Alles Gute zum Geburtstag! von Weissquell ================================================================================ Kapitel 3: Angekommen --------------------- Ahnungslose Ruhe liegt über dem Tempelplatz. Kein Mensch ist weit und breit zu sehen. Ein leichtes Lüftchen weht und die Sonne scheint warm. Doch plötzlich wird die friedliche Stille gestört. "Hey! Es hat wohl tatsächlich geklappt!", tönt es aus der kleinen Hütte in der der Brunnen steht. "Inu Yasha, ist das hier wirklich Kagomes Welt?", hört man die helle Stimme von Shippo fragen. "Klar ist sie das, was hast du denn gedacht?", kommt die patzige Antwort. Mann hört das Plumpsen mit dem jemand nach einem kräftigen Satz wieder auf dem Boden aufkommt. "So, und nun kommt endlich von meinem Rücken runter!" Nur wenige Momente später erscheinen vier uns wohlbekannte Personen im Eingang der Hütte und blinzeln in die Sonne. Sango beschirmt ihre Augen und wirft einen interessierten Blick in die Runde. "Das ist also der Schrein, von dem sie erzählt hat." "Und wo ist nun ihr Haus?", fragt Miroku Inu Yasha. Dieser winkt ihnen zu folgen: "Da drüben gleich." Während die drei ihm folgen, schauen sie sich neugierig um. Bis auf die Konstruktion der Gebäude hier, scheint es keine großen Unterschiede zu ihrer Epoche zu geben. Kurz darauf sind sie vor der Haustür angekommen. Miroku, Sango und Shippo schauen erstaunt an dem Haus hoch. "Das ist ja schon fast eine Festung", wundert sich Miroku, "Kagomes Familie muss hier großen Einfluss haben, wenn sie in solch einem stabilen Haus lebt." "Pah!", meint Inu Yasha, "Das ist nichts Ungewöhnliches. Hier werden die meisten Häuser so gebaut, und in dem was sie Innenstadt nennen, gibt es sogar Steinhäuser die so hoch sind wie Türme!" Erstaunt machen die Anderen große Augen. "Das würde ich wirklich gerne einmal sehen", meint Miroku. Doch Inu Yasha wehrt ab: "Kommt nicht in Frage! Schon vergessen? Wir werden Kagome gratulieren und dann gehen wir gleich wieder zurück, klar?" Miroku sieht ihn schief an: "Gibt es einen bestimmten Grund, warum du es so eilig hast zurückzugehen?" "Das kann dir doch egal sein!", patzt Inu Yasha zurück. "Hört auf damit!", geht Sango dazwischen, "Inu Yasha, sag uns lieber wie wir in dieses Haus hinein kommen. Ich sehe keine Wachposten, die wir fragen können." "Na ja", meint Inu Yasha, "Also ich gehe meistens durchs Fenster... aber hier an der Haustür gibt es etwas was sie Türklingel nennen. Ihr könnt es ja damit versuchen." Mit diesen Worten drückt er auf den kleinen Knopf neben der Tür. Es dauert nicht lange und man hört Schritte hinter der Tür. Kurz darauf wird die Tür von einem kleinen Jungen geöffnet. Zunächst schaut er etwas überrascht drein, doch dann hellt sich seine Mine auf. "Oh, du bist das, Inu Yasha! Das ist ja prima, dass du mal wieder zu Besuch kommst! Bist du auch zu Kagomes Party eingeladen? Und wer sind denn die Anderen da? Kommst du deshalb heute nicht durch das Fenster in Kagomes Zimmer?" Etwas irritiert von der Begrüßung bleibt Inu Yasha vor der Tür stehen. "Äh... ich äh... ich suche Kagome", stammelt er verlegen. "Die ist noch in der Schule", meint Sota lebhaft, "Aber wenn sie wiederkommt, freut sie sich bestimmt euch zu sehen. Kommt rein!" Etwas zögernd betreten die vier das Haus. Sota flitzt über die Diele und ruft seiner Mutter zu: "Hey Mama, dieser Hundejunge ist wieder da und er hat heute noch ein paar Freunde mitgebracht!" Inu Yasha errötet leicht und fängt sich belustigte Blicke von seinen Freunden ein. Nun kommt Frau Higurashi aus der Küche; sie trocknet sich die Hände ab. Freundlich begrüßt sie die Neuankömmlinge. "Hallo, seid ihr alle Freunde von Kagome? Seid ihr gekommen um ihr zu gratulieren?" "Ja, deshalb sind wir hergekommen", meint Sango etwas verlegen. "Oh, da wird sie sich aber freuen", lächelt Kagomes Mutter, "Im Moment ist sie noch in der Schule, aber in ein paar Stunden, hat sie Schluss. Ihr könnt gerne so lange hier auf sie warten." "Vielen Dank!", verbeugt sich Miroku, "Das ist sehr freundlich von ihnen. Vielleicht sollten wir uns erst einmal vorstellen. Mein Name ist Miroku und das dort sind Sango und Shippo. Inu Yasha kennen sie ja sicher bereits." Die letzte Bemerkung überhörend, geht Frau Higurashi vor Shippo in die Hocke. "So, du bist also Shippo", meint sie interessiert, "Du bist ja wirklich ein drolliger kleiner Kerl! Kagome hat nicht übertrieben." Mit diesen Worten wuschelt sie über den Kopf des verdutzten Fuchsdämons. "Fühl dich ganz wie zuhause, kleiner Shippo." Dann erhebt sie sich wieder und blickt in die Runde. "Ihr könnt euch gerne ins Wohnzimmer setzen, und dort auf Kagome warten. Sota leistet euch sicher gerne Gesellschaft, während ich das Mittagessen vorbereite. Ihr seit herzlich eingeladen mitzuessen." Mit diesen Worten verschwindet sie wieder in der Küche. Etwas verdutzt folgen die vier dem kleinen Bruder von Kagome ins Wohnzimmer. Sota beobachtet die Neuankömmlinge mit unverhehlter Neugierde. Als Shippo an ihm vorbeigeht, zupft er ein wenig an dessen Wuschelschwanz und fragt: "Sag mal, ist das Ding wirklich echt?" Empört dreht sich Shippo um: "Natürlich ist der echt! Immerhin bin ich ein echter Dämon." Sota zeigt sich von dieser Tatsache wenig beeindruckt: "Du siehst aber eigentlich gar nicht aus wie ein Dämon. Eher wie ein Kuscheltier." Shippo explodiert: "Ein Kuscheltier? So eine Frechheit! Was weißt du denn schon? Ich möchte mal wissen wie viele Dämonen du denn schon getroffen hast. Ich bin ein waschechter Dämon, dass du es nur weißt!" beleidigt verschränkt er die Arme. Sota macht große Augen: "Wirklich ein echter Dämon, genau wie Inu Yasha?" "Pöh", meint Shippo großspurig, "Inu Yasha ist doch bloß ein Halbdämon. Ich hingegen bin ein richtiger Dämon." "So?", meint Sota verwundert. "Ja, genau!", bestätigt Shippo überheblich, "Reinblütige Dämonen sind sowieso viel edler, als diese lächerlichen Halb..." Er kommt nicht mehr dazu den Satz zu beenden, denn vorher hat ihn eine gehörige Kopfnuss von Inu Yasha zu Boden gestreckt. Eine dicke Beule zeichnet sich auf seinem Kopf ab. Steif klopft Inu Yasha sich die Hände ab. In diesem Moment taucht Kagomes Großvater in der Tür auf. "Ach, bist du auch mal wieder hier?", meint er zu Inu Yasha, "Und wen hast du da mitgebracht? Alles Freunde von Kagome? Wollt ihr etwa auch zu der Geburtstagsparty? Die ist erst heute Abend." Er mustert die Neuankömmlinge eingehend. Schließlich meint er: "Also an eurer Stelle würde ich mir noch mal überlegen, ob ich in so einem Aufzug auf diese Party gehe. Ihr wollt doch sicher nicht, dass man herausbekommt wo ihr herkommt." Die vier schauen sich an, dann meint Sango: "Nein, wir wollten eigentlich nur Kagome gratulieren und dann gleich wieder gehen. Wir haben nicht vor, zu der Feier zu gehen. Wir wollen nicht stören." Kagomes Großvater mustert die vier noch einmal: "Hmmm, also ich denke nicht, dass ihr stören würdet. Ihr zwei währet wohl recht unauffällig, nur der Typ mit den Hundeohren und der kleine Kerl mit dem Schwanz, dürften da etwas mehr Aufsehen erregen." Ehe noch einer von den vieren etwas erwidern kann ruft Sota plötzlich: "Hey, soll ich euch mal etwas zeigen?" Ohne eine Antwort abzuwarten, springt er aus dem Zimmer und kurz darauf kommt er auch schon wieder zurück. Freudestrahlend kommt er mit einer handgroßen Schachtel zurück. "Schaut mal!", ruft er freudig, "Das hier schenke ich Kagome zum Geburtstag", mit diesen Worten holt er eine lange, schwarze Taschenlampe aus der Schachtel, "Ob sie sich darüber freuen wird? Ich habe fast mein ganzes Taschengeld dafür ausgegeben. Wenn sie wieder zu euch rüber geht, kann sie die doch sicher gut gebrauchen." Neugierig betrachten Inu Yasha und die Anderen den länglichen, kurzen Stab mit dem breiten Ende. "Was soll das sein?", fragt Sango interessiert, "Ist das eine Art Waffe?" "Nee!", lacht Sota und schaltet die Taschenlampe ein. Überrascht heben die Umstehenden die Brauen, als das Licht aufleuchtet. "Wirklich praktische Magie, die in diesem Stab steckt", meint Miroku beeindruckt, "Ja, ich bin sicher, dass Kagome sich darüber freut. Bei uns findet sie sicher Verwendung dafür." "Was schenkt ihr ihr eigentlich?", fragt Sota nun ungeniert. Unbehaglich sehen die vier sich an. "Du meinst, es ist üblich, dass man zu einem Geburtstag ein Geschenk mitbringt?", fragt Sango unsicher. "Na klar!", meint Sota, "Das ist doch das Wichtigste daran!" Seine Augen leuchten. "Oh, das war uns nicht bewusst!", meint Miroku betreten, "Was für Geschenke macht man denn so zum Geburtstag?" "Na, Geschenke eben, über die sich der Andere freut", versucht Sota zu erklären. Kagomes Großvater kommt ihm zu Hilfe: "Üblicherweise sind es Geschenke die speziell für diese Person gedacht sind. Etwas, was das Geburtstagskind an den Schenker erinnert und das ausdrückt, dass man sich viele Gedanken darüber gemacht hat, was ihm gefallen könnte. Das zeigt, dass einem der Betreffende wichtig ist. Es sollte also etwas Persönliches sein, dass einen gewissen Wert für das Geburtstagskind hat. Manche Leute schenken aber auch sehr teure Geschenke um zu zeigen wie viel ihnen das Geburtstagskind wert ist." Kagomes Freunde sehen sich kleinlaut an. Schließlich meint Sango: "Wir können doch Kagome nicht gratulieren ohne ein Geschenk für sie zu haben." Miroku richtet sich auf: "Das sehe ich auch so. Wir sollten zurückgehen und ein Geschenk für sie besorgen." "Ja genau, Inu Yasha!", meint Shippo jetzt, "Du musst uns wieder rüberbringen, damit wir noch schnell ein Geschenk für Kagome besorgen können." "Ja", sagt auch Miroku, "Noch haben wir ja etwas Zeit. Da wir ohnehin auf Kagome warten müssen, können wir die Zeit genau so gut dafür nutzen." "Ihr meint wohl, ich habe nichts besseres zu tun, als euch den ganzen Tag durch den Brunnen hin und her zu schleppen", meint er gereizt, "Ich habe gleich gesagt, es ist eine dumme Idee!" "Mann, Inu Yasha!", sagt Sango, "Je länger du dich wieder anstellst, um so weniger Zeit haben wir um ein passendes Geschenk zu finden. Jetzt hör auf zu meckern und tu es einfach!" Schließlich lässt Inu Yasha sich breitschlagen. Nach dem sie sich von Kagomes Familie kurz verabschiedet haben, finden sich die vier wieder beim Brunnen ein. "Na schön!", mosert er, "Aber beeilt euch da drüben." Zuerst nimmt er Sango und Miroku Huckepack und dann nimmt Shippo auf seiner Schulter Platz. "Macht euch nicht so schwer!", brummt er, dann springt er in den Brunnen hinein. Im gleichen Moment wo er den Boden erreicht, spürt er auch schon, dass etwas nicht in Ordnung ist. Statt durchsichtig zu werden und nachzugeben, bleibt der Boden des Brunnens unverändert massiv und fühlt sich auch ebenso an, als sie unvermutet auf der harten Erde auftreffen. Durch den Schwung des Sprunges schlägt Inu Yasha hart auf dem Grund auf. Miroku und Sango kommen unsanft auf ihm zu liegen. Verwirrt rappelt Inu Yasha sich auf. Unverständnis ist ihm ins Gesicht geschrieben. "Was zum...?", murmelt er irritiert. "Inu Yasha, es scheint nicht geklappt zu haben", bemerkt Shippo überflüssigerweise. "Das merke ich selber", meint Inu Yasha zwischen zusammengebissenen Zähnen. "Aber wie kann das sein?", fragt nun auch Sango verwundert. "Keine Ahnung", meint der verdutzte Halbdämon wahrheitsgemäß. "Es scheint wohl, dass Inu Yasha irgendwie die Fähigkeit verloren hat zwischen den Zeitepochen hin und her zu wechseln", versucht Miroku zu erklären. "Erzähl mir was, das ich noch nicht weiß", mosert Inu Yasha. "Soll das etwa bedeuten, dass wir nun hier festsetzen?", fragt Sango etwas besorgt? "Es scheint so", bestätigt Miroku. "Und nun?", fragt Shippo. Die vier sehen sich ratlos an. Nach dem sie wieder aus dem Brunnen gekrabbelt sind, versuchen sie gemeinsam eine Lösung zu finden. Inu Yasha hat es noch einmal alleine ausprobiert, doch wieder hat er keinen Erfolg gehabt. Er versucht zwar es sich nicht anmerken zu lassen, aber er ist sehr besorgt darüber. Nun sitzt er schweigsam neben den Anderen auf dem Vorplatz des Schreins und grübelt zusammen mit ihnen über eine Lösung aus diesem Dilemma. "Warum suchen wir nicht einfach Kagome und fragen sie", schlägt Shippo vor, "Ihr fällt bestimmt etwas ein." "Hmmm, eine bessere Idee habe ich im Moment auch nicht", sagt Miroku, "Es würde vielleicht die Überraschung verderben, aber die Tatsache, dass der Weg auf einmal versperrt zu sein scheint, sollte uns zu denken geben. Ich halte es für wichtig, dass Kagome davon weiß." "Ich finde, wir sollten Kagome da raushalten", meint Inu Yasha nun. Die Anderen sehen ihn verständnislos an. "Ist es euch denn völlig egal, wenn sie auf ihre Geburtstagsfeier verzichten muss, nur damit sie sich mit einem Problem beschäftigt, dass wir genau so gut auch alleine lösen können? Wir brauchen Kagome dazu nicht." "Also ich halte es für durchaus für wichtig, dass Kagome davon erfährt und außerdem kennt sie sich in dieser Welt doch viel besser aus. Bestimmt fällt ihr viel eher eine Lösung ein, wie wir wieder zurückkommen", wendet Miroku ein. "Seh ich auch so!", gibt Sango ihm recht. Inu Yasha wendet sich ab: "Pah, macht doch was ihr wollt!" Miroku erhebt sich: "Wenn das so ist, dann sollten wir uns gleich auf den Weg zu Kagomes Schule machen. Inu Yasha, du kennst doch den Weg. Am besten du gehst voran... doch vorher sollten wir dafür sorgen, dass wir ein wenig unauffälliger sind." Inu Yasha brummelt etwas Unverständliches und schlendert zum Haus zurück um sich von Kagomes Familie eine Baseballkappe zu borgen. Kurz darauf sind sie abmarschbereit. "Und was ist mit Shippo?", fragt Inu Yasha nun. "Stimmt!", gibt Miroku zu, "Shippo du solltest dich vielleicht besser in etwas verwandeln, was in dieser Welt etwas weniger auffallend ist. Shippo guckt ihn groß an: "Etwas weniger auffallend?" Er scheint einen Moment lang zu überlegen, doch dann hellt sich seine Mine auf und verzieht sich zu einem frechen Grinsen. Ein leises "Puff" ist zu hören und im nächsten Moment hat sich Shippo in einen kleinen, weißen Hund mit spitzen Ohren verwandelt. Inu Yasha verzieht das Gesicht: "Ha ha! Sehr witzig!" "Wenn ihr dann soweit seit...", meint Sango ungeduldig, die schon ein paar Schritte vorrausgegangen ist. "Na los Inu Yasha, zeig uns den Weg!", fordert Miroku ihn auf, "Und vielleicht finden wir ja sogar noch auf dem Weg dorthin ein passendes Geschenk für Kagome." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)