Schnappt Joey! von Cat_in_the_web ================================================================================ Kapitel 3: Teil 3 ----------------- Titel: Schnappt Joey! Teil: 3/? Autor: Cat in the web Fandom (Anime/Manga): Yu-Gi-Oh Rating: PG Warnung: com Pairing: jetzt noch keines Disclaimer: Ich habe keinerlei Rechte an Yu-Gi-Oh. Ich bin nur ein Fan, der sich die Charaktere kurz ausgeliehen hat, um eine kleine Fanfiction zu schreiben. Und natürlich mache ich kein Geld damit. Um hier keine Verwirrung zu stiften, beachtet bitte folgendes: Ryou Bakura = Ryou Geist des Millenniumsringes = Bakura "..." = sprechen (Menschen) ,...' = denken (Menschen und Tiere) <...> = Hundesprache (wenn es mehr ist als nur Wauwau) //...// Verständigung zwischen den Millenniumsgeistern und ihren Menschen -------------------------------------------------- Schnappt Joey! von Cat in the web Teil 3 Bakura schritt über den Schrottplatz und suchte jeden Zentimeter ab. Hier irgendwo hatte sich Joey verkrochen. Er musste ihn nur noch finden und sich einen Weg überlegen, wie er die verfluchte Kugel aus ihm raus bekam. Leider war das leichter gesagt als getan. Dieser Schrottplatz war zwar klein, aber es gab viele Verstecke für einen Hund. Bakura bückte sich, um unter ein paar aufeinandergestapelte Metallteile zu schauen, doch auch hier war nichts. Abwesend rieb der Ringgeist über den kaputten Saum an seinem linken Hosenbein, den der Dackel vor kurzem zerbissen hatte. Wo konnte Joey sonst noch stecken? Leider gab es mehr als genug Auswahl. Joey war gar nicht so weit weg von Bakura. Er hatte sich unter ein breites Metallteil gequetscht, das früher wahrscheinlich mal Teil einer Motorhaube gewesen war. Es lag auf der einen Seite auf ein paar Steinen, daher war gerade so genug Platz für Joey gewesen. Aber auch so lag er eng an den Boden gepresst da, und seine empfindliche Hundenase zuckte ab und zu. Es war extrem staubig in seinem Versteck. Bakura war ein ausgezeichneter Dieb und kannte sich als solcher natürlich auch mit Verstecken jeder Art aus. Er suchte den ganzen Schrottplatz ab, und doch konnte er Joey nicht finden. Er übersah den Spalt zu Joey's Versteck einfach, oder vielleicht konnte er auch nicht glauben, dass es einem Hund von Joey's Größe gelingen könnte, sich durch solch einen schmalen Spalt zu zwängen. Er ging erneut über den Platz und strich sich ratlos mit einer Hand seine Haare aus dem Gesicht. Joey hörte, wie sich Bakura's Schritte näherten und verhielt sich ganz still. Aus seiner Position heraus konnte er zwei Füße erkennen, die unmittelbar vor seinem Versteck stehen blieben. Joey hielt den Atem an. Bakura sah sich ratlos um. Wo zum Teufel steckte dieser verdammte Köter? Er war wie vom Erdboden verschluckt. Vielleicht war er gar nicht mehr auf dem Schrottplatz? Dann verschwendete er kostbare Zeit hier. Langsam schritt Bakura auf den Ausgang zu. Joey sah, wie sich die Füße von Bakura entfernten und mit einem tiefen, aber leisem Seufzer atmete er aus. Der Staub unmittelbar vor seiner Schnauze wurde dadurch in die Luft geblasen und als Joey wieder einatmete, gelangte er in seine Nase. Joey riss entsetzt seine Augen auf, als er das Jucken in seiner empfindlichen Hundenase spürte. Das konnte ja wohl nicht wahr sein! Nicht ausgerechnet jetzt! Joey hielt verzweifelt die Luft an. Bakura blieb wieder stehen und sah sich um. Nachdenklich rieb er seine Stirn. Wenn Joey nicht hier war, wo war er dann? Dieser Ort hätte ihm doch wie das perfekte Versteck vorkommen müssen. Bakura hatte gesehen, wie Joey zum Schrottplatz gerannt war, etwas, dass auch Bakura in Joey's Situation getan hätte. Der Schrottplatz war bestens geeignet als Versteck für einen Flüchtigen, es sei denn natürlich, es war Bakura selbst, der einen verfolgte. Bakura war sich sicher, dass er Joey auch auf diesem Schrottplatz finden konnte. Aber da er ihn nicht fand, konnte er auch nicht hier sein, oder? Joey's Nase zuckte. Er hielt immer noch die Luft an und betete, dass Bakura weitergehen würde. Das Jucken in seiner Nase wurde immer schlimmer, und auch die Luft in seinen Lungen wurde knapp. Er musste einfach Luft holen. Doch mit den knappen Atemzügen wurde der Juckreiz schlagartig schlimmer. Bakura war ratlos. Sollte er nun auf gut Glück den Schrottplatz verlassen? Oder war es besser, sich noch einmal umzusehen? Aber wenn Joey nicht hier war, dann würde sich der Abstand zu ihm immer mehr vergrößern. Bakura setzte sich zögernd in Bewegung. Es war vielleicht doch besser, Joey woanders zu suchen. Er konnte die umliegenden Straßen absuchen. Joey kämpfte mit sich, oder besser gesagt mit seiner Nase. Wäre er noch ein Mensch, hätten deutliche Schweißtropfen auf seiner Stirn gestanden, so angestrengt versuchte er, den Niesreiz unter Kontrolle zu bekommen. Flache kleine Atemzüge waren unter dem Metall zu hören. Joey versuchte eisern, durchzuhalten. Bakura näherte sich dem Tor. Gleich würde er hindurch gehen und außer Sicht verschwinden! Nur noch ein kleines Stück! Konnte Bakura denn nicht schneller gehen?! Bakura fuhr herum und starrte in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war. Joey fuhr der Schreck in alle Glieder, und er beging den zweiten Fehler: er wollte aufspringen und stieß schon nach wenigen Zentimetern gegen das Metalldach seines Verstecks. Ein dumpfes Geräusch wie ein Gong war zu hören. Als Joey sich endlich aus seinem Versteck gequetscht hatte und davon laufen wollte, stand Bakura bereits neben dem Spalt und packte zu. Joey verlor im wahrsten Sinn des Wortes den Boden unter seinen Pfoten, als Bakura ihn auf seine Arme hob. Und natürlich passte ihm das gar nicht. Joey besann sich darauf, dass er ja schließlich eine Kämpfernatur war, die nicht so einfach aufgab und schon unzählige Prügeleien bestritten hatte. Auch wenn er jetzt keine Fäuste mehr hatte, mit denen er zuschlagen konnte, er hatte Zähne, und was für welche! Er würde es Bakura zeigen! Joey's Körper spannte sich an, sein Nackenfell sträubte sich und mit einem wütenden, herausfordernden Knurren zeigte er seine eindrucksvollen Zähne und wand sich in Bakura's Armen so, dass er seinem Fänger ins Gesicht sehen konnte. Joey's Blick traf auf die kalten braunen Augen von Bakura, in deren dunklen Tiefen ein unheilvolles Versprechen zu liegen schien. Der Ringgeist wandte seinen Blick nicht von Joey und verengte als einzige Reaktion auf Joey's Drohen lediglich seine Augen ein wenig. Das unheilvolle Versprechen, das Joey darin sah, wandelte sich zu einem Versprechen von größtem Schmerz. Joey starrte einen Moment lang in Bakura's Augen und schluckte dann merkbar. Joey war hitzköpfig und impulsiv, aber nicht blöd. Es gab einfach Gegner, wo man besser abwartete, ob man sie nicht irgendwie überlisten konnte, als frontal gegen sie vorzugehen. Das wusste selbst Joey. Und na ja, Bakura schien solch ein Gegner zu sein. Außerdem... er wollte ja Ryou nicht verletzen. Ja, genau das war es! Er verzichtete darauf, Bakura anzugreifen, weil er damit auch den lieben netten Ryou verletzen würde. Immerhin benutzte der Ringgeist seinen Körper. Er, Joey, hatte keineswegs Angst vor Bakura. Ha, ha, wer kam denn auf so 'ne Idee?! Aber er würde doch seinen Freund Ryou nicht gefährden! Nachdem sich Bakura davon überzeugt hatte, dass Joey begriffen hatte, dass es einem Selbstmordversuch gleichkam, ihn zu beißen, überlegte er, was er jetzt mit ihm tun sollte. Irgendwie musste er die Kugel ja aus ihm rauskriegen. Vielleicht sollte er ihn einfach erst Mal mit nach Hause nehmen und ihn einsperren. Hm... Während Bakura noch überlegte, was er jetzt tun sollte, fiel sein Blick auf eine alte Zeitung. Eine der Schlagzeilen fing seine Aufmerksamkeit ein. Dort stand, dass der Vergnügungspark, der Seto Kaiba gehörte, diese Woche geschlossen hatte, weil eine neue Hauptattraktion aufgebaut und getestet wurde. Wiedereröffnung war am Sonntag, also Morgen. Das an sich war für Bakura uninteressant. Was seine Aufmerksamkeit erregt hatte, war die Art der Attraktion: eine sogenannte Super-Killer-Achterbahn. Er erinnerte sich daran, dass Ryou Achterbahnfahrten hasste, weil ihm immer so schlecht dabei wurde, dass er die Toiletten aufsuchen musste, um seinen Magen zu erleichtern. Oder in anderen Worten ausgedrückt: er musste kotzen. Nun war Bakura ohnehin der Ansicht, dass Ryou ein Schwächling war, der nicht viel aushielt. Aber andererseits, so ein paar Fahrten in dieser besonderen Achterbahn würden bestimmt auch Joey ziemlich zusetzen. Der Gedanke war zwar alles andere als appetitanregend, aber Bakura war zu so ziemlich allem bereit, um diese Kugel zurück zu bekommen. "Sei schön brav, Köter. Wir gehen jetzt in einen Vergnügungspark." sagte Bakura und drapierte Joey in seinen Armen so, dass er ihn gut tragen konnte. Joey hatte keine Ahnung, was er damit meinte, aber er ahnte Schlimmes. Trotzdem rührte er sich nicht. Bakura's Griff an ihm war so fest, dass er ihm fast die Luft abdrückte. Joey beschloss, abzuwarten. Es würde sich schon eine günstige Gelegenheit zur Flucht ergeben. Bakura ging mit ihm zur nächsten U-Bahn-Station. Ohne die Automaten für die Fahrkarten auch nur zu beachten, ging er direkt zu den Gleisen. Die nächste Bahn würde in einigen Minuten kommen. Er lehnte sich mit Joey in den Armen gegen eine Wand und wartete. Vorbeieilende warfen ihm neugierige Blicke zu oder lächelten amüsiert, als sie den Jungen mit dem Golden Retriever im Arm sahen, der keinerlei Anstalten machte, seinen Hund auf den Boden zu setzen. Auch wenn der Golden Retriever selbst noch recht jung aussah, handelte es sich um einen recht großen Hund, und Bakura hatte beide Arme voll mit einem großen weichen Fellbündel. Dann kam die U-Bahn, und Bakura stieg mit mehreren anderen Leuten in den Wagon. Zum Glück war die Bahn nicht sehr voll. Bakura hasste es, wenn man ihm zu nahe kam. Er stand mit Joey in den Armen in der Nähe der Tür, lehnte seinen Rücken gegen eine der Stangen und wartete auf seine Station. Die Aufregungen der letzten Stunde schienen zuviel für Joey gewesen zu sein. Oder vielleicht war es auch was anderes. Jedenfalls reichte es dem Schicksal offenbar nicht, dass Bakura ihn gefangen hatte, oh nein! Er musste auch noch einen äußerst lästigen Schluckauf bekommen. Joey's ganzer Körper erzitterte bis in seine Haarspitzen, dann war wieder Ruhe. Allerdings nicht für lange. Die Leute um sie herum begannen, ihnen belustigte Blicke zuzuwerfen. Eine Gruppe Mädchen deutete auf sie und kicherte. Sie steckten die Köpfe zusammen und fingen an zu flüstern, während sie Bakura und Joey immer wieder Blicke zuwarfen. Bakura wechselte unruhig von einem Fuß auf den anderen. Ein paar Leute hatten sich mittlerweile zu ihnen umgedreht und beobachteten grinsend das kleine Spektakel, das sich ihnen bot. Bakura's Griff an Joey wurde noch ein wenig fester. Ein kurzes, leises Lachen war aus einer fernen Ecke des Wagons zu hören. Bakura beugte seinen Kopf zu Joey hinunter und flüsterte in sein Ohr: "Hör auf damit." Das war leichter gesagt als getan. Joey gefiel die ganze Aufmerksamkeit selbst nicht. Er beschloss, einfach mal zu versuchen, die Luft anzuhalten. Ein paar lange Sekunden schien das auch gut zu gehen, dann... Joey's ganzer Körper schien einen kleinen Satz in Bakura's Armen zu machen, und seine Zähne schlugen aufeinander. Die Leute brachen in schallendes Gelächter aus, ein paar waren wenigstens so taktvoll, die Hand auf den Mund zu pressen, um ihr Lachen etwas zu dämpfen. Bakura schloss genervt die Augen. Nur noch zwei Stationen bis zum Ziel, zwei ganze Stationen! *** Als die U-Bahn endlich die ersehnte Station erreichte, stieg Bakura, immer noch mit Joey auf den Armen, als Erster aus. Er wollte weg von diesen blöden Gaffern, die dauernd lachten. Am Liebsten hätte er den ganzen Wagon ins Reich der Schatten verbannt, aber das würde nur unerwünschte Aufmerksamkeit auf ihn lenken, vornehmlich die des Pharaos. Er eilte die Stufen hinauf zum Ausgang, dabei verfehlte er in seiner Hast eine der Stufen und geriet aus dem Gleichgewicht. Das war die Chance, auf die Joey gewartet hatte! Sofort fing er an, wie wild zu zappeln. Bakura's Griff lockerte sich, und Joey befreite sich aus seinen Armen und sprintete die Stufen hinauf. Mit einem riesigen Satz schoss er aus dem Tunnel, der zur U-Bahn-Station führte. Joey wartete nicht, bis sich seine Augen von dem künstlichen Licht in der Station auf das normale Sonnenlicht umstellten, er hatte keine Zeit. Hinter sich konnte er Bakura rennen hören. Daher rannte er einfach weiter. Welchen Fehler er gemacht hatte, wurde ihm erst bewusst, als er Reifen quietschen hörte, und eine Autohupe erklang. Joey's Sicht kehrte in diesem Moment zu ihm zurück, gerade rechtzeitig, um einen Wagen mit erheblichen Tempo auf sich zufahren zu sehen. Der Schreck ließ ihn zu Eis erstarren, er konnte keine Pfote rühren. Gerade als er dachte, sein letztes Stündlein hätte geschlagen, huschte eine Gestalt schnell wie der Blitz über die Fahrbahn und riss Joey mit sich auf den Bürgersteig. Der Wagen preschte vorbei, und man konnte die Flüche des Fahrers hören. Doch der Wagen hielt trotz des Beinahe-Unfalls nicht an, sondern fuhr einfach weiter. Joey erholte sich schnell von dem Schrecken, und nachdem er feststellte, dass er weder getroffen noch an einem Herzinfarkt gestorben war, drehte er sich schwanzwedelnd zu seinem Retter um. Das Schwanzwedeln stoppte jedoch augenblicklich, als er seinen Retter erkannte. ,Ich kann's nicht glauben!!!' dachte Joey und bellte ungläubig: Bakura rappelte sich auf, packte Joey wieder mit festem Griff auf seine Arme und zischte ihn wütend an: "Mach so was noch einmal, Joey Wheeler, und ich verkaufe dein räudiges Fleisch an einen Schnellimbiss! Dann können dich deine schwachsinnigen Freunde bei Burger World auffuttern!" "Du solltest mit deinem Hund nicht so schimpfen, mein lieber Junge. Ich bin sicher, er hat seine Lektion gelernt." bemerkte eine alte Frau, die in der Nähe stand und alles beobachtet hatte. Nun schickte sie sich wieder an, ihren Weg nach Hause fortzusetzen. Aber vorher blieb sie noch bei Bakura stehen. "Ich habe selten solch eine tapfere Tat gesehen. Du musst deinen Hund ja wirklich sehr lieb haben." Sie tätschelte Joey den Kopf. "Was für ein nettes Herrchen du da hast." Joey verzog bei diesen Worten das Gesicht, was man aber nicht erkennen konnte, da die Mimik von Hunden und Menschen doch recht unterschiedlich ist. Er warf einen schnellen Blick auf Bakura und sah, wie dessen linke Augenbraue bedrohlich zu zucken begann. ,Uh-oh!' dachte Joey, ,Zeit für die Oma, zu gehen!' Bakura war mehr als verärgert! Er sollte diesen blöden Köter Joey gern haben?! Das war ja wohl das Letzte! Er hatte Joey's Leben nur gerettet, weil er ihn zu dieser Achterbahn schleifen wollte, um die verdammte Kugel aus ihm heraus zu bekommen! Die alte Frau griff in ihre Tasche und drückte Bakura einen Schokoladenriegel in die Hand. "Hier, mein Kleiner, weil du so tapfer warst." Das war es! Bakura wurde noch wütender. Er war doch kein Kleinkind! Er wollte der alten Frau gerade tüchtig die Meinung sagen und all ihre Illusionen über ihn zum Einsturz bringen, als die alte Frau sagte: "Wenn man bedenkt, dass der arme Hund ohne dein Eingreifen jetzt tot auf der Fahrbahn liegen könnte, mit seinen Eingeweiden überall über die Straße verstreut. Was wäre das nur für ein furchtbarer Anblick." Sie tätschelte Bakura's Arm. "Gut, dass du ihn gerettet hast." Dann ging sie weiter die Straße hinab. Bakura stand da, ohne sich zu rühren. Seine Augen waren bei den Worten der Frau immer größer geworden. Wenn Joey überfahren worden wäre, hätte er keine Probleme mehr gehabt, an die Kugel zu kommen. Aber wenn dem verdammten Köter etwas passierte, würde er den Pharao am Hals haben, falls dieser es jemals rausfand. Andererseits, nicht einmal der Pharao und seine Freunde hätten ihm eine Schuld daran nachweisen können, nun ja, zumindest keine sehr große Schuld. Er hatte Joey nicht absichtlich verwandelt, und auf die Straße war er von selbst gelaufen. "Oh, Ra," flüsterte Bakura, "ich bin so ein Idiot." bellte Joey. Glücklicherweise verstand Bakura die Hundesprache nicht. *** Eine halbe Stunde später hatte sich Bakura mit Joey auf dem Arm in den Freizeitpark geschlichen und verhandelte gerade mit dem Techniker, den er an der Achterbahn vorfand. Der Techniker hatte lediglich noch die letzten Kontrollen durchgeführt und wollte eigentlich nach Hause, aber nachdem er sich eine Weile mit Bakura unterhalten hatte, ließ ihn die Aussicht auf ein zusätzliches, leicht verdientes Taschengeld noch bleiben. Immerhin bot Bakura ihm für zehn Runden in der Achterbahn einhundert Euro an. Und da die Bahn sowieso noch einmal Probe fahren sollte, war das kein Problem. Aber es war dem Techniker ein Rätsel, warum jemand mit seinem Hund in der Bahn mitfahren wollte! Nun ja, Verrückte gab es überall, und so wie dieser Teenager aussah, war es besser, ihm nicht zu widersprechen. Bakura setzte sich in die Bahn, zog den Sicherheitsbügel über sich und nahm Joey auf seinem Schoß fest in die Arme. Zu Joey's Sicherheit schnallte der Techniker den Hund noch mit einem Gürtel fest. Als der Wagen sich in Bewegung setzte, war Bakura sehr gespannt. Er war bisher noch nie Achterbahn gefahren, aber er hatte keine Angst. Wenn andere das zu ihrem Vergnügen machten, konnte es ja wohl nicht besonders schlimm sein. Aber er hoffte, es würde auf Joey die gleichen Auswirkungen haben wie auf Ryou. Joey regte neugierig seine Nase in den Wind. Er saß nicht das erste Mal in einer Achterbahn, sondern war schon in vielen gefahren. Und sie alle hatten nicht gehalten, was sie versprochen hatten. Dieses Ding hier nannte sich also Super-Killer-Achterbahn? Eine typische Übertreibung, da wettete Joey drauf. Na, mal sehen, ob die Achterbahn wenigstens ansatzweise halten konnte, was in der Werbung so großmäulig versprochen wurde. Sie hielt, was sie versprach. Zu diesem Schluss kamen sowohl Joey als auch Bakura. Nach zehn Runden in diesem Ding, das Bakura nun endgültig als neues, legales Folterwerkzeug entdeckt hatte, schwankte der Geist des Millenniumsringes aus der Anlage. Joey hatte er unter einen Arm geklemmt, mit dem anderen Arm stützte er sich an der Wand ab. Als er sicher war, dass ihn niemand mehr sah, ließ Bakura Joey zu Boden fallen und beugte sich über eine Mülltonne. Keine Sekunde zu spät. Bakura mochte nicht viel gefrühstückt haben, aber was er gegessen hatte, verlor er nun wieder. Joey saß währenddessen völlig geschafft neben der Mülltonne und würgte selbst ein wenig. Aber das von Bakura erhoffte Ergebnis blieb aus. Joey übergab sich nicht. Und während Bakura immer noch stöhnend und würgend über der Mülltonne hing und für alles andere um ihn herum blind war, stand Joey mühevoll auf und schlich sich, auf seinen vier Pfoten hin und her schwankend, davon. ------------------------ Fortsetzung folgt... Hosted by Animexx e.V. 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