Schnappt Joey! von Cat_in_the_web ================================================================================ Kapitel 1: Teil 1 ----------------- Titel: Schnappt Joey! Teil: 1/? Autor: Cat in the web Fandom (Anime/Manga): Yu-Gi-Oh Rating: PG Pairing: jetzt noch keines Disclaimer: Ich habe keinerlei Rechte an Yu-Gi-Oh. Ich bin nur ein Fan, der sich die Charaktere kurz ausgeliehen hat, um eine kleine Fanfiction zu schreiben. Und natürlich mache ich kein Geld damit. Kommentar: Bakura, der Geist des Millenniumsringes, will Yugi mit Hilfe eines magischen Gegenstandes verfluchen, um ihm sein Puzzle zu stehlen. Doch das geht schief, und der Fluch trifft Joey, der sich plötzlich in einer sehr ungewöhnlichen Situation wiederfindet: er ist ein Hund!!! Und als wäre das noch nicht genug, beginnt eine gnadenlose Jagd auf ihn. Die Idee, Joey in einen Hund zu verwandeln, ist nicht neu. Es gibt mehrere englische Fanfics von verschiedenen Autoren auf Fanfiction.net, in denen so was auch vorkommt. Aber ich wollte auch mal so eine Fanfic schreiben, und abgesehen davon, dass sich Joey für eine Weile in einen Hund verwandelt, gibt es keine Ähnlichkeiten zwischen diesen Fanfics und der meinen. Was den Titel angeht, so habe ich mich von einem Filmtitel inspirieren lassen. Ist zwar nicht sonderlich originell, dafür klingt's lustig und trifft zu. Um hier keine Verwirrung zu stiften, beachtet bitte folgendes: Ryou Bakura = Ryou Geist des Millenniumsringes = Bakura "..." = sprechen (Menschen) ,...' = denken (Menschen und Tiere) <...> = Hundesprache (wenn es mehr ist als nur Wauwau) //...// Verständigung zwischen den Millenniumsgeistern und ihren Menschen -------------------------------------------------- Schnappt Joey! von Cat in the web Teil 1 Das Museum in Domino City hatte eine riesige Abteilung, die sich nur mit dem alten Ägypten unter der Herrschaft der Pharaonen befasste. Da gab es Gebrauchsgegenstände des alten Ägyptens zu bewundern, riesige Steintafeln mit Hieroglyphen, Staturen und vieles andere mehr. Jeder einzelne Gegenstand war sorgsam in Vitrinen untergebracht oder hing an der Wand. Und überall fanden sich Hinweisschilder, worum es sich handelte und wofür man es benutzt hatte. Nur an einer Vitrine fehlten solche Hinweise. Das sollte nicht heißen, es wäre kein Schildchen da. Aber es stand lediglich drauf: ,Gegenstände aus der Ausgrabungsstätte ca. 20 km südlich der Pyramiden. Geschätztes Alter 5000 Jahre.' Und das war alles. Es stand weder drauf, worum es sich handelte, noch wofür man es benutzt hatte. Denn die Archäologen wussten es selbst nicht. Aber das war nicht weiter schlimm, war dieser Fund doch sowieso nicht von großem wissenschaftlichen Interesse gewesen. In dieser Vitrine, die nicht einmal besonders gesichert worden war, lagen lediglich ein paar Tonscherben mit nicht verständlichen Hieroglyphen und eine kaputte Schale, die ein paar kleine Kugeln enthielt. Es war nichts, worüber sich die Archäologen lange die Köpfe zerbrochen hätten, denn es war ja nichts von Bedeutung. So dachten sie zumindest. Bakura, der Geist des Millenniumsringes, wusste es besser. Er hatte wieder einmal die Kontrolle über den Körper von Ryou übernommen, jenem Jungen, der einst von seinem Vater den Millenniumsring, der Bakura's Geist beherbergte, geschenkt bekommen hatte. Und dann war er ins Museum gegangen, denn in der ägyptischen Abteilung fühlte er sich wohl, immerhin war er Ägypter und stammte aus der Zeit der Pharaonen. Doch er hatte diese kleine Vitrine nie zuvor gesehen. Vielleicht hatte er sie auch nur einfach nicht beachtet, doch das spielte sowieso keine Rolle. Wichtig war, dass er wusste, was darin war. Die kaputte Schale war über und über mit warnenden Hieroglyphen übersät, die sich auf den Inhalt bezogen. Jede dieser kleinen Kugeln, die nicht einmal die Größe einer Perle erreichten, enthielt einen Fluch! Ein ägyptischer Fluch, vor langer Zeit von einem Priester in der Kugel versiegelt und für spätere Verwendung aufbewahrt. Bakura lächelte böse. Das war genau das Richtige für ihn! Jetzt stellte sich nur noch die Frage, ob man die Kugeln noch verwenden konnte. Einige waren beschädigt und damit unbrauchbar geworden. Und selbst bei den Unbeschädigten war sich Bakura nicht so sicher. War noch Magie in ihnen enthalten? Es gab nur einen Weg, das heraus zu finden. Bakura konzentrierte sich auf die Magie seines Millenniumsringes und sandte sie zu den Kugeln. Einen Moment lang geschah nichts, und Bakura's Augen verengten sich zu Schlitzen. Sollte die Zeit die Flüche in diesen Kugeln etwa ausgelöscht haben? Aber nein, da war etwas! Irgendwas konnte er fühlen! Bakura konzentrierte sich noch ein wenig mehr, und eine der Kugeln fing an, ganz leicht zu schimmern. Es war die Einzige. Alle anderen Flüche waren schon vor langer Zeit erloschen. Bakura war das egal. Eine Kugel, ein Fluch, das reichte ihm. Als Bakura das Museum wieder verließ, hatte er die kleine Kugel an sich genommen. Er war nicht umsonst einer der größten Diebe des alten Ägyptens gewesen. Und eine ungesicherte Vitrine in einer abgelegenen Ecke des Museums stellte für ihn keine Herausforderung dar. Die kleine Kugel würde nie vermisst werden. *** Samstag Morgen, sieben Uhr. Ein Wecker klingelte. Yugi Muto schlug die Augen auf, gähnte und stellte das nervtötende Gebimmel ab. Er hatte zwar heute keine Schule, aber er hatte sich mit Joey verabredet. Um acht Uhr an der Bäckerei in der Nähe der Einkaufspassage. Wenn er pünktlich sein wollte, musste er jetzt aufstehen. *** Samstag Morgen, sieben Uhr. Ein Wecker klingelte. Joey Wheeler brummte ungnädig, als er so rüde geweckt wurde. Andererseits war ,wach' der letzte Ausdruck, mit dem man Joey zur Zeit beschreiben konnte. Gerade hatte er Bandit Keith im Land der Träume die Abreibung verpasst, die dieser auch verdiente. Noch halb im Tiefschlaf grabschte Joey nach dem Wecker und stellte ihn ab. ,Noch 'n Viertelstündchen...' dachte er und stellte den Wecker automatisch darauf ein. Kaum stand der Wecker wieder auf seinem Platz, war Joey bereits wieder im Land der Träume, um Bandit Keith den Rest zu geben. *** Yugi war mit seiner Morgenwäsche fertig und stand nun vor seinem Schrank. So, was sollte er heute anziehen? Irgendwas bequemes. Ach, was sollte er lange überlegen, Jeans und ein Shirt, war doch klar. *** Der Wecker klingelte. Joey, der im wunderschönen Land der Träume als Sieger im Zweikampf Joey Wheeler gegen Bandit Keith gefeiert wurde, brummte nur verärgert und stellte den Wecker automatisch fünfzehn Minuten weiter. Kurz darauf war er schon wieder im Land der Träume, wo seine Freunde ihn zu seinem Sieg beglückwünschten. *** Yugi ging hinunter in die Küche, machte sich ein belegtes Brot und trank einen Orangensaft. In ein paar Minuten würde er losgehen. Eine halbe Stunde Fußmarsch musste er schon einrechnen. Aber es war so ein schöner sonniger Tag, da konnte man ruhig zu Fuß gehen. Kurz bevor er das Haus verlassen konnte, kam sein Großvater mit einem leicht schuldbewussten Ausdruck auf seinem Gesicht auf ihn zu. "Yugi," begann er, "es tut mir leid, aber da sind ein paar dringende geschäftliche Dinge, die du für mich erledigen musst." Yugi sah überrascht auf. "Aber Großvater, du weißt doch, dass ich mich heute mit Joey treffe, um acht Uhr an der Bäckerei. Wir wollen den Tag zusammen verbringen." "Ich weiß, und es tut mir ja auch leid. Aber diese Sachen hier dulden keinen Aufschub, und ich in meinem Alter kann das nicht mehr so. Außerdem muss ich den Laden öffnen. Es wird bestimmt höchstens bis zum Mittag dauern, Yugi. Den Nachmittag kannst du dann ganz mit deinen Freunden verbringen." Yugi seufzte und gab sich geschlagen. Zur Bäckerei musste er allerdings trotzdem erst mal gehen, um Joey über die Änderung der Pläne für den heutigen Tag zu informieren. *** Der Wecker klingelte. Ein blonder Haarschopf tauchte aus den Tiefen der Bettdecke auf und eine Hand grabschte nach dem Störenfried. Endlich wieder Ruhe. Müde wollte sich Joey gerade wieder unter die Bettdecke und ins Reich der Träume verziehen, als sein verschleierter Blick auf die Zeitanzeige des Weckers fiel. Halb acht. Warum um alles in der Welt hatte er seinen Wecker auf solch eine gottverlassene Zeit eingestellt? Es war Samstag, und er hatte heute keine Schule. Aber dann fiel es ihm wieder ein! Er traf sich ja heute mit Yugi und zwar schon um acht Uhr! Das würde knapp werden!!! Erschrocken sprang Joey auf und wollte nach seinen Sachen greifen. Aber so ganz wach war er wohl auch jetzt noch nicht. Seine Beine hatten sich in der Bettdecke verheddert, und Joey verlor mitten im Sprung sein Gleichgewicht. Einen Moment lang ruderte er noch wie wild mit den Armen, bevor er nach vorne überkippte und der kalte Fußboden ihm auf seine Art einen schönen guten Morgen wünschte. Fluchend rappelte sich Joey wieder auf und stürmte ins Badezimmer. Der Tag fing ja echt toll an! Konnte ja nur noch besser werden, oder? Bereits zwanzig Minuten später schlüpfte Joey in seine Schuhe und verließ das Haus. Wenn er noch einigermaßen pünktlich am Treffpunkt sein wollte, musste er rennen und zwar schnell! *** Yugi war pünktlich an der Bäckerei angekommen, aber Joey war noch nicht da. Yugi wartete. Fünf Minuten vergingen, zehn Minuten, aber immer noch keine Spur von Joey. Aber Yugi machte sich keine Sorgen. Er war sich sicher, dass Joey bald kommen würde. Und er freute sich sehr darauf, seinen Freund zu sehen, auch wenn er ihm dann sagen musste, dass sie doch erst ab heute Mittag zusammen sein konnten. Er fühlte sich in Joey's Nähe immer besonders wohl, wieso, wusste er nicht zu sagen. Da war etwas an seinem temperamentvollen Freund, das ihm immer ein Gefühl von Sicherheit und Lebensfreude vermittelte. Wenn Joey in der Nähe war, schien immer alles gleich viel leichter. Aber so vor einer Bäckerei zu stehen und auf jemanden zu warten, hatte trotzdem einen Nachteil, auch wenn man gern wartete. Es duftete gar zu verführerisch aus der Backstube hinter dem Verkaufsraum. Diese Bäckerei war besonders beliebt bei den Leuten, weil sie nicht einfach mit fertigen Produkten beliefert wurde wie andere Bäckereien, sondern tatsächlich noch selbst direkt vor Ort backte. Yugi konnte dem Duft nicht widerstehen, auch wenn er gerade erst gefrühstückt hatte. Er ging hinein und kaufte zwei noch ofenwarme Hefebrötchen und eine Fanta. Mit den Sachen stellte er sich vor die Bäckerei an eines der Tischchen, die dort aufgestellt waren, und wartete. Das eine Brötchen aß er selbst, das andere war für Joey. "Guten Morgen, Yugi." sagte eine freundlich klingende Stimme hinter ihm. Yugi drehte sich um. "Guten Morgen, Ryou." begrüßte er seinen Freund. Der weißhaarige Teenager lächelte ihn an. "Was machst du denn so früh schon hier?" "Ich habe mich mit Joey verabredet. Und du?" "Ich möchte ein paar Einkäufe erledigen, bevor der Ansturm der Käufer zu groß wird. Ich hab keine Lust, stundenlang in der Schlange vor einer Kasse zu stehen." Bakura, der Geist des Millenniumsringes, hatte keine Schwierigkeiten, sich als Ryou auszugeben. Er trat näher an den Tisch und blickte über Yugi's Schulter. "Sag mal, kommt da nicht Joey?" Yugi drehte sich um und spähte in die Richtung, in die auch Ryou geblickt hatte. Da er nun mit dem Rücken zum Tisch stand, sah er nicht, wie sich Ryou's ansonsten so freundlichen Züge zu einem bösen Lächeln verzerrten. Eine blitzschnelle Bewegung von Bakura, und die kleine Kugel, die er gestern aus dem Museum gestohlen hatte, befand sich in der Fanta. Zugegeben, das war nicht der beste Plan, aber mit ein wenig Glück würde Yugi die Kugel mit der Fanta schlucken. Wurde sie erst mal verschluckt, begann der Fluch nur kurze Zeit später zu wirken. "Nein, da kommt niemand." sagte Yugi und wandte sich wieder Ryou, oder besser gesagt, Bakura zu. "Sorry, Yugi, ich muss mich geirrt haben." antwortete Bakura, bevor er auf seine Uhr sah. "Ich muss los. Tschüß, Yugi." "Tschüß, Ryou." Yugi lächelte seinen Freund noch mal an und blickte dann wieder die Straße hinunter. Joey müsste ja nun bald kommen. Er war schon fünfzehn Minuten zu spät. *** Bakura fing an zu rennen, so bald er außer Sicht war. Er wusste genau, von wo aus er einen fabelhaften Überblick über die ganze Gegend haben würde. Schnell lief er zu einem Mietshaus in der Nähe und fuhr mit dem Fahrstuhl bis nach ganz oben. Dann noch eine weitere Treppe hinauf, die Tür am Ende der Treppe öffnete er mit seinem Dietrich, und schon stand er auf dem flachen Dach des Mietshauses. Bakura schnappte sich das kleine Fernglas, das er mitgebracht hatte, und beobachtete Yugi vor der Bäckerei. Die Kugel in der Fanta war klein, fast winzig. Mit ein wenig Glück würde Yugi sie mit der Fanta runterschlucken, bevor er sie überhaupt bemerkte. Und wenn Yugi erst mal verflucht war, konnte der Pharao nichts mehr machen, denn der Fluch würde ihn genauso einschränken wie Yugi. Bakura lächelte voller Vorfreude. Er hatte mit Hilfe des Millenniumsringes die Kugel untersucht und wusste, um was für eine Art von Fluch es sich handelte. Er konnte es kaum erwarten, dass Ergebnis dieses Fluchs zu sehen. Und dann würde er sich das Millenniumspuzzle holen. *** Joey rannte so schnell er konnte. Er war spät dran! Verflixt, warum musste er auch so ein Langschläfer sein? Jetzt wartete Yugi bestimmt schon auf ihn, der war ja immer pünktlich. Joey spornte sich selbst noch mehr an. Er wollte seinen Freund nicht warten lassen. Außerdem freute er sich auf das Treffen mit Yugi. Die kindliche Unschuld, die sich in seinen violetten Augen zeigte, machte Joey sein Herz leichter. Da wo er lebte, verloren die meisten Kinder diesen unschuldigen ehrlichen Ausdruck in den Augen sehr schnell. Und außerdem waren Yugi's Augen wunderschön, solch ein schönes tiefes Violett. Moment mal, wo war dieser Gedanke denn her gekommen??? Für einen Moment stutzte Joey und hätte fast angehalten, doch dann rannte er weiter. War doch eigentlich egal, außerdem stimmte es. Yugi hatte schöne Augen. Ein Grund mehr, ihn nicht so lange warten zu lassen. Endlich erreichte Joey die Bäckerei, völlig außer Atem! Nach Luft ringend stand er vor Yugi und schaffte es nicht einmal, eine ordentliche Begrüßung hervor zu bringen. Alles, was er hervor brachte, war: "Sorry,...(keuch)...Yugi...(schnauf)...tut mir...(keuch)...leid...(schnauf)..." Nun ja, immerhin besser als gar nichts. Yugi sah seinen Freund mit großen Augen an und griff nach seiner Fanta. "Hier, Joey, trink erst mal was." Joey nahm die Fanta dankend entgegen und trank in großen Schlucken. Plötzlich fühlte er etwas Hartes, Kleines, das mit der Fanta in seinen Mund gespült wurde. Bevor er es überhaupt richtig registrieren konnte, hatte er es bereits runtergeschluckt. So ganz glatt ging das allerdings nicht über die Bühne. Joey verschluckte sich prompt und fing an zu husten. Yugi klopfte ihm auf den Rücken. "Joey, alles in Ordnung?" Joey richtete sich wieder auf und nahm einen tiefen Atemzug. "Ja, klar. Da war nur irgendwas in der Fanta, dass ich runtergeschluckt habe." "Oh, sorry." "Dafür kannst du doch nichts, Yugi." winkte Joey ab, "Tut mir leid, dass ich zu spät bin. Ich hab verschlafen." "Macht nichts. Tatsächlich muss ich dir sagen, also..." Yugi zögerte kurz, fuhr dann aber fort: "Mein Großvater hat mich gebeten, heute Vormittag noch ein paar Besorgungen für ihn zu machen, Geschäfte für unseren Spieleladen. Tut mir ehrlich leid, Joey, aber ich kann erst ab heute Mittag wieder." Joey verbarg seine Enttäuschung und lächelte Yugi an. "Na ja, kann man nichts machen. Dann sehen wir uns um zwölf Uhr?" Yugi nickte. Er war froh darüber, dass Joey die Sache so locker nahm. "Klar, um zwölf Uhr bei Burger World. Ich lade dich zum Mittagessen ein." Joey strahlte. "Das klingt gut! Dann bis heut Mittag." "Bye, Joey. Und..." Yugi griff nach dem letzten Hefebrötchen und drückte es Joey in die Hand. "...das ist für dich." Dann war er auch schon verschwunden. Joey trank den letzten Rest der Fanta und aß das Brötchen, bevor er sich selbst auf den Weg machte. Er konnte ja die nächsten Stunden in der Spielhalle verbringen. Joey bog in eine kleine verlassene Gasse neben der Bäckerei ein. Es war eine Abkürzung zur Spielhalle. Doch er war gerade mal zehn Schritte hinein gegangen, als ihm plötzlich schwindelig wurde. Joey kämpfte um sein Gleichgewicht und stützte sich an der Wand ab. Was war los mit ihm? Er hatte sich doch vor ein paar Sekunden noch ganz wohl gefühlt, und jetzt wurde ihm fast schlecht. Die Welt drehte sich um ihn, und ein plötzlicher Schwächeanfall ließ ihn auf seine Knie sinken. Joey wollte um Hilfe rufen, aber die Stimme versagte ihm. Langsam wurde es schwarz vor seinen Augen. Seltsame Gefühle liefen durch seinen Körper. Es war nicht direkt schmerzhaft, aber irgendwie unangenehm, fast so, als würde er in eine neue Form gegossen. Sein ganzer Körper kribbelte, und seine Haut juckte. Nach ein paar Minuten war es vorbei. Joey's Sinne wurden wieder klar, aber irgendwie fühlte er sich immer noch komisch. Etwas lag auf ihm und verdeckte seine Sicht. Trotzdem konnte er ganz deutlich die Geräusche hören, nur wenig gedämpft durch das Material, das auf ihm lag. Es schien ihm, dass sein Gehör schärfer war als zuvor. Nun, seine Nase war es auf jeden Fall. Joey schnüffelte angeekelt. Die Mülltonnen, die in der Gasse standen, gaben ja einen furchtbaren Gestank von sich. Warum war ihm das nicht vorher aufgefallen? Auch sonst roch es hier irgendwie komisch. Zeit, aufzustehen, bevor sich dieser Gestank in seinen Kleidern festsetzte. Joey versuchte, aufzustehen, und fiel gleich wieder hin. Sein Körper fühlte sich merkwürdig an. Joey versuchte, seine Finger zu bewegen. Nichts. Es ging nicht. Seine Zehen? Das selbe Ergebnis. Dafür konnte er etwas anderes bewegen. Was zum Teufel war das an seinem... nun ja, an seinem Hinterteil?! Da war was, was vorher nicht da gewesen war, und es ließ sich hin und her bewegen. Joey beschloss, erst mal den Kopf zu heben und sich von dem, was auf ihm lag, zu befreien. Joey hob also seinen Kopf und schüttelte ihn. Das ging auch sehr gut. Was immer auf ihm lag, fiel herunter. Seltsamerweise schien es seine grüne Jacke zu sein, die er fast immer mit sich herum schleppte. Es war heute Morgen noch ein wenig kühl gewesen, daher hatte er sie mitgenommen. Joey senkte seinen Blick auf seine Hände. Doch sein Blick fiel statt dessen auf zwei Pfoten, die mit einem blonden Fell bedeckt waren, genau die gleiche Farbe wie seine Haare! Und was noch viel schlimmer war: er konnte vor seinem Gesichtsfeld eine lange Schnauze entdecken, mit einer schwarzen, feucht glänzenden Nase - eine Hundeschnauze! "Was zum Teufel ist hier los?!?!!" wollte Joey schreien, doch statt dessen hörte er: "Wau, wau, wau?!?!!" Die Worte machten durchaus Sinn für seine Ohren, aber es war trotzdem keine Menschensprache. Joey rappelte sich mühsam auf. Jetzt, wo er wusste, dass er vier Pfoten hatte, anstatt zwei Hände und zwei Füße, war es leichter. Seine Kleidung, für die er nun zu klein war und die ihm als Hund so wie so nicht passte, fiel von ihm ab. Lediglich sein T-Shirt war noch um seinen Hals geschlungen, aber das war Joey's geringste Sorge zur Zeit. Ungläubig betrachtete er seinen Körper. Vier Pfoten, ein Schwanz (das war also das komische Teil an seinem Hintern gewesen), eine lange Schnauze mit einer feuchten schwarzen Nase und ein weiches helles Fell. Wenn sich Joey nicht täuschte, entsprach sein Aussehen dem eines jungen Golden Retriever, der noch nicht voll ausgewachsen war. Jedenfalls ließ sich die Realität, so absurd sie auch war, nicht länger leugnen. Er war ein Hund. Er war ein Hund! Ein Hund!!! Joey legte seinen Kopf in den Nacken und stieß ein lautes klagendes Heulen aus. Seine Stimme erhob sich weit über die Straßen der Stadt, und die Leute, die ihn hörten, schauderten wegen dem traurigen Klang, der sie an das Geheul von Wölfen erinnerte, und gingen schneller. Das Heulen war auch auf dem Dach eines Mietshauses in der Nähe zu hören, auf dem Bakura, der alles durch sein Fernglas beobachtet hatte, gerade einen Tobsuchtsanfall bekam. ------------------------ Fortsetzung folgt... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)