Episoden von tough (Aus dem Leben einer Mörderin) ================================================================================ Kapitel 5: Konferenz der Killer ------------------------------- Disclaimer: Projekt Weiß Eigentum wird nicht zum Gelderwerb genutzt Erklärung : Momentane Langeweile Warnung : Konsum ist eigenes Risiko Widmung : Freunde Konferenz der Killer "Mein Name ist Crawford. Genauso erwarte ich, angesprochen zu werden. Wie die Kollegen gegenüber wissen, bevorzuge ich Schusswaffen. Zur Not kann ich mich auch unbewaffnet durchsetzen." Sein schmallippiges Lächeln macht klar, dass das die Untertreibung des Jahres war. Aber er spricht weiter, ohne Reaktionen abzuwarten. "In Visionen sehe ich oft das Ergebnis anstehender Missionen voraus. Befürchte ich Misserfolg, ändere ich die Planung rechtzeitig. Unsere Erfolgsquote... ist dem entsprechend. Schuldig, hier neben mir, ist unser Mastermind. Ein Telepath." Ein Telepath? Dann ist mir alles klar. Wenn er einfach in mein Hirn eingedrungen ist, dann hat er meine leichten Kopfschmerzen ausgelöst. Schuldig lächelt wieder so seltsam schief. Irgendwie... einseitig. Aber einen netten Namen hat er sich da ausgesucht. Respekt. 'Bleib locker, dann tut es auch nicht weh, wenn ich mal zu Besuch komme.' War er das schon wieder? Einfach so... ohne Anklopfen... ohne zu fragen... ich kann nicht ... . Stopp! Unbefugtes Betreten von fremdem Terrain! Alarm! Hier herrsche nur ich! Wie wild rasen Bilder an mir vorbei. Vorherrschende Farbe ist Rot, in meinem Kopf ist Hitze. Atem keucht, wie im Kampf. Da sehe ich ihn, mein Eigentum verletzend. Raus hier! Will ihn verletzen. Töten. Ich jage ihn, treibe ihn vor mir her, keine Chance für ihn. Meiner Wut hält niemand stand. Keine Gnade. Will ihn bluten sehen. Er flieht, voller Panik, Entsetzen in weit geöffneten Augen. Schön. Meine Opfer sollen die Sekunde ihres Todes erfassen. Zu früh gefreut. Knapp erreicht er sein Territoritum. Schlägt die Tür hinter sich zu. Legt Riegel vor. Sichert. Schade. Aus die Maus. Jagd vorbei. Rotes Wabern verzieht sich. Höre noch ein Luft schnappendes Atemholen... von mir. Warm sickert es von meiner linken Hand. Habe die Finger der Rechten hineingekrallt, wie ein Greifvogel, der seine Beute schlägt. Jetzt sehe ich schräg zu ihm hinüber. Er ist auf seinem Stuhl nach hinten gelehnt. Seine Brust hebt und senkt sich rasch. Auch er pumpt Sauerstoff, wie nach einem Sprint. Der Kopf, leicht nach vorn geneigt, anscheinend zu schwer im Moment. Sein Gesicht, trotz Stirnband, von fließendem Kupfer halb verdeckt, zeigt Irritation. Schön, viel schöner als das Gesicht, das er zeigt, wenn er sich unter Kontrolle hat. Die erlangt er gerade wieder. Schaut rüber. Ruhige Augen jetzt, blicken mir offen ins Gesicht, dann nickt er. Verstanden, er hat verstanden. Mein Terrain wird nicht ohne Erlaubnis betreten. Es tropft von meiner linken Hand. Die Nägel der Rechten sind blutig. Kyoko zischt mir ins Ohr. "Was ist los mit dir? Was hast du denn da wieder angestellt?" Langsam steht mein Gegenüber auf, kommt um den Tisch herum und reicht mir ein weißes Tuch. Seine Geste sagt, dass ich es mir um die linke Hand wickeln soll. Seine Stimme sagt: "Es war meine Schuld." Crawford schaut zu mir, dann zu Schuldig. Ihre Mienen sind ausdrucklos, aber es scheint alles geklärt. Die Weißleute scheinen die Sekundenbruchteile heftiger Aktion und Reaktion total verpasst zu haben. Sind sichtlich irritiert. "In unserem Team haben wir noch einen jungen Telekineten. Nagi. Er wartet im Auto mit Farfarello. Ihn kann man nur schlecht beschreiben. Was halten die anderen Leader davon, wenn wir unsere restlichen Leute rein kommen lassen? Solange kann der Weiß Leader schon mal weitermachen, einverstanden?" Der Dunkelblonde greift zum Handy, Kyoko ebenfalls. Der Dunkelrote räuspert sich. Sprechen scheint er nicht sehr zu mögen. Widerwillig presst er Worte aus seinem Mund, deutet mit dem Kopf zu seinem telefonierenden Kollegen. "Yohji benutzt Stahldraht für Angriff und Abwehr. Treffsicher, aber unberechenbar für Gegner. In unserem Team ist noch Ken, ein Nahkämpfer. Er benutzt Bugnuks. Und dann Omi, bei uns der Jüngste. Er nimmt die Armbrust oder Wurfpfeile. Mein Name ist Aya, ich kämpfe mit dem Katana." Das scheint er lieber zu tun, als zu reden. Geräusche verkünden, dass die Partner da sind. Yohji geht seinen Teamgefährten entgegen. Sie kommen zu dritt näher, setzen sich alle zusammen rechts von uns. Lutsche meine Fingerspitzen sauber und beobachte. Hübscher, kräftiger Kerl mit braunen Haaren, ist wohl Ken. Der Youngster ist also Omi. Jetzt links checken. Die Truppe scheint generell etwas individueller. Deren Babyface sieht ja noch jünger aus. Aber dann... das personifizierte Borderlinesyndrom. Dieser Mensch scheint sich jeden Tag die Klinge zu geben. Nicht, dass ich kein Verständnis hätte, aber braucht man nicht einen gewissen Rest Blut im Körper zum Leben? Die Augenklappe macht ihn auch nicht schöner. Das eine Auge starr, die Haare wirr, fast weiß. Wirkt autistisch, würde ich mal sagen. Autisten sind ja bekannt dafür, ihr Manko mit Superleistungen auf ihrem Spezialgebiet auszugleichen. Was ist seins? Wenn es töten ist, möchte man ihn nicht hinter sich wissen. Von rechts spüre ich Abscheu und Ekel, gemischt mit Panik und einer Prise Faszination. Die Weiß Leute kann ich jetzt verstehen. Sie kennen ihn als Feind. Sie haben Grund zur Panik. Tom und Jerry setzen sich nicht. Sie stehen wie frisch getrennte Siamesische Zwillinge hinter ihrer Chefin, die jetzt ihre schöne Stimme hören lässt. "Mein Name ist Kyoko. Mein Hauptgeschäft liegt im Warenimport und im Groß- und Einzelhandel. Meine Leute sind neben Michiko-chan's Bewachung in erster Linie für die Abwicklung meiner Geschäfte zuständig. Wir beide hier stehen als Kämpfer zur Verfügung. Sollten jedoch mehr Leute gebraucht werden... kein Problem." Sie ist schon klasse. Ihre Umschreibungen für Erpressung, Schmuggel, Zuhälterei und was auch immer Kohle bringt, sind elegant und fantasievoll. Und wenn sie ihre Bande komplett mobilisiert, ist Toyko in der Hand einer Privatmiliz. "Meine eigene, persönliche Leibwache, haben Sie, Crawford und Sie, Schuldig, ja schon kämpfen gesehen." "Es war in der Tat beeindruckend. Sie hatten anscheinend keine Bedenken, ihr Leben wegen einer Wette auf's Spiel zu setzen." "Es ging um keine Wette, es ging um meine Ehre." Kyoko scheint nicht schlecht erstaunt, den Unterschied klar stellen zu müssen. Wenn Yakuzabosse ihre besten Leute kämpfen lassen, riskieren sie ihre Ehre. Nur schlechte Bosse haben schlechte Leute. "Nun, meine Kämpferin hat gewonnen. Das erspart mir etliche Versuche, sich in meinem Territorium breit zu machen. Sie haben jetzt alle viel zu viel Respekt." "Verstehe. Ein Leben stellvertretend für Viele riskiert. Würden Sie mir noch verraten, welche Waffen Sie beide bevorzugen?" "Ich bevorzuge als Schusswaffe eine 9mm Parabellum, für den Nahkampf das Katana. Meine Kämpferin beherrscht ihre Sais, sowie das Katana. Übrigens möchte ich vorschlagen, dass Sie der Leader dieser Mission sind, Crawford. Ich habe kein Problem damit. Sie kennen fast alle Teammitglieder. Ich nicht... und ich habe genug mit der Regelung meiner eigentlichen Geschäfte zu tun." Crawford nickt dankend und schaut über den Tisch. "Was ist mit den Weiß Leuten? Auch einverstanden?" Die nicken. Nicht begeistert, aber zustimmend. "Dann ist das geklärt. Ich habe noch eine Frage, bevor wir unsere Auftraggeber über unsere schnelle Einigung informieren. Wie dürfen wir Ihren Bodyguard denn nennen, Kyoko?" "Nennt sie einfach...Sai." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)