Alles Gute zum Geburtstag! von Weissquell ================================================================================ Kapitel 5: Hinter Gittern ------------------------- "Hilfe! Lasst mich hier raus! Inu Yasha, Miroku, Sango! Wo seid ihr? Ich will hier raus!" Aufgebracht springt Shippo in dem engen Metallkäfig hin und her. Längst ist er nicht mehr in Hundegestalt, aber bisher hat das niemand bemerkt. Kein Wunder, schließlich befindet sich keine Menschenseele in Sichtweite. Die einzigen Wesen hier sind eine große Anzahl größerer und kleiner Hunde, die in den anderen Metallkäfigen neben ihm eingesperrt sind. Shippo ist völlig mit den Nerven fertig. Seine Hilferufe gehen gänzlich ungehört in dem ohrenbetäubenden Gekläffe der anderen Hunde unter. Über der Tür am Ende des Ganges steht "Tierheim" aber wie ein Heim für Tiere kommt es ihm hier nicht vor, eher wie ein Gefängnis. Resigniert lässt sich Shippo auf den harten Boden plumpsen. Eine ganze Weile ruft er nun schon um Hilfe, aber keiner seiner Freunde scheint ihn hören zu können. Eigentlich hat er selbst keine Ahnung wo er sich gerade befindet. Nachdem man ihn in diesen Sack gesteckt und unsanft auf die Ladefläche eines dieser seltsamen Wagen, die sich von alleine bewegen können, geworfen hat, musste er eine recht unbequeme Fahrt über sich ergehen lassen. Dann hat ihn dieser große, fette Kerl mit der komischen Uniform einfach vom Wagen gehoben und dann hier in diesen grässlichen Käfig gesperrt. Dabei hat er irgendwas über streunende Hunde gemurmelt. Unverschämtheit! Wenn ich nur wüsste wo ich jetzt bin. Diese komischen Wagen fahren so schrecklich schnell. Wer weiß wie weit ich jetzt von Kagome und den Anderen weg bin?, denkt sich Shippo besorgt. Vielleicht sind wir ja schon ganz weit weg von der Stadt, wie sollen sie mich denn da finden können? Und auch wenn ich es schaffe aus diesem blöden Käfig abzuhauen, wie soll ich sie dann jemals wiederfinden? Shippo schnieft einmal vernehmlich. Vielleicht findet nicht einmal Inu Yasha mich wieder. Was wenn ich für immer hier bleiben muss? Vielleicht sehe ich Kagome und die Anderen niemals wieder!!! "Whäää!", heult Shippo los, "Ich will hier aber nicht alleine eingesperrt bleiben!" Um ihn her stimmen die Hunde gemeinsam in ein langgezogenes Jaulen ein. "Ach seid still!", schnieft Shippo, "Mann, ich hasse Hunde!!!" Doch die Hunde scheinen ihn völlig zu ignorieren und heulen weiter. Komm schon, reiß dich zusammen!, sagt Shippo im Stillen zu sich selber. Die Anderen sind nicht da, also musst du dir irgendwie selber helfen. Du bist immerhin noch ein echter Dämon, also benimm dich auch wie einer! Laut sagt er: "Ich finde hier schon einen Weg raus! Das währe doch gelacht!" "Ich kann ihn nirgendwo entdecken!", ruft Sango, "Habt ihr etwas gefunden?" "Nein, keine Spur von ihm", entgegnet Miroku. Gerade haben sie den gesamten Schulhof abgesucht, doch ihr kleiner Freund bleibt verschwunden. Ratlos treffen sie sich wieder. "Also das gefällt mir gar nicht!", bemerkt Miroku. "Ja, wer weiß, was ihm vielleicht zugestoßen ist", fügt Sango hinzu, "Inu Yasha, kannst du nicht vielleicht seine Witterung aufspüren?" Prüfend zieht der Halbdämon die Luft ein. Einen Momentlang hält er sinnend inne, dann versucht er es erneut und hebt die Brauen. "Nein, keine Spur zu entdecken", meint er, "Aber wer weiß wo er sich gerade herumtreibt? Geschieht ihm ganz recht wenn er sich verläuft." Sango schaut ihn groß an: "Das kann nicht dein Ernst sein! Für Shippo ist diese Welt genau so neu wie für uns. Wer weiß was für unbekannten Gefahren hier auf ihn lauern? Bestimmt hat er sich wirklich verlaufen und findet nicht mehr her. Oder vielleicht ist ihm sogar etwas Schlimmes passiert. Wir müssen ihn unbedingt wiederfinden. Machst du dir denn gar keine Sorgen um ihn?" "Manno!", mault Inu Yasha, "Niemand hat ihm gesagt, dass er weglaufen soll. Warum kann er nicht aufpassen wo er hinläuft?" Sango packt ihn an der Schulter und zieht ihn zu sich herum. Große Besorgnis liegt in ihrem Blick. "Wir müssen ihn suchen. Wir können ihn hier nicht einfach sich selbst überlassen." "Ach, dem passiert schon nichts. Ich dachte ihr wolltet unbedingt ein Geschenk für Kagome besorgen", gibt Inu Yasha schief zurück. Sango hält einen Moment inne, dann sagt sie entschlossen: "Also schön! Dann werden wir eben ein Geschenk besorgen und du wirst ihn suchen gehen!" "Was ich?", Inu Yasha reißt die Augen auf, "Warum soll gerade ich diese kleine Nervensäge suchen gehen?" "Na, weil du von allen von uns die beste Nase hast, mein Lieber", stellt Sango klar, "Du findest ihn doch alleine sowieso viel schneller als wir. Inzwischen kümmern wir uns um Kleidung und Geschenke. Noch irgendwelche Einwände?" "Aber ich...", will Inu Yasha erwidern, doch dann gibt er es auf. Nachdenklich blickt er den Beiden nach, als sie sich auf den Weg zurück in die Stadt machen. "Na toll!", murmelt er, "Offenbar wisst ihr heute alles besser. Ihr werdet schon sehen, was ihr davon habt!" Mit diesen Worten springt er mit einem Satz zum nächsten Dach und macht sich auf die Suche. "Frei! Endlich!", jubelt Shippo. Noch immer sehr aufgeregt, aber ungeheuer erleichtert sucht Shippo Schutz im Schatten eines großen Baumes. Vor seinem inneren Auge lässt er noch einmal die grad vergangenen Ereignisse Revue passieren. Eigentlich muss er sich selbst für seine Genialität gratulieren. Zuerst verwandelte er sich in eine Maus und quetschte sich so mit Mühe und Not zwischen den Zwingermaschen hindurch. Dann, nach einigen vergeblichen Versuchen die Tür zu öffnen, kam er auf die Idee, die drei fiesen Hundefängertypen die da draußen am Tisch saßen, auf sich aufmerksam zu machen. Zwar mochte er die eingeschlossenen Hunde nicht hier zurücklassen, aber dann war ihm doch nicht wohl dabei, einfach so die Käfigtüren zu öffnen. Also entschied er sich zu einer anderen Strategie. Mit seiner "Fuchsfeuertechnik" gaukelte er den drei Kerlen ein mächtiges Feuer vor, dass im Zwingerraum wütete. Die Hunde hielten es für ein echtes Feuer und veranstalteten ein mächtiges Spektakel mit Jaulen und Bellen, und das Gute war, auch die Hundefänger hielten das Feuer für echt. Aufgeregt kamen sie hineingestürzt und begannen die jämmerlich kläffenden Hunde aus ihren Gefängnissen zu befreien. In all der Hektik bemerkte niemand, wie sich Shippo heimlich aus der Tür hinausstahl und auf die Ausgangstür zuschlich. Gerade in diesem Moment erschien ein weiterer Hundefänger auf der Bildfläche und sah sich irritiert um. Geistesgegenwärtig nahm Shippo die Gestalt dieses fetten Grobians an und rief dem Anderen zu: "Schnell! Bei den Hunden ist Feuer ausgebrochen. Ich hole Hilfe!" Sofort war der Andere an ihm vorbei um seinen Kameraden zu helfen und währenddessen drückte sich Shippo auch schon zur Tür hinaus. Hastig lief er über den Vorplatz und kam erst hinter einem größeren Baum zum Stehen. Mit einem erlösenden "Puff" schrumpfte die massige Gestalt wieder auf Shippos Größe zurück und der kleine Fuchsdämon sackte erleichtert in sich zusammen. "Also, da soll noch mal einer sagen, ich währe kein richtiger Dämon", grinst Shippo, "Jetzt muss ich nur noch die Anderen finden." Neugierig sieht er sich um. Vor ihm liegt ein kleiner Park, doch dahinter recken sich wieder eine große Anzahl riesiger Gebäude in den Himmel. Geschäfte sind keine zu sehen. Vermutlich sind dies hier alles Wohnhäuser. Entmutigt lässt Shippo die Schultern hängen. Nichts hier kommt ihm bekannt vor. Wie soll er nur zurück finden, wenn er nicht einmal weiß wo er ist? "Komm, denk nach!", sagt er zu sich selber, "Irgendetwas muss dir einfach einfallen." Eine ganze Weile grübelt er vor sich hin. Ich muss etwas finden, das mir bekannt vorkommt. Wo sind wir schon gewesen? Bei Kagomes Zuhause. Aber ich weiß überhaupt nicht wo dieser Schrein sein könnte. Ihre Schule. Aber auch die kann man von hier aus nicht sehen. Plötzlich hält er inne. Die Hochhäuser! Die sieht man von hier aus. Da wo die ganzen Geschäfte sind. Sango und die Anderen wollten doch ein Geschenk für Kagome suchen. Bestimmt sind sie zu diesen Geschäften gegangen. Und selbst wenn ich sie nicht finde... von dort finde ich ja vielleicht den Weg zur Schule und dann finde ich auch Kagome und die Anderen. Ja, so mach ich es. Ich werde zu den Hochhäusern zurückgehen! Aber ich darf nicht auffallen, sonst werde ich vielleicht wieder eingesperrt. Besorgt sieht er sich um, doch niemand ist weit und breit zu sehen. Wenn ein Hund zu auffällig ist, dann muss ich etwas anderes versuchen. Es macht "Puff" und Shippo hat sich in eine getigerte Katze verwandelt. "So, dann wollen wir doch mal!" Mit diesen Worten tappst er los, in Richtung der Hochhausspitzen, die er von hieraus gerade noch sehen kann. Hosted by Animexx e.V. 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