Das ganz normale Chaos von dark_raven (Wieso immer ich?!) ================================================================================ Kapitel 4: Verzweiflung und Aussprache -------------------------------------- 4. Verzweiflung und Aussprache Mit schmerzenden Augen wacht Kira am nächsten morgen auf. Einige Male reibt er sich über die Augen bevor ihm ein Blick auf seinen Wecker verrät, dass es erst 5:30 Uhr ist. Die beiden anderen schlafen bestimmt noch, und so beschliesst er, erst mal duschen zu gehen, um wieder klar denken und sehen zu können. Ausgelaugt und müde schlurft er ins Bad, und schliesst hinter sich zu. Ein Blick in den Spiegel genügt um Kira, sich wieder ins Bett zu wünschen. Seine Lippe sieht nicht besser aus als am Vortag, und seine, von Tränen, rot geschwollenen Augen tragen nicht gerade zur Verschönerung des Gesamtbildes bei. "Du siehst genau so aus wie du dich fühlst Kira, einfach nur scheisse!" ,murmelt Kira sich selbst zu, und steigt unter die Dusche. Doch so richtig geholfen hat es auch nicht, bemerkt Kira eine halbe Stunde später, als er angezogen in der Küche steht und sich die Reste des Currys aufwärmt, die seine Mutter mit einem Zettel gestern abend in den Kühlschrank gestellt hat. Während nun das Curry in der Mikrowelle vor sich hin gart, liesst Kira den kleinen Brief, den seine Mutter auf den Zettel geschrieben hat. ,Guten morgen mein Schatz. Ich hoffe es geht dir besser. Adrian meinte du hättest dich nicht so gut gefühlt und seist schon ins Bett gegangen. Na auf jeden Fall, lass es dir schmecken. Guten Appetit.' Ein kurzes Klingeln ist zu hören, und zeigt das, die Mikrowelle ihre Arbeit getan hat, und man das Curry nun essen kann. Mit einem Seufzen fängt er an zu essen, und überlegt was er heute noch machen soll. Kira beschliesst also, nach dem Essen gleich zu seinem Vater zu fahren. Kurz stutzt er, als er sieht, dass es erst kurz vor sieben ist. Doch dann schiebt er den Gedanken beiseite. Schnell schreibt er noch einen kurzen Brief an seine Mutter. ,Hy Mom Mir geht es wieder besser. Danke fürs Curry, es hat grossartig geschmeckt. Ich bin bei Dad, falls du mich suchst. Ich komme noch vor dem Mittagessen nach hause. Hab dich lieb Kira' Er schnappt sich sein Skateboard und verlässt das Haus, in Richtung U-Bahn. "Ja Ishida hier. Was wollen sie denn schon so früh morgens?" ,tönt es verschlafen aus der Gegensprechanlage. "Ich bin's Oto-san. Ich muss unbedingt mit dir reden. Es ist wichtig!" "Kira? Was ist denn los mein Junge?" ,sein Vater klingt besorgt. Sein Sohn kommt sonst nie so früh vorbei. "Können wir das nicht drinnen bereden?" "Oh natürlich. Komm rauf." Das Surren der Tür ertönt und Kira macht sich auf den Weg in den obersten Stock. Sein Vater wartet, wie vor zwei Tagen schon im Türrahmen gelehnt. Wäre es nicht eine solch ernste Angelegenheit gewesen, hätte Kira losgelacht. Sein Vater trug einen neongrünen Bademantel, welcher er einst von seiner Schwester auf den 40. Geburtstag geschenkt bekommen hat. Schweigend folgt er seinem Vater ins Wohnzimmer. "Also, was ist passiert?" ,fragt sein Vater besorgt. "Ich...es ist nichts passiert.....es....ich muss einfach mit dir reden." ,stammelt Kira. Einmal atmet er noch tief durch, bevor er fragt: "Wie stehst du zu homosexuellen?" Verwundert sieht ihn sein Vater an. Mit gesenktem Kopf wartet Kira auf die Antwort seines Vaters. "Ich habe nichts dagegen. Ich finde es ist egal wen man liebt, ob jetzt jemanden vom gleichen Geschlecht oder nicht. Man kann nicht selbst entscheiden wo die Liebe hin fällt. Ich finde es ist jedem selbst überlassen wen er liebt." ,sagt sein Vater mit ernster Stimme. "Na los, komm schon Junge, etwas muss doch geschehen sein. Du würdest sonst nicht so niedergeschlagen bei mir im Wohnzimmer sitzt, als ob die Welt untergeht." "Ich...ich habe mich ver...verliebt.....In einen Mann." Stille senkt sich über den Raum. Vorsichtig hebt Kira den Blick und sieht seinem Vater ins Gesicht. Doch dort wo er Verachtung und Abscheu befürchtet hat, sieht er nur Erstaunen und Verwirrtheit. Sein Vater war also nicht böse auf ihn. Vorsichtig fragt er: "Ist alles in Ordnung Oto-san? Ich....ich kann nichts dafür. Es....es ist einfach so gekommen, ich habe es nicht mal bemerkt bis gestern abend." "Ganz ruhig Kira, du musst dich für nichts entschuldigen. Ich habe das ernst gemeint, was ich vorhingesagt habe. Ich verurteile dich nicht weil du einen Mann liebst. Du bist und bleibst mein Sohn. Mein einziger. Ich würde dich sogar noch lieben wenn du ein Mörder bist. Der einzige Wehrmutstropfen ist der, dass du mir keine Enkelkinder schenken kannst. Aber für das gibt es ja noch Adoptionen." Aufmunternd lächelt er Kira an. "Willst du mir erzählen wie es dazu gekommen ist?" Einwenig erleichterter beginnt Kira zu erzählen: "Also ich habe mich gestern wieder geprügelt, aber nur weil Marc dich einen Reisfresser genannt hat, das darf niemand. Ich habe ihm dann die Nase gebrochen und er hat seine Kumpels auf mich gehetzt, nun gegen vier habe ich keine Chance. Nun ja als ich dann zu hause war, hat er mich verarztet und gesagt ich sehe süss aus mit den Pflaster, und hat mich geküsst. Ich habe den Kuss erwidert und als er sich wieder von mir getrennt hat bin ich total verwirrt in mein Zimmer gerannt und angefangen zu kaligraphieren. Als mich Mom dann zum Essen gerufen hat, und mich auch gleich zum Händewaschen geschickt hat, bin ich ins Bad und er war auch schon da und hat mich angegrinst. Als ich mich im Spiegel betrachtet habe, habe ich festgestellt, das alles voller schwarzer Tinte war, und meine Lippe wieder aufgegangen war. Aber das schlimmste war der riesengrosse Fleck auf meinem Shirt, Mom wird mich umbringen. Ich habe es dann ausgezogen und mich übers Waschbecken gebeugt. Plötzlich habe ich zwei Hände gespürt die auf meinem Hintern lagen. Ich habe mich erschrocken umgedreht und er stand nur eine Handbreit von mir entfernt. Er hat mir ins Ohr geflüstert das man bei mir einfach schwach werden muss, und das ich nicht weiss, was ich ihm antue wenn ich mich übers Waschbecken beuge. Er hat auch gesagt das er Blut geleckt hat und jetzt mehr will. Er meinte den Kuss. Na ja, auf jeden Fall hat dann Mom an die Tür geklopft. Ich bin darauf hin panisch aus dem Bad geflüchtet und habe mich in meinem Zimmer eingeschlossen. Ich weiss nicht was ich tun soll, er ist doch mit Mom zusammen, und doch macht er sich an mich ran. Ich weiss nicht ob er nur mit mir spielt oder ob er es tatsächlich ernst meint. Bitte Oka-san du musst mir helfen. Ich weiss einfach nicht mehr weiter." Während der ganzen Zeit, in der Kira erzählt hat, hat sein Vater geschwiegen. Nun zieht er seinen völlig aufgelösten Sohn in die Arme. Erste Tränen der Verzweiflung haben sich bereits aus Kiras Augen gelöst, und benetzten nun sein Gesicht. "Sscht, ganz ruhig. Ich bin ja hier." Sanft streichelt er Kira durchs Haar. Langsam beruhigt sich dieser wieder und sieht seinen Vater aus verheulten Augen, dankbar an. "Rede mit Adrian. Frage ihn ob er nur mit dir spielt. Und wenn das der Fall ist, dann sage ihm, dass er dich in ruhe lassen soll." Ein leichtes Nicken, sagt ihm das Kira seinen Rat befolgen wird. Noch eine Zeit lang bleib Kira in den Armen seines Vaters, er geniesst das Gefühl wirklich geliebt zu werden. Lange hat er das nicht mehr gefühlt. Seine Mutter hat viel zu viel mit anderen Männern zu tun. Nach gut einer Stunde verlässt Kira seinen Vater wieder. Die nächsten Tage verlaufen ohne das etwas aufregendes geschieht. Am zweitletzten Tag vor der Ankunft seines besten Freundes, beschliesst Kiras Mutter mit einer Freundin in die Innenstadt zu fahren. Kira hat noch immer nicht mit Adrian geredet. In den letzten Tagen hat er versucht so gut es geht ihn zu ignorieren. Nun liegt Kira im Garten auf der grossen roten Hängematte und liesst ein Buch. Das Mädchen ohne Namen. Ihm tat Andi, die Hauptfigur, leid. So ganz alleine aufzuwachen und nicht zu wissen wer man ist, und wo man ist. Plötzlich fällt ein Schatten über ihn. Als er aufblickt sehen ihn zwei nachtblaue Augen genau an. Einwenig unsicher fragt er: "Was willst du?" "Ich muss mit dir reden. Jetzt gleich." Seufzend erhebt sich Kira aus der Hängematte und folgt Adrian auf die Terrasse. "Also, was willst du...." Er kommt nicht dazu seine Frage zu Ende zu sprechen. Denn weiche Lippen hindern ihn daran. Er spürt wie Adrians Zunge sanft über seine Lippen fährt und um Einlass bettelt. Kira muss sich arg zusammen reissen um, seine Lippen nicht zu öffnen. Stattdessen stösst er Adrian etwas grob von sich weg. "Verdammt noch mal! Was soll das? Du spielst doch sowie so nur mit mir, also lass mich in ruhe. Du liebst doch meine Mutter. Hör bitte auf mit meinen Gefühlen zu spielen. Es tut weh, so verdammt weh, zu wissen das du nur mit mir spielst." Wieder laufen Tränen Kiras Wange hinab. "Ich liebe deine Mutter nicht." Überrascht sieht Kira auf. "Aber warum bist du dann mit ihr zusammen? Ich verstehe das nicht." Sanft legt sich eine Hand auf Kiras Wange und wischt die Tränen weg. "Ich bin nur mit deiner Mutter zusammen um bei dir zu sein. Ich... ich muss dir was erzählen." Er packt Kira an der Hand und zieht ihn auf die grosse Hollywoodschaukel. Er setzt sich und zieht Kira neben sich. "Weißt du noch als du mich gefragt hast ob ich mal in Japan war? Ich war, um genau zu sein, vor zwei Jahren dort. In Tokyo. Ich war vielleicht eine Woche dort, als ich in einem kleinen 100-Yen Laden einen Jungen getroffen habe. Er hatte dunkelbraunes, zerzaustes Haar, aussergewöhnlich grüne Augen, und war für einen Japaner viel zu gross. Schon beim ersten Anblick wusste ich, den muss ich haben. Nur kurze Zeit später tauchte eine Frau auf die Spanisch sprach, und sich bei ihm erkundigte ob er schon ein Geschenk für seinen Vater gefunden hat. Ich bin dann wieder aus dem Laden gegangen und hab mich in das gegenüberliegende Café gesetzt. Na ja, die Woche verging und ich traf den Jungen noch einige Male auf der Strasse, doch ich habe mich nie getraut ihn anzusprechen. Als ich dann wieder hier in Spanien war, ging mir der Junge einfach nicht mehr aus dem Kopf. Nach gut zwei Jahren beschloss ich dann in die Stadt zu ziehen. Ich traf dort auf die Frau von damals und kam mit ihr ins Gespräch. Ich erfuhr das sie sich erst vor kurzem von ihrem Mann, einem Japaner, getrennt hat, und nun mit ihrem Sohn in einem kleinen Haus wohnt. Ich hatte die Hoffnung das ihr Sohn der Junge von damals ist, und darum habe ich mich an sie ran gemacht. Und nun bin ich hier, bei dem Jungen der mir damals den Kopf verdreht hat. Hör mir zu Kira, ich spiele bestimmt nicht mit deinen Gefühlen. Ich habe dich zwei Jahre lang gesucht." Kira ist sprachlos. Er hat vieles erwartet aber das nicht. "Ich...ich weiss nicht was ich sagen soll. Ich...ich..." Er bricht sein Gestotter ab. Plötzlich fühlt er die weichen Lippen wieder auf den seinen. Adrians Zunge bittet sanft um Einlass, und dieses Mal gewährt ihm Kira den auch. Er hat das Gefühl er müsse sterben als Adrian anfängt seine Zunge zu massieren und seinen Gaumen zu liebkosen. Vorsichtig erwidert Kira den Kuss. Ein erleichtertes Seufzen ist von Adrian zu hören. Wegen Sauerstoff Mangel müssen sie sich wieder trennen. Lächelnd sieht Kira in Adrians blaue Augen. Liebevoll streicht dieser über Kiras Wange und wischt die letzten Tränenspuren fort. "Komm, lass uns ein Eis essen gehen. Ich halte das bei dieser Hitze kaum aus." Begeistert nickt Kira. Es ist wirklich heiss heute. Sie erheben sich und gehen durchs kühle Haus auf die Strasse und Adrian holt seine Auto. Nach einigen Minuten Fahrt kommen sie in der Innenstadt an, und Adrian parkt sein Auto in einer der kühlen Tiefgaragen. Zusammen schlendern sie durch die Fussgängerzone. "Ich hoffe nur wir treffen nicht auf Mom." Grinsen legt Adrian ein Arm um die Schulter des Kleinern. "Ich würde ja gerne wissen was sie hier will, und wieso sie mich nicht mit nehmen wollte. Na ja, ist auch egal." Er zuckt mit den Schultern und geht weiter in Richtung des kleinen Cafés, welches vor ihnen liegt. Kira atmet auf als sie das wesentlich kühlere Café betreten. Adrian zieht ihn zu einem kleinen Tisch direkt vor einem der grossen Fenster. Sofort kommt eine Kellnerin zu ihnen. Adrian bestellt sich einen Eiscafé und Kira einen Vanille Milchshake. Kaum ist die Kellnerin weg, spürt Kira eine Hand auf seinem Oberschenkel. Als er aufsieht, blickt er geradewegs in das breit grinsende Gesicht von Adrian. Misstrauisch verengt er die Augen. "Was wird das?" Adrians Grinsen wird breiter, und mit einem Augenzwinkern sagt er: "Ich muss dich doch besser kennen lernen." Kiras Augenbraue wandert in die Höhe. "Das nennst du ,besser kennen lernen'?" Noch bevor Adrian antworten kann, taucht die Kellnerin auf und stellt ihnen das Bestellte vor die Nase. Sofort fängt Kira an, seinen Milchshake zu trinken. Amüsiert beobachtet Adrian ihn. Nach einigen Schlucken lässt Kira von seinem Becher ab. Und sieht aus dem Fenster, während er sich über die Lippen leckt, um den restlichen Milchshake zu entfernen. Ein geflüstertes "Stopp!" ,lässt ihn inne halten, und sich zu Adrian umdrehen. Mit fragendem Blick sieht er ihn an. Ohne ein Wort zu sagen, beugt Adrian sich über den Tisch, und leckt Kira über die Mundwinkel, in denen sich noch Milchshake befand. Einladend öffnet Kira seine Lippen, was auch sofort von Adrian genutzt wird. Vergessen sind all die Leute um sie herum, und die vielleicht nachfolgenden bissigen Kommentare. Einzig und alleine diese sanfte Zunge zählt noch für Kira. Als Adrian wieder von ihm ablässt, grinst er in das rote Gesicht von Kira. "Du siehst süss aus wenn du rot wirst." Kira läuft daraufhin noch eine Nuance dunkler an, und sieht wieder aus dem Fenster. Nur Augenblicke später schreit er auf, so das einige Gäste um sie herum, erschrocken zusammen zucken, und sich zu ihnen umdrehen. Verdattert sieht Adrian den anderen an. Mit zitternder Hand zeigt Kira aus dem Fenster. "Dort steht Mom, drüben bei New Yorker. Aber das ist bestimme nicht ihre Freundin." Adrian lässt seinen Blick von rechst nach links schweifen. Er bleibt an Rebecca hängen und sieht zu wie sie dort mit einem jungen Mann, etwa in Adrians alter, steht. Langsam kommen sie näher, und ihr Begleiter ist besser zu erkennen. Er trägt moderne Klamotten und hat schwarze Haare. Nun bleiben sie stehen und der Mann küsst Rebecca zum Abschied und gibt ihr einen Klaps auf den Hintern. Lachend geht Rebecca weiter Richtung der teuren Läden. Vorsichtig beobachtet Kira, Adrian. Dieser hat seine Augen zu engen Schlitzen zusammen gezogen. Wütend knurrt er: "Was bildet die sich eigentlichein. So lasse ich nicht mit mir spielen. Na die kann was erleben wenn sie wieder zu hause ist." Kiras Augen weiten sich erschrocken. Adrian, der Kiras angespanntes Gesicht bemerkt hat, streicht ihm beruhigend über die Wange. "Keine Angst Kleiner, ich liebe deine Mutter nicht, ich lasse nur nicht gerne mit mir spielen." Kiras Gesichtszüge entspannen sich wieder. "Weißt du eigentlich weshalb sich mein Vater, von meiner Mutter getrennt hat?" Adrian schüttelt den Kopf. "Sie ist ihm Fremdgegangen, und nicht nur einmal. Das ist in den letzten Monaten immer so gelaufen. Aller zwei Wochen einen Neuen. Du bist der erste, mit dem sie länger als zwei Wochen zusammen ist. Aber so wie es aussieht hat sie wieder einen Neuen." Seufzend winkt Adrian der Bedienung und zahlt. "Wir sollten langsam gehen." Kira sitzt in seinem Zimmer und liesst seit sie zurück gekommen sind. Gleich nachdem sie vor dem Haus gehalten haben ist Kira in sein Zimmer gegangen. Er wollte den Streit zwischen seiner Mutter und Adrian nicht mit erleben. Vor ungefähr fünf Minuten ist seine Mutter nach hause gekommen, und seit dem streiten sie sich. Kira hat seine Kopfhörer an die Anlage angeschlossen, damit er die Stimmern der beiden Älteren nicht hören muss. Seufzend legt er sein Buch beiseite und fährt seinen Laptop hoch. Er beschliesst Tom eine Mail zu schreiben. ,Hey Tom Ich hoffe dir geht's gut. Ich kann es kaum erwarten bis du wieder hier bist. Ich muss dir was wichtiges sagen und ich weiss nich ob das nich unsere Freundschaft zerstört. Ich weiss nich wie ich dir das am besten beibringen soll. Na gut, am besten kurz und schmerzlos. Ich bin schwul! Ja du hast richtig gelesen, ich hab mich in einen Mann verliebt. Aber das schlimmste is, das es der neue Freund meiner Mom is. Er liebt meine Mom zwar nich, aber bis jetzt hat er auch noch nich gesagt was er für mich empfindet. Ich denke schon das da Gefühle sin, (keiner kann SO küssen ohne Gefühle,) aber ich bin einfach nich sicher. Ich bin schon ganz schön fies, ich spann meiner Mom den Freund aus. Ich hoffe du bist nich zu geschockt und schreibst zurück. Ansonsten melde dich einfach wenn du wieder da bist. Dann kannst du mir auch eine runterhauen, weil ich schwul bin. Schöne Grüsse an alle Kira' Kurz muss Kira über das Geschriebene lachen. Dann schickt er es ab. Er setzt die Kopfhörer ab und horcht ob die beiden anderen immer noch streiten. Doch es ist nur leise Musik aus dem Wohnzimmer zu hören, und aus dem Schlafzimmer seiner Mutter dringt immer wieder ein leises Schluchzen. Er beschliesst runter zu gehen. Als er vor der Wohnzimmertür steht erkennt er die leise Melodie. Irgendjemand spielt die Mondscheinsonate von Beethoven auf dem Klavier. Leise macht er die Tür auf. Der Anblick der sich ihm bietet ist atemberaubend. Adrian sitzt mit geschlossenen Augen am Klavier und seine Hände tanzen förmlich über die Tasten. Sein Haar wippt leicht vor und zurück und streift immer wieder seine Wangen. Kira geht langsam auf ihn zu. Leise sagt er: "Wie geht es dir?" Die letzten Töne des Liedes verklingen und Adrian lehnt sich zurück an Kira, der mittlerweile hinter ihm steht. Ein Seufzen entweicht seinen Lippen. Kira schliesst seine Arme um Adrians Schultern und stützt sein Kinn auf dessen Kopf. "Mir geht es gut, aber deine Mutter hat es sehr mit genommen. Ich habe ihr gesagt das ich nicht mit mir spielen lasse und sie heute gesehen habe wie sei mit diesem Typen rumgemacht hat. Sie hat alles abgestritten. Ich habe mich von ihr getrennt und werde morgen ausziehen." Bei diesen Worten versteift sich Kira. Mit belegter Stimme sagt er: "Ich will aber nicht das du gehst! Ich.... ich lie....liebe dich doch!" Erschrocken ist Adrian aufgesprungen. Jetzt nimmt er Kira in den Arm und flüstert ihm beruhigende Worte ins Ohr. "Sscht Kleiner ich liebe dich doch auch. Nur weil ich wieder ausziehe heisst das nicht das sich an meinen Gefühlen für dich etwas ändert. Du kannst mich jederzeit besuchen kommen. Vergiss nicht du bist erwachsen, du kannst machen was du willst. Wenn du willst kannst du auch zu mir ziehen. Ich will doch auch nicht das du nicht bei mit sein kannst." Schniefend kuschelt sich Kira in Adrians Arme. Leise murmelt er: "Schläfst du heute Nacht bei mir?" Verwundert sieht Adrian ihn an. "Und was willst du deiner Mutter sagen wenn sie uns erwischt?" Lächelnd antwortet Kira: "Die muss morgen früh zur Arbeit, und so wie ich sie kenne, will sie dich nicht mehr sehen. Du kannst also ruhig bei mir schlafen, du musst morgen nur früh genug aus dem Haus sein." Kurz überlegt Adrian noch, dann stimmt er zu. Glücklich zieht Kira den Grösseren in sein Zimmer. Dort entledigt er sich seiner Kleider bis auf die Boxershorts, und steigt unter die Bettdecke. Auch Adrian zieht sich aus und steigt zu Kira ins Bett. Dieser kuschelt sich sofort an den Älteren. Sanft legt Adrian seine Arme um Kira, und so schlafen sie beide ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)