Schnappt Joey! von Cat_in_the_web ================================================================================ Kapitel 8: Teil 8 ----------------- Titel: Schnappt Joey! Teil: 8/? Autor: Cat in the web Fandom (Anime/Manga): Yu-Gi-Oh Rating: PG Pairing: Yugi/Yami + Joey und Kaiba + Ryou/Bakura Disclaimer: Ich habe keinerlei Rechte an Yu-Gi-Oh. Ich bin nur ein Fan, der sich die Charaktere kurz ausgeliehen hat, um eine kleine Fanfiction zu schreiben. Und natürlich mache ich kein Geld damit. Dieses Kapitel widme ich cherry02, die so freundlich war, für das 7. Kapitel einen Kommentar zu schreiben. Um hier keine Verwirrung zu stiften, beachtet bitte folgendes: Ryou Bakura = Ryou Geist des Millenniumsringes = Bakura "..." = sprechen (Menschen) ,...' = denken (Menschen und Tiere) <...> = Hundesprache (wenn es mehr ist als nur Wauwau) //...// Verständigung zwischen den Millenniumsgeistern und ihren Menschen -------------------------------------------------- Schnappt Joey! von Cat in the web Teil 8 Kaiba saß in einem Café, um sich die Wartezeit zu vertreiben. Er hatte Bakura zu einem Eis einladen wollen, aber der Ringgeist war ungeduldig und hatte beschlossen, lieber selbst nach Joey zu suchen, anstatt die Suche anderen zu überlassen. Kaiba hatte nur mit den Achseln gezuckt und Bakura dann ein Handy überlassen, damit sie in Kontakt bleiben konnten. Kaiba grinste bei dem Gedanken, dass er Bakura erst mal hatte erklären müssen, was er tun musste, um ihn mit dem Handy anzurufen. Offenbar hatte der Geist des Millenniumsringes ein wenig Schwierigkeiten mit all den technischen Errungenschaften dieser für ihn neuen Zeit. Aber immerhin, er lernte schnell. Kaiba lehnte sich bequem in seinem Stuhl zurück und nippte an seinem Eiskaffee, als sein Handy klingelte. Endlich! Wenn er Glück hatte, war das die Nachricht vom städtischen Hundezwinger. Ohne sich irgendeine Art von Anspannung oder Aufregung anmerken zu lassen, holte er es hervor. "Ja?" fragte er knapp. Sein Butler war am anderen Ende der Leitung. Die Stadtverwaltung hatte angerufen und ließ ihm nun mitteilen, dass sie den Golden Retriever gefangen hatten. Kaiba musste den Angestellten zugestehen, dass das schnell ging. Er beendete das Gespräch und griff nach seinem Eiskaffee, um ihn auszutrinken. Mit einem zufriedenen Lächeln stand er auf, um zu zahlen. Er konnte es kaum erwarten, Joey Wheeler in Hundegestalt zu sehen - und ihn zu ärgern. Nur ein paar Minuten nachdem Kaiba gegangen war, kam Yugi auf der Suche nach Joey an dem Café vorbei. *** Joey konnte es einfach nicht fassen. Das war ja mal wieder sein typisches Glück! Zuerst seine Verfolgung durch Bakura, dem es irgendwie gelungen war, ihn in einen Hund zu verwandeln, und jetzt auch noch Seto Kaiba! Die Beiden in einem Team gegen ihn vereint - konnte es noch schlimmer kommen? ,Bei meinem Glück vermutlich ja.' dachte Joey verärgert, ,So ein Scheißtag!' Joey musste irgendwie Dampf ablassen. Frustriert warf er sich mit seinem ganzen Gewicht gegen seine Käfigtür, die mit einem Riegel verschlossen war. Es gab ein schnappendes Geräusch, und die Tür gab nach. Joey, der damit natürlich nicht gerechnet hatte, fiel außerhalb seines Zwingers prompt auf seine Hundeschnauze. Trotzdem hob sich seine Stimmung um einiges. bellte der Terrier lachend. Karlo, der Schäferhund, stemmte sich mit seinen Vorderpfoten gegen seine eigene Tür. meinte er enttäuscht. Joey rappelte sich auf und sah sich um. Alle Zwinger waren mit Riegeln verschlossen. Es sollte für ihn kein Problem sein, sie zu öffnen. Als Golden Retriever war er groß genug. Wenn er sich auf die Hinterpfoten stellte, konnte er die Vorderpfoten gegen den Riegel stemmen und ihn aufdrücken. sagte Joey und wollte sich schon ans Werk machen, als einer der Mischlingshunde sagte: Joey eilte zum Fenster, das in der Nähe des Zwingers von dem Mischlingshund offen stand. Jetzt, wo er lauschte, konnte er auch Stimmen hören, aber er wollte ganz sicher gehen. Er stellte die Vorderpfoten auf das Fenstersims und sah vorsichtig aus dem Fenster hinaus. Ja, da stand Kaiba bei einem der Hundefänger. Wenn er genau hinhörte, konnte er sogar verstehen, was gesagt wurde. "Der Hund ist im Zwinger in dem Gebäude dort, Herr Kaiba." sagte der Hundefänger gerade, "Ich werde Sie hinführen." "Das ist nicht nötig." winkte Kaiba ab, "Ich nehme den Golden Retriever und gehe. Sie brauchen mich nicht zu begleiten." Joey beobachtete, wie der Mann sich verabschiedete und wieder im Verwaltungsgebäude verschwand, während Kaiba sich mit einem fiesen Grinsen, das Joey selbst auf diese Entfernung in aller Klarheit erkennen konnte, dem Gebäude zuwandte, in dem die Zwinger untergebracht waren. Joey verschwand wie der Blitz vom Fenster, damit Kaiba ihn nicht sah. winselte er. sagte der Terrier, *** Ein paar Minuten später betrat Kaiba das Gebäude mit den Zwingern. Grinsend wollte er auf die Zwinger zutreten, doch bei dem Anblick, der sich ihm bot, blieb er stehen und hob überrascht eine Augenbraue. An den Wänden standen die Zwinger, die meisten davon beherbergten einen Hund. Es war unnatürlich still. Alle Hunde saßen an den Türen ihrer Zwinger und sahen zur Mitte des Raumes. Dort saß ein Golden Retriever, der Kaiba ruhig entgegen blickte. Ein leichtes Grinsen schien um seine Hundeschnauze zu spielen. Einen Moment lang war Kaiba aus der Fassung gebracht, auch wenn er sich nichts anmerken ließ. Er hatte damit gerechnet, den Golden Retriever in seinem Zwinger vorzufinden, aber stattdessen saß dieser mitten im Raum und schien auf ihn zu warten. Und warum war es hier so still? Bei so vielen Hunden in einem Raum sollte man doch annehmen, dass hier ständig einer bellte. Kaiba riss sich zusammen. Das war doch alles unwichtig. Was zählte war Joey Wheeler, und er musste der Golden Retriever in der Mitte des Raumes sein. Einen anderen Golden Retriever gab es hier nicht, und Kaiba hielt die Story von Bakura für glaubwürdig, schließlich wusste er, dass es sich bei Bakura um einen Geist in einem magischen Gegenstand handelte. Wenn es so was gab, dann gab es auch Magie, die einen Menschen in einen Hund verwandeln konnte. Das Grinsen kehrte auf Kaiba's Gesicht zurück, während er Joey betrachtete. Sein Fell war von der gleichen Farbe wie es sein Haar als Mensch gewesen war. Und auch die braunen Augen, die ihn frech und ein wenig herausfordernd ansahen, waren die Gleichen geblieben. "Na, Wheeler, endlich zu deiner wahren Gestalt und Bestimmung gefunden? Jetzt benötigst du nur noch Steuermarke, Halsband und Leine, und dann kann man dich Gassi führen." spöttelte er und genoss jede Sekunde. Joey's Augen verengten sich ein wenig, aber ansonsten zeigte er keine Reaktion. Es war aber auch zu dumm, dass er Kaiba nicht ein paar saftige Antworten geben konnte. Doch dieser konnte die Hundesprache ja nicht verstehen. "Schau nicht so grimmig, Köter." Kaiba hob seine rechte Hand, in der er ein Halsband mit Leine hielt. "Das hier hat man mir extra für dich mitgegeben. Wir gehen jetzt zusammen spazieren, denn ich habe heute meinen großzügigen Tag für Straßenköter." Er wollte auf Joey zugehen, als dieser warnend knurrte. Kaiba ließ sich davon nicht beeindrucken. "Sei nicht albern, Wheeler. Wenn du mich beißt, mach ich aus dir einen Wischmop für die Reinigungskräfte in meiner Firma." meinte er nur gelangweilt. Er wusste, er konnte es jederzeit mit Joey aufnehmen, ob nun als Hund oder als menschliche Variante davon. "Wuff, wuff!" kam es von Joey. "So redest du immer, egal in welcher Gestalt." kommentierte Kaiba, aber ein Quietschen ließ ihn aufsehen. Die Hunde hatten sich auf Joey's Signal hin gegen die Zwingertüren gestemmt, die sich daraufhin öffneten! Joey hatte es geschafft, alle Riegel an den Türen zu öffnen, bevor Kaiba den Raum betrat. Doch die Hunde hatten die offenen Türen nicht sofort aufgestoßen, sondern auf den richtigen Moment gewartet. Auf Joey's Signal hin versammelten sie sich um ihn und starrten Kaiba unheilvoll an. "Wheeler, mach keinen Blödsinn. Ein braver Köter ist folgsam gegenüber seinem Herrn." warnte Kaiba mit zusammen gekniffenen Augen. Das Grinsen war ihm inzwischen vergangen. Um Wheeler rum hockten mindestens ein Dutzend Hunde der unterschiedlichsten Rassen. Und während Kaiba nicht glaubte, dass er mit dem Pudel oder einem anderen der kleineren Hunde große Schwierigkeiten haben würde, machten ihm die Größeren wie zum Beispiel der Schäferhund doch ein klein wenig Sorgen. Außerdem waren das eine Menge Hunde. Kaiba hätte schwören können, dass sich Joey's Hundeschnauze zu einem breiten Grinsen verzog, aber er hatte nicht viel Zeit, die Gesichtsmimik eines Hundes zu studieren, der sich amüsierte. Dafür waren ihm die Drohgebärden eines Hundes durchaus vertraut. Die Hunde um Joey herum legten die Ohren an und ließen ein bedrohliches Knurren hören, das den Raum wie ein fernes Donnergrollen erfüllte. bellte Joey amüsiert, dann brach die Hölle los! Zumindest für Kaiba. Der jüngste Multimillionär und erfolgreichste Geschäftsmann von Domino City machte auf dem Absatz kehrt und flüchtete aus dem Gebäude, etwa ein Dutzend Hunde hart auf seinen Fersen, die drohend bellten und knurrten und nach seinem Trenchcoat schnappten. Joey war mit einem Satz am Fenster und verfolgte begeistert das Schauspiel, das sich ihm bot, bis die Hunde Kaiba außer Sichtweite gejagt hatten. Passieren würde Kaiba nichts, das wusste Joey. Die Hunde hatten abgesprochen, Kaiba nur eine kleine Weile durch die Gegend zu jagen und ihn nicht wirklich zu beißen. Sie waren ja schließlich keine Menschenquäler. Aber eine kleine Lektion hatte Kaiba sich verdient. Was fiel ihm ein, sich mit Bakura zusammen zu tun und sich über Joey's gegenwärtige Situation lustig zu machen?! Joey verließ das Gebäude und trottete in Richtung Stadtzentrum zurück. Ein Problem war erst Mal gelöst, und so gerne er auch das Spektakel verfolgt hätte, er hatte andere Probleme. Schließlich war er immer noch ein Hund. *** Ein paar Straßen entfernt vom Städtischen Hundezwinger standen zwei ältere Damen und unterhielten sich über den neuesten Klatsch in ihrer Nachbarschaft. "Oh, Elfriede, ich muss dir unbedingt etwas erzählen!" begann die eine, "Du kennst doch diese Blondine in Appartement 49..." Bevor sie weiter sprechen konnte, raste plötzlich eine Gestalt zwischen den beiden Frauen hindurch mit solch einen Tempo, dass die Damen nur einen verschwommenen Schemen wahrnahmen. Der Luftzug, der dabei entstand, war so heftig, dass er an der Kleidung der beiden Frauen zerrte. Dann rasten etwa ein Dutzend kleinere Gestalten mit viel Lärm, der irgendwie nach Bellen klang, der ersten Gestalt hinterher. Bevor eine von ihnen noch registrieren konnte, was eigentlich vor sich ging, war der ganze Spuk schon wieder vorbei und außer Sicht. Die Damen schauten einen Moment verwirrt drein, ohne zu begreifen, was eigentlich los gewesen war. Doch dann fasste sich die eine wieder und begann erneut: "Also, diese Blondine aus Appartement 49 hat doch tatsächlich einen Mann spät abends noch in ihre Wohnung gebeten. Und stell dir vor, er ist erst am nächsten Tag wieder gegangen!" "Was, tatsächlich?!" fragte Elfriede ungläubig, "Nein, also so eine Schlampe! Aber ich habe es ja schon immer gewusst!" *** Kaiba rannte was das Zeug hielt. Er war nicht nur der Beste in all seinen wissenschaftlichen Schulfächern, er war auch ausgezeichnet in Sport. Er hatte immer der Beste zu sein! So etwas wie Versagen gab es bei ihm nicht. Er war auch schneller als diese Hunde. Dabei überging er großzügig die Tatsache, dass im Moment gerade er derjenige war, der auf der Flucht war. Sein analytischer Verstand schaltete sich auch in der gegenwärtigen Situation nicht ab und gab ihm nach einer gründlichen Analyse seiner Möglichkeiten (und das waren im Moment nicht viele) die Richtung vor. Kaiba rannte weg von der Innenstadt, wo man ihn ja sehen würde (der große Seto Kaiba auf der Flucht - das gäbe Schlagzeilen!), in Richtung eines kleinen Parks in einem relativ verlassenen Industriegebiet, das in der Nähe lag. Wieso jemand einen Park in einem Industriegebiet anlegte, würde für immer ein Rätsel der Städteplaner bleiben, aber Kaiba war das ohnehin egal, es war ja nicht seine Firma, die ihr Geld da verschwendet hatte. Kaiba rannte in den Park hinein, sprang über ein Blumenbeet, rannte weiter über eine Wiese (wo ein Schild stand ,Rasen betreten verboten', aber das scherte sowieso keinen), sprang über ein weiteres Blumenbeet und erreichte endlich sein Ziel. Der alte Baum mit dem weit verzweigten Geäst erhob sich immer noch in der Mitte des Parks, na Gott sei Dank. Kaiba machte einen Satz und zog sich an einem der Äste hinauf. Dann setzte er sich schwer atmend auf einen der höheren Äste und schaute nach unten. Die Hunde hatten sich alle um den Baum versammelt und schauten zu ihm hinauf, manchmal bellte einer fordernd. Nur einer fehlte - der Golden Retriever. "Wheeler!" zischte Kaiba wütend. "Wau, wau, wau!" kam es wie als Antwort von unten. *** Bakura wanderte suchend durch die Innenstadt, wie er es praktisch schon den ganzen Tag getan hatte. Und es nervte ihn furchtbar, wie es das auch schon den ganzen Tag getan hatte. Wenn er diesen verdammten Köter Joey Wheeler fand, dann... dann... dann...! Bakura seufzte. Er hatte inzwischen diesen Kläffer schon so oft verflucht, dass ihm einfach nichts Originelles mehr einfiel, und er hasste es, sich ständig zu wiederholen. Vielleicht sollte er mal bei Kaiba nachfragen, wie die Dinge bei ihm so standen. Eventuell wusste er was Neues. Bakura begab sich in eine Seitenstraße abseits vom Gedränge der Geschäftsstraßen und kramte das Handy, das Kaiba ihm gegeben hatte, hervor. Dann drückte er alle Tasten genauso wie Kaiba es ihm gezeigt hatte, und hielt sich das kleine Ding ans Ohr. Ein nervendes Tuten erklang aus dem kleinen Lautsprecher, und Bakura verdrehte genervt die Augen. ,Los, geh dran! Geh dran!' wiederholte er in Gedanken immer wieder. Schließlich war ein Klicken in der Leitung zu hören, und Kaiba's Stimme sagte: "Ja?" Bakura grinste. Er wusste nicht wieso, aber allein der Klang von Kaiba's Stimme hob seine Laune. Aber vielleicht war es auch einfach nur Schadenfreude, weil Kaiba so genervt klang wie er sich vor ein paar Sekunden noch gefühlt hatte. "Hallo, Kaiba. Irgendwelche Neuigkeiten von unserem Köter?" fragte der Ringgeist. Eine kurze Pause, dann sagte Kaiba: "Ich habe ihn noch nicht." "Hätte dir gleich sagen können, dass die Typen von der Stadtverwaltung dir nicht helfen können. Deine Idee war wohl doch nicht so gut." meinte Bakura abfällig. "Die Idee war ausgezeichnet!" erwiderte Kaiba scharf, "Nur mit der Ausführung hat es ein wenig gehapert." "Aber die Ausführung ist das, was wichtig ist. Und du hast den Köter ja wohl nicht, oder?" Bakura glaubte, ein Bellen zu hören. Es kam aus dem Handy. Überrascht hob er die Brauen. "Oder hast du ihn etwa doch?" "Noch nicht." "Und was war das dann für ein Bellen?" "Was für ein Bellen?" fragte Kaiba zurück. "Da! Da war es schon wieder!" schrie Bakura in das Handy, "Versuchst du, mich reinzulegen?!" "Sei nicht albern! Was soll ich schon groß mit dem Flohbeutel? Ich mache nur mit, weil ich die Sache amüsant finde." Nun, das stimmte. Trotzdem war Bakura etwas misstrauisch. Irgendwas stimmte da einfach nicht. Wieder hörte er Bellen über das Handy, allerdings handelte es sich offenbar um mehr als einen Hund. "Aber da sind doch Hunde, oder nicht?" fragte er nach. Ein genervtes Seufzen erklang, und Kaiba erwiderte: "Es gibt mehr als nur einen Hund in Domino City, Bakura. Es gibt lediglich nur einen verzauberten Köter." Bakura musste eingestehen, dass Kaiba da Recht hatte. "Na, okay. Wo bist du zurzeit?" "Im Park." erklang die knappe Antwort. "Und wo genau, Blödmann?" schnauzte Bakura Kaiba an. "Ich verbiete mir diese Namensgebung, du bist ohnehin nicht sehr originell." erwiderte Kaiba schroff. Bevor Bakura erneut auffahren konnte, fügte er schnell hinzu: "Komm einfach in den Stadtpark und warte in der Nähe vom Ententeich, okay? Ich bin in einer halben Stunde dort." "Ich dachte, du wärst schon im Park." "Ja, aber nicht im Stadtpark." Bakura rieb sich frustriert die Stirn. "Okay. Beeil dich einfach." Ein Klicken war zu hören, dann erklang das Tuten, das zeigte, dass die Verbindung unterbrochen worden war. Bakura deaktivierte genervt sein Handy. Zuerst diese Schwierigkeiten mit diesem Dickschädel Joey Wheeler, und jetzt war Kaiba auch noch zickig und gab ihm nur solche ausweichenden Antworten. Bakura fühlte eine furchtbare Migräne auf sich zukommen. Er hätte heute einfach im Bett bleiben sollen. *** Kaiba steckte das Handy wieder weg und schaute genervt auf die Hunde, die es sich unter seinem Baum bequem gemacht hatten. Er konnte es nicht genau sagen, aber er könnte schwören, dass sie ihn auslachten. Kaiba rutschte unruhig auf seinem Ast hin und her. Er hatte Bakura gesagt, er würde in einer halben Stunde im Stadtpark sein. Warum hatte er nicht gesagt in einer Stunde? Das würde verdammt knapp werden. Zwar parkte seine Limousine nicht allzu weit weg von diesem Park, aber er wollte seinen Chauffeur nicht herrufen. Er konnte niemanden wissen lassen, dass er auf einem Baum festsaß, umgeben von einer Hundemeute. Seine Angestellten würden sich das Maul zerreißen, und die Boulevardpresse würde womöglich auch noch Wind davon bekommen. Oh Mann! Als er gesehen hatte, wie Bakura heute Vormittag auf einen Baum gehetzt worden war, hatte er das noch höchst lustig gefunden, und jetzt saß er selbst auf einem Baum fest. Das dürfte der Ringgeist nie erfahren! Was wenn jemand in den Park kam und das hier sah? Was wenn die Klatschpresse Wind davon bekam? Was wenn Yugi und seine Freunde hiervon erfuhren? Was wenn er nicht rechtzeitig in den Stadtpark kam und Bakura einfach gegangen war? Aaaarrrggghhh!!! Kaiba platzte der Kragen! Wütend funkelte er die Hunde unter dem Baum an und schnauzte: "Würdet ihr bitte endlich nach Hause gehen?!?!?!" Die Hunde sahen ihn einen Moment interessiert an, dann schien es Kaiba fast, als würden einige von ihnen mit den Schultern zucken, was anatomisch eigentlich nicht möglich war. Die Hunde standen auf. Einige streckten sich noch genüsslich und gähnten herzhaft, so als hätten sie ein kleines Nachmittagsnickerchen gehalten. Und dann begannen sie, in verschiedene Richtungen langsam davon zu trotten. Lediglich ein Terrier stemmte sich noch ein letztes Mal mit den Vorderpfoten gegen den Stamm des Baumes und sah grinsend zu Kaiba hinauf. Aber ein Schäferhund, der an dem Terrier vorbei ging, gab ein gelangweilt klingendes "Wuff" von sich, so als wollte er sagen: ,Lass uns gehen. Ist doch öde hier.' Und da machte sich auch der Terrier davon. Kaiba konnte sein Glück kaum fassen. Er wartete, bis alle Hunde außer Sicht waren, dann sprang er vom Baum und machte sich eilig in Richtung seiner Limousine davon. Wenn sich keine weiteren Verzögerungen ergaben, konnte er es noch schaffen, pünktlich im Stadtpark zu sein. ------------------------ Fortsetzung folgt... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)