Schnappt Joey! von Cat_in_the_web ================================================================================ Kapitel 9: Teil 9 ----------------- Titel: Schnappt Joey! Teil: 9/10 Autor: Cat in the web Fandom (Anime/Manga): Yu-Gi-Oh Rating: PG Pairing: Yugi/Yami + Joey und Kaiba + Ryou/Bakura Disclaimer: Ich habe keinerlei Rechte an Yu-Gi-Oh. Ich bin nur ein Fan, der sich die Charaktere kurz ausgeliehen hat, um eine kleine Fanfiction zu schreiben. Und natürlich mache ich kein Geld damit. Ich bedanke mich bei cherry02 und Dany, dass sie sich die Mühe gemacht haben, das letzte Kapitel zu kommentieren. Danke! Um hier keine Verwirrung zu stiften, beachtet bitte folgendes: Ryou Bakura = Ryou Geist des Millenniumsringes = Bakura "..." = sprechen (Menschen) ,...' = denken (Menschen und Tiere) <...> = Hundesprache (wenn es mehr ist als nur Wauwau) //...// Verständigung zwischen den Millenniumsgeistern und ihren Menschen -------------------------------------------------- Schnappt Joey! von Cat in the web Teil 9 Yugi strich sich erschöpft einige vorwitzige Haarsträhnen aus den Augen. Er hatte jetzt schon überall nach Joey gesucht, aber er hatte noch keine Spur von ihm gefunden. Er hatte an all den Orten nachgefragt, wo Joey sich normalerweise blicken ließ, wenn Wochenende war, aber weder in ihrem Lieblingscafé noch in der Spielhalle hatte ihn jemand gesehen. Bei Tristan und Tea brauchte er erst gar nicht nachfragen, die waren dieses Wochenende nicht zu erreichen. Und bei Ryou ging niemand ans Telefon, er war wohl auch irgendwo unterwegs. Yugi sah auf und entdeckte, dass er wieder vor der Bäckerei stand, wo alles heute Morgen angefangen hatte. Hier hatte er sich heute Morgen mit Joey getroffen, nur um ihm mitteilen zu müssen, dass er doch erst ab Mittag konnte. Aber als er dann wie vereinbart zur Mittagszeit vor Burger World gewartet hatte, war Joey nicht gekommen, und das allein war Grund zur Sorge. Joey verpasste nie ein Essen, vor allem nicht, wenn er eingeladen wurde. Stattdessen war der Hund gekommen. Zugegeben, der Golden Retriever hatte unheimlich süß ausgesehen. Irgendwie hatte ihn der Hund an Joey erinnert. Der Farbton seines Fells war der Gleiche wie Joey's Haarfarbe, und diese wunderschönen braunen Augen... Es war fast, als hätte Joey ihn angeblickt an Stelle des Hundes. Wenn Joey doch nur aufgetaucht wäre, er hätte den Hund sicher auch gemocht. Yugi seufzte und riss sich zusammen. Es brachte nichts, sich Joey herbei zu wünschen. Er musste ihn finden. Vielleicht war er ja inzwischen doch in der Spielhalle aufgetaucht. Die Spielhalle war einer von Joey's Lieblingsplätzen. Er würde einfach noch mal hingehen und sich umsehen. Yugi beschloss, durch die Gasse neben der Bäckerei zu gehen. Es war eine Abkürzung zur Spielhalle. Er trat in die schmale Gasse, die selbst jetzt am hellen Tage ein wenig schummrig aussah. Yugi fand es ein wenig beklemmend, auch wenn er wusste, dass Yami, der Geist seines Millenniumspuzzles, bei ihm war. Es war sicher nicht das erste Mal, dass er durch solch eine düstere Gasse lief, aber meistens war Joey bei ihm, und Joey's Furchtlosigkeit gegenüber solchen Gassen und überhaupt düsteren und verlassenen Orten färbte immer auf Yugi ab. An Joey's Seite lief er furchtlos durch hunderte von dunklen Gassen. Yugi schritt ein wenig zögerlich in die Gasse hinein. Er hatte nur ein paar Meter hinter sich gebracht, als sein Blick auf ein Kleiderbündel am Boden der Gasse fiel. Na so was, das sah ja aus wie Joey's grüne Jacke, die er heute Morgen angehabt hatte. Yugi trat näher. Einen Moment mal! Das WAR Joey's Jacke! Wieso lag die hier? Und was sollten die anderen Kleidungsstücke? Yugi beugte sich hinunter und hob die einzelnen Kleidungsstücke auf. Das war Joey's JACKE! Das war sein SHIRT! Hier war seine HOSE mit der UNTERHOSE, die noch darin hing! Da waren die SCHUHE, in denen noch die SOCKEN waren! Und es waren Joey's Sachen, da war sich Yugi sicher! Er hatte doch heute Morgen gesehen, dass Joey diese Kleidungsstücke getragen hatte! Was hatte das zu bedeuten??? Und was zum Donnerwetter trug Joey JETZT?!?!?! //YAMI!!!// Obwohl der Ruf von Yugi nach Yami nur auf gedanklicher Ebene erschallte, war er dermaßen laut, dass es den Millenniumsgeist fast umgehauen hätte! Yami hatte sich nur für ein paar Minuten in seinen Seelenraum zurückgezogen, doch als er den Ruf von Yugi hörte und die Sorge und Verwirrung des Jüngeren spürte, schoss er wie ein geölter Blitz aus seinem Seelenraum hinaus an die Seite seines Freundes. Auch wenn Yami keinen Körper hatte, spürte Yugi doch augenblicklich die Präsenz seines geisterhaften Begleiters und beruhigte sich wieder etwas. Es dauerte nur ein paar Minuten, dann wusste Yami, was Yugi so in Aufregung versetzt hatte. Yami übernahm für ein paar Minuten die Kontrolle über Yugi's Körper, sah sich die Kleidung genau an und durchsuchte die Gasse. Schließlich kniete er sich hin und studierte den Boden. Leider war der Boden geteert, aber an einigen Stellen hatte sich Dreck angesammelt. Die Leute nahmen es nicht so genau mit dem Kehren in dieser Gasse, durch die sowieso kaum jemand ging. //Hier sind leider nicht viele Spuren, Yugi. Da sind die Abdrücke von Schuhen und von einem Tier, wahrscheinlich ein Hund. Ansonsten haben wir nur Joey's Kleider als weiteren Anhaltspunkt. Und es sind wirklich Joey's Kleider.// //OH MEIN GOTT!!!// schrie Yugi, und Yami zuckte zusammen, als der gedankliche Schrei durch seinen Kopf dröhnte, //Womöglich ist Joey von einem Perversen überfallen worden! Der Perverse hat ihm die Kleider vom Leib gerissen und ihn entführt! Jetzt liegt er irgendwo an eine Wand gekettet und wird belästigt! Wir müssen ihn retten!// //Ganz ruhig, Yugi!// versuchte Yami ihn zu beruhigen, //Es gibt nirgendwo Spuren eines Kampfes. Es sind keine Mülltonnen umgeworfen worden, und nirgendwo gibt es auch nur eine Spur von Blut, auch nicht an Joey's Kleidung. Und seine Kleidung ist in einwandfreiem Zustand, nichts ist zerrissen oder sonst wie beschädigt. Wenn Joey angegriffen worden wäre, hätte er sich gewehrt.// Yugi atmete tief ein und aus. //Du hast Recht. Niemand kann Joey so einfach überwältigen. Aber wenn seine Kleider hier sind, wo ist er?// //Wo immer er ist, er dürfte einiges an Aufsehen erregen.// //Wieso?// fragte Yugi verwirrt. //Nun, Yugi, wenn seine Kleidung hier ist, müsste Joey ohne sie durch die Stadt gelaufen sein - NACKT!// Yugi erwiderte nichts darauf, aber Yami spürte ein Gefühl von ihm kommen, welches ähnlich einem Dampfdruckkochtopf sein musste, dessen Funktion überstrapaziert wurde. Der Millenniumsgeist hielt es für das Beste, wenn er für eine Weile die Kontrolle über Yugi's Körper behielt. Er bezweifelte, dass Yugi im Moment in der Lage war, sich nach Joey zu erkundigen. *** Joey lief so schnell ihn seine Pfoten tragen konnten. Er hatte es verständlicherweise sehr eilig, von dem städtischen Hundezwinger weg zu kommen. Am liebsten wäre er ja den anderen Hunden gefolgt und hätte mit ihnen zusammen Kaiba durch die Gegend gejagt. Das wär' ein Spaß gewesen! Aber bedauerlicherweise hatte er dringenderes zu tun. Er musste einen Weg finden, wie er sich zurück verwandeln konnte, und außerdem waren da immer noch Bakura und Kaiba. Die gaben bestimmt nicht so leicht auf. Joey vertrat die Ansicht, dass seine besten Chancen waren, Yugi und Yami auf seine Situation aufmerksam zu machen, auch wenn er noch keine Ahnung hatte, wie er das machen sollte. Aber zuerst einmal musste er die Beiden finden. Um alles weitere kümmerte er sich dann. Hm, wo sollte er anfangen zu suchen? Nun, der Stadtpark lag genau auf seinem Weg, und er war einer von Yugi's Lieblingsplätzen. Er würde einfach einen kleinen Abstecher machen und durch den Park laufen. Vielleicht hatte er ja Glück und entdeckte Yugi. *** Kaiba's Finger klopften ungeduldig gegen sein Bein, während er in seiner Limousine saß und zum Stadtpark gefahren wurde. Ein Blick auf seine Armbanduhr zeigte ihm, dass er nur ein paar Minuten zu spät kommen würde. So lange würde der Geist des Millenniumsringes ja hoffentlich warten. Er sah aus dem Fenster. Der Stadtpark kam bereits in Sicht, es würde nicht mehr lange dauern. Plötzlich setzte sich Kaiba ruckartig auf und starrte in Richtung Stadtpark. Ein Golden Retriever war auf dem Bürgersteig aufgetaucht und trottete nun durch einen der Eingänge in den Park hinein. Kaiba's Gesicht verzog sich zu einem fiesen Grinsen. Das war Joey Wheeler, kein Zweifel! So viele Golden Retriever, die ganz allein in Domino City unterwegs waren, gab es nämlich nicht, und nach dem Streich, den ihm dieser Köter gespielt hatte, würde er ihn nicht so schnell vergessen. Jetzt brauchte er nur noch Bakura zu holen, dann konnte die Jagd beginnen. Noch ungeduldiger als vorher wartete Kaiba, bis seine Limousine auf den Parkplatz gefahren war, dann wies er seinen Chauffeur an, hier zu warten und eilte in den Stadtpark. Dabei sah er sich immer wieder suchend um, ob er Joey noch irgendwo entdecken konnte. Doch der Park war sehr groß, und nirgendwo war eine Spur des Golden Retrievers zu entdecken. Dafür fand Kaiba Bakura, der ungeduldig am Ententeich auf ihn wartete, einem kleinen Gewässer, welches seinen Namen der Tatsache verdankte, dass die meiste Zeit über besonders viele Enten darauf schwammen. "Na endlich!" schnauzte der Ringgeist verärgert, als er Kaiba auf sich zukommen sah, "Du bist zu spät!" "Ich habe gerade mal 10 Minuten länger gebraucht." bemerkte Kaiba steif. Bakura hatte ja gute Nerven, ihn, Seto Kaiba, wegen der paar Minuten anzuschnauzen. Aber Bakura schnaubte nur abfällig und erwiderte: "Ich möchte nicht wissen, was du mit einem deiner Angestellten machen würdest, wenn dieser zu einer Verabredung mit dir 10 Minuten zu spät kommen würde." Nun, da hatte Bakura irgendwie schon Recht, aber trotzdem hielt es Kaiba für nötig, noch auf eine Kleinigkeit hinzuweisen: "Ich bin nicht dein Angestellter, Bakura. Wir sind eher Partner." Warnend funkelte er den Ringgeist an. Aber Bakura ließ das völlig kalt. "Was auch immer." meinte er nur, dann fragte er: "Nachdem ich wohl annehmen darf, dass die Sache mit dem Hundefänger daneben ging, hast du irgendeine Idee, wo der verdammte Köter ist?" Kaiba's Miene hellte sich wieder auf, und sein übliches arrogantes Grinsen kehrte zurück. Bakura bemerkte den Stimmungswechsel und hob fragend eine Augenbraue. Er hielt das überhebliche Grinsen des anderen für ein gutes Zeichen. "Ich hab gesehen, wie Wheeler hier in diesen Park gerannt ist, nur ein paar Minuten vor mir. Leider konnte ich ihn nicht aufhalten, aber er muss noch hier sein." sagte Kaiba. "Ausgezeichnet." Bakura lächelte grimmig und sah sich um. "Es scheint, als hätten wir Glück. Es sind kaum Leute im Park, obwohl Samstagnachmittag ist." "Irgendwo in der Stadt ist eine Veranstaltung mit einem kostenlosen Konzert und einem Grillfest für Familien. Deshalb sind kaum Leute hier." wusste Kaiba zu berichten, "Wir können also relativ ungestört den Köter fangen." Die Beiden machten sich auf den Weg. Der Stadtpark war groß, aber sie waren zuversichtlich, dass sie Joey finden würden. Und diesmal würde er ihnen nicht entkommen, dafür würden sie schon sorgen. *** Yami kam unterdessen auf seiner Suche nach Joey wieder bei Burger World vorbei. Er ließ seine Blicke über die Gäste des Fast-Food-Restaurants gleiten, und da er niemanden entdecken konnte, den er kannte, ging er weiter. Doch der Besuch von Burger World brachte ihn wieder den Hund in Erinnerung, dem Yugi und er hier begegnet waren. Jener Golden Retriever, an dem irgendetwas seltsam gewesen war. Yami hatte das unbestimmte Gefühl, dass es wichtig war, herauszufinden, warum dieser Hund ihm so seltsam vorgekommen war. Irgendetwas hatte diesen Hund von allen anderen Hunden unterschieden, aber Yami kam einfach nicht drauf, was es gewesen war. Gedankenverloren ging er weiter, und ihm wurde bewusst, dass er nun den Weg entlang ging, den auch der Hund gegangen war, als sie sich heute Mittag getrennt hatten. Warum befasste er sich nur ständig mit diesem Hund? Sicher, er war ein lieber und zutraulicher Kerl gewesen, aber Joey zu finden war schließlich wichtiger als ein streunender Hund, egal wie süß er gewesen war. Joey war sein Kumpel, auf den er sich immer verlassen konnte, einer seiner besten Freunde, und außerdem... war Joey auch ganz niedlich, genau wie der Hund. Argh, jetzt dachte er schon wieder an den Hund! Er bekam ihn einfach nicht aus seinem Kopf raus! Yami seufzte genervt. Er hatte eine wichtige Aufgabe, er musste Joey finden. Das Rätsel um diesen Hund musste warten, bis er seinen besten Freund gefunden hatte. Energisch schüttelte Yami seinen Kopf, um die Gedanken an den Golden Retriever aus ihm zu vertreiben. Dabei fiel sein Blick auf den Sandhügel vor einer Baustelle, an der er gerade vorbei kam. Dort stand im Sand etwas geschrieben. Yami hätte sicher keinen weiteren Blick auf das Geschriebene geworfen, wenn nicht schon die ersten beiden Worte seine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hätten. Dort standen doch die Namen von Yugi und ihm! Yami blieb vor dem Sandhügel stehen und las, was dort stand: ,Yugi, Yami, ich bin Joey'. Yami starrte auf die Buchstaben im Sand. Es gab nur eine Person, von der die Nachricht stammen konnte! Also war Joey zumindest einmal heute hier gewesen, aber wann? Und warum sahen die Buchstaben im Sand so seltsam aus? Yami sank auf ein Knie vor dem Sandhügel und nahm die Buchstaben genauer in Augenschein. Joey hatte keine besonders schöne Schrift, aber diese Buchstaben sahen aus, als wären sie in den Sand gescharrt worden. Sie waren eindeutig nicht mit einem Finger oder Stock hineingeschrieben worden, wie man das normalerweise tun würde, wenn man in Sand schrieb. Und warum befanden sie sich so weit unten in Bodennähe? Joey musste sich tief gebückt oder hingekniet haben, um sie zu schreiben. Und was sollte diese seltsame Botschaft? Er wusste doch, wer Joey war. Warum also hatte Joey ihm eine solche Nachricht hinterlassen? Die Worte waren auf eine Art geschrieben, als hätte Joey erwartet, dass Yugi und Yami sie fast zeitgleich mit ihrer Entstehung lesen würden. So als hätte Joey erwartet, dass seine Freunde ihn nicht erkennen würden und er sich vorstellen musste. Wann war er hier an diesem Sandhügel gewesen? Yami wusste, dass Yugi und er heute erst einmal in der Nähe dieses Sandhügels gewesen waren. Heute Mittag als sie bei Burger World waren. Der Sandhügel war nur etwa hundert Meter von Burger World entfernt. Yami erinnerte sich gut daran, denn zu dieser Zeit hatte er die Kontrolle über Yugi's Körper gehabt. Er war diese Straße entlang gegangen, aber noch bevor er den Sandhügel erreichte in eine Seitenstraße abgebogen. Yami erinnerte sich daran, dass der Golden Retriever diese Straße vor ihm entlang gelaufen war. Bevor er abbog, hatte er noch gesehen, wie der Hund im Sand dieses Sandhügels gebuddelt hatte. Doch was der Hund hier gemacht hatte, konnte Yami nicht sehen. Da waren nur die Buchstaben. Also musste Joey nach dem Hund hier gewesen sein, sonst wären die Buchstaben durch das Scharren des Hundes beschädigt worden. Oder? Yami's Gedanken kehrten zu dem Golden Retriever zurück. Dieser seltsame Hund, der sich so seltsam verhielt, fast menschlich... Aber die Aura war doch die eines Hundes... Yami zuckte zusammen, und seine Augen weiteten sich vor Überraschung! Die Aura! Warum war ihm das nicht sofort aufgefallen?! Jedes Lebewesen besaß seine eigene Aura, und als Millenniumsgeist konnte er diese Aura spüren. Wenn er die Macht seines Millenniumspuzzles benutzte, war er sogar in der Lage, diese zu sehen. Und dieser Hund hatte nicht die Aura eines Hundes gehabt! Der Golden Retriever hatte eine äußerst vertraute Aura gehabt, nämlich die Aura von Joey!!! Warum war ihm das nur nicht sofort aufgefallen?! Yami schloss für einen Moment die Augen und atmete tief ein und aus, um sich zu beruhigen. Jetzt, wo er darüber nachdachte, fielen ihm auch noch andere Dinge wieder ein. Wie der Hund bei Burger World direkt auf Yugi zugelaufen war, als würde er ihn genau kennen, wie er die Cola durch den Strohhalm getrunken hatte, und wie er im Sandhügel gescharrt hatte. Da hatte er die Worte geschrieben, deshalb sahen sie so seltsam aus. Sie waren mit einer Pfote in den Sand gescharrt worden. Und die Bodennähe erklärte sich jetzt auch, denn der Hund war natürlich kleiner als ein Mensch. Auch die Spuren in der Gasse waren jetzt verständlich. Die zurückgelassene Kleidung und die Pfotenabdrücke im Dreck der Gasse. Warum war ihm das nur nicht sofort aufgefallen? Joey war ein Hund! Um genau zu sein: ein Golden Retriever! Zumindest nahm Yami das jetzt an. Aber den endgültigen Beweis würde er erst bekommen, wenn er den Hund wieder gefunden hatte. Yami stand entschlossen auf. Er musste Joey finden! Und Joey war mit großer Wahrscheinlichkeit dieser Golden Retriever! Wie das passieren konnte, darüber würde er sich später Gedanken machen! Doch er vermutete stark, dass Magie im Spiel war. Wie sonst sollte sich Joey in einen Hund verwandeln? Yami beschloss, in die Innenstadt zu gehen, um dort zu fragen, ob jemand den Golden Retriever gesehen hatte. Er nahm über ihre gedankliche Verbindung Kontakt zu Yugi auf, um ihm seine Entdeckung mitzuteilen, während er mit zielsicheren schnellen Schritten in Richtung der belebten Innenstadt eilte. Nur einmal stolperte er ohne äußeren ersichtlichen Grund und wäre fast gestürzt, nämlich als der überraschte und ungläubige Schrei von Yugi über ihre gedankliche Verbindung direkt in seinem Kopf erschallte. Yugi konnte ziemlich laut werden, wenn ihn etwas wirklich erstaunte. *** Bakura und Kaiba gingen nebeneinander durch den Park und sahen sich aufmerksam um. Sie suchten nun schon seit einiger Zeit nach Joey, aber bisher hatten sie ihn noch nicht entdecken können. Es war ihnen aber wichtig, ihn zu entdecken, bevor er sie entdeckte. Sie wussten nur zu gut, dass Joey sofort abhauen würde, wenn er sie auch nur aus der Ferne sehen würde. So viel Verstand gestanden sie ihm widerwillig zu. "Dieser Köter hält einen auf Trab. Hättest du ihn nicht in was anderes verwandeln können?" murrte Kaiba. "Als hätte ich groß die Wahl gehabt!" schnappte Bakura gereizt, "Die Gelegenheit war gerade da, und die Auswahl auf einen Hund begrenzt. Außerdem passt es doch!" Der Ringgeist hatte Kaiba nicht erzählt, wie der Zauber funktionierte und warum er Joey unbedingt haben wollte. Und er hatte auch nicht die Absicht, das zu tun. "Ja, es passt." sagte Kaiba mit einem Grinsen, "Trotzdem bin ich erstaunt, dass du ausgerechnet Wheeler ausgewählt hast. Ich dachte eigentlich, du würdest dich an Yugi ranmachen." Er beobachtete aufmerksam die Reaktion des Ringgeistes. Bakura warf ihm einen wütenden Blick zu und schnaubte leise. Das war Kaiba Bestätigung genug für seine Vermutung. "Aha, er war gar nicht dein Ziel, sondern Yugi, hab' ich Recht? Und Wheeler ist dir dazwischen geraten!" triumphierte Kaiba mit sichtlicher Schadenfreude. Bakura gab ein genervtes Knurren von sich. Kaiba war einfach zu klug für seinen Seelenfrieden. Aber wenigstens musste er seine Zeit nicht mit einem komplett idiotischen Partner verbringen. "Dieser dämliche menschliche Köter springt dauernd um den Pharao rum! Wie soll man denn da in Ruhe sein Ziel anvisieren?! Aber ich kriege ihn schon noch irgendwann. Jetzt kümmere ich mich erst mal um seinen Schoßhund." Kaiba lächelte, und es lag fast so etwas wie Anerkennung in diesem Lächeln. "Du gibst niemals auf, nicht wahr?" "Nie." bestätigte Bakura mit einem frechen Grinsen, und die Beiden tauschten einen verstehenden Blick. Und dann erblickte Kaiba über Bakura's Schulter hinweg, was sie schon so lange suchten. "Da ist er." Kaiba und Bakura machten einen Satz hinter den dicken Stamm eines Baumes und lugten jeder um eine Seite des Stammes herum. Ein paar hundert Meter entfernt, direkt am Ufer des größten Sees im Park, trottete Joey auf seinen vier Pfoten über einen von Bäumen überschatteten Weg. Auf Bakura's und Kaiba's Gesichtern erschien ein fieses Grinsen, und beide sagten gleichzeitig: "Diesmal kriegen wir ihn!" ------------------------ Fortsetzung folgt... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)