicht. Und keine Sorge, ich lese sehr gerne. Und wenn es Kommentare sind, dann noch viel mehr. Ich hoffe du kannst mir die Verspätung des Kapitels verzeihen. ~Crawford + Aya~ Hochkonzentriert schaute der Amerikaner auf die Fahrbahn, welche sich vor ihm erneut teilte als sich eine weitere Abfahrt von der Hauptspur abzweigte, um in die tokyoter Innenstadt zu führen. Jedoch entzog sich dieser Sachverhalt komplett der Aufmerksamkeit des Dunkelhaarigen. Einem auswendig gelernten Rhythmus gleich schlängelte er den Wagen durch den sich manchmal verdichtenden Verkehr und nutzte ebenso jede Möglichkeit der Beschleunigung, wenn sich der gegebene Autoabstand weitete. Die städtische Landschaft veränderte sich kontinuierlich als sich der Mercedes immer mehr von der Stadt entfernte. An Stelle des tristen Grau konnte man Nuancen von Grün erkennen, welche sich zu einer beinahe schon waldigen Vorstadtidylle zusammen schlossen. Die Gedanken Crawfords wahren jedoch weniger bei dem Weg, welchen er fuhr, sondern bei der Person, die hinter ihm immer noch auf dem Rücksitz lag. Immer wieder schweifte sein Blick, meist schon unbewusst, über den kraftlosen Körper und verweilte in den ausdruckslosen Iriden, die sich nach der Hälfte der Fahrt geschlossen hatten. Allein dieses Verhalten verwunderte den Amerikaner. Wie konnte sich Abysinnian einfach so in die Gewalt seines Feindes begeben? Ihm scheinbar sogar ein geringes Maß an Vertrauen entgegen bringen? Allein diese Hypothese widersprach all dem, was er jemals in dem Weiß gesehen hatte. Diesen Faden immer weiter spinnend, schien der Amerikaner nicht zu bemerken, wie er an der letztmöglichen Ausfahrt zum Schwarzapartment vorbeifuhr. Kurz zog er die Stirn kraus als ihm eine andere Idee kam. Er war sich sicher, dass der Weiß definitiv mitbekommen hatte aus welch einer Veranlassung Disraeli nach ihm verlangt hatte und was seine Aufgabe war. Ein Auftrag der letztendlich in dem Tod Ayas seine Vollendung finden würde. Hieß dieses jetzt, dass sich der stolze Anführer in sein Schicksal ergeben hatte? Ungläubigkeit erfüllte den Denkenden, als er sich dieser Alternative bewusst wurde. Könnte dieses bedeuten, dass Aya ihm aus diesem Grund so willenlos zu Füßen lag? Unwillkürlich und unwissendlich entwich ein Knurren seiner Kehle. Wie konnte es Disraeli wagen mit solch einer Handlung den Weiß zu…brechen. Die Erkenntnis erstaunte den Amerikaner minimal, da er dieses unbewusst aus seinem Gedächtnis verdrängt zu haben schien. Hatte es dieser Mensch wirklich geschafft den Rothaarigen zu besiegen. Dieses Privileg sollte eigentlich ihm vorbehalten sein. Er wollte den Weiß bis an das Ende seiner Kräfte treiben, sich an seinen Aufbegehren ergötzen und ihm dann den Gnadenstoß versetzen. Ein bösartiges Grinsen umspielte die Lippen Crawfords, jedoch verschwand dieses umgehend als er sich der elenden Person hinter ihm erneut bewusst wurde und seine Wut gegenüber Disraeli wuchs erneut ins Maßlose. Allerdings verbot er sich selbst das Entstehen und Schwelgen in dieser Emotion, die ihm von der jetzt dringend benötigten Objektivität abhalten würden. Wieder mit erstarrter Miene stoppte Crawford seinen Wagen, als eine Ampel vor ihm auf Rot umschaltete. Ein Blatt löste sich relativ zeitgleich von einem Ast, fiel vom Wind leicht getrieben herab und fand seinen Ruhepunkt auf der dunklen Motorhaube. Augenblicklich löste Crawford seinen starren Blick von der Ampel und beobachtete das Grün, welche sich in sein Blickfeld stahl. Was machte ein augenscheinlich gesund wirkendes Blatt in der tokyoter Innenstadt? Unwillkürlich musste er blinzeln, als ihm bewusst wurde wo er hingefahren war. Sollte ihn das Geschehene so sehr irritiert haben? Abfällig schnaubte er über seinen eigenen Gedanken und fuhr los, da sich die Ampelfarbe erneut änderte. Sich nun genau auf seinen Weg konzentrierend, bog er nach wenigen Querstraßen in einen schmaleren Nebenweg ein. Neben ihm zogen verschieden gestaltete, teils gemütlich-schlichte und teils auffallend luxuriöse Bauten vorbei. Jedes jeweils mit einem mehr oder weniger ausgestalteten großen Garten. Erneut verzweigte sich der Weg und der Wagen fuhr in ein nahes bewaldetes Gebiet hinein, das minimal abgelegen von dem Villenmeer des Vorortes lag. Augenblicklich veränderte sich die Bodenstruktur und ein monotones Knirschen erfüllte das Wageninnere, da sich die Reifen ihren Weg über den Kieselweg zu einem Gebäude bahnten. Umgehend erfüllte Crawford ein Gefühl von Ruhe, als er sein Refugium schon vor sich erahnen konnte. Schon etwas gelöster, parkte er den Wagen an der vorgesehenen Stelle und stieg ohne einen Blick auf die Rückbank aus. Eben dort hatte sich die krampfhafte Anspannung, welche sich auf der monotonen Fahrt abgebaut hatte, erneut manifestiert. Leicht zitternd hob sich der Brustkorb des Jüngeren, welcher automatisch das Stück Kleidung fester um sich zurrte. Gebannt starrten die vor Angst geweitete Augen auf das schrägseitliche Profil des Fahrers, das er durch seine unvorteilhafte Lage nur zu erkennen ahnte. Innerlich wütete ein Sturm in dem Rothaarigen. Immer wieder streiften Erinnerungen seinen Geist und führten ihm vor Augen, was vor nicht all zu langer Zeit passiert war. Beinahe verzweifelt versuchte der Weiß das in ihm aufsteigende Gefühl von Angst und Ausgeliefertheit zu unterbinden, jedoch erfolglos, da sich bei jeder kleinsten Bewegung ein sengender Schmerz in seinem ganzen Körper ausbreitete. Verzweiflung hüllte das Herz des Rothaarigen ein, als er sich der Ursache seines Hierseins vollkommen bewusst wurde. Immer noch brannten die Worte Disraelis in ihm, dass der Schwarz ihn doch bitte entsorgen sollte. Ihn wegwerfen konnte, wie ein Stück verrotteter, unwichtiger Abfall. Gepeinigt schloss er seine Augen. Würdelos beseitigt von der Person, der er sich am wenigsten beugen wollte, gemartert und gezeichnet. Sich mit der Situation nicht wirklich abfindend, verdeckten die schweren Lider erneut die dumpfen Iriden, in denen das letzte Feuer zu erlöschen schien, welches gerade noch Leben und Widerwille gezeigt hatte. Die Kraft war versiegt. Vielleicht konnte er sich wirklich nur noch in sein Schicksal fügen. Von dieser Entscheidung hatte der Amerikaner jedoch nichts mitbekommen. Er genoss lieber das was ihm sein Refugium zu bieten hatte. So schloss er kurzzeitig seine Augen und lauschte einfach den Geräuschen, welche man in der Innenstadt trotz einiger Erholungsmöglichkeiten nicht wahrnehmen konnte. So streifte der Wind durch das Geäst. Dieses begann zu schwingen und animierte einige Vögel sich geräuschvoll zu erheben und ihre Stimmen erklingen zulassen. Tief zog der Amerikaner die klare Luft ein und ließ die noch scheinende Sonne auf sein Gesicht strahlen. Ein befreites Lächeln erschien auf dem Gesicht des Crawfords, als er sich in seine Kindheit zurückversetzt fühlte. Er glaubte die Weite und den Frieden erneut zu spüren, welcher er sein Eigen nennen konnte, bevor Rosenkreuz und SZ sein Leben gravierend änderten. Normalerweise neigte er nicht zu Sentimentalitäten, jedoch hatte er sich aus eben solch einem Grund dieses Grundstück unwissend von seinem Team erworben. Um die Ruhe zu finden, die ihm in einem Haushalt mit einem Telepathen und einem pubertierenden Telekineten nicht unbedingt gegeben waren. Augenblicklich verdunkelten sich die Augen des Schwarz, als er sich einer Tatsache bewusst wurde. Er hatte seinem Team diesen Ort verwehrte, jedoch den Weiß in seiner Unvorsichtigkeit zu eben diesem Heiligtum führte. Leicht zog er die Stirn kraus, nach einer plausiblen Begründung suchend. Er sich definitiv bewusst gewesen, dass er den Weiß keinesfalls beseitigen würde, so wie es Disraeli von ihm verlangte beziehungsweise, dass er sich selbst den Zeitpunkt setzen wollte, wann er diesen Auftrag erfüllen würde. Immerhin hatte der Mediziner keine expliziten Rahmenbedingungen geschaffen. Leicht musste Crawford über sein eigenes Verhalten den Kopf schütteln und beschlossen sich zunächst um den Rothaarigen in seinem Auto zu kümmern und das Denken auf später zu verschieben. Möglichst lautlos öffnete er die Hintertür des Mercedes um seinen Gast nicht zu verschrecken. Jedoch schien dieser immer noch so apathisch zu sein, dass er nichts mitbekam. Ohne jegliche erkennbare Regung beugte er sich zu dem Jüngeren herab, musterte kurzzeitig das fahle Gesicht um sich dann mit dem ganzen Oberkörper in das Wageninnere herab zu beugen. Mittels einer ausschweifenden Bewegung fuhr er mit seinem linken Arme unter die schmale Hüfte des Weiß und zeitgleich unter dessen seitlich gelegene leicht angewinkelte Kniegelenke. Augenblicklich versteifte sich der erschöpfte Körper unter den Bewegungen, jedoch folgte kein offensichtliches Aufbegehren. Folglich hob der Amerikaner das Bündel Mensch gänzlich aus dem dunklen Polster. Darauf bedacht den geschundenen Körper so wenig wie möglich zu ziehen, schleuste er Aya aus dem engen Autoraum heraus. Als der Dunkelhaarige wieder aufgerichtet in seiner Umwelt stand, änderte er nochmals die Lage des Weiß. Mit einem gekonnten Stoß gegen die Hintertür schloss sich diese. Immer noch auf das Ende wartend, fühlte Aya die Präsenz des Schwarz nach wenigen Augenblicken über sich, sowie zeitgleich ein Hauch kühlender Luft auf seinem schmerzenden Körper. Zu keiner klaren Emotion fähig, verharrte der Rothaarige in seiner Position, obgleich er am liebsten einfach all dieses hinter sich lassen wollte, jedoch auch dem Amerikaner zeigen wollte, dass man so nicht mit ihm umgehen kann. Noch bevor sich sein Körper zu einer Reaktion bereit erklärt hatte, hob sich auch schon eine Hand unter seine Hüfte. Umgehend versteifte sich sein Körper automatisch und sein Geist wurde erneut von Erinnerungen überflutet. Nur unter Mühen konnte er ein Aufstöhnen vermeiden. Noch immer in der Pein verfangen, entzog sich zusätzlich noch die Polsterung und führte zu einer zusätzlichen Verkrampfung der Muskulatur. Das Nächste was Aya mitbekam, war die Körperwärme eines anderen Menschen, an die er bestimmt, jedoch nicht schmerzhaft herangedrückt wurde. Irritiert nahm Aya die Sanftheit des Schwarz wahr, da dieser anscheinend nicht darauf aus war ihm unnötige Schmerzen zu bereiten. Immer noch diesen Gedanken weiterspinnend, riss ihn ein Knall aus seinen Überlegungen, als die Tür des Auto in ihre Verankerung fiel. Von diesem Geräusch erschocken, fuhr der Körper zusammen und ein unterdrücktes Stöhnen floh von seinen Lippen, als sich die Muskulatur peinigend zusammen zog. Zeitgleich mit dem Ächzen bemerkte Crawford, wie sich der gehaltene Körper versteifte. Umgehend fasste er diesen nochmals bestimmt fester, jedoch darauf bedacht die Muskulatur nicht mehr als nötig zu belasten. So schnell, wie es ihm möglich war, näherte er sich der Haupteingangstür seines Refugiums. Vor dem dunklen Holz blieb er stehen und stellte sich zur vollen Größe auf. Ein leichtes Fiepen ertönte hinter der Tür und unbemerkt wurde ein Irisscan durchgeführt. Nach einem weiteren hellen Ton, erklang die Stimme des Amerikaners. „Bradley Crawford.“ Umgehend wurden die Frequenzen verglichen und eine hundertprozentige Genauigkeit festgestellt. Lautlos schwenkte die massive Tür auf und gewährte den Eintritt ins Innere. In Gedanken durchquerte der Hausbesitzer die Tür und betrat die helle Eingangshalle. Von dort wand er seine Schritte zu der gegenüberliegenden Treppe, die, einen leichten Bogen beschreibend, zum oberen Stockwerk führte. Der verdickte Teppich schluckte das Geräusch der Schritte und so erreichte der Dunkelhaarige in kompletter Ruhe den oberen Teil des Gebäudes. Dieser zeichnete sich durch einen einzigen großen Raum aus, welcher mittels kleineren trennenden Elementen in 2 Bereiche abgegrenzt wurde. Direkt vor den beiden befanden sich mehrere Regale aus hellem Eichenholz, die mit Unmengen von Büchern beinahe schon voll gestopft waren. Diese umschreiben einen Halbbogen, jedoch fortwährend unterbrochen durch hohe Licht spendende Fenster. Genau mittig in dieser Konstruktion befand sich eine bequeme hellfarbige Couch, welche zum Verweilen einlud. Nichtsdestotrotz wurde zunächst kein einziger Blick auf diese Gemütlichkeit verschwendet. Stattdessen wurde das umschließende Treppengeländer umrundet und der Abschnitt genau gegenüber der offenen Bibliothek betreten. Der charakteristische Laminatboden des zweiten Stockwerks wurde hier von einem, dem Treppenstufen ähnlichen Teppich ersetzt. Dieser erstreckte sich in einen kleineren hinteren Teil der Etage, der einen Anbau bildete und die quadratische Fläche des Geschosses auflockerte. In eben diesem Bereich befanden sich 2 Kleiderschränke, sowie eine Truhe. Vor diesem kleineren Bereich befand sich die eigentliche Schlafstätte, welche sich hauptsächlich durch ein großes Bett auszeichnete. Auf eben dieses steuerte der Amerikaner zu und stoppte davor. Einen Moment stand Crawford einfach mit seiner Fracht auf dem Arm in diesem Raum immer noch gedanklich an einem anderen Ort. Jedoch klärte sich sein Geist umgehend, da er sich des akuteren Problems vollends bewusst wurde und seine Konzentration fixierte. So weit es ihm möglich war, lockerte der Amerikaner seinen festen Griff und entfernte somit einen stützenden Arm von der erschöpften Gestalt, den nun etwas haltloseren Körper mehr gegen sich stützend. Mittels einer schnellen Bewegung wurde die seidenbezogene Bettdecke zur Seite geschleudert und eine stabilere Unterlage geschaffen. Auf diese legte Crawford den Rothaarigen vorsichtig ab. Kurz betrachtete er sich den geschundenen Körper, welcher sich umso dramatischer auf der dunklen Unterlage abzeichnete. Für den Bruchteil einer Sekunde glomm erneut seine Wut auf und die eben noch stützende Hand schloss sich zu einer zerstörenden Faust. Der Gedanke, welchen ihn schon seit dem Eintritt beanspruchte, nahm wieder Priorität an. Wie sollte er die Wunden an Ayas Körper versorgen ohne dass der Weiß, in seinem eh schon gepeinigten Zustand, ihn umbringen würde? Beinahe musste Crawford schon über sich selbst lachen. Seit wann war es ihm bitte wichtig, dass es seinem Feind gut ging? Als ob der Rothaarige ihm mehr Antworten auf seine Fragen geben würde, wenn er ihn gut behandelt. Schmerz war bekannter Maßen ein bedeutend besseres Mittel um an Informationen zu gelangen. Jedoch gestand sich Crawford ein, dass er Aya als Feind in einem gewissen Sinne respektierte und folglich wollte er ihm zumindest minimal diese Lage erleichtern. Den Blick nochmals über Ayas Körper schweifen lassend befand er, dass es eine Möglichkeit geben musste um zumindest minimal Abhilfe zu leisten. Mit langen Schritten entfernte sich der Dunkelhaarige von der starr liegenden Gestalt und verließ das obere Geschoss über die Treppe. An deren Ende verlangsamte Crawford seine Schrittfolge und ging nochmals zur Eingangstür. Seitlich gelegen von dieser stand ein kleineres Schuhregal und genau vor diesem stoppte Crawford. Mit einer automatischen Bewegung zog er sich sein Schuhwerk aus und wand sich von der Eingangstür gesehen nach links. Direkt vor ihm befand sich eine einzelne Tür, welche geöffnet wurde und der Amerikaner stand in einer geräumigen und geschmackvoll eingerichteten Küche. Diese war, wie auch die obere Etage durch eine helle und warme Farbwahl ausgezeichnet. Direkt neben der Tür befanden sich die wichtigsten technischen Raffinessen einer modernen Kücheneinheit. Diesen genau gegenüber liegend war ein Tresen angebracht worden und direkt dahinter schloss sich der Wohnbereich an. Crawford entfernte sich etwas von der Küchentür, öffnete eine Schranktüren und schob ein Schubfach auf. Aus eben diesem nahm er eine kleinre Packung mit Schmerztabletten, welche zeitgleich eine beruhigende Wirkung hatten. Danach wurde das Fach zugeschoben, sowie die Tür geschlossen. Der Amerikaner griff noch nach einer Flasche Wasser und strebte an dem Tresen vorbei in das Wohnzimmer. Dieses hatte im Gegensatz zu der eingebauten Küche wieder einen Teppichboden. Dieser schmiegte sich regelrecht an die Füße des Amerikaners, welcher gerade die Ledersitzecke mit dem TV-Bereich passierte. Seine Augen waren auf eine seitlich gelegene Schrankwand gerichtet, die Glaswaren beinhaltete. Aus dieser nahm er ein Trinkgefäß heraus. Dann strebte er zu der nahe gelegenen Tür, die ihn in einen kleineren Flur entließ. Dieser hatte zur rechten Seite hin zwei Türen. Die erste wurde geöffnet und Crawford betrat das geräumig eingerichtete Bad. Dieses war farblich recht neutral gehalten. Der Dunkelhaarige strebte an der Dusche, sowie der Badewanne vorbei zu einem weißen Schrank. Der wurde geöffnet und ein Erste-Hilfekoffer entnommen. Mit allem nötigen versehen, entfernte sich der Amerikaner aus dem Bad und folgte dem Flur zu seiner links gelegenen Öffnung. Aus dieser trat er heraus und befand sich wieder im Eingangsbereich. Dieses Mal jedoch genau gegenüber der Küchentür. Umgehend wand sich der Dunkelhaarige wieder der Treppe zu und erreichte über diese das zweite Stockwerk. Kurzzeitig glaubte Aya die Besinnung zu verlieren, als sich der reißende Schmerz durch seine Synapsen fraß, jedoch wollte er sich nicht die Blöße geben hier und jetzt in den Armen seines Erzfeindes in Ohnmacht zu fallen. Stattdessen konzentrierte er sich auf seine Umgebung, soweit es ihm unter diesen Umständen möglich war. So merkte er relativ schnell, dass sein Oberkörper anscheinend gegen den des anderen gelegt worden war, da er das rhythmische Schlagen des Herzen des Schwarz hörte. Wäre es Aya möglich gewesen, hätten sich seine Lippen zu einem feinen Lächeln verzogen. Zumindest hatte er hier die Antwort auf die Frage, welche ihm Ken einst stellte. Schwarz schienen wirklich ein Herz zu besitzen. Als Aya seine Gedankengänge bewusst bemerkte, hätte er diesen am liebsten wieder vergessen. Es gab nun eindeutig Wichtigeres, als sich an so etwas zu erinnern. Aya spürte, dass der Amerikaner stehen blieb und wartete. Augenblicklich drang ein Folge von Fiebgeräuschen an sein Ohr und der Weiß probierte diese zu zuordnen, wo bei sein Hauptaugenmerk darauf gerichtet war, ob ihm eine Waffe geläufig war, welche solche Töne von sich gab. Allerdings glaubte er keine zu kennen. Als der Rothaarige dann die Stimme des Schwarz hörte, machte diese Geräuschkulisse jedoch Sinn. So schien es sich um den Öffnungsmechanismus eines Gebäudes zu handeln. Leichte Panik überfiel den Weiß als er sich der Dunkelhaarige erneut in Bewegung versetzt und Aya die Tür hinter sich zuschnappen hörte. Gefangen. Erneut dieses Gefühl und Aya begann dieses langsam schon mit bitterer Ironie zu betrachten. Kurzzeitig hörte der Rothaarige noch die Schritte des Amerikaners auf dem Boden, danach schien es so als wurden diese verschluckt. Zeitgleich änderte sich das Laufmuster des Trägers und der Verstand Ayas begann durch die Panik und den Schmerz hindurch logisch zu arbeiteten. Umgehend fand dieser auch eine Antwort auf das veränderte Schema. So schien Crawford ihn gerade eine Treppe hoch zu tragen. Kurz nach dieser Erkenntnis normalisierte sich der Rhythmus wieder, eben so wie wieder Schritte in der Stille zu hören waren. Kurz darauf stoppte der Schwarz und Unbehagen breitete sich in Aya aus. Was würde jetzt passieren? Wie er Unwissenheit hasste… Die anschließende Aktion verwirrte den Rothaarigen. Der einstige stützende Arm Crawfords wurde ihm entzogen und der Weiß merkte, wie sein Körper näher an den des Amerikaners gedrückt wurde. Umgehend spürte er die Wärme des anderen intensiver durch das Hemd hindurch, ebenso wie ihm ein Geruch in die Nase stieg. Ein für ihn unbekanntes Aroma, jedoch nahm Aya bewusst eine Spur Moschus und Zimt wahr. Angenehm, wie es ihm bewusst wurde. Gerade als er sich an den Geruch gewöhnt hatte, entzog sich ihm seine Wärmequelle, als er auf einer kühlen Unterlage sanft abgelegt wurde. Angespannt wartete Aya auf das Kommende. Er spürte regelrecht die Blicke des Schwarz auf sich und ein Gefühl, welcher er nicht einordnen konnte breitete sich in ihm aus. Dieses wurde jedoch schnell von Wut überdeckt. Wut auf diese Situation, Wut auf Crawford und vor allem Ayas Wut auf seine eigene Hilflosigkeit. Momentan hatte er all die Erinnerungen an die letzten Stunden in sich vergraben. Allerdings wusste Aya, dass sie sich schneller als ihm lieb wäre, ihren Weg nach oben bahnen würden. Erst als der Weiß die sich entfernenden Schritte hörte, wurde er sich seiner Lage bewusst. Wenn der Amerikaner ihn jetzt alleine ließ, so würde dieser ihn momentan nicht als ernstzunehmenden Gegner sehen. Folglich war jetzt die einzige Möglichkeit zur Fluch. Tief durchatmend versuchte Aya zunächst seine Schmerzen auf ein erträgliches Maß herunter zu regulieren. Bewusst lockerte er die angespannte Muskulatur, soweit es ihm möglich war. Dieses immer noch probierend tastete er mit einer Hand die Unterlage ab. Er spürte nichts außer einer Kühle und Sanftheit, welche ihn anscheinend umgab. Überlegend probierte der Verstand des Weiß diesen Untergrund annähernd in ein Verhältnis zu setzen. Plötzlich erschien ein Blitz vor seinen geschlossenen Lidern und zeigte ihm eine Erklärungsmöglichkeit. <> Er selbst, als er noch unter der Kontrolle des Chips stand. Damals befand er sich auch in einem Zimmer mit dem Schwarz, genauer genau vor dessen Bett. Dieses war mit bordeauxroter Seide bezogen gewesen. Er selbst hatte damals fasziniert auf diese gestarrt und seine Hand hatte damals ebenso dieses Material nachgezogen. <> Eben dieses Gefühl breitete sich erneut in Aya aus. Augenblicklich schlug der Weiß seine Augen auf und starrte in den Himmel. Mehrmals musste er blinzeln. Hatte er sich so sehr geirrt? War er in der freien Natur und nicht in der Gefangenschaft des Schwarz? War zwischen seinem gerade verflogenem Gedanken und dem Augenaufschlag zu viel Zeit vergangen? War er ohnmächtig geworden und sollte nun spurlos beseitigt werden? Ein Zittern nahm von Aya Besitz als sich sein Blick langsam zu klären begann. Über ihm zeichnete sich eindeutig ein Himmel ab, jedoch war dieser nicht direkt über ihm. Bei genauerer Betrachtung schien über diesem Bett eine Art Kuppel zu sein, welche mit Glas versehen war und somit bei guten Bedingungen wahrscheinlich den ganzen Raum erhellen konnte. Kleinste Wölkchen wurden über die Glaswand getrieben, während sich immer wieder neue Wolkenhügel auftürmten und ebenso schnell wieder abbauten. Wahrscheinlich würde es bald Regen geben. Mit diesem Gedanken löste sich Aya von dem Schauspiel. Sich selbst schon beinahe ohrfeigend. Warum hatte er sich von so etwas Banalem so lange abhalten lassen? Hätte er jetzt noch Zeit zu fliehen oder würde der Schwarz jeden Moment wieder kommen? Umgehend konzentrierte sich Aya, jedoch blieb alles um ihn herum still. So hob er bedächtig seinen Oberkörper an und zog scharf Luft ein, als sich ein schmerzhaftes Zerren einstellte. Mit zusammengebissenen Zähnen erhob sich Aya noch ein Stück. Er erkannte genau gegenüber eine Sitzecke, welche von mehreren Regalen umschlossen wurde. Angenehm überrascht stellte Aya fest, dass es sich in den Regalen mit hoher Wahrscheinlichkeit um eine große Anzahl von Büchern handelte. Fast komplett aufrecht sitzend schob der Weiß seine Beine mehr, als das er sie bewusst bewegte, zu der Bettkante. Von eben diese rutschten sie herab und brachten Aya nun in eine annähernd aufrecht sitzende Lage. Nochmals tief Luft holend nahm der Rothaarige Schwung und probierte auf die Beine zu kommen. Umgehend wurde ihm Schwarz vor Augen. Ein unbarmherziger Schmerz breitet sich in seinem ganzen Körper aus und nahm ihm den Atem. Als Aya das nächste Mal seine Augen aufschlug, lag er wieder auf der kühlen Unterlage, welche wenigstens seinem Rücken Linderung versprach. Mit schwacher Hand zog er die ihn kaum bedeckenden Stoffstücke näher an sich heran, während ihm immer noch sein Herzschlag beunruhigend laut im Gehörgang schlug. Seine hektische Atmung verlangsamte sich allmählich, während er dem Treiben der Wolken frustriert zuschaute. 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